Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

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Askosan
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Askosan »

R.B. hat geschrieben: 15. August 2021, 07:03Und unser guter alter Bully tritt aus freien Stücken zurück. Ha!
Ja, das ist schon schwach.

Folgendes Szenario hätte ich realistisch gefunden: Die Kastellane erwachen und präsentieren sich der galaktischen Öffentlichkeit. Sie stellen keine Forderungen, aber bieten Hilfestellung im Kampf gegen den Chaoporter an. Sie betonen, dass sie über beachtliche Mittel verfügen, weil sie Beauftragte von ES sind. Sie empfehlen Bully, wegen seinem ZAC, eine alternative politische Lösung zu finden. Bully zeigt sich einsichtig und überträgt die volle Entscheidungshoheit in Sachen Chaoporter an Icho Tolot. Er ist der Residenz-Minister für Verteidigung und über jeden Zweifel erhaben. Tolot wiederrum ernennt die Kastellane zu seinen Sonderbeauftragten. Dadurch hätten die Kastellane erhebliche Vollmachten, aber bei Weitem nicht solche Vollmachten wie als Liga-Kommisare. Bully kümmert sich um das galaktische Tagesgeschäft, wird dann aber von den Deserteuren entführt, die alle getäuscht haben. Bully wird daraufhin zum Chaoporter gebracht, und hört sich das Angebot des gelösten Chaotarchen an.

Dieses Szenario wäre für mich in Ordnung gewesen. Aber die Lösung im aktuellen Roman wirkt einfach zu sehr an den Haaren herbei gezogen, insbesondere die Sache mit der ganjasischen Station.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von ZEUT-42 »

Askosan hat geschrieben: 15. August 2021, 10:05
R.B. hat geschrieben: 15. August 2021, 07:03Und unser guter alter Bully tritt aus freien Stücken zurück. Ha!
Ja, das ist schon schwach.
Von den Andeutungen im Roman her sieht es so aus, dass Bully sich in den Untergrund Terras zurückzieht, dass Sichu Dorksteiger mit Bully in Kontakt bleibt und dass Bully sozusagen im Hintergrund die Fäden zieht. Das wäre der Weg des geringsten Widerstands.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Oceanlover »

Ich habe jetzt auch fertig gelesen und kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Demokratie, dazu noch in der entsprechend weiterentwickelten Zukunft, geht anders.

Überhaupt, die ganzen Kastellanromane sind nicht mein Fall, sondern wie ich finde, langatmig und auf Dauer langweilig. Ich mag dagegen spannendere Schilderungen wie beispielsweise die in den Heften von Robert Corvus. Solcher Lesestoff ist, wie ich finde, bei Perry Rhodan derzeit leider zu selten geworden.
Nette Grüße
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Ce Rhioton »

ZEUT-42 hat geschrieben: 15. August 2021, 10:28 Von den Andeutungen im Roman her sieht es so aus, dass Bully sich in den Untergrund Terras zurückzieht, dass Sichu Dorksteiger mit Bully in Kontakt bleibt und dass Bully sozusagen im Hintergrund die Fäden zieht. Das wäre der Weg des geringsten Widerstands.
Ich vermute auch, dass das der Plan von Bull ist. Er hat ja durchaus einige Jahrhunderte Erfahrung, um in solchen Situationen pragmatisch reagieren zu können.
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nanograinger
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von nanograinger »

Askosan hat geschrieben: 15. August 2021, 00:14
nanograinger hat geschrieben: 14. August 2021, 22:33
Askosan hat geschrieben: 14. August 2021, 22:25 ... Die Kastellan-Story ist politisch unrealistisch. Sie ist halt plotbedingt, damit Bully dem Sternenruf folgen kann.
Wenn es darum gegangen wäre, Bull dem Sternenruf folgen zu lassen, dann hätte man ihn das schon in Band 3100 lassen können.
Nein, konnte er nicht mit Band 3100, weil Bully als derjenige gilt, der vor Ort bleibt und die politische Verantwortung trägt.
Du meinst wie in der Zeit, als er zuerst in Allerorten war und dann seine Familie auf einem Hinterwäldlerplaneten aus dem galaktischen Geschehen heraushielt? B-)

Man muss ja nicht jedes Klischee ständig wiederholen...
Askosan hat geschrieben: 15. August 2021, 00:14 Es musste erst eine Geschichte aufgebaut werden, die ihm die politische Verantwortung entzieht, und erst dann kann er auf große Reise gehen.
Dafür hätte im Prinzip schon die Kombination Sternenruf und FENERIK-Deserteure ausgereicht.

Die Kastellane haben eine klare Aufgabe in diesem Zyklus. Diese Aufgabe war aber sicher nicht, Bull aus dem Amt zu treiben. Das ist lediglich Sideshow.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von nanograinger »

Askosan hat geschrieben: 15. August 2021, 10:05...
Folgendes Szenario hätte ich realistisch gefunden: ....
Ich sehe keinen wesentlichen Unterschied zum Szenario, das in den Romanen bisher erzählt wurde.

Und dass Bully "einsichtig" auf eine bloße Bitte der "unlegitimierten" Kastellane hin seinen Rücktritt erklärt, wäre für mich völlig out-of-character.
Askosan hat geschrieben: 15. August 2021, 10:05...
... Aber die Lösung im aktuellen Roman wirkt einfach zu sehr an den Haaren herbei gezogen, insbesondere die Sache mit der ganjasischen Station.
Da stimme ich dir bedingt zu. Andererseits braucht es eine irgendeine Legitimation durch ES für das ausgebreitete Szenario. Ich hätte mir das Robotschiff dafür gewünscht, aber das wird wohl als "zu viel Präsenz" von ES eingeschätzt. Da Alroschan als Pedotransferer eingeführt wurde, passt eine ganjasische Station etwas zu perfekt.

Schön fand ich aber, dass die Station ursprünglich als "honey pot" für die Kastellane ins Spiel gebracht wird, sich dann aber überraschenderweise als Legitimationsinstanz für die Kastellane herausstellt. Netter Plan, der voll nach hinten losging.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von nanograinger »

R.B. hat geschrieben: 15. August 2021, 07:03... Das, was hier passiert, hat mit Volkes Wille nichts zu tun, sondern ist diktatorisches Verhalten. ...
Sorry, hast du schon das Geschehen im Roman mit dem verglichen, was in der Realwelt zu "diktatorischem Verhalten" gehört? Und wer wäre denn der "Diktator"? Etwa Sichu? Wie hat sie denn ihren Willen durchgesetzt? Durch Einsperren oder Ermordung der Konkurrenten? Durch Geheimdienst, Polizei oder Militär?

Und wie findet man denn "Volkes Wille" heraus? Aus dem, was du dir darunter vorstellst? Aus einer wöchentlichen Umfrage? Oder einer Wahl, die in den nächsten 90 Tagen stattfinden muss, wie im Roman beschrieben?
R.B. hat geschrieben: 15. August 2021, 07:03..
Und diese Nummer eins macht direkt einen Stapel Kastellane zu LFG - Kommissaren für Hastenichgesehen. Immerhin ist Sichus Amtsübernahme (um nicht ein böseres Wort zu benutzen) auf 90 Tage begrenzt. Aber mitsamt ihren neuen Mitstreitern kann in diesen 90 Tagen viel passieren. Nein, mit einer funktionierenden Demokratie hat das nichts zu tun. Ein paar Pressekonferenzen und das wars.
Meiner Meinung nach gab es eine so explizite Diskussion von Für und Wider zu einem bestimmten Thema fast noch nie in der PR-Serie wie in diesem Doppelroman um die Frage von Bullys Rücktritt. Wir hatten die Regierungsebene genauso repräsentiert wie die Öffentlichkeit in Form von Interviews und Schilderungen von Internetdiskussionen.

Die Ernennung der Kastellane zu "LFG - Kommissaren für Hastenichgesehen" würde man in anderem Zusammenhang als Abschieben auf einen Grüß-August-Posten sehen. "Liga-Kommisssar zur Wappnung der Milchstraße", "Liga-Kommissar zur Desinformationsbekämpfung": Da musste ich dann doch an manche EU-Kommissare denken, die aus Gründen des Länderproporzes recht diffus definierte Ressorts zugeordnet bekommen.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Casaloki »

Ce Rhioton hat geschrieben: 15. August 2021, 11:21
ZEUT-42 hat geschrieben: 15. August 2021, 10:28 Von den Andeutungen im Roman her sieht es so aus, dass Bully sich in den Untergrund Terras zurückzieht, dass Sichu Dorksteiger mit Bully in Kontakt bleibt und dass Bully sozusagen im Hintergrund die Fäden zieht. Das wäre der Weg des geringsten Widerstands.
Ich vermute auch, dass das der Plan von Bull ist. Er hat ja durchaus einige Jahrhunderte Erfahrung, um in solchen Situationen pragmatisch reagieren zu können.
Gibts denn noch Neo-Ganymed mit dem Kastell? Das wäre doch ein echter Unterschlupf.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Rebecca »

Hach... ein schwieriger Roman. Das mag daran liegen, dass ich nach dem ersten Teil des Zweiteilers mit so großen Erwartungen an ihn gegangen war.

Viele Dinge, die mir gefallen haben, haben meine Beurteilung anderer Dinge heruntergezogen, weil sie mich daran erinnert haben, was mich stört und ich die Alternativen sehe, die möglich sind.
Also ich weiß, dass irgendeine Anlage auf der Venus erschienen ist, aber die gesamte Personengruppe drumherum, war wieder so Nebenplotig in meinen Augen, dass ich es nur überflogen habe und nicht mehr weiß, als dass da eine ganjasische Anlage aufgetaucht ist, die wohl Alschoran am Ende identifiziert hat als Beauftragten von ES und ihm wohl potentiell weitere Machtmittel zur Verfügung stellen wird. Das ganze Zeug darum herum, wo viel am Anfang des Romans passierte, empfand ich als extrem überflüssig. Gefühlt habe ich ein Viertel des Romans erstmal durchgeblättert, bis es dann mit dem weiterging, was mich im Vorgängerroman gefesselt hatte.

Ich bin mit dem Ergebnis, dass Bull zurückgetreten ist und Dorksteiger nun führt gar nicht unzufrieden. Die Gefahr, dass der Stellvertreter leicht manipulierbar ist und deswegen jemand anders führen sollte, habe ich früh gesehen. Homer G. Adams hätte ich für noch eine bessere Wahl gehalten die Führung zu übernehmen, bei dem was er schon alles gemacht und aufgebaut hat. Er wäre auch als Taktiker und Stratege auf jeden Fall auf einer Ebene mit Alschoran.

Mir hat die Kurzcharakterisierung der Kastellane gut gefallen. Einige haben mich an die Unsterblichen erinnert (Alschoran wirkt immer wieder mal wie Perry Rhodan auf mich). Und ich dachte mir: Das würde ich schön für die Unsterblichen finden: Überlegene Technologie auf Superintelligenz-Niveau, die wenn irgendwo was passiert eingreifen und dann mit den mächtigen politischen Blöcken kooperieren, um deren militärischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Machtmittel zu nutzen für das Wohl aller. Dabei nicht immer alles richtig machen, menschliche Fehler machen können.
Kurzum: Die Kastellane sind in der Position, die ich mir am liebsten für Perry und die anderen Unsterblichen wünschen würde. Und da ist auch meine Krux. Ich mag die Kastellane (soweit kein Twist kommt und sie was ganz anderes sind), aber ich frage mich, warum sich nicht unsere liebgewonnenen Hauptpersonen in der Position? Warum muss ich neue Charaktere dafür aufbauen?
Warum kann ich nicht aus dem Fundus der Unsterblichen schöpfen, ihnen so die Machtmittel geben und dann wenn sie auftauchen auch so eine schöne Kurzcharakterisierung schenken, um sie den Lesern erneut in Erinnerung zu rufen.

Warum müssen das immer NEUE Charaktere sein? Warum kann man das nicht mit allen Charakteren machen? Warum lese ich die Einführungsromane der Kastellane, die irgendwie eine sehr ähnliche Rolle erfüllen wie die ZAC-Träger, nicht über einen Icho Tolot? Warum lese ich so etwas nicht über einen Reginald Bull? Warum lese ich so einen Roman nicht über eine Dao (wo immer die auch sein mag...), die ich selbst als Leserin nie wirklich gut kennengelernt hatte?

Ein denkenswerter Twist wäre, wenn sich hinter den Kastellanen uns bekannte Unsterbliche verstecken, die vielleicht mittels einer Zeitreise in der Vergangenheit gelandet sind und deren Gedächtnis manipuliert wurde..... -- jaja alles nur meinem Wunsch entsprungen, weil ich am liebsten Atlan, Perry, Sichu usw. in den Kapseln mit der Genehmigung als Kastellane sehen würde und nicht neue Charaktere (egal wie sympathisch die mir mittlerweile sind...).

__________________

Dann noch etwas grundsätzliches:

Die Aufgabe der Kastellane ist es die Milchstraße (als Kern der Mächtigkeitsballung von ES) zu schützen. Die Aufgabe der ZAC-Träger sollte es eigentlich sein, die gesamte Mächtigkeitsballung zu schützen und zu bewahren (also auch Andromeda z.B.). Sollten damit die ZAC-Träger in ihrer Funktion nicht höher stehen als die Kastellane und die quasi nur die militärische Elite sein, die aktiviert wird und ihre Möglichkeiten den ZAC-Träger zu Verfügung stellt?

Die Doppelung von Kastellanen einerseits und ZAC-Träger andererseits, wobei beide so ähnlich agieren, finde ich ein wenig merkwürdig. Waren die Kastellane vielleicht ein Projekt von ES, das er später ad acta gelegt hat zugunsten von ZAC-Trägern, aber dann einfach weiter im HIntergrund ließ, weil es nicht schadete?

Naja... so gut die Schilderung der Kastellane war, so gut es nun gefühlt weitergeht, dass man zusammenarbeitet, um so sehr hat mir die Geschichte um die Kastellane den aktuellen Handlungsfortschritt madig gemacht, weil ich beim Lesen immer wieder denken musste: Warum sind das neue Kastellane? Warum können die Autoren das nicht mit den bekannten Unsterblichen machen? Warum denen nicht auch wenn sie nach langer Zeit wieder auftauchen so einen Einführungsroman mit kosmischer Komponente/Bedeutung mitgeben, damit die Leser sich erinnern bzw. zum ersten Mal kennenlernen?

Momentan interessiert mich die Geschichte und das Projekt der Kastellane mehr als das was Homer G. Adams, Reginald Bull und Icho Tolot planen.... und das sollte nicht so sein.
Das erinnert mich an die verpassten Chancen im MYTHOS-Zyklus, wo ich sehr gespannt war, was für sagenhafte Sachen die Unsterblichen die zurückblieben in den Jahrhunderten gebaut und veranlasst hatten und wie sie als große Mächtige agieren und Perry die Machtmittel geben und unterstützen, mit denen er die Galaxie retten kann.... und am Ende hatten sie auch nur mühevoll überlebt und nur einen Status Quo gerettet (Bully tue ich da ein wenig Unrecht.... aber irgendwie hätte ich mir eine mächtige militärische Eliteflotte gewünscht, oder ein Superfestungssystem, das mehr hat als nur den TERRANOVA-Schirm. Ein neuer Superraumer.... irgendwas... halt sowas wie die tollen Kapseln der Kastellane und ihre speziellen Fähigkeiten und starken Charakterzüge, die sie deutlich unterscheidbar machen und ihre Rolle herausarbeiten. Etwas, was ich mir für die Unsterblichen halt wünschen würde....

Hach ja.... mal schauen wohin der Zug fährt.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Kritikaster »

Eigentlich wollte ich mich jetzt zum gelesenen Heft äußern (kommt vielleicht noch) aber nach der Lektüre des Threads muss ich doch erstmal meine Meinung zu der pseudopolitischen Diskussion hier los werden, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Was liest man hier? Lauter Spekulationen zum politischen System der Liga, wobei jeder seine eigenen Vorstellungen dazu hat, was dessen Kernelemente sind oder zu sein haben.
Warum geht das so emotional auseinander?
Weil die Serienmacher es bisher wohlweislich vermieden haben, uns genauer zu informieren, was da wie in der Politik funktioniert. Welche Macht hat eigentlich eine Residentin? Königin, Kanzlerin, Sprecherin, Repräsentantin? Weiß das tatsächlich irgendwer? Jeder schlussfolgert aus irgendwelchen Bröckchen, die ihm gerade am Wichtigsten erscheinen. Wenn jemand Liga-Kommissare ernennen kann, kann er diesen Titel dann nicht auch jederzeit wieder entziehen? Und was hätte das überhaupt für Konsequenzen? Wie viel Macht ist denn tatsächlich mit so einem Kommissarstitel verbunden?
Warten wir doch einfach mal ab, was sich die Expokraten da für Entwicklungen ausgedacht haben, statt eigene Vorstellungen von irgendeiner Demokratie überzustülpen, die es in der Liga so mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gar nicht gibt. 8-)
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nanograinger
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von nanograinger »

Rebecca hat geschrieben: 15. August 2021, 14:40... Und ich dachte mir: Das würde ich schön für die Unsterblichen finden: Überlegene Technologie auf Superintelligenz-Niveau, die wenn irgendwo was passiert eingreifen und dann mit den mächtigen politischen Blöcken kooperieren, um deren militärischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Machtmittel zu nutzen für das Wohl aller.
... aber ich frage mich, warum sich nicht unsere liebgewonnenen Hauptpersonen in der Position? Warum muss ich neue Charaktere dafür aufbauen?
Warum kann ich nicht aus dem Fundus der Unsterblichen schöpfen, ihnen so die Machtmittel geben und dann wenn sie auftauchen auch so eine schöne Kurzcharakterisierung schenken, um sie den Lesern erneut in Erinnerung zu rufen.

Warum müssen das immer NEUE Charaktere sein? Warum kann man das nicht mit allen Charakteren machen? ...
Du siehst das vermutlich anders, aber für mich wäre das eine langweilige Situation für die ZAC-Träger. Wenn ihnen dauerhaft Mittel aus einem SI-Fundus zur Verfügung stehen würde, dann hätten ihre Gegner aus meiner Sicht überhaupt keine Chance mehr. Als Beispiel hierfür mögen die Fiktivtransmitter der Anfangsphase dienen. Das ist auch den damaligen Autoren aufgegangen, weshalb die Fiktivtransmitter nach drei Jahren aus der Serie verschwanden. Die Handlung wäre dann nur noch ein Abarbeiten von Aufgaben durch die immer gleichen Nasen. Das wäre für mich tödlich langweilig.

Die ZA-Träger haben eine andere Funktion als die Kastellane, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Zyklus in Erfüllung ihrer Aufgabe das Zeitliche segnen werden (zumindest zum Großteil). Die Kastellane werden vermutlich Dinge tun (müssen), die sich kein ZA-Träger erlauben darf, ohne moralisch völlig beschädigt zu sein (Monkey eingeschlossen).

Und mir gefällt durchaus, dass die ZA-Träger mit den Kastellanen von "Gegnern" herausgefordert werden, die eben keinen reinen Bösewichte sind und sogar ihre Legitimation (sofern sie nicht gewählt sind, und das ist mit Bullys Rücktritt aktuell kein Einziger) aus der gleichen Quelle ziehen, nämlich ES. Die Alternative zu diesem Szenario wäre eine Spaltung der ZA-Träger in zwei Fraktionen, die unterschiedlicher Meinung über die notwendige Vorgehensweise sind. Das kann zwar auch noch kommen, aber scheint mir mit der Einführung der Kastellane doch deutlich unwahrscheinlicher.
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Ce Rhioton »

nanograinger hat geschrieben: 15. August 2021, 15:12 Die ZA-Träger haben eine andere Funktion als die Kastellane, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Zyklus in Erfüllung ihrer Aufgabe das Zeitliche segnen werden (zumindest zum Großteil).
Dein Optimismus wirkt ansteckend.
Die Kastellane werden vermutlich Dinge tun (müssen), die sich kein ZA-Träger erlauben darf, ohne moralisch völlig beschädigt zu sein (Monkey eingeschlossen).
Wobei das ja durchaus auch seinen Reiz hätte. Denn immer einwandfrei moralisch zu handeln, kann auf Dauer doch auch unglaubwürdig sein.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Kritikaster »

Zum Heft:
Ich war enttäuscht.
Es gab mal Zeiten, da habe ich mich beim Abspann gefreut, wenn als Autor des nächsten Romans ein Lukas angekündigt wurde. Das ist leider schon etwas her. Vielleicht hat es zu viel Kritik an seiner lockeren Art gegeben, so dass er sich immer mehr zurückgenommen hat. Erst haben mich die ausufernden pseudotechnischen Aufzählungen gestört, die ich aus Desinteresse immer schneller überlesen habe. Dann bekam ich den Eindruck, dass die Texte sich immer stärker und wortgleich an vorgefertigten Bausteinen (mutmaßlich aus den Exposes) orientierten. Das ging auf Kosten der Erzähllebendigkeit.
Und im vorliegenden Roman wurde das dann auf die Spitze getrieben. Gefühlt (Vorsicht:Übertreibung) waren zwei Drittel des Textes wortgleich mit dem Vorgängerheft. Jede Beschreibung, jede Erläuterung hätte ich fast schon mitsingen können. (Köstlich dass dieses Motiv im Zusammenhang mit der Veganerin dann sogar im Heft thematisiert wurde) Ich war jedenfalls zunehmend genervt. Schade.
Dabei hat der Autor Einiges versucht, um die Handlung(en) abwechslungsreich zu gestalten. Ortswechsel, Zeitsprünge, Beschreibungen aus verschiedenen subjektiven Perspektiven - insgesamt wurde der Text für mich nicht lebendiger als ein abgelesenes Referat. Selbst den Knallbumm-Humor der Fischkoppabschiedsszene habe ich dann dankbar begrüßt.
Na ja. Es waren eben zwei Vorbereitungshefte. Die Kastellane gucken mal, was die Kosmokraten so anstellen und Bully hat nun die Hände frei, um seinen Teil zur glücklichen Beendigung des Zyklusses beizusteuern. 8-)
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von nanograinger »

Kritikaster hat geschrieben: 15. August 2021, 15:10...
Weil die Serienmacher es bisher wohlweislich vermieden haben, uns genauer zu informieren, was da wie in der Politik funktioniert. Welche Macht hat eigentlich eine Residentin? Königin, Kanzlerin, Sprecherin, Repräsentantin? Weiß das tatsächlich irgendwer? Jeder schlussfolgert aus irgendwelchen Bröckchen, die ihm gerade am Wichtigsten erscheinen. Wenn jemand Liga-Kommissare ernennen kann, kann er diesen Titel dann nicht auch jederzeit wieder entziehen? Und was hätte das überhaupt für Konsequenzen? Wie viel Macht ist denn tatsächlich mit so einem Kommissarstitel verbunden? ...
Naja, die Geschichte der LFT/LFG und ihrer Ämter kann man in der Perrypedia nachlesen. Um mal auf einige deiner Punkte einzugehen:

Ein LFG-Resident ist am ähnlichsten einem amerikanischen Präsidenten. Bull war direkt gewählt, Chef der Exekutive und ernennt als solcher MinisterInnen und bei Bedarf auch KommissarInnen, die effektiv MinisterInnen für Sonderaufgaben sind. Und natürlich kann der/die Residentin MinisterInnen wie KommissarInnen abberufen.

Im Gegensatz zum amerikanischen System ist Jesper Pan auch direkt gewählt und ist damit völlig legitimiert, nach Bulls Rücktritt so zu agieren, wie er es tut.

Neu in den letzten Romanen (man korrigiere mich, wenn es dafür Präzedenzfälle in der Serie gab) ist die Notstandsgesetzgebung, nach der eine nicht gewählte Person (sichu) für 90 Tage Interims-Residentin sein kann. Immerhin ist aber Sichu bereits als Ministerin Teil der Regierung.

Historisch war der erste Liga-Kommissar Geo Sheremdoc (Ayindi-Zyklus). Er wurde von der Ersten Terranerin Koka Szari Misonan berufen, um die Krise durch die Kristallisierung des Mars zu bewältigen. Damals war das Amt der Ersten Terranerin mit dem des jetzigen LFG-Residenten vergleichbar, aber mit der Einführung des Kommissars ging ein Großteil der exekutiven Verantwortung auf den jeweiligen Kommissar über (bspw. Cistolo Khan). In Band 2000 wurde das Amt des Residenten eingeführt (es wurde Perry Rhodan), eine Variante eines noch mächtigeren Kommissars (damals noch nicht direkt gewählt) und im gleichen Zuge das Amt des Ersten Terraners (Maurenzi Curtiz) im wesentlichen auf repräsentative Aufgaben beschränkt (auch wenn er formal noch Regierungschef war). Nach der "Entführung" des Sol-Systems ins Neuroversum wurde in NGZ 1503 die Befugnisse des Ersten Terraners und des LFT-Residenten zusammengelegt und der LFT-Resident direkt gewählt. Der erste LFT-Resident dieser Art war Arun Joschannan.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Askosan »

nanograinger hat geschrieben: 15. August 2021, 12:42Ich sehe keinen wesentlichen Unterschied zum Szenario, das in den Romanen bisher erzählt wurde.
Mein Szenario beinhaltet zwei gewaltige Unterschiede:

1. Bully tritt nicht zurück, sondern bleibt Resident. Wird dann aber entführt, weil alle Beteiligten von den Deserteuren auf sehr raffinierte Weise getäuscht wurden.

2. Die Kastellane stellen keine Forderungen an die Liga, und betreiben auch keine öffentliche Propaganda gegen Bully.

Ich denke, mit diesem Szenario hätten die meisten Foristen hier leben können. Das tatsächliche Szenario sorgt auf jeden Fall bei vielen Foristen für Unmut. Außer bei dir natürlich. ;)
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Ce Rhioton »

Wenn einem während der Lektüre der Gedanke kommt "Ist das nun tatsächlich Ernst gemeint?", ist das ... nun ja, suboptimal.
Macht mir momentan keinen Spaß, dabei hatte der Zyklus derart vielversprechend begonnen.

Die aktuellen Bewertungen deuten darauf hin, dass ich mit meiner Enttäuschung offensichtlich nicht alleine stehe.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Gucky_Fan »

Was mich daran und an der Milchstraßenebene so stört, ist, dass schon wieder Beauftragte auftreten und sich die Terraner nicht von ES emanzipieren.. der letzte Versuch war Anfang der Thoregons unter dem unvergleichlichen Feldhoff
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Pascal Gregory
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Pascal Gregory »

Es geht weiter, auch auf der Venus, in der Kaverne mit dem kosmischen Hauch, sowie auf Terra, Umbriel... Leo Lukas' Fortsetzung war für mich unterhaltsamer als der Erstling.

Hinzu kam jede Menge Science Fiction um die "Resonanz", und eigentlich sehr viel an Interaktion und Konflikten, von dem PR lebt. Die verschiedenen Ebenen gefielen mir gut, es wurden einige offene Fragen beantwortet, und natürlich neue aufgeworfen, wie die um das geheimnisvolle Sonnensystem, und apropos Sonnensystem, wie wird es wohl um das Eigene bestellt sein, wenn die neuen Kommissare mitmischen werden...

Ein streckenweise in klassischer Manier geschriebener Roman, in dem Leo Lukas seine stilistischen Eigenarten auffallend zurückgestellt hat.

Wieder einmal wird übrigens die Fauna auf einem fremden Planeten von der der Erde abgeleitet, natürlich alles ein bißchen größer und wilder. Aber im Falle der Venus verzeihe ich das, ist ja im Sinne der PR-Klassiker ;-)

Sehr gut fand ich die Einführung der "berückenden" Kastellanin Gera Vorr, sowie auch das phantastische, dazu passende Titelbild des Romans.

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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Askosan »

Gucky_Fan hat geschrieben: 15. August 2021, 16:37Was mich daran und an der Milchstraßenebene so stört, ist, dass schon wieder Beauftragte auftreten und sich die Terraner nicht von ES emanzipieren..
Das ist tatsächlich eine verpasste Chance. Die Menschen auf Terra sind vor nicht allzu langer Zeit aus dem Dyo-Beta zurück in den "Ersten Zweig" gewechselt. Die heutigen Terraner, und ihre Vorfahren, hatten ein halbes Jahrtausend nichts mit irgendwelchen Superintelligenzen am Hut. Das gilt auch für ES.

Im aktuellen Doppelband hätte man das Selbstverständnis der heutigen Terraner sehr schön herausstreichen können. Dass sie sich eben nicht als Hilfsvolk von ES betrachten. Im Gegensatz zu gewissen Völkern aus dem letzten Zyklus, die sich lange Zeit als Hilfsvölker der VECU betrachtet haben.

Dieses Selbstverständnis kann man aber auch auf alle anderen derzeitigen galaktischen Völker übertragen. Tolot beispielsweise ist Zellaktivator-Träger, aber sein Volk - die Haluter - sehen sich sicherlich selbst nicht als Hilfsvolk von ES. Das gleiche gilt für Arkoniden, Jülziish-Völker et cetera.

Dieses gelebte Selbstverständnis der galaktischen Völker sollte zukünftig meines Erachtens stärker im Fokus stehen. Vergleichbar der "Stabilität" in Andromeda, wo die Galaktischen Kastellane meiner Meinung nach mit ihren Forderungen abgeblitzt wären.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Eventhorizon »

Gerne würde ich schreiben: "Leo Lukas beendete 3129 mit eine Cliffhanger auf allen Handlungsebenen. 3130 schließt nahtlos an 3129 an und springt mitten in das dramatische Geschehen." Leider ist es nicht ganz so. Leo Lukas holt gewissermaßen Atem und setzt praktisch neu an. Einzelne Szenen - wie das Gefecht vor Umbriel - werden teilweise wiederholt, bis man wieder auf der Höhe ist.

Angesichts der Dichte des Geschehens und der Fülle der Information sind Wiederholungen in angemessenem Umfang vermutlich eine gute Idee, wenn ein zeitlicher Abstand zwischen der Lektüre beider Bände liegt. Ich habe leider die Bände unmittelbar nacheinander gelesen, so dass ich hierüber etwas stolperte.

Dennoch: Das Gute an diesem Roman ist seine Dichte: Er versucht wirklich komplexe politische Themen zu erfassen, nämlich die Frage nach der Legitimation politischen Handelns und dem Funktionieren einer politischen Öffentlichkeit. Zudem muss er dies auch noch in eine unterhaltsame Geschichte packen. Insofern bin ich dankbar für die Idee mit dem Cappin-Kubus. Das war zwar nur ulkiger Budenzauber, machte aber sehr viel Spaß.

Wenn man bisher die Kastellane in die Zeit des Krieges zwischen Bestien und Lemurern verortet hatte, dann gibt die Beziehung zwischen Alschoran und dem Cappin-Würfel Anlass zu viel weiter reichenden Spekulationen.

Aus diesem Roman (wie schon aus allem bisher Bekannten) kann man ganz eindeutig erschließen, dass sich die Kastellane aufrichtig als Beauftragte von ES verstehen. Handfeste Indizien für gegenteilige Vermutungen gibt es nicht. Es sei denn, man hält die in 3129 ganz dezent eingestreute Überlegung zum unfreiwilligen Doppelagententum für nicht zufällig.

Am Ende des Romans steht der erwartete politische Knall, allerdings scheinen beide Seiten nicht ganz mit offenen Karten zu spielen, bzw. immer noch Trümpfe in der Hinterhand zu halten.

Neben dem etwas verschleppten Beginn leidet die Erzählung an machen Stellen unter Info-Dumping, besonders spürbar beim Flug von Alschoran und Sichu nach Umbriel. Alles Datenblatt oder was? Anderes wirkt wie vom Exposé aufgetragen und mitgeschleppt, wie etwa die beiden Glasfischer, die von Hubert Haensel in 3111 glänzend eingeführt wurden, aber schon bei Michele Stern in 3112 wie bestellt und nicht abgeholt in der Landschaft herumstanden. Hier gerät ihre Existenz zur Randnotiz, sie werden in einem Satz mal zu Gera Vorr rübergeschoben. Aha.

Insgesamt aber ein spannender und vielschichtiger Band, wenn auch nicht ganz rund erzählt.
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Richard
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Richard »

Ja, stimmt v.w. Verknüpfung mit Ganjasen. Soweit ich mich erinnere kennen wir zumindest keine für die Cappins zuständige SI oder gab es da mal eine Aussage dazu?
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Rebecca
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Rebecca »

Gucky_Fan hat geschrieben: 15. August 2021, 16:37 Was mich daran und an der Milchstraßenebene so stört, ist, dass schon wieder Beauftragte auftreten und sich die Terraner nicht von ES emanzipieren.. der letzte Versuch war Anfang der Thoregons unter dem unvergleichlichen Feldhoff
Ich finde es gut, dass die Menschheit sich nicht von ES emanzipiert (ich mag den kosmischen Überbau als Rahmen und Ursprung von Handlungsbögen), aber ich gestehe zu, dass es eigentlich insbesondere nachdem der Großteil der Erdbevölkerung im Dyoversum über Jahrhunderte war, höchst unlogisch ist, dass es zumindest direkt auf Terra nicht eine Revolte gibt.
Und auch die anderen LFG-Welten/Reiche haben eigentlich keinen Grund noch besondere ES-Liebe zu haben (was ich eher schade finde). Aber es wird so geschildert, als ob man immer noch allem mehr oder weniger blind vertraut, was aus der Richtung kommt. Und es macht eigentlich nach den Erlebnissen der Menschen und ihrer Geschichte innerhalb der Erzählung nur wenig Sinn.
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von Gestaltwandler »

Gucky_Fan hat geschrieben: 15. August 2021, 16:37 Was mich daran und an der Milchstraßenebene so stört, ist, dass schon wieder Beauftragte auftreten und sich die Terraner nicht von ES emanzipieren.. der letzte Versuch war Anfang der Thoregons unter dem unvergleichlichen Feldhoff
Ich habe so das ungute Gefühl dass generell sowol in der LFG als auch in ther ZAC-Riege seit dem in etwa das Motto gilt "Wenn wir schön still sind vergessen die sicher irgendwann auf uns".
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von AARN MUNRO »

Truktan hat geschrieben: 15. August 2021, 09:48
R.B. hat geschrieben: 15. August 2021, 07:03 Und nochmal: Wo waren die Kerle zu TRAITORS Zeiten? Da war doch genug Chaos vorhanden. Oder etwa nicht?
Mehr als genug - kein Zweifel daran; die Narben dieser Zeit sind z.T. heute noch sichtbar. ABER es gab auch einen klaren Plan: Reise in die Vergangenheit mit Seminar "Wie beseitige ich eine entstehende Negasphäre" - Umsetzen des Gelernten in der Gegenwart. Hat tadellos funktioniert.

Zu FENERIK liegt da wohl noch keine ähnlich klare Idee vor. Der Chaoporter an sich mag nicht so machtvoll sein wie die Terminale Kolonne TRAITOR, ist aber wohl komplett unberechenbar - also erstmal die Kastellane an die Front; die sollen die Milchstrasse "wappnen" - das sehe ich wie eine allgemeine Vorbereitung auf die Defensive an.
Der Chaoportern ist ja auch irgendwie "technodegeneriert", also auch hier nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ... wahrscheinlich wegen der Havarie mit der LEUCHTKRAFT, obwohl ich nicht verstehe, wie technisches Wissen durch einen Unfall verlorengehen kann.Sind alle Speicher zerstört und alle Chao-Ingenieure untot?
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Re: Spoiler 3130: Resident in Bedrängnis, von Leo Lukas

Beitrag von AARN MUNRO »

Ce Rhioton hat geschrieben: 15. August 2021, 15:23
nanograinger hat geschrieben: 15. August 2021, 15:12 Die ZA-Träger haben eine andere Funktion als die Kastellane, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Zyklus in Erfüllung ihrer Aufgabe das Zeitliche segnen werden (zumindest zum Großteil).
Dein Optimismus wirkt ansteckend.
Die Kastellane werden vermutlich Dinge tun (müssen), die sich kein ZA-Träger erlauben darf, ohne moralisch völlig beschädigt zu sein (Monkey eingeschlossen).
Wobei das ja durchaus auch seinen Reiz hätte. Denn immer einwandfrei moralisch zu handeln, kann auf Dauer doch auch unglaubwürdig sein.
Zum fettgedruckten Satz: dafür war und ist ja eigentlich Atlan unter den ZACis da ... er war immer härter als Perry und haute auch mal drauf als alter Arkonidenadmiral.Man könnte ihn also eigentlich für den weniger moralischen Teil nehmen:"der Zweck heiligt die Mittel" war auch immer ein bißchgen sein Motto; da bedarf es eigentlich keiner Kastellane.Aber wenn man Atlan erzähltechnisch erst mal nach Arkon weglobt und den Schmutz dann von den Kastis wegräumen lässt, fällt natürlich kein negatives Bild auf den Arkoniden.
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