Zyklus: TERRANOVA

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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nanograinger
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben: 24. April 2022, 17:46 Persönliche Meinung:
...
Als jemandem, dem PAN-THAU-RA- und der Kosmische-Burgen-Zyklus noch ziemlich präsent sind, konnte ich mit der Beschreibung des Schicksals dieser "alternativen" Mächtigen, einiges anfangen und es faszinierte mich durchaus. Am Schluss wurde es mir mit dem anscheinend von Atlan schon einmal erkundeten Chaotender etwas unübersichtlich. Immerhin habe ich aber verstanden, dass eine Ressourcengalaxis u.a. zum Bauen eines solchen Chaotenders benötigt wird und die Milchstraße sowas bevorsteht. Puh.
Im Zyklus "Die Solare Residenz" (2000-2099) "erkundet" Atlan mit Konsorten von der SOL (und anderen Weggefährten) den havarierten Chaotender ZENTAPHER. Zitat aus dem PP-Artikel: "Demnach wurde ZENTAPHER über Jahrtausende in der Galaxie G-Ayscham erschaffen, was die gesamten Ressourcen dieser Sterneninsel beanspruchte und nach der Fertigstellung nur noch Ruinen zurückließ."

Puh indeed. Was mit "Ressourcen" unter anderem gemeint ist, wird in den nächsten vier Romanen beschrieben. Keine leichte Kost.
HOT hat geschrieben: 24. April 2022, 17:46 Das sind doch ziemlich monströse Gedankengebilde, recht weit entfernt von einem gradlinigen Weltraumabenteuer. Manchmal wäre es schöner, blieben die Dinge irgendwie einfacher und dennoch geheimnisvoll...
Das mag sein, aber in diesem und dem nächsten Zyklus wird eben das ganz große Rad gedreht. Gradlinige Weltraumabenteuer sind da nur noch selten zu finden.

Aber das schöne an diesen Zyklen ist: Die Galaktiker und unsere Helden sind extrem aktiv und stellen eine Unternehmung nach der anderen auf die Beine. Das klappt zwar nicht immer (siehe Roi Danton), aber man kommt voran, in mehr als einer Richtung.
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Robert war halt der Bombast-Rocker des Perryverums. :o) :D
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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nanograinger
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

Akronew hat geschrieben: 24. April 2022, 21:21 Robert war halt der Bombast-Rocker des Perryverums. :o) :D
:st:

Stimmt das aber auch, was seinen Musikgeschmack anging? Bei KNF wissen wir ja, dass er auf Punk steht, aber bei Feldhoff?
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Das weiß ich leider nicht, Robert ist nie zum Stammtisch gekommen. :(
Aber ich denke, er war nicht abgeneigt. :D :devil:
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Klaus N. Frick
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Klaus N. Frick »

nanograinger hat geschrieben: 25. April 2022, 15:53 Stimmt das aber auch, was seinen Musikgeschmack anging? Bei KNF wissen wir ja, dass er auf Punk steht, aber bei Feldhoff?
Ich hab ihn zweimal zu Hardcore-Konzerten in den Keller des besetzten Hauses in Karlsruhe mitgeschleppt, und er hat es klaglos ertragen. :)

Die Punk-Band WIZO haben wir erfolgreich in der Serie verewigt:
https://www.perrypedia.de/wiki/Wizo
https://de.wikipedia.org/wiki/WIZO_(Band)

Das Raumschiff SOULCHARGE ist auch nach einer Hardcore-Band benannt:
https://www.perrypedia.de/wiki/Die_gr%C ... _Universum
https://soulcharge.bandcamp.com/album/soulcharge

Ich bilde mir ein, die Band METÖKE aus Oldenburg auch mal bei Robert Feldhoff untergebracht zu haben. Da finde ich nicht mehr den Link dazu.
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Sag ich doch, ist auch alles eine Art von ...
Akronew hat geschrieben: 24. April 2022, 21:21 ...Bombast-Rock...
:pfeif:
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Ce Rhioton
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Ce Rhioton »

Klaus N. Frick hat geschrieben: 26. April 2022, 19:21 Ich bilde mir ein, die Band METÖKE aus Oldenburg auch mal bei Robert Feldhoff untergebracht zu haben. Da finde ich nicht mehr den Link dazu.
Metöke war ein Regionalkarussell im "Hamamesch"-Zyklus.
Band 1788 Testcenter hat geschrieben: Saedelaere, Barjom, Felia Horn, Hagen und Sandor Fejk, die Origaner sowie die beiden Pounder Oda-Dur und Fer-Neint brechen über das Fernkarussell nach Level 6 auf. Dort treffen sie auf Harold Nyman und Esker Harror, die von Level 12 Mollen hierher kamen und ebenfalls Adams suchen. Gemeinsam wechseln sie zum Regionalkarussell Metöke, nicht weit entfernt von der inzwischen inaktiven RAILWAY STATION. An deren Peripherie existiert aber noch eine aktive Anlage aus sieben Gebäuden und Nyman behauptet, es sei das Testcenter IQ.
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nanograinger
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

Klaus N. Frick hat geschrieben: 26. April 2022, 19:21
nanograinger hat geschrieben: 25. April 2022, 15:53 Stimmt das aber auch, was seinen Musikgeschmack anging? Bei KNF wissen wir ja, dass er auf Punk steht, aber bei Feldhoff?
Ich hab ihn zweimal zu Hardcore-Konzerten in den Keller des besetzten Hauses in Karlsruhe mitgeschleppt, und er hat es klaglos ertragen. :)
Du meinst wohl das Steffi oder Ex-Steffi?
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Klaus N. Frick
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Klaus N. Frick »

nanograinger hat geschrieben: 27. April 2022, 10:18 Du meinst wohl das Steffi oder Ex-Steffi?
Es war die Steffi, also das erste Gebäude. Die Ex-Steffi hat er nie betreten.
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Griff nach Drorah

von Hans Kneifel

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Handlung

Das akonische Reich ist fest im Griff der Terminalen Kolonne. Drorah wurde von Mor'Daer besetzt, alle Ratsmitglieder sind entweder tot oder im Untergrund. Es gibt keine Regierung, die Bevölkerung muss improvisieren, um zu überleben. Seit der Verkündung der TRAITOR-Direktive geht es mit Gesellschaft und Wirtschaft im Blauen System rapide bergab. Nur noch Reste des Energiekommandos leisten Widerstand und liefern sich heftige Kämpfe mit den Besatzern, wobei sie keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nehmen. Am 26. Juli 1345 NGZ stirbt Solina Tormas bei einem dieser Gefechte – sie ist als Unbeteiligte zugegen, als ein Gleiter abstürzt und sie tödlich verletzt. Ihr Kommandant Jere tan Baloy, dessen Schiff LAS-TOÓR nach der Verkündung der Direktive zur Landung auf Drorah gezwungen worden ist und der seitdem zu Nichtstun und Langeweile verurteilt war, kann Solina nicht retten. Ihr Tod und die Grausamkeit TRAITORS wecken in ihm Hassgefühle und den Wunsch nach Rache.

Jere und einige andere Schiffskameraden werden von Dorn Tevomor aufgesucht. Der Führer einer Protestbewegung hat seit etwa neun Monaten ein geheimnisvolles Päckchen in Besitz, das der Ma'tam des akonischen Rates ihm übergeben hat. Jere, Eniva ta Drorar und andere ehemalige Besatzungsmitglieder der LAS-TOÓR untersuchen das Objekt. Es stellt sich heraus, dass es sich um einen Signalgeber für mehr als 4000 Sprengladungen handelt, die an allen wichtigen Punkten Drorahs gelegt worden sind. Als Jere das Gerät testet, vernichtet er auf diese Weise unabsichtlich eine High-Tech-Fabrik, wobei viele Akonen sterben. Damit sich so etwas nicht wiederholt, benötigt er vollen Zugriff auf alle Funktionen des Geräts, aber das ist nur mit einem Code des Energiekommandos möglich. Praktischerweise hat Eniva vor kurzem den Agenten Taje Karoon-Baal kennengelernt, der sich seit einer im Einsatz erlittenen Verletzung in einer Rehaklinik befindet.

Eniva spielt den Lockvogel, so dass Taje entführt werden kann. Er ist allerdings auch freiwillig bereit, Jeres Gruppe zu helfen und sich ihr anzuschließen. Mit Tajes E-Kom-Code hat Jere die Möglichkeit, 4419 Zielobjekte auf Drorah nach Belieben zu vernichten. Gelegenheit dazu bekommt er, als der Dunkle Obelisk am 2. August seine eigentliche Tätigkeit aufnimmt. Eine drei Kilometer durchmessende, kuppelförmige Zone absoluter Finsternis entsteht um ihn herum, außerdem emittiert er Impulse, die eine suggestive, desorientierende und Schmerz verursachende Wirkung haben. Dorn, der schon seit Tagen auf dem Platz vor dem Ratspalast demonstriert hat (jedoch ignoriert worden ist), verliert durch diese Impulse sein Leben. Jere versucht, den Ratspalast zu sprengen, in dessen Nähe der Obelisk steht, aber die Impulse des Signalgebers können die Dunkelzone offenbar nicht durchdringen. Jere wählt ein anderes Ziel: einen Turm, in dem sich die erst jüngst auf Drorah eingetroffenen Kolonnen-Geometer befinden. Der Anschlag ist erfolgreich: Der Turm wird völlig vernichtet.

Jeres Leute können sich nicht lange freuen, denn noch am selben Abend materialisieren 20 gigantische Objekte im Blauen System. 14 davon sind Kolonnen-Fähren, die Abertausende Traitanks an Bord haben.

Persönliche Meinung:

Altmeister Kneifel, einer der PR-Lieblingsautoren meiner Jugend -trotz seiner Schwächen - , setzt also bei seinem vorherigen Roman "Traitanks über Drorah" an und beschreibt die Akonen unter der Herrschaft der Terminalen Kolonne, resp. über die Anfänge dieser Herrschaft, denn die Widerstandsgruppe um Jeres glaubt ein beachtliches Mittel zur Vernichtung von über viertausend Zielen in der Hand zu haben, aber TRAITOR taucht grade in dem Moment mit neuem, noch größerem und mächtigerem Besteck auf, als die eh schon fast unbesiegbaren Traitanks es darstellen. Der Bombast rumst hier glücklicherweise ohne Punk :P sondern Kneifel-like mit klassischer Musik untermalt. Hat mir gefallen.
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Ja, das war auch ein für mich ein Kneifel der Jugenderinnerungen weckte. :D
Ein wirklich gelungener Einstieg in diesen "Block". Aber nun ist Schluss mit Lustig.
Das Ende des Romans wird so weiter gehen. Mich hat es damals ziemlich "stehen" gelassen.
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von AushilfsMutant »

Jetzt gehts erst richtig los.
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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nanograinger
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

AushilfsMutant hat geschrieben: 27. April 2022, 22:36 Jetzt gehts erst richtig los.
Das kannst du in diesem Doppelzyklus alle 10 Bände oder so wiederholen. B-)
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nanograinger
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

Band 2352 war Kneifels vorletzter Roman für die Erstauflage. Er schrieb zwar noch einige andere PR-Publikationen danach, aber in der EA nur noch Band 2635, veröffentlicht drei Wochen vor seinem Tod vor nun gut 10 Jahren.
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Ich habe es sicherlich schon zu anderen Gelegenheiten hier im Forum - oder beim Stammtisch - zum besten gegeben, aber Kneifel-Romane erinnere ich merkwürdigerweise eher, als die anderer Autoren, z.B. wie mich Sandal Tolk im Schwarm total nervte, aber Jocelyn der Specht mich in der Aphilie wiederum faszinierte. Die Sachen habe ich ja erst in den letzten 15 Jahren gelesen, während mich die Zeitabenteuer als Jugendlichen voll mitnahmen: "Bruder der stählernen Wölfe" oder "Kontinent des Krieges". Letzterer schon wegen dem sexy Titelbild, wofür Kneifel ja nichts kann, aber heute dürfte das so nicht mehr erscheinen. Damals mussten die Taschenbücher ja noch mit Quick und Neue Revue etc. mithalten :rolleyes:

Aus den Anfangszeiten meine ich Whisky-trinkende und Wildlederjacken-tragende Raumfahrer zu erinnern. Mein Gott, mit welchem Männerbild war man(n) da noch zu beeindrucken :o( Und Kneifel hatte ja so einen Hang zu diesen Figuren...
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

Ein Groschenroman musste halt die gängigen Klischees bedienen,
zu mindestens beim Cover, bei den alten Herren auch immer beim Inhalt. :D
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Arthur Dent »

@HOT
Heute sind die Romane "geschliffener" und die Darstellung von Figuren einheitlicher. Dennoch möchte ich die Kontraste nicht vermissen, die über die Jahre und Jahrzehnte die Serie prägten. Auch wenn wir heute bei so mancher Figurendarstellung die Stirn runzeln. Es ist einfach ein toller Werdegang der Serie, den wir hier begleiten dürfen.
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Requiem für einen Mond

von Horst Hoffmann

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Handlung

Taje Karoon-Baal übernimmt das Kommando über die kleine Gruppe von Widerständlern. Jere tan Baloy akzeptiert den Wechsel kommentarlos und überlässt dem E-Kom-Agenten auch den Signalgeber. Die Gruppe taucht sicherheitshalber in der außerhalb Konars liegenden Künstlerkolonie Echnaricoll unter. Dort wertet Taje Daten über die Vorgänge im Blauen System aus, die er in einer geheimen Ortungsstation des Energiekommandos gesammelt hat: 24 Chaos-Geschwader befinden sich im System, dazu 14 Kolonnen-Fähren und sechs gewaltige Gebilde, die Taje als Kolonnen-MASCHINEN bezeichnet, da sie MASCHINE ZWÖLF gleichen, jenem Gebilde, das 427 NGZ vom Dekalog der Elemente eingesetzt worden ist. Alle Kolonnen-MASCHINEN sind gleich aufgebaut. Sie bestehen aus zwei an den Polen aneinander gefügten Halbkugeln, deren Flachseiten mit Aufbauten bedeckt sind. In der Mitte befindet sich ein rotierender Antriebswulst. Sie haben einen Durchmesser von 100 Kilometern, insgesamt sind sie 150 Kilometer hoch. Diese gewaltigen Gebilde umkreisen Xölyar, einen Mond Drorahs.

Auf Drorah verschlechtern sich die Verhältnisse immer weiter. Zwar ist die öffentliche Ordnung noch nicht völlig zusammengebrochen, aber die Selbstmordrate steigt in erschreckendem Ausmaß an. Am 8. August 1345 NGZ erscheinen 88 weitere Kolonnen-Fähren im Blauen System. Sie bringen 66 TRAIGOT- und 22 TRAICAH-Fabriken. Auch diese gehen in einen Orbit um Xölyar, der Mond wird komplett abgeriegelt und in Anti-Ortungsfelder gehüllt. Ein energetisches Chaos entsteht in diesem Bereich. Schon einige Tage zuvor sind alle akonischen Raumschiffe, die sich bei Xölyar aufgehalten haben, zur Landung auf dem Mond gezwungen worden. Jetzt steht fest, dass die Terminale Kolonne es eigentlich nicht auf Drorah abgesehen hat, sondern auf den Mond. Dieser ist wegen seiner unzähligen Transmitterknoten, der Schiffswerften und sonstigen Produktionsanlagen der wichtigste Himmelskörper des ganzen Systems.

Am 11. August steigen abertausende Gebilde aus der Dunkelzone auf, die den Dunklen Obelisken auf Drorah umgibt. Es handelt sich um Miniatur-Ausgaben des Obelisken, und auch sie verschwinden in Richtung Xölyar. Taje und Jere nutzen einen geheimen Transmitter des Energiekommandos, um den Mond zu erreichen. Während Jere dort bei der Evakuierung der Überlebenden des abgestürzten Raumdocks CROFON-4 hilft, zündet Taje mit dem Signalgeber einige Sprengladungen, die wie auf Drorah schon vor einiger Zeit an neuralgischen Punkten gelegt worden sind. Damit erreicht er aber nur, dass die Mor'Daer auf ihn aufmerksam werden und ihn jagen. Er kann sie zwar abhängen, erhält dabei aber einen Streifschuss. Zurück auf Drorah, sucht Tajes Gruppe ein neues Versteck, sobald der Ex-Agent genesen ist. Die Akonen beobachten am 16. August, wie Xölyar scheinbar rasend schnell verkleinert wird und dann in einer gewaltigen Explosion verschwindet. Diese Explosion war aber scheinbar nur vorgetäuscht, oder die Terminale Kolonne hat sie abgeschirmt, denn auf Drorah gibt es keine Nachwirkungen. Offenbar gleichen die Fabriken TRAITORS sogar die durch den Verlust des Mondes veränderten Schwerkraftverhältnisse aus.

Persönliche Meinung:

Super-Roman!

Ich fand es erst schade, dass Hoffmann den Handlungsfaden und das Personal, welches Kneifel mir auf seine typische, aber mittlerweile gereifte Weise, nahe gebracht hat, übernimmt. Aber er hat es ohne Brüche hingekriegt, auch weil es ziemlich konsequent war, dass Taje als Ex-Agent aufgrund seiner Erfahrung die Führung der Gruppe übernimmt. Der Roman hatte Drive, war immer spannend und die Charaktere waren interessant, insbesondere, weil Hoffmann seine Eigenen einführt, nämlich Kare ta Ebrus, Harana Molina und Naal cer Dronart auf der Raumstation, die auf Xölyar schließlich bruchlanden musste. Hier entspann sich eine philosophische Handlungsebene über Nationalismus und Universalismus, zwischen "Menschen" mit verschiedenen Idealen und gaben der Situation im von TRAITOR besetzten Blauen System die angemessene Tiefgründigkeit.

Teilweise spielte der Roman auch in einer Künstlerkolonie auf Drorah und ganz nebenbei wird hier eine lesbische Liebes-Szene beschrieben, die zarter und selbstverständlicher nicht sein kann. Und das 15 Jahre vor solchen Szenen in Neo - wenn ich richtig unterrichtet bin, die zumindest bei Manchen für Aufregung sorgten. Hut ab Horst Hoffmann!
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben: 29. April 2022, 10:00...
Teilweise spielte der Roman auch in einer Künstlerkolonie auf Drorah und ganz nebenbei wird hier eine lesbische Liebes-Szene beschrieben, die zarter und selbstverständlicher nicht sein kann. Und das 15 Jahre vor solchen Szenen in Neo - wenn ich richtig unterrichtet bin, die zumindest bei Manchen für Aufregung sorgten. Hut ab Horst Hoffmann!
Hoffmann war (ist) definitiv kein Kind von Traurigkeit und war in punkto Darstellung von Erotik und Sexualität viel offener als selbst viel jüngere Autoren wie Feldhoff. Allerdings war das nicht das erste homosexuelle (terranische) Pärchen der Serie, das müssten die USO-Spezialisten Him Asnas und Corty Reiser gewesen sein, die Uwe Anton in Band 2027 beschrieb. Vorher gab es die Ertruserin Lyndara und ihre Geliebte Seyna (Band 1656 ff.)
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Re: Zyklus: TERRANOVA

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Kolonnen-Geometer

von Arndt Ellmer

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Handlung

Jaghiro Ackan ist ein angehender Kolonnen-Geometer. Wie alle Kolonnen-Geometer entstammt er dem Volk der Oahm'Cara. Die Oahm'Cara leben, in Stämme aufgeteilt, in TRAIGOT-Fabriken. Ackans Stamm lebt in TRAIGOT 1982, diese bildet mit 65 weiteren TRAIGOT- und 22 TRAICAH-Fabriken ein so genanntes Sequin-Doar innerhalb der Kolonne.

Als Jaghiro Ackan gerade unterwegs ist, um im zentralen Archiv nach alten Geschichtsdaten der Oahm’Cara zu forschen, wird er zunächst von seinem Mitauszubildenden Arfyss E'lhacc verfolgt. Dieser belästigt ihn eigentlich ständig, obwohl Ackan nichts mit ihm zu tun haben will. Als er gerade die gesuchten Daten abrufen will, wird er durch eine Meldung aus dem Zentrum der Fabrik unterbrochen. In diesem Steuerzentrum der Fabrik haben Kalbarone der Mor'Daer das Sagen. Die Meldung besagt, dass ein neues Nega-Ziel ausgemacht wurde und die Sequin-Doar Kurs darauf nimmt. Dies ist für Jaghiro Ackan eine großartige Botschaft, denn das letzte Nega-Ziel lag unzählige Generationen vor der Zeit der jetzt lebenden Oahm'Cara. Und das »Problem« der Kolonnen-Geometer ist es, dass sie nur an solchen Zielen aufgrund ihrer besonderen Psi-Fähigkeit, des Geometer-Sinns, tätig werden. Ansonsten sind sie ohne Funktion in der Fabrik.

Das Nega-Ziel ist nahe, doch wie nah genau, ist unklar. So geht die Ausbildung weiter, bis endlich Hangay, das Nega-Ziel, erreicht ist. Dort macht Ackan seinen Abschluss, immer wieder durch subtile Angriffe seines Widersachers Arfyss E'lhacc bedrängt und belästigt. Doch in Hangay werden die Geometer noch nicht aktiv, sie verbringen dort nur eine Weile (Jahrzehnte fast), weil sich die erste Welle der Terminalen Kolonne verspätet. In dieser Zeit erfährt Ackan mehr über die Lokale Gruppe, wie sich die Sterneninseln zusammengefasst nennen. Er erfährt zu seinem Erschrecken, dass die Bewohner einst eine »schnelle Eingreiftruppe« der Kolonne besiegten, nämlich den Dekalog der Elemente. Jaghiro Ackan hätte sich gerne gewünscht, dass die Kolonnen-Geometer auch einmal ein Element des Dekalogs geworden wären, so wie die Anin An, das Element der Technik.

Etwa zu dieser Zeit setzt auch der Hyperimpedanzschock ein, der auch die Aggregate der Kolonneneinheiten in Mitleidenschaft zieht, allerdings nicht so heftig wie die Technik der Völker Hangays, deren interstellare Raumfahrt praktisch vollständig zum Erliegen kommt. Die Mitglieder der Kolonne sehen in diesem Akt eine Teufelei der Kosmokraten. Auf Anfrage bei seinem Ausbilder erfährt der junge Geometer, dass es wohl mindestens eines Progress-Wahrers, aber wohl eher eines leibhaftigen Chaotarchen bedarf, um die Hyperimpedanz wieder auf ein Normalmaß zu reduzieren, auch nur lokal für den etwa 3 Millionen Lichtjahre Durchmessenden Bereich des Nega-Ziels.

Dann kommt der Einsatzbefehl für das Sequin-Doar. Mittlerweile ist im Zielgebiet, einer Galaxie namens Milchstraße, die erste Welle unter dem Befehl des Dualen Kapitäns Zerberoff aktiv, und die ersten Dunklen Obelisken werden dort installiert. Dies sind die Bezugspunkte für die Arbeit der Kolonnen-Geometer. Ihr genaues Ziel ist das Akon-System. Hier nehmen sie sich den Mond der Hauptwelt Drorah vor. Er soll in Parzellen aufgegliedert werden, insgesamt sollen aus den »besten« Welten der Milchstraße 612.000 Parzellen entstehen. Mit ihren INTERDIM-Multidartern beginnen sie, Xölyar als Testobjekt vorzubereiten.

Das weitere Vorgehen erlebt Jaghiro Ackan allerdings nicht mehr mit, denn er fällt einem Anschlag seines Widersachers zum Opfer.

Persönliche Meinung:

Sehr liebevoll ausgearbeitetes Portrait eines Kolonnen-Volkes. Der Autor hat mich in eine fremde Welt entführt und sensibel, unterhaltsam sowie spannend deren Lebenswelt beschrieben.

Was mir besonders gut in der derzeitigen Phase des Zyklus gefällt, ist das Aufbrechen des Gut-Böse-Schemas, denn immer wieder wird betont, dass TRAITOR etwas "Gutes" will und in diesem Fall die Kolonnen-Geometer ihre Rolle als notwendig erachten und sich darauf freuen, erfolgreich zu arbeiten. Fiess ist, dass man mit Jaghiro Ackan mitfiebert und will, dass er die Prüfungen alle besteht, sich gegen seinen Widersacher durchsetzt und seine Angebetete erobern kann. Dabei sollten wir als Milchstraßenbewohner doch froh sein, wenn sie scheitern würden.
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von nanograinger »

HOT hat geschrieben: 12. Mai 2022, 10:49...
Was mir besonders gut in der derzeitigen Phase des Zyklus gefällt, ist das Aufbrechen des Gut-Böse-Schemas, denn immer wieder wird betont, dass TRAITOR etwas "Gutes" will und in diesem Fall die Kolonnen-Geometer ihre Rolle als notwendig erachten und sich darauf freuen, erfolgreich zu arbeiten. Fiess ist, dass man mit Jaghiro Ackan mitfiebert und will, dass er die Prüfungen alle besteht, sich gegen seinen Widersacher durchsetzt und seine Angebetete erobern kann. Dabei sollten wir als Milchstraßenbewohner doch froh sein, wenn sie scheitern würden.
Dass die Gegner unserer Helden sich als "die Guten" sehen (oder zumindest sich völlig im Recht sehen), ist nicht wirklich neu.

Aber dass die Protagonisten der Gegner als Sympathieträger dargestellt werden, ist in der Tat selten. Auf die Schnelle fallen mir vor diesem Zyklus auch keine guten Beispiele ein. Hier haben wir nach Jothadún schon die zweite Figur dieser Art.
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Re: Zyklus: TERRANOVA

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Die Ressourcen-Welt

von Arndt Ellmer

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Handlung

Jaghiro Ackan hat den Anschlag auf sein Leben doch überlebt und erholt sich recht schnell. Er verpasst zwar die Parzellierung Xölyars, doch als weitere 2024 Kolonnen-Fabriken im Akon-System auftauchen, ist zusammen mit den 88 Fabriken des eigenen Sequin-Doar eine komplette Operationsflotte vor Ort, und ihr Ziel ist Drorah. Die sechs Kolonnen-MASCHINEN gruppieren sich um die Heimatwelt der Akonen, ebenso wie die Fabriken. Dann kommen die Kolonnen-Geometer zum Einsatz.

Auf Drorah ist die Widerstandsgruppe um Taje Karoon-Baal und Jere tan Baloy hilflos dem »Dimensionschaos« der Kolonnen ausgeliefert. Nachdem der Dunkle Obelisk weitere Miniversionen von sich selbst ausgespuckt hat, beginnen diese, sich über Drorah zu verteilen und dreidimensionale Quaderabschnitte zu bilden. An den Grenzen dieser Quader entstehen »Nebelfelder«, vom Aussehen her ähnlich der Faktordampf-Barrieren, die sich bei den Faktorelementen bildeten. Doch dieser Vergleich ist nur wahrnehmungstechnisch zutreffend.

Für die Kolonnen-Geometer legen die Miniobelisken Dunkle Marker, die Schnittstellen zwischen den Parzellen, offiziell Proto-Kabinette, fest, die aus dem Leib des Planeten geschnitten werden sollen. Nachdem diese Aktion erledigt ist, verdichten die Kolonnen-MASCHINEN den Rest Drorahs so stark, bis es zur Explosion kommt. Die gewaltigen frei werdenden Energien werden dazu genutzt, um die Proto-Kabinette im Hyperraum zu lagern, bis sie auf VULTAPHER eingebaut werden können. Es sterben zwar viele Akonen, aber ein Großteil scheint die Umwandlung ihres Planeten in Parzellen zu überleben.

Nur die Kolonnen-Geometer sind aufgrund ihrer Paragabe in der Lage, sich im hyperenergetischen Chaos der Proto-Kabinette zurechtzufinden und diese auf die Weiterverarbeitung vorzubereiten. Jaghiro gehört nach seiner Genesung zu den Kolonnen-Geometern, die diese Aufgabe erfüllen. Dabei gerät er wieder in Konflikt mit Arfyss E'lhacc, der ihm weiter nach dem Leben trachtet. In einer Fabrik im Inneren eines Proto-Kabinetts kommt es schließlich zum finalen Kampf der beiden Kontrahenten. Es gelingt Jaghiro im letzten Moment, seinen Gegner zu töten. Er selbst ist jedoch schwer verletzt und verliert das Bewusstsein. So finden ihn Taje Karoon-Baal und seine Leute. Obwohl sie gerade erst Zeugen der Vernichtung ihres Heimatplaneten geworden sind, verschonen sie den Kolonnen-Geometer. Sie wollen ihn in ihre Wohnung transportieren, werden aber von Jaghiros Freunden paralysiert, die sich im Schutz ihrer Dunkelfelder nähern.

Jaghiro kehrt zu seinem Stamm zurück. Man ehrt ihn als besten Kolonnen-Geometer seiner Generation. Als wichtigster Geometer muss Jaghiro den »Umbau« Drorahs für das Zentrum unterzeichnen. Die Verkehrssprache in VULTAPHER wird Interkosmo werden, und der Chaotender wird wohl auf lange Sicht der Einzige bleiben, der in der Mächtigkeitsballung von ES gebaut werden wird. Die Ressourcen sind vermutlich zu knapp. Die Matriarchin seines Stammes verrät Jaghiro den Grund für den Konflikt zwischen ihm und Arfyss: In seltenen Fällen werden Oahm'Cara geboren, in denen das wilde Erbe ihrer Vorfahren wiedererwacht, die aber auch besonders starke Paragaben haben. Arfyss und Jaghiro waren zwei dieser besonderen Oahm'Cara. Ovo Ynshuune, Jaghiros Geliebte, besitzt als einzige weibliche Oahm'Cara ebenfalls den Geometer-Sinn, wird diesen jedoch demnächst verlieren. Sie soll nämlich die jetzige Matriarchin ablösen – und Jaghiro soll Brutvater ihrer Nachkommen werden.

Persönliche Meinung:

Arndt Ellmer führt die Handlung über die Kolonnen-Geometer auf gleichem Niveau weiter, wie er sie im vorherigen Band begonnen hat. Man fiebert mit Jaghiro mit, dass er es schafft sich gegen Arfyss durchzusetzen und am Ende bekommt der Held, wie es sich gehört, auch noch das Mädchen :)

Etwas schwach kam mir dagegen die Handlungsebene mit den Akonen vor. In den letzten Bänden von Kneifel und Hoffmann aufgebaut, tingelt die Gruppe jetzt etwas ziellos durch das sich quasi auflösende Drorah. Nun gut - was sollen sie machen gegen die Übermacht und den Umbau zu einem Kabinet oder sowas? Aber etwas mehr Feeling für die Situation der Akonen hätte ich mir gewünscht... Vermutlich - bei PR ist man ja auf alles gefasst - treffen wir sie ja auf einer anderen multiuniversalen Daseinsebene auf VULTAPHER wieder.... Ich würde es mir wünschen.

Nicht jeder Roman von Ellmer gefällt mir, aber ab und zu haut er so richtig gute Sachen raus. Vielleicht nehme ich die Chance wahr, ihn in Braunschweig im August live zu erleben, nachdem er nun wieder gesundet ist. In München 2018 war er doch ziemlich angeschlagen.
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Akronew
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von Akronew »

HOT hat geschrieben: 23. Mai 2022, 09:49 Vermutlich - bei PR ist man ja auf alles gefasst - treffen wir sie ja auf einer anderen multiuniversalen Daseinsebene auf VULTAPHER wieder.... Ich würde es mir wünschen.
Ich sage es mal so, es wurde anders weiter erzählt. ;)
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Schmerzruf

von Christian Montiillon

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Handlung

In Il-Vuccash, einer der Sternstädte Hallie-Loghts, kommt es am 18. Dezember 1344 NGZ auf dem Markt zu einem Gerangel zwischen zwei Kartanin, das allerdings durch ein mysteriöses Geräusch unterbrochen wird. Der eine Kartanin, La-Kira, entdeckt in einer Sackgasse zwischen mehreren Containern ein verwirrtes Wesen, das sehr groß, blauhäutig und nackt ist. Zu einer Verständigung kommt es nicht. Als sich der Fremde nähert, ergreift den anderen Kartanin die Panik, und er zückt den Strahler, doch La-Kira bleibt gelassen. Mithilfe einer mit flüssigem Gas gefüllten Kugel, die er dem Fremden entgegenschleudert, schickt er ihn in das Land der Träume. Danach verkaufen sie den Bewusstlosen an den Incassis Karaus Msirako. Dieser ist Besitzer einer Bauxit-Mine. Dort erwacht der Fremde am 19. Dezember. Durch den Mitgefangenen Ingittz Zaul erlernt er extrem schnell den kartaninschen Dialekt Kartasch, die Hauptverkehrssprache des abseits der Galaxie Hangay gelegenen Lazaruu-Sternhaufens. Zaul nennt den Neuankömmling Naigon, was so viel wie »Rätsel« bedeutet, denn Naigon besitzt keinerlei Erinnerungen. Doch Naigon spürt, dass er hier nicht richtig ist, er plant seinen Ausbruch. Das Problem ist nur das Sprenghalsband, das sich nicht einfach lösen lässt. Im Laufe der Tage und Wochen erkennt Naigon, dass er eine Parafähigkeit besitzt: Er kann seinen Geist auf die Reise schicken und so andere Wesen beeinflussen. Dadurch wird der Aufenthalt in der Mine erträglicher, da er die Wärter manipuliert.

Als es am 17. Januar 1345 NGZ zu einem Minenzusammenbruch kommt, wird Naigon zusammen mit Zaul abgeschnitten. Es gibt eigentlich keine Hoffnung, doch Naigons Geist geht auf Reisen und veranlasst Msirako, die beiden zu retten. In dieser Gefahrensituation wird sich Naigon seines richtigen Namens bewusst, er lautet Kirmizz! Msirako geht bei dieser Aktion pleite und verkauft die beiden weiter an den Piraten Tschaek-Sparr, einen Kartanin. Dieser lässt seine Sklaven in der radioaktiv verseuchten Wüste von Foor nach Lytrila schürfen – im Gebiet des Prions der Mutanten, denn dieser regiert mit seinen mutierten Untertanen die Wüste. Nach mehreren Monaten kommt es zum Aufeinandertreffen zwischen dem Prion und Kirmizz. Der Prion, ein suggestiv begabter Hauri, unterliegt im psionischen Duell, als er versucht, Kirmizz zu beeinflussen. Da der Prion zuvor das Lager Tschaek-Sparrs überfallen hat, sind Kirmizz und Ingittz Zaul frei. Auf Hallie-Loght schreibt man den 16. März 1345 NGZ.

Im Rosella-Rosado-System schreibt man den 12. Mai 1345 NGZ, Kantiran sitzt in Hakkans Schuppen und träumt von Cosmuel Kain. Auf dem Weg zu seiner Unterkunft ruft ihn Chyndor zu sich und klärt ihn darüber auf, dass er plant, eine Station im Lazaruu-Sternhaufen zu errichten, um Hangay im Auge zu behalten. Kantiran schlägt vor, dass diese Aufgabe, der Aufbau des Camps Sondyselene, die Initiierungsaufgabe für Cosmuel Kain wird. Nachdem das Orakel diesen Wunsch geprüft und dem Antrag stattgegeben hat, macht sich eine kleine Flotte von OREON-Kapseln auf den Weg. Über mehrere Zwischenstationen erreichen die THEREME, die FORSCHER und auch der Revisor Polm Ombar den letzten Zwischenstopp vor dem Lazaruu-Haufen, wo sich ihre Wege trennen. Am 8. Juli erreicht die THEREME mit drei OREON-Transportern den Sternhaufen, und die beiden orientieren sich, wobei Kantiran die Arbeit Kain überlässt. Diese sucht die wichtige Welt Vibe-Lotoi als Stützpunkt aus, und so machen sich die beiden am 12. Juli auf den Weg zu der Welt.

Die beiden Exsklaven gehen nach Il-Vuccash, wo sich Kirmizz Informationen über sich selbst erhofft, doch er wird enttäuscht. Daraufhin beschließen die beiden, am 6. Mai mit einem Transitionsschiff die Welt gen Vibe-Lotoi zu verlassen, doch der Hauri weist sie zurück, weil sie nicht genug Geld haben. So bleiben sie weiter in Il-Vuccash, wo es am 20. Juli zu einem entscheidenden Zwischenfall kommt: Die Hunde von Udafoor, wolfähnliche Tiere, die einst dem Prion als »Leibwache« dienten, haben Kirmizz aufgespürt und treiben ihn und Zaul in die Enge. Als die Tiere über die beiden herfallen, kommt es zum Ausbruch einer weiteren Paragabe: Das Gesicht Kirmizz, das in der vorderen Mitte wie geschlossen wirkt, „reißt“ auf, und Kirmizz entlässt den Schmerzruf, eine psionische Welle, die alles Leben um ihn herum tötet. Auch Tiere sind davon betroffen. Danach schließt sich die Spalte im Gesicht wieder. Die an den Ketten der Hunde befestigten Lytrilakristalle nimmt Kirmizz an sich und verschafft sich damit einen Platz auf einem Haurischiff. Zwei Tage später, am 23. Juli, verlässt er Hallie-Loght in Richtung Vibe-Lotoi.

Am 28. Juli, auf der FORSCHER, verständigt MIRKET Alaska Saedelaere über eine Ortung, die eine Sonde am 18. Dezember 1344 NGZ in der Peripherie von Hangay gemacht hat. 18.000 Lichtjahre vom Lazaruu-Sternhaufen entfernt, ist ein seltsames Schiff havariert. Als sich der Maskenträger dem Schiff nähert, tauchen plötzlich zwei Chaosgeschwader auf. Die FORSCHER geht auf Schleichfahrt, hört aber den Funk ab. So erfährt der Friedensfahrer, dass ein Transportschiff der Chaostruppen verschollen ist, die BANDA SARI. Transportgegenstand des Schiffes war das Wesen Kirmizz. Nach einer Weile verschwinden die Geschwader unverrichteter Dinge, denn sie haben das Schiff nicht entdeckt. Alaska Saedelaere macht sich daraufhin sofort auf den Weg in den Lazaruu-Haufen, um Kantiran und Cosmuel Kain über seine Entdeckungen zu informieren.

Persönliche Meinung:

Ob es deshalb ist, weil ich mit der Friedensfahrer-Handlungsebene sowieso etwas fremdel, "mein" Alaska Saedelaere nicht mehr so richtig der ist, den ich von der Voltz-Ära kenne, oder ob es Christian ist, der mich bei aller Mühe und Vielfalt der beschriebenen Handlung nicht mitnehmen kann, der Roman hat mir nicht so gut gefallen. Obwohl: Grade Kantiran und seine Cosmuela brachten Emotionen ins Spiel, die ich sehr nett fand. Kant kommt endlich mal von seiner Thereme weg!

Kirmizz/Naigon mag ja nun ein Geheimnis haben - er hat eindeutig eins! - und ich hoffe im Zuge der Zusammenführung von der SOL-Ebene und der Friedensfahrer-Ebene, kommen seine latenten Mutantenfähigkeiten zum Tragen, aber hier war mir das alles etwas zu "normal". Sklaven, die Rohstoffe auf unwirtlichen Planeten abbauen sind irgendwie nix Neues und wenn man dann grade parallel über die Zustände im Kongo liest, wo unter ähnlichen Bedingungen das Coltan für unsere netten Handys abgebaut wird, haut einen das garnicht um.

Ich freu mich schon auf den nächsten Roman, denn MMT hat meiner Erinnerung nach immer sehr gut geliefert.
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HOT
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Re: Zyklus: TERRANOVA

Beitrag von HOT »

Camp Sondyselene

von Michael Marcus Thurner

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Handlung

Cosmuel Kain und Kantiran haben Vibe-Lotoi erreicht, nach einem kleinen Disput über den Standort des Camps Sondyselene, bei dem sich Kantiran durchsetzt, macht sie sich an den Aufbau, während er nur von ihr träumt. Nachdem der Geheimstützpunkt errichtet ist, kommt eine Gruppe von weiteren Friedensfahrern, darunter Polm Ombar, Ejdu Melia und Auludbirst, nach Camp Sondyselene, um die Arbeit von Kain zu beurteilen. Das Urteil fällt positiv aus, nur der Standort, in einem Gebirgstal nahe der Hauptstadt, wird kritisiert, doch der ist ja auf Kantirans M*** gewachsen, und der junge Halbterraner verteidigt deshalb diese Position, die sich später als richtig erweist. Ombar berichtet des Weiteren von den neuesten Nachrichten aus der Milchstraße, die er von Bahnhof Devolter II erhalten hat. Er berichtet von VULTAPHER und den Mächtigen, von Kirmizz und auch von Dantyren. Diese Nachricht ist ein schwerer Schlag für Kantiran, obwohl ihn eigentlich nur sehr wenig mit Roi Danton verbindet. Blut ist aber doch dicker als Wasser.

Etwa zur selben Zeit erreicht Kirmizz, der noch immer an Amnesie leidet, mit einem Haurischiff Vibe-Lotoi. Im Gegensatz zu seiner Vermutung wird er auf dem Schiff nicht belästigt, doch ihm ist nicht entgangen, dass man, vor allem der Hauri Ushekka, nach seinen Lytrilakristallen gierte. Er engagiert den dubiosen Taxifahrer Cajanthas und lässt sich durch die Hauptstadt chauffieren, auf der Suche nach Gefahr, denn nur so, erkennt er, lassen sich seine verschütteten Erinnerungen an die Oberfläche holen.

Bei Camp Sondyselene erscheint überraschend Alaska Saedelaere, er berichtet von der BANDA SARI und der »Fracht« Kirmizz. Vermengt mit den Informationen, die Polm Ombar mitbrachte, ergibt sich dadurch eine überraschende Chance für die Friedensfahrer. Sie sind sich sicher, dass sich Kirmizz im Lazaruu-Sternhaufen aufhält. Sie beschließen, sofort mit der Suche nach ihm zu beginnen. Cosmuel Kain soll dafür einen Einsatzplan erstellen.

Ehe die Suche beginnen kann, erreicht ein, in Dunkelfeldern getarntes, halbes Chaosgeschwader Vibe-Lotoi und überzieht den Planeten mit einer »Suchstrahlung«, doch unverrichteter Dinge ziehen die Schiffe wieder ab. Weder den, unter einer OREON-Haube versteckten, in den Fels gearbeiteten Geheimstützpunkt entdecken sie, noch entdecken sie Kirmizz.

Kirmizz erfährt dagegen die von ihm gesuchte Gefahr in einem »Freizeitpark« für Kartanin, aber auch die Ay'Va, die wichtigste Haurimafia, ist hinter ihm her, wegen der Hyperkristalle. Für Kirmizz ist dieses Gesindel nur Abschaum, immer mehr steht für ihn fest, dass er zu Höherem berufen ist, dass er weit über den »normalen« Lebewesen dieses Planeten steht.

Die Friedensfahrer, die die Besonderheiten der Suchstrahlung aufgezeichnet haben, teilen sich auf und fliegen die wichtigsten Welten des Sternhaufens an. Kantiran und Polm Ombar begeben sich in die Hauptstadt, um sich dort auf die Suche zu machen, während Cosmuel Kain im Camp zurückbleibt und den Funkverkehr nach Besonderheiten absucht. Sie erfährt so von einer Person, die Naigon genannt wird, doch Ombar ist der Meinung, dass dieser Naigon unbedeutend ist, obwohl es die einzige Spur ist, die Cosmuel Kain überhaupt findet.

In der Hauptstadt spitzen sich die Ereignisse zu, Kirmizz wird von zehn Urban-Killern der Haurimafia attackiert. Diese sind mit einer Droge vollgepumpt, die sogar gegen den Schmerzruf nahezu resistent macht, den Kirmizz in höchster Not ausstößt. Während hunderte von Kartanin sterben, überleben die Hauri, allerdings schwer verwirrt, so dass Kirmizz entkommen kann. Doch durch diese Aktion wird er sich seiner Vergangenheit bewusst, was ihn dazu veranlasst, sich zunächst einmal zurückzuziehen und seine wiedergewonnenen Gedanken zu sortieren.

Polm Ombar und Kantiran wird sofort klar, nachdem Cosmuel von den toten Kartanin berichtet, dass dies nur Kirmizz' Werk gewesen sein kann, sie haben einen Fehler gemacht. Doch nun machen sie sich auf die Suche.

Und auch für die Haurimafia ist die Sache mit Kirmizz bzw. Naigon noch nicht vorbei, sie sind bei ihrer Ehre gepackt.

Persönliche Meinung:

Klasse Roman! Hat von Anfang an Spaß gemacht und ihn daher in einem Rutsch durchgelesen. Schon das erste Kapitel - Kantiran starrt Cosmuel an - war genial.

Diesmal haben mir die Charaktere der Friedensfahrer auch sehr gefallen und zusammen mit den vielen unterschiedlichen Bewohnern der Stadt fackelte MMT ein Feuerwerk an urigen Gestalten mit seltsamen Verhaltensweisen ab. Am besten hat mir Cajanthas gefallen, die Karikatur eines durchgeknallten Kleinganoven, der zwischen Loyalität zu seinem Auftraggeber und eigener Gier schwankt.

Kirmizz/Naigon ist also als Pilot des zu bauenden Chaotenders vorgesehen. Donnerwetter, er ist eine viel größere Nummer als ich dachte. Zusammen mit dem vorherigen Band hat er durchaus einen würdigen Einstieg in die Handlung hingelegt.
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