Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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MHR
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von MHR »

Heiko: Das von mir gemeinte Interview erschien in Ren Dhark Band 73, 3. Auflage. Außerdem erschien es 1989 im Ren Dhark Fanzine 4, Mainstorming 4, Megalith 4, Andromeda Nachrichten (irgendeine Nummer zwischen 110 und 120) ... und in noch zwei oder drei anderen Fanzines.

Im Interview sagte Kurt kaum etwas über dieses Thema, aber im Vorgespräch und in den Pausen zwischen den einzelnen Fragen antwortete er darauf. Ich legte ihm das fertige Interview vor und er veränderte eine Menge an seinen eigenen Aussagen, ehe ich es abdrucken durfte.
Heiko Langhans
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Heiko Langhans »

Heute vor 50 Jahren, am Freitag, dem 21. Dezember 1962, erschien der 68. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Kurt Mahr: Hetzjagd durch die Dimensionen

Bild

Handlung:
Für Perry Rhodan und Reginald Bull wird es wieder Zeit für eine Zelldusche auf Wanderer. Es ist Anfang Januar 2042, die letzte Dusche liegt (unter Abzug des vierjährigen Zeitsprungs von 1976 bis 1980) für die beiden fast 62 Jahre zurück. Wird sie vor Ablauf dieser Zeit nicht erneuert, müssen sie sterben.

Die Position des Planeten Wanderer kann nur durch das Positronenhirn auf der Venus berechnet werden. Bully an Bord der SOLAR SYSTEM hat mit der letzten Positionsberechnung Wanderer angeflogen, allerdings war Wanderer nicht auffindbar. Zurück im Solsystem lässt Rhodan eine These von der Positronik überprüfen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit existiert Wanderer noch, der Planet wurde allerdings von einer Zeitüberlagerung der Druuf eingefangen und in das Rote Universum geschleudert.

Rhodan nimmt die Suche mit der DRUSUS auf. Das Beiboot K-238 soll mittels Krümmungsfeldgenerator in die fremde Zeitebene eindringen und Wanderer suchen. In der Nähe der Flugbahn von Wanderer finden sie eine Zeitüberlagerung. Nach dem Eintauchen in die fremde Zeitebene entdecken sie ein fremdes Sonnensystem. Ein Planet dieses Systems ist durch gravitationelle Einflüsse eines Fremdkörpers aus seinem Orbit geschleudert worden.

Nach der Landung kommt es auf dem Planeten zu mehreren vereinzelten Sichtungen einer gespenstischen humanoiden Person. Die Sichtungen lassen sich mit einer unterirdischen Anordnung von verschiedenen Leitungen und sechs Metallsärgen zusammenbringen. Leider wird die technische Anlage gesprengt, ehe es zu einem Kontakt kommen kann.

Beim Auffinden einer weiteren Anlage gelingt es Atlan, den Sprengsatz zu entschärfen. Eine in den Särgen gelagerte Entität kann ihnen ihre Geschichte erzählen. Die Druuf haben die auf Solitude ansässige Rasse gefangen, jedes Individuum in sechs Teile zersplittert und in die Särge eingelagert. In dieser Form sind sie noch imstande, ihre Außenwelt wahrzunehmen, sie sind aber völlig wehrlos in diesem Zustand. Den Druuf dienen sie als eine Art Sensorenstation am Rande des Roten Universums.

Nach der Befreiung macht sich die Solitude-Intelligenz daran, ihren Körper wieder zusammenzusetzen. Währenddessen kehren Perry und die anderen zur Oberfläche zurück und müssen feststellen, dass sie von Druuf-Robotern eingekreist wurden. Sie können der Falle entfliehen.

Dem Robot können sie die Bahndaten von Wanderer entnehmen, der in der Zwischenzeit wieder in den Einstein-Raum zurückgekehrt ist.

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gejotha
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von gejotha »

Das Titelbild wirkt, als sei es ursprünglich eine "Landser"-Illustration gewesen. B-)
Schnell ne Raketensilhouette in den Hintergrund, die Gewehre leicht variiert, fertig... :devil:
"Die Mikrobe der menschlichen Dummheit ist unausrottbar." (Curt Goetz)
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Hamiller
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Hamiller »

Als Kind habe ich das mit dem Aufheben der Kausalität durch Überlichtgeschwindigkeit nicht verstanden.

Ein Physik-Studium später verstehe ich es, so wie im Roman dargestellt, immer noch nicht. Also das ließ zu viele Fragen offen. Ich habe den Roman vor einigen Monaten gelesen. Wären demnach nicht Druuf-Roboter einfach verschwunden? Und ganz so einfach, dass überlichtschnelle Reisende rückwärts in der Zeit reisen, ist es ja dann noch nicht (auch wenn ich das dem philosophierenden Orang-Utan im letzten alten Planet-der-Affen-Film jahrelang gerne geglaubt habe). Die zeitliche Reihenfolge von Abreise und Ankunft wird dann vom Bezugssystem abhängig, was natürlich doof ist, weil das Bezugssystem willkürlich vom Menschen gewählt wird.

Äh, ja, jedenfalls zuviel Verwirrung und Zauberei mit wackeliger Begründung. Da hat mir Darltons Darstellung des langsamen Zeitablaufs besser gefallen.
Heiko Langhans
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Heiko Langhans »

"Physiker vom Dienst" Kurt Mahr hat die ARbeit an den Druuf-Romanen näher in einem Bericht zum Werkstattband (1986, S. 198) beleuchtet:

(...) Mein erster großer Auftritt als Physiker kam während einer Autorenkonferenz in München im Jahr 1962. Die Frage war, wie man die Sache mit dem Druuf-Universum schildern könnte: ein fremdes Universum, das sich mit dem unseren eine zeitlang überlappte. Ich dachte mir, wenn wir schon über etwas schreiben wollten, wovon kein Mensch etwas versteht, dann sollten wir es so einfach wie möglich machen. (Ich) Zeichnete drei, vier Koordinatenkreuze und malte in jedes zwei kringel hinein: einen für das Druuf-, einen für unser Universum. Zuerst waren die kringel voneinander getrennt, dann überschnitten sie sich, einmal unten, einmal oben, und dann waren sie wieder auseinander.
"So geht das", sagte ich.
Und so wurde es gemacht. (...)

Über die relativistischen Erscheinungen der beiden Universen schrieb er allerdings nichts.

Da stellt sich für mich die Frage, welche diesbezüglichen spekulativen Vorstellungen vor 50 Jahren en vogue waren. Der Affenfilm kam ja wesentlich später (1967) ...
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von TC2012 »

Heiko Langhans hat geschrieben:"Physiker vom Dienst" Kurt Mahr hat die ARbeit an den Druuf-Romanen näher in einem Bericht zum Werkstattband (1986, S. 198) beleuchtet:

(...) Mein erster großer Auftritt als Physiker kam während einer Autorenkonferenz in München im Jahr 1962. Die Frage war, wie man die Sache mit dem Druuf-Universum schildern könnte: ein fremdes Universum, das sich mit dem unseren eine zeitlang überlappte.
Ein paar Wissenschaftler heute sagen dazu: Wenn sich zwei Universen berühren, wird dadurch ein neuer Urknall ausgelöst. Für mich die beste Theorie. Schön ist auch, du kannst noch soviel lernen, zum Schluß weißt du absolut nichts über das Universum. Im Umkehrschluss. Sinnloses Universum :devil:
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von waldo »

gejotha hat geschrieben:Das Titelbild wirkt, als sei es ursprünglich eine "Landser"-Illustration gewesen. B-)
Schnell ne Raketensilhouette in den Hintergrund, die Gewehre leicht variiert, fertig... :devil:
Oh Oh, das darfst du hier nicht sagen, da wird HL trotz umbarmherzigster kühlster Analyse ein kalter Wind,
ich zitiere, der gleich einem Wolfe um den Schirm meiner Mütze strich, durch das Biografenherze wehen.
Also, reisse er sich zusammen...
Heiko Langhans
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Heiko Langhans »

Ihr seid böse Menschen. Gar nicht weihnachtlich. :P

Über militärische Motive bei Perry-Titelbildern mache ich mir keine Gedanken mehr. Allerdings passt dieses Cover nicht zum Inhalt des Romans ... :rolleyes:

Woher ist das angebliche Zitat? B-)
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von waldo »

Heiko Langhans hat geschrieben:Ihr seid böse Menschen. Gar nicht weihnachtlich. :P

Über militärische Motive bei Perry-Titelbildern mache ich mir keine Gedanken mehr. Allerdings passt dieses Cover nicht zum Inhalt des Romans ... :rolleyes:

Woher ist das angebliche Zitat? B-)
Sorry, sofern es hier um "Wind weht um Schirmmütze" geht:
Das stammt aus "Er ist wieder da: Der Roman" von Timur Vermes.
M. M. n. sehr empfehlens- und vorallem lesenswert.

Der in Ich-Erzählung aus Sicht des wiedergeborenen "Führers" geschriebene Roman beschreibt den Irrsinn...
... ach, einfach selbst ein Bild machen:

http://www.amazon.de/Er-ist-wieder-Roma ... 879&sr=1-1

Frohe Weihnachten
Waldo
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Heiko Langhans »

Heute vor 50 Jahren, am Freitag, dem 28. Dezember 1962, erschien der 69. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

Kurt Mahr: Im Halbraum lauert der Tod

Bild

Handlung

Für Perry Rhodan und Reginald Bull wird es wieder Zeit für eine Zelldusche auf Wanderer. Es ist 2042, die letzte Dusche liegt für die beiden fast 62 Jahre zurück. Wird sie vor Ablauf dieser Zeit nicht erneuert, müssen sie sterben.

Aus dem Gehirn eines geborgenen Druuf-Robots konnte die neue Position Wanderers bestimmt werden. An der neuen Position lässt sich kein Planet beobachten, allerdings zeigen die Strukturtaster der DRUSUS eine Verzerrungsquelle an der berechneten Position an.

Der Versuch von Ras Tschubai sich nach Wanderer zu teleportieren scheitert. Er landet im Strukturkompensator des Schiffes und kann sich erst im letzten Augenblick vor einer Transition bemerkbar machen, die ihm im Kompensator das Leben gekostet hätte. Wissenschaftler an Bord der DRUSUS postulieren auf Basis dieses Ereignisses die Anwesenheit eines Halbraums, der sich zwischen vierter und fünfter Dimension erstrecken muss.

Die Solitude-Intelligenz Nathan kann mit seinem Geist nach Wanderer durchdringen, eine Rückkehr scheitert aber, da Nathan von einem Saugfeld festgehalten wird und nicht mehr aus eigener Kraft zurückkehren kann.

Langsam läuft ihnen die Zeit davon, wenn sie nicht innerhalb von 150 Stunden auf Wanderer ankommen, sind Perry und Bully nicht mehr zu retten.

Atlan hat zusammen mit dem Positronenhirn der DRUSUS nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Der erste Vorschlag ist die Kalibrierung des Fiktivtransmitters und der Transport nach Wanderer. Die andere Lösung ist ein kontinuierlich auftretendes Kurzzeitfenster in der Hyperbarriere um Wanderer.

Bully kann an Bord einer Gazelle durch das Fenster nach Wanderer vordringen und landen. Er sieht sich mit dem Problem konfrontiert, dass Wanderer anscheinend durch unbekannte Einflüsse anfängt zu schrumpfen. Ein weiteres Problem ist ein Ausfall der gesamten Triebwerksenergie.

Perry Rhodan wird nach Kalibrierung des Transmitters an Bord einer Gazelle nach Wanderer abgestrahlt und trifft hier auf ES. Anscheinend hat die Flucht aus dem Rotem Universum ES zuviel Energie gekostet, so dass er eine Energiequelle benötigt. Daher hat ES dem Raumschiff alle Triebwerksenergie entzogen. Allerdings befindet sich das Physiotron noch tausende Kilometer entfernt und die Lebenszeit von Perry und Bully läuft in 30 Stunden ab.

Bully hat inzwischen erkannt, dass nicht Wanderer schrumpft, sondern dass er wächst. Dabei bleiben seine Breite und Tiefe konstant, nur seine Höhe nimmt zu. Seine erreichte Höhe liegt momentan bei etwa 100.000 über Normal. Bald darauf hat er eine so enorme Größe erreicht, dass er mit einem Schritt Meere überqueren kann. Mit langen Schritten erreicht er so das Physiotron. Auf dem Weg dorthin setzt ein Schrumpfungsprozess ein, und Bully kann auch die Energieversorgung Wanderers und damit auch die der DRUSUS wiederherstellen.

Mit neuer Energie für die Triebwerke kann Perry in der Zwischenzeit seinen Weg weiter fortsetzen. Er kann das Physiotron noch rechtzeitig erreichen.

Da der Halbraum, in dem sich Wanderer befindet, sehr instabil ist, genügt die Zufuhr einer gewissen Energiemenge, ihn in einem stabilen Kontinuum materialisieren zu lassen. Der größere Anteil hiervon ist schon aus den Triebwerken der Gazellen bezogen worden. Als Nathan in seinen Körper zurückkehrt, wird die Energie frei, die er zuvor benötigte, seine Geist-Existenz aufrecht zu erhalten. Dieser kleine Betrag reicht aus, Wanderer ins Einstein-Kontinuum zurückstürzen zu lassen.

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Quinto
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Quinto »

Hamiller hat geschrieben:Als Kind habe ich das mit dem Aufheben der Kausalität durch Überlichtgeschwindigkeit nicht verstanden. Ein Physik-Studium später verstehe ich es, so wie im Roman dargestellt, immer noch nicht.
Mahr hat seine Anleihe bei der Speziellen Relativitätstheorie geschickterweise auch nicht weiter erklärt. In der SRT ist es so, dass zwei räumlich entfernte Ereignisse, die für einen unbeschleunigten Beobachter B gleichzeitig sind, für einen gegenüber B bewegten Beobachter B' ungleichzeitig sind. Dann kann man sich folgendes überlegen. Bei einer "nahezu" unendlich großen Signalgeschwindigkeit können zwei kausal verbundene, räumlich entfernte Ereignisse für B "nahezu" gleichzeitig sein. Für B' sind sie ungleichzeitig und dann kann für B' bei geeigneter Wahl der Entfernung die Ursache nach der Wirkung eintreten. Dieses Szenario ist allerdings ohne großen Sinn, da es die Voraussetzungen der SRT negiert, die Theorie wäre dann einfach falsch und damit ist auch die Kausalität wiederhergestellt. Im übrigen passt das auch nicht wirklich auf Mahr Schilderung wie überhaupt die Relativitätstheorie in der PR-Serie ein Fremdkörper ist.

Im Grunde ist diese Halbraum-Geschichte als Aufhänger einer SF-Handlung durchaus originell und gefällt mir deswegen trotz aller logischen Ungereimtheiten noch heute. Auch wurde die Handlung von Mahr wie üblich gut durchgeplant. Schon der Einstieg in Heft 68 weckt das Leseinteresse: Wanderer verschwunden, Zeit wird knapp für die Unsterblichen. Aber natürlich kann die "Erklärung" eines Halbraums über physikalisch-geometrisches Gestammel letztlich nicht hinausgehen. Der von Mahr gefundene Dreh richtungsabhängiger Längen ist als schriftstellerische Vorlage eines SF-Romans prima, ansonsten darf man darüber nicht weiter nachdenken. Allerdings: aus der heutigen theoretischen Physik ist man auch manch Haarsträubendes gewohnt.

Der Halbraum wurde später ja auch nicht weiter thematisiert sondern diente nur noch als begriffliches Vehikel für den neuen Überlichtantrieb.
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halut
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von halut »

Quinto hat geschrieben:die Theorie wäre dann einfach falsch und damit ist auch die Kausalität wiederhergestellt.
Die Aussage halte ich für gewagt, weil bis heute noch niemand weiß, wie die Kausalität erzeugt wird - und ob sie überhaupt existiert und nicht nur ein Scheineffekt ist, ähnlich der Zentrifugalkraft.
Im übrigen passt das auch nicht wirklich auf Mahr Schilderung wie überhaupt die Relativitätstheorie in der PR-Serie ein Fremdkörper ist.
Verständlicherweise. Eine nicht unerhebliche Zahl von Autoren kann SRT und ART buchstabieren und weiter nichts. Wer soll rechnen? Und selbst wenn man rechnen kann, ist das ein mitunter erheblicher Zeitaufwand, weil schon die erste Flugkurve in der ART mündet, wo es ziemlich eklig wird. Tensoren zweiter Stufe sind nicht jedermanns Ding. Weiters ist der Beitrag zum Unterhaltungswert minimal, meist sogar völlig vernachlässigbar. Zudem mussten die Romane damals in vier Wochen geschrieben werden, dann lag das nächste Exposee auf dem Tisch.

Die Idee, bei v>c die Zeit nicht imaginär, sondern negativ werden zu lassen, ist eine populär-logische Fortsetzung von gamma->0 bei v->c. Und wie könnte man eine imaginäre Zeit beschreiben?
Der von Mahr gefundene Dreh richtungsabhängiger Längen ist als schriftstellerische Vorlage eines SF-Romans prima
Der Sinus lässt grüßen :D
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Quinto »

halut hat geschrieben: Weiters ist der Beitrag zum Unterhaltungswert minimal, meist sogar völlig vernachlässigbar.
Ganz im Gegenteil! Erst mit der ART wurde doch die Kosmologie so richtig fantasievoll, schon Eddington fabulierte über ein wurstförmiges Universum. Die wäre doch sonst stinklangweilig, wenn auch vielleicht besser, um ein wenig hämisch zu werden. Die Kosmologie bringt jede Menge Wissenschaftsjournalisten in Lohn und Brot, das darf man nicht vergessen. Die Leute wollen Sensationen lesen. Ich weiß noch, wie begeistert ich als etwa 14jähriger war, als ich las, dass nach einer Rundreise durch das Universum die inneren Organe möglicherweise die Seiten getauscht haben. Toll!

Und was PR angeht, da gab's doch auch einige schöne Einlagen mit hohem Unterhaltungswert wie beispielsweise den Dilationsflug von Old Man. Die Schwarz- und Wurmloch-Fantasien wollen wir auch nicht vergessen. Wirklich lästig für SF-Autoren ist eigentlich nur die SRT mit ihrer Relativität der Gleichzeitigkeit. Das muss zwangsläufig unter den Tisch fallen, denn ohne universell herstellbare Gleichzeitigkeit kann man keinen Roman mit Überlichtreisen und interstellarer Kommunikation schreiben und, wenn man mal richtig hinschaut, auch keine Wissenschaft treiben. Aber das ist ein anderes Thema. Daher werden SF-Autoren, soweit sie diese Thematik beacktern, immer mit der SRT fremdeln.
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halut
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von halut »

Quinto hat geschrieben:
halut hat geschrieben:Weiters ist der Beitrag zum Unterhaltungswert minimal, meist sogar völlig vernachlässigbar.
Ganz im Gegenteil! Erst mit der ART wurde doch die Kosmologie so richtig fantasievoll, schon Eddington fabulierte über ein wurstförmiges Universum.
Welchen Mehrwert hat ein SF-Roman davon? Mir fallen gerade Sheffield und Reynolds ein, die das benutzen, Letzterer mit arg begrenztem Mehrwert. Beide sind/waren übrigens beruflich mit der Thematik befasst.
Die wäre doch sonst stinklangweilig, wenn auch vielleicht besser, um ein wenig hämisch zu werden. Die Kosmologie bringt jede Menge Wissenschaftsjournalisten in Lohn und Brot, das darf man nicht vergessen. Die Leute wollen Sensationen lesen. Ich weiß noch, wie begeistert ich als etwa 14jähriger war, als ich las, dass nach einer Rundreise durch das Universum die inneren Organe möglicherweise die Seiten getauscht haben. Toll!
Nochmals: Welchen Mehrwert hat ein SF-Roman davon? Mir ist nicht bewusst, dass Asimov jemals Gebrauch davon gemacht hat. Und Clarke? Kenne ich nicht so gut, aber auch da fällt mir nichts ein. Bradbury, Heinlein, Lem?
Und was PR angeht, da gab's doch auch einige schöne Einlagen mit hohem Unterhaltungswert wie beispielsweise den Dilationsflug von Old Man. Die Schwarz- und Wurmloch-Fantasien wollen wir auch nicht vergessen.
Ja, und? Das sind einige vorberechnete Einzelergebnisse. Nett zu nutzen, aber weit weg von der ART. Schon dass ich die mir abgewandte Seite eines Raumschiffs sehen kann, schreibt keiner mehr. Steht auch eher selten in populärwissenschaftlicher Literatur.
Wirklich lästig für SF-Autoren ist eigentlich nur die SRT mit ihrer Relativität der Gleichzeitigkeit.
Die SRT ist ein Spezialfall der ART. Jedes Raumschiff wird schneller, langsamer oder fliegt eine Kurve: ART. Eklig zu rechnen. Nicht umsonst fristete die ART bis zum Aufkommen der nummerischen Physik Anfang der 1970er Jahre ein Schattendasein.
Daher werden SF-Autoren, soweit sie diese Thematik beacktern, immer mit der SRT fremdeln.
Unsere PR-Autoren (VT nehme ich mal explizit aus) fremdeln auch schon mit Newton. Leider.

Ich sehe nach wie vor nicht den Mehrwert von ART für PR-Romane.
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Thoromir
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Thoromir »

TC2012 hat geschrieben: Ein paar Wissenschaftler heute sagen dazu: Wenn sich zwei Universen berühren, wird dadurch ein neuer Urknall ausgelöst. Für mich die beste Theorie. Schön ist auch, du kannst noch soviel lernen, zum Schluß weißt du absolut nichts über das Universum. Im Umkehrschluss. Sinnloses Universum :devil:
Hast Du da eine Quelle oder Namen ?
Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass Wissenschaftler immer etwas milde lächeln, wenn sie in der Science Fiction von verschiedenen Universen hören. An eine "Überschneidung" im druufschen Sinne zu denken kommt selbst mir als Laien etwas sehr Fantasy-lastig vor.
Aber ich bin auch nicht immer auf dem laufenden Stand was solche Universellen physikalischen Theorien betrifft :-)
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Hamiller
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Hamiller »

Thoromir hat geschrieben:
TC2012 hat geschrieben: Ein paar Wissenschaftler heute sagen dazu: Wenn sich zwei Universen berühren, wird dadurch ein neuer Urknall ausgelöst. Für mich die beste Theorie. Schön ist auch, du kannst noch soviel lernen, zum Schluß weißt du absolut nichts über das Universum. Im Umkehrschluss. Sinnloses Universum :devil:
Hast Du da eine Quelle oder Namen ?
Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass Wissenschaftler immer etwas milde lächeln, wenn sie in der Science Fiction von verschiedenen Universen hören. An eine "Überschneidung" im druufschen Sinne zu denken kommt selbst mir als Laien etwas sehr Fantasy-lastig vor.
Aber ich bin auch nicht immer auf dem laufenden Stand was solche Universellen physikalischen Theorien betrifft :-)
Ich glaube, er meint dieses Modell: http://de.wikipedia.org/wiki/Ekpyrotisches_Universum

Da kollidieren aber Brane und nicht ganze Universen.
TC2012
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von TC2012 »

Thoromir hat geschrieben:
TC2012 hat geschrieben: Ein paar Wissenschaftler heute sagen dazu: Wenn sich zwei Universen berühren, wird dadurch ein neuer Urknall ausgelöst. Für mich die beste Theorie. Schön ist auch, du kannst noch soviel lernen, zum Schluß weißt du absolut nichts über das Universum. Im Umkehrschluss. Sinnloses Universum :devil:
Hast Du da eine Quelle oder Namen ?
Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass Wissenschaftler immer etwas milde lächeln, wenn sie in der Science Fiction von verschiedenen Universen hören. An eine "Überschneidung" im druufschen Sinne zu denken kommt selbst mir als Laien etwas sehr Fantasy-lastig vor.
Aber ich bin auch nicht immer auf dem laufenden Stand was solche Universellen physikalischen Theorien betrifft :-)
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kuck Dir alle diese Videos an :-)

http://www.youtube.com/watch?v=s9eB_c48 ... =endscreen
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Heiko Langhans »

Heute vor 50 Jahren erschien der 70. Roman der PERRY RHODAN-Serie:

K.H. Scheer: Die letzten Tage von Atlantis

Bild

Handlung

Die Zelldusche für Reginald Bull ist nicht erfolgreich verlaufen. Aufgrund der Hyperraumstörungen um Wanderer hat sie einen Verjüngungsprozess eingeleitet. Wenn dieser Prozess nicht gestoppt wird, verjüngt sich Bullys Körper bis zum Stadium eines Säuglings weiter.

Für eine Umkehrung muss das Physiotron in das Rote Universum gebracht werden. Daher wird es ausgebaut und mit der DRUSUS verschifft. Die Umkehr verläuft erfolgreich. Nach einem zurückgeschlagenen Druuf-Angriff und der Rückkehr nach Wanderer erzählt Atlan einen weiteren Teil seiner Geschichte in Atlantis:

Atlan steht in Atlantis auf verlorenem Posten. Er hat nur noch zwei Schlachtschiffe zur Verfügung und kann aufgrund des Methankrieges nicht mit Verstärkungen rechnen. Durch eine unfreiwillige Reise in einen Zeitstrudel der Überlappungszone zwischen Rotem Universum und Normaluniversum verlieren er und seine Flotte neun Tage. In der Zwischenzeit haben die Druuf die Erde angegriffen und einen Teil der arkonidischen Siedler entführt. Mehrere Druuf-Schiffe greifen Atlantis an. Um Atlans Tod zu verhindern, enthebt Tarts Atlan seines Kommandos, nimmt ihn zu dessen Schutz in Haft und lässt ihn in die Tiefseekuppel bringen. Er selbst greift mit der TOSOMA wiederholt die Druuf an. Diese können das Schiff schließlich über Atlantis zerstören. Bei der folgenden Explosion wird der Stützpunkt auf Atlantis vollständig zerstört.

Aufgrund der Kämpfe in Erdnähe hat sich die Erdachse geringfügig verschoben. Durch die Verschiebungen im Erdinneren und durch die Erschütterungen beginnt Atlantis im Meer zu versinken. Später verliert Atlan seinen letzten Begleiter Cunor durch einen Angriff von Nordland-Barbaren. Da nun außer Atlan alle anderen Arkoniden auf der Erde verschollen oder tot sind und das Große Imperium seinen Larsaf-Vorposten anscheinend vergessen hat, sieht Atlan keine andere Wahl als sich selbst in Tiefschlaf versetzen zu lassen.

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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Hamiller »

Der zweite Rückblick auf Atlans Kampf für das Larsaf-System ist so spannend und gelungen wie der erste. Hier finde ich die Gegenwarts-Handlung fast schon störend, weil sie im direkten Vergleich zur Rückblende abfällt. Daher hat Band 60 im direkten Vergleich für mich die Nase vorne. Band 70 ist aber auch einer der Höhepunkte des Zyklus.
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Faktor10 »

Hamiller hat geschrieben:Der zweite Rückblick auf Atlans Kampf für das Larsaf-System ist so spannend und gelungen wie der erste. Hier finde ich die Gegenwarts-Handlung fast schon störend, weil sie im direkten Vergleich zur Rückblende abfällt. Daher hat Band 60 im direkten Vergleich für mich die Nase vorne. Band 70 ist aber auch einer der Höhepunkte des Zyklus.
Da stimme ich dir in allen Punkten zu.
Unbelehrbarer Altleser.Allem Neuen aber aufgeschlossen. Leider mit ausgeprägter Rechtschreibschwäche.
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Pangalaktiker »

Ich finde es doch komisch, dass ein Fast-Mal-Imperator und Kristallprinz einfach so "vergessen" wird, egal wie es um den Krieg steht. Nahhhh guuuuut, eventuell hat da jemand in der Imperialen Bürokratie nachgeholfen und aus einem Missing in Action ein Killed in Action gemacht, Feinde in machtvollen Positionen hatte er ja bestimmt noch genug.

Aber wann wurde Atlan eigentlich offiziell der Neffe des Imperators? Das wurde doch schon recht früh so ausgesagt, oder? Oder wurde das etwa erst in späteren Auflagen eingeschmuggelt?
Wer unter Euch ohne Sünde ist, werfe das erste Heft aufs Garagendach ...
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Hamiller »

Pangalaktiker hat geschrieben:Ich finde es doch komisch, dass ein Fast-Mal-Imperator und Kristallprinz einfach so "vergessen" wird, egal wie es um den Krieg steht. Nahhhh guuuuut, eventuell hat da jemand in der Imperialen Bürokratie nachgeholfen und aus einem Missing in Action ein Killed in Action gemacht, Feinde in machtvollen Positionen hatte er ja bestimmt noch genug.
Hm, wir wissen ja fast gar nichts über Arkon unmittelbar nach Atlans Verschwinden. Sollte ein verheerender Maahk-Angriff die Arkon-Planeten schwer getroffen und eine genauere Untersuchung verhindert haben, da Daten und wichtige Leute verloren gegangen sind? Oder hat das ganze Sol-System durch den Druuf-Angriff eine Zeitverschiebung erfahren, so dass Atlan vielleicht gleich ein paar Jahre und die Suche nach ihm übersprungen haben sollte?

Das mit dem Neffen weiß ich nicht. Allerdings wurden in Atlan 299 und davor einige Kontinuitätsfehler des Held von Arkon-Zyklus repariert.
Heiko Langhans
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Heiko Langhans »

Die Neffen-Nennung müsste im "Vorgängerband" gewesen sein - also in Heft 60.
Quinto
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Quinto »

Zum Atlantis-Thema sei noch angemerkt, dass Scheer sich vermutlich bei Otto H. Muck bedient hat. Dessen einige Jahre zuvor erschienene Atlantis-Theorie stimmt örtlich und zeitlich auffällig mit dem Scheer-Szenario überein, sieht man davon ab, dass bei Muck die auf einen Asteroiden-Einschlag folgende Absenkung des mittelatlantischen Rückens für den Untergang verantwortlich war.
http://wiki.atlantisforschung.de/index. ... t%E2%80%9C
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Thoromir
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Re: Atlan und Arkon - Vor 50 Jahren

Beitrag von Thoromir »

Ich meine auch, der "Neffe" wurde im Band 60 gekührt. Bzw, wenn ich mich recht erinnere, wurde da nicht der alte Begriff "Oheim" anstatt Onkel gesagt?
Auch als Atlan dann selbst Imperator wurde, wurde er immer als Neffe des letzten Gonozals bezeichnet, nie als Sohn.
Ich habe nie verstanden, wieso den Expokraten das beim Start von "Der Held von Arkon" entfallen war, wieso sie am Ende des Zyklus eine etwas wackelige Konstruktion aufbauen mussten, um das wieder gerade zu rücken (Naja, es war wohl die beste Konstruktion, die unter dem ursprünglichen Fehler machbar war).
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