Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Antworten
Benutzeravatar
Yman
Superintelligenz
Beiträge: 2233
Registriert: 6. März 2016, 08:48

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 14. August 2022, 20:29 Im Jahr 1987 erschien der Band 835 der Atlan-Heftserie:

Die Barrieren des Nukleats

von Hans Kneifel
Die Handlung an sich ist nichts Besonderes. Eine gegnerische Station wird beschädigt, die gefangene Anima befreit. Aber mit diesem Roman erhält wenigstens der Sternentramp Colemayn seine Würde als Romanfigur wieder zurück. Hans Kneifel ist da sehr verlässlich. Bei ihm gibt es den blöden Klamauk nicht, auch keine lächerlichen Goethe-Zitate usw.

Heute politisch auch nicht mehr ganz korrekt ist dieses wie selbstverständlich auf die Jagd gehen. Die größte Sorge Colemayns ist es, sein Saurierbraten könnte nicht gelingen, da Saurierfleisch oft modrig schmeckt, und er sorgt sich sehr um seinen Ruf als Bratenmeister.

Beim Lesen hatte ich nie das Gefühl, dass etwas wirklich Wichtiges geschieht, aber ich fand den Roman sehr gut geschrieben und flott zu lesen. Witzig war die Meta-Ebene, mit Chybrain als Handlungsbeschleuniger, der sich selbst auch kommentiert: "Ich habe die Schaltungen veranlaßt, damit endlich wieder zielgerichtete Bewegung in die Handlung kommt." So etwas Ähnliches werden sich viele Autoren beim Lesen ihrer Exposees gedacht oder gewünscht haben. Colemayn bekräftigt diese Ansicht am Ende des Romans noch einmal.

Auffällig fand ich, dass Colemayn für seine philosophischen Gespräche kaum einen geeigneten Widerpart findet. Ab und zu Geselle, und ansonsten muss schon der Vermes, jenes Wurm-Alien herhalten, für das sich immerhin eine Aussicht für einen versöhnlichen Abschluss ergibt: Der Dschungelplanet scheint seiner Heimat sehr ähnlich zu sein, und man wird ihn vielleicht auf einer Heimatwelt absetzen können. Was aus ihm und anderen Figuren wird steht letztlich jedoch noch in den Sternen. Ich bin wirklich mal gespannt, wie die Serie endet, wie Atlan sich verabschieden wird, von wem, wo, usw.
Grauer Lord
Plophoser
Beiträge: 399
Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

„Die Barrieren des Nukleats“ von Hans Kneifel ist ein eher schlichtes Heft, um das man nicht viele Worte machen muss. Der Dreier-Pack aus ACORAH-CEN, STERNSCHNUPPE und HORNISSE wird bei der Durchquerung der beiden Sperren um das Zentrum von Alkordoom getrennt, Kneifel beleuchtet die Erlebnisse der HORNISSE-Besatzung um Colemayn, Geselle & Co. Sie hat es in das durch Dimensionsdivergenzer vom Normaluniversum abgespaltene Refugium der Alkorder, das Nukleat, verschlagen. Hier ist aus Lesersicht aber alles langweilig normal, Kneifel bietet uns eine Dschungelwelt, auf der die Sternenbrüder (die ihre Psi-Tentakel also auch ins allerheiligste der Alkorder ausgestreckt haben!) eine Abwehranlage für Raumschiffe von „außerhalb“, das DEFENDOOM, installiert haben. Die Anlage wird völlig unspektakulär ausgeschaltet, Anima wird befreit, dazu gibt es einige stimmungsvolle Impressionen von träumenden Sauriern im Sumpf des Alkorderplaneten. Achja, und zum Schluss noch einige treibende Asteroiden voller Edelmetalle, die neugierig machen, von denen man aber nicht erfährt, ob sie noch wichtig werden.

Und das war’s auch schon - mal abgesehen vom sich anbahnenden Konflikt zwischen Anima und Sarah Briggs, der natürlich noch ganz interessant werden könnte. Colemayn wird durch Kneifel auch wieder so geschildert, wie wir diese Figur mal gekannt haben; seine Träumerei vom Zeitversteck kommt zum Ende des Zyklus hin wohl auch nicht von ungefähr. Auf der LKS passen dazu die Einlassung Peter Grieses zur Einstellung der Serie. Da müsste die Handlung jetzt dann doch mal etwas Gas geben.
Grauer Lord
Plophoser
Beiträge: 399
Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Da hat Arndt Ellmer mal wieder einen echt guten Roman abgeliefert. Mit „Der sterbende Prophet“, dem ersten Band eines Zweiteilers im Nukleus, blättert er gekonnt mehrere Ebenen der Handlung auf, dazu kommen auch noch Visionen der näheren Zukunft in Alkordoom. Diese alptraumhaften Splitter deuten an, was wirklich in der Kopfschweifgalaxis passieren wird, wenn der Plan der Schwarzen Sternenbrüder in die Endphase geht. In eindrücklichen Miniaturen schildert Ellmer sterbende Sonnensysteme, ein auf ihr Gehirn reduziertes, grausam in eine Maschine integriertes, vergewaltigtes Geschöpf, und immer wieder den unheilvoll glühenden Jetstrahl. Mir hat das sehr gut gefallen, da das eigentliche Böse dieses Zyklus endlich einmal konkret wurde, und sich nicht in dem immer gleichen Spuk der Phantomen und Schemen erschöpfte, die wir seit EVOLO nun wirklich überreichlich hatten.

Aber auch alle anderen Handlungsebenen waren klasse. Sowohl der Überlebenskampf der strahlenkranken, völlig mutierten Alkorder in den Überresten ihrer vernichteten Welt. Wie auch die Momente an Bord von ALCORAH-CEN und SCHNUPPE, wobei der sich anbahnende Konflikt Sarah Briggs/ Anima ganz interessant zu werden verspricht. Mal abwarten, wie weit die Autoren damals so gingen.

Ob der sterbende Plasma-Fladen am Schluss des Romans wirklich der Prophet Kassja-Narktuan von vor 30 000 Jahren war? Irgendwie habe ich Zweifel, denn der Zerfall der „Leiche“ zu diesem seltsamen Gebilde mit Speerspitzen und acht Füßchen wirkt auf mich so, als ob da noch etwas kommt. Alles in allem sind mir mit diesem Heft auch die Alkorder erstmals etwas näher gekommen, die mich mit ihren beiden Formen und dem zurückhaltenden Auftreten bisher nicht so gefesselt haben. In diesem Heft sind es Wesen aus Fleisch und Blut, sind die Gefahren real, erscheint die Bedrohung der Kosmokraten nicht mehr so akademisch, wie zu Beginn des Zyklus. Alles in allem ein prima Heft, auch die RZ von Manuel de Naharro, die ein Keilschiff der Alkorder zeigt, hat mir gut gefallen.
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 837 der Atlan-Heftserie:

Die Perrizalkor-Sucher

von Arndt Ellmer

Bild

Innenillustration:

Bild


Handlung:

Die ACORAH-CEN und die STERNSCHNUPPE befinden sich noch in unmittelbarer Nähe des Uzamalkor-Systems. Die Alkorderin Jodokat hat sich zwar an den Namen eines weiteren Sonnensystems ihres Volks erinnert, weiß jedoch die entsprechenden Koordinaten nicht.

Sie und ihr Lebensgefährte Jododoom wurden nach Erlebnissen auf den Bruchstücken Uzamalkors und den damit verbundenen psychischen Belastungen von der Positronik der ACORAH-CEN in einen Heilschlaf versetzt. Die Celesterin Sarah Briggs hat es übernommen, ein Auge auf die beiden zu haben, zusätzlich zu den Medo-Robotern.

Während sie bei den Alkordern wacht, setzt Jodokat sich plötzlich auf. Obwohl alle Instrumente anzeigen, dass die Alkorderin noch schläft, beginnt sie zu sprechen. Sie teilt Sarah mit, dass sie von Perrizalkor geträumt habe, von den vier Planeten, die ihre Sonne auf ein und derselben Bahn umkreisen. Dann legt sie sich wieder hin und schläft weiter.

Eylert McPraatz, Chefingenieur auf der ACORAH-CEN, hat erneut mit deren Positronik zu kämpfen. Seit diese von der Existenz weiterer Alkorder im Perrizalkor-System weiß, hat sie wieder auf stur geschaltet und die Privilegien der Celester stark eingeschränkt.

Durch einen Zufall gelingt es McPraatz jedoch, einen Zugang zu einer bislang unbekannten zusätzlichen Zentrale zu öffnen. Dort erfährt er aber zunächst nur, dass die Zentralwelt der Alkorder Ferenize-2 heißt, sich im Nukleat befindet und die Koordinaten erst zugänglich sind, wenn sich auch das Schiff in dieser zweiten Existenzebene aufhält. Der Wechsel dorthin fällt jedoch unter die besagten Einschränkungen.

Etwas später wird die ACORAH-CEN von Keilschiffen angegriffen. Um Atlan zu beeindrucken, überredet Sarah ihn, ihr die STERNSCHNUPPE zu überlassen, damit sie sich um die Angreifer kümmern kann. Unter der Bedingung, dass Chipol die Celesterin begleitet, stimmt der Arkonide zu. Der junge Daila lässt sich jedoch von Sarah übertölpeln und sie geht allein an Bord.

Der STERNSCHNUPPE gelingt es, sich von einigen Keilschiffen verfolgen zu lassen und diese nacheinander abzuschießen. Eines der Schiffe bleibt weitgehend intakt, ist jedoch manövrierunfähig. Trotz eindringlicher Warnungen durch die STERNSCHNUPPE entert Sarah das Keilschiff. Nachdem sie einige Roboter ausgeschaltet hat, gelingt es ihr schließlich, die Positronik auszubauen.

Während Sarah sich auf dem Keilraumer befindet, wird die Lage für die ACORAH-CEN langsam ernst. Kommandant Spooner Richardson schafft es jedoch, sein Schiff immer wieder in eine günstige Position zu bringen, sodass die Störstrahlung eingesetzt werden kann. Schließlich kommt die STERNSCHNUPPE dazu, gemeinsam können sich die beiden Raumschiffe behaupten und schließlich durch den Linearraum entkommen.

Eylert McPraatz untersucht die ausgebaute Positronik des Keilschiffs. Er erhält kaum eine brauchbare Information, außer dass das Gerät meint, immer noch im Auftrag des Erleuchteten zu arbeiten. Atlan hält dies für einen Täuschungsversuch der Schwarzen Sternenbrüder. Als der Chefingenieur seine Untersuchungen fortsetzt, erfährt er, dass die Sternenbrüder in Wirklichkeit die »Schwarzen Zwölf der Neu-Alkorder« sind. Jododoom und Jodokat, die wieder erwacht sind, halten dies für völlig unmöglich.

Spooner gelingt es derweil, von der ACORAH-CEN die Koordinaten des Perrizalkor-Sytems zu erfahren, anschließend sperrt das Schiff jedoch den Zugang zur kürzlich gefunden weiteren Zentrale. Für den Flug ins Zielsystem werden sechs Linearetappen geplant, nach der dritten empfängt man erneut einen Hyperfunkspruch der HORNISSE, der Atlan jedoch verdächtig vorkommt. Es scheint, als wolle man die ACORAH-CEN unbedingt ins Nukleat locken.

Gleich darauf gerät ein Keilschiff in die Ortung. Es scheint manövrierunfähig zu sein. Spooner Richardson lässt das fremde Schiff anfunken, ein Alkorder namens Leusnoon meldet sich. Der offensichtlich Verwundete behauptet, zusammen mit drei Artgenossen auf der Flucht zu sein.

Trotz aller Skepsis lässt Atlan die vier Flüchtlinge an Bord holen. Er schickt jedoch McPraatz los, um die Positronik von Leunoons Schiff, der DOOM, zu untersuchen. Während die Verletzten in der Medo-Station liegen, findet der Chefingenieur heraus, dass ihr Schiff von den Schwarzen Sternenbrüdern ausgeschickt wurde. Diese wiederum sollen identisch sein mit den »Sieben aus dem Weisen Rat der Alt-Alkorder«.

Angesichts der neuen Erkenntnisse lässt Atlan den Kurs ändern. Als die vier Verwundeten sich – überraschend schnell – erholt haben, erzählt Spooner ihnen, die ACORAH-CEN wäre gerade auf dem Weg ins Nukleat. Die Vier berichten, sie kämen von Perrizalkor und seien auf einer Geheimmission gewesen. Nun wollten sie einfach nur zu ihrer Heimatwelt. Atlan sagt zu.

Als die ACORAH-CEN eine Sonne mit drei unbewohnten Planeten erreicht, teilt Atlan den Schiffbrüchigen mit, dass man am Ziel sei. Freudig erregt nehmen die Vier ein Beiboot und machen sich auf den Weg. Jododoom und Jodokat sind angesichts der Ränkespiele des Arkoniden inzwischen völlig verwirrt.

Die ACORAH-CEN entfernt sich. Atlan jedoch kehrt mit der STERNSCHNUPPE um und sucht heimlich den Ortungsschutz der Sonne des angeblichen Perrizalkor-Systems auf. Als die vier angeblich Schiffbrüchigen beginnen, Funksprüche abzusetzen und von der Entdeckung eines weiteren von Alkordern bewohnten Sonnensystems zu berichten, greift Atlans Schiff an. Das Beiboot wird aufgebracht.

Als der Arkonide mit einigen anderen die vier Insassen festnehmen will, lösen sich drei der Gestalten einfach auf. Die vierte, Leusnoon, wird mit einem Fesselfeld auf die STERNSCHNUPPE gebracht, die anschließend zur ACORAH-CEN zurückkehrt.

Unterwegs beobachten Atlan und seine Gefährten wie hunderte von Keilschiffen materialisieren und die drei Planeten der namenlosen Sonne in Trümmer verwandeln. Unter diesen Umständen verbietet es sich vorerst, das echte Perrizalkor-System anzufliegen.

Bei einem Verhör behauptet Leusnoon, eines von unzähligen Fragmenten der Schwarzen Sternenbrüder und unverwundbar zu sein. Dann bläht er sich bis zur Unkenntlichkeit auf, stößt eine Art Schachtel mit Antennen aus und zerstört anschließend das Fesselfeld, das ihn einhüllt, durch eine Explosion. Dann beginnt eine Jagd quer durch das ganze Raumschiff.

Während ein Großteil der Besatzung mit der Jagd auf Leusnoon beschäftigt ist, gelingt es Eylert McPraatz, erneut in die geheime Zentrale einzudringen. Als er sich dort umsieht, fällt ihm irgendwann das Kodewort ein, das die ACORAH-CEN endlich vollständig unter die Kontrolle der Celester bringt, es ist Waulautoom, nach dem Mutanten, der seinerzeit im letzten Moment die Dimensionsdivergenzer aktiviert hat. Er spricht es aus.

Kurz darauf steht der Chefingenieur Leusnoon gegenüber. Er stürzt sich zu dessen Überraschung auf den Fremden und kann diesen mit einem Gürtel an sich fesseln. Dann explodieren einige Energiemagazine an Leusnoons Körper. McPraatz stirbt. Jedoch ist auch der falsche Alkorder angeschlagen. Atlan, der inzwischen zur Stelle ist, zerstrahlt ihn. Kurzzeitig nimmt der Körper die Gestalt einer dünnen Stange mit acht Auswüchsen an, dann verwandelt er sich in ein Aschehäufchen.

Atlan erinnert sich, dasselbe Phänomen beim Tod Kassja-Narktuans beobachtet zu haben, eine Deutung gelingt ihm jedoch nicht. Die ACORAH-CEN verkündet, dass die Celester jetzt vollen Zugriff auf alle Speicher und alle Systeme haben. Atlan gibt den Befehl, ins Nukleat überzuwechseln.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Grauer Lord
Plophoser
Beiträge: 399
Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Nach dem fulminanten Band der Vorwoche bin ich von Arndt Ellmers zweiten Heft um Atlan und die ACORAH-CEN doch etwas enttäuscht. Nach den kosmischen Einblicken in Zukunft und Vergangenheit Alkordooms bekommen wir auf 63 Seiten die (ergebnislose) Suche nach der Alkorder-Welt Perrizalkor geboten; garniert mit der nicht ganz so überraschenden Erkenntnis, dass die Sternenbrüder diese Welt auch gerne finden und vernichten wollen und deshalb im Nukleus Fallen aufgestellt haben. Wie etwa die mit dem Ableger Leusnoon. Dazu gab es einen Alleingang von Sarah Briggs, die Atlan beweisen will, was sie so drauf hat. Und mit Eylert McPraatz einen für zwei Hefte eingeführten Wissenschaftler, der den Opfertod stirbt. Das ganze war garniert mit Angriffen der Robot-Keilraumschiffe und endlich, endlich dem Flug ins Nukleat, auf der letzten Seite des Romans.

Was mich wundert ist das immer wieder neu geschilderte Rätseln Atlans über die Identität der Schwarzen Sternenbrüder. Auch in diesem Heft denkt er wieder darüber nach, dass dass es keine Anhaltspunkte darauf gibt, dass die Psi-Pakete Zattzykur und Aytakur noch existieren. Auch auf die Idee, dass sie mittels der Zeitfestung in grauer Vergangenheit unsere Gegenwart geprägt haben, bevor EVOLO und sie selber überhaupt entstanden sind, kommen weder er noch sein Extrasinn. Das finde ich schwach. Generell freue ich mich aber immer über Passagen, in denen der Arkonide mal die letzten Ereignisse seit seinem Verschwinden als Orakel reflektiert.

Sarah Briggs wird diesmal sogar „kleines Mädchen“ genannt, mehr Chauvi-Herablassung geht kaum. Rätselhaft bleibt, warum sich der sterbende Leusnoon, genau wie Prophet Kassja-Narktuan, zu einer Art Speer mit acht Auswüchsen verwandelt. Da ist wohl noch etwas wichtiges unterwegs.

Das zugekaufte Titelbild gefiel mir noch am besten, die Illu von Robert, die einen tatkräftig wirkenden Arkoniden als Raumfahrer zeigt, ist auch sehr passend.
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 838 der Atlan-Heftserie:

Attentat auf Atlan

von Hubert Haensel

Bild

Innenillustration:

Bild


Handlung:

Die HORNISSE fliegt den unbewohnten Planeten Werkel an, eine Dschungelwelt. Colemayn und Geselle wollen das Raumschiff dort eine Weile verbergen, um sich in Ruhe dem entführten Alkorder-Pärchen Feizel und Feizat widmen zu können.

Während eines Verhörs findet Geselle eine Blüte, die klar von Werkel stammt, aber unmöglich ins Schiff gelangt sein kann. Als der Roboter sich daraufhin draußen umsieht, wird er plötzlich von hinten angesprochen. Ein alter Humanoide stellt sich als Kassja-Narktuan vor und warnt Geselle, dass Atlan in Gefahr sei. Der Arkonide und »das, was er liebt« sollen Opfer eines Anschlags werden. Außerdem schärft der Fremde Geselle ein, gegenüber seinen Gefährten zu schweigen. Dann löst er sich einfach auf.

Die ACORAH-CEN mit der angekoppelten STERNSCHNUPPE vollzieht den Übergang vom Nukleus ins Nukleat. Um das Schiff der Alkorder nicht zu gefährden, macht sich Atlan mit der STERNSCHNUPPE auf die Suche nach der HORNISSE. Begleitet wird er von Sarah Briggs und Chipol sowie Jododoom und Jodokat. Spooner Richardson steuert die ACORAH-CEN vorläufig in den Ortungsschutz einer nahen Sonne.

Nach einiger Zeit ortet die STERNSCHNUPPE ein Schiffswrack in einem System aus drei Sonnen, das Atlan Tri tauft. Der Arkonide rettet einen Schiffbrüchigen, einen Schneckenabkömmling namens Schaschramm aus dem Volk der Grenators. Dieser kann ihm jedoch keine brauchbaren Informationen geben. Der Aktivatorträger übergibt ihn wenig später an ein Raumschiff seines Volkes.

Nach der Unterredung mit Kassja-Narktuan hat Geselle die HORNISSE zu einer verstärkten Überwachung des Hyperfunks aufgefordert. Einige Zeit später empfängt das Schiff den Funkverkehr der STERNSCHNUPPE mit den Grenators, daraufhin informiert Geselle mit einem Kurzimpuls Atlan über seinen Standort.

Im Labortrakt der HORNISSE ist es Hage Nockemann mit Animas Unterstützung gelungen, den Hypnoblock bei Feizel zu lösen. Er steht nicht länger unter dem Einfluss der Schwarzen Sternenbrüder und kann sogar mit einer wichtigen Information aufwarten. Ihm ist nämlich etwas aufgefallen. Bevor er jedoch mitteilen kann, worum es sich handelt, bricht er tot zusammen. Erste Vermutungen, dass es sich um einen hypnotisch angelegten Schutzmechanismus handelt, erweisen sich als falsch. Feizel ist mit einem Nadler aus einer Distanz von mehreren Metern erschossen worden.

Als die STERNSCHNUPPE gelandet ist, wird beim ersten Kontakt zwischen Anima und Sarah Briggs klar, dass die beiden Rivalinnen um Atlans Gunst sind. Insbesondere Anima ist ihre starke Abneigung gegen ihre Konkurrentin anzusehen. Sie scheint sie regelrecht zu hassen.

Jodokat erklärt sich bereit, mit Feizat zu sprechen, muss jedoch einsehen, dass die Beeinflussung durch die Sternenbrüder zu tief sitzt. Sie kann Feizat kaum noch als Alkorderin erkennen.

Als Geselle später mit Atlan über die beiden Frauen sprechen will, wird er plötzlich in Nockemanns Labor gerufen. Hage ist niedergeschlagen worden, Feizat geflohen.

Während die Suche nach der Alkorderin auf Hochtouren läuft, wird Chipol zufällig Ohrenzeuge eines Gesprächs zwischen Sarah Briggs und Anima. Die Vardi fordert die Celesterin zu einem Duell heraus.

Atlans Extrasinn glaubt, die Sternenbrüder wären vor allem an der ACORAH-CEN interessiert. Da die STERNSCHNUPPE deren Position kennt, sei sie das logische Ziel für Feizat. Dementsprechend werden Fesselfeldprojektoren um das Schiff des Arkoniden platziert. Tatsächlich gerät die angebliche Alkorderin in die Falle. Sie kann jedoch nicht vollständig außer Gefecht gesetzt werden und versucht schließlich, den Arkoniden umzubringen. Geselle bleibt keine Wahl, als mit einem Raketenwerfer auf Feizat zu schießen und sie zu töten. Die Überreste werden wenig später von der STERNSCHNUPPE endgültig zerstrahlt.

Chipol informiert Atlan und Geselle über das Gehörte. Während der Arkonide sofort davon stürmt, macht der Daila noch eine Bemerkung darüber, wie sehr Anima sich verändert habe. In diesem Moment wird Geselle klar, von welcher Seite die eigentliche Gefahr droht.

Anima und Sarah Briggs bekämpfen sich zunächst auf einer Antigravplattform, die Celesterin stürzt jedoch bald zu Boden. Als sie von ihrer Kontrahentin unter Feuer genommen wird, realisiert Sarah, dass ihre Gegnerin nicht die echte Anima sein kann. Von jetzt an setzt sie sich mit aller Kraft zur Wehr, trotzdem droht sie zu unterliegen. Die Rettung naht in Gestalt von Atlan. Doch auch dieser kann Anima nur kurz ablenken. Dann erscheint die STERNSCHNUPPE, gesteuert von Geselle, über der Szenerie. Im Feuer des Raumschiffs vergeht die angebliche Anima, sendet jedoch noch einen Hyperfunkspruch, in dem sie um Hilfe bittet.

Wenig später erscheint eine Flotte über Werkel. Die HORNISSE und die STERNSCHNUPPE entkommen knapp, werden aber verfolgt. Bei einem ersten Austritt aus dem Linearraum erscheint überraschend Kassja-Narktuan an Bord von Atlans Schiff. Er berührt den Arkoniden und verschwindet mit ihm. Geselle vermutet, dass Chybrain hinter der Entführung steckt.

Immer noch auf der Flucht, setzen die beiden Raumschiffe ihren Flug fort und erreichen bald die ACORAH-CEN. Bevor die Verfolger entscheidend zuschlagen können, wechselt das Raumschiff der Alkorder zurück in den Nukleus.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Zuletzt geändert von Tiberius am 17. November 2022, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Romantitel geändert, Atlanr zu Atlan
Benutzeravatar
Yman
Superintelligenz
Beiträge: 2233
Registriert: 6. März 2016, 08:48

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 21. August 2022, 08:59 Im Jahr 1987 erschien der Band 836 der Atlan-Heftserie:

Der sterbende Prophet

von Arndt Ellmer
Lumpazie hat geschrieben: 28. August 2022, 10:18 Im Jahr 1987 erschien der Band 837 der Atlan-Heftserie:

Die Perrizalkor-Sucher

von Arndt Ellmer
Grauer Lord hat geschrieben: 22. August 2022, 18:19 Da hat Arndt Ellmer mal wieder einen echt guten Roman abgeliefert. Mit „Der sterbende Prophet“, dem ersten Band eines Zweiteilers im Nukleus, blättert er gekonnt mehrere Ebenen der Handlung auf, dazu kommen auch noch Visionen der näheren Zukunft in Alkordoom. Diese alptraumhaften Splitter deuten an, was wirklich in der Kopfschweifgalaxis passieren wird, wenn der Plan der Schwarzen Sternenbrüder in die Endphase geht. In eindrücklichen Miniaturen schildert Ellmer sterbende Sonnensysteme, ein auf ihr Gehirn reduziertes, grausam in eine Maschine integriertes, vergewaltigtes Geschöpf, und immer wieder den unheilvoll glühenden Jetstrahl. Mir hat das sehr gut gefallen, da das eigentliche Böse dieses Zyklus endlich einmal konkret wurde, und sich nicht in dem immer gleichen Spuk der Phantomen und Schemen erschöpfte, die wir seit EVOLO nun wirklich überreichlich hatten.

Aber auch alle anderen Handlungsebenen waren klasse. Sowohl der Überlebenskampf der strahlenkranken, völlig mutierten Alkorder in den Überresten ihrer vernichteten Welt. Wie auch die Momente an Bord von ALCORAH-CEN und SCHNUPPE, wobei der sich anbahnende Konflikt Sarah Briggs/ Anima ganz interessant zu werden verspricht. Mal abwarten, wie weit die Autoren damals so gingen.

Ob der sterbende Plasma-Fladen am Schluss des Romans wirklich der Prophet Kassja-Narktuan von vor 30 000 Jahren war? Irgendwie habe ich Zweifel, denn der Zerfall der „Leiche“ zu diesem seltsamen Gebilde mit Speerspitzen und acht Füßchen wirkt auf mich so, als ob da noch etwas kommt. Alles in allem sind mir mit diesem Heft auch die Alkorder erstmals etwas näher gekommen, die mich mit ihren beiden Formen und dem zurückhaltenden Auftreten bisher nicht so gefesselt haben. In diesem Heft sind es Wesen aus Fleisch und Blut, sind die Gefahren real, erscheint die Bedrohung der Kosmokraten nicht mehr so akademisch, wie zu Beginn des Zyklus. Alles in allem ein prima Heft, auch die RZ von Manuel de Naharro, die ein Keilschiff der Alkorder zeigt, hat mir gut gefallen.
Der erste Teil des Doppelromans von Arndt Ellmer hat bei mir einen sehr ähnlichen Eindruck hinterlassen: Es gibt kein Geblödel mehr, alles wirkt sehr ernsthaft, gleichsam real, besonders die Vernichtung der Alkorder durch die erbarmungslosen Roboter der Schwarzen Sternenbrüder, und auch die Bedrohung der Galaxie in großem Maßstab. Die Passagen waren wirklich gut geschrieben. Die RZ mit dem Keilschiff trug auch dazu bei, das Schiff wirkt realistisch, auch, dass ein einzelnes Schiff für die STERNSCHNUPPE keine Gefahr darstellt.

Der sich anbahnende Konflikt zwischen Sarah Briggs und Anima wird erst in Band 838 akut, aber ich bin gespannt.

Atlan und seine Leute kommen im Wesentlichen zu spät, um noch viel zu retten, und es bleibt sehr mysteriös, was es mit dem sterbenden Propheten auf sich hatte.

Grauer Lord hat geschrieben: 31. August 2022, 12:10 Nach dem fulminanten Band der Vorwoche bin ich von Arndt Ellmers zweiten Heft um Atlan und die ACORAH-CEN doch etwas enttäuscht. Nach den kosmischen Einblicken in Zukunft und Vergangenheit Alkordooms bekommen wir auf 63 Seiten die (ergebnislose) Suche nach der Alkorder-Welt Perrizalkor geboten; garniert mit der nicht ganz so überraschenden Erkenntnis, dass die Sternenbrüder diese Welt auch gerne finden und vernichten wollen und deshalb im Nukleus Fallen aufgestellt haben. Wie etwa die mit dem Ableger Leusnoon. Dazu gab es einen Alleingang von Sarah Briggs, die Atlan beweisen will, was sie so drauf hat. Und mit Eylert McPraatz einen für zwei Hefte eingeführten Wissenschaftler, der den Opfertod stirbt. Das ganze war garniert mit Angriffen der Robot-Keilraumschiffe und endlich, endlich dem Flug ins Nukleat, auf der letzten Seite des Romans.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Ich war da kein bisschen enttäuscht. Letztlich ist es ja so, dass der Fehler, den Schwarzen Sternenbrüdern eine weitere Welt der Alkorder auf dem Präsentierteller zu liefern und dann zusehen zu müssen, wie sie vernichtet wird, gerade eben nicht gemacht wurde. Ich war da mit Atlans Schachzügen und der resultierenden Action ganz zufrieden.

Über Sarah Briggs Alleingang könnte man diskutieren, aber ähnliche Nummern hat sie ja vorher auch schon durchgezogen. Man kann froh sein, dass überhaupt mal eine Frauenfigur selbständig und erfolgreich aktiv wird. Witzig, dass sie die erbeutete Positronik als schweren Kasten eigenhändig in die Zentrale schleppt. Da sollte es doch Wägelchen oder Antigravplattformen geben, die solche Transporte erleichtern.

Mir sind nur noch ein paar weitere kleinere Details aufgefallen: Z.B. die Vorstellungen der Autoren, wie Computer funktionieren, gehen ja gelegentlich auseinander. Ellmer führt nun das Vollständigkeitsprinzip an: Ein Computer listet bei einer Anfrage alle Möglichkeiten auf und lässt nichts aus. Klingt trivial, aber interessant, dass ein Autor da überhaupt mal nachgedacht und ausgeführt hat. Später wird noch eine Messung gemacht, die ergibt, dass in den zwanzig vergangenen Tagen sich kein Schiff einem betreffenden Dunkelplaneten genähert oder auf seiner Oberfläche aufgehalten hat. Wie will man so etwas messen? Science-Fiction ist letztlich auch die Summe solcher Details, und bei guter Science-Fiction sind sie insgesamt stimmig.

Der Positroniker, der sich opfert: Das Voltzen konnte Willi Voltz doch wesentlich besser. Eylert McPraatz war eine sehr funktionale Figur, aber ohne echtes Charisma, und Ellmer hatte immerhin zwei Romane zur Verfügung. Allgemein tat sich der Zyklus manchmal schwer damit (neben etlichen, breiten Raum einnehmenden vermeintlich lustigen Geschichten unter Beteiligung von Neithadl-Off mit ihrem Gomännchen sowie der Blödel-Clique), auch ernsthafte Figuren darzustellen, deren Schicksal etwas bedeutete.
Grauer Lord hat geschrieben: 31. August 2022, 12:10Was mich wundert ist das immer wieder neu geschilderte Rätseln Atlans über die Identität der Schwarzen Sternenbrüder. Auch in diesem Heft denkt er wieder darüber nach, dass dass es keine Anhaltspunkte darauf gibt, dass die Psi-Pakete Zattzykur und Aytakur noch existieren. Auch auf die Idee, dass sie mittels der Zeitfestung in grauer Vergangenheit unsere Gegenwart geprägt haben, bevor EVOLO und sie selber überhaupt entstanden sind, kommen weder er noch sein Extrasinn. Das finde ich schwach. Generell freue ich mich aber immer über Passagen, in denen der Arkonide mal die letzten Ereignisse seit seinem Verschwinden als Orakel reflektiert.
Man will natürlich nicht alle Leser mit der Nase auf die Lösungen der Rätsel stoßen, aber objektiv betrachtet müsste Atlan oft schlauer sein als er dargestellt wird.
Grauer Lord hat geschrieben: 31. August 2022, 12:10Sarah Briggs wird diesmal sogar „kleines Mädchen“ genannt, mehr Chauvi-Herablassung geht kaum.
Ich befürchte, da geht noch sehr viel mehr, wenn ich daran denke, was ich im Fernsehen gesehen und auch schon im Real-Life erlebt habe. Aber ja, Atlan (bzw. der Autor) hätte sich das verkneifen können.
Grauer Lord hat geschrieben: 31. August 2022, 12:10Rätselhaft bleibt, warum sich der sterbende Leusnoon, genau wie Prophet Kassja-Narktuan, zu einer Art Speer mit acht Auswüchsen verwandelt. Da ist wohl noch etwas wichtiges unterwegs.
Das schien mir auch so, ich bin wirklich gespannt, wir nähern uns nun aber auch mit großen Schritten der Zielgeraden.
Benutzeravatar
Yman
Superintelligenz
Beiträge: 2233
Registriert: 6. März 2016, 08:48

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 4. September 2022, 08:58 Im Jahr 1987 erschien der Band 838 der Atlan-Heftserie:

Attentat auf Atlan

von Hubert Haensel
Der Roman lässt sich viel Zeit, um eine Bedrohung für Atlan konkret werden zu lassen. Gleich zu Beginn erhält Geselle vom Propheten Kassja-Narktuan die Warnung, dass auf Atlan ein Attentat geplant ist, aber danach wird erst mal die neue Umgebung, das Nukleat erkundet, mit mäßig interessanten Ergebnissen. Das letzte Drittel war dann einigermaßen spannend, da der Feind sich offenbar getarnt in unmittelbarer Umgebung aufhielt. Irgendwann wird Atlan sich vermutlich Gedanken darüber machen müssen, wie er herausfinden kann, wer im Team noch die echte Person ist und wer nicht. Früher gab es für so etwas eventuell Telepathen, aber die sind im Moment Mangelware. Wo sind die ganzen Daila-Mutanten, wenn man sie braucht?

Das Duell Sarah Briggs vs. die echte Anima hat dann ja anscheinend so doch nicht stattgefunden, zum Glück, sonst wäre es doch ziemlich albern gewesen. Auch, dass Geselle mal wieder eine große Rolle spielt, ist eine Gratwanderung, wo es schnell tief ins Alberne hineingehen kann. In diesem Roman hat der Autor noch mal die Kurve gekriegt. Schön waren die gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen Colemayn und Nockemann, darüber, wer Geselle so verkorkst hat.

Aufgefallen sind mir noch ein paar Details, wie z.B. Atlans Idee, von der Außenwand her um eine Schleuse eines havarierten Raumschiffs einen Ballon mit Sauerstoffatmosphäre aufzubauen, mit relativ einfachen Mitteln, was in dieser Form eher selten zu lesen war. Was gehört eigentlich zur Standardausrüstung von Raumfahrern, und was nicht?

Typisch für viele Autoren: Die beliebte grüne Sonne, die es so in der Realität aus physikalischen Gründen nicht gibt. Die Farbe des Himmels auf einem Planeten hängt vor allem von den Bestandteilen der Atmosphäre ab. Erdähnliche Planeten haben im Prinzip immer einen blauen Himmel, da die Farbe durch Streuung des Lichts zustande kommt. Blaues Licht wird am stärksten gestreut und dominiert deshalb, wenn die Sonne nicht gerade auf- oder untergeht. Eine grüne Sonne würde da auch nicht viel daran ändern.

Atlans Entführung: Dieses Rätsel dürfte schnell recht harmlos aufgelöst werden, da im Extrasinn ja auch schon spekuliert wird, dass Chybrain dahinter steckt. Nach dem, was in den vorherigen Romanen zu lesen war, muss es wohl das Ziel sein, irgendwie zu verhindern, dass die Schwarzen Sternenbrüder den Jetstrahl von Alkordoom manipulieren. Dafür gibt es ja serienmäßig die üblichen Ansätze: Raumschlacht bzw. Kommandounternehmen bzw. eine Kombination von beidem. So stelle ich mir momentan das Zyklusende vor: Ein Angriff von innen und außen auf eine große Raumstation, die den Jetstrahl kontrollieren soll.

Wozu es da jetzt aber noch die Handlungsebene mit der Zeitfestung, den Zeitchirurgen usw. braucht, ist mir noch nicht klar. Eigentlich scheint mir dieser Teil, die ganze Ewerssche Spielwiese, nun ziemlich überflüssig. Griese als alleiniger Expokrat wäre wohl auch ohne das alles ausgekommen. Sein Teil erscheint mir nun als der relevantere.
Grauer Lord
Plophoser
Beiträge: 399
Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Das „Attentat auf Atlan“ von Hubert Haensel hat mir wegen des überraschenden Endes ganz gut gefallen: Denn der plumpe, sich die ganze Zeit über anbahnende Konflikt zwischen Amima und Sarah Briggs hat am Ende gar nicht stattgefunden, die in diesem Heft geschilderte Anima, die ja gerade erst auf wundersame Weise aus der Gefangenschaft auf einer Alkorderwelt gerettet worden ist, war die ganze Zeit nur eine Doppelagentin und Ableger der Schwarzen Sternenbrüder. Das hat mich dann doch überrascht, und lässt die unheimliche Gefahr durch die Infiltrierungsmethoden der Psi-Pakete noch etwas realer erscheinen.

Was der rätselhafte Auftritt Kassja-Narktuans, der ja genau vor dieser Situation gewarnt hat, bedeuten soll, ist mir noch nicht klar. Ist er ein Zeitreisender, stammt er aus einem Paralleluniversum? Ich habe es damals gelesen, weiß es aber schlichtweg nicht mehr - was die Spannung erhält. Laut Extrasinn ist ja zumindest sein Auftritt am Schluss einer Maskerade Chybrains zuzuordnen, das Geheimnis des Propheten insgesamt ist aber noch nicht gelüftet.

Gut gefiel mir noch die Szene mit den gestrandeten Weltraumschnecken, auch wenn sie für den Verlauf der Handlung eigentlich unwesentlich war. Solche Begegnungen am Rand der Ereignisse fand ich schon immer lesenswert; ebenso wie die Schilderung des skurrilen Tri-Systems, von dem ich als Laie gar nicht weiß, ob das physikalisch alles so möglich wäre.

Im Großen und Ganzen war es das auch schon mit diesem Heft, zwölf Romane vor dem großen Finale. Mir ist die Handlung nach wie vor etwas zu betulich, die Handbremse zu stark angezogen. Das kann man machen, wenn man wie auf Cairon eine spannende Kulisse und ausgearbeitete Charaktere hat. Aber mit dem jetzigen Personal an Bord ist da nicht viel zu reißen. Möglich, dass der Colemayn-Roman nächste Woche z.B. dieser verblassten Figur wieder etwas Leben einhaucht.

Und @Yman: Die Zeit-Story von Ewers wird am Ende noch zu Ehren kommen. So viel ist gewiss!
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 839 der Atlan-Heftserie:

Die ultimate Maschine

von Hans Kneifel

Bild

Innenillustration:

Bild

Bild


Handlung:

Nachdem die ACORAH-CEN den Nukleus erreicht hat, beraten Colemayn und Geselle das weitere Vorgehen. Der Sternentramp will in das Nukleat zurückkehren, um nach dem – vermutlich von Chybrain – entführten Atlan zu suchen. Man kommt überein, dass die HORNISSE ins Nukleat gebracht wird, Colemayn hat dann acht Tage Zeit um den Arkoniden zu finden. Anschließend will man sich bei einer Gruppe von Asteroiden treffen, welche die Besatzung der HORNISSE vor einigen Tagen entdeckt hat. Während Geselle, Hage Nockemann und auch Jododoom an Bord der ACORAH-CEN gehen, schließt sich Jodokat dem Sternentramp an.

Im Nukleat angekommen, steuert Colemayn sein Raumschiff in Richtung Jetstrahl. Nach einigen Stunden meldet der Thater Gardeyl Funksignale aus einem Raumgebiet direkt am Ursprung des Jetstrahls. Sie fliegen bis auf eine Handvoll Lichtjahre an die entsprechende Stelle heran.

Der Jetstrahl entspringt einer Art Energiekugel, mehr als eine halbe Lichtstunde durchmessend. Darüber befindet sich ein Ring mit vier kugelförmigen, 25 Kilometer durchmessenden Stationen, vermutlich zur Manipulation des Strahls. Weiterhin liegen neun Sonnen in relativer Nähe, kreisförmig um den Jetstrahl angeordnet, mit einigen Planeten. Eine dieser Welten sticht durch intensiven Schiffsverkehr heraus, ein Ziel dem Colemayn schlecht widerstehen kann.

Aus aufgefangenen Funksprüchen ergibt sich, dass die stark frequentierte Welt der zentrale Punkt einer gigantischen Baustelle für einen sogenannten Zerotrafer ist. Der Planet heißt Korpp und kreist um die Sonne Shewanahl. In den Ortungsschutz dieser Sonne begibt sich die HORNISSE alsbald.

Colemayn und fünf Thater schleichen sich mit einem Beiboot an Korpp heran und landen unbemerkt. Ihr Plan ist, sich als Bauarbeiter anheuern zu lassen, um möglichst unauffällig an Informationen heranzukommen. Schon im Anflug wird klar, dass unvorstellbare Materialmengen verarbeitet werden. Dieses Material stammt vermutlich von den vielen Suchern nach der Welt des ewigen Lebens sowie von den in ganz Alkordoom geraubten Geräten wie dem Sextaspürer.

Colemayn sucht zunächst eine Kneipe am Raumhafen auf. Aus den Gesprächsfetzen, die er aufnimmt, wird er noch nicht schlau. Die Funktion des Zerotrafers scheint aber niemand bekannt zu sein. Als er gehen will, tritt ein alter Mann an ihn heran. Er drückt dem Sternentramp ein paar Münzen in die Hand und steckt ihm eine Ausweisplakette an, denn »man falle sonst irgendwann auf«. Dann geht der Alte wieder.

Während sich vier der Thater paarweise auf den Weg gemacht haben, obliegt es dem Piloten Horkhan ihr Beiboot zu bewachen und nebenbei den Funk und die Medien abzuhören. Dort erfährt er über einen Informationskanal der Schwarzen Sternenbrüder, dass in vier Fabriken eine Art Kabel produziert wird. In schneller Abfolge werden neunzig Meter breite Spulen von Raumschiffen abtransportiert. Per Rafferimpuls sendet Horkhan seine Erkenntnisse an die HORNISSE.

Nach einer Nacht in einem billigen Hotel macht sich Colemayn wieder auf den Weg. Überraschend trifft er seinen Wohltäter wieder. Der Alte bietet dem Sternentramp einen Job als Spezialkurier an, eine Tätigkeit bei der man viel herumkommt und dementsprechend viel erfährt. Angesichts dessen nimmt Colemayn an, obwohl er dem Alten durchaus misstraut.

Am Abend trifft sich Colemayn mit den beiden Thatern Anablush und Zagherth in einem Restaurant. Erneut taucht auch der Alte auf. Er empfiehlt »Freund Sternentramp« und seinen Begleitern, in den nächsten Stunden aufzubrechen, sie seien ein wichtiges Element der Auseinandersetzung. Dann geht er davon.

Kurz darauf setzen sich zwei junge Korpperinnen zu den dreien an den Tisch. Die Schwestern Yop-Beeneb und Yop-Tantpor machen sofort einen sympathischen Eindruck und begleiten die Gruppe für den Rest des Abends.

In einem Vergnügungslokal wird plötzlich ein Fahndungsfoto von Colemayn auf einem Bildschirm gezeigt. Bevor jemand aufmerksam wird, flüchten die fünf. Dabei treffen sie erneut den Alten, der den Korpperinnen empfiehlt, sich den Flüchtlingen weiterhin anzuschließen. Außerdem bestätigt er Colemayns Vermutung, dass er Kassja-Narktuan heißt.

Mit einem Gleiter geht es zum Beiboot, anschließend müssen noch Sharfedt und Gardeyl eingesammelt werden. Die beiden jungen Frauen erweisen sich als hilfreich, sie wissen von wo die Gleiter der Wachmannschaften starten. So schafft es Horkhan, den Verfolgern zu entkommen und sicher die HORNISSE zu erreichen, die anschließend auf schnellstem Wege das System verlässt.

Trotz des überstürzten Aufbruchs hat sich der Einsatz gelohnt, denn das Einsatzteam hat einige Erkenntnisse gewonnen. Der Zerotrafer setzt sich aus einem Ring und vier Raumstationen zusammen. Die Stationen tragen die Namen AYTAB, CAIRON, ORDADOR und KONTAGNAT. Der Ring um den Jetstrahl ist eine Wicklung in Form eines Möbiusbands mit einer Länge von knapp drei Lichtjahren und einer Breite von mehr als einer halben Milliarde Kilometern. Die Fertigstellung soll am achtundzwanzigsten März erfolgen, anschließend muss das ganze Gebilde noch an seinen endgültigen Platz transportiert werden, um schließlich am siebten Mai einsatzbereit zu sein.

Kaum hat Colemayn das Beiboot verlassen, stürmt Jodokat auf ihn zu. Ihr Gedächtnisblock hat ein weiteres Puzzleteil freigegeben, sie erinnert sich an die Position eines von Alkordern bewohnten Sonnensystems namens Turuftan. Sie drängt den Sternentramp zum Aufbruch.

Turuftan mit seinem Planeten Cenalkor liegt innerhalb der Turuf-Ballung, einer Sternballung mit hoher Dichte. Während sich die HORNISSE in kurzen Linearetappen in Richtung Ziel vorarbeitet, fallen Jodokat immer mehr Details ein. Cenalkor ist ihre Heimatwelt, dort lebt auch ihre Familie. Der Planet ist hinter einem Tarnschirm verborgen, der eine unbewohnte Welt mit giftiger Atmosphäre vortäuscht. Tatsächlich leben dort 130 Milliarden Alkorder.

Kurz nachdem die HORNISSE den Tarnschirm durchstoßen hat, erscheint in Colemayns Kabine der Alte. Er warnt den Sternentramp, dass die Korpperinnen von den Schwarzen Sternenbrüdern übernommen seien.

Yop-Beeneb wird kurz darauf am Hyperfunkgerät gesichtet, sie hat den Funker niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Bevor sie jedoch einen Funkspruch mit den Koordinaten Cenalkors senden kann, erschießt Colemayn sie. Yop-Tantpor hingegen ist nicht aufzufinden.

Trotz allem landet die HORNISSE auf Cenalkor, allerdings unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen. Jodokat nimmt Kontakt zu ihrem Volk auf, insbesondere zu ihren Eltern und zum Neuen Rat der Zwölf, der Regierung. Sie warnt ihre Artgenossen vor der Gefahr durch Yop-Tantpor und fordert sie auf, die Hyperfunkgeräte zu bewachen.

Nachdem auch Colemayn mit einigen Alkordern gesprochen hat, kehrt er zurück an Bord und lässt die HORNISSE in einen  Wikipedia-logo.png Orbit gehen. Einige Stunden später startet ohne Genehmigung ein Beiboot – Yop-Tantpor. Gemeinsam mit Sharfedt macht sich Colemayn im zweiten Beiboot an die Verfolgung, unterstützt von zwei Kampfrobotern.

Sie jagen hinter der Korpperin her, bis diese an einem Sendeturm landet und in die Funkanlage eindringt. Colemayn zerstört die Sendeeinrichtung, die Roboter versuchen vergeblich Yop-Tantpor zu lähmen. Schließlich wird sie von den Maschinenwesen getötet.

Durch die Ereignisse auf Cenalkor ist der Termin für das Treffen mit der ACORAH-CEN verstrichen. Als die HORNISSE den vereinbarten Treffpunkt anfliegt, ist von dem anderen Schiff nichts zu sehen. Colemayn bringt sein Raumschiff in einen engen Orbit um eine nahegelegene Sonne. Im Moment kann er nur warten.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Zuletzt geändert von Tiberius am 17. November 2022, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Band 838 zu Band 839 geändert.
Benutzeravatar
Yman
Superintelligenz
Beiträge: 2233
Registriert: 6. März 2016, 08:48

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 11. September 2022, 11:51 Im Jahr 1987 erschien der Band 838 der Atlan-Heftserie:

Die ultimate Maschine

von Hans Kneifel
Mir hat der Roman gefallen, mit einem Colemayn/Fartuloon, wie ich ihn mag. Zwar fängt es eher schleppend an, aber gegen Ende wird es doch sehr spannend, da man nicht wissen kann, ob die Koordinaten Alkorder-Planeten verraten werden oder nicht. Die Parallele zur Geschichte der Geheimhaltung der Koordinaten Terras in den Anfangsjahren des Solaren Imperiums ist augenfällig, aber dieser Roman war da doch noch mal etwas spannender, da man sich bei Terra mehr oder weniger sicher sein konnte, dass Terra nicht vernichtet wird. Bei den Alkorder-Planeten kann man sich da nicht so sicher sein.

Eine schöne Idee, die es so in der Serie noch nicht gab, war der Wettlauf mit der Vernichtung bzw. Unbrauchbarmachung sämtlicher Hyperfunkgeräte. Etwas idiotisch war die Landung der HORNISSE auf dem Alkorderplaneten. Das war wirklich dämlich unnötig riskant. So bringt man doch keinen Planeten in Gefahr!

Etwas seltsam war auch die Landung mit dem Beiboot auf dem Werftplaneten, mit dem Plan sich als Bauarbeiter auszugeben und Informationen zu sammeln. Von der Grundidee sicher sinnvoll für den Roman, aber man hätte da auch mehr Überwachung erwarten können. So einfach sollte es nicht sein, auf einem so wichtigen Planeten einfach landen und sich herumtreiben zu können. Einfach in die nächste Raumfahrerkneipe marschieren und Leute befragen ...

Natürlich muss man auch konstatieren, dass aus der Idee, wie die Schwarzen Sternenbrüder ihre Agenten einschleusen, längst nicht immer alles an Möglichkeiten heraus geholt wird. Verglichen mit den Figuren und Plots eines Philip K. Dick geht es in der Atlan-Serie figurtechnisch und plottechnisch eher bescheiden zu, aber andererseits wäre so ein richtiger PKD-Plot vom Feinsten vielleicht auch zu viel des Guten.

Witzig, dass auf den Sitzen des Beiboots dicke Stöße von Farbausdrucken (von Kartenmaterial) lagen. Das würde wohl heute in kaum einem aktuellen Film passieren. Mit der Digitalisierung war es damals aber noch nicht so weit. Alles war noch etwas greifbarer. Aber Colemayn bekam schon mal einen Job als Kurier mit Funkhelm mit Mikrophon, was sicher auch von der Grundidee modern ist, nur ist die Technik heute schon wesentlich weiter, so dass es keinen kompletten Funkhelm mehr bräuchte. Auch die Idee einer einheitlichen Farbgestaltung (Colemayns Plakette, sein Gleiter und die Verkehrswege alle in derselben Farbe Gelb) eines "Sektors" ist interessant, aber dann wohl doch eher Science-Fiction, jedenfalls wenn man die Einfärbung von Verkehrswegen miteinbezieht.

Über eine Konstruktion mit 2,8 Lichtjahre langen Kabeln (100 Meter Querschnitt-Durchmesser, innen hohl) könnte man sich sicher auch noch einige Gedanken machen, auch über die Wicklung zu einer gigantischen Spule. Interessant auch, dass die Geometrie eines Möbiusbandes als Grundlage für alle möglichen Hypereffekte dient. Irgendwie muss das große SF-Abenteuer aber auch seinen SF-Anteil bekommen.

In einer theoretisch denkbaren Verfilmung ließe sich da sicher auch einiges machen. Neben vielen Computergrafiken und Weltraumszenen würde man dann aber sicher die Coolness unseres Weltraumtramps sehen, wie er sich in der Kombüse seinen Wein holt und im schiffseigenen Schwimmbecken seine Bahnen zieht. Jedenfalls fand ich den Roman sehr gut geschrieben und sehr angenehm zu lesen.
Grauer Lord
Plophoser
Beiträge: 399
Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Viel habe ich @Ymans Einschätzung nicht hinzuzufügen. Wir erleben Colemayn mit Wein, Weib und munteren Stunden am Pool der HORNISSE, so, wie er uns auch in Erinnerung bleiben sollte. Die Voraussetzung dafür war die Trennung von Geselle und Nockemann gleich zu Beginn des Romans, als Colemayn alleine in das Nukleat aufbrach und den Pseudo-Klamauk um Witz-Bold, T.R. Unkenbold etc. hinter sich ließ. Schade, dass man aus dem ganzen Komplex um Fartuloon, das Zeitversteck, OMIRGOS und die vielen Identitäten des Sternenwanderers so gut wie nichts gemacht hat. Vielleicht war das ja für einen späteren Abschnitt geplant. Immerhin haben wir im laufenden PR-Zyklus inzwischen einen Calurier als Kastellan von ES in der Handlung und bei seiner Einführung auch ein bisschen über dieses alte Volk der Milchstraße erfahren.

Was ich merkwürdig finde: Ich hatte immer angenommen, das Nukleat der Alkorder sei eine Art Dimensions-Blase, eine zweite Existenzebene, in die durch die Dimensionsdivergenzer rund 80 Prozent der Sonnensysteme des Nukleus überführt wurden. Und in der auch sonst nichts ist. So steht es zumindest in Band 830 „Der Cen-Plan“: „Der Nukleus teilte sich.“ Wieso ist denn dann aber der Jet-Strahl auch Teil des Nukleats, in dem ja der vorliegende Band spielt? Existiert der Strahl jetzt also zweimal, im Normalraum (Nukleus) und im Dimensionsversteck (Nukleat), oder verstehe ich da etwas fundamental falsch? Was meinen die Perrypedianauten? Ich finde die Darstellung so komplett unlogisch.

Die Idee des Zerotrafers an sich ist zwar gigantomanisch, passt dadurch aber auch zum Plan der Sternenbrüder, Alkordoom regelrecht zu verheizen um den Raum hinter den MQs anzugreifen. Die Passagen auf der Konstruktionswelt Korpp haben mich angenehm an die Anfänge in Alkordoom ab Band 675 auf Puurk erinnert. Alles in allem ein interessanter und auch spannender Roman, zu dem das wieder einmal zugekaufte TiBi gut passt. Bei Roberts schöner Illu war mir jetzt nicht sofort klar, auf welche Stelle im Roman sie sich bezieht.
Grauer Lord
Plophoser
Beiträge: 399
Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Ich glaube, @Lumpazie hat am letzten WE vergessen, den „neuen“ Roman einzustellen („Versteck im Dakkrraum“, 840), oder ist vielleicht im verdienten Urlaub? Generell stelle ich bei mir eine gewisse Unlust fest, die letzten Romane des Zyklus noch einmal intensiv zu lesen; ganz anders als bei den farbigen SOL-Abenteuern - so abwegig manche Szenarien auch waren, sie waren doch zumeist originell und haben mich gefesselt, wie die Landschaft im Nichts, die Namenlose Zone, etc. etc. Jetzt ertappe ich mich wieder dabei, dass ich die Handlung möglichst flott durchgelesen haben möchte, es fehlt ganz einfach an Faszinierendem ab Band 800. Und an interessantem Handlungs-Personal. Die Wiedererweckung von Hage Nockemann war jedenfalls - aus meiner Sicht - ein Schuss in den Ofen, die Alkorder wirken auf mich einfach nur blass, auch wenn im aktuellen Heft eine Art „Paladin“-Roboter für Jododoom gebaut wird. Auch die Celester bleiben weit unter ihrem Potential; immerhin orientiert sich Sarah Briggs in Liebesangelegenheiten jetzt neu, so dass der Konflikt mit Aninam um Atlan wohl friedlich beigelegt werden kann.

Im Heft führt die Reise von Geselle, Nockemann und der Celester mit der ACORAH-CEN zunächst durch den Nukleus, wo in zwei alten Alkorder-Welten eingelagerte Flottenverbände der Sternenbrüder entdeckt werden. Auf der sonnenlosen Geheimwelt Donalkor wiederum trifft man auf noch lebende Alkorder; irgendwie schräg fand ich dabei die Zahl von 62 Milliarden Wesen, die dort leben sollen. Nun sind Alkorder nicht gerade groß, das kommt mir aber dann doch etwas viel vor. Ein Kurz-Auftritt Kassja-Narktuans beschert uns dann noch die Erkenntnis, dass es bis zum Ende von Alkordoom nur noch acht Wochen dauert. Das alles könnte spannend sein und würde erheblich beeindruckender wirken, wenn der Lesefluss nicht durch andauernden Nockemann-Blödel-Slapstick gestört würde…

Interessantester Aspekt des Romans war die Schwangerschaft der Celesterin Chris Guhnhard - die bizarrerweise in Kind von Nockemann austrägt, im 3. Monat! Und das, obwohl Hage erst seit zwei Monaten wieder an Bord ist. Ganz interessant ist noch der Sprung der ACORAH-CEN in den Dakkarraum, nachdem sie vorher im Nukleat angekommen war und sofort attackiert wurde. In einer Art Blase im Dakkarraum bilden 1 Milliarde Objekte welcher Art auch immer eine Kugelschale mit 20 000 Lichtjahren Durchmesser. Gigantomanie - da können in dieser Phase nur die Schwarzen Sternenbrüder hinter stecken.

Das TiBi ist im übrigen gruselig schlecht, die RZ eines Dimensionsdivergenzers von Manuel Naharro wirkt dagegen sehr elegant und überzeugend. Ebenso die Illu von Robert Straumann, der Falk-Ingo Klee mit verschiedenen Inkarnationen von Blödel in Szene gesetzt hat, dazu ein Aytaber (?) plus Nockemann. Eine schöne Darstellung kurz vor Toresschluss, auch wenn dieser Autor und seine Handlungsträger mir nicht sonderlich zugesagt haben.
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Hallo Leute,

jo, wie der Graue Lord schon richtig bemerkt hat, war ich am letzten Wochenende tatsächlich in einem anderen Universum unterwegs. Ich war Standhelfer auf der Norris-Force-CON 6 - einen etabliertem Star Wars Con, der alle 3 Jahre hier in Fürth (bzw. Raum Nürnberg) stattfindet.
Das war mein erster Norris-CON und ich war stark beeindruckt. Eine Vielzahl an Händlern, Ausstellern, Cosplayern, Tabeltopspielern gaben sich hier ein Stelldichein. Unter anderem war natürlich auch Robert Vogel mit einem Stand vertreten, von dem ich Euch alle schön grüßen soll. Das ganze war als Charityveranstaltung organisiert und am Ende der Veranstaltung einen Reingewinn von über 38 000 Euro zu Gunsten des Tierheims Nürnberg erwirtschaftete.

Ein paar Eindrücke des Cons bekommt ihr, wenn Ihr die Spoilertags öffnet.
Spoiler:
Bild
Spoiler:
Bild
Spoiler:
Bild
Spoiler:
Bild
Spoiler:
Bild
Genug des Off-Topics, das war halt der Grund, warum ich letzte Woche glatt einmal vergessen hatte, den aktuellen Atlan einzustellen (ist mir, bis auf meinen Beinbruch, glaub ich noch nie passiert, oder? :lol: ). Ich wollte das im Laufe der Woche nachholen, aber die war so voll mit Terminen, das ich es nicht schaffte.

Daher heute gleich 2 Romanen in Folge - man möge mir verzeihen!
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 840 der Atlan-Heftserie:

Versteck im Dakkarraum

von Falk-Ingo Klee

Bild

Innenillustration:

Bild

Bild


Handlung:

Zwei Tage nach der Trennung von der HORNISSE vertreiben sich Geselle und Hage Nockemann die Zeit, indem sie für den Alkorder Jododoom eine Art Rüstung bauen. Geselle bezeichnet sie als »Paladin« in Gedenken an den gleichnamigen Roboter der Thunderbolts. Als ein Angriff auf die ACORAH-CEN erfolgt, unterbrechen die beiden ihre Tätigkeit und eilen in die Zentrale.

Kommandant Spooner Richardson hat die Lage jedoch im Griff. Die ACORAH-CEN entzieht sich der massierten Attacke von sechsunddreißig Raumschiffen der Schwarzen Sternenbrüder durch Flucht in den Linearraum. Plötzlich erscheint ein Hologramm in der Zentrale, es zeigt Atlan und Chybrain in seiner Eiform. Auf der Oberfläche des Eis werden in rasender Geschwindigkeit Signalfolgen abgespielt, als Roboter kann Geselle diese aber aufzeichnen und entschlüsseln. Es sind Koordinaten eines Sonnensystems.

Die erhaltenen Daten verweisen auf das System B-351-K-907, von Geselle schlicht Beka getauft. Nach einer kurzen Diskussion, ob es sich um eine Falle handele – der Gedanke wird verworfen – macht sich die ACORAH-CEN auf den Weg.

Beka entpuppt sich als blaue Riesensonne, die von zwei sehr großen Eisplaneten mit giftiger Atmosphäre umkreist wird. Die anfängliche Enttäuschung der Crew der ACORAH-CEN legt sich, als die angedockte STERNSCHNUPPE mitteilt, sie habe auf beiden Planeten ungewöhnlich große Mengen an Metall angemessen, die zudem regelmäßig angeordnet seien.

Spooner entscheidet, zwei Expeditionen mit Beibooten zu starten. Eine leitet er selbst, das Kommando über die zweite übernimmt Geselle. Letzterem schließen sich Hage Nockemann, Jododoom in seiner neuen Rüstung und die Celesterin Chris Guhnard an.

Während Richardsons EXPLORER sich Beka-2 zuwendet, fliegt die KLONDIKE mit Beka-1 den inneren der beiden Planeten an. Trotz mehrfacher Umkreisungen können die Ortungsgeräte der KLONDIKE die Erkenntnisse der STERNSCHNUPPE nicht bestätigen. Als das Schiff sich einem Gebirge nähert, meldet sich jedoch der Alkorder zu Wort. Er hat die Umgebung erkannt, Beka-1 ist eine Stützpunktwelt seines Volks. Kurz darauf sprechen auch die Ortungsgeräte an, mehr als sechs Kilometer unter dem Gipfel liegt eine große Station.

Nach einer intensiven Suche findet sich ein Zugang in etwa achthundert Metern Höhe an einer Felswand. Die KLONDIKE baut einen Energietunnel auf, durch den sich Geselle und seine Leute zum Eingang begeben. Jododoom öffnet diesen mit einem Kodegeber. Dahinter befindet sich ein weiter Schacht, geeignet um kleinere Raumschiffe einfliegen zu lassen.

Angesichts der Dimensionen scheint es rätselhaft, dass weder die ACORAH-CEN noch ihr Beiboot die Existenz dieser Anlagen festgestellt haben. Geselle und Hage Nockemann erklären dies mit einer gewollten »Betriebsblindheit«. Sollten Raumschiffe der Alkorder einem Gegner in die Hände fallen, so bleiben deren Stützpunkte weiterhin geschützt.

Mit ihren Gravojets lässt sich die Gruppe bis auf den Grund des Schachts absinken. Dort versperren zunächst Portale den Weg, lassen sich aber ohne Probleme mit dem Kodegeber öffnen. Dahinter befindet sich ein Hangar enormen Ausmaßes, vollgestopft mit Raumschiffen verschiedenster Typen, wie sie der ACORAH-CEN in den letzten Wochen zugesetzt haben.

Da es sich nicht nur um alkordische Schiffe handelt, kommt Geselle der Verdacht, dass die Schwarzen Sternenbrüder diesen Stützpunkt eingenommen haben. Als sie weitergehen, kommen sie zu einem weiteren Portal, dessen Öffnungsmechanismus jedoch mit einer lebensgefährlichen Falle gesichert ist, die Geselle aber abschalten kann.

In der Halle, die nun vor den Vieren liegt, stehen zahllose Roboter unterschiedlicher Bauart und harren ihrer Aktivierung. Dann ertönt eine Stimme. Eine Positronik erbittet ihre Identifizierung. Reaktionsschnell teilt Geselle ihr mit, dass sie »im Auftrag der Herren« gekommen seien, um eine Inspektion vorzunehmen, diese habe geheim zu bleiben. Der Automat gibt sich damit zufrieden.

Angesichts der geänderten Besitzverhältnisse beginnt Geselle damit, Sprengsätze zu verstecken, die er »zufällig« mit sich führt. Plötzlich schreit Jododoom, Plandom fehle. Dann erklärt er seinen fragend blickenden Begleitern, dass es ursprünglich drei Planeten in diesem Sonnensystem gegeben habe. Der dritte, Plandom, sei verschwunden.

Die Ausführungen des Alkorders werden unterbrochen. Die KLONDIKE teilt mit, Spooner Richardson habe eine vergleichbare Anlage gefunden und ebenfalls Sprengsätze gelegt. Gleich darauf spricht der Funk erneut an. Chybrain meldet sich und fordert sie auf, das System auf dem schnellsten Wege zu verlassen, ein Inspektionsteam der Sternenbrüder nähere sich.

Auf eine Zündung der Sprengsätze wird vorerst verzichtet. Stattdessen beobachtet man aus sicherer Distanz von der ACORAH-CEN aus die Ereignisse. Ein Raumschiff fliegt in das System ein, nimmt Funkkontakt zu den Stationen auf und verschwindet wieder nachdem es via Hyperfunk einem unbekannten Empfänger mitgeteilt hat, alles sei in Ordnung.

Jododoom teilt mit, dass der Aufenthalt auf Beka-1 weitere Erinnerungen freigelegt habe. Geselle kann sich jedoch nicht darum kümmern, da Chris Guhnard ihn um ein vertrauliches Gespräch bittet. Sie benötigt die medizinischen Kenntnisse des Roboters.

Im Labor schildert sie ihre Beschwerden, Übelkeit und eine plötzliche Abneigung gegen verschiedene Speisen. Geselles Hinweis auf eine mögliche Schwangerschaft weist sie vehement von sich. Der Roboter nimmt eine gründliche Untersuchung vor, die seinen Verdacht bestätigt. Bei einer vorgetäuschten Leberpunktion entnimmt er dem etwa drei Monate alten Embryo heimlich eine Gewebeprobe.

Nachdem er Chris ein harmloses Medikament verabreicht hat, schickt er sie davon ohne sie über seine Erkenntnisse zu informieren. Dann wertet er die Gewebeprobe aus, das Resultat ist mehr als überraschend. Das Kind stammt von Hage Nockemann!

Geselle sieht keine andere Möglichkeit, als Hage einzuweihen. Der schwört Stein und Bein, nicht als Vater in Frage zu kommen. Als er Geselles Diagnose überprüft, stellt er fest, dass der Embryo bereits drei Monate alt ist. Nockemann selbst hingegen weilt erst seit zwei Monaten wieder unter den Lebenden. Er vermutet ein Werk höherer Mächte.

Geselle rekapituliert, wie Chybrain alias Breckcrown ihm damals die beiden DNA-Proben seines ehemaligen Chefs überlassen hat. Eine hat er verwendet, die zweite befindet sich noch in seinem Körper. Sollte sich zumindest dort befinden, denn sie ist verschwunden, wie der Roboter bei einer Überprüfung feststellt. Angesichts dieser Erkenntnisse muss Chris Guhnard informiert werden.

Zunächst jedoch steht Jododooms wiedergewonnene Erinnerung oben auf der Tagesordnung. Die ACORAH-CEN ist bereits unterwegs zum Planeten Donalkor dessen Position dem Alkorder wieder eingefallen ist. Es handelt sich um einen einsamen, scheinbar unbewohnten Planeten ohne Sonne, bei seinem Anblick erinnert sich Jododoom an einen Namen. Er fordert die Schiffspositronik auf, Kontakt zu Temtemtuum aufzunehmen, den Vorsitzenden des ARZ, des Alten Rates der Zwölf.

Binnen Sekunden steht eine Verbindung, Jododoom wird erkannt und freudig begrüßt. Die ACORAH-CEN wird durch einen getarnten Schacht auf einen unterirdischen Raumhafen geleitet. Richardson lässt die gesamte Mannschaft von Bord gehen. Sie werden von einer Abordnung der Alkorder empfangen.

Die Gäste erhalten wohnliche Quartiere für die Zeit ihres Aufenthalts. Eine Delegation um Jododoom wird eingeladen, dem Rat Bericht zu erstatten. Dabei erfahren Geselle, Nockemann und die Celester auch einiges über Donalkor. Der Planet ist völlig ausgehöhlt, mehr als sechzig Milliarden Alkorder wohnen in ihm. Er gehörte ursprünglich zum Turuftan-System. Dieses befindet sich jedoch inzwischen mitsamt dem Planeten Cenalkor im Nukleat.

Die Besprechung zieht sich über einige Stunden hin. Dann wird sie plötzlich durch das Erscheinen eines schemenhaften Wesens unterbrochen. Geselle erkennt in der Gestalt eines alten Mannes Kassja-Narktuan und lässt die schützenden Energieschirme abschalten.

Der Prophet informiert die Anwesenden, dass das Projekt der Schwarzen Sternenbrüder kurz vor seiner Vollendung stehe. In rund acht Wochen, am siebten Mai, werde sich der Untergang des Nukleus, vermutlich sogar ganz Alkordooms vollziehen.

Obwohl es schwerfällt, die geschockten Alkorder unter diesen Umständen allein zu lassen, drängt jetzt die Zeit. Zusätzlich zu der von Kassja-Narktuan genannten Frist wartet auch Colemayn mit der HORNISSE. Die ACORAH-CEN startet so schnell wie möglich. Auch Jododoom geht wieder mit an Bord.

Nach dem Start suchen Geselle und Hage Chris Guhnard auf und teilen ihr alles mit. Die Celesterin ist völlig perplex und kann nichts zur Lösung des Rätsels beitragen. Zur berechneten Zeit der Empfängnis war sie an Bord der VIRGINIA III. Dort gab es keine besonderen Vorkommnisse.

Als die ACORAH-CEN – noch im Nukleus – die mit Colemayn vereinbarten Koordinaten erreicht, wird sie bereits erwartet. Eine Flotte von Raumschiffen geht sofort zum Angriff über. Das Schiff der Alkorder wechselt ins Nukleat. Dort ist die Lage jedoch nicht besser sondern schlimmer, eine noch größere Flotte greift an.

Als die Situation aussichtslos scheint, offenbart die ACORAH-CEN eine bislang unbekannte Fähigkeit. Das Schiff dringt in den Dakkarraum ein.

Auf den Bildschirmen zeigen sich unzählige Lichtpunkte. Laut der Schiffspositronik handelt es sich dabei nicht um natürliche Himmelskörper. Sie hat rund eine Milliarde der fremdartig strahlenden Objekte ausgemacht, die eine Kugelschale von rund 20.000 Lichtjahren bilden. Auch Jododoom kann nicht mit einer Erklärung dienen.

Als Geselle vorschlägt, eines der Objekte zu untersuchen, verplappert sich Nockemann. Er will zur Vorsicht mahnen und erwähnt dabei die Schwangerschaft Chris Guhnards. Er klärt die anderen über das rätselhafte Geschehen auf.

Wenig später nähert sich die ACORAH-CEN einem der Objekte. Der Anblick löst schließlich einen weiteren Teil der Gedächtnisblockade Jododooms. Es handelt sich um einen Dimensionsdivergenzer. Eines jener Geräte, die einerseits das Nukleat aufrechterhalten, andererseits aber auch, aufgrund der Manipulationen der Sternenbrüder, die Barrieren um den Nukleus. Die Stationen arbeiten vollautomatisch, verfügen aber über alle Eigenschaften eines Raumschiffs. Sie sind sogar fernflugtauglich.

Als sich das Schiff weiter nähert, spüren alle Lebewesen an Bord einen starken mentalen Druck. Spooner erteilt schließlich den Befehl zur Umkehr. Daraufhin lässt Geselle den Dimensionsdivergenzer anfunken. Der teilt jedoch mit, dass er nur dem direkten Befehl der Schwarzen Sternenbrüder unterstellt sei.

Die ACORAH-CEN kehrt darauf hin zurück ins Nukleat, jedoch an einen anderen Ort. Die Besatzung will versuchen, einen der verschwundenen Gefährten zu finden oder, falls das nicht gelingt, Cenalkor aufsuchen.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Zuletzt geändert von Lumpazie am 25. September 2022, 09:46, insgesamt 1-mal geändert.
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Bevor es gleich mit Heft Nr. 841 weitergeht, möchte ich Euch noch kurz Grüße von Robert Straumann ausrichten. Er hat mir seine Kommentare zu Atlan Roman Nr. 839 geschickt:

ATLAN Nr. 839: Diese Zwei Bilder sind der Auftakt für meine Hommagen an
die Zeichner und den Freundeskreis. Mit jeder Illustration ist eine
kleinere Geschichte verbunden und ich hoffe meine Erinnerung lässt mich
nicht im Stich. Ist doch schon lange her und auch einige Kontakte sind
im Sand verlaufen, wie man so schön sagt.

Illustration 839/176: Diese Illustration basiert auf einer Zeichnung von
Jörg Dienstühler, welcher mir einige seiner Werke zugeschickt hatte.
Darunter auch die "Vorlage" zu der Illustration, welche ich übernehmen
und meinen Zeichnungstil einbringen durfte. Aus diesem Grund habe ich,
vorne links, noch seine Signatur eingefügt. Beim durchsehen seiner
Bilder, war ausgerechnet seine Version und der dazugehörige Brief nicht
dabei.

Illustration 839/177: Diese Zeichnung ist Rüdiger Vaas gewidmet, welcher
damals im SF (ATLAN) Fan-Bereich und auch darüber hinaus sehr aktiv war.
Für die LKS der ATLAN Serie hat er auch einige Illustrationen und
Humor-Cartoons beigesteuert. Hinter dem Portrait von Rüdiger Vaas ist
eine seiner vielen Illustrationen zu sehen. Wir hatten auch einiges
zusammen für den ACD (ATLAN CLUB DEUTSCHLAND) gemacht, unter anderem das
erste externe Magazin des Clubs. Den Club gibt es übrigens immer noch
und das interne Magazin (in gedruckter Form) steht kurz vor der 300.
Ausgabe. Auf dem Perry Rhodan WELTCON 1986, hatte ich dann die
Möglichlichkeit, Rüdiger die Hand zu schütteln und allen andern, die ich
bis anhin nur auf dem "Postweg" kannte.
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 841 der Atlan-Heftserie:

Der Plan der Schwarzen Sternenbrüder

von Peter Griese

Bild

Innenillustration:

Bild

Bild


Handlung:

Chybrain hat Atlan aus der RA-perfekt in seine Sphäre entführt. Der Arkonide ist wütend über diese Eigenmächtigkeit und dass das Kristallei ihn ständig als »Halbvater« tituliert, macht die Sache nicht besser.

Wie Chybrain jedoch erklärt, hat er einen guten Grund für seine Handlung. Die Schwarzen Sternenbrüder haben Atlan einen Signalgeber verpasst, der sich in seinem Körper befindet. Der Mikrosender antwortet jeweils auf einen Impuls der Sternenbrüder und teilt den Standort des Arkoniden mit. Da sich die Sphäre innerhalb des Linearraums befindet, ist Atlan momentan in Sicherheit, dies kann sich jedoch jederzeit ändern.

Chybrain redet lange auf den Arkoniden ein, erzählt wie er ihn gefunden hat und will ihn überzeugen, ihn, Chybrain, zu benutzen. Er sei schließlich ein Teil des Aktivatorträgers, ähnlich wie der Extrasinn. Dazu ist Atlan jedoch nicht bereit.

Um den Signalgeber auszuschalten, bringt Chybrain seinen »Halbvater« auf einen unbewohnten Planeten. Das Kristallei kann den Sender nur lokalisieren wenn dieser aktiv ist. Zwar funktioniert die Ortung erst beim zweiten Versuch, es gelingt Chybrain jedoch, das Gerät zu zerstören, indem er Atlan in die Schulter schießt. Anschließend hüllt er den Arkoniden in ein Feld ein und flüchtet mit ihm vor den bereits eingetroffenen Jägern quer durch den Planeten bis zu dessen Kern. Mit dem dort vorhandenen Nickel frischt er auch gleich seinen Bestand an Jenseitsmaterie auf. Dann kehren sie in den Linearraum zurück.

Als Chybrain eine Lücke zum Nukleus wahrnimmt, verursacht durch ein unbekanntes Gerät der Sternenbrüder, nutzt er die Gelegenheit, der HORNISSE eine Botschaft zukommen zu lassen.

Als Atlan außerhalb der Sphäre ein Objekt sieht, dass Chybrain nicht wahrnehmen kann, verlässt das Kristallei den Aktivatorträger, hinterlässt ihm allerdings zwei Tropfen Jenseitsmaterie. Als sein seltsames Gefährt kurze Zeit später zerquetscht zu werden droht, nutzt der Arkonide den ersten um das Gefährt zu befreien. Der Extrasinn erklärt, das Objekt sei vermutlich ein Fesselfeld gewesen, das die Sphäre umhüllt habe.

Nach dieser Befreiungsaktion schwebt die Sphäre in einer großen Halle auf einer Station der Sternenbrüder. Atlan findet Chybrain, der sich hat gefangen nehmen lassen. Auf Bitten des Kristalleis setzt er anschließend den Rest der Jenseitsmaterie ein und inszeniert beider Tod.

Als der Arkonide einige Minuten später in der Sphäre zu sich kommt, sind elf Tage vergangen, wie ihm Chybrain mitteilt. Das Kristallei will ihn zu einem Informationsknoten bringen, drängt den Aktivatorträger aber erneut ihn, Chybrain, zu benutzen. Unterstützt wird er bei diesem Wunsch vom Extrasinn. Als der Arkonide wieder ablehnt, zieht sich das Kristallei zurück. Während seiner Abwesenheit erscheint für kurze Zeit Kassja-Narktuan in der Sphäre, den Atlan aber für Chybrain hält. Der Prophet der Alkorder bestreitet das und macht dem Arkoniden klar, dass die Zeit drängt. Auch der Extrasinn redet dem Arkoniden weiter ins Gewissen. Als Chybrain zurückkehrt, ist Atlan letztendlich bereit, diesen zu benutzen, wie das Kristallei sich ausdrückt. Das rätselhafte Wesen dringt in den Aktivatorträger ein.

Es braucht einige Übung bis der Arkonide die zusätzlichen Fähigkeiten, die er erhalten hat, voll nutzen kann. Wie Chybrain kann er sich einfach kraft seines Willens, ohne seine Muskeln einzusetzen, fortbewegen, sich unsichtbar machen und auch feste Materie durchdringen. So erreicht er den Informationsknoten – einen Planeten namens Plandom, wie er bald herausfindet.

Wie Atlan bald feststellt, kann er nicht nur Gedanken lesen, sondern andere Wesen animieren, unbewusst an bestimmte Dinge zu denken. So findet er schnell heraus, dass er sich auf Plandom aufhält, einem Planeten, der ins Nukleat versetzt wurde, während sich der Rest des Sonnensystems im Nukleus befindet. Zudem erfährt er, dass es tatsächlich nur zwei Schwarze Sternenbrüder gibt, von denen einer in Manam-Turu agiert.

Später trifft Atlan auf einen Yerpeten namens Yerless, der eine Art Geschichtspositronik verwaltet. Von diesem erhält Atlan einen tiefgehenden Einblick in die Historie des Juwels von Alkordoom. Wie sich herausstellt stammt die ursprüngliche Idee, gegen die Kosmokraten vorzugehen, von ihm. Das Juwel plante, den Jetstrahl mit dem Zerotrafer zu manipulieren. Dabei sollte ihn EVOLO unterstützen, dieser sollte eine Armee aus den Völkern Alkordooms aufbauen. Zur Sicherheit war EVOLO so aufgebaut, dass er zwei psionische Pakete abspalten konnte, die notfalls den Plan vollenden sollten.

Während der Arkonide über die neuen Erkenntnisse nachdenkt – und sich fragt was der Zerotrafer ist – erscheint erneut Kassja-Narktuan. Er warnt Atlan, dass einer der Sternenbrüder auf dem Weg sei und vorhabe einen Zeitpfeil gegen den Aktivatorträger einzusetzen.

Atlan schafft es nicht mehr, sich rechtzeitig von Plandom zu entfernen. Als der Sternenbruder ihn jagt, muss er schließlich in den Dakkarraum wechseln. Hier sieht er erstmals die Dimensionsdivergenzer. Auf der Flucht vor dem psionischen Paket, dringt der Arkonide in eine der Raumstationen ein. Dort trennt sich Chybrain von ihm, hinterlässt ihm jedoch für sieben Minuten seine Fähigkeiten. Damit flüchtet der Arkonide zurück nach Plandom, in der Hoffnung, dass man ihn dort zuletzt vermutet.

Unbeschadet übersteht der Arkonide die Zeit bis Chybrain zurückkehrt. Dieser hat aus dem Dimensionsdivergenzer einen Niveauselektor ausgebaut und mitgebracht. Das Gerät wird es der STERNSCHNUPPE ermöglichen, zwischen Nukleus und Nukleat zu wechseln. Kurz darauf findet der Sternenbruder, nach Atlans Einschätzung ist es Aytakur, den Arkoniden. Als er sein Opfer mit seinen psionischen Energien töten will, greift Kassja-Narktuan schützend ein. Chybrain verschwindet mit Atlan in den Linearraum.

Zwei Stunden später sitzt Atlan in der STERNSCHNUPPE, ein Roboter baut den Niveauselektor ein. Chybrain erklärt, sich wieder um seine eigenen Angelegenheiten kümmern zu müssen. Er informiert den Arkoniden jedoch noch, dass Colemayn und Geselle wieder zueinander gefunden haben. Sie warten auf Atlan.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Grauer Lord hat geschrieben: 23. September 2022, 16:36 ........Generell stelle ich bei mir eine gewisse Unlust fest, die letzten Romane des Zyklus noch einmal intensiv zu lesen;.......
Puuhh.......Grauer Lord.... das ist nicht schön zu lesen. Du wirst doch nicht die letzten 10 Romane "schlapp machen". Irgendwie ist das schon ein komisches Gefühl, das wir Anfang Dezember "durch sind" mit der klassischen Atlan Serie. 9 Wochen noch, die werden wie im Flug vergehen. Sicherlich kommen dann die Mini-Serien, aber das sind nochmal 72 Wochen dann sind die auch durch. Mal abgesehen, ob Ihr beide die wirklich alle besprechen wollt. Ich bin schon gespannt und würde sie natürlich auch weiterhin sonntäglich einstellen.

Aber konzentrieren wir uns erstmal auf Eure Rezis zu den Romanen 840 und 841.......
Grauer Lord
Plophoser
Beiträge: 399
Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Hallo Lumpazie, die Unlust zum Weiterlesen ist schon wieder verflogen :st:

Denn „Der Plan der Schwarzen Sternenbrüder“ von Peter Griese hat mal wieder richtig Spaß gemacht und läutet würdig die letzte Phase der Atlan-Serie ein. Man merkt dem Roman an, dass hier der Haupt-Expokrat am Werk war, der die vielen losen Fäden seiner Story zusammenführt, die er selber mit Heft 674 in Alkordoom gestartet hat, bevor dann zwei Expokraten-Manöver des Verlages mit Marianne Sydow und H.G. Ewers dazukamen. Als „Vehikel“ für die kosmischen Einblicke Atlans fungiert dabei Chybrain mit seinen überragenden Fähigkeiten, ohne die die Handlung so nicht möglich gewesen wären. Das Kristall-Ei ist ganz klar gereift seit dem SOL-Zyklus, die innere Zerrissenheit, das Verlorensein und Nichtwissen, wohin es gehört, ist aber immer noch da. Wer selber Kinder hat, könnte in Chybrain glatt einen „kosmischen Pubertierenden“ erkennen.

Im Roman erkennt Atlan endlich, dass die Sternenbrüder mit Aytakur und Zattzykur identisch sind, Pzankur diente offenbar nur als Ablenkung und war deshalb ja auch recht flott besiegt; kosmisch sind die Passagen des Heftes, die sich mit Vergalo, dem Erleuchteten und der Genese seines Plans befassen, den Kosmokraten einen entscheidenden Schlag zu verpassen. Hier knüpft Griese an seine schreiberische Klasse von „EVOLO“, Band 750, an. Das Irrsinnige, dass der Urheber des wahnsinnigen Planes gar nicht mehr lebt, seine bösartige Idee aber von den Psi-Paketen weiter stoisch umgesetzt wird, weil das so in ihrer psionischen DNA verankert ist und sie letztlich der Plan SIND, wird sehr gekonnt aufgezeigt. Klar ist Atlan jetzt auch, dass die Sternenbrüder durch Manipulation der Zeit vor ihrer eigenen Entstehung in Alkordoom eingetroffen sind und dort ihr Werk begonnen haben. Hier könnte das Thema Zeitchirurgen nochmal sehr wichtig werden.

Gut gefallen hat mir die Stelle, an der die Selbstwahrnehmung des Erleuchteten gezeigt wurde, sein verzerrter Blick auf die Kosmokraten ebenso wie die zuckrige Vision, wie EVOLO einmal werden sollte. Offen bleibt am Ende die Frage, warum Vergalo die Kosmokraten überhaupt als Feind betrachtete und ob er als ein Exponent des Chaos einzustufen war. Ich finde eher Nein, denn offenbar ging es ihm darum, etwas gegen die fortgesetzte Einmischung der Höheren Mächte in „unserem“ Universum zu tun. Eine Idee, die nicht ganz von der Hand zu weisen ist, wenn man an diverse Untaten der Kosmokraten denkt. Das wurde in den verbliebenen Heften der Serie aber nicht weiterverfolgt. Was bleibt ist die Geschichte vom bösen Zauberlehrling, dessen Geister immer weiter spuken und Unheil anrichten - auch wenn es ihn selber gar nicht mehr gibt.

Also, ein super Roman mit vielen weiteren Einzelheiten und Gedanken über die Identitär Kassja-Narktuans (er ist nicht Chybrain!) Außerdem bekommt der Arkonide noch ein Herz-Stück eines Dimensionsdivergenzers für die STERNSCHNUPPE.
Benutzeravatar
Yman
Superintelligenz
Beiträge: 2233
Registriert: 6. März 2016, 08:48

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 25. September 2022, 09:37 Im Jahr 1987 erschien der Band 840 der Atlan-Heftserie:

Versteck im Dakkarraum

von Falk-Ingo Klee
Grauer Lord hat geschrieben: 23. September 2022, 16:36 Jetzt ertappe ich mich wieder dabei, dass ich die Handlung möglichst flott durchgelesen haben möchte, es fehlt ganz einfach an Faszinierendem ab Band 800. Und an interessantem Handlungs-Personal. Die Wiedererweckung von Hage Nockemann war jedenfalls - aus meiner Sicht - ein Schuss in den Ofen, die Alkorder wirken auf mich einfach nur blass, auch wenn im aktuellen Heft eine Art „Paladin“-Roboter für Jododoom gebaut wird. Auch die Celester bleiben weit unter ihrem Potential; immerhin orientiert sich Sarah Briggs in Liebesangelegenheiten jetzt neu, so dass der Konflikt mit Aninam um Atlan wohl friedlich beigelegt werden kann.

Im Heft führt die Reise von Geselle, Nockemann und der Celester mit der ACORAH-CEN zunächst durch den Nukleus, wo in zwei alten Alkorder-Welten eingelagerte Flottenverbände der Sternenbrüder entdeckt werden. Auf der sonnenlosen Geheimwelt Donalkor wiederum trifft man auf noch lebende Alkorder; irgendwie schräg fand ich dabei die Zahl von 62 Milliarden Wesen, die dort leben sollen. Nun sind Alkorder nicht gerade groß, das kommt mir aber dann doch etwas viel vor. Ein Kurz-Auftritt Kassja-Narktuans beschert uns dann noch die Erkenntnis, dass es bis zum Ende von Alkordoom nur noch acht Wochen dauert. Das alles könnte spannend sein und würde erheblich beeindruckender wirken, wenn der Lesefluss nicht durch andauernden Nockemann-Blödel-Slapstick gestört würde…

Interessantester Aspekt des Romans war die Schwangerschaft der Celesterin Chris Guhnhard - die bizarrerweise in Kind von Nockemann austrägt, im 3. Monat! Und das, obwohl Hage erst seit zwei Monaten wieder an Bord ist. Ganz interessant ist noch der Sprung der ACORAH-CEN in den Dakkarraum, nachdem sie vorher im Nukleat angekommen war und sofort attackiert wurde. In einer Art Blase im Dakkarraum bilden 1 Milliarde Objekte welcher Art auch immer eine Kugelschale mit 20 000 Lichtjahren Durchmesser. Gigantomanie - da können in dieser Phase nur die Schwarzen Sternenbrüder hinter stecken.

Das TiBi ist im übrigen gruselig schlecht, die RZ eines Dimensionsdivergenzers von Manuel Naharro wirkt dagegen sehr elegant und überzeugend. Ebenso die Illu von Robert Straumann, der Falk-Ingo Klee mit verschiedenen Inkarnationen von Blödel in Szene gesetzt hat, dazu ein Aytaber (?) plus Nockemann.
Die letzten Wochen waren für mich wieder etwas anstrengend, deshalb erst mal nur schnell noch ein paar Anmerkungen zu Band 840. Der Reihe nach, fangen wir mit den Bildern an. Das Tibi finde ich auch eher gruselig, die RZ und Illus hingegen sehr gut. Die Gigantomanie hat mich kurz innehalten lassen: 1 Milliarde Raumstationen in den Abmessungen im Kilometerbereich, das könnte in der Größenordnung der Endlosen Armada entsprechen. Natürlich ist es vollkommen unrealistisch z.B. mit ein paar Tausend Raumstationen ein Feld gleich welcher Art auch nur um ein Sonnensystem zu legen, aber in der entgegengesetzten Richtung, Lichtjahre große Strukturen mit einer entsprechend realistischen Anzahl von Stationen zu betreiben, ist es genau so absurd.

Interessant war tatsächlich die Schwangerschaft. Was steckt da schon wieder dahinter? Auf den Nockemann-Blödel-Humor hätte ich sehr gut verzichten können. Anderes kam hingegen zu kurz. Der Dakkarraum: Vielleicht ist dieses Thema noch nicht so ganz erschöpft. Fand ich auch interessant. Ansonsten konnte ich der Handlung des Roman sehr wenig abgewinnen. Die Namenlose Zone war ein Höhepunkt, der nicht wieder erreicht wurde, aber ich glaube, das Problem mit den Bänden nach Band 800 sehe ich weniger im Überbau, im Fehlen von Faszinierenden, sondern eher darin, dass es immer wieder Romane gab, die teilweise auch ganz gut zu lesen waren, also schnell und leicht, die man sich aber auch hätte sparen können. Diesen Roman hingegen fand ich eher zäh zu lesen, und ich bin wirklich froh, dass es mit Nockemann und Blödel dann bald ein Ende hat.

Der nächste Band ist zum Glück schon wieder sehr viel besser!
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 842 der Atlan-Heftserie:

Wächter des Nukleats

von H.G. Ewers

Bild

Innenillustration:

Bild

Bild


Handlung:

Atlan ist mit der STERNSCHNUPPE in Alkordoom unterwegs, um seine Freunde Colemayn und Geselle zu treffen, die im Nukleus auf ihn warten. Während einer Linearetappe wird sein Raumschiff plötzlich erschüttert und anschließend abgebremst. Auf den Bildschirmen zeichnet sich eine netzartige Struktur ab, kurz darauf hat er einen Besucher in der Zentrale.

Das fremde Wesen ähnelt einem zu groß geratenen Tausendfüßer und erweist sich als intelligent. Sein Name ist Nuunak-An, er ist ein Spatare und bezeichnet sich als »An von Nuunak«. Jener Nuunak hat die STERNSCHNUPPE gestoppt.

Nuunak-An bietet dem Arkoniden an, ihn auf seiner Reise zu begleiten. Der Fremde glaubt sogar ihm hilfreich zur Seite stehen zu können. Atlan willigt nach kurzem Zögern ein. Sein Raumschiff kann den Flug zwar fortsetzen, kommt aber nicht am geplanten Austrittsort an, was der Spatare auf eine destabilisierte übergeordnete energetische Konstante schiebt.

Während sie sich im Normalraum befindet, empfängt die STERNSCHNUPPE einen verstümmelten Notruf von der STERNENSEGLER. Atlan ordnet an, den Herkunftsort anzusteuern. Er nutzt die Zeit und erzählt seinem Gast von den Ereignissen der letzten Jahre.

Als das Schiff sein Ziel erreicht, befindet sich dort ein kristallförmiger, durchschnittlich drei Kilometer durchmessender Körper. Von ihm gehen die nach wie vor verstümmelten Notsignale aus. Aufgrund von Messungen kommt der Arkonide gemeinsam mit der Schiffspositronik und seinem Extrasinn zu dem Schluss, dass es sich bei dem Gebilde um ein Niveaurelais handelt, dass Hyperfunkverbindungen zwischen Nukleat und Nukleus ermöglicht.

Da die STERNSCHNUPPE seit neuestem mit einem Niveauselektor ausgerüstet ist, wäre es eigentlich kein Problem, ins Nukleat überzuwechseln. Jedoch meldet das Schiff, dass das Nukleat vor kurzem begonnen habe zu »swingen«. Unter diesen Umständen muss zunächst das exakte Energieniveau bestimmt werden. Atlan glaubt, das im Niveaurelais vornehmen zu können.

Eine Weile später sind der Aktivatorträger und der Spatare mitsamt Niveauselektor im Niveaurelais unterwegs. Im inneren herrschen angenehme Umweltbedingungen für den Arkoniden. Nuunak-An ist ohnehin sehr unempfindlich, er hat auch eine kurze Strecke im Vakuum ohne Hilfsmittel überstanden.

Während ihres Aufenthalts werden die beiden auf eine andere Existenzebene versetzt, anschließend suchen sie mehrere Stunden nach einer Möglichkeit zur Rückkehr. Irgendwann macht der Spatare darauf aufmerksam, dass er in absehbarer Zeit Nahrung benötigt, andernfalls könne er nicht verhindern, dass er sich an Atlan vergreife. Angesichts seiner Ausrüstung belächelt der Arkonide die Befürchtungen seines kleinen unbewaffneten Begleiters.

Aber schon allein um das Leben Nuunak-Ans nicht zu gefährden, ist Eile angesagt. Dem Arkoniden kommt eine Idee. Er nutzt seinen Minikom, um das Signal der STERNENSEGLER anzupeilen. Neunzig Minuten später finden sie eine Stelle an sich der Niveauselektor automatisch auf die benötigten Werte einstellt, unmittelbar danach meldet sich die STERNSCHNUPPE. Die beiden ungleichen Wesen sind wieder auf ihrer ursprünglichen Existenzebene.

Im gleichen Augenblick sagt Nuunak-An, er verliere die Beherrschung. Sekunden später realisiert Atlan, dass er beginnt, seinen SERUN-ähnlichen Raumanzug abzulegen. Er fordert sofort Hilfe und Nahrung von der STERNSCHNUPPE an, kann aber nicht verhindern, dass er sich weiter seiner Schutzkleidung entledigt. Zu groß ist seine Sympathie für das kleine Fremdwesen. Im letzten Moment kommen einige Roboter und versorgen den Spataren mit lebenden Algen. Das übermäßige Mitgefühl des Arkoniden erlischt.

Im Nukleat angekommen kann die STERNSCHNUPPE den Standort der STERNENSEGLER anpeilen, sie wird jedoch bald von einigen robotgesteuerten Keilschiffen angegriffen. Atlans Raumschiff kann den Kampf siegreich gestalten. Nuunak-An gesteht, dass er nicht ganz unbeteiligt an dem Angriff war, denn das Nuunak hatte Kontakt zu ihm aufgenommen. Vermutlich wurden die Gegner dadurch auf die Spur des Raumschiffs gelockt. Atlan fordert ihn energisch auf, so etwas für die Zukunft zu unterbinden.

Nach einigen Linearetappen ist der Herkunftsort des Notrufs nahe, eine rund anderthalb Lichtjahre durchmessende Wolke aus Eis- und Gesteinsbrocken. Innerhalb der Wolke befindet sich eine blaue Sonne, die Atlan Blue Demon tauft. Diese wird von einer etwa 5000 Kilometer messenden, deutlich dichteren Ansammlung von Felsbrocken umkreist, dem Ursprungsort des Notsignals. Angesichts zu erwartender Gefahren bezeichnet der Extrasinn sie als Todesballung, trotzdem lässt der Arkonide das Gebilde anfliegen.

Innerhalb der Todesballung gibt es reichlich Hohlräume, in die ein Schiff wie die STERNENSEGLER problemlos hineinpasst. Atlan steigt aus, begleitet von Nuunak-An, dem von der STERNSCHNUPPE ein Mini-Gravopak zur Verfügung gestellt wird. Gemeinsam lassen sie sich in die Gesteinsansammlung hineinsinken. Nach einigen hundert Metern macht sich eine zunehmende geistige Verwirrung bei dem Arkoniden bemerkbar. Schließlich nimmt der Spatare ihn in Schlepp.

Kurz darauf wird Atlan bewusstlos. Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich allein in einer Art mittelalterlichem Verlies ohne sichtbaren Zugang, jedoch mit einer schwach leuchtenden Decke. Die technischen Einrichtungen seines Raumanzugs funktionieren anscheinend, jedoch nur innerhalb der Grenzen des Verlieses. Ein Versuch, die Mauern mit Waffengewalt zu durchbrechen, bringt keinerlei Erfolg.

Als der Arkonide sich schließlich der Decke zuwendet, die zu beschießen er nicht wagt, stellt sich nach einigen vorsichtigen Experimenten heraus, dass sie zu einem lebenden und intelligenten Wesen gehört. Dieses wurde einst von Aytakur zum Wächter des Nukleats gemacht, der andere Lebewesen mit Mentalimpulsen anlocken sollte. Zum Entsetzen des Wächters kamen die geköderten Wesen jedoch um, sobald sie sich ihm näherten. Vor einiger Zeit ist bei dem Wächter allerdings eine Veränderung eingetreten, seine Ausstrahlung hat ihre tödliche Wirkung eingebüßt und verursacht nur noch eine geistige Verwirrung. Das hat das Leben der letzten Besucher gerettet.

Atlan bewegt das Wesen dazu, ihm einen Weg nach draußen zu bahnen, kurz danach erreicht er die STERNENSEGLER. Sowohl deren Positronik POSIMOL als auch Neithadl-Off und Goman-Largo leiden schwer unter der geistigen Verwirrung. Die beiden Schiffsinsassen sind nicht einmal mehr in der Lage, sich ausreichend zu verpflegen und benötigen unbedingt Hilfe.

Nachdem er die Vigpanderin mit dem nötigsten versorgt hat, bringt Atlan den Tigganoi in die Medo-Station. Damit Neithadl-Off abgelenkt ist, lässt der Arkonide sie mit ihrem Prem spielen. Das Gerät gibt eine Aufzeichnung der letzten Ereignisse wieder.

Die Zeitfestung wurde abgeriegelt, sämtliche Zeitgruft-Operatoren geschlossen. Im Intern-Kosmos machten sich heftige energetische Schwankungen bemerkbar, vermutlich verursacht durch die anstehende Rückkehr der Invasionsflotte Dulugshurs. Raanak gelang es schließlich einen Nullzeit-Transfer einzuleiten, jedoch nur für ein kleines Objekt wie die STERNENSEGLER, die RA-perfekt hatte zu viel Masse. Gemeinsam mit Dartfur begaben sich Neithadl-Off und Goman-Largo an Bord.

Da Dartfur sich nicht an Bord des Raumschiffs befindet, macht der Arkonide sich auf die Suche. Er stößt nach einiger Zeit mit einem schwarz gekleideten Humanoiden zusammen, der ihn unter Beschuss nimmt. Da sein Gegner auf Paralysestrahlen nicht reagiert, schießt Atlan schließlich mit einem Impulsstrahler auf das Wesen. Obwohl nur in die Schulter getroffen, implodiert der Fremde.

Kurz darauf findet Atlan den Blitzmonteur. Mit seiner Gabe der Strukturwandlung hat er sich in ein Aggregat zurückgezogen, dieses ist jedoch von einem Fesselfeld umgeben. Der Arkonide befreit den Paddler-Roboter. Dieser erklärt, er sei von Aythan, dem schwarz gekleideten Humanoiden, festgesetzt worden, vermutlich ein Ableger Aytakurs. Dartfur ist verwundert, dass der Aktivatorträger ihn besiegen konnte.

Die Erklärung dafür kommt in Gestalt von Nuunak-An, der berichtet, er habe das Nuunak gebeten einzugreifen. Aythan ist an einem Überschlag von Dakkarraum-Energie gestorben, bei dem Versuch seine Waffe zu laden. Der Spatare weiß auch wie die verwirrende Strahlung der Todesballung zu desaktivieren ist, er gibt Dartfur die entsprechenden Hinweise.

Als sie sich wieder im freien Raum befinden, werden STERNSCHNUPPE und STERNENSEGLER zusammengekoppelt. Gemeinsam gehen die beiden Schiffe in den Linearraum um von dort mit dem Niveauselektor in den Nukleus zurückzukehren. Als Atlan sich irgendwann nach Nuunak-An umsieht, ist dieser verschwunden.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Grauer Lord
Plophoser
Beiträge: 399
Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Kurz vor Toresschluss liefert Expokrat Ewers noch einen ziemlich schwachen Roman ab, den man getrost Lückenfüller nennen kann. Einziger Zweck des Heftes scheint die Zusammenführung von Atlan und der STERNSCHNUPPE einerseits und dem Zeitteam auf der STERNENSEGLER andererseits zu sein. Ehrlich gesagt musste ich in der Perrypedia nachlesen, wo Neithadl-Off und Goman-Largo zuletzt aufgetreten sind; ich hätte auf den Dakkardimballon getippt, richtig war aber der Internraum der Zeitfestung, von wo aus sich unsere Helden in vielerlei Richtungen zerstreut haben. Das hat der Handlung nicht gut getan, alles ist mir viel zu unübersichtlich geworden.

Für Atlans (er trägt mal wieder einen SERUN, obwohl es den in Alkordoom nicht gibt) kurzen Ausflug ins Nukleat bringt Ewers mal wieder eine Eigenkreation in Stellung. Der Spatare Nuunak, Teil einer Wesenheit aus einer sog. Sphäre-X fischt die STERNSCHNUPPE mit einer Art fünfdimensionalem Fischernetz aus dem Linearraum. Und damit ist im Grunde auch genug gesagt, der liebenswürdig dargestellte Kerl verschwindet passgenau zum Ende des Heftes, der Arkonide ist mit dem Zeitteam vereint - Heft zu Ende. Ganz interessant war die Darstellung der gigantischen Materieballung, die eine eigene Intelligenz entwickelt hat und von Aytakur zu einem der Wächter des Nukleats geformt wurde. Das ist ein Ansatz, aus dem man viel mehr hätte machen können. Aber was soll‘s, mehr als unteres Mittelmaß ist dieser Roman nicht. Erstaunlich eigentlich, acht Wochen vor dem Finale.
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1987 erschien der Band 843 der Atlan-Heftserie:

Tuschkans Vermächtnis

von Arndt Ellmer

Bild

Innenillustration:

Bild

Bild


Handlung:

Auf dem Planeten Bardoff erscheinen einige Metagyrrus. Sie bitten Raboff, den Erfahrensten des Volks der Bardoff, sie zu begleiten. Die Metagyrrus möchten ihn mit Tuschkan zusammenbringen. Er soll auf ihn einwirken und den Hathor überzeugen, seinen Vernichtungsfeldzug gegen die Zeitchirurgen einzustellen, weil er die falschen trifft. Die Metagyrrus bringen Raboff durch den Zeitgruft-Operator von Bardoff mit einem Time-Shuttle fort.

Auf RA-perfekt hadert Tuschkan immer mehr mit sich und den Taten, die er in der Vergangenheit begangen hat. Wenn er sein Leben Revue passieren lässt, ist es besonders der sinnlose Mord an Curiniac, der ihn belastet. Curiniac, das gehörnte Wesen, das er irrtümlich für einen Zeitchirurgen hielt.

Als der Hathor sich auf dem Weg in die Zentrale der Werftplattform befindet, wird er plötzlich von bewaffneten Paddlern gestoppt. Es dauert einen Moment bis er realisiert warum. Unbewusst hat er die Gestalt Posarius angenommen, ein Verhalten, dass er überwunden zu haben geglaubt hat. Erst als Raanak hinzukommt, kann Posariu das Missverständnis aufklären. Es dauert danach noch ein paar Minuten bis er wieder Tuschkan ist.

Raanak zeigt dem Hathor einige Daten, die den Verdacht des Paddlers stützen, dass der zgmahkonische Sternenmarschall Dulugshur mit seiner Invasionsflotte auf dem Weg zurück in den Intern-Kosmos ist. Tuschkan bemerkt jedoch noch etwas mehr. Als Störimpulse getarnt, wird eine codierte Nachricht übermittelt.

Selbst mit Unterstützung seines Lichtanzugs benötigt der Hathor eineinhalb Tage, um den Funkspruch zu entschlüsseln – und um festzustellen, dass er keine verwertbaren Informationen enthält. Jedoch gelingt es ihm, einen Endpunkt der Impulse zu ermitteln. Es bleibt allerdings unklar, ob es sich um den Sender oder den Empfänger handelt.

Tuschkan lässt sich von Raanak ein Beiboot zur Verfügung stellen, denn seine Sphäre steht noch auf Tessal. Während seines Fluges verfällt der Hathor erneut ins Grübeln. Immer mehr zweifelt er an der Schuld der Zeitchirurgen am Untergang seines Volkes. Sie scheinen tatsächlich eher Opfer als Täter zu sein und Hilfe zu benötigen. Trotz allem ist er aber noch nicht in der Lage, seine Fehler einzusehen, die er in den vergangenen Jahrzehntausenden begangen hat. Bei seiner Grübelei verfällt er zunehmend in Depressionen. Er denkt sogar an Selbstmord, um den inneren Konflikt zu lösen.

Schließlich reißt ihn ein rätselhafter Funkspruch aus seinen trüben Gedanken. Ein Unbekannter will ihn treffen. Als Tuschkan den Treffpunkt erreicht, wartet dort Raboff auf ihn. Der Hathor will jedoch nichts mit ihm zu tun haben und versucht ihn fortzuschicken.

Der Mann von Bardoff ist stur. Er erzählt, was er von den Metagyrrus über die Zeitchirurgen und eine Widerstandsgruppe, die Tuschkan seinerzeit gerettet und zu Thendor gebracht hat, erfahren hat. Außerdem teilt er dem Hathor die Koordinaten eines Relais mit, von dem die empfangenen Impulse ausgegangen sind.

Als Tuschkans Raumschiff sich dem Relais nähert, empfängt es einen Funkspruch, in dem jemand angewiesen wird den Weg über die »Wabenwelt« zu nehmen. Damit kann nur Nimroy gemeint sein, weiß der Hathor. Bevor er sein neues Ziel anfliegt, schickt er Raboff zu dessen Enttäuschung fort.

Bei der Suche nach der Umsetzer-Sektion in der labyrinthartigen Unterwelt Nimroys trifft Tuschkan auf zwei Metagyrrus namens Ban-Shuddar und Ban-Kabbir. Der Hathor will sie von seinen friedlichen Absichten überzeugen, wird jedoch von seiner Posariu-Persönlichkeit überwältigt. Er greift an. Die beiden Metagyrrus finden jedoch Deckung hinter einem Energieschirm.

Als Tuschkan wieder zu sich kommt, setzt er seine Suche nach dem Umsetzer fort. Dabei gerät er in eine Falle der Metagyrrus. Etwa einhundert der Wesen umringen den Hathor. Sie tragen ausnahmslos Symboflex-Partner um ihren Hals, sind also Nichtzeit-Bewahrer, führende Zeitchirurgen. Nachdem man Tuschkan gedroht hat, ihn vor Gericht zu stellen, versuchen zwei Metagyrrus ihn zu töten – für Zarkash, wie sie rufen. Ihre Artgenossen erschießen sie. Dann bricht ein Tumult los, der erst endet, als Raboff auftaucht. Er fordert die Metagyrrus auf, Tuschkan zu vertrauen.

Endlich kommt es zu einer Verständigung zwischen dem Hathor und den Metagyrrus, repräsentiert von Ban-Shuddar und Ban-Kabbir. Die Metagyrrus versprechen, sich um Dulugshur zu kümmern, anschließend zeigen sie Tuschkan seine Sphäre. Zu dessen völliger Überraschung hat sich das Raumschiff widerstandslos von den Zeitchirurgen nach Nimroy bringen lassen. Der Hathor nutzt die Gelegenheit und erteilt seinem Schiff einige neue Befehle.

Ban-Shuddar lädt Tuschkan zu einer Geheimkonferenz im Analogon ein, einer Einrichtung der Kosmokraten, die nur den Nichtzeit-Bewahrern bekannt ist. Die Einschätzung des Metagyrrus, man sei dort absolut sicher, teilt der Hathor allerdings nicht.

Wie sich herausstellt, befindet sich das Analogon auf Khrat im Gewölbe unterhalb des Domes Kesdschan. Es handelt sich um den dortigen ZGO, einst erschaffen, analog zu den anderen Zeitgruft-Operatoren, um die Zeitchirurgen zu fangen. Diese Fallenfunktion wurde jedoch von Zattzykur abgeschaltet, wie Ban-Shuddar berichtet. Er behauptet auch, das Analogon sei inzwischen dem Zugriff der Schwarzen Sternenbrüder entzogen.

Tuschkans Bedenken bezüglich der Sicherheit erweisen sich als begründet. Durch den Hyperraum dringen Zgmahkonen unter der Führung Dulugshurs ein und greifen an. Während die Metagyrrus versuchen, das Analogon abzuschotten, entwickelt sich ein Zweikampf zwischen Tuschkan und Dulugshur, wobei der Hathor feststellen muss, dass sein Gegner über eine seinem Lichtanzug ebenbürtige Ausrüstung verfügt.

Irgendwann droht Posariu wieder die Oberhand über Tuschkan zu gewinnen, doch diesmal gelingt es dem Hathor endgültig, die mittlerweile verhasste Maske abzulegen. Er kann die Kraft des Sanskari einsetzen – zum ersten Mal. Kurz darauf nimmt Terak Terakdschan geistige Verbindung zu ihm auf und kündigt Hilfe an. Der Zweikampf verlagert sich inzwischen in das Innere des Doms – und dieser beginnt psionisch zu schwingen. Trotzdem gelingt es Dulugshur, Tuschkan zu überwältigen. Dieser kann aber eines der Geräte des Sternenmarschalls zur Explosion bringen. Zwei weitere Zgmahkonen tauchen auf und verschwinden mit ihrem verletzten Anführer. Der Hathor erkennt, dass sein Gegner nicht allein in seinem Körper gewesen ist.

Tuschkan liegt im Sterben. Über Funk bittet er Raboff, die Metagyrrus aufzufordern, endlich aktiv gegen die Sternenbrüder zu kämpfen. Dann will er hinaus gebracht werden um zu sterben. Terak Terakdschan lehnt das ab. Er fordert seinen Enkel auf, sein Sanskari einzusetzen, schließlich sei er ein Hüter des Lichts. Während sein Körper stirbt, findet Tuschkan sein Glück. Er wird eins mit dem Dom.

Fünf Metagyrrus bringen Tuschkans Lichtanzug zu seiner Sphäre. Bald darauf vernichtet eine Explosion beides. Etwa zur gleichen Zeit macht sich Raboff auf den Weg. Er möchte seinem Volk von Tuschkan berichten, der das Ziel seines Daseins erreicht hat.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5073
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Lumpazie »

Die Idee von Robert Straumann, alle damals aktiven Atlan Autoren ein Portrait zum Abschluss der Atlan-Serie zu spendieren, ist einfach genial. So hat Arndt Ellmer in seinem Roman auch passend sein Straumann-Portrait erhalten. Man, war der Wolfgang damals jung und noch mit Schnauzbart. Daran werden sich wohl die wenigsten erinnern.

Daher als kleines Goodie - ein Foto vom Meeting 84 aus dem Archiv von Birgit Fischer (habe das Bild in den Spoilertag gestellt) - es zeigt Wolfgang in der Mitte - mit Schnauzer :st: Daneben vorne im Bild Ernst Vlcek, hinter Wolgang etwas verdeckt: Detlev G. Winter.
Spoiler:
Bild
Grauer Lord
Plophoser
Beiträge: 399
Registriert: 1. Januar 2014, 13:41

Re: Klassiker-Zyklus: die Zeitchirurgen (800 - 850)

Beitrag von Grauer Lord »

Mit „Tuschkans Vermächtnis“ hat Arndt Ellmer einen dichten, spannenden Roman vorgelegt, bei dem man sich als erwachsener Leser auch mal wieder gut aufgehoben fühlte. Überhaupt war Ellmer in dieser Zeit eine absolute Stütze der dümpelnden Atlan-Serie, an einen missglückten Roman aus seiner Feder kann ich mich nicht erinnern. Dagegen aber an „kosmische Werke“ und Schlüsselromane wie die „Stelen von Torquan“ etwa. Man merkt seinen Romanen auch heute immer noch an, dass er ganz genau im aktuellen Handlungsstoff steckte. Das Porträt / Denkmal, dass Robert Straumann ihm in diesem Heft gesetzt hat, ist deshalb sehr passend und angebracht, optisch wirklich klasse!

Wie der Titel von Band 843 schon andeutet, schließt sich der Kreis um den unglückseligen Hathor-Sprössling Tuschkan, der am Ende des Romans doch noch das Sanskari, die Fähigkeit der Hüter des Lichts entwickelt und im Dom Kesdschan aufgeht.

Als Klammer der Handlung fungiert die Story von Bardoff, einem Wesen von jenem Planeten, auf dem Tuschkan einst nach dem Tod seiner Eltern aufgewachsen ist. Und wo das Missverständnis seinen Anfang nahm, dass Metagyrrus aka Zeitchirurgen für alles Elend in Tuschkans Leben sowie für das Aussterben der Hathor verantwortlich sind. Ellmer skizziert noch einmal, was wir in der Serie über Tuschkan so alles gelesen und möglicherweise wieder vergessen haben; solche Passagen finde ich gut, zumal der Zyklus an Kompliziertheit ja kaum zu überbieten ist.

Es kommt zum geplanten Kontakt Tuschkans zu den Metagyrrus, die durch Atlans Auftritt nachdenklich geworden sind und ihre Manipulation durch die Schwarzen Sternenbrüder zu erkennen beginnen. Hier hätte ich es angebracht gefunden, nach all den Romanen seit dem erstmaligen Erwähnen der Zeitchirurgen auch mal etwas über ihr Wirken im Universum zu erfahren. Und sei es nur eine einzige Mission, auf der sie wirklich mal durch einen Eingriff in die Zeit Gutes getan haben. Oder was sie alles unternommen haben, die Entstehung der Bestien/Uleb zu verhindern. Oder woher ihre Supertechnik eigentlich kommt, als früheres Hilfs-Volk aus M-87. Da kommt aber leider rein gar nichts an Informationen, die Geheimnisse, auf deren Enthüllung ich seit dem Auftauchen von Modulmann und Vigpanderin Anfang des 700er-Zyklus gewartet habe, die gibt es wohl gar nicht bzw. waren von den Expos nicht mit Leben ausgefüllt worden. So bleibt am Ende noch der Transfer in die geheimnisvolle Zeitgruft unter dem Dom Kesdschan erwähnenswert, die ein „Analogon“ ist und dort von den Kosmokraten per Jetstrahl platziert wurde. Aha, wieder ein neuer Begriff, den es vorher nicht gab und der einfach so in den Raum gestellt wird, wieder Hokuspokus. Warum die Metagyrrus Technik der Mächte hinter den MQs nutzen dürfen - erneut ein Fragezeichen.

Tuschkans Opfertod im Kampf gegen Dulugshur wurde von Ellmer aber würdig in Szene gesetzt, ein unruhiger, geplagter Geist hat endlich seinen Frieden gefunden. Auffällig ist dabei, wie wenig echte, nachvollziehbare Charaktere in der Serie dieser Zeit vorkamen. Vieles in dieser Hinsicht blieb in Ansätzen stecken, man erinnere sich an die von Sydow so brillant eingeführte „Verlorene Seele“ Dartfur.

In der Zeitfestung befindet sich jetzt nur noch die RA-Perfekt mit den Paddlern, Tuschkan lebt nicht mehr, der Rest der Truppe um Atlan ist längst zum Showdown in Alkordoom angekommen. Das TiBi ist endlich mal wieder von Jonny Bruck, passt allerdings nicht richtig zur Handlung.
Antworten

Zurück zu „ATLAN“