TS-Tostan hat geschrieben: ↑28. Januar 2023, 09:28
Jetzt musst du nur noch Robert Corvus' Kritik überstehen.

Na, ich hoffe, ich wirke da nicht zu abschreckend ...
Mir gefällt die Geschichte ebenfalls sehr gut, auch wenn ich Kleinigkeiten gefunden habe, die man vielleicht noch besser hätte machen können.
Sprachlich:
Seite 4 links oben hat geschrieben:
"Es ist schön, dich wiederzusehen", strahlte sie Nyra an, ..."
"anstrahlen" ist kein Verb des Sprechens (sagen, rufen, schreien, flüstern, murmeln, von mir aus auch seufzen), und es drückt auch nicht den Inhalt des Gesagten aus (zweifeln, postulieren, sich erkundigen ...). Deswegen eignet es sich genauso wenig als Inquit-Phrase wie das gern genommene "lächeln". Es wäre aber leicht zu korrigieren:
Onkel Robert meint hat geschrieben:
"Es ist schön, dich wiederzusehen." Nyra strahlte sie an, ..."
... wobei dabei als Nebeneffekt abfiele, dass eindeutig wäre, wer hier strahlt: "Nyra" oder "sie".
Inhaltlich:
Ephia hat mit dem Mann in der Werkstatt gesprochen. Dann lernen wir ...
Seite 10 links oben hat geschrieben:
Ephia arbeitete mehrere Stunden, ...
Nach diesen mehreren Stunden spielt dann das Finale.
Wir lesen das Finale, und danach verrät uns die Einleitung des Epilogs:
Seite 11 rechts hat geschrieben:
Eine halbe Stunde zuvor
... aber das dort geschilderte Geschehen spielt offensichtlich recht bald, nachdem Ephia den Mann verlassen hat, ergo (erstes Zitat)
Vor mehreren Stunden.
Aber solche Kleinigkeiten vermögen den Gesamteindruck nicht zu trüben: Die Autorin hat uns hier eine sehr schöne Geschichte kredenzt. Sie führt uns in die STELLARIS mit ihren Robotern und schirmfeldgesicherten Bereichen, lässt uns die körperlose Stimme der Schiffspositronik hören, umfächelt unsere Näschen mit den Düften des alten Indien und die typischen Tänze dieses Kulturkreises lassen uns sowohl zu Beginn als auch am Ende staunend die (geistigen) Augen aufreißen. Die SF-Elemente verbinden sich mit der indischen Kultur zum Kernmotiv: der titelgebenden
Goldmaschine, die Ephia hilft, ihr mit dem Edelmetall verbundenes Talent zur Herstellung besonderen Schmucks zu nutzen.
Das Motiv der Heranwachsenden, die versucht, ihre Leidenschaft für die Kunst zu leben, gefällt mir sehr gut. Das ist auch in einer Welt, in der Maschinen den Großteil der Arbeit erledigen, ein glaubhafter Treiber - wahrscheinlich sehr viel stärker als in unserer Gesellschaft und damit auch ein Ausblick in den Alltag des Perryversums. Und das, so habe ich mir sagen lassen, ist ja das Kernanliegen der STELLARIS-Geschichten.
All das sind Details. Entscheidend ist:
Die Goldmaschine webt eine so dichte Atmosphäre um so sympathische Figuren, dass ich mich sehr gern von ihr zu den Sternen habe mitnehmen lassen. Dass wir die neue Kapitänin und ihre Stellvertreterin kennenlernen sowie beruhigt feststellen dürfen, dass unser vertrauter und geliebter Topsider noch immer für Sicherheit sorgt, fällt nebenbei ab.
TS-Tostan hat geschrieben: ↑28. Januar 2023, 09:28
Von mir gibt es jedenfalls einen Daumen nach oben.
Von mir auch - ad astra!
