Requien für ES

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Elena
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Prima, da gibt's gleich zwei Dinge, auf die ich mich freuen kann. :st:
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben: 17. Januar 2023, 21:26 Prima, da gibt's gleich zwei Dinge, auf die ich mich freuen kann. :st:
So kann man es natürlich auch sehen. B-)
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Homer G Adams
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Moin,

und weiter geht es…

Noch zwei INTERMEZZOS von Bully und Homer, dann endlich vorerst das Ende der Aufbau Storysequenzen, obwohl sich neue am nicht mehr rötlichen Himmel vom Mars abzeichnen. Wenn zumindest die älteren Retroleser das INTERMEZZO von Homer lesen, dann könnten sie es ahnen...

Bericht
Homer G. Adams
Spoiler:

Sie stiegen ein. Während Ellert den Wagen durch Atlan Village lenkte, dachte Adams an seine alte Heimat zurück. Angesichts des Bentleys konnte er seine fotografisch gespeicherten Erinnerungen nicht länger zurückhalten. Wie es wohl derzeit Merry Old England gehen mochte bzw. existierte es überhaupt noch? (A.V.:Tja, das ist die Frage)
Der Motor des Oldtimer war fast nicht zu hören. Er schnurrte leise. Ein faszinierender Wagen und das alte nostalgische Fahrgefühl, bevor Hybrid - und E-Wägen aufkamen, kam in Homer auf.
Das Fahrzeug durchfuhr, den die Adams-Road kreuzenden Tunnel. Ellert erhöhte die Geschwindigkeit des Autos, weil die Unterführung völlig verkehrsfrei war. Stehengebliebene Bodenfahrzeuge waren entfernt worden.
Rasch kamen sie auf der gigantischen Fläche des Handels- und Zivilraumhafen wieder heraus. Seltsamerweise hatte er immer noch keinen Namen. Inoffiziell wurde er ‚Port Atlan‘ genannt.
Nur wenige Schiffe parkten hier. Die meisten hingen noch im Orbit über dem Mars, weil sie nicht genügend Energie zum Landen besaßen. Ein weiteres Problem, das bald gelöst werden musste, weil die Raumer teilweise wertvolle Frachten geladen hatten. In Adams Augen war jede Fracht, die nicht genutzt wurde, eine Verschwendung.
Landungen oder Starts waren zurzeit praktisch unmöglich. Die meisten Techniker und Ingenieure - der zumeist in den Ringwall oder submarsianisch angelegten Privatwerften arbeiteten, waren auf die Mondwerft Deimos verlegt worden, wo rund um die Uhr, die Großschiffe umgebaut wurden. Deimos war bereits nahezu ausgehöhlt und eine einzige Werft. Hier und auf der riesigen gitterförmigen orbitalen Großwerft Utopia Planitia entstanden die Großschiffe und Fernraumer der Solaren Flotte.
Priorität Nummer eins hatte der Schutz des Solaren System. Dies konnte nur eine funktionierende Flotte gewährleisten.
Rasch erreichte der Bentley den Südostrand des nahezu leeren Raumhafens.
Dort lag zu siebzig Prozent in den Wall hineingebaut, die Dollman-Werft. Eigentlich müsste sie geschlossen sein, weil ihre Mitarbeiter auf Deimos oder Utopia arbeiteten. Albert Dollman würde zudem kaum die notwendigen Bauelemente für die Umbauarbeiten an Schiffen zusammen bekommen. Im Moment hatten die Großwerften absolut Vorrang. Außer hier. Adams erinnerte sich über eine Sondergenehmigung, die er unterschrieben hatte.
Homer G. Adams kniff deshalb gespannt die Augen zusammen, als ein Werfttor auffuhr und den britischen Oldtimer aufnahm. In der riesigen Hangarhalle, die normalerweise fünf Schiffe bis zu den größten Schiffen der Solaren Flotte der 500-Meter-Klasse aufnehmen konnte, stand nur ein Fünfhundert-Meter-Gigant, an dem emsig gearbeitet wurde.
Etwa zehn Dutzend mit X-Chip umgestellte Montageroboter und etwa die gleiche Anzahl von menschlichen Technikern und Ingenieuren arbeiteten an der Umrüstung des Modulraumers.
Zwei Männer erwarteten sie am Fuß der mächtigen Landestützen. Einer von ihnen, ein höchstens eineinhalb Meter großer schmächtiger Mann mit einem überproportional großen Kopf, blickte ihnen gespannt und nervös entgegen. Der andere dagegen, ein wahrer Hüne - er mochte fast zwei Meter groß sein - gab sich betont kühl. Er trug eine altmodisch wirkende allerdings individualistische Uniform.

Er gehörte einer Händlergruppe an, die sich ‚Freihändler‘ nannte. Es waren Individualisten, die einen Freihandel propagierten und zumeist an den Grenzen der Lokalen Wolke, dem sogenannten ‚Outer Rim‘ handelten und wandelten. Sie lehnten die zentralistischen Bestrebungen von Homer G. Adams ‚Solaren Union‘ ab. Im positiven Fall fühlten sie sich gegenüber den interstellaren agierenden Konzernen lediglich vom Staat benachteiligt. Homer schnaubte.
Adams sah künftig große Probleme innerhalb der Union auf sich zukommen. Wie würden die anderen Planeten der UFP reagieren, wenn sich die Terraner, kaum geeinigt, wieder an den Kragen gingen.
Ein tiefer Seufzer entrang sich seiner Brust.
Der Bentley hielt direkt vor den beiden Wartenden an. Adams und Ellert stiegen aus.
„Darf ich vorstellen: James Dollman der Werftbesitzer und der neue Kommandant der PHÖNIX, Kapitän Dewitt McAllen.
Adams fotografische Gedächtnis gab ihm sofort die nötigen Informationen. Er wusste wer der Riese war. Vor zwei Jahren im Quinto-Center hatte er ein Dossier über ihn gelesen. Ein mehr als interessanter Mann. Schon damals überlegte Adams, ob er den Kapitän für die SolUn anheuern sollte. Er hatte es nicht getan, weil in dieser Zeit die Outer Rim Krise auf dem Höhepunkt stand und alle Freihändler unter Generalverdacht standen, sich komplett von der SolUn lösen zu wollen.
Es hatte sich allerdings herausgestellt, dass McAllen zu denjenigen Freihändler gehörte, die absolut treu zur SolUn standen. Natürlich sympathisierte er mit der GALACTIC FREEDOM im Outer Rim und spendete Gelder an sie. Dies trotz ihrer Angriffe auf ihre Gegner.
Der mächtigste Mann der SolUn wusste nun auch, um was es beim Projekt ‚Phönix‘ ging. Zumindest konnte er es sich zusammenreimen.
Die SolUn würde mit von der Partie sein. Er, als Finanzspezialist und gewiefter Verhandler würde einen möglichst großen Anteil für den Staat dabei herausschlagen, dass schwor er sich. Adams hatte zumindest Ellert, der sicherlich die treibende Kraft am Unternehmen war, in der Hand.
Wenn es um Zig Milliarden ging, leckte der immer noch Hauptaktionär der GCC rasch Blut. Adams war ein Pragmatiker, der durchaus skrupellos sein konnte, wenn es um seine Ziele ging, die immer der Menschheit zum Vorteil gereichten. Selbst wenn es ideologische Gegner oft anders sahen. Für sie war Homer der Erzkapitalist, der nur an seinen Profit dachte.
Aber auch hier hatte Adams im Nachhinein meist recht behalten...
Homer bewegte seinen Körper etwas steif. Dafür war sein verwachsenes Rückgrat verantwortlich. Natürlich hätte er es längst operieren oder durch eine Neuzüchtung ersetzen lassen können. Wie alle Unionsbürger musste er einige Zellen an eine staatliche Zellbank spenden. Daraus konnten schnell Stammzellen gewonnen werden. Die Biomedizin war in kürzester Zeit in der Lage, daraus jedes Organ zu züchten.
Adams lehnte es ab. Er hatte sich längst mit der Skoliose abgefunden.
Sie bedeutete keine Behinderung mehr, sondern war zu seinem Markenzeichen geworden: das kleine bucklige Genie.
Er genoss es manchmal, die gentechnisch Optimierten zu verwirren, vor allem die USO-Arkoniden. Für sie war er längst zu einer lebenden Legende geworden.
In Adams Augen blitzte es schelmisch auf, als er die ehrliche Ehrfurcht von Dollmann und McAllen sah. Er war eitel genug, um sie zu genießen. Dies waren die kleinen Freuden eines Workaholics, der nur für seine Berufung lebte.
Längst hatte er seine ‚Freizeit‘ in seine Arbeit integriert. Er war immer im Dienst, selbst wenn er nachts im Bett lag und sich mit den Problemen hin- und her wälzte.
Aber in diesem Hangar und auch im Ellert Center, spürte er den alten angelsächsischen Pioniergeist in sich wieder aufleben. Dazu kam die Tatkraft, die ihm wie kaum einen Zweiten in der hierarchischen Spitze der SolUn zu eigen war.
„Es ist uns eine Ehre, Erster Administrator!“ Beide sagten es fast gleichzeitig.
„Meine Zeit ist kostbar und eigentlich unbezahlbar. Kommen wir deshalb gleich zum Geschäft!“
Er lächelte still in sich hinein, als ihn die Drei verblüfft anstarrten. Diese Direktheit und Mangel an Diplomatie schien selbst ihnen, den Pragmatikern, zu viel des Guten zu sein.
Aber rasch huschte über Ellerts Gesicht, der Anflug eines Lächelns.
„Dieser listige Fuchs hat es von Anfang an geplant, mich notfalls mit an Bord zu nehmen!“ schoss es Homer grimmig durch den Kopf.
„Mal sehen, was du drauf hast, mein Junge!“
Dollmann war nur mit fünf Prozent beteiligt, weil er lediglich die Werft zur Verfügung stellte. Für den Betrieb hatte er eine Sondergenehmigung erhalten, die Adams persönlich gegeben hatte. Er schätzte privaten Unternehmer- und Pioniergeist. Damals hatte er allerdings noch nicht gewusst, was Dollmann hauptsächlich plante.
Ellert und McAllen waren die erwarteten harten Verhandlungspartner. Doch er hatte den Wahrträumer in der Hand. Adams wurde holografisch ein neues Antriebsmodul des von Abel Geoffry Waringer gerade erstellten neuen Überlichttriebwerk gezeigt. Sieben weitere Module wurden im Moment in der geheimen submarsianischen Werft FUTURE ONE erbaut. Eine davon ging an das Projekt PHOENIX, falls Ellert spurte. Adams wunderte sich nicht einmal darüber, woher die Drei Kenntnis und gar die holografische Darstellung des neuen Antriebs hatten. Das Wissen über derartige neuartige Überlichtantriebe gehörte zu ihrem Geschäft.

Normalerweise bezogen Privatunternehmer wie Ellert ihre Lowtech-Aggregate von NOSTA-TECNOWORCS. Diese Firma, die ihren Hauptsitz auf dem Planeten New Carthago in der Lokalen Wolke, in der Nähe des Outer Rim hatte, lieferte infolge der sprunghaft erhöhten Hyperimpedanz keine Lowtech-Aggregate mehr aus. Die in der Dollman-Werft gelagerten NTW-Module waren längst aufgebraucht. Leider war das Zweigwerk am Point-Surfat Raumhafen viel zu klein, um den auf dem Mars nachgefragten Bedarf zu decken.
Das Schiff selbst hatte Ellert für ein Butterbrot auf Kredit gekauft. Der Raumer war ein Hightech-Modulschiff. Genau aus diesem Grunde war er so billig, weil praktisch alle wichtigen Elemente ausgetauscht werden mussten. Diese waren auf normalen Wegen nicht zu beschaffen.
Sie hatten allerdings nicht mit Ellert‘s findigen Geschäftssinn und seinem fast genial anmutendem Organisationstalent gerechnet. Es spielte für ihn keine Rolle, ob er Kunstartefakte oder Lowtech-Aggregate besorgen musste, er hatte für diese Suche so etwa wie einen sechsten Sinn oder er wahr träumte darüber.
Etwas was Homer perse suspekt fand.
Trotzdem blieb der ehemalige Münchner Journalist ein mehr als interessanter Partner, den Adams künftig auf der Suche nach alten memetischen Technoaggregaten für die Kalup-Akademie einschalten würde!
Der Erste Administrator schlug für die SolUn eine zwanzig Prozentbeteiligung heraus, während McAllen und Ellert sich jeweils mit dreiunddreißig Prozent zufrieden geben mussten.
Zusätzlich war es Adams gelungen, die beiden Hauptaktionäre der neuen Gesellschaft zu Millionenspenden für die Kalup-Akademie zu bewegen, falls PHOENIX zum erwarteten oder erhofften Erfolg führte.
In diesem Falle würde das Projekt zu einem Zig-Milliarden-Geschäft, zumindest nach den Unterlagen, die ihm McAllen offen legte. Die Besatzung bekam insgesamt eine Beteiligung von neun Prozent, schließlich riskierten sie vermehrt ihr Leben in diesen unsicheren Zeiten. In ihnen wurde selbst die Raumfahrt innerhalb eines siebenhundert Lichtjahre-Radius zu einem gefährlichen Abenteuer…

Was für neue Zeiten!

Geschäftlich zufrieden ließ sich Adams nach der Vertragsunterzeichnung durch das Schiff führen, um die Umbauarbeiten zu besichtigen. Die fehlenden Aggregate und Module würden in den nächsten Tagen und Wochen angeliefert werden. Trotzdem würde es noch fast vier Wochen dauern, bis es die PHÖNIX wagen konnte in das All vorzustoßen, mit dem Ziel: Beteigeuze-Sektor!

Homer wollte endlich wissen, ob die Riesensonne wirklich zu einer Supernova geworden war. Wenn ja, würden sie hinter der Partikel – und Impulswelle eine unglaublich Menge an seltenen und daher sehr teuren Schwere Minerale mit einer sehr hohen Zahl in der Skala des Periodensystem finden. Außerdem hofften sie des weiteren große Mengen an Hyperkristallen und eventuell vom Element X zu finden. Die Megaexplosion der Elemente und die gleichzeitige Ausbreitung einer megastarken Impulswelle aus interdimensionalen Energien musste doch regelrecht das Element X ausbrüten oder backen.
Wie die Raben einem säenden Bauern folgten, um am Saatgut zu naschen, so würden ihre robotischen Drohnen den neuen Schweren Elementen folgen, um daran zu naschen.
Die Infrastruktur der neuen UFP schrie regelrecht nach ihnen.

Ein Todbringer, welche die Partikel welle dem Leben gegenüber darstellte, so säte sie auch Schwere Minerale und andere extrem wichtige Elemente aus.

Homer G. Adams bereitete bereits eine mobile mit Überlicht-Antrieben ausgestatte Raumstation vor, um im neuen Dorado für überschwere Metalle, Minerale, Hyperkristallen und Element X, eine Heimstatt für die Schatzsucher, Prospektoren und Minenbetriebe zu schaffen.

Bei der mobilen Raumstation handelte es sich um einen weitgehend ausgehöhlten stabilisierten Asteroiden, dessen mit dem Element X ausgestatteten riesigen Raumkrümmungsantrieb einen Überlichtfaktor von 1100 besaß. Mit den Pausen, die man einem solchen Antrieb gönnen musste, würde die mobile Raumstation namens STARDUST STATION I (STARS I) ein dreiviertel Jahr unterwegs sein. Dann allerdings konnte mit dem rasanten Abbau der seltenen Schweren Metalle/Minerale, Edelmetalle, Hyperkristalle und dem Element X im riesigen Stil begonnen werden. Zudem müssten dann auch die Hyperkristalle ‚gebacken‘ und das Element X abbaubar sein. Falls es sich um eine Art noch unfertige Masse des Element X handelte, würde eine ENYAL- Firma mit einem Konverter, dessen Technologie auf einem OdL-Konzept basierte, die unfertige Element X Substanz in eine anwendbare Form transmutieren. Dieses Element würde dann zuerst der SolUn und dann den UFP-Planeten für eine neue funktionierende Infrastruktur in den neuen Zeiten der 4. Archaischen Perioden und einer extrem hohen Hyperimpedanz zur Verfügung stehen.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

INTERMEZZO
Homer G. Adams
Spoiler:
Ich wurde vom Nukleus abermals via Sextadimporter in dem kleinen Tempel im Residenzpark nach Wanderer Beta gerufen. Was ich dort erfuhr erschreckte mich zutiefst.
Die momentan einhundert Millionen Bewusstseine, die jetzt Veri Hatho bildeten, hatten ihre jeweiligen individuellen Körper als Bewusstseinsschablone in einem Hyperdimdepot im Nukleus gelagert. Veri Hatho konnte jederzeit auf einen diese Körperschablonen zurückgreifen, diese materialisieren lassen und den Körper mit dem Originalbewusstsein und oder diversen von ihnen, zugreifen und sie in den Körper platzieren. Man nannte dann dieses neue Individuum ‚Konzept‘.

Ich hatte von Veri Hatho auch erfahren, dass positiv vergeistigte Superintelligenzen wie ES oder Veri Hatho, ‚Kopien‘ der Einzelbewusstseine in der Sammelentität zu einer ‚Kollektivintelligenz‘ machten, während die Originalbewusstseine in einer Art von individuell geschaffenen virtuellen Realität weiterlebten. Über Mentalbrücken konnten sie mit parallelen Bewusstseinen, die wie sie, in einer positiven Superintelligenz wie ES oder Nukleus wie Veri Hatho lebten, in Kontakt treten. Das individuelle Bewusstseinsuniversum war von einer Art mentalen NPC (Gamerbegriff von Non Player Character), welche die Bewusstseine unterbewusst generierten, bevölkert.

Das Ganze was ich von Veri Hatho hörte war für einen Verstandesmenschen, der nur an das glaubte, was er sah, schwer zu akzeptieren.

Aber es wurde noch schlimmer!

Kurz zusammengefasst:

Veri Hatho erklärte mir, dass er als Entität in verhältnismäßig extrem kurzer Zeit ebenfalls zu einer Superintelligenz vergeistigen würde, weil ihm seit einhundert Jahren unzählige bald Milliarden Bewusstseine, nebst hyperdimensionale Körperschablonen zufließen würden.

Es war sicher, dass ihm dieser Zufluss zu rasch ginge und er viele Bewusstseine mit Körper auf dem Mars materialisieren lassen werden müsse. Die SolUn solle sich darauf vorbereiten, dass auf dem Mars Zigmillionen von desorientierten Menschen erscheinen würden.
Ich, Homer G. Adams, solle meine Vision eines Milliarden Menschen umfassenden Terrania in der äquatorialen Zone des Mars mit den entsprechenden infrastrukturiellen Maßnahmen möglichst rasch umsetzen. Notquartieren sollten den Vorzug gegeben werden.

Ich fragte mich, woher die Menschen, die der Nukleus gewissermaßen zwischenlagerte, stammen könnten?

Das Ganze war zum…

Nun, ich entwickelte jetzt eine unglaubliche Tatkraft. Ob sie ausreichte, würden wir sehen. An Menschen würde es wohl auf dem Mars nicht mehr fehlen. Den Hohen Mächten zum Dank, hatte ich bereits im äquatorialen Bereich des Mars eine Infrastruktur für die doppelte Anzahl an Bewohner geschaffen.
Man kann es umschreiben, wie man es möchte, am besten mit Intuition.

Diese Intuition oder was auch immer, hatte mich bereits vor neun Jahren veranlasst, den gigantischen Ozean unter einer dicken Eisdecke des Jupiter Eismonds Europa mit Algen zu impfen, die dort überleben konnten. Es war eine bestimmte gezüchtete Algenart, die auch als Biosubstanz für Nahrungsdrucker, im Volksmund ‚Replikatoren‘ genannt, dienen konnten. Die Nahrungsautomaten würden daraus unzählige Gerichte gewinnen können.
Die Menschheit würde den Gigantozean jetzt permanent ‚ernten‘ können. Natürlich würden wir auch permanent aussäen. Milliarden Menschen können vom Jupiter Eismond Europa, ab jetzt, extrem preisgünstig ernährt werden.

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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »



I N T E R M E Z Z O
Bericht Bully
Spoiler:

Das Treffen mit dem Nukleus Veri Hatho auf seinem privaten von ihm künstlich geschaffenen scheibenförmigen Kleinplaneten Wanderer Beta in einer von Veri Hatho psionisch geformten Raumzeitfalte, die im ultrahochfrequenten Bereich
des Hyperraum lag, hatte für mich Alles verändert.

Veri Hatho konnte mich überzeugen, das ich seiner Vorstellung eines ‚Dritten Weges‘ folgen würde. Eines Weges jenseits dessen was die Kosmokraten und Chaotarchen in einem ständigen Kampf gegeneinander vertraten. Jede Seite folgte ihren Prinzipien, obwohl die Lösung dessen, immer in einer Goldenen Schnittmenge
liegen müsste .
Diese musste noch gefunden werden, aber das memetische ES, sein Sprössling Veri Hatho, Atlan da Gonozal, Fran Imith und viele ehemalige Mitglieder insgesamt vierzig Prozent des OdL wollten diesen Weg jetzt gehen. Auch der OdL – Mentor und Ratsmitglied Rico und vor allem einer der beiden hiesigen Meister des alten OdL Myrdin alias Nicos Alexandros mit seinem Dimensionsfahrstuhl IDRA und dessen Möglichkeiten folgten dem Nukleus, bei der Spaltung des alten OdL.

Leider hatte die ursprüngliche Gruppe immer noch Quinto Center unter Kontrolle. Deshalb erkoren die OdL Rebellen, die sich jetzt die ENYAL nannten, den Dimensionsfahrstuhl IDRA zu einem ihrer neuen mobilen Hauptquartiere. Auf der kleinen scheibenförmigen Inselwelt wurde deshalb im großen Umfang umgebaut und nachgerüstet. IDRA würde auch nach deren Nachrüstung wie ein gigantisches Raumschiff durch den Raum, nicht nur die Zeit und Dimensionen reisen können. Zuvor war eine Verlegung des Dimensionsfahrstuhl im Raum schwierig gewesen. IDRA selbst war kreisförmig mit einem Durchmesser von vierzig Kilometer und einer Dicke von zwanzig Kilometer. In den Untergrund der ‚Welteninsel‘ wurden immer mehr neue Anlagen eingebaut, wie Triebwerke, Waffen, Werften, Multiduplikatoren Automatikfabriken, Forschungseinrichtungen, Analyseabteilungen usw.

Auch eine Kontrolleinheit des kosmokratischen ‚Zeitkommando’, des Time Command (TC), das der vorherige OdL so sträflich vernachlässigt hatte, weil er die sieben aufeinander zurasenden Paralleluniversen längst aufgegeben hatte. Aber darüber später mehr.
Es würde konfliktreich aber es wert sein.

Nein, Veri Hatho, hatte mich nicht mit einem Zellaktivatorchip geködert, den er mir in meine linke Schulter auf psionischen Wege einpflanzte und einige andere Gimicks schenkte. Nein, ich wäre ihm auch so gefolgt. Aber solch wertvolle Geschenke wie ein Zellaktivator Chip ist natürlich eine großartige Vorvergütung für Weiteres.

In der Konsequenz legte ich alle Ämter der UMK nieder und gründete an verantwortlicher Stelle eine ‚Neue USO‘, die nicht vom OdL abhängig war.
Wir nannten sie ‚Galactic Exploring and Security Organisation‘ (GESO), die im Moment von mir als GESO – Marschall geführt wurde, da Atlan als verschollen galt.

Der Mentor Rico trat ebenfalls zu uns über und war der Anführer der Synthetics, oder Synthos, über die später noch berichtet wird. Sie wurden unter dem Begriff ‚Bog enheimer verschleiert. Die Synthos unter dem Kommando von Rico übernahmen den organisatorischen und Infrastruktur Aufbau der neuen Organisation. Im Grunde leiteten Nicos Alexandros und Rico organisatorisch die GESO und das Time Command, während ich stellvertretend für Atlan ‚offiziell‘ als ‚Galactic Marschall‘, später nur ‚Marschall‘ genannt, die GESO leitete und oft in suboptimaler Manie selbst in den Einsatz ging.

Im Hintergrund wachte immer der ES Sprössling, Veri Hatho. Er war ständig mit einem Siebener Bewusstsein, einem sogenannten ‚Konzept‘, in unterschiedlichen Körpern anwesend.

Aus Atlans Billionen Goldvermögen, wurde der GESO vorerst drei Billionen Solar oder jetzt Galax, innerhalb des Machtbereichs der ‚Union Freier Planeten‘ (UFP) zur Verfügung gestellt.
Dieser Bereich umfasste die komplette ‚Lokale Wolke‘ mit seinem Durchmesser von dreihundert Lichtjahren. Zur UFP gehörten die Solare Union, das ferronische Thortium die Planeten Alora, Aldora, Plophos und Vinos, um nur die wichtigsten Planeten bzw. Verbände zu nennen. Da das Solsystem ziemlich günstig in der Lokalen Wolke lag und immer noch von den liduurischen Planeten wie Alora und acht andere und die terranisch- liduurisch gemischten Planeten, wie Plophos, Vinos und anderen, als Urheimat der Galaktischen Menschheit angesehen wurde, machte der UFP Terrania City zur neuen Hauptstadt des Planetenbundes. Dieser betrieb nur eine gemeinsame Außenpolitik und Militärmacht. Die Letztere betrieb die ‚Liduurische Flotte‘ (LF), wobei die lokalen Teile, beispielsweise die Solare Flotte und die Ferronische Flotte, als Teil des Ganzen, bestehen blieben.

Aber ansonsten blieben alle Planeten autonom. Homer G. Adams, lehnte es ab, zum ‚Ersten Sprecher‘ des neuen Bundes gewählt zu werden. Er blieb der Erste Administrator der SolUn und System Admiral Lesly Pounder blieb Chef der Solaren Flotte. Er hatte wie Adams und meine Wenigkeit von Veri Hathos einen Zellaktivatorchip erhalten.

Zurück zur GESO.

Der finanzielle Leiter wurde Adrian de Wynther, den der Nukleus ebenfalls überzeugen konnte.
Ferner standen uns zwei Drittel aller arkonidischen Flottensilos in der Lokalen Wolke zur Verfügung, zusätzlich die Synthos.
Der Nukleus stellte dem jungen plophosischen Technikgenie Geoffry Abel Waringer Blaupausen für neuartige ÜL Triebwerke zur Verfügung. Der Mentor Rico übernahm die Aus- und Nachrüstung der GESO, um sie zu einer Art ‚Neuen USO‘ zu machen. Die erste USO wurde von Ronald Tekener weiter geführt. Als Myrdin mit der IDRA zur ENYAL überwechselte, folgten seine Tochter Alcmene und ihr Liebhaber Don Redhorse zur GESO und damit zum ENYAL.
Des weiteren würden wir diverse Missionen an Orte durchführen müssen, die der GESO weiterhelfen würden. Auf diese Missionen war ich schon gespannt.
Einer der ersten dieser Missionen führte Fran und mich durch einen memetischen Sextadim Porter. Eines dieser Gimmicks von Veri Hatho war ein normalerweise verborgenes memetisches Bewusstsein in meinem Kopf, das uns in verschiedenen Dingen helfen sollte. Eines dieser Hilfen bestand darin, dass wir beim Durchgang von UPN basierten memetischen Transmitter nicht unser Ichbewusstsein verlieren sollten.

Aber zuerst rief uns das Time Command zu einer Mission: Der geheimnisvolle ‚Zeitdetektor‘ auf IDRA hatte Alarm geschlagen. Mit der Generierung eines sechsdimensional basierenden ‚Zeitportal‘ von IDRA aus, wurden wir in die jeweilige Vergangenheit geschickt. Dort, wo die Ursache der Zeitanomalie stattfand oder davon ausging. Die Endpunkte des temporalen Durchgangs waren immer ungenau.

Diese Anomalien beschädigten die chronodimensionale - oder einfach ausgedrückt, die Zeitstruktur des Multiversums. Zu viele neue Zeitlinien, würden irgendwann auch die Kapazitäten des Zeitkontinuums überschreiten. Zeitagenten des TC mussten eingreifen...

Um meinen neuen anspruchsvollen Aufgaben gewachsen zu sein, wurden Fran Imith und ich auf Wanderer Beta drei Jahre lang in einer besonderen Zeitzone zu Time Agents ausgebildet. Außerdem wurde Fran und mir beigebracht, wie wir von uns aus mit einem Konzeptbewusstsein mental kommunizieren konnten. Das zweite Bewusstsein aus Veri Hatho heraus hatte den Auftrag erhalten von sich aus NICHT mit den Agenten in Kontakt zu treten. Das Element eines Konzeptbewusstsein sollte für das Originalbewusstsein NICHT wie ein arkonidischer Extrasinn wirken. Nicht für normale Liduuri.

Ach ja, die drei Jahre Aufenthalt in der Zeitzone auf Wanderer Beta, entsprachen in der Standard-Raumzeit zehn Tage!

Seit meinem zehntägigen Verschwinden im Normalraum vertraute mir mein vorher bester Freund Homer G. Adams vorerst nicht mehr so recht. Er hielt mich zurzeit für einen ‚Bully aus einem Paralleluniversum‘. Außerdem wurmte es ihn, dass Fran Imith gekündigt hatte und ebenfalls in den zehn Tagen verschwunden blieb.

Was für ein Schwachsinn.

Zuweilen verstehe ich Homer nicht wirklich. Wo, bei den Hohen Mächte, steckte Perry? Lebte er überhaupt noch?

Schaun mer maal
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Mann, Homer, da haste aber wirklich wieder ganz schön zugeschlagen. Übernimm Dich bloß nicht. Aber spannend ist es mal wieder, wie immer. :st:
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben: 19. Januar 2023, 20:54 Mann, Homer, da haste aber wirklich wieder ganz schön zugeschlagen. Übernimm Dich bloß nicht. Aber spannend ist es mal wieder, wie immer. :st:
Da hast du recht. Werde eine kleine Pause einlegen. Die nächste Storysequenz von Bully und Fran im Time Einsatz ist sowieso noch nicht fertig.

Noch einen schönen Abend.

Homer
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Hola,

Heute mal etwas Allgemeines über die ‚Werkstatt‘ eines Hobby-Autoren.

Es ist für einen solchen zumindest im Perryversum selbst für ein NICHT-Kanonisches und ein paralleles Universum, schwierig neue Ideen zu entwickeln.

Denn in 3200 Bänden und in 60 Jahren wurde das Genre SF selbst das PR-Spezifische komplett angedacht und ist irgendwie in Romanen dargestellt worden.

Es gibt praktisch kaum noch etwas Neues, das nicht irgendwann romantechnisch umgesetzt wurde. :o

Beispielsweise bringe ich jetzt einen Auszug aus einem in der nahen Zukunft zu postenden INTERMEZZO:

„Nachdem der Nukleus in einer separaten Zeitzone von Wanderer Beta und in Verbindung zur Erde, wo im Moment apokalyptische Zustände herrschten, über mehr als einhundert Jahren hinweg, inzwischen fast sieben Milliarden Bewusstseine und deren körperlichen hochfrequenten fünfdimensionalen Körpermatrixen in sich aufgenommen hatte, war ihre interdimensionale Infrastruktur überladen. Der Nukleus stand kurz vor dem Vergeistigungs - Sprung im Zeitfeld von Wanderer Beta zu einer Superintelligenz namens Veri Hatho.
Um diesen neuen Zustand zu erreichen, war für die entstehende SI notwendig, möglichst rasch zwei Milliarden Bewusstseine in ihrer körperlichen Struktur im Standardraum materialisieren zu lassen. Sie entmaterialisierten zu einem hohen Prozentsatz auf dem Mars, allerdings sogar in verschiedenen Zeitzonen auf der Erde oder sonst wo in der Galaxis. Wichtig waren hierzu sogenannte ‚Orte der Kraft‘, was kosmologisch Verdichtungsknoten des Universalen Psionischen Netzes
entsprachen. Hier materialisierten die Bewusstseine in ihren neuen alten
Körper besonders oft. Wobei sie in einem verjüngten Körper materialisierten…“

Alle Leser dieses Threads, die sich fragten, was aus der Erde wurde und wie die Entwicklung des Nukleus weitergeht, finden hier zumindest den Anriss einer Antwort.

Allerdings, es gibt nichts Neues in der weiten Welt des Perryversum, selbst in einem total Alternativen.

Was ist schon das Verschwinden der Menschheit, in den Bänden 750 – 850 wurde das Thema, übrigens ein Lieblingsthema des Verfassers dieser Zeilen, hinlänglich besprochen. :st:

Statt dem Verschwinden der alten Menschheit in ES wird es hier zu einer Bildung zu einer neuen positiven Superintelligenz namens VERI HATHO benutzt.

Wahrlich keine neue Idee im Perryversum. :o(

Es nötigt sicherlich nicht die Leser dieses Threads zu Kommentaren. Solange es noch für Klicks sorgt, ist der Autor zufrieden, solange er noch selbst Spaß am Schreiben hat… ;)

Man könnte noch viel mehr schreiben, aber irgendwie…

Ad Astra

Homer
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Re: Requien für ES

Beitrag von Goshun »

Homer G Adams hat geschrieben: 24. Januar 2023, 13:47 Hola,

Heute mal etwas Allgemeines über die ‚Werkstatt‘ eines Hobby-Autoren.

Es ist für einen solchen zumindest im Perryversum selbst für ein NICHT-Kanonisches und ein paralleles Universum, schwierig neue Ideen zu entwickeln.
Interessante These. Ich persönlich könnte hier schnell ein paar Ideen fürs PR Universum hinschmieren die sich vielleicht nicht als Haupthandlung aber als Nebenhandlung eignen...

1) Einer der Unsterblichen (nicht Atlan!) ist für mehrere 100 Bände "verschollen". Der Leser weiß was mit ihm passiert ist. Er ist auf einer primitiven Welt abgestürzt und plötzlich in der Situation von Crest und Thora... aber aus der anderen Perspektive. Von Zeit zu Zeit gibt es immer wieder mal einen Roman wo man sieht wie er mit den Problemen dort fertig wird. Diese Nebenhandlung wird nicht schnell aufgelöst sondern ist konzipiert über viele Zyklen nebenbei zu laufen. Es gibt den Autoren die Möglichkeit eine ganze Welt detailiert zu entwerfen und zu schildern... ohne mit dem Perryversum gegen den Kanon zu verstoßen.

Man muss dazu nicht einen "Planeten" wählen... man kann auch eine abgelegene Zwerggalaxis wählen wo es keinen Kontakt gibt und der Unsterbliche entsprechend alles vorantreiben muss... wenn man eine Handlung mit mehr SF Elementen haben möchte... die dortigen Machtverhältnisse könnten detailiert ausgearbeitet werden.

2) Perry und Co müssen als Schiedsrichter im Streit zwischen zwei Superintelligenzen agieren. Dazu müssen sie diverse Aufgaben erledigen. Anfangs kommen sie ihrer Aufgabe noch nach aber nach und nach suchen sie nach Lösungen um den Streit beizulegen und die Hintergründe des Streits zu erforschen.

3) Eine Organisation erscheint in der Milchstraße und beginnt für ihren philosophischen Hintergrund Personal zu rekrutieren. Das alles beruht auf Freiwilligkeit und viele Milliarden Lebewesen sehen darin eine echte Perspektive sich dieser Sache anzuschließen. Es ist keine Manipulation durch Technik oder PSI sondern nur die Überzeugungskraft. Die Bevölkerungen beginnen vor allem auf Planeten zu fehlen die ohnehin nicht sehr bevölkerungsreich sind und die Galaxis ist von wirtschaftlichem Niedergang erfüllt. Während manche Völker dem ratlos gegenüberstehen nehmen andere (z.b. Arkoniden und Blues) die Abwanderung nicht so ruhig hin und beginnen einen Kampf zu führen um die Wesen die sich dieser Sache angeschlossen haben. Dieser Konflikt verschärft sich immer mehr und führt zu einer Spaltung in der sich immer mehr Wesen radikalisieren. Perry und Co suchen nach Lösungen denn auch einer der Unsterblichen sieht dort eher seine Zukunft als inder Milchstraße. Die Linguiden könnten hier eine Rolle spielen...

4) Eine Gruppe von Wesen mit Zellaktivatoren schlägt ihr Lager in der Milchstraße auf. Keiner weiß woher sie kommen. Sie haben ein hochtechnisches Trägerraumschiff und Ihre Motive sind am Anfang unklar. Immer wieder gibt es unterschiedlichen Kontakt und die Geheimdienste beginnen die Spuren zu verfolgen. Diese Zellaktivatorträger sind ähnlich organsisiert wie unsere Riege um Perry und auch sie haben einen ähnlichen Auftrag wie unsere Helden ihn immer haben wenn es sie in eine fremde Galaxis verschlägt. Nur wird hier das Geschehen umgekehrt geschildert... es gibt das Potential von mehreren Auflösungen. Entweder die Ziele der anderen kollidieren tatsächlich mit denen von Perry und Co oder die Ziele scheinen zu kollidieren decken sich nach Auflösung etlicher Missverständnisse aber doch. Beides hat seinen Reiz.

5) Perry und Co tauchen aus der Zukunft auf und beginnen mit einer riesigen Flotte eine Macht der Milchstraße nach der anderen zu zerlegen und beginnen mit den Tefrodern und den Blues. Unsere aktuellen Unsterblichen sind ratlos: was könnte sie selber dazu bringen in der Zukunft solche Handlungen zu vollbringen? Sie versuchen den Geschehnissen auf die Spur zu kommen und decken ein Komplott auf. In einer weit entfernten potentiellen Zukunft entsteht aus den Milchstraßenvölkern eine Superintelligenz die abgrundtief böse ist und die Menschheit ausrottet sowie alle Galaxien im Umkreis von 100 Mio Lichtjahren entvölkert. Der Perry dieser potentiellen Zukunft sieht keine andere Möglichkeit als den Ursprung zu suchen, zu finden und auszuschalten um das Leid und den Horror den diese SI einmal verursachen wird zu verhindern. Hart gemacht durch die zukünftigen Ereignisse gehtn die Zukunftsunterblichen selber nicht mehr zimperlich vor und verräumen alles was sich ihnen in den Weg stellt. Perry sieht welches Greuelpotential er entwickeln konnte und versucht draufzukommen wie der Zukunftsperry damals diese Invasion erlebt hat... Zukunftsperry und die Unsterblichen werden von der "neuen Zeitpolizei" verhaftet und in Gewahrsam genommen. Jetzt Perry versteht wenn er sich nicht in den Zukunftperry verwandeln will muss er die Entstehung dieser MörderSI verhindern... aber natürlich einen Weg finden ohne selber Greuel zu produzieren. Am Ende schafft Perry es natürlich seine Zukunft offenzuhalten und die MörderSI im Keim zu ersticken.


Das ist alles nur in 5 Minuten hingeschmiert... aber all diese Handlungen finde ich möglich... und könnten bei entsprechender Ausarbeitung gebracht werden meiner Meinung nach.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Goshun hat geschrieben: 24. Januar 2023, 15:03
Homer G Adams hat geschrieben: 24. Januar 2023, 13:47 Hola,

Heute mal etwas Allgemeines über die ‚Werkstatt‘ eines Hobby-Autoren.

Es ist für einen solchen zumindest im Perryversum selbst für ein NICHT-Kanonisches und ein paralleles Universum, schwierig neue Ideen zu entwickeln.
Interessante These. Ich persönlich könnte hier schnell ein paar Ideen fürs PR Universum hinschmieren die sich vielleicht nicht als Haupthandlung aber als Nebenhandlung eignen...

1 – 5...

Das ist alles nur in 5 Minuten hingeschmiert... aber all diese Handlungen finde ich möglich... und könnten bei entsprechender Ausarbeitung gebracht werden meiner Meinung nach.
Hola Goshun,

Na also! :lol:

Eigentlich wollte ich nur einige Kommentare von Leser hervorlocken. :fg:

Es ist nämlich frustrierend auch für einen Hobby-Autoren selbst nur einige Kommentare zu generieren. Man sieht es an den anderen Threads, wo sich Hobby-Autoren publizieren und wenig Kommentare ernten.

Keine Ahnung, an was es liegt. Bei diesem Thread bin ich zumindest mit den Klicks zufrieden.

Zu deinen Vorschlägen. Sie sprühen geradezu vor Kreativität. Respekt! :st: :st: :st:
Für jeden dieser Vorschläge wäre ein Hobby-Autor wohl in der Lage sie umzusetzen.
Vielleicht fühlt sich der eine oder andere dazu veranlasst, hier mal was zu machen.
Aber wie ich meine ‚Kollegen‘ einschätze, möchten sie nur, wenn sie die dazu notwendige Energie aufwenden, ihre eigenen Ideen umsetzen.

Bei mir ist es genauso. Ihr kennt ja in diesem Thread meine Passion in diese Richtung. Natürlich werde ich sie weitergehen. Eine Vielzahl von Ideen sind bereits in der Schublade mit den Haupthandlungsträger: Atlan, Bully, HGA, Mark Wallberg und Bernhard Frank.
Es ist alles eine Frage der Energie, bei einem fast Siebzigjährigen, diese auch aufzuwenden. In dieser Hinsicht, kann ich nur sagen: schaun mer maal.

In jedem Falle Goshun, vielen Dank für deine wirklich super Vorschläge.

Vielleicht, sieht sich der eine oder andere Hobby-Autor oder Leser dazu angeregt, zumindest über den einen oder anderen Vorschlag, zumindest eine Diskussion anzuleiern.

Wie gesagt, ich für meinen Teil bleibe bei meiner Kosmologie und nur für diese wird auch die Energie aufgewendet.

In jedem Falle nochmals Danke, für deine Anregungen, Goshun: :st: :st:

Vielleicht meldet sich ja der eine oder andere noch. :unschuldig:

Ad Astra

Homer
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Ich finde die Ideen von Goshun auch klasse. Aber wenn man mit seinen Kräften haushalten muss, kann man sich davon schon erschlagen fühlen. ;)
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben: 24. Januar 2023, 20:07 Ich finde die Ideen von Goshun auch klasse. Aber wenn man mit seinen Kräften haushalten muss, kann man sich davon schon erschlagen fühlen. ;)
Abend Elena,

Es ist weniger das ‚Erschlagen fühlen“, sondern einfach wie oben bereits erwähnt, die Lust, genau das zu schreiben, was einem Spaß macht und was man selbst gerne lesen möchte.

Die hierfür notwendige Energie kann nur dann bereit gestellt werden, wenn sich für den Hobby Autor o.g. Grundvoraussetzungen erfüllen.

Wenigstens gilt das für mich.

Noch einen schönen Abend

Homer
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Kann ich verstehen. Ich könnte auch kein Mathebuch schreiben. Ich hasse Mathe. :D
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Re: Requien für ES

Beitrag von R.B. »

Homer G Adams hat geschrieben: 22. Januar 2023, 13:36
R.B. hat geschrieben: 22. Januar 2023, 11:52
Homer G Adams hat geschrieben: 22. Januar 2023, 10:58 Was den Fussball angeht, warte ich auf den Dienstag. Dein FCK kommt zu 'meinem' FCB. Das Ganze kann auch auf Free TV (Sat 1) verfolgt werden.
Ob du dann wieder dein Kölsch mit Schmackes trinken kannst?
Da gehe ich wie selbstverständlich von aus.
:P :P :P :P

Jröß us Kölle
R.B.
Abwarten und Kavla äh Viertele schlotzen. B-) :lol:

Grüeßle

us Alemannien
Entschuldige den Themawechsel, lieber Homer!

Aber das mit dem Viertele wäre ja gestern fast schief gegangen. Dreieinhalb Minütchen und ein Sonntagsschuss haben den Wein wohl doch nicht ganz so sauer werden lassen...
:D :D :D
Mit hat mein Kölsch auf jeden Fall ziemlich gut geschmeckt. Auch wenn ich froh war, als das Spiel endlich vorbei war. Man will ja ehrlich sein.
:P :P :P

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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben: 24. Januar 2023, 23:24 Kann ich verstehen. Ich könnte auch kein Mathebuch schreiben. Ich hasse Mathe. :D
Moin Elena,

Ja so ähnlich :rolleyes:

Grützi

Homer
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

R.B. hat geschrieben: 25. Januar 2023, 07:37
Homer G Adams hat geschrieben: 22. Januar 2023, 13:36
R.B. hat geschrieben: 22. Januar 2023, 11:52
Homer G Adams hat geschrieben: 22. Januar 2023, 10:58
Was den Fussball angeht, warte ich auf den Dienstag. Dein FCK kommt zu 'meinem' FCB. Das Ganze kann auch auf Free TV (Sat 1) verfolgt werden.
Ob du dann wieder dein Kölsch mit Schmackes trinken kannst?
Da gehe ich wie selbstverständlich von aus.
:P :P :P :P

Jröß us Kölle
R.B.
Abwarten und Kavla äh Viertele schlotzen. B-) :lol:

Grüeßle

us Alemannien
Entschuldige den Themawechsel, lieber Homer!

Aber das mit dem Viertele wäre ja gestern fast schief gegangen. Dreieinhalb Minütchen und ein Sonntagsschuss haben den Wein wohl doch nicht ganz so sauer werden lassen...
:D :D :D
Mit hat mein Kölsch auf jeden Fall ziemlich gut geschmeckt. Auch wenn ich froh war, als das Spiel endlich vorbei war. Man will ja ehrlich sein.
:P :P :P

Vill Jröß us Kölle noh Allemannien
Moin R.B.

Bin noch etwas verkatert und fussballtechnisch geschockt.

Verkatert weil es drei Viertele aus Frust wurden und geschockt, weil es die sogenannten Superstars NICHT vermocht hatten, aus ihrer spielerischen Überlegenheit heraus, keine weiteren Tore zu generieren.

Wieder einmal nicht.

Aber die Herren Superstars gehen übers Wochenende lieber zu einer Modemesse in Paris und gockeln in Gucci Klamotten herum.

In jedem Falle Kompliment an die Kölner. Was euer Trainer aus seinen beschränkten Möglichkeiten macht ist ein dreifaches :st: :st: :st: wert.

Wir werden hoffentlich vom FC Kölle noch mehr Gutes hören und die Meisterschaft ist wieder spannend geworden.

Noch ein schönes Feiern mit einem oder mehreren Kölsch. Ich lass mich zum Kavla bekehren…. :fg:

Grützi

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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

TEMPORALE MISSIONEN
im Auftrag des ENYAL

Auf dem Planeten Amazonia

Spoiler:


Die noch unberührten Dschungelwälder des riesigen amazonianischen Äquatorialkontinents waren ideal für jemanden, der sich verstecken musste. Das wussten nicht nur die beiden jungen Männer, die sich an diesem windigen und regnerischen Morgen durch die Wildnis in den Hochtälern und Plateaus quälten. Der vordere von beiden war Mitte bis Ende zwanzig, schlank, etwa 1,80 m groß mit kurzen dunkelblonden Haaren und durchtrainierter Figur. Sein Begleiter war ungefähr 1,90 m groß, mit längeren dunkleren Haaren, schlank und Anfang bis Mitte zwanzig. Von Beruf waren sie Jäger, doch ihr Wild war kein Tier sondern etwas viel gefährlicheres, als es selbst ein Tiger, Löwe oder gar Saurier sein konnte, sogenannte ‚Metas’!
An diesem Tag schien es, als hätte sich selbst der Wettergott gegen sie verschworen. Seit sie aufgebrochen waren regnete es Bindfäden, der Himmel war von dicken grauen Wolken bedeckt und Nebel hüllte die endlosen Wälder in ein undurchdringliches Gewand, dass die Sicht auf wenige Meter beschränkte.

„Wessen idiotische Idee war es eigentlich, sich hierher zu begeben?“, schimpfte Duncan, der ältere der beiden Metajäger vor sich hin, während er einer Baumwurzel auswich und dabei in ein kleines Wasserloch trat.
Caycon war nicht weniger frustriert, doch Duncans dauerndes Genörgel ging ihm langsam aber sicher auf die Nerven.
„Wenn ich mich nicht irre, war es deine“, zischte er aufgebracht zurück.
Duncan stoppte und blickte seinen Bruder, der nur einen Schritt hinter ihm ging, mit einem unschuldigen Blick an. „Wirklich?“

„Ja!“, schrie Caycon zurück und wollte eine heftige Erwiderung von sich geben, als er den schelmischen Ausdruck in den Augen seines Bruders sah und begriff, dass dieser ihn wieder einmal auf den Arm nahm.

In Wirklichkeit war es natürlich ihrer beider Idee gewesen herzukommen, nachdem Caycon im Internet von Roanok diese Seite entdeckt hatte, die berichtete, dass in dieser Gegend des Planeten Amazonia, wie die roanokischen Entdecker den Planeten vor drei Jahren nannten, immer wieder Menschen verschwanden und noch Schlimmeres geschah. Die akonischen Rebellen kannten den Planeten, schließlich seit zwanzig Jahren.

Das galt allerdings nicht für die Roanoker.

Ihr erstes Forschungsschiff startete nach dreißig Jahren, seit dem Absturz der ROANOK auf Arkon III im Jahr 30 nA. Damals, als das marsianische Siedlerschiff ROANOK im Arkonsystem auf dem dritten Planeten strandete, schrieb man das irdische Jahr 18550 vor Christus. Die eintausend überlebenden Roanoker begannen eine neue Zeitrechnung: nach Absturz (nA).

Heute im Jahr 33 nA war die Siedlung um die ausgeschlachtete ROANOK zur Kolonie Roanok auf Arkon III mit fünftausend Bewohner herangewachsen. Dazu gehörten auch geflohene akonische Rebellen, welche sich die ‚Freien‘ oder ‚Arkoniden‘ nannten. Sie brachten den Transitionsantrieb mit und eine umfangreiche Werft war auf Roanok entstanden. Die akonischen Rebellen teilten gerne ihr Technikwissen mit den Terraner auf jener Welt, die später Arkon III heißen würde.

Die Erdenmenschen hatten erklärt, dass sie von einer verlorenen akonischen Kolonie stammten und von ihr entfliehen mussten, weil sie das akonische Imperium wieder entdeckt hätte. Sie wären in den Jahrtausenden mutiert und hätten jetzt Rippen statt eines Knochenplattenbandes wie die Akonen und die Rebellen. Die ‚Arkoniden‘ anerkannten die Geschichte der Roanoker und zählten ihre Kolonie jetzt zu den ‚Freien‘ und banden sie in ihr Rebellen Netzwerk ein. Die ersten Heiraten zwischen den Gruppen gab es bereits.

Eineinhalb weitere Generationen waren herangewachsen. Zu ihnen gehörten auch Duncan und Caycon. Sie waren halb akonisch, fühlten sich allerdings der irdischen Kultur zugehörig, welche ihr irdischer Vater und Großvater als terranisches Erbe mitgebracht hatten.

Ihre Mutter gehörte der akonischen Hochadelsfamilie der Akonda an, die mit einigen anderen der Großen Familien gegen das Akon Imperium rebellierten. Trotz dem Drängen ihrer Mutter sich mehr mit der großen liduurisch – akonischen Vergangenheit auseinander zu setzen, wandten sich Duncan and Caycon fast komplett der terranischen Geschichte zu.
Die frühen ‚Arkoniden‘ waren gleichfalls von einigen irdischen Mythen fasziniert, beispielsweise über das Tolkienversum.

Auch fanden sie die mitgebrachten terranischen Trivideo Games faszinierend. Vor allem die Jugend, egal ob terranisch, akonisch oder gemischt, spielten die dreidimensionalen Videos gerne. Man wuchs mit ihnen und vor allem den irdischen Mythen, Legenden und Sagen auf. Dabei wurde festgestellt, dass viele dieser Mythen akonischen glichen. Sie stammten also aus memetischer oder liduurischer gemeinsamer Vergangenheit.

Aber zurück zum Planeten Amazonia.

Rebellen Schatzsucher verschwanden auf Amazonia und seltsame Erscheinungen seien immer wieder wahrzunehmen. So berichtete die Internetseite auf Roanok über den kürzlich von Roanoker entdeckten Planeten am Rande des Kugelsternhaufen Urdnir.

Dieser abgelegene Planet zog vor allem Abenteuer, Zivilisationsflüchtlinge, Weltverbesserer, Survivalfans, Sektierer und schließlich auch normale Siedler aus allen Planeten, die von Akonen oder Liduurinachkommen besiedelt waren, an. Diese gingen dann oft in die unendliche Wildnis der vier amazonianischen Kontinente und der vielen Insel auf Schatzsuche oder flohen einfach vom Akonischen Imperium.

Der Planet lag wie bereits erwähnt in dem Kugelsternhaufen Urdnir, der immer mehr zum Sammelpunkt der Rebellen gegen Akon wurde.

Die beiden Roanoker waren vor einigen Tagen mit dem nagelneuen 200 Meter durchmessenden kugelförmigen Fracht- und Siedlerschiff ROANOK II hierher 40 Lichtjahre weit geflogen und in Port Amazonia gelandet. Anschließend waren sie mit einem Gleiter auf das 850 Meter hohe Hochplateau des Tafelbergs geflogen. Hier lag die neue Hauptstadt Manous, eine noch schäbige Pionierstadt. Dort hatten sie einen Ferngleiter einer privaten Firma gemietet und sich mit Ausrüstung ins Zielgebiet auf dem Äquatorkontinent bringen lassen. Das Geld hatte keine Rolle spielt. Ihre Eltern hatten die große Werft auf Roanok mitbegründet und die beiden Brüder hatten auch von der Familie ihrer Mutter, dem hochadeligen Haus Akonda, genügend Kapital geerbt, um davon locker leben zu können, ‚Metas’ zu jagen oder auf Schatzsuche zu gehen.

Viele der Verschwundenen sah man nie wieder. Manche hatte man zwar wieder gefunden, aber sie waren blutleer, ausgesaugt, ausgemergelt und bis zur Unkenntlichkeit gealtert gewesen. Es gab bekannterweise einige Metas, die sich von der Lebenskraft der Menschen ernährten und hinterließen ihre Opfer in so einem furchtbaren Zustand.

Die ‚Metas‘, zumeist negativ eingestellte Humanoiden mit besonderen paranormalen Fähigkeiten, waren seit einigen Jahrzehnten in der Galaxis aufgetaucht und suchten jetzt die vielen Planeten heim, wo Nachkommen der Ersten Menschheit, der Liduuri, lebten.
Die Roanoker kannten vom Solsystem des Jahres 2033, die Geschichte der Memeter, der Liduuri und ihrer vielen Nachkommen im 21. Jahrhundert irdischer Zeitrechnung. Die Akonen und ihre Rebellen, wussten nur noch wenig von der Vergangenheit der ‚Ersten‘, wie die Akonen ihre Vorfahren benannten.
Ergo schwiegen die Roanoker darüber. Ihre Wissenschaftler befürchteten ein Zeitparadoxon, deshalb versuchten sie sich in ihre Rolle als akonische ‚Rebellen‘ einzufügen, und als Teil der Früh - Arkoniden in die Geschichte einzugehen. Sie hofften darauf, dass der Absturz der ROANOK in die Vergangenheit von Arkon III, nicht die Relativzukunft von 2033 veränderte. Aber das waren nicht die Probleme der beiden Brüder.

Die Metajäger beschlossen deshalb der Sache auf Amazonia nachzugehen und hatten sich auf den Weg hierher gemacht. In einer der Suchgegend nahe gelegenen kleinen Siedlung hatten sie sich mit Proviant versorgt und etwas Nachforschungen angestellt.

Und so kämpften sie sich schon seit zwei Tagen durch diese Dschungelwälder, ohne etwas gefunden zu haben. So langsam kam Duncan der Verdacht, dass sie nach etwas suchten, dass es vielleicht nicht gab.
Eine Stunde später erreichten sie eine kleine Lichtung und sie beschlossen etwas zu rasten und sich auszuruhen. Wie schon so oft holte Duncan sein akonisch-liduurisches Messgerät für hochfrequente Hyperaktivitäten - das entsprach auch dem paranormalen fünfdimensionalen Frequenzbereich - heraus und scannte die Umgebung. Doch es gab keine Anzeichen für Meta Aktivitäten.

Im Moment zumindest schien der Wettergott es etwas besser mit ihnen zu meinen, denn es hörte auf zu regnen. Auch der Nebel verzog sich langsam und die Sonne kam etwas zwischen den Wolken hervor. Duncan blickte hoffnungsvoll nach oben. Doch sobald sie die Lichtung verließen und wieder in die Wälder eintauchten, würde von der Sonne nichts mehr zu sehen sein. Die Sonnenwärme ließ die Nässe dampfen und es sah aus, als würde Rauch aufsteigen, was der Gegend eine zusätzliche gespenstische Atmosphäre verlieh.

Seufzend stecke Duncan das Messgerät zurück in den Rucksack und holte sich etwas zu essen heraus. Wassermangel hatten sie nicht. Im Notfall brauchten sie sich nur unter die Bäume zu stellen und schon hatten sie genug Wasser zum trinken. Außerdem hatten sie mehrmals kleine Bäche überquert, deren Wasser sauber und trinkbar ausgesehen hatte. Zudem besaßen sie eine Survival-Ausrüstung mit Wasserfilter und sie hatten klimatisierte Kombinationen an. Bevor sie als Touristen zur Amazonia aufbrachen, hatten sie sich wie immer gut vorbereitet.

Duncan biss gerade etwas von dem Energieriegel ab, der alle für den Körper notwendigen Vitalstoffe und Kalorien, für den körperlichen Erhalt beinhaltete. Dann glaubte er ein Geräusch zu hören. Sofort waren alle seine Sinne angespannt. Seine, seit seiner Kindheit antrainierten Jagdinstinkte erwachten schlagartig.
Sie waren als Krieger für den Kampf gegen dass unterdrückende Akonische Imperium aufgewachsen. Um das befürchtete Zeitparadoxon zu vermeiden, passten sich die irdischen Siedler auch in dieser Hinsicht, den akonischen Rebellen oder ‚Arkoniden‘ an und trainierten ihre Jugend für den Kampf gegen die akonischen Unterdrücker.

Auch Caycon schien etwas gehört zu haben, denn er lauschte genauso angeregt wie er. Ihre Blicke kreuzten sich. Mehr war nicht nötig, denn die beiden Brüder waren ein eingespieltes Team. Blitzschnell hatten sie ihre Ausrüstung an sich gebracht und verschwanden im Wald. Leise schlichen sie auf das Geräusch zu.

Ohne es zu wissen hatten sie kurz vor einem Abhang gerastet. Unter ihnen lag ein kleines Tal, durch das sich schlangenartig ein kleiner Bach wand, dessen Wasser durch den vielen Regen, die angrenzenden Wiesen teilweise überschwemmt hatten. Unter einem Steilhang erkannten sie eine kleine Zeltsiedlung, etwa zwanzig Spezialzelte von Amazonia-Pioniere konnten sie zählen. In der Wand, ihnen genau gegenüber, bemerkten sie den Eingang zu einer großen Höhle. Dort und zwischen den Zelten sahen sie Menschen ein und aus gehen. Duncan hatte sein Fernglas an die Augen gehoben und blickte hindurch. Die Menschen sahen nicht wie Gefangene aus, im Gegenteil, sie bewegten sich frei und ungezwungen.

Was hatte das zu bedeuten? Sein Blick traf den von Caycon, doch auch sein Bruder zuckte nur mit den Schultern. Sie zogen sich etwas zurück.
„Was hältst du davon?“, fragte Caycon leise.
„Eines dieser in dem Zeitstrom pendelndes verlorenes oder Lost Village, das nur alle drei Jahre auftaucht und sich seine Menschen holt?“ Sie wussten beide, dass sie gegen Mächte kämpften, die immer wieder Techniken einsetzten, die selbst die akonische Technik gewohnten Jäger als ‚magisch’ oder halt technisch weit fort geschritten akzeptieren mussten. Sie kämpften gegen Mitglieder einer sogenannten ‚Dunklen Allianz‘. (DA) Diese wollte, wieso auch immer, die Liduuri Nachkommen, galaxienweit auslöschen. Die Humanoiden welche für die DA kämpften waren oft körperlich oder geistig mutiert. Die normalen Menschen sahen in ihnen oft ‚Monster‘. Leider verhielten sich viele von ihnen auch so und der Kampf mit den Mitglieder der DA war deshalb unerbittlich. Das kam dem Akonischen Imperium momentan zugute, weil die Rebellen oder ‚Arkoniden‘ an zwei Fronten kämpfen mussten.

„Hm“, Caycon rieb sich über das Kinn. „Das wäre eine Möglichkeit. Aber dann sind wir ebenfalls in Gefahr. Wir wissen nicht, wie groß das Einflussgebiet des Artefakts oder was es auch immer sein mag, ist und wie lange es sichtbar bleibt. Wenn es verschwindet und uns mitnimmt, sitzen wir die nächsten drei Jahre ebenfalls fest. Und wer weiß, was mit den entführten Menschen geschieht! Vielleicht sind die Bewohner Kannibalen.“
Duncan blickte seinen Bruder entsetzt an.
„Was ist? Glaubst du, das wäre nicht möglich? Von etwas müssen diese Menschen ja leben, oder?“
„Du hast eine schreckliche Fantasie, Caycon“, meinte Duncan, doch gleichzeitig wusste er, dass er Recht haben könnte. Menschenfresser! Nicht auszudenken! Sie mussten dem ein Ende bereiten. „Selbst wenn wir drei Jahre festsitzen, wir müssen den Fluch, wenn es denn einen gibt oder deren Technologie, brechen.“
„Dann müssen wir erst herausfinden, welcher Meta oder Gruppe für diese Anomalie verantwortlich ist.“
„Du meinst es ist eine Metagruppe, die von einem Suprameta geleitet wird?“
„Kennst du sonst jemanden außer einem der Supras der oder die so etwas tun könnte? Eine solche Anomalie kann nur mit paranormalen Fähigkeiten, eines Suprametas oder eben mit überlegenen technischen Mitteln, beispielsweise der Dunklen Allianz, generiert werden.“
„Eben!“
„Egal ob Supra Meta oder sonst etwas. Was sollen wir machen?“
Caycon blickte seinen Bruder mit einem merkwürdigen Blick an. „Was wohl? Wir gehen da runter und sehen nach, was los ist.“
„Hm! Klar, was auch sonst! Dann müssen wir aber warten, bis es Nacht wird.“

Caycon stimmte seinem Bruder zu. Bis dahin würden aber noch einige Stunden vergehen, die sie totschlagen mussten ohne entdeckt zu werden. Sie konnten sich natürlich zurückziehen, doch sie wollten nicht riskieren, dass das Dorf einfach wieder von der Bildfläche verschwand. Denn dann würden sie drei Jahre warten müssen, bis der Spuck wieder von vorne begann.
Duncan nahm an, dass sie mindestens noch einige Tage Zeit hatten, denn die Entführungswelle dauerte meist zwei Wochen. Und davon waren erst fünf Tage vergangen.
„Es sind noch etwa sechs Stunden bis zur Dunkelheit“, meinte Caycon nach einem Blick auf sein modernes Chrono, am Arm. Es war ein Multivario- Armband und hatte noch weitere Funktionen. Beispielsweise konnte es als Multikom mit einer holografischen Darstellung über der Hand und als hochentwickelter Computer genutzt werden. Dieses Gerät war den Smartphones zu Beginn der Dreißigerjahre seines Großvaters auf der Erde weit überlegen. Leider hatten sie in dieser Wildnis keinen Empfang, weil es im Moment noch wenige Satelliten im Orbit gab.
„Wir machen es uns bequem. Einer versucht zu schlafen, während der andere wacht. Ich übernehme die erste Wache.“
Duncan war einverstanden. „Aber zuerst machen wir noch eine Kanne mit Kavla und ein Survival Eintopf“.
„Gerne!“

Aus seinem Rucksack holte er die Einzelteile eines Survivalkocher und die nötige Ausrüstung, um das akonische Lieblings-Heißgetränk zu erstellen. Der rauchlose Kocher war rasch aus den platzsparenden Kleinteilen erstellt und mit dem Brennstoff Energeton gefüllt und angezündet. Die zusammengefaltete Kanne wurde zu voller Größe entpackt. In ihr kochte bald sprudelndes Wasser aus der Wasserflasche, die wiederum einen Osmosefilter besaß, sodass sogar brackiges H2O wieder benutzbar wurde.
Ein ähnlich entfalteter Kochtopf wurde gleichfalls vom Bruder mit Wasser gefüllt und die Superfoodmischung aus dem Behälter entnommen und in den Kochtopf gefüllt, der wiederum auf den zweiten Kochplatz des Kochers gestellt wurde.

Das Kavlapulver, das bereits alle Anteile für das Getränk mit Kohlensäure enthielt, duftete bereits in seiner kompletten Bandbreite. Die Terraner aus der alten Heimat bevorzugten lieber ihr: Root Beer, ihr Kölsch oder ihr Guiness, ihren Wein oder Stout. Duncan und Caycon waren allerdings als Halbakonen auch mit den akonischen Getränken aufgewachsen, die allerdings in ihrer Bandbreite mit der Terranischen Vielfalt nicht mithalten konnten.

Das fertige Kavla wurde in unzerbrechlichen dünnen Schalen serviert. Und die beiden schlürften zufrieden zu ihrem rasch erstellten Eintopf aus gedörrten vegetarischen Superfood, das mit heißem Wasser angerührt, eine vorzügliche vollwertige alle Zutaten enthaltende Survivalmahlzeit ergab, das akonische Heißgetränk.
Nach dem Essen und Trinken wurden die Utensilien gesäubert und wieder eingepackt. Eine Thermoflasche wurde noch mit heißem Wasser für das Frühstück gefüllt, so konnten sie ihren Kocher verpackt halten. Morgens würden die beiden Brüder ihren Instantkaffee, zu ihren Müsliriegel rasch erstellt haben, denn es eilte dann meistens.
Duncan war es gewohnt zu jeder Zeit und in jeder Lage zu schlafen. So dauert es nicht lange bis er eingeschlafen war. Eine Hand rüttelte an seiner Schulter und er schlug die Augen auf.
Caycon blickte ihn an. „Unten tut sich was.“
„Wie lange habe ich geschlafen?“
„Fast drei Stunden. Ich wollte dich gerade wecken, als es geschah.“

Duncan reckte sich. Dass er in jeder Lage schlafen konnte, bedeutete nicht, dass ihm danach nicht alle Glieder wehtun konnten, wenn der Untergrund hart war. Er ignorierte die Rückenschmerzen und robbte zurück an den Rand. Unten trieben einige Dorfbewohner gerade mehrere Menschen in die Höhle hinein. Und diesmal sah es nicht so aus, als würden die Ankömmlinge es freiwillig tun. Alle waren gefesselt und die Dorfbewohner trieben sie mit Schlägen an. Bei drei der Gefangenen sah er so etwas wie eine Uniform. Ob das Soldaten waren?

Duncans Miene verdüsterte sich, als er das sah. Das ging zu weit. Er zögerte nicht Metas oder auch von Metas besessene Menschen zu töten, wenn es nicht zu vermeiden war. Aber noch nie hatte er einen normalen Menschen getötet. Caycon schien vielleicht sogar recht mit seiner Vermutung von Kannibalen zu haben. Und wenn er etwas hasste, dann Menschen, die sich schlimmer als Metas benahmen oder sogar noch brutaler handelten. Außerdem befanden sie sich im Gebiet von einer zwar humanoiden, trotzdem mutierten Art, welche den ‚Trollen‘ in den irdischen Mythen und Trivideo Games glichen. Das hatte die bisherigen Scanns des Planeten ergeben und zumindest wies ihre Holodarstellung ihres Multivario-Armbandes (MVA) darauf hin.

‚Trolle‘ wanderten wie die Metas durch die Galaxis und bekämpften überall die menschlichen Liduuri Nachkommen. Die Gerüchte wollten wissen, dass sie bei ihren ‚Wanderungen‘ ‚Portale‘ benutzten. Diese sollten auf natürlichen Wege und mittels memetischer Technologie durch Anwendung des ‚Universalen Psionischen Netzes‘ generiert werden. Mittels technischen Schlüssel (Permits) oder paranormalen Fähigkeiten, konnten dieses interdimensionale Netzwerk von ‚Portalen‘ genutzt werden. Sie führten oft über Dutzende und Hunderte Lichtjahre weit zumeist zu erdähnlichen Welten.

Die beiden Brüder beschlossen die restlichen drei Stunden noch abzuwarten. Wenn man sie auch noch gefangen nahm, dann hatten die Entführten gar keine Hoffnung mehr. Duncan übernahm die letzte Wache und versprach Caycon zu wecken, wenn sich unten wieder etwas tun sollte. Doch die drei Stunden vergingen ohne dass sich etwas Grundlegendes veränderte.

Als es finster war, weckte Duncan Caycon auf und sie machten sich nach ihrem kargen Frühstück mit Instantkaffee, gemacht mit Wasser aus der Thermokanne und Müsliriegel, leise auf den Weg. Schon vorher hatten sie einen kleinen schmalen Pfad entdeckt, der ins Tal hinunter führte. Es waren etwa einhundert Meter bis nach unten, und in dieser Finsternis war der Abstieg nicht ungefährlich. Doch sie konnten nicht riskieren eine Taschenlampe zu benützen. Die hätte man leicht im winzigen Dorf sehen können und dann wäre ihr Überraschungsmoment vorbei. Zum Glück erreichten sie ohne große Probleme den Talgrund.
Während sie in ihrem Versteck auf die Dunkelheit gewartet hatten, hatte es tatsächlich aufgeklart. Ausgerechnet jetzt war der Nachthimmel wolkenlos und ein heller Dreiviertel-Mond stand am Himmel.
Besorgt blickte Duncan nach oben und verfluchte diese nicht gewünschte Helligkeit, doch niemand hatte ein Einsehen und schickte Wolken, die den Mond verdeckten.

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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Ja ja, wie das Wetter es macht, es ist verkehrt. :D

Huh, eine düstere Geschichte. Ich hoffe, es geht gut aus. Na ja, wir werden sehen.
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Elena hat geschrieben: 25. Januar 2023, 21:29 Ja ja, wie das Wetter es macht, es ist verkehrt. :D

Huh, eine düstere Geschichte. Ich hoffe, es geht gut aus. Na ja, wir werden sehen.

Moin Elena,
Bild


Der düstere Kampf zwischen Gut und Böse beginnt erst. Bislang waren es ja hauptsächlich Aufbau Storysequenzen.

Du hast mit dem Hinweis auf Anti ES selbst mit dazu beigetragen. :o:

Ich antworte mit der Entstehung von Metas und Supra Metas, weil die entstehende Superintelligenz Veri Hatho ja sieben Milliarden menschliche Bewusstseine in 110 Jahren auf der neuen Zeitzone der Erde aufgenommen hat.
Zwei Milliarden zu viel. Also muss er auch vor allem die negativen Bewusstseine in unterschiedlichen Zeiten auf der Erde oder in der Galaxis, wenige auf dem Mars materialisieren lassen. Die negativsten materialisieren als Metas und Supra Metas.

Diese könnten sich durchaus zu einer Art von Anti ES zusammenschließen.

Schaun mer maal.

Grüße

Homer
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

I N T E R M E Z Z O
Metas oder Suprametas, Konzepte und Normalbewusstseine
Spoiler:


Nachdem der Nukleus in einer separaten Zeitzone von Wanderer Beta und in Verbindung zur Erde, wo im Moment apokalyptische Zustände herrschten, über mehr als einhundert Jahren hinweg, inzwischen fast sieben Milliarden Bewusstseine und deren körperlichen hochfrequenten fünfdimensionalen Körpermatrixen in sich aufgenommen hatte, war ihre interdimensionale Infrastruktur überladen. Der Nukleus stand kurz vor dem Vergeistigungs - Sprung im Zeitfeld von Wanderer Beta zu einer Superintelligenz namens Veri Hatho.
Um diesen neuen Zustand zu erreichen, war für die entstehende SI notwendig, möglichst rasch zwei Milliarden Bewusstseine in ihrer körperlichen Struktur im Standardraum materialisieren zu lassen. Sie entmaterialisierten zu einem hohen Prozentsatz auf dem Mars, allerdings sogar in verschiedenen Zeitzonen auf der Erde oder sonst wo in der Galaxis. Wichtig waren hierzu sogenannte ‚Orte der Kraft‘, was kosmologisch Verdichtungsknoten des Universalen Psionischen Netzes
entsprachen. Hier materialisierten die Bewusstseine in ihren neuen alten
Körper besonders oft. Wobei sie in einem verjüngten Körper materialisierten.
Nicht nur positive, sondern eben auch negative Bewusstseine.

Bei positiven Bewusstseinen in Einzelkörpern, Konzepten und Entitäten.

Die negativen Bewusstseine materialisierten in Einzelkörpern, Metas und Suprametas. Viele Suprametas könnten sogar zu einem negativen Anti – Nukleus evolutionieren. Die negativen Bewusstseine entwickelten mehr als die positiven Seelen oft paranormale Fähigkeiten und traten bevorzugt der Condos Vasac und der Dunklen Allianz bei.

Man kann sich vorstellen, welche Probleme auf die Solare Union,die UFP und die ENYAL zukamen ...
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Re: Requien für ES

Beitrag von Goshun »

Homer G Adams hat geschrieben: 24. Januar 2023, 17:59
Für jeden dieser Vorschläge wäre ein Hobby-Autor wohl in der Lage sie umzusetzen.
Vielleicht fühlt sich der eine oder andere dazu veranlasst, hier mal was zu machen.
Das ist halt mein Problem... Ideen alleine sind nichts wert... auch wenn sie kreativ sein mögen. Schreiben bedeutet Disziplin, Selbstkritik, Kritik von anderen annehmen auch wenns wehtut und ein Prozess von ständigem durchlesen und korrigieren.

Ich bin zu ungeduldig, habe nicht das Sitzfleisch. Das ist das Übel bei kreativen Leuten: bevor sie was fertig bekommen haben haben sie schon wieder eine andere Idee. Naiv versucht man diese Idee irgendwie mit dem was man schon angefangen hat zu verbinden... und fällt gewaltig auf die Schnauze!

Am Ende kommt ein Brei raus.

Es reicht nicht ein paar Ideen hinzuschmieren. Jeder der auch nur versucht hat eine Kurzgeschichte zu schreiben weiß das. Deswegen habe ich vor Leuten die was fertig bekommen auch Respekt... auch wenn das in meinen Kritiken nicht immer so rauskommt und manchmal es auch harsch klingt.

Man stelle sich das nur mal vor: Scheer hat insgesamt 76 Romane für PR verfasst. Moderne Autoren schmeißen 10 Romane pro Zyklus raus.
100 Seiten pro Roman mit 30 Zeilen pro Seite und 60 Anschlägen pro Zeile.

Eine Idee ist wenig wert. Den Wert bekommt es erst mit der Ausführung meiner Meinung nach.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Goshun hat geschrieben: 26. Januar 2023, 15:21
Homer G Adams hat geschrieben: 24. Januar 2023, 17:59
Für jeden dieser Vorschläge wäre ein Hobby-Autor wohl in der Lage sie umzusetzen.
Vielleicht fühlt sich der eine oder andere dazu veranlasst, hier mal was zu machen.
Das ist halt mein Problem... Ideen alleine sind nichts wert... auch wenn sie kreativ sein mögen. Schreiben bedeutet Disziplin, Selbstkritik, Kritik von anderen annehmen auch wenns wehtut und ein Prozess von ständigem durchlesen und korrigieren.

Ich bin zu ungeduldig, habe nicht das Sitzfleisch. Das ist das Übel bei kreativen Leuten: bevor sie was fertig bekommen haben haben sie schon wieder eine andere Idee. Naiv versucht man diese Idee irgendwie mit dem was man schon angefangen hat zu verbinden... und fällt gewaltig auf die Schnauze!

Am Ende kommt ein Brei raus.

Es reicht nicht ein paar Ideen hinzuschmieren. Jeder der auch nur versucht hat eine Kurzgeschichte zu schreiben weiß das. Deswegen habe ich vor Leuten die was fertig bekommen auch Respekt... auch wenn das in meinen Kritiken nicht immer so rauskommt und manchmal es auch harsch klingt.

Man stelle sich das nur mal vor: Scheer hat insgesamt 76 Romane für PR verfasst. Moderne Autoren schmeißen 10 Romane pro Zyklus raus.
100 Seiten pro Roman mit 30 Zeilen pro Seite und 60 Anschlägen pro Zeile.

Eine Idee ist wenig wert. Den Wert bekommt es erst mit der Ausführung meiner Meinung nach.
Hola Goshun,

Danke für die gute Beschreibung derjenigen, die ‚nur‘ kreativ sind.

Das Problem ist mir bekannt. Vom früheren Beruf her bin ich notwendigerweise gezwungen worden Sitzfleisch zu entwickeln.

Allerdings bin ich auch besser in der Entwicklung von ‚Welten‘ und Szenarien. Sie auch nur ansatzweise in eine Story umzusetzen ist manchmal schwieriger als ein anderes Mal.
Man muss tatsächlich, genau wie du es so plastisch geschildert hat, nicht nur ‚Sitzfleisch‘, sondern zumindest als Hobby-Autor auch reine Lust am Schreiben entwickeln. Ob du dann deine Idee, eine fremde kommt für mich NICHT infrage, zumindest einigermaßen umsetzen kannst ist eine andere Frage.

Beim ‚Aushalten‘ von Kritik, berechtigt oder nicht, habe ich auch meine Probleme.
Auf Angriffe reagiere ich dann widdermäßig, mit dem Kopf voran angreifen, am besten alles überrennen, was dir nicht zusagt, oft ohne groß nachzudenken.

Allerdings kann ich auch ‚widdermäßig‘ rasch verzeihen.

War wirklich gut, mit dir über die Kreativität und ihre Umsetzung in welcher Form auch immer Worte und Ideen auszutauschen.

So long bis hoffentlich irgendwann später in diesem Theater

Ad Astra

Homer
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »


Planet Amazonia, Kugelsternhaufen Urdnir,
18517 vor Christus (1.618 da Ark)

Spoiler:


Duncan unterdrückte einen Fluch, denn es half nichts. Sie mussten ihre Deckung verlassen und auf ihr Glück und ihre Geschicklichkeit vertrauen. Schnell überprüfte er seinen leichten Kombi-Strahler, der eine Paralysator – und Thermofunktion besaß. Die Waffe war mit einem neuen Energiemagazin geladen und damit schussbereit. Er besaß genügend der Magazine in den Taschen seiner Vielzweckkombination. Allerdings wussten sie nicht genau mit welchem Gegner sie es zu tun hatten und ob die Waffe überhaupt half. Zumindest gegen normale Menschen würde sie helfen.

Duncan klopfte seinem Bruder leicht auf die linke Schulter. Dies war das Zeichen, dass er bereit war. Gebückt verließen sie ihr Versteck und überquerten, jede Deckung ausnützend das enge Tal, um sich den Zelten zu nähern. In manchen davon brannte noch Licht oder waren Stimmen zu hören. Sonst hielt sich aber keiner mehr im Freien auf. Die Bewohner schienen sich sehr sicher zu fühlen.

Die Zelte waren jedoch nicht ihr Ziel, sondern die Höhle. Den Eingang konnten sie schon sehen. Es stand leichtsinniger Weise nicht einmal ein Wächter davor. Nun gut, diese Nachlässigkeit würde ihnen helfen, unbemerkt in die Höhle einzudringen. Keiner der beiden musste ein Wort sagen. Die Brüder verständigten sich nur mit Gesten und Blicken.

Schnell schlüpften sie durch den Eingang und versuchten dabei im Schatten zu bleiben. Ihre Vorsicht war jedoch unnötig, denn es war kein Mensch oder Meta zu sehen. Die Beiden standen in einer Art Halle, von der aus viele Gänge abzweigten. Die Gänge sahen seltsam aus. Überall hingen spinnenartige Fetzen von den Decken und vermittelten so den Eindruck von einer Art organischer Umgebung. So, als befänden sie sich im Inneren eines riesigen Lebewesen. Ein Gedanke, der Duncan gar nicht gefiel und ihm Unbehagen bereitete. Was, wenn sie sich im Inneren eines Art von Ungeheuer befanden, dass Menschen fraß?

Schnell wies Duncan diesen Gedanken von sich. Er streamte sich ohne Zweifel zu viele Trivideos runter. Ein Blick auf Caycon zeigte ihm aber, dass auch sein Bruder sich unbehaglich fühlte. Immer wieder fasste Caycon die Wände an, die aus dem gleichen glitschigen Material zu bestehen schienen, nur um die Hand dann blitzschnell wieder zurück zu ziehen.
„Was denkst du?“, fragte Duncan leise.
Caycon zuckte mit den Schultern. „Alles sieht seltsam aus. Was ist mit dir?“
„Du hältst mich sicher für verrückt, aber was ist, wenn wir uns im Inneren eines gigantischen lebenden Organismus befinden?“
In der Tat warf Caycon ihm einen Blick zu, der Duncan sagte, dass sein Bruder ihn wirklich für verrückt hielt, aber dieser Blick dauerte nur ein paar Sekunden, dann wurde er nachdenklich. Caycon schien wirklich über seine Idee nachzudenken. Und das gefiel Duncan noch weniger, weil Caycon sehr logisch denken konnte.

Sie schlichen weiter, von Gang zu Gang, ohne jemandem zu begegnen. Von Zeit zu Zeit holte Duncan seinen Scanner heraus, doch er konnte keine Meta Aktivitäten feststellen, was ihn noch mehr verwirrte. Was, in aller Welt war hier nur los? Wohin waren sie geraten?
Plötzlich hielt Caycon Duncan fest. Fragend blickte dieser seinen jüngeren Bruder an. Caycon hielt einen Finger an die Lippen. Er schien etwas gehört zu haben. Nun lauschte auch Duncan angespannt. Schon nach kurzer Zeit glaubte auch er etwas gehört zu haben: einen lauten Schrei und gleich darauf noch einen. Und der Schrei hatte sich so angehört, als litte ein Mensch große Schmerzen.

Nun hielt die beiden Brüder nichts mehr an ihrem Platz. So schnell sie konnten, aber ohne die gebotene Vorsicht zu vergessen, eilten sie in die Richtung, aus der sie den Schrei, der sich noch mehrmals wiederholte, gehört hatten. Caycon und Duncan bogen in einen Gang ab, der sich zu einem großen Raum erweiterte. Was sie dort sahen ließ ihr Herz vor Entsetzen stocken.
Etwa zwei Dutzend Menschen waren in kokonartigen Behältern gefangen, wo nur ihr Kopf herausschaute. Jeder dieser unglücklichen Menschen schien jedoch nicht mehr bei Bewusstsein zu sein. Alle von ihnen hatten jedoch einen Ausdruck auf dem Gesicht, der von dem Grauen erzählte, den sie erleben mussten.

Auch auf Caycons Gesicht erkannte Duncan das pure Entsetzen, doch als sein Bruder ihn anblickte, erschien Entschlossenheit darin. Caycon war so wie er gewillt, diesem Horror ein Ende zu bereiten. Wer immer diese Menschen in den Kokons eingeschlossen hatte, war kein Mensch gewesen. Erneut erschien in Duncans Kopf das Bild eines riesigen menschenfressenden Monsters, in dessen Inneren sie sich aufhielten. Oder aber ein gigantisches ekliges Spinnenmonster, was ihn noch mehr zum Erschaudern brachte.
Er dachte dabei an die gigantischen Spinnen aus dem Tolkienversum. Wenn die entsprechenden Wissenschaftler Recht hatten, könnte Tolkien unbewusst einen Blick in die interdimensionale Struktur vielleicht einer parallelen Wirklichkeit geworfen haben. In eine Art von hyperdimensionaler ‚Chronik‘, wo unter anderen Informationen aus der Vergangenheit der Ersten lagerten.

Sein Verstand schrie: „Was für ein Unsinn!“ Aber dieser hatte sich in der Vergangenheit bereits zu viele Male geirrt oder keine Erklärung bereit gehabt, wenn sie in Kämpfe mit den sogenannten ‚Metas‘ verwickelt gewesen waren und händeringend nach einer Erklärung suchten. Man wusste bisher so gut wie nichts über diese vor einigen Jahrzehnten, wie aus dem Nichts auftauchenden Wesen, die nur oberflächlich Humanoiden glichen. In jedem Falle mussten sie als Feinde der galaktischen von den Liduuri abstammenden Menschheit angesehen werden.

Zumindest taten dies die kämpferische Spitze der ‚Freien‘ oder ‚Arkoniden‘, die sich jetzt nach Urdnir verlagerte. Erforscht hatten die ‚Arkoniden‘ Urdnir noch nicht, allerdings war im Zentrum des Kugelsternhaufen die hellgelbe Riesensonne vom Spektraltyp A8V mit seinen 27 Planeten und die kleine gelbe Sonne am Randgebiet von Urdnir mit dem Planeten ‚Amazonia‘ bekannt und wurde langsam mit Verstecken überzogen. Aus irgendeinem Grunde gab es in Urdnir besonders viele Metas und hier und dort vielleicht sogar ein Supra Meta. Wieso auch immer. Und die bislang wenigen menschlichen Bewohner des Kugelsternhaufen wurden besonders gezwungen sich im Kampfe gegen die Metas und die akonischen Imperialen auszubilden, um überhaupt überleben zu können.

In Urdnir gab es für die Liduuri Nachkommen noch weniger Chancen zu überleben, als sonst wo in der Galaxis. Der Geheimdienst des Hohen Hauses Akonda hatte herausgefunden, dass die akonische imperiale oberste Hierarchie, wahrscheinlich von einem Supra Meta mit Hypnofähigkeiten beherrscht wurde. Zumindest, sagte ihm das sein Onkel Caycon, nachdem sein Bruder benannt wurde. Aus irgendeinem Grunde hatte der Bruder seiner Mutter, der den Geheimdienst der Akondas leitete, und damit der mächtigste Tan des Hauses war, Duncan dies vor diesem Einsatz vertraulich mitgeteilt. Caycon th’ Akonda hatte schon des öfteren versucht die Brüder als Agenten des Großen Hauses Akonda zu gewinnen. Die offizielle imperiale Hierarchie wusste noch nichts vom Doppelspiel der Akondas. Wenn sich ihr Onkel mit den beiden Söhnen seiner Schwester traf, geschah dies an einem geheimen Ort auf dem dritten Planeten des ‚Arkonsystems‘.
Die Akondas hatten hier einen kleinen Stützpunkt mit einem Hangar in einen großen Felsen gebaut, in der zwei der kugelförmigen Jachten mit Lineartriebwerk und einem Durchmesser von 30 Metern Platz fanden. Die Akondas hatten hier immer für alle Fälle eine der dreißig Meter durchmessenden Kugeljachten geparkt. In der Stadt Roanok wusste niemand darüber Bescheid, außer Duncan, Caycon, ihre Mutter, ihr terranischer Vater und Großvater. Für alle Fälle hatten die McCalls ihr terranischer Erbe in Form von Dateien und Trivideos über die Solare Technik und das irdische kulturelle Erbe, beispielsweise eine Kopie des irdischen Internets, Stand 2032 usw gesichert. Natürlich auch von Gold und Hyperkristalle.

Caycon th’ Akonda kam dann immer mit seiner Jacht, die noch einen Linearantrieb besaß. Gewissen Edlen war durchaus dieses überlegene Triebwerk der Memeter noch bekannt. Zumindest den Akondas. In einer Geheimwerft des Hauses wurden die Spezialschiffe gebaut.
Von der arkonidischen Geschichte her, wusste Duncans Großvater und Vater, dass die Blaupausen für den Linearantrieb in den kommenden Kriegen zwischen Früh - Arkoniden und Akonen verloren gehen würde.
Aber jetzt musste sich Duncan auf die Mission konzentrieren.

„Keiner dieser Menschen hat geschrien“, sagte Duncan leise zu Caycon „Gehen wir weiter. Diesen armen Menschen können wir nicht mehr helfen, aber wir können verhindern, dass es nochmals geschieht.“
„Zumindest werden wir es versuchen“, meinte Caycon, dem immer noch das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand.
Sie durchquerten die Horrorhalle und betraten einen weiteren Gang, dem sie bis zum Ende folgten. Noch immer waren keine andere Menschen oder Monster zu sehen. Duncan war sich nicht sicher, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Bisher war es ihm einfach zu glatt abgelaufen.
Wieder hörten sie einen Schrei. Ganz nahe dieses Mal. Sie erreichten das Ende des Ganges und standen am Eingang zu einer großen Halle. Und hier waren die ersten Menschen versammelt. Sie trugen weite dunkle Kutten und bildeten einen Kreis um die Mitte der Halle, wo ein flackerndes Feuer in einem voluminösen Kessel brannte. Um dieses Feuer herum standen vier Menschen, die man auf die Knie gezwungen hatte.

Und vor diesen?

Das mussten die Metas sein, zwei an der Zahl. Sie waren groß und humanoid. Mit langen weißen Haaren und einem Gesicht, das wie die Karikatur eines Menschen aussah. Ihre Hautfarbe war weiß und die Augen gelb.
Als einer, ohne Zweifel weiblich, seinen Mund öffnete, sah Duncan messerscharfe Zähne darin. Das weibliche Monster hob ihre Hand nach oben. Deutlich sah Duncan die mit Krallen bewehrten Finger. Die Hand des Wesens fuhr nach unten und traf die Brust des vor ihr knienden Menschen, eine junge Frau. Die Frau schrie auf vor Schmerzen und wand sich in Agonie, während die Bestie erwartungsvoll zischte und fauchte. Da begann das Gesicht der Frau rasend zu altern und zurück blieb eine leere Hülle. Die Menschen im Kreis fingen begeistert an zu brüllen und zu johlen.
Die beiden Metajäger waren erstarrt vor Fassungslosigkeit. Die Anwendung von paramentaler Energie hatten selbst sie noch nie direkt gesehen.
„Wir müssen eingreifen“, sagte Duncan, nachdem er sich etwas von dem Entsetzen erholt hatte. „Sie werden diese Menschen sonst alle töten.“
„Und wie? Sie sind eindeutig in der Überzahl. Diesmal müssen wir uns zurückziehen und Hilfe holen.“
„Hilfe? Von wem? Wenn wir uns an die Polizei, beispielsweise in der nächsten Siedlung wenden, werden die uns uns nicht glauben und aus angeblichen Sicherheitsgründen eine Zeitlang festsetzen, bis sie checken, dass wir zur Familie Akonda gehören. Dann werden sie uns mit vielen Entschuldigungen nach Roanok zurückschicken“, vermutete Duncan mit bitterer Stimme.

„Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Diesem Grauen muss ein Ende bereitet werden.“
Duncan stimmte Caycon zu. Hier waren sie zu zweit weit überfordert. Es ging nicht nur um einen einzelnen Meta oder eines dieser Bestien. Sie mussten zusätzlich gegen viele verblendete Menschen antreten.
„Aber denk an den Zeitfaktor, welches das Artefakt oder was es sonst auch immer sein mag, unterliegt. Es sieht so aus, als wären diese Objekte irgendwelchen temporalen Umständen unterworfen. Diese Zeitspanne könnte um sein, bis wir mit Hilfe zurück sind, falls die Sicherheitskräfte den Akondas etwas schuldig sind“, gab Duncan zu bedenken.

Daran hatte Caycon natürlich auch gedacht, doch bevor er dazu kam seinem Bruder zu antworten, überschlugen sich die Ereignisse. Als Caycon sich langsam umdrehte, sah er sich einer Gruppe von vier Menschen gegenüber, die ihn hämisch grinsend anlächelten.
„Wen haben wir denn da?“, fragte einer der Männer, während ein niederträchtiges Grinsen sein Gesicht überzog.
„Noch mehr Futter für die Götter“, sagte ein Zweiter. „Und was für Futter. Die beiden scheinen sehr stark zu sein. Unsere Götter werden uns reich belohnen, wenn wir ihnen euch beide präsentieren.
„Götterfutter? Danke“, sagte Duncan und winkte betont lässig ab. „Das ist nett gemeint von euch, aber mein Bruder und ich haben schon was anders vor.“
Der erste Sprecher sah ihn spottend an. „Na, was wird das wohl sein?“

Duncans Gerede hatte nur zur Ablenkung gedient, denn er griff ohne Vorwarnung an. Wenn die Vier dachten leichtes Spiel mit ihnen zu haben, hatten sie sich getäuscht. Sie waren seit ihrer Kindheit als Soldaten für den Freiheitskampf gegen das Akonische Imperium erzogen worden und entsprechend auf einer 1,3 Gravo Welt trainiert. Die meisten Menschen, auch die normalen Abkömmlinge von Akonen, wohnten in der Regel auf Welten mit einer Schwerkraft von Normal Null, also waren ihnen die Bewohner einer 1,3 Gravo Welt körperlich um ein Drittel überlegen, was sich rasch auswirkte.

Den ersten Gegner erledigte Duncan mit einem Handkantenschlag, während Caycon neben ihm den zweiten Mann genauso spielend erledigte.
Die beiden übrigen sahen sie nun überrascht an. Damit hatten sie nicht gerechnet und die beiden Metajäger ließen ihnen keine Zeit für Überlegungen. Duncan erledigte einen zweiten mit einem Fußtritt und einem rechten Haken, den der Mann bis an die Wand schleuderte. Sofort setzte er nach und schlug ihn mit zwei weiteren Schlägen bewusstlos. Auch Caycon schaffte es, seinen zweiten Gegner ohne große Anstrengung auszuschalten.

Doch leider war ihr Kampf nicht unbemerkt geblieben. Alarm hallte durch die Halle und durch die Gänge und die ersten Meta - Anbeter kamen auf sie zugelaufen.

Duncan stieß einen lauten Fluch aus und wandte sich zusammen mit Caycon zur Flucht. Sie konnten nur hoffen, schnell einen Ausgang zu finden, bevor man sie einholte. Doch das war nicht leicht, denn ein Gang sah aus wie der andere. Die ganze Höhle war ein einziges verzweigtes Labyrinth.

Trotzdem gaben sie nicht auf. Sie hatten ihre Waffen herausgeholt und feuerten auf ihre Verfolger im Paralysemodus, wenn sie zu Nahe kamen. Und da es bisher nur Menschen waren, bewirkten die Strahlen auch etwas. Duncan tat es nicht gerne, da er sonst nicht auf normale Menschen schoss, doch leider hatten ihre Gegner nicht die gleichen Skrupel wie sie. Allerdings versuchte er seine Verfolger nicht tödlich zu treffen. Es genügte, wenn sie mit der Paralysatorfunktion ihrer Waffen ausgeschaltet wurden. Sie kamen tatsächlich bis in die Nähe des Ausganges und Duncan begann schon Hoffnung zu schöpfen. Doch Angesichts der Rettung verließ sie ihr Glück.
«<

Caycon war ein paar Meter voraus und sah schon den Ausgang der Höhle. Dort standen ebenfalls Wachen, doch mit ein paar Paralysatorstrahlen schaltete er einige aus und der Rest floh. Er blickte zurück und sah Duncan, der in einen Kampf mit einem Mann verwickelt war. Caycon wollte ihm schon zu Hilfe eilen, als er sah, dass sein Bruder seinen Gegner erledigt hatte und atmete erleichtert auf. Doch diese Erleichterung hielt nur den Bruchteil einer Sekunde an, denn plötzlich traf etwas, dass wie ein Lichtstrahl aussah Duncan in den Rücken und sein Bruder stürzte mit einem Schmerzlaut zu Boden.

„Duncan!“, Caycon wollte zu ihm eilen, doch da erschienen aus den Gängen Menschen und schleiften Duncan davon. Caycon war zu weit entfernt und konnte es nicht verhindern. Als auch neben ihm ein Strahl einschlug, wandte er sich zur Flucht. Wenn er Duncan und die anderen Entführten retten wollte, dann musste er Hilfe holen. Er erreichte den Ausgang und paralysierte noch zwei Gegner. Jetzt war es ihm egal, ob diese tot waren oder nur geschockt. Die Gefangennahme seines Bruders, und das, was er in der Halle mit angesehen hatte, vertrieben die letzten Hemmungen aus seinen Sinnen. Er stellte den Strahler auf Thermofunktion um.

Caycon erreichte den Ausgang und hetzte an der Felswand entlang. Seine Verfolger waren ihm nun dicht auf den Fersen. Lange würde er es nicht mehr schaffen, sie abzuhängen. Etwas streifte sein linkes Bein, welches sofort gefühllos wurde und ihn nicht mehr tragen wollte und so in die Knie zwang. Jetzt war alles verloren!
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Re: Requien für ES

Beitrag von Homer G Adams »

Moin,

So, anschließend die vorerst letzte Storysequenz. Es ist nicht nur das ständige Überfluten mit neuen Ideen, die sich permanent in neuen Abschnitten beim Überarbeiten der Texte niederschlagen. Nein, vor allem ist es der mir selbstauferlegte Druck, des täglichen ständigen Schreiben MÜSSEN, das mir wie ein Vampir die Energie zum Schreiben raubt.

Dazu kommt noch, dass die Klickzahlen gerade rapide einbrechen, was mich noch mehr niederstreckt.

Die reine Lust am Schreiben an sich, kann all das oben Beschriebene nicht ausgleichen.

Ich werde jetzt eine Pause machen und nur noch dann weiter schreiben, wenn ich wirklich die Lust dazu verspüre. Also im Moment kein mir selbstauferlegter Druck des täglichen Schreiben müssen, um zu posten.

Und es wird in jedem Falle in einiger Zeit noch diese Storyhandlung von Bully + Co. in der Vergangenheit der Früh- Arkoniden geben. Ob es dann weitergeht, liegt auch an den künftigen Klickzahlen.

Die einzige Richtschnur für die Arbeit eines Hobby-Autoren. Die reine Lust am Schreiben, kann das rapide Nachlassen des Klickzahlen nicht konterkarieren.

Macht es vorerst Gut.

Hin und wieder werde ich mich nur so melden.

So long

Homer

Planet Amazonia, Kugelsternhaufen Urdnir,
18517 vor Christus (1.618 da Ark)

Spoiler:

Die Rettung kam, als er es nicht mehr erwartete. Wie aus dem Nichts erschienen zwei Gestalten und feuerten auf Caycons Verfolger. Ein großer und kräftiger Mann packte Caycon warf ihn sich über den Rücken und trug ihn davon. Caycon bekam das alles nur am Rande mit, sein Bein spürte er nicht mehr und er glitt in eine leichte Bewusstlosigkeit hinüber.

Zu sich kam er erst wieder, als sein Retter ihn einfach auf den Boden plumpsen ließ. Der Aufprall verscheuchte die Benommenheit. Er blickte hoch und sah in das besorgte Gesicht einer jungen Frau mit langen dunklen Haaren und einer Art Uniform als Bekleidung. Die gleiche Montur hatten drei der Gefangenen getragen, deren Ankunft Duncan und er von ihrem Versteck aus beobachtet hatten.

Sein Retter dagegen war groß, so groß wie Caycon selbst, aber viel kräftiger gebaut. Er trug eine Bekleidung, die ihn an Geschichten aus Abenteuer Ebooks erinnerte und er besaß lange Rastalocken. Dazu trug er einen kleinen Bart im Gesicht. Der Mann blickte ihn neugierig an.

„Hallo! Ich bin Caycon. Caycon McCall - Akonda“, begann er das Gespräch. „Ich weiß nicht wer ihr seid, aber ich möchte mich für meine Rettung bei euch bedanken.“
„Ich bin Elissa und das ist Tormanos. Wir haben Sie und Ihren Begleiter schon länger beobachtet, konnten aber nicht eingreifen, um sie zu warnen.“
„Wie kommen Sie überhaupt auf die Idee in ein Metas-Schiff aus der Produktion der Tharrer zu gehen?“, fragte der Mann mit dem Namen Tormanos böse.
„Raumschiff?“, fragte Caycon verwirrt, der kein Wort verstand. „Wir wollten die entführten Menschen retten. Das ist unser Job.“
„Ihr Job?“, Elissa blickte den jungen Mann vor ihr, der höchstens Anfang zwanzig sein konnte, überrascht an. „Was genau ist Ihr Job denn?“
„Äh, das würden Sie mir nicht glauben“, versuchte Caycon sich herauszureden.
„Sie können sich nicht vorstellen, was wir alles glauben“, meinte Elissa mit einem hintergründigen Lächeln, das Caycon aufhorchen ließ.

Inzwischen konnte er sein Bein schon wieder leicht bewegen. Es kribbelte zwar noch, als würde ein ganzer Ameisenhaufen darin herumlaufen, aber sonst schien die Betäubung nachzulassen. „Was hat mich da überhaupt getroffen?“

„Der Strahl eines Paralysator von interstellar agierenden Hikon- Metas. Sie kommen nicht nur in Weltenportalen, welche das Universale Psionische Netz nutzen, sondern auch in Raumschiffen, in ihre Jagdgebiete. Sie verwenden verbesserte Tharrer - Technik.“
Caycon sah die Frau fragend an. „Was?“
„Ein Betäubungsstrahl“, versuchte Elissa zu erklären.
„Oh, mir ist ein Paralysator durchaus bekannt. Aber was ist ein Hikon Meta und tharrische Technologie? Eines dieser Monster etwa, die wir im inneren der Höhle beobachtet haben, als sie einer Frau die Lebenskraft raubten? War das ein Hikon Meta?“
„Sie haben das beobachtet?“ fragte Tormanos neugierig.
„Ja, Duncan und ich sind dann leider entdeckt worden. Deshalb wollten wir fliehen um Hilfe zu holen.“
„Duncan?“
„Mein Bruder! Er wurde von so einem dieser Betäubungsstrahlen getroffen und von unseren Verfolgern, die übrigens Menschen waren, mitgenommen. Wir müssen ihn befreien.“
„Auch drei unserer Freunde wurden gefangen“, sagte Elissa. „Wir werden alle befreien.“
Caycon blickte nun beide an. „Wer und was genau sind Sie?“


In der Höhle

Das Erwachen war abscheulich. Duncan konnte sich nicht erinnern, dass er jemals so aus einer Bewusstlosigkeit erwacht war. Jeder Nerv seines Körpers schmerzte und der Körper selbst fühlte sich an, als würde er in einem Ameisenhaufen liegen. Was, um alles in der Welt, hatte ihn da getroffen? Ein normaler Paralysatorstrahl war das nicht gewesen.

Er war in seiner Haupttätigkeit als ‚Metajäger‘ Mitglied einer noch chaotisch organisierten Gruppe. Aber es gab in der Gruppe einen Obermacher, der sogenannte ‚Permits‘, nach einer Jägerprüfung verteilen konnte. Sie fand an einem auch für ihn und Caycon geheimen Ort auf irgendeinem Planeten in Urdnir statt. Sie durchschritten unter der Leitung ihres Vaters, der ebenfalls ein ‚Jägermal‘ besaß, durch das geheime Portal in der Nähe von Roanok und legten auf dem geheimen Ort eine Prüfung ab. Anschließend materialisierte eine Gandalf ähnelnde Gestalt vor ihnen und verpasste den erfolgreichen Prüflingen ein paramental aktives ‚Permit‘ oder ‚Jägermal‘, mit dessen Hilfe die natürlichen und von den Memetern und dem OdL geschaffenen interdimensionalen Weltenportale, mit denen Dutzende, Hunderte und Tausende Lichtjahre überwunden werden konnten. Diese Porter standen zumeist auf erdähnlichen Welten, allerdings nicht immer.

Den Nutzer wurde durch das Permit in einem holografischen Benutzerinterface vor ihren inneren Augen allerdings angezeigt, ob am anderen Ende des Dimensionstunnel eine erdähnliche Atmosphäre auf sie wartete und welche Raumzeit Koordinaten das Empfänger-Portal besaß. Duncan wusste auch, dass diese Weltenportale immer an einem Knotenpunkt des Universalen Psionischen Netzes, ob künstlich oder natürlich, generiert wurden. Das Permit diente nur zur Aktivierung des interdimensionalen Transferfeldes oder Tunnel. Die beiden Brüder hatten bereits viermal ein Portal für ihre Jägermissionen benutzt. Natürlich benutzten sie auch Raumschiffe.

Diese Gedanken schossen ihm durch den Kopf, während er versuchte mit den Folgen des Paralysatorschusses klar zu kommen.

Duncan beschloss erst einmal ruhig liegen zu bleiben, um die Begleiterscheinungen dieses seltsamen Paralysatorschusses zu überwinden. Ganz undeutlich hörte er Stimmen, die allmählich klarer wurden, bis er auch den Sinn der Worte verstehen konnte. Sie sprachen Terranisch, der neuen Solaren, hauptsächlich auf dem Mars lebenden zukünftigen Menschheit. Ihr Großvater hatte den beiden Brüder diese Sprache per Hypnoschulung gelehrt. Was sollte das Ganze?

„Wir müssen hier heraus, Reg“, hörte Duncan eine freundlich klingende Frauenstimme sagen.
„Nenn mich nicht Reg, verdammt“, hörte er von einer anderen tiefen Stimme
„Wir sind schon tot“, fügte eine etwas panisch klingende weitere männliche Stimme hinzu. „Wie können die Hikons mit ihrem interdimensional agierenden Raumschiff überhaupt hierher gekommen sein?“
„Ganz ruhig, Dermottos“, sagte wieder die tiefe männliche Stimme. „Noch sind wir am Leben und werden uns wie immer etwas einfallen lassen.“
„Ganz offensichtlich sind die Hikons schon lange hier“, fügte die Frauenstimme wieder hinzu. „Das Schiff ist schon ganz schön eingewachsen. Hohe Bäume stehen sogar darauf. Jeder, der daran vorbei geht und nicht weiß, dass hier ein Raumschiff liegt, wird glauben einen Berg vor sich zu haben.
„Ich glaube nicht, dass sie schon lange hier sind“, fügte die ruhige Männerstimme wieder hinzu. „Der Bewuchs dient zur Tarnung, vielleicht ist er sogar holografisch generiert.“
„Dann sind sie vielleicht durch eine Anomalie hier her gekommen, die ein verrücktes Artefakt der Dunklen Allianz nutzte, um sie hierher zu bringen. Der Time Alarm auf IDRA maß offensichtlich dieses Ding hier an, das wohl bewusst in der Zeit gelandet wurde.“
„Korrekt hier und auf Arkon III. Dort müssen wir auch noch hin. Das IDRA Zeitportal beförderte uns allerdings zuerst hierher. Der kosmokratische Time Detektor betrachtete anscheinend diese Anomalie als wichtiger. Wieso auch immer.
Diese monsterartige Ausgeburt der Hölle strandete hier, wahrscheinlich wie das Anomalieobjekt auf dem noch jungfräulichen Planeten, Arkon III. Und so sind hier die Hikons gelandet und gingen in den Winterschlaf und wachen nur von Zeit zu Zeit auf, um sich Nahrung, d.h. unsere Lebenskraft zu holen.
Die nach der Entmaterialisation der zwei Milliarden Bewusstseine automatisch vom Nukleus überarbeitete Datenbank auf der IDRA über die Monster der Dunklen Allianz in welche die negativen Bewusstseine gefahren sind, ist umfangreich.“

„Fran Imith!“, sagte die zweite tiefe männliche Stimme wieder, dieser Reg, der nicht so genannt werden wollte. „Sei vorsichtig, der Junge hier darf nichts von Anomalien, uns Zeitagenten und das die Metas neben Portalen noch Raumschiffe besitzen, wissen.“
Duncan begriff sofort, dass er damit gemeint war und kniff fest die Augen zu und bemühte sich, nicht anmerken zu lassen, dass er wach war. Das, was er da hörte war unglaublich, aber äußerst interessant.
„Ach, der schläft doch den Schlaf der Gerechten“, meinte die erste Stimme wieder. „Der Junge ist sicher noch ein paar Stunden weg.“

Duncan brummte jetzt noch mehr der Schädel. Meta Raumschiffe, Zeitagenten von einem Objekt namens IDRA und interdimensionale Anomalien! War er etwa in einer Irrenanstalt gelandet?
Dann erinnerte er sich daran, dass die ROANOK vor 33 Jahren offenbar ebenfalls während ihres Sturzes durch eine solche Anomalie wohl auf Arkon III gelandet war. Stammten diese Zeitagenten etwa aus dem Zeitalter, der ROANOK, aus dem 21. irdischen Jahrhundert? Dann die Entmaterialisierung von zwei Milliarden Seelen. Von wo? Dem Nukleus? Laut den Berichten seines Großvaters bestand er doch in der Zukunft aus 100.000 Bewusstseinen? Jetzt stößt er plötzlich zwei Milliarden aus sich heraus. Was war in der Zukunft, nach dem Start der ROANOK in der Lokalen Wolke geschehen? Das war alles so verrückt!

Vorsichtig riskierte Duncan nun doch einen Blick, war aber darum bemüht, sich nicht zu bewegen. Diesmal ging es schon besser und jetzt konnte er auch die drei Menschen erkennen. Es waren die drei Gefangenen, die eine Art Uniform getragen hatten. Man hatte ihn wohl ausgerechnet zu diesen Dreien in eine Zelle gesperrt.
Plötzlich beugte sich jemand über ihn. Duncan reagierte blitzschnell, so wie er es von klein auf gelernt hatte. Bevor dieser Jemand reagieren konnte, lag er schon am Boden und Duncan saß auf ihm.
„Schon gut, schon gut“, sagte der Mann unter ihm beruhigend. „Gut reagiert, mein Junge, aber von uns hast du nichts zu befürchten.“

Duncan blickte in das freundliche Gesicht eines etwas zu klein geratenen, stattdessen jedoch etwas breit gebauten Terraner mit einem rötlichen Bürstenhaarschnitt.
Aber das war unmöglich. Dieser ‚Reg‘ musste Reginald Bull sein, so wie es in den historischen Holos der ROANOK über diese bei den Terranern, wie seinem Vater und Großvater, legendäre Person zu sehen war. Er machte allerdings irgendwie einen mysteriösen Eindruck ...
Schnell stieg Duncan von ihm herunter. „Entschuldigung“, sagte er. „Aber das war eine Reflexhandlung.“
„Militär?“, fragte der Mann neugierig.
„Nein, aber mein Vater war bei einer Spezialeinheit und hat uns wie Soldaten erzogen.“
„Uns?“
„Caycon und mich.“
„Wer ist Caycon?“
„Mein Bruder! Ich bin eigentlich gekommen, um Sie und die anderen Entführten zu retten. Das ging wohl in die Hose.“
Sein Gegenüber lachte charmant auf. „Das kann man wohl sagen. Ich bin übrigens Agent Archibald Cunnings vom GESO- Command. Das ist meine Kampfgefährtin Fran Imith und der Hasenfuß dort drüben ist Dr. Dermottos Hansen.“
„Hasenfuß?“, empörte sich der menschliche Mann, der etwa vierzig Jahre alt sein musste. Dann fiel sein Blick auf Fran Imith. Sie war eine wunderschöne Frau etwas älter als Duncan mit langen roten Haaren. Archibald Cunnings hatte einen guten Geschmack, was Frauen anbelangte. Aber wieso versteckte sich einer der legendären Gründer der Marskolonisierung unter einem Pseudonym? Wie gesagt, die historischen Holo Dateien in der ROANOK, waren sehr umfangreich. Die Zukunft griff nach der Vergangenheit. Wenn Bull und Fran Imith Zeitagenten waren, galt die Versetzung der ROANOK nach Arkon ins 19. Jahrtausend v.C., als ein kosmologisches Problem, dass solch legendäre Personen aus der Zukunft in die Vergangenheit reisen mussten, um das Problem zu lösen. Aber wie? Er musste von Bull mehr herausfinden.
„Was ist eine Anomalie und was meinten Sie mit Metas, die wie Vampire die Lebenskraft aussaugen?“, versuchte Duncan den Unwissenden zu spielen.
„Wie bitte?“, fragte Cunnings alias Reginald Bull in einem unschuldigem Tonfall.
„Ich habe es genau gehört. Also versuchen Sie nicht, sich herauszureden. Außerdem“, Duncan umfasste ihre Zelle mit einer Handbewegung. „Das ist nicht gerade eine herkömmliche Gefängniszelle. Und keine Sorge, ich bin Absonderliches gewöhnt.“
Bully schien zu begreifen, dass er ihm nichts vormachen konnte. Außerdem, wie sollte er die Hikons erklären? Er strich sich über sein gut rasiertes Gesicht.
„Warum sind Sie wirklich hier, mein Junge?“
„Caycon und ich sind auf der Jagd. Wir sind freie Metasjäger, die allerdings hin und wieder bezahlte Aufträge übernehmen. Von einer Internetseite der Jägergemeinschaft auf Roanok erfuhren wir auch von diesem riesigen Dschungel, in dem seit vielen Jahren regelmäßig alle drei Jahre Menschen verschwinden. Meist tauchen sie nicht mehr auf oder wenn, dann so verstümmelt, wie wir es in dieser Halle beobachtet haben. Eines dieser Monster hat einer Frau die Lebensenergie geraubt.“
„Das sind diese Hikons, so eine besondere Art von interstellarer Sklavenjäger, die auf eigene Rechnung die Welten heimsuchen. Es gibt nicht nur die Dunkle Allianz, sondern noch solche Typen. Sie ernähren sich von der Vitalenergie von intelligenten Wesen. Offensichtlich lieben sie die Lebenskraft von uns Menschen besonders. Unsere Vitalenergie ist für sie, offensichtlich so etwas wie eine Delikatesse.
Diese Höhle ist ein getarntes Raumschiff. Sie landen auf Planeten und gehen in einen todesähnlichen Tiefschlaf, aus dem sie oft nur alle zwei oder drei Generationen erwachen.“
„Also hatte ich nicht einmal so unrecht, als ich dachte, im inneren eines Monsters zu sein, dass Menschen oder andere Wesen frisst“, murmelte Duncan vor sich hin.
„Wie bitte?“
„Äh, nichts! Erzählen Sie bitte weiter.“
„Dazu müsste ich aber weiter ausholen“, meinte Bully. „Und dafür haben Sie nicht die richtige Sicherheitsklausel.“
Bully beobachtete den jungen Menschen vor sich genau. Er konnte diese Abkömmlinge der Liduuri inzwischen gut einschätzen und etwas sagte ihm, dass der junge Mann schon mehr gesehen hatte, als es gut für ihn war.

„Cappuccino und Earl Grey ☕🍵🥐 ist uebrigens ein Hauptgrund, der die Existenz Terras berechtigt erscheinen lässt. “ etwas abgeändert.
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Re: Requien für ES

Beitrag von Elena »

Sorry, Homer. Ich war gestern krank. Ich bin es auch heute noch, aber hab zumindest wieder Kraft, hier zu lesen und zu schreiben.

Ja ja, Homer, ich bin die böse Elena! :lol:

Oh weh, Anti-Nukleus. Da kann man nur noch beten und das Beste hoffen.

Mann, warst Du mal Soldat und im Krieg? Das ist ja echt grauenhaft.

Bully. Er hat nicht ganz Unrecht mit der Einschätzung von Duncan. Nur wird er wohl nichts dagegen machen können, nehme ich mal an.
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
- William Somerset Maugham


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