Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Brandheiß: Das allerneueste Heft der Erstauflage, die neuesten Spekulationen!
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Robert Corvus
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

Gucky_Fan hat geschrieben: 1. Februar 2023, 08:12 Ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass solch eine seltsame Ideologie viele Anhänger hat.
Auch Ideologien, die uns weniger seltsam erscheinen ("alle Menschen sind gleich an Rechten"), haben viele Anhänger ...
2004 war ich für mehrere Monate in Indien unterwegs. Das dortige Kastenwesen* erschien mir seltsam, aber 1 Milliarde Indern selbstverständlich. Umgekehrt rangierte "Alle Menschen sind gleich an Rechten" für viele Inder auf einem Level mit "Weihnachten rutscht ein dicker Mann durch den Kamin und bringt Geschenke".

* übrigens ist das indische Kastenwesen, anders als häufig angenommen, kein religiöses, sondern ein gesellschaftliches Konstrukt: Auf Bali gibt es eine jahrtausendealte hinduistische Prägung, aber das Kastenwesen ist dort unbekannt.
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Tennessee
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

STDu1711 hat geschrieben: 1. Februar 2023, 06:42 Es ist doch irgendwie beruhigend zu erfahren, dass ich und die meisten Leute, die ich kenne, ein mittelalterliches Weltbild haben und Teil einer Herde sind. Jetzt stellt sich natürliche die Frage, wie ich mich da weiterentwickeln kann: muss ich jetzt jemanden mit mittelalterlichen Methoden foltern um mich von meinem mittelalterlichen Weltbild zu lösen - oder geht es auch eine Stufe drunter?

:nixweis:
Wobei man für diese Diskussion auch sagen muss, dass sich Begriffe wie "Menschrechte" und "Menschenwürde" und "fortschrittlich" oder "mittelalterlich" aus unserer eigenen Geschichts- und Ideologienwelt speisen. Für uns sind aktuell Menschenrechte fortschrittlich bzw. ideologischer Standard. Irdische Gesellschaften, die solch einen Standard nicht in sich tragen, gelten aus der Sicht einer wie auch immer definierten Mehrheit als "nicht diskursfähig", wie Robert das so schön sagte.

Übertragen wir mal den Gedanken der Weiterentwicklung und Vollkommenheit mit einem kleinen Gedankenspiel auf unsere Welt: Ein neuer Impuls taucht auf. Wir Menschen wollen zukünftig auch gerne äußerlich zeigen, dass wir eine Gemeinschaft, das wir gleich sind und dieses Gleichheitsideal soll, ähnlich wie bei den Panjasen, mit einem bestimmten Bild konkretisiert werden, das es zu erreichen gilt, um zu zeigen, dass man diesem Ideal vollkommen zu entsprechen wünscht: Es gibt nur noch eine Hautfarbe. (Etwas, das die Perry Rhodan-Serie schon früh aufgegriffen hat...) Es werden die Hautfarben der verschiedenen irdischen Volksgruppen aufgenommen, gemischt und daraus entsteht eine Standardhautfarbe der Menschheit. Und jeder Mensch, der von sich behaupten möchte, dass er/sie für Gleichheit, Gemeinschaftlichkeit und Menschenwürde einsteht, sollte diese Hautfarbe öffentlich tragen. Wie man sie erreicht ist erst einmal zweitrangig, ob durchs Färben, Bräunen, Anstreichen... Aber der zukünftige Standard der Menschheit in ca. 25 Jahren ist, dass wir eine Hautfarbe als Zeichen eines Gleichheitsideals tragen. - Und was macht man dann mit denen, die sagen, dass ihre eigene Hautfarbe ein Zeichen ihrer Individualität und ihrer Diversität ist? Sind die dann plötzlich "mittelalterlich" oder "rückständig", weil sich ein Wertebild verschoben hat?

Und das führt zu der Frage, wie man ein Idealbild durchsetzen und etablieren kann. Und das ist ein ganz einfaches politisches Prinzip: Macht. Ich muss Macht ausüben und dafür muss ich Macht erreichen oder haben und diese auch länger behalten können. Wie die Panjasen ihr Ideal machtpolitisch durchgesetzt haben, denn irgendwo musste man ja mal anfangen, ist bisher noch nicht bekannt. Vielleicht gab es ein Äquivalent zu einer Panjasenrechtskommisssion, die man zielführend beeinflussen konnte. Vielleicht heißt es auf unserer Erde in 10 Jahren auch mal irgendwo: Jeder Mensch hat das Recht auf eine Menschheitshautfarbe! Aktuell weiß man bei den Panjasen bloß, dass es "Zwangsidealisierungen" gibt und "Vollkommenheitsberatungen" und dass der Urimpuls dazu wohl von einem ES-Fragment stammt.
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von nanograinger »

Ich habe die bisherigen Romane eigentlich so verstanden, dass die Panjasen keinem "Idealbild" einer Person (auch nicht eingeschränkt auf humanoide Gestalt) nachlaufen, sondern das Streben nach Vollkommenheit allgemein als "Philosophie" haben. Es sollen gerade nicht alle gleich aussehen oder den gleichen Job machen, aber es sollen alle sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten "verbessern", auch (aber nicht nur) körperlich.

Im Star Trek-Film "First Contact" sagt Jean-Luc Picard "We live to better ourselves". Das ist nicht weit von der panjasischen Weltanschauung weg. Der Unterschied liegt in der "Missionierung" und Machtausübung über andere Völker und Personen, die anders leben wollen.
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Tennessee
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

Nun ja, wir wissen aber durch die Geschichte der Tamolkonoren in 3202, dass es sehr wohl Völker gibt, die ein anderes Vollkommenheitsideal anstreben oder haben als die Panjasen. Dieses wird aber von den Panjasen nicht akzeptiert. Es ist also schon eine gewisse Normierung erkennbar. Individuelle Ausprägungen sind natürlich gestattet, das hat Robert Corvus z.B. Yahorosch anmerken lassen ("buschige Augenbrauen"), auf der anderen Seite gibt es dennoch wieder bestimmte Elemente (längere Sprechpausen, grundsätzliche "Vollkommenheitserziehung", Prädikatierungen o.ä.), die ganz spezifische Konkreta erwarten für eine erfolgreiche Vervollkommnung. Und Ideal und Philosophie finde ich grundsätzlich einander nicht ausschließend.
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von nanograinger »

Nun, du hast oben die einheitliche Hautfarbe ins Spiel gebracht, und es ist offensichtlich, dass die Panjasen eben nicht so extrem auf ein Idealbild festgelegt sind. Es wäre also kein Ausgrenzung zu erwarten, alleine weil jemand eine abweichende Hautfarbe von der "Ewigen Ganja" hätte.

Dass die Vollkommenheitsidee der Tamolkonoren (die ja auch nur eine kleine Gruppe der Tamolkonoren anstrebte, soweit ich das erinnere) von den Panjasen nicht akzeptiert wird, liegt vermutlich an der körperlichen Verstümmelung, die damit einher geht. Und diese "Vollkommenheit" taugt offensichtlich nicht als Ideal für ein ganzes Volk, denn die tamolkonorischen "Vollkommenen" müssen von "Unvollkommenen" versorgt werden, ansonsten sterben sie.

Wie ich es bisher verstehe, passt das (alte) indische Kastensystem, das Robert Corvus erwähnt hat, recht gut auf den Umgang der Panjasen mit anderen Völkern. Die Panjasen würden den Brahmanen entsprechen. Andere Völker, die sich körperlich von den Panjasen unterscheiden, können höchstens andere Klassen erreichen. Aber auch von ihnen wird erwartet, sich innerhalb ihrer Klasse zu perfektionieren.
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

Das Kastensystem finde ich als Analogie auch recht gut, obgleich bei mir wiederum nicht der Eindruck entstand, dass die Panjasen unterschiedliche Vollkommenheitsansprüche an die unterschiedlichen Völker stellen. Ich hatte eher den Eindruck, dass ihr Anspruch auch auf andere übertragen wird, im Bewusstsein, dass es einige halt nicht schaffen werden. Warum sonst gibt/gab es Inseln der Bewährung, auf denen nach Panjasenstandard prädikatiert wird? Ich halte die Panjasen da für nicht so edel, auch wenn ihr Anspruch womöglich von einer total lieben SI kommt.

Das Hautbeispiel war ja ein Spiel mit dem Gedanken, wie sich ein Vollkommenheitsanspruch entwickeln könnte, auf Basis eines sehr ehrenhaften Gedankens. Und wie bestimmte Wertestandards einer Gesellschaft sich plötzlich verändern können, so dass gegenwärtige Verbindlichkeiten plötzlich rückständig sein könnten. Das dies eher eine Analogie als ein Vergleich ist, liegt auf der Hand. Man muss es also nicht buchstäblich nehmen, auch wenn man gerne möchte.
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Atistippos »

Pendergrast hat geschrieben: 31. Januar 2023, 15:04
Atistippos hat geschrieben: 29. Januar 2023, 17:51 Meine Güte, was hast du denn für einen subtilen, analytischen Killerinstinkt? Chabeau! :st:
Ironie? :gruebel: <_<
Nein. Ausdruck des Respekts für für eine saubere, subtile Analyse. Ich bin nicht immer nur ironisch. ;)
Interessante Diskussion, aus der ich mich besser raushalte.
Aber ein paar Hinweise habe ich doch:
Erstens: Jede Großreligion begann als Sekte. Sekte ist kein verächtlicher Begrifft.
Zweitens: Es mag Sinn mach, in heutigen Zeiten beser von sozialen Bewegungen zu sprechen, die immer wieder auftauchen, oft verschwinden, sich oft aber auch manifestieren. Die Frage ist dann ja, wieso das der eine gelingt und der anderen nicht.
Drittens: Wenn es der Bewegung gelingt, sich zu manifestieren, welche Konsequenzen hat das für die Bewegung? Stichwort wäre da wohl die Veralltäglichung des Charismas.
Viertens: Macht muss auf Herrschaft umgestellt werden. Ist ein wenig was anderes.
Fünftens: Das indische Kastensytem ist keine gut Analogie. Das Kastensystem - und das ist lange bekannt - ist ein sehr gewalttätiges System. weil es nach oben hin nicht durchlässig genug ist. Dass der Frauenmangel diese Gewaltbereitschaft noch einmal gefördert hat, ist auch wahr.
Sechstens: Man muss sie nicht mögen, sollte über sie meckern, Eliten braucht dennoch jede Gesellschaft, die ihren Mitgliedern aber das Gefühl vermitteln muss, dass es möglich ist, aufzusteigen, bis hin zur Elite. ;)
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von nanograinger »

Atistippos hat geschrieben: 2. Februar 2023, 09:05...
Interessante Diskussion, aus der ich mich besser raushalte. ...
Um dann nicht weniger als sechs "Hinweise" anzubringen. :rolleyes:
Atistippos hat geschrieben: 2. Februar 2023, 09:05...
Fünftens: Das indische Kastensytem ist keine gut Analogie. Das Kastensystem - und das ist lange bekannt - ist ein sehr gewalttätiges System. weil es nach oben hin nicht durchlässig genug ist. ...
Von "Durchlässigkeit" des panjasischen Systems habe ich bisher noch nichts bemerkt. Und ich erwarte nicht, dass wir von einem insektoiden "Vollkommenen" lesen werden.

Die Analogie des indischen Kastensystems mag innerhalb der Panjasen nicht gelten, aber aktuell sieht es aus, als könnte es auf eine Abstufung Panjasen - "körpergleiche" Cappinvölker (Menschen inklusive) - "körperähnliche" Humanoide (bspw. Tamolkonoren, Umweltangepasste) - Nichthumanaoide (Ikhoni, Faravanua, ...) hinauslaufen.
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Atistippos hat geschrieben: 2. Februar 2023, 09:05
Pendergrast hat geschrieben: 31. Januar 2023, 15:04
Atistippos hat geschrieben: 29. Januar 2023, 17:51 Meine Güte, was hast du denn für einen subtilen, analytischen Killerinstinkt? Chabeau! :st:
Ironie? :gruebel: <_<
Nein. Ausdruck des Respekts für für eine saubere, subtile Analyse. Ich bin nicht immer nur ironisch. ;)
Interessante Diskussion, aus der ich mich besser raushalte.
Aber ein paar Hinweise habe ich doch:
Erstens: Jede Großreligion begann als Sekte. Sekte ist kein verächtlicher Begrifft.
Zweitens: Es mag Sinn mach, in heutigen Zeiten beser von sozialen Bewegungen zu sprechen, die immer wieder auftauchen, oft verschwinden, sich oft aber auch manifestieren. Die Frage ist dann ja, wieso das der eine gelingt und der anderen nicht.
Drittens: Wenn es der Bewegung gelingt, sich zu manifestieren, welche Konsequenzen hat das für die Bewegung? Stichwort wäre da wohl die Veralltäglichung des Charismas.
Viertens: Macht muss auf Herrschaft umgestellt werden. Ist ein wenig was anderes.
Fünftens: Das indische Kastensytem ist keine gut Analogie. Das Kastensystem - und das ist lange bekannt - ist ein sehr gewalttätiges System. weil es nach oben hin nicht durchlässig genug ist. Dass der Frauenmangel diese Gewaltbereitschaft noch einmal gefördert hat, ist auch wahr.
Sechstens: Man muss sie nicht mögen, sollte über sie meckern, Eliten braucht dennoch jede Gesellschaft, die ihren Mitgliedern aber das Gefühl vermitteln muss, dass es möglich ist, aufzusteigen, bis hin zur Elite. ;)
Zu Erstens und Drittens: derartige Formulierungen habe ich das letzte mal in der Vorlesungen „Grundlagen der Religionswissenschaften“ gehört. :D

Zu Sechstens: alternativ kann man Eliten auch austauschen. Z.B. per Guillotine (um auf ein bekanntes Beispiel aus der europäischen Geschichte zu verweisen).
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Atistippos »

STDu1711 hat geschrieben: 2. Februar 2023, 10:57
Atistippos hat geschrieben: 2. Februar 2023, 09:05
Pendergrast hat geschrieben: 31. Januar 2023, 15:04
Atistippos hat geschrieben: 29. Januar 2023, 17:51
Zu Erstens und Drittens: derartige Formulierungen habe ich das letzte mal in der Vorlesungen „Grundlagen der Religionswissenschaften“ gehört. :D
Da sieht man mal, was Politologen von Religionswissenschaftlern so alles lernen können. :-))
Ich habe den Begriff "Politische Bewegung noch einmal für die eingeführt, die mit dem Begriff Sekte fremdeln. fremdeln. Hat auch den Vorteil, dass es zwar ein gemeinsames verbindendes Ziel gibt, aber nicht so viel interner Zwang.
Zu Sechstens: alternativ kann man Eliten auch austauschen. Z.B. per Guillotine (um auf ein bekanntes Beispiel aus der europäischen Geschichte zu verweisen).
Ach, so schlimm waren die gar nicht, :devil: zumindest haben die Bourbonen noch einmal 15 Jahre herrschen kllen und der alte Adel, der überlebt hatte, hatte ganz schnell sein altes Vermögen wieder. ;)
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Atistippos »

nanograinger hat geschrieben: 2. Februar 2023, 10:52
Atistippos hat geschrieben: 2. Februar 2023, 09:05...
I
Atistippos hat geschrieben: 2. Februar 2023, 09:05...
Von "Durchlässigkeit" des panjasischen Systems habe ich bisher noch nichts bemerkt. Und ich erwarte nicht, dass wir von einem insektoiden "Vollkommenen" lesen werden.
Da hast du soweit einfach einmal recht. Wir haben allerdings Kennzeichen für eine Aufstieg innerhalb der Panjasen. Meine Vorstellng, die ja eher ein Wunsch an die Autoren ist, geht nun in die Richtung einer beschränkten Durchlässigkeit des Systems, bei dem einfach Ganjasen, wenn sie sich den anstrengen, eben auch in den Kreis der Panjasen aufsteigen können. Aufstieg durch Leistung ist ja kein uns so unbekanntes Modell. Außerdem hätte ein schnell wachsendes Reich er Panjasen ja auch immer das Problem, genug Führungskräftenachwuchs zu bekommen. DAs könte bei einem kleinen Volk nur durch Geburt schwierig werden.

Die Analogie des indischen Kastensystems mag innerhalb der Panjasen nicht gelten, aber aktuell sieht es aus, als könnte es auf eine Abstufung Panjasen - "körpergleiche" Cappinvölker (Menschen inklusive) - "körperähnliche" Humanoide (bspw. Tamolkonoren, Umweltangepasste) - Nichthumanaoide (Ikhoni, Faravanua, ...) hinauslaufen.
Eine solche Abstufung ist möglich, mag auch zugrunde liegen, die Frage ist nur, wie durchlässig ist sie?
Und wenn das Streben nach Vollkommenheit das Ziel ist, dann muss den Strebenden auch eine Belohnung geboten werden. In diesem Falle ein Aufstieg über Klassenschranken hinweg.
Dass ich dabei auch eine Wunsch äußere, ist klar, gebe ich auch zu. Ich möchte nicht noch einmal ein Gesellschaft haben, die von einer absoluten Königin beherrscht wird, als wäre es ein Insektenstaat. Und die Schilderungen der ewigen Ganja, stimmen da nur bedingt optimistisch: alt und 100 km/h schnell.
Ich möchte auch keine Gesellschaft habe, die trotz immenser innerer Widersprüche elendig alt wird, obwohl sie nur durch Gewalt existieren kann und Gewalt Gegengewalt erzeugt.
Deshalb würde mich die Schilderung einer Gesellschaft überzeugen, in der das Streben nach Vollkommenheit belohnt wird, sodass auch eine einfache Ganjansin zum Beispiel in einer angemessenen Zeit Obristin der Garde werden könnte; und ich würde gerne noch wissen, was der spirituelle Faktor der ganzen Angelegenheit ist.
Das Streben des Universums nach Vollkommenheit? Lockt nicht.
Kennen die Cappins eigentlich SI´en Kosmokraten und Chaotarchen? Frage an die Runke. ^_^


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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von nanograinger »

Atistippos hat geschrieben: 2. Februar 2023, 18:27...
Kennen die Cappins eigentlich SI´en Kosmokraten und Chaotarchen? Frage an die Runke. ^_^
Ich bin zwar keine Runke, aber die Cappins wurden vom Sotho Gun Nliko (und dem Animateur Kralsh) besucht. Und der wollte ihnen von den Wundern ESTARTUS erzählt. Das hat sie nicht sehr beeindruckt und so haben sie ihn umgebracht (Band 1277). Gewarnt wurden sie über vom Querionen (und Gänger des Netzes) Tornybred. Es gab auch danach Kommunikation zwischen Vironauten und Cappins.

Über SIs wissen die Cappins also definitiv Bescheid. Ich gehe davon aus, dass sie zumindest grob über das Zwiebelschalenmodell Bescheid wissen.
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Rebecca
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Rebecca »

Ich habe nun die Bände von 3201 bis 3207 mehr oder weniger am Stück gelesen (über 3 Tage). Was tatsächlich einen anderen Blick liefert über die Erzählung. Ich habe Romane, die ich sonst als Füllromane kritisiert hätte, mir nicht so negativ aufgefallen sind, weil ich ja direkt weiterlesen und das Ganze mehr als Gesamtheit genießen konnte.

Ich versuche nun die Sachen nicht zu sehr zu vermischen. 3201 hat mir jedenfalls wieder sehr gut gefallen. Hier empfand ich auch Sichu persönlich besser als im Jubiläumsband. Keine Ahnung, ob das daran lag, dass sie da etwas anders dargestellt war, oder ich bewusster nach der Diskussion hier im Forum darauf geachtet habe.

Ich hätte mir etwas mehr von dem Roman im Jubiläumsband gewünscht. Es hat mir alles gefallen, aber ich mag die Infos/Handlung/Entwicklung immer etwas kompakter. Aber die Figuren haben mir gut gefallen und vor allem auch Atlan.
War es in diesem Roman, dass die RA fliehen musste? Das finde ich bissel schade, von der Storyentwicklung her, ich mag es mehr, wenn diese mächtigen technischen Instrumente, die auch durchaus Offensivkapazitäten und Übertechnologie haben in der Hand der Hauptcharaktere bleiben, da ich eigentlich lesen, will wie die Chars damit umgehen, wenn sie in kleiner Gruppe, so gewaltige Machtmittel haben, und einer großen Masse gegenüberstehen (ich persönlich mag es auch, wenn die Hauptcharaktere persönlich eher unverwundbar sind und ihre Schwäche darin liegt, dass ihre Freunde/Sternensysteme und all die, für die sie kämpfen nicht die gleiche Unverwundbarkeit haben und sie so schauen müssen, wie sie die Dinge lösen.
Aber ich verstehe, dass ist mein sehr spezieller Wunsch. ;) Für die normalen Storywünsche, der Mehrheit der Leser ist es spannungsfördender, wenn die die individuelle Megaüberlegenheit nicht gegeben ist.
Aber das ist nun mehr eine Beschwerde über die Storyentwicklung und weniger hinsichtlich der Geschichte im individuellen Roman.

Wie immer: mehr Robert Corvus geht immer. Ich bin noch lange nicht satt. ;)
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Robert Corvus
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

Rebecca hat geschrieben: 3. Februar 2023, 23:10 Ich habe nun die Bände von 3201 bis 3207 mehr oder weniger am Stück gelesen (über 3 Tage).
Für mich als Autor ist es ein interessantes Gedankenspiel, mir zu überlegen, auf welche Weise meine Heftromane rezipiert werden. Es gibt natürlich einen großen Teil der Leserschaft, der kontinuierlich Woche für Woche die Hauptserie liest; für den vergehen von 3201 bis 3207 sieben Wochen. Dann gibt es Fälle, wie Du sie schilderst: mehrere Heftromane werden am Stück gelesen; bei dieser Art der Rezeption sind zum Beispiel Zusammenfassungen á la "was bisher geschah" weniger wichtig - man hat es ja erst am Vortag gelesen.
Es gibt auch Leserinnen und Leser, die gezielt nur spezielle Hefte lesen, ohne den Zykluskontext - weil sie spezielle Autorinnen oder Autoren mögen (bspw. die Andreas-Eschbach-Fans) oder weil sie sich nach Empfehlungen z.B. hier aus dem Forum richten. Bei denen funktionieren Heftromane dann am besten, wenn sie für sich allein stehen.
Und in der Zukunft wird es auch welche geben, denen gesagt wurde: "Der Fragmente-Zyklus könnte etwas für dich sein", und die dann in einem Rückblick von zehn oder zwanzig Jahren lesen, was heute erscheint.
Schon eine sehr vielfältige Leserschaft. :)
Rebecca hat geschrieben: 3. Februar 2023, 23:10 Hier empfand ich auch Sichu persönlich besser als im Jubiläumsband. Keine Ahnung, ob das daran lag, dass sie da etwas anders dargestellt war, oder ich bewusster nach der Diskussion hier im Forum darauf geachtet habe.
Ich hatte ein bisschen Bedenken, weil Sichu in Die Vollkommenen abschnittsweise eine Opferrolle zufällt - sie wird ja von der Pedotransfererin übernommen und ist dann zunächst einmal wehrlos. Es freut mich, wenn ich das in den anderen Szenen ausgleichen konnte. :)
Rebecca hat geschrieben: 3. Februar 2023, 23:10 War es in diesem Roman, dass die RA fliehen musste?
Ja - und das wird noch für interessante Geschichten mit und um Antanas Lato gut sein, so viel kann ich versprechen. ;)
Rebecca hat geschrieben: 3. Februar 2023, 23:10 3201 hat mir jedenfalls wieder sehr gut gefallen.
...
Wie immer: mehr Robert Corvus geht immer. Ich bin noch lange nicht satt. ;)
:juhu:
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Atistippos »

STDu1711 hat geschrieben: 28. Januar 2023, 22:45
Pendergrast hat geschrieben: 28. Januar 2023, 21:20
...

Sind die Panjasen denn eine derart monokulturelle und bornierte (und damit für mich als Leser nicht so reizvolle) Spezies, dass es keine kulturellen Strömungen und Gruppierungen gibt die hinterfragen, ob die von Panjasen als sinnvoll erachteten Potenziale tatsächlich auch die sind, die das Universum entfalten will? Wo sind die Agnostiker? Wo sind die, die prinzipiell auf die Frage der Vervollkommnung pfeifen, die "Atheisten"?
Ausweitung der Frage: sind die Panjasen überhaupt eine Spezies? Es gibt ja durchaus Indizien (z.B. die geringe Anzahl), die darauf hindeuten könnten, dass sie nur eine Untergruppe der Ganjasen sind. Möglicherweise eine Art Sekte, der es auf irgendeine Weise mit Hilfe des ES-Fragments gelang, die Herrschaft über die ganjasische Zivilisation an sich zu reißen. Der Zusammenhalt in solchen abgeschlossenen Gruppen ist relativ fest und robust gegenüber vernünftigen Argumenten und der Ideologie widersprechenden Fakten.
Ich ziehe das noch einmal hoch, so als Leseempfehlung oder so. :)
Ging weiter oben mit einem Post von Julian los.
War eine schöne Diskussion und das Forum darf sich auf die Schulter klopfen. Es hatte die Lösung und das sehr früh. ;)
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Goshun
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Goshun »

Dies ist der seltene Fall eines Doppelbandes wo mir Teil 2 um einiges besser gefällt als Teil 1.

Das liegt auf der einen Seite an einem traditionellen "Atlan" Setting mit Duell. Toll gemacht. Ja ich weiß, manch einer langweilt sich wenn bestimmte Figuren klischeehaft "ihr Ding" abspulen. Das kommt bei mir darauf an wie es gemacht ist und in dem Fall ist es gut gemacht.
Bin kein Atlan-Fan weil er eben oft nicht mehr so dargestellt wird wie "früher mal in der guten alten Zeit". Atlan, mit allen Wasser gewaschen.

Der Roman hier macht gutes Fanservice und erinnert an alte Zeiten. Das ist schön.

Es geht gleich "bodenständig" weiter wie im Vorband. Kein Fantasyland ist das Szenario sondern ein Umerziehungslager, mit all den Dingen die so ein Umerziehungslager so unerfreulich macht.
Robert Corvus hat geschrieben: 26. Dezember 2022, 13:08 Welche Fantasywerke liest Du/ ziehst Du zum Vergleich heran?
Nachdem ich mich auch immer wieder schuldig gemacht habe und zu viel "Fantasy" im letzten Zyklus bekrittelt habe nehme ich mir heraus aus das aus meiner Sicht zu beantworten auch wenn ich nicht der Gefragte bin:

Der Chaoporter hatte für mich schon das Ausmaß des "Sandman" bzw. "Fable" angenommen... Teilweise "Alice im Wunderland" und die "Unendliche Geschichte" bzw. das Zyklusfinale ist ein astreines archetypisches Märchen mit den 3 "Versuchungen" des jugendlichen Helden.

Natürlich sind die Geschichten die Menschen erzählen seit Jahrtausenden dieselben. SF Setting oder Fantasy Setting. Das ist mir klar. Trotzdem gefallen mir diesen beiden Romane 3200/3201 besser als viele aus dem letzten Zyklus.
Bärchen hat geschrieben: 23. Dezember 2022, 19:47 Perry tötet im Kriegseinsatz.
[...]
früher waren die Pedotransferer nicht so mächtig.
[...]
wen der Soldat verteidigungsbereit ist darf man ihn töten.
Zumindest merkt man an der Autor hat sich schon vor dem Roman Gedanken darüber gemacht denn Perry tötet nicht einfach so sondern hat ein Motiv und das ist nur allzumenschlich. Seine Ehefrau befindet sich meiner Meinung nach in absoluter Lebensgefahr (das wird auch so dargestellt) und der neue Status der Pedotransferer ist unklar. Das hätte ich schon so herausgelesen, am Pedotransfer hat sich irgendwas geändert. Die Schutzvorrichtungen funktionieren nicht mehr, was es ist darauf wird hoffentlich noch eingegangen und das würde ich fest erwarten.

Ob man den Pseudokörper noch paralysieren kann oder hat sich das auch geändert? Perry und Co. sind hier einer unklaren Situation ausgesetzt.

Zum letzten Satz ist meine Meinung: grau ist alle Theorie. Wartet Perry zu lange kann der Transferer ihn selbst möglicherweise übernehmen. Nachdem sich irgendwas geändert haben muss weil die Schutzvorrichtung nicht greift würde mich interessieren ob damit was gewonnen wäre wenn Perry darauf wartet bis er übernommen werden kann, sprich, bis der andere "verteidigungsbereit" ist.

Für mich war das Geschilderte nachvollziehbar.


Wenn es hier eine Kritik gibt dann diese der Unterschied zwischen Perry aus 3199 und 3201 ist deutlich spürbar. Vor allem wenn man die Romane so wie ich "binged" weil ich so weit hinten nach bin. Das tut dem guten Gesamtbild des Romans aber keinen Abbruch, es handelt sich hier bei den Unterschieden um Details und dem Gefühl was auftaucht wenn Perry in der Handlung auftaucht. (was wohl auch vom Setting abhängig ist) Das sind Kleinigkeiten wenn man "unbedingt" was zu kritisieren finden will.

Der Roman ist meiner Meinung nach kein "Military-SF" nimmt aber Anklänge daran, alles bleibt aber im Rahmen.


Was diese Kultur der "Vollkommenheit" betrifft so verwundert es mich doch sehr ein ganzes Volk hat sich auf ein "Ideal" geeinigt welches mit struktureller Gewalt durchgesetzt wird. Ästhetik ist immer eine Frage der Perspektive und meine Erwartungshaltung ist auf diesen Fakt wird im Zyklusverlauf eingegangen. Was "Vollkommen" ist bleibt also ein Diskussionsprozess, für den Moment ist die Darstellung gelungen und gutes Gimmick welches zum Nachdenken anregt.

Die Tatsache was Vollkommenheit hier bedeutet lehnt sich in dem Fall sehr an menschlichen und dem Jahre 2023 entsprechenden Kriterien an deutet auf eine kritische Sicht dieser Dinge hin. Das finde ich ausgezeichnet wenn solche Gesellschaftsthemen aufgegriffen werden, das steht in der Tradition der SF.
Tennessee hat geschrieben: 27. Dezember 2022, 12:44 Über Robert Corvus' Dialoggestaltung kann ich mich wieder nur freuen, diese wirkt auf mich sehr organisch, lebendig und authentisch. Danke schön dafür.
Ich denke diese Beschreibung trifft es ziemlich gut und schließe mich hier an.
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Robert Corvus
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Re: Spoiler 3201: Die Vollkommenen, von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

Goshun hat geschrieben: 31. Mai 2023, 12:24 Das liegt auf der einen Seite an einem traditionellen "Atlan" Setting mit Duell.
...
Der Roman hier macht gutes Fanservice und erinnert an alte Zeiten. Das ist schön.
Ich bin da ganz Deiner Meinung. Sicher besteht die Gefahr, ein Klischee zu bedienen, was die Geschichten vorhersehbar und damit uninteressant(er) macht. Andererseits brauchen Figuren auch ihre Charakteristika, damit sie voneinander unterscheidbar bleiben und wir ein buntes Ensemble erhalten. Atlan hat ein anderes Temperament als Perry, und das sollte man auch merken.
Goshun hat geschrieben: 31. Mai 2023, 12:24 Der Chaoporter hatte für mich schon das Ausmaß des "Sandman" bzw. "Fable" angenommen... Teilweise "Alice im Wunderland" und die "Unendliche Geschichte" bzw. das Zyklusfinale ist ein astreines archetypisches Märchen mit den 3 "Versuchungen" des jugendlichen Helden.
Eingeschworene Fantasyfans würden wohl dasselbe kritisieren. Sie würden den Begriff "Fantasy" für diese Elemente zurückweisen. Gerade diese Literatursparte ist von einem starken Wunsch nach "fantastischem Realismus" geprägt (Kollegen, die rostfreien Stahl als Material für Schwerter beschreiben oder einen Tagesmarsch von 80 Kilometern schildern, bekommen das schnell und massiv zu spüren).
"Märchenhaft" oder - was die Welten innerhalb des Chaoporters betrifft - "surreal" beschreibt es genauer, finde ich.
Goshun hat geschrieben: 31. Mai 2023, 12:24 Zum letzten Satz ist meine Meinung: grau ist alle Theorie. Wartet Perry zu lange kann der Transferer ihn selbst möglicherweise übernehmen. Nachdem sich irgendwas geändert haben muss weil die Schutzvorrichtung nicht greift würde mich interessieren ob damit was gewonnen wäre wenn Perry darauf wartet bis er übernommen werden kann, sprich, bis der andere "verteidigungsbereit" ist.

Für mich war das Geschilderte nachvollziehbar.
Die Diskussion über dieses Thema wurde leider durch unpassende Attributierungen und unrealistische Forderungen an Verhalten in Kriegssituationen schnell toxisch. Literatur dient (auch) dazu, Grenzsituationen auszuloten. Perry Rhodan wurde in eine solche gebracht und hat gehandelt.
Wie er sich entschieden hat, muss nicht jedem gefallen. Im Gegenteil: Es ist ein Qualitätsmerkmal, wenn die Wertungen in der Leserschaft auseinanderfallen, so, wie wir auch Situationen im echten Leben unterschiedlich bewerten.
Ich für meinen Teil tue mich schwer damit, mir einen Perry Rhodan vorzustellen, der eine günstige Gelegenheit verstreichen ließe, eine feindliche Soldatin auszuschalten, die eine derartige Gefahr darstellt wie diese Pedotransfererin. Das wäre eine massive Gefährdung seiner eigenen Leute, insbesondere natürlich Sichu Dorksteigers, gewesen und hätte ihn ein Stück weit als Anführer disqualifiziert - jedenfalls in meinen Augen. Ein Perry Rhodan mit einer solchen Disposition wäre in meiner Vorstellung niemals in die Position gelangt, die er in der Milchstraße innehat, sondern wäre wohl ein Philosoph mit begrenztem Einfluss geblieben, der hoffen muss, dass andere tun, was nötig ist, um die Menschheit zu schützen.
Goshun hat geschrieben: 31. Mai 2023, 12:24
Tennessee hat geschrieben: 27. Dezember 2022, 12:44 Über Robert Corvus' Dialoggestaltung kann ich mich wieder nur freuen, diese wirkt auf mich sehr organisch, lebendig und authentisch. Danke schön dafür.
Ich denke diese Beschreibung trifft es ziemlich gut und schließe mich hier an.
:juhu:
Zweitjüngster der Vollkommenen.
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