Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

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Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Grauer Lord »

So richtig viel fällt mir zum Roman „Die Masken der Kopfjäger“ von Hans Kneifel nicht ein. Anfangs gibt es (im übertragenen Sinn) den für ihn so typischen Dreiklang von „Wein, Weib und Gesang“, als es um die Schilderung der echten Kopfgeldjäger ging, die als Belohnung für ihre gejagten Tariks einen Sonderurlaub auf der paradiesischen Welt Theka zugesprochen bekommen. Auf diesem Weg werden sie von Atlan und seinen Leuten abgefischt, die dann selber die Identität der Kopfjäger annehmen. Woher Atlan von diesem Trupp und der damit verbundenen Möglichkeit wusste, in dessen Identität zu schlüpfen, darauf verschwendet der Romane keine Gedanken, was ich eher schwach finde. Nichts deutet am Ende des letzten Romans auf diese Situation hin.

Die Crew reist durch die, „Permanentverbindung“ genannte Situationstransmitter-Strecke und erlebt so allerlei auf der Urlaubswelt, auf der u.a. eine Karaketta-Strecke für eine riesige Zahl an Zuschauern im Bau ist, so als ob die da Zoltrals eines Tages Omega Centauri für größere Besuchermassen öffnen wollen. Das Karaketta-Thema hatte damals in einigen Heften von Kneifel eine Rolle gespielt. Der epische Kampf gegen den Riesenfisch leitet dann zur eigentlichen Entdeckung über: eine auf dem Meeresboden ruhende, alte Station der Lemurer, das Tarvian. Atlan erinnert sich zu Recht an das Tarkihl auf dem Planeten Gortavor, auf dem mit Band 88 die Kristallprinz-Abenteur begannen. Das setzt bei mir Kopfkino in Gang, solche eingeflochtene Erinnerungen mag ich sehr.

Gefunden wird letztlich eine gemalte Karte des Kugelsternhaufens mit den wichtigsten Welten, darunter auch ein besonders gekennzeichneter Planet im Zentrum von Omega Centauri. Insgesamt ein Roman, der mehr interessant als spannend war und ein sehr schönes Titelbild hat.
Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Grauer Lord »

Sehe übrigens gerade, dass Heft 10 der Centauri-Serie das wohl so ziemlich einzige Atlan-Heft ist, dass ich nicht besitze. Melde mich dafür kommende Woche umso lieber zu Band 11!
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Yman
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 12. Februar 2023, 11:23 Am 08.April 2003 erschien der 7. Band des Centauri-Zykus:

Vorstoß zur Wasserwelt

von Frank Borsch
Grauer Lord hat geschrieben: 15. Februar 2023, 11:12 „Vorstoß zur Wasserwelt“ von Frank Borsch ist ein klasse Roman, den ich aus mehreren Gründen sehr gerne gelesen habe. Mich hat vor allem die Hintergrund-Story fasziniert, wie die ersten Arkoniden nach Omega Centauri gekommen sind. Da wird doch tatsächlich zum Aufbruch der AETRON und Crest geblendet, der sich noch von seiner Schwester Aénda verabschiedet, bevor er auf der Suche nach der Welt des Ewigen Lebens letztlich auf dem Erdmond stranden sollte. Auch Thora hat einen kurzen Auftritt. Das und die plastische Schilderung des alten Kriegsplaneten Arkon III, dazu die psychospiel-süchtige Besatzung, bilden eine super geschilderte Anknüpfung an bzw. Erweiterung der Perry-Historie.
Erst mal zum Positiven: Ich fand den Roman insgesamt auch ziemlich klasse. Vor allem die Hintergrundstory hat mir sehr gut gefallen, aber leider schwächelte dieser Teil dann recht bald, im Grunde schon direkt nach dem Tod Baylamors ab Seite 30. Der Nachfolger Kelisan hat es ja auch nicht lange gemacht. Aber bis dahin war es super, und es hätte gerne so weiter gehen können. Auch wenn ich den Zweikampf Baylamors mit bloßen Händen gegen den Naat nicht für bare Münze nehmen würde. Seltsam fand ich auch das Auseinanderbrechen des Datenkristalls am Ende. So etwas rein Mechanisches sollte ein geringes Problem sein. Dann kann man aus den Bruchstücken eben nur 90 % der Daten retten.
Grauer Lord hat geschrieben: 15. Februar 2023, 11:12Der Rest des Heftes schildert recht spannend den Einsatz Atlans auf der Wasserwelt Tarik und in einer riesigen Klon-Anlage der Zoltrals, die hier - im Zweifelsfall unheilvolle - Experimente betreiben. Li wird eher unspektakulär aus ihrer Haft befreit, Akanara kann mal in die „Zukunft“ schauen, mal sieht er scheinbar in einer alternativen Realität, wir Atlan einen Gefangenen foltert. Ich finde diese Gabe nach wie vor zu stark und vor allem zu wenig klar ausgearbeitet, was der junge Yarn nun wirklich kann und was nicht. Bei Atlan weiß man auch nie, wo seine Grenzen sind, wenn er im Ausnahmezustand ist, sprich seiner aktuellen Geliebten Gefahr droht.

Also insgesamt gesehen ein Heft für alle Fans des alten Arkon und geheimnisvoller Verstrickungen, die in die Vergangenheit des Großen Imperiums zurückreichen. Dazu ein tollstes TiBi meines Lieblings-Künstlers Alfred Kelsner, der immer stark ist, wenn Raumschiffe und eher kosmische Szenerien gezeigt werden sollen.
Roman und Titelbild haben mir sehr gut gefallen. Mit dem Jungen Akanara wussten die Autoren wohl tatsächlich nicht immer so richtig etwas anzufangen. Natürlich ist für ihn alles irgendwie neu, und er hat seine Gabe, das macht ihn interessant, aber eigentlich passt es nicht so richtig, einen solchen Jungen auf riskanten Einsätzen mitzuschleppen, auch wenn seine Gabe hier und da sicher nützlich war.

Nun zum Negativen:
Lumpazie hat geschrieben: 18. Februar 2023, 21:54 Am 22.April 2003 erschien der 8. Band des Centauri-Zykus:

Erben der Lemurer
von Susan Schwartz
Grauer Lord hat geschrieben: 24. Februar 2023, 10:27 Die Einführung der jungen Frau in das Priesteramt und die Entdeckung der alten Artefakte inklusive der Großen Mutter hat man natürlich so oder ähnlich schon x-fach gelesen. Neu war für mich der Beinnahe-Todeskampf Atlans bei seinem Unterwasser-Duell gegen seinen Rivalen Kafir; wie gnadenlos der Atlan beinahe das Lebenslicht ausgedrückt hätte, ZA, Ritteraura usw. hin oder her, das fand ich sehr spannend und das zeigte uns mal wieder, was relative Unsterblichkeit bedeuten kann. Der Tod Akanaras war tragisch und überraschend zugleich, wahrscheinlich aber auch die beste Lösung für diese Figur. Ob der junge Yarn nun seinen eigenen Tod vorausgesehen hat, oder den von Atlan, und sich deshalb geopfert hat, bleibt der Phantasie überlassen. Die Trauer Atlans um seinen Weggefährten wurde überzeugend dargestellt; die ganze Atmosphäre des Zyklus hat etwas Bedrohliches an sich, das uns immer wieder sagt: Omega Centauri ist nicht ohne!

Ein Roman also, der auch über die emotionale Schiene kommt, Spannung und Tragik bietet. Dass die Große Mutter vom lemurischen Planeten Di‘akir stammt, ist ein Crossover und hat mit der Comic-Veröffentlichung aus dem Jahr 2003 zu tun, in denen dieser Planet eine Rolle spielte (habe ich aber nie gelesen).
Der Comic sagt mir nichts, aber ich konnte auch dem Roman, insbesondere dem Tod Akanaras wenig abgewinnen. Sicher, der Roman strebt irgendwie seinem dramatischen Höhepunkt entgegen, und es stimmt auch, dass Omega Centauri einen sehr gefährlichen Eindruck macht, aber es ist eben eine der gefährlicheren dunklen Ecken der Milchstraße, und selbst auf Arkon I ist man bei Tageslicht nicht sicher. Ob der Tod Akanaras für die Figur Akanara die beste Lösung darstellt, vermag ich nicht zu sagen, aber für die Autorin war es sicher eine gute Lösung, denn ansonsten schien mir der Roman ziemlich überflüssig. Wahrscheinlich wäre ein Doppelroman von Frank Borsch für mich eine bessere Lösung gewesen, mit einer ausführlicheren Hintergrundgeschichte Baylamors usw. Die Große Mutter hat mich nicht interessiert.
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

Am 03. Juni 2003 erschien der 11. Band des Centauri-Zykus:

Der Tamrat

von Rainer Castor

Titelbild

Bild

Zeichner: Hank Wolf


Handlung:

Atlan rematerialisiert in der Kharag-Stahlwelt und wird vom dortigen Zentralcomputer als Hochrang-Bevollmächtigter anerkannt, weil er den Umhang eines Tamrats trägt. Bei der Kharag-Stahlwelt handelt es sich um einen ausgehöhlten Planetoiden im geometrischen Mittelpunkt des Centauri-Sonnentransmitters, dessen eigentliches Zentrum auf der Zelle eines lemurischen Superschlachtschiffs aufgebaut wurde und der in den Halbraum eingebettet ist. Jede der zwölf Außenflächen des Sonnendodekaeders kann als eigenständiger Transmitter benutzt werden, alle 20 Sonnen zusammen bilden einen Super-Transmitter. Zur Abschlusseinstufung muss der Zentralcomputer auf Atlans Individualschwingungen und diejenigen seines Umhangs eingestimmt werden. Während dieser Prozedur werden ihm Informationen über die lemurische Vergangenheit vermittelt.

Er erlebt die gespeicherten Erinnerungen eines Hohen Tamrats von Lemur, der in der Zeit der Haluterkriege (circa 50.000 v. Chr.) gelebt hat, als wären es seine eigenen. Der Name dieses Mannes ist Nevus Mercova-Ban. Er ist ein auf Zeut geborener Zeut-Ellwe.

Auf Zeut gibt es enorme PEW-Metall-Vorkommen (lemur. Drokarnam, dt. »Drachenmetall«). Durch die Anwesenheit der Lemurer und die Auswirkungen ihrer Hypertechnik hat sich das PEW-Metall auf Zeut als ein eigenes Bewusstsein (Paradox-Intelligenz) entwickelt. Diese Megaintelligenz ZEUT geht eine enge Verbindung mit der lemurischen Zivilisation ein.

Die Zeut-Ellwen verfügen wegen einer erhöhten Konzentration dieses Metalls in ihrem Blut und der Paradrüse über stärkere Psi-Kräfte und stehen in ständigem mentalem Kontakt mit der Megaintelligenz ZEUT. PEW-Depots werden als Außenstellen – sogenannte Mittler-Plattformen – auch auf anderen lemurischen Welten eingerichtet.

Mit Hilfe der Megaintelligenz ZEUT war es den Lemurern möglich, den überraschenden Angriff der Haluter am 11. Ty des Torlon Keub im Jahre 6320 dha-Tamar (dT) abzuwehren und auch weiterhin standzuhalten. Am 18. Ty des Torlon Ezrach im Jahre 6332 dT, als Nevus zwölf Jahre alt ist, wird Zeut durch einen gezielten halutischen Großangriff vernichtet. Nevus wird beim Angriff der Haluter von einer Frau gerettet, die sich Shurya nennt und Tochter des hohen Tamrats und Chefwissenschaftlers Noral Atorem ist.

Sie und ihr Vater scheinen nicht zu altern – sie tragen Zellaktivatoren. In Wirklichkeit handelt es sich bei diesen beiden um Ermigoa und ihren Vater Selaron Merota. Diese beiden sind Zeitreisende auf der Flucht vor den Meistern der Insel und versuchen, die Geschicke der Lemurer behutsam zu lenken. Parallel dazu agieren Zeitagenten der Meister der Insel.

Die Haluter wurden von den Uleb auf die Lemurer gehetzt, weil diese lemurische Zeitexperimente angemessen haben. Möglicherweise sind die Zeitreisen aus dem Umfeld der Meister der Insel, zum Beispiel zur Schaffung der galaktozentrischen Sonnentransmitter, für den Ausbruch der Haluterkriege verantwortlich.

Nevus hat des Öfteren Visionen von bunten Schmetterlingen und von homerischem Gelächter. Auch Noral Atorem erwähnt ES und ANTI-ES – offenbar stecken die Lemurer mitten in einem früheren kosmischen Schachspiel der Superintelligenzen. Nevus verliebt sich in seine schöne Retterin, kommt ihr aber niemals näher.

Die Überreste des Planeten Zeut, die auf Lemur zusammen mit der leichten Verschiebung der  Wikipedia-logo.png Umlaufbahn für den langsamen Beginn einer Eiszeit sorgen, sind der letzte Schutz der Zentralwelt des Großen Tamaniums vor den Halutern, denn der Drokarnam-Staub stört zwar die Technik, hält jedoch auch die vierarmigen Riesen fern.

Als Assistent des Chefwissenschaftlers Atorem erforscht Nevus diverse Hinterlassenschaften der Cappins, die auf Lemur entdeckt worden sind. Er versucht, die Fähigkeit des Pedotransfers künstlich nachzuahmen, um auf diese Weise Einfluss auf die Haluter nehmen zu können. Auf Atrut wird künstlich Psi-Materie hergestellt. Damit werden einige Planeten zu Psi-Bastionen gemacht. Durch die so entstehende Strahlung sollen die Haluter lethargisch gemacht werden.

Währenddessen laufen die Vorbereitungen für eine Evakuierung der lemurischen Zivilisation mit Hilfe der Sonnentransmitter nach Andromeda (Karahol) auf vollen Touren, denn die Haluter vernichten ein lemurisches Sonnensystem nach dem anderen. Parallel dazu werden auf vielen Welten Tarvian-Fluchtstationen errichtet, die aus einem hyperenergetisch aufgeladenen Hyperkristall-Drokarnam-Gemisch bestehen. Dieses Material widersteht sogar den halutischen Intervallstrahlern.

Als die Haluter, mit neuer Paratron-Technologie ausgestattet, zu einer weiteren Großoffensive ansetzen, fliehen die Lemurer endgültig aus der Milchstraße. In Omega Centauri haben die Lemurer mit Hyperschwall-Generatoren die natürlichen Emissionen des Sternhaufens so verstärkt, dass für Raumschiffe kaum ein Durchkommen ist. Nur einige von Lemurern bewohnte Systeme wurden davon freigehalten. Die Hyperschwallfronten, mit denen die AT-TOSOMA so schwer zu kämpfen hatte, sind also künstlich verstärkt worden!

Nevus, mittlerweile Hoher Tamrat von Lemur für Abjin-Projekte, stirbt im Jahre 6412 dT auf Kharag-Stahlwelt bei dem Versuch, einen Haluter mit einer Bewusstseinstransferanlage zu übernehmen. Bei seinem Übernahmeversuch stößt er auf einen bereits von einem Uleb übernommenen Haluter. Der Uleb kann sich gegen die Übernahme wehren und Nevus die Lebenskraft aussaugen. Dessen Erinnerungen gehen auf den Kharag-Computer über.

Eine weitere Nutzungsmöglichkeit des gezielten Bewusstseinstransfers besteht darin, das eigene Bewusstsein auf Androiden- oder Klon-Körper zu übertragen; dies wäre gleichbedeutend mit Unsterblichkeit!

Atlan erwacht als anerkannter Tamrat, er macht sich sogleich auf den Weg zurück nach Kharba. Gerade als er den Transmitter betreten will, erschallt über die interne Kommunikationsanlage die hasserfüllte Stimme von Crest-Tharo da Zoltral.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Moonbiker »

Klasse Roman, konnte ihn nicht aus der Hand legen.

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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

Ein epischer Roman von Rainer Castor, der gut erklärte, warum die Lemurer so lange gegen die Haluter standhalten konnten. Zu dem kanonisierte Castor hier endgültig den "Schmied der Unsterblichkeit" als Hintergrundgeschichte der MDI :st:
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Grauer Lord »

Was für ein Roman! „Der Tamrat“ ist ein ganz besonderes Werk von Rainer Castor. Warum man ihn schmerzlich vermissen muss, liegt auf der Hand, wenn man die lässige und gleichzeitig so fundierte Verknüpfung großer und kleiner Seriendetails zu einem großen Gewebe betrachtet. Dass RC damit auch zu weit gehen konnte, belegen die drei Arkon-Blaubände, klar. Centauri 11 ist aber immer wieder ein absoluter Lesegenuss. Damit wird nebenbei auch bewiesen, wieviel Potential die Vergangenheit alleine der Milchstraße für die Handlung hat (und hätte), wenn man den Schatz all der Stories von früher in einen Zusammenhang bringt und vorsichtig erweitert. Davon und vom ganz einfachen Erklären der Dinge ist in der Serie von heute leider seit vielen Jahren keine Rede mehr. Aber das ist ein anderes Thema. Mich hat in der Tamrat-Story vieles fasziniert. Etwa die Schilderung der uralten Stadt Matronis auf Lemur, die noch von den Cappins übrig geblieben war. Aus der Zeit der ewigen Abwehrkämpfe der Lemurer gegen die cappinschen Zuchtgeschöpfe der Zyklopen, Zentauren und Argazaten wird sehr schön hergeleitet, wieso sich die Vorfahren der Menschen so explosionsartig über die (in großen Teilen „leere“) Milchstraße ausgedehnt haben und welche abwehrbereite, kämpferische Mentalität dahinter steckte (mal schauen, ob im aktuellen Cappinzyklus der Erstauflage irgendwann auch mal Kolorit „von früher“ auftauchen wird, bisher ist das ja eher nicht der Fall…. ) Toll auch die Erweiterung der PEW-Geschichte, die in der Existenz einer sich selbst bewussten Intelligenz ZEUT gipfelte. Das und die Gilde der Zeut-Ellwen wurde vom Autor nachträglich und genial in unser bisheriges Bild des Planeten Zeut eingeflochten. Und mit ZEUT auch gleich erklärt, warum die ersten Haluter-Angriffe auf die Erde gescheitert sind, woher die Eiszeiten auf der Erde kamen usw.

Dazu kommen viele Kleinigkeiten und Anekdoten, wie der Hinweis auf Einaklos, dessen Überreste in einem Roman des M-87-Zyklus („Kampf um den Neptunmond“) eine Rolle spielten; oder auf die Bio-Experimente Vauw Onacros aus dem Altmutanten-Zyklus. Viele lose Fäden früherer Jahre werden in diesem Heft sinnvoll und, wie ich finde, sehr gut lesbar verknüpft. Dazu kommt noch der wichtige Hinweis auf die Abwehrwaffe der Psi-Bastionen und den Lemurischen Kriegskalender, aus den 90er-Heften der ersten Atlan-Serie, als es gegen den „Grauen“ ging. Ich meine aus der Erinnerung heraus, dass die Psi-Bastionen auch in den folgenden Mini-Zyklen noch eine Rolle spielen werden.

Ich könnte mich noch lange an all dem erfreuen, aber das bringt ja auch nichts. @Lumpazie hat die Kanonisierung des Terrid-TaBus „Schmied der Unsterblichkeit“ gelobt - das ist wiederum mein Wermutstropfen in diesem Heft. Ich halte Terrids Story um lebensverlängernde Schwingquarze als Grundlage der ZAs der MdI für viel zu simpel und zu phantasielos. Mich gruselt dieser Ansatz regelrecht, andere finden ihn wiederum genial. Jeder so, wie er mag. Für mich war immer klar, dass die Perrys Solares Imperium und die MdI Gegenentwürfe von ES und Anti-ES sind, denn irgendeine Erklärung muss es ja dafür geben, dass MdI-Terror, Haluter-Angriffe und vieles mehr einfach passieren konnten, ohne dass die amtierende Superintelligenz eingriff, Große Zeitschleife hin oder her. Deshalb tendiere ich persönlich eher zu der „Realität“, wie Marianne Sydow sie im Linguiden-Zyklus geschildert hat. Das wird aber ja inzwischen leider als ES-Verwirrung abgetan ….

Rahmenhandlung um Atlan gibt es kaum, kommende Woche gibt es dann schon den Abschluss dieses Zwölfer-Abschnitts.
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

@ Grauer Lord - auch ich sehe die MDI auch als Schachzug innerhalb des Kosmischen Schachspiels von ES und Anti-ES. Es gab mal die Theorie (ich glaube die war von Andreas Möhn), das die Mächtigkeitsballung von ES zwischen diesen beiden Polen aufgeteilt ist. Andromeda und die Magellanschen Wolken waren von Anti-ES, der Rest von ES verwaltet. Das wäre meiner Meínung nach eine sehr gute Erklärung gewesen, warum die ES die Terrorherrschaft der MDI, respektive der ULEB in seiner Mächtigkeitsballung zugelassen hat.

Der Schmied der Unsterblichkeit passt sogar sehr gut mit ins Bild - den es ist gut möglich, das Anti-ES im Hintergrund Selaron geleitet oder beeinflusst hat. Rainer Castor selber hat solche Vermutungen geäussert und meines Wissens nach auch in den Blaubänden verarbeitet.
Und ja - gerade der Einsatz der Schwingquarze finde ich genial, zieht dieser doch Vitalenergie von anderen Lebewesen ab und zeigt erst recht, das die MDI keine Skrupel kennen, wenn es um Ihre Macht geht.

Mariannes Sydows genialer Roman ist übrigens keineswegs als ES-Verwirrung abgetan. Marianne konnte ja nix dafür - das Expose kam von Ernst Vlcek und ich finde, Sie hat mit "Blick in die Zeit" einen hervorragenden Roman abgeliefert (auch wenn es mir bei dieser Lösung der ZA um die MDI regelrecht den Magen umdreht). Fakt ist aber - nur durch diese Begegnung konnten die Linguiden entstehen (Suche nach der Welt der Unsterblichkeit, Ausgebrannter ZA usw). Da steckt also mehr dahinter, als ein Fiebertraum der Superintelligenz ES.

Da es dann in den Zyklus auch um den Dorifer-Schock und die Nega-PSiqs ging, nimmt man an, das dieses Ereignis in einem dieser Nega-PSiqs stattfand und somit Einfluss auf das Standard-Universum nahm (Entstehung der Linguiden).
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

Also von daher, lieber Grauer Lord, haben beide Zellaktivatorlösungen im PR-Universum Ihren Platz. Der Leser kann daher für sich entscheiden, wessen Lösungsansatz ihm besser gefällt. Nicht unbedingt die eleganteste Lösung - aber immerhin der Versuch dazu ;)
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Grauer Lord »

Hallo @Lumpazie, ich habe meine Auffassung zu dem besagten Planetenroman und Marianne Sydows Heft auch nur aus der Erinnerung heraus verfasst, reingeschaut habe ich in beide schon lange nicht mehr. Ich hole das demnächst nach, da mich das Ende des Chaotarchen-Zyklus so verärgert hat, wie mich die Story um die Panjasen langweilt, und ich als Leser seit 1979 jetzt langsam mal eine längere Pause von der Erstauflage einlegen muss. Viel Zeit zum Nachlesen also :st: Von Uwe Anton gibt‘s mit „Statistiker des Todes“ (Planetenroman 414) ja auch noch einen Ansatz, mit der Widersprüchlichkeit der beiden Ideen zu den MdI klarzukommen. Dass man als Leser quasi seinen Lieblingsansatz der Story für „real“ halten kann, ist ja auch ein Novum bei PR. Und zeigt, dass man als heutiger Expokrat vom Thema MdI besser die Finger lässt, von Randaspekten wie Soynte Abil mal abgesehen. Generell wundert es mich heute aber schon, warum Terrid damals ein derartiges Manifest in einem Nebenprodukt der Heftserie „einfach so“ raushauen durfte.
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 26. Februar 2023, 04:49 Am 06.Mai 2003 erschien der 9. Band des Centauri-Zykus:

Die Masken der Kopfjäger

von Hans Kneifel
Grauer Lord hat geschrieben: 8. März 2023, 10:05 Woher Atlan von diesem Trupp und der damit verbundenen Möglichkeit wusste, in dessen Identität zu schlüpfen, darauf verschwendet der Romane keine Gedanken, was ich eher schwach finde. Nichts deutet am Ende des letzten Romans auf diese Situation hin.
Das stimmt, da bleibt etwas offen, das man irgendwie sicher besser hätte erklären können. Andererseits war es auch ein interessanter Übergang, den Roman mit den Kopfjägern beginnen zu lassen und dann ohne weitere Erklärung Atlans Team ins Spiel zu bringen. Das Problem ist irgendwo immer dasselbe: Viele Romane sind eigentlich so oder so irgendwie Lückenfüller. Hier in der Miniserie geht es einfach auch immer von einem Planeten zum nächsten. Man findet Hinweise, Koordinaten, irgendwas, und der nächste Autor kann seine Geschichte weitgehend unabhängig auf 64 Seiten ausgestalten. Er muss dann nur einen mehr oder weniger vagen Anknüpfungspunkt für den nächsten Roman bereitstellen. In diesem Fall wieder ein Bild mit Hinweisen, Koordinaten. Theoretisch kann man zwischen zwei aufeinanderfolgenden Romanen auch immer wieder beliebig viele neue einfügen, hier z.B. einen, der erzählt, wie Atlans Team auf die Kopfjäger aufmerksam wurde.
Grauer Lord hat geschrieben: 8. März 2023, 10:05Die Crew reist durch die, „Permanentverbindung“ genannte Situationstransmitter-Strecke und erlebt so allerlei auf der Urlaubswelt, auf der u.a. eine Karaketta-Strecke für eine riesige Zahl an Zuschauern im Bau ist, so als ob die da Zoltrals eines Tages Omega Centauri für größere Besuchermassen öffnen wollen. Das Karaketta-Thema hatte damals in einigen Heften von Kneifel eine Rolle gespielt. Der epische Kampf gegen den Riesenfisch leitet dann zur eigentlichen Entdeckung über: eine auf dem Meeresboden ruhende, alte Station der Lemurer, das Tarvian. Atlan erinnert sich zu Recht an das Tarkihl auf dem Planeten Gortavor, auf dem mit Band 88 die Kristallprinz-Abenteur begannen. Das setzt bei mir Kopfkino in Gang, solche eingeflochtene Erinnerungen mag ich sehr.

Gefunden wird letztlich eine gemalte Karte des Kugelsternhaufens mit den wichtigsten Welten, darunter auch ein besonders gekennzeichneter Planet im Zentrum von Omega Centauri. Insgesamt ein Roman, der mehr interessant als spannend war und ein sehr schönes Titelbild hat.
Ich fand den Roman (und das Titelbild) sehr gelungen. Er war nicht superspannend und war tatsächlich ein fast reiner Atlan macht Urlaub Roman, ein typischer Atlan-Roman von Hans Kneifel jedenfalls. Ganz ohne Spannung war der Roman für mich allerdings auch nicht. Einerseits war es schon eine Art Urlaub in einem Urlaubsparadies, und Atlan lässt es sich gut gehen, aber Kneifel gelingt es auch sehr gut, ein Gefühl unterschwelliger Bedrohung zu vermitteln. Ort und Handlung werden farbenprächtig ausgemalt, und der Roman macht auch ein wenig Werbung für die Zeitabenteuer und Jugendabenteuer, und es findet sich ja auch tatsächlich explizite Werbung für die entsprechenden Bücher auf den Umschlagseiten der Hefte, und ich muss zugegeben, ich bekäme auch Lust, da was zu lesen, sei es Atlan im antiken Griechenland, oder den sagenhaften Band 88 der Atlan-Serie.
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

Grauer Lord hat geschrieben: 17. März 2023, 17:50 Hallo @Lumpazie, ich habe meine Auffassung zu dem besagten Planetenroman und Marianne Sydows Heft auch nur aus der Erinnerung heraus verfasst, reingeschaut habe ich in beide schon lange nicht mehr. Ich hole das demnächst nach, da mich das Ende des Chaotarchen-Zyklus so verärgert hat, wie mich die Story um die Panjasen langweilt, und ich als Leser seit 1979 jetzt langsam mal eine längere Pause von der Erstauflage einlegen muss. Viel Zeit zum Nachlesen also :st: Von Uwe Anton gibt‘s mit „Statistiker des Todes“ (Planetenroman 414) ja auch noch einen Ansatz, mit der Widersprüchlichkeit der beiden Ideen zu den MdI klarzukommen. Dass man als Leser quasi seinen Lieblingsansatz der Story für „real“ halten kann, ist ja auch ein Novum bei PR. Und zeigt, dass man als heutiger Expokrat vom Thema MdI besser die Finger lässt, von Randaspekten wie Soynte Abil mal abgesehen. Generell wundert es mich heute aber schon, warum Terrid damals ein derartiges Manifest in einem Nebenprodukt der Heftserie „einfach so“ raushauen durfte.
Peter Terrid durfte und SOLLTE (!) so ein "Manifest" heraushauen - er wurde tatsächlich dazu beauftragt. Damals waren die Taschenbücher ein beliebter Dummelplatz, um neue Autoren auf PR-Tauglichkeit zu prüfen oder als Spielwiese für eigene Geschichten der PR-Autoren. Aber eine wichtige Funktion war auch, das Sie "liegen gebliebene" Themen der Serie aufgriffen und abschlossen. Gerade wenn Leser stark nach diesen Themen nach fragten. Genau so war das dann mit dem Schmied der Unsterblichkeit.

Peter Terrid war damals ein Jungautor, der solche Themen souverän abarbeiten konnte und die Leser forderten immer wieder die Info über die Geschichte der MDI. Als trat der damalige Redakteur Horst Hoffmann an Peter heran und meine (Originalton): ".....erledige das einmal!". Genau das tat Peter dann. Und zu der oft gescholtenen "Fantasy"-Lösung, das die ZA der MDI Vitalenergie von anderen Lebewesen Andromedas abzog, war Peters Ansatz dazu: Falls Perry Rhodan jemals herausfinden sollte, wie die MDI Ihre ZAs bekamen, dann durfte er diese Methode nicht nachmachen - sonst hätten die Terraner ZAs in Massen. Diese Lösung fand ich genial, unterstrich sie zum einen den parasitären Charakter der MDI (nur nehmen und nix dafür geben), zum anderen würde Perry niemals so einen ZA anlegen, wenn er um dessen Funktionsweise wüsste.

Aber so sehr ich dieses Buch und seine Story liebe - auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Lösung, das Selaron die Sonneningenieure per Zeitreise in die Vergangenheit schickte und die Sonnentransmitter bauen lies...uhhhh das liegt mir immer noch schwer im Magen.

Ähnlich verhält es sich bei Marianne Sydows Roman BLICK IN DIE ZEIT. Wenn auch Perry und Atlan hier nur Zuschauer der Ereignisse in der Vergangenheit sind - sie nehmen direkt Einfluss darauf, in dem sie den ausgebrannten ZA übergeben und dadurch Einfluss auf die Vergangenheit nehmen (Entstehung der Linguiden).
Und das die MDI dann schon über kosmische Mächte, moralischen Kode des Universums usw informiert wurden (zu mindestens Nermo Dehlim und Mirona) stieß mir in dieser Version mehr als übel auf.

Wie gesagt, beide Romane für sich allein sind sehr lesenswert und haben Ihre Berechtigung - nur im Gesamtkonsens zur MDI Geschichte passt MIR halt der Terrid Roman besser. Natürlich gibt es auch genug Fans (so wie Du) welche die Sydow-Variante bevorzugten. Das ist natürlich absolut ok. Nur hatte Ernst Vlcek (von ihm kam das Expose zu Mariannes Roman) diese Geschichte nicht ins Laufen gebracht, dann hätten wir dieses Dilemma heute nicht. Aber.....is nun mal passiert. Bei so einer grossen Geschichte wie PR ist sowas unumgänglich.

Was mich bei dieser Geschichte einfach fasziniert, das es da dann ein Taschenbuch fast geschafft hat, fast einen PR-Roman auszuhebeln. Normalerweise gilt Heftroman kanonischer vor Taschenbuch. So hätte also der Heftroman als endgültige Version der Entstehung der MDI gelten müßen (und tut das auch heute noch für viele Fans). Anscheinend war die Fanbase des Terrid Roman damals aber so gross, das der Wiederstand gegen den Sydowroman enorm war. Wenn nicht die Linguiden als Folge dieses Romans gewesen wäre - ich glaube man hätte den Roman nachträglich wirklich als Fiebertraum von ES deklariert (so wie den hervorragend Roman von Peter Terrid " der Tag des Zorns" (Heft 1598), welcher von vornherein ein Fiebertraum von ES war. In ihm versucht die Superintelligenz ES eine alternative Zeitlinie zu erschaffen).

Doch es ist, wie Du schon schreibst - die Autoren haben es geschafft (mit dem Romanen wie "der Tamrat" oder dem TB "die Statisker des Todes" (auch eins meiner Lieblingsromane) für die Leser zwei Lösungen bereit zuhalten. Eigentlich.......genial :-D

Ich bin gespannt, wie Deine Meinung ist, wenn Du die Romane wieder liest. Ich würde Dir noch den Roman "das Mädchen von Lemuria" dazu empfehlen. Hier wird Ermigoa in die Heftromanserie eingeführt. Der Roman gehört irgendwie dazu. Im Taschenbuch Thread wurde "vor" kurzen auch das TB "Schmied der Unsterblichkeit" rezensiert und es gibt auch einen interessanten Thread über die Herkunft der MDI. Da kannst Du dann gerne Deine Meinung zu den Romanen dazu posten.

die Zellaktivatoren der MDI:

viewtopic.php?t=1761

Schmied der Unsterblichkeit:

viewtopic.php?p=738271#p738271

Was mir bei der Sache noch auffällt - schon im "Vorgängerzyklus" Traversan wurde das Thema MDI und Selaron angestupst. Das war zu dieser Zeit offensichtlich ein sehr heisses Thema. :-))
Zuletzt geändert von Lumpazie am 19. März 2023, 09:23, insgesamt 2-mal geändert.
Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

Und somit kommen wir zum Abschluss des 2. Atlan Minizyklus:

Am 17. Juni 2003 erschien der 12. Band des Centauri-Zykus:

Finale am Sonnentransmitter

von Uwe Anton

Titelbild

Bild

Zeichner: Hank Wolf


Handlung:

Atlan lässt fünf seiner Begleiter, darunter auch Li da Zoltral, durch den Transmitter zur Kharag-Stahlwelt kommen. Der Zentralrechner der Station hat zwar zugesichert, sich in die Auseinandersetzung der zwei vermeintlichen Tamräte nicht einzumischen, sorgt aber dafür, dass innerhalb der Station keine Schutzschirme funktionieren. Zum Ausgleich isoliert und betäubt er aber auch den größten Teil von Crest-Tharo da Zoltrals Mannschaft, damit auch Atlans Widersacher nur fünf Leute zur Unterstützung zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund treffen Atlan und seine Begleiter auf ihrem Weg zum Zentrum des ehemaligen Planetoiden zunächst auf keinen Widerstand. Sie entdecken Biolabore, in denen mehr oder weniger missglückte Ergebnisse von Crest-Tharos Klonexperimenten entweder in Formaldehyd konserviert oder in Käfigen eingesperrt sind. Wie es scheint, hat der Arkonide diese missgebildeten Geschöpfe mit Hilfe der lemurischen Anlagen gezüchtet, und eines davon gleicht dem affenähnlichen Wesen namens Krantar, dem Atlan im Jahre 2406 beim Kampf gegen Mirona Thetin begegnet ist.

Als dann doch ein Angriff durch Crest-Tharos Leute erfolgt, trennt sich Atlans Gruppe. Atlan und Li kommen auf der Flucht durch eine große Halle, in der dinosaurierähnliche Kreaturen – alles geklonte Kunstwesen – in großen Gruben gehalten werden. Atlan wird von einem Paralysestrahl gestreift und stürzt in eine dieser Gruben. Li kann das darin hausende Echsenwesen im letzten Moment erschießen, bevor es Atlan verspeist. Die beiden nähern sich dem Kern der Station, wo sich auch die Bewusstseins-Transferanlage der Lemurer befindet, als der Kontakt zu ihren Kameraden abreißt. Atlan und Li erleiden das gleiche Schicksal; sie laufen Crest-Tharo und seinen Leuten in die Arme und werden von diesen gefangen genommen.

Crest-Tharo will die Bewusstseins-Transferanlage an Li testen. Er hat sein Wirtschaftsimperium im arkonidischen Reich nur mit Hilfe der lemurischen Hinterlassenschaften in Omega Centauri aufbauen können, die er nach und nach ausgebeutet hat. Der Angriff auf das Epetran-Archiv diente nur dem Zweck, einen Krish'un zu erbeuten, mit dem er sich gegenüber dem Kharag-Gehirn als Tamrat ausweisen wollte – denn nur als solcher wollte der Rechner ihm Zugriff auf die Steueranlagen für den Sonnentransmitter und auf die Bewusstseins-Transferanlage gewähren. Crest-Tharo war es, der mit dieser Anlage einen Techniker der Orbanaschol-Werft zu einem Attentat auf Atlan gezwungen hatte. Er hatte auch versucht, Atlan auf dem Weg zum Tamanium Shah'taman und Li beim Bankett der Tamaron zu übernehmen, war aber an Atlans Mentalstabilisierung gescheitert. Bei Li verhindert ein anderer, unbekannter Einfluss die Übernahme, und zwar auch jetzt, als Crest-Tharo seine entfernte Verwandte direkt in die Anlage steckt und diese bis zur Höchstbelastungsgrenze hochfährt. Seine Ziele sind einfach: Er selbst will in Atlans Körper die Macht über Arkon an sich reißen und die Unsterblichkeit an zahlende Kunden verkaufen.

Dann greifen Zanargun und der Dryhane ein, die frei geblieben sind. Crest-Tharo überlastet die Anlage und Li kommt frei, während alle außer Atlan von den entfesselten Psi-Energien betäubt werden oder fliehen. Allerdings verhält Li sich mehr als eigenartig: Sie attackiert Atlan und faselt unverständliches Zeug von ihrem Herrn – Samkar! Sie scheint völlig durchgedreht zu sein, und versucht, die Kontrolle über die Bewusstseins-Transferanlage zu erhalten, um Atlan mental zu übernehmen. Gleichzeitig steigt der gut erhaltene Körper des vor 50.000 Jahren gestorbenen Tamrats Nevus Mercova-Ban aus seinem Sarg, der sich in der Zentrale befindet. Li wird von dem Krantar-Wesen mit einem Speer getötet. Die überlastete Bewusstseins-Transferanlage leitet die Selbstzerstörung ein. Nevus Mercova-Ban spricht zu Atlan und sagt etwas, das nur Atlan und Li bekannt ist. Offenbar wurde Lis echtes Bewusstsein in den Körper des Lemurers transferiert. Aber wer hat dann Lis Körper gesteuert und Atlan angegriffen? Samkar, der in der Station erscheint und die Selbstzerstörung der Anlage aufhält, liefert die Erklärung: Er hat der Arkonidin schon vor ihrer ersten Begegnung mit Atlan ein zweites Bewusstsein eingepflanzt. Dieses war verantwortlich für ihr oft seltsames Verhalten. Sie hatte den Auftrag, Atlan zu beobachten und zu beschützen, weil er, wie Samkar sagt, noch gebraucht wird. Dann verschwindet der Kosmokratenroboter mit Lis Leiche.

Auch der Körper von Nevus mit Lis Bewusstsein stirbt. Atlan stürmt mit seinen Leuten den Raum, in dem Crest-Tharo sich verschanzt hat. Atlan beherrscht seine Rachegelüste und nimmt den Großindustriellen gefangen. Die Bewusstseins-Transferanlage ist so stark beschädigt, dass sie für immer unbrauchbar bleiben wird. Der Rest der Anlage bleibt erhalten und kann irgendwann einmal näher untersucht werden.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Grauer Lord »

Lieber @Lumpazie, danke für die vielen Infos! Dass Terrid regelrecht eine Auftrag hatte, das MdI-Rätsel in einem Taschenbuch anzugehen, wusste ich nicht. Die Erschaffung der Sonnentransmitter per Zeitschleife finde ich bis heute schlimm und klammere das gedanklich auch immer aus, wenn ich an das Thema MdI denke. Insgesamt lässt der Kommentar von HoHo die ganze Genese des Planetenromans aber natürlich in einem anderen Licht erscheinen. Tatsächlich hat er seinerzeit ja schon viele Lücken in der Handlung geschlossen, wie etwa „Unsterblichkeit x 20“ oder „Expedition der Todgeweihten“. Damals gab es ja eine Phase in den Taschenbüchern, in denen das Lückenschliessen ein vogue war, auch Arndt Ellmer war da sehr rührig: Wenn ich mal an seine Trilogie um die Entstehung von THERMIOC denke, die beiden Bücher über Jen Salik oder seine Werke über die Cantaro-Zeit („Ich, der Vasall“). Ich fand das toll, so etwas fehlt.
Das Heft um Ermigoa im Konzils-Zyklus habe ich seinerzeit in der 3. Auflage gelesen und seitdem öfter mal durchgeblättert; auch so eine Art Meilenstein der PR-Historie. Wobei damals sicher niemandem klar war, was für ein immenses Gebäude der Kosmos „unserer“ Serie mal werden würde.
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

Die Taschenbücher vermisse ich dahingehend auch sehr schmerzlich. Sicherlich waren die Lösungen für vergessene Thematiken mal mehr, mal weniger passend. Aber es wurde wenigsten versucht, sie zu lösen. Heute werden mehr und mehr Rätsel in Zyklen aufgetan, welche einer Lösung harren. Frägt man da nach, bekommt man die lapidare Antwort, das die von späteren Autorengenerationen einmal aufgelöst werden oder aber, das es wie im richtigen Leben ist und eben nie alles geklärt wird.

Das ist mir persönlich zu wenig.

Es war doch gerade das Salz der Perry Rhodan Serie, das liegengebliebene Themen wieder aufgegriffen und gelöst wurden. Und sei es nur in den Taschenbüchern, wenn in der Haupthandlung kein Platz war.

Aber heute werden Spannungsbögen aufgebaut, die dann einfach ins Leere laufen. Gäbe es dann mal die Möglichkeit, ältere Rätsel aufzulösen, dann bekommt man die Antwort, das eine eigene Geschichte erzählt werden will und nicht "40 Jahre alte Plotholes" aufgelöst werden sollen. :rolleyes:

Naja, da macht es sich die aktuelle Autorenschaft schon sehr einfach. Ich finde, das Team sollte sich einmal etwas besser auf den Cons umschauen - die Leserschaft wird immer älter, viel Zeit bleibt da dem einen oder anderen Leser nicht mehr, um auf neue Autorengenerationen zu hoffen.
Aber ich schweife total vom Thema ab - sorry!

Ich hatte schon vermutet, das Du die Hintergrundgeschichte vom Planetenroman SCHMIED DER UNSTERNBLICHKEIT nicht kanntest. Daher habe ich diese Info noch einmal gebracht - dadurch versteht man einiges besser, was damals so ablief :-D

Ich kann Dir nur empfehlen, wenn Du die Lektüre der beiden MDI-Romane abgeschlossen hast, einmal den oben genannten Thread um die ZA´s der MDI durchzuackern (wenn Du mal VIELLLLL Zeit hast ;)). Der ist sehr erhellend und bringt viele Infos. Eine der interessantesten Diskussionen dieses Forums, wie ich finde.

Etz aber Schluss und zurück zu dem Finale von Atlan Centauri! :st:
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Grauer Lord »

Da hat @Lumpazie mir komplett aus der Seele gesprochen. Das weitgehende Ignorieren der Serien-Vergangenheit geht mir auch gehörig auf die Nerven. Was bleibt, ist name dropping und Kulissen-Schieberei für die Altleser, aktuell mit Morschatzas und Gruelfin wieder zu besichtigen. Aber was soll’s, man muss es ja nicht lesen.

Was Centauri 12 angeht, hatte Uwe Anton es im Vergleich zum Vorgängerheft natürlich schwer. Er hat es mit atemloser Action versucht, verbunden mit der Liebesgeschichte Atlan-Li und ihrem kosmischen Hintergrund. Das ist weitgehend gelungen. Die gezüchteten Schimären in der Kharag-Stahlwelt erinnerten mich an den ansonsten recht üblen Alien 4-Film, als Sigourney Weaver ihren Klonen begegnete; schauerlich, und gut geeignet, das Wirken Crest da Zoltrals ins übelste Licht zu rücken. Was ich nicht überzeugend fand: Li wurde erst mit Band 1 des Zyklus eingeführt, Atlan hatte schon X Gefährtinnen, und trotzdem wird hier die Mirona Thetin-Karte gezogen. Es erschließt sich mir aus den 12 Heften nicht, warum die Beziehung so irrsinnig intensiv und großartig gewesen sein soll. Es wird einfach so gesetzt, und gut ist. Sogar der Primat von Tamanium hat eine Art Wiedergänger, um Lis Bedeutung als Mirona gleichwertige Geliebte zu unterstreichen. Dass sie im Grunde nur ein programmierter Schutzengel Atlans gewesen ist, der im Auftrag Samkars wegen zukünftiger, großer Aufgaben des Arkoniden eingesetzt wurde, hat mich nicht wirklich überzeugt, das ist aber mehr so ein Bauchgefühl. Dass Atlan aus Schmerz und Trauer nur darauf wartet, den hilflosen Akoniden-Boss zu töten, ist verständlich, aber natürlich wenig vorbildlich. Passend zu unserer Eingangs-Dikussion bleibt der Pentagon-Dodekaeder mit der Stahlwelt hinter der TOSOMA zurück. In den folgenden Mini-Zyklen wird diese Kulisse sicher noch eine Rolle spielen, in der Hauptserie (natürlich) nicht. Da sind die Sonnentransmitter handlungstechnisch längst entsorgt, obwohl Atlan im TRAITOR-Zyklus eigens ein Transmitter-Such-Kommando angeführt hatte.

Ich bin jetzt übrigens 10 Tage mal nicht da. Wenn’s sofort mit dem nächsten Mini-Zyklus weitergehen soll, steige ich dann ab dem WE in der kommenden Woche wieder dazu. :st:
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

Da wir eh mit einem neuen Abschnitt (Mini-Serie) anfangen, können wir auch gerne 1 Woche aussetzen. Sagt mit hier Bescheid.
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Grauer Lord »

Also dann wäre ich für einen Start mit „Obsidian“ am Sonntag nächster Woche. Bis dahin !
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 5. März 2023, 10:32 Am 20.Mai 2003 erschien der 10. Band des Centauri-Zykus:

Kampf um Kharba

von Achim Mehnert
Mir hat der Roman ganz gut gefallen. Er war sehr flüssig zu lesen, ein klassisches Abenteuer mit einem typischen Unternehmen, gut ausgeschilderten Details, aber ich habe auch einige Kritikpunkte: Zum Beispiel wird es nicht so richtig klar, warum die Landung so komplizierte Manöver erfordert.

Wie viele Abwehrforts haben den Planeten abgeschirmt? Sieben Schiffe greifen an, fünf werden noch künstlich vorgetäuscht, und die Forts "verzetteln" sich. So viele Forts können es also nicht sein, und da muss es auch irgendwo ein paar tote Winkel für eine Landung geben. Aber so ein gefährliches Landeunternehmen lässt die Leser auch immer schön mitfiebern.

Der zweite Punkt ist, dass Atlans Gegenspieler Zabco Crosta auf S. 56 als letzte Handlung noch Alarm auslöst und dann nicht mehr erwähnt wird. Man kann zwar noch schließen, dass er vermutlich vom Schlafgas ausgeschaltet wurde, aber romantechnisch ist das ein sehr schwacher Abgang für eine Figur.

Vielleicht ein dritter Punkt noch wäre der Kampf gegen die Kampfroboter, die nur allzu leicht besiegt werden. Eigentlich müssten die Roboter stärkere Schutzschirme haben als ihre menschlichen Gegner und nicht so leicht abzuschießen sein. Aber dann wären sowohl die Maahks als auch Atlans Landetrupp verloren gewesen. Natürlich ist dies kein neues Problem der Serie und auch keines, das einfach zu lösen ist.

Wieder einmal auch verliert ein Atlan ein Teammitglied, aber kein wirklich wichtiges, das wäre vielleicht noch ein Kritikpunkt. Es gibt auch Romane, in denen es weniger gleichgültig geschieht, dass ein Teammitglied stirbt.

Und wieder einmal liefert das Ende des Romans dann den Hinweis auf die nächste Station, und die Handlung des Romans reduziert sich im Rückblick teilweise auf das Erlangen dieses Hinweises, plusminus einiger Kollateralschäden. Dieses Schema ist am Ende der Miniserie schon ein wenig vorhersehbar. Atlan wird per Transmitter abgestrahlt, alleine, aber man ahnt auch bereits: Dank seines Krishun-Umhangs hat Atlan gute Karten, sich in einem direkten Duell gegen seinen Kontrahenten durchzusetzen, wenn der zuständigen lemurischen Hauptpositronik an Ort und Stelle eine zu erwartende entsprechende Schiedsrichterfunktion zukommt.

Vielleicht wäre es da schöner gewesen, am Ende noch mal auf die Maahks einzugehen, diesem Volk eine Perspektive zu bieten. So wird auf S. 55 ein "halbwilder, degenerierter Maahk-Nachfahre", auch eine Hauptfigur des Romans, einfach weggeschickt, und das war's.
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 12. März 2023, 22:36 Am 03. Juni 2003 erschien der 11. Band des Centauri-Zykus:

Der Tamrat

von Rainer Castor
Grauer Lord hat geschrieben: 15. März 2023, 19:49 Was für ein Roman! „Der Tamrat“ ist ein ganz besonderes Werk von Rainer Castor. Warum man ihn schmerzlich vermissen muss, liegt auf der Hand, wenn man die lässige und gleichzeitig so fundierte Verknüpfung großer und kleiner Seriendetails zu einem großen Gewebe betrachtet. Dass RC damit auch zu weit gehen konnte, belegen die drei Arkon-Blaubände, klar. Centauri 11 ist aber immer wieder ein absoluter Lesegenuss.
Der Roman war für mich ganz klar der Beste der Miniserie, und ich wäre nicht traurig gewesen, wenn RC alle 12 Bände geschrieben hätte, und insofern würde ich auch nicht sagen, dass er mit der Arkon-Trilogie zu weit gegangen wäre. Ich bin froh, dass es diese Trilogie gibt. (Und ich freue mich auch über Terrids Planetenroman.) In Centauri-11 ist Atlan ja nur Beobachter, die ganzen Erkenntnisse werden ihm und dem Leser auf dem Silbertablett serviert, und natürlich trägt so etwas keine ganze Miniserie, aber ich hätte mir mehr auch in den anderen Romanen mehr von diesen Rückblicken in die Geschichte der Lemurer gewünscht.
Lumpazie hat geschrieben: 19. März 2023, 09:20 Am 17. Juni 2003 erschien der 12. Band des Centauri-Zykus:

Finale am Sonnentransmitter

von Uwe Anton
Grauer Lord hat geschrieben: 21. März 2023, 11:07 Was ich nicht überzeugend fand: Li wurde erst mit Band 1 des Zyklus eingeführt, Atlan hatte schon X Gefährtinnen, und trotzdem wird hier die Mirona Thetin-Karte gezogen. Es erschließt sich mir aus den 12 Heften nicht, warum die Beziehung so irrsinnig intensiv und großartig gewesen sein soll. Es wird einfach so gesetzt, und gut ist. Sogar der Primat von Tamanium hat eine Art Wiedergänger, um Lis Bedeutung als Mirona gleichwertige Geliebte zu unterstreichen. Dass sie im Grunde nur ein programmierter Schutzengel Atlans gewesen ist, der im Auftrag Samkars wegen zukünftiger, großer Aufgaben des Arkoniden eingesetzt wurde, hat mich nicht wirklich überzeugt, das ist aber mehr so ein Bauchgefühl.
Der Roman war gut zu lesen, aber ich fand das alles auch nicht wirklich überzeugend. Was war an Li so besonders? Rein gar nichts, außer dass sie mental sehr instabil war und kurze rote Haare hatte. Von den Kosmokraten hatte ich mir auch mehr versprochen. Um Atlans Schutz sind sie ja sonst auch nicht wirklich besorgt. Ich fand es auch sehr billig, wie die Konfrontation mit Crest-Tharo ablief. Das erinnerte schon sehr an etliche Klischees von Bond-Filmen. Da hatte ich mir wesentlich mehr erwartet.
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

Noch ein kleiner Nachschlag von mir. Am heutigen Abend besuchte ich einen Vortrag in der Regiomontanus-Sternwarte in Nürnberg. Thema: Sternfotografien in der Kalahari. Das war ein sehr beeindruckender Vortrag mit tollen Bildern. Eins davon möchte ich Euch nicht vorenthalten - es zeigt den Omega-Centauri Sternhaufen - den Handlungsschauplatz dieses Minizyklus, den wir hier besprochen haben.

Bild
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Re: Atlan Klassiker Thread - der Centauri-Zyklus

Beitrag von Lumpazie »

Zur Fortsetzung dieser Handlung geht es hier zur nächsten Atlan-Miniserie:

Atlan Klassiker - Minizyklen - der Obsidian-Zyklus

Danke für Eure Beiträge zu diesem Minizyklus! :st:
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