Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Alles rund um die Neuerzählung der PERRY RHODAN-Saga
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Partoc
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 31. August 2022, 21:05 Die Reise durch die Leere des Abgrunds beträgt gut 6 Wochen und umfasst 35 Sprünge und entsprechende Zwischenstationen an dafür vorgesehenen „Bahnhöfen“ namens Hamtar-1 bis -35.
In Band 220 hatte man mit der MAGELLAN auf die übliche Reisedauer verzichtet, weil das Schiff die Reise in deutlich kürzerer Zeit schaffte. :D
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Partoc: Naja, falls es mit einem neuen Super-Antrieb erklärt wird ist es ja noch halbwegs in Ordnung.^^

Band 54: Kurtisane des Imperiums (Alexander Huiskes) / Wertung: 3 von 5 Sterne

Zur Staffelmitte liefert Alexander Huiskes seinen fünften PRN-Band ab und bringt uns Thetas Arbeit als Kurtisane näher, welche jedoch eher der Arbeit einer Geheimagentin gleicht. Die zweite Handlungsebene präsentiert uns den Konflikt zwischen den Methans und den Sternenlotsen. Letztere haben es erst vor kurzem geschafft Crest aus der Gewalt der Unither zu befreien.

Wie wir wissen wurde Theta erfolgreich bei Sergh da Teffron eingeschleußt. Im Namen Ihin da Achrans soll sie wertvolle Informationen an ihre Herrin weiterreichen. Doch das ist freilich leichter gesagt als getan. Ihin schiebt Druck, Theta kann Sergh nicht sonderlich gut leiden und außerdem möchte Theta als letzte Überlebende eines gemeuchelten Adelshauses ohnehin am liebsten ihr eigenes Süppchen kochen. Diese Chance ergibt sich mit dem Auftauchen des penetranten Fantan Set-Yandar. Dieser will Sergh ein Tauschgeschäft anbieten, welches jedoch von Theta abgefangen wird: Die Koordinaten des Planeten Erde gegen „Imperators Gerechtigkeit.“ Bei letzteren handelt es sich um eine antike Knarre, mit derer einst ein Auftragskiller versuchte den ersten arkonidischen Imperator abzumursen. Jedoch ging das Attentat nach hinten los, der Imperator entwand dem Killer die Waffe und erschoss damit den Attentäter. Seitdem gilt die Knarre als extrem wertvolles, arkonidisches Kulturgut und wird bis heute vom obersten politischen Führer getragen. Im aktuellen Fall wäre das freilich der Regent. Theta weiß natürlich wie wertvoll die Koordinaten für Sergh und Ihin sind. Sie will nun einen Weg finden zum Regenten vorzudringen und das Ding als Besun-Tauschobjekt für Set-Yandar zu erbeuten. Hierfür muss unsere Super-Kurtisane ihr ganzes Können auffahren und alte Kontakte reaktivieren. Wird sie Erfolg haben?

Die Maahk Ertore ist Kommandantin des Methan/Maahk-Aufklärungsschiffes HESKRHUR. Sie ist Trägerin eines Tarkanchars, was für einen Maahk eine große Ehre bedeutet. Jedoch stellt der Tarkanchar eher eine Belastung dar, denn in dessen Inneren ist bereits das Bewusstsein einer fremden Person gespeichert, welche Ertore, auf eher schroffe Weise, Anweisungen zuzischt. Besagte Anweisungen belaufen sich daran ein bestimmtes Individuum einzukassieren, welches sich derzeit auf dem Raumschiff IQUESKEL befindet. Und so kommt es zum Kampf zwischen Maahks und Sternenlotsen. Die Maahks schaffen es die ANETIS'KHOR zu vernichten, zahlen dafür jedoch einen hohen Preis mit der Vernichtung der Brutkammer und dem Tod einiger Crewmitglieder. Die IQUESKEL schafft in letzter Sekunde eine Nottransition, jedoch tötet die hierduch freigesetzte Strahlung einen Großteil der Personen an Bord, darunter auch den Unither Golath. Zu den sechs Überlebenden gehören Crest, Che'Den, En'Ihm, Liszog, Zerft und eine Redshirt-Sternenlotsin (sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen).

Die Maahks befinden sich freilich immer noch auf der Jagd nach der IQUESKEL. Und so beginnt ein Katz- und Mausspiel mit kleineren Transitionssprüngen. Laut „RANG-NULL“ der Notfall-Bordpositronik der IQUESKEL ist das bareonische Schiff zu stark beschädigt für größere Transitionssprünge, womit die Niederlage gegenüber der Methans bevorsteht. Als Lösungsvorschlag bietet RANG-NULL eine Reparatur in einer bareonischen Werft an. Das bareonische System ist nicht allzu weit entfernt, weswegen der Vorschlag letztendlich angenommen wird. Zwar stellt sich heraus, dass das Bareon-System von dem arkonidischen Imperium bereits vor Jahrhunderten völlig zerlegt wurde, doch entdecken die Flüchtigen tatsächlich eine voll funktionsfähige und gut geschützte Werft in den Planetentrümmern. Stellt diese wirklich die Rettung dar, oder gab es vielleicht einen guten Grund dafür, dass die Arkoniden das System vernichteten?

Obwohl ich Theta als coolen Charakter in Erinnerung habe und die Ereignisse in diesem Band in zyklischer Hinsicht sehr wichtig sind, konnte mich „Kurtisane des Imperiums“ nicht fesseln. Für mich fällt die 54 leider in die Kategorie Plätscherband. Spannend wird’s nur, sobald die Überlebenden der IQUESKEL die bareonische Werft erreichen. Aber das ist zu wenig zu spät. Bis dahin gibt’s halt hauptsächlich überraschend fades Agentengehampel. Dies hier ist der bis dato schwächste Band von Alexander Huiskes. In den letztem beiden Staffeln hatte er bewiesen, dass er das auch wesentlich besser kann. 3 von 5 Sterne.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 55: Planet der Stürme (Michelle Stern) / Wertung: 2,5 von 5 Sterne

Mit Planet der Stürme liefert Michelle Stern ihren sechsten PRN-Band ab. Dieses mal wenden wir uns von den altbekannten Charakteren und Handlungssträngen ab, und lernen stattdessen den bereits erwähnten Charron da Gonozal näher kennen, den letzten lebenden Verwandten Atlan da Gonozals. Ferner begleiten wir zwei seiner Agenten auf den Planeten Thersunt, auf dem regelmäßig heftige Stürme toben.

Bei den Beiden handelt es sich um die Ara Ageare und den Naat Tineriaan. Offiziell sollen sie für Charron eine Gruppe aus neun Xirdor einfangen, eine Spezies von Flugechsen, welche in Gefangenschaft eigentlich nach 3 Tagen eingehen. Doch Ageares Geshur glaubt, dass die Tiere auch in Gefangenschaft überleben, wenn man eine komplette Neunergruppe einkassiert. Da Charron einen Narren an Flugechsen gefressen hat, dient die Jagd nach den Xirdor als hervorragender Vorwand, um den tatsächlichen Auftrag zu tarnen. Dieser Auftrag umfasst einen bestimmten Einwohner Thersunts. Die Rede ist vom Großfarmer Epherem da Kirtol.

Dieser ist ein Ex-Militär, der aus mysteriösen Gründen den Dienst quittiert hat, um sich auf Thersunt eine neue Existenz aufzubauen. Gut 15 Jahre lebt er bereits auf dem Strumplaneten, welcher vom arkonidischen Imperium aufgrund seiner miesen Umweltbedingungen als unwirtschaftlicher Randplanet abgekanzelt wurde. Dies sorgte dafür, dass Thersunt als Zufluchtsort für Aussteiger, Flüchtige, dubiose Firmen sowie Klein- und Schwerkriminelle dient.
Doch mit diesem Mikrokosmos ist es bald vorbei, denn der Regent hat das Kriegsrecht ausgerufen, was bedeutet, dass für Schlupfwinkel wie Thersunt kein Platz mehr ist. Für Epherem bedeutet dies, dass er die Flucht antreten muss, ehe die Imperiumsflotte eintrudelt, denn er trägt ein Geheimnis mit sich, welches mit dem Regenten zusammenhängt. Folglich fürchtet er um sein Leben.

Der fettleibige, exzentrische aber auch sehr herzige und sympathische Charron da Gonozal versucht unterdessen auf Kira Ariela (der Gegenstation von Hela Ariela) den Xisrapen Denurion zu umgarnen und auf sein Raumschiff die TAI'GONOZAL zu locken. Xisrapen sind intelligente aber auch extrem unbedarfte Flugechsen, von denen die Arkoniden glauben, dass sie die Wiedergeburt hochrangiger Arkoniden sind. Theoretisch könnte laut arkonidischen Glauben jeder Xisrape ein wiedergeborener arkonidischer Imperator sein. Aufgrund dessen begegnen die Arkoniden den harmlosen Xisrapen mit Bewunderung und Respekt. Und dennoch ist Denurions Leben in Gefahr, denn er ist das letzte lebende Individuum, welches den verschollenen arkonidischen Imperator Orcast XXII lebend gesehen hat.

Planet der Stürme konnte mich nicht überzeugen. Michelle Stern lässt sich extrem lange Zeit endlich mal zu Potte zu kommen, die Beweggründe und Motivationen der Charaktere zu offenbaren und ihre Geschichte in Schwung zu versetzen. Erst ab der Mitte nimmt der Band langsam fahrt auf. Und erst ab ca. Seite 100 fing es endlich mal an interessant zu werden, damit sich so etwas wie Lesespaß einstellen konnte. Bis dahin war es aber ein langer, langweiliger Weg. Aus meiner Sicht waren die ersten 80-100 Seiten von Band 55 übelste Plätscherei und bis dato das Schwächste, was ich in PRN gelesen habe. Ich hatte schon gedacht, dass dies hier der erste Band werden wird, der eine schlechte Wertung kassiert. Da es auf den letzten Metern doch noch halbwegs unterhaltsam wird, reicht es immerhin noch für eine mittelmäßige Wertung. Mit Ruhm hat sich die Autorin hier aber gewiss nicht bekleckert.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 56: Suchkommando Rhodan (Hermann Ritter) / Wertung: 5 von 5 Sterne

Zum vierten und bis dato leider auch zum letzten mal leistet Hermann Ritter einen Beitrag für PRN. Glücklicherweise fällt sein Abschied erfreulich glanzvoll aus, denn die Suche von Reg und Talamon nach Perry bzw. Belinkhar bereitet eine Menge Lesespaß!

Reginald Bull ist immer noch perplex über das unerwartete Ergebnis der Genesis-Krise. Durch einen mentalen Superblock haben die Mutanten des Lakeside-Instituts niemand geringeren als Perry Rhodan herbeibeschworen. Allerdings befindet sich dieser Rhodan bereits im Greisenalter und liegt durch den Transitionsschock der Beschwörung im Koma. Dieses Ereignis in Kombination mit der Tatsache, dass Perry bereits seit 3 Monaten im All unterwegs ist, treibt Reg dazu das Suchkommando Rhodan zu starten.
Um inkognito zu bleiben, lässt Bull das arkonidische Kriegsschiff RANIR'TAN kapern. Die Aktion läuft glatt und Reg nutzt das neue Schiff, um zusammen mit einer Besatzung von Naats, unter denen sich auch der Hacker Jeethar befindet, sowie dem katholischen Priester Brendan Caine, seine Suchmission zu starten. Was folgt ist eine Schnipseljagd über Perrys Reiseroute. Dieser hat hier und da Hinweise gelegt, welche eventuellen Verbündeten dabei helfen sollen ihn aufzuspüren. Somit führt Regs Reiseroute von KE-MATLON aus nach Insinglass XIV und bis ins Trebola-System.
Es gibt da nur ein kleines Problem: Um die Tarnung als arkonidische Militärs aufrecht zu erhalten, benötigt Reg die Unterstützung der Schiffskommandantin Shaneka. Diese zeigt sich freilich wenig kooperativ, da sie Reg und Co. verständlicherweise als Piraten abkanzelt. Reg bittet den geduldigen Menschenfreund Caine darum das Vertrauen Shanekas zu erlangen. Ob das hinhaut?

Auch der Mehandor Talamon startet ein Suchkommando. Allerdings ist sein Ziel der Begierde nicht Rhodan, sondern Belinkhar, in die er immer noch hoffnungslos verknallt ist. Und auch Talamons Suche führt ihn ins Trebola-System. Dort angekommen werden er und sein treuer Gefährte Elnatiner in die Ränkespiele des selbstverliebten neuen Fürsorgers Giwan da Gemerol hineingezogen. Giwan versucht mit aller Gewalt an das Geheimnis der trebolanischen Tarnseide heranzukommen. Um dieses Ziel zu erreichen ist da Gemerol bereit über Leichen zu gehen. Und mit Talamon und Elnatiner hat er zwei nützliche Schachfiguren gefunden.

Suchkommando Rhodan ist so ein Band, der ganz einfach von Anfang bis Ende Spaß macht. Schreibstil und Lesefluss sind super, die Handlung des Bands schreitet schnell voran ôhne lästige Längen zu bilden, und die fiese Verarsche die Reg mit Shaneka auf Insinglass XIV abzieht ist einfach nur megalustig.^^
Natürlich wirken die von Perry Rhodan ausgelegten „Schnipsel“ reichlich konstruiert. Aber ganz ehrlich: Nach den letzten beiden, eher schwerfälligen Bänden ist mir das absolut schnuppe! Wie gesagt gehört Band 56 einfach zu jener Sorte, die ganz einfach nur Spaß bereiten. Ein würdiger Abschied den Hermann Ritter hier abliefert!
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 57: Epetrans Geheimnis (Christian Montillon) / Wertung: 4,5 von 5 Sterne

Mit seinem achten Beitrag zu PRN „Epetrans Geheimnis“ überholt Christian Montillon Frank Borsch und geht bezüglich der Menge an verfassten PRN-Bänden in Führung. Er schildert die lang erwartet Ankunft von Rhodans Gruppe im Thantur-Lok-System, sowie die ersten Schritte auf der Suche nach dem Epetran-Archiv.

Es ist geschafft! Nach zahlreichen Herausforderungen hat es Perrys Gruppe endlich hinbekommen nach Thantur-Lok vorzustoßen, dem Heimatsystem der Arkoniden. Dort angekommen aktiviert sich die angekündigte Holobotschaft von Crest. Diese umfasst jedoch keine klaren Anweisungen zum Fundort des Epetran-Archivs, sondern lediglich vage Hinweise, welche Rhodan erst einmal zu detektivischer Recherchearbeit zwingt.
Atlan unterdessen ist geschockt darüber, dass sich seit seiner 10.000-jährigen Abwesenheit ein weiterer Planet in sein Heimatsystem geschlichen hat. Die Rede ist von der sogenannten Elysischen Welt, welche auch einfach nur Arkon genannt wird. Diese wurde scheinbar vor Jahrtausenden künstlich in die Umlaufbahn der drei Primärplaneten des Thantur-Lok-Systems beigefügt, und wird von einem undurchdringlichen Schutzschild versiegelt. Lediglich die rechtmäßigen arkonidischen Imperatoren dürfen diese Welt für wenige Tage betreten, um somit ihren Amtsantritt zu besiegeln. Eine Ehre, die dem Regenten bislang nicht zuteil wurde.

Atlan beschließt dem Geheimnis der Elysischen Welt auf den Grund zu gehen, doch zuerst steht die Suche nach dem Epetran-Archiv auf dem Plan.
Rhodans Recherche in den arkonidischen Datenbanken führt zu Hinweisen, die auf die Ark Summia-Prüfung auf dem Planeten Iprasa verweisen. Die Ark Summia dient dazu den Extrasinn zu aktivieren, und wurde jüngst vom Regenten für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Davor war die Ark Summia ein Privileg des arkonidischen Adels. Ein weiterer Hinweis verweist auf einen Freund Crests, einem Derengar namens Onat da Heskmar, der bei der Ark Summia scheiterte, und daraufhin in der Wüstenregion Iprasas ins Exil verschwand.

Folglich wird beschlossen sich in zwei Gruppen zu teilen. Perry, Belinkhar und Chabalh begeben sich ins Faehrl-Institut, wo die Ark Summia-Prüfungen durchgeführt werden. Durch den Verkauf der TIA'IR an Ihin da Achran gelangt man an das nötige Kleingeld, um sich ins Institut einzukaufen. Tatsächlich übersteht Belinkhar, im Gegensatz zu Perry, den ersten Eignungstest und darf sich den eigentlichen Prüfungen zur Aktivierung des Extrasinnes stellen. Perry gewinnt dadurch Zeit im Institut Nachforschungen nach dem Epetran-Archiv zu betreiben.

Atlan, Ishy und Iwan begeben sich hingegen in die Wüstenregion Iprasas, wo sie Kontakt zum arkonidischen Nomadenvolk aufnehmen möchten, um mit deren Hilfe Informationen zum Aufenthalt von Onat da Heskmar, und somit zum Epetran-Archiv zu erlangen. Die Kontaktaufnahme zu den Nomaden gelingt reibungslos, doch dann erregt Ishy mittels ihrer Parafähigkeiten die Aufmerksam der insektoiden Taa. Diese sind ein scheinbar friedliebendes, humanoides Ameisenvolk, welches trotz ihrer riesigen Pyramiden-Bauten und offensichtlichen Intelligenz von den Arkoniden ignoriert werden. Die Taa beschließen Ishy zu entführen.

Tja, was soll ich noch groß zu einem Montillon-Band sagen? Erneut wird Lesevergnügen auf einem sehr hohen Niveau geboten. Die Suche nach dem Epetran-Archiv beginnt unterhaltsam und bietet jetzt schon viele Einblicke in die Vielfältigkeit des Thantur-Lok-Systems. Der Planet Iprasa wird schön präsentiert und mit der Elysischen Welt wird natürlich gleich mal wieder ein neues Mysterium eingebaut, welches bei langfristiger Laune halten soll. Die Splittung in zwei Gruppen sorgt für Abwechslung mit gleichwertiger Spannung.
Einziger Wermutstropfen ist jener, dass Epetrans Geheimnis in diesem Band noch nicht gelüftet wird und dieser Handlungsstrang weiterhin offen bleibt.
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Partoc
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Hm :gruebel: , Belinkhar hatte mir als Charakter gefallen, aber nach der Epetran/Arkon Geschichte verschwand sie aus der Serie. :sad: Ich erinnere mich aber, dass sie in irgendeinem der 2xxer Romanen zusammen mit vielen anderen Figuren und deren Schicksalen erwähnt wurde.
Ihin da Achran hingegen ist wieder da und mischt wieder als wichtiger Charakter in der aktuellen Staffel (Band 290) mit. Und hat sich mit Hilfe eines Duplikators auch noch dupliziert. :D
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Partoc: Das ist richtig schön zu hören, dass Ihin immer noch mitmischen darf! Und ja, es hatte auch mich damals irritiert, dass Belinkhar zuerst so mühevoll aufgebaut wurde und dann wie ne heiße Kartoffel fallengelassen wurde. Aber dafür sind ja Thora und Gucky zurückgekommen, die ja ewig lange gefehlt haben. Ich merk es jedenfalls recht stark, dass ich die beiden zurückhaben will (Tifflor und Orsons können aber ruhig wegbleiben.:devil:)

Band 58: Das Gift des Rings (Robert Corvus) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Wieder dürfen wir einen neuen Autoren für Perry Rhodan Neo begrüßen. Robert Corvus ist der bis dato 19te Autor dieser Serie und erzählt uns, wie es der Regent gedreht hat den arkonidischen Imperator Orcast XXII verschwinden zu lassen. Darüber hinaus begleiten wir Sergh da Teffron auf seinen ersten konkreten Schritten einen Putsch gegen besagten Regenten vorzubereiten und erfahren dabei auch, wie Sergh in den Besitz seines ikonischen Giftrings gekommen ist, dessen Giftbrühe ja auch die Genesis-Krise auslöste.

Charron da Gonozal hat sich zu früh gefreut. Eigentlich ist er ja am Ende von Band 55 davon ausgegangen, dass die bemerkenswerten Regenerationskräfte des Xisrapen Denurion eben diesen vor dem Giftanschlag einer Celista bewahrten. Dummerweise ist die Vergiftung wesentlich hartnäckiger als gedacht und trachtet Denurion immer noch nach dem Leben. Aufgrund dessen fliegt Charron den Naatmond Peshteer an, wo der Xisrape bei einem professionellen Arzt abgeliefert wird. Der Naat-Arzt Parleen kämpft jedoch auf verlorenem Posten, da die Spezies der Xisrapen noch ziemlich unerforscht ist.
Doch Denurion ist eine Kämpfernatur. Trotz seiner Agonie teilt er seine Erinnerungen mit Charron und dessen ehemaliger Flamme Ihin da Achran. Denurion war nämlich der Letzte, welcher den arkonidischen Imperator Orcast XXII gesehen hat. Er berichtet von seiner Zeit als offizieller Hof Parfümeur und bester Freund von Orcast XXII. Seinen hohen Stand hat Denurion seiner naturgegebenen kindlichen Unschuld zu verdanken, für die der von Intrigen gebeutelte Imperator viel übrig hatte.
Doch das Leben der ungleichen Freunde wird kräftig umgekrempelt, als Herak da Masgar, der heutige Regent, aufkreuzt und dem Imperator verkündet er hätte die Welt des Ewigen Lebens gefunden. Ich denke es sollte niemanden überraschen, das Herak eine Falle vorbereitet hat. Er führt Orcast inklusive Familie und Hofstaat nämlich nicht nach Wanderer, sondern nach Kedhassan. Dort wurden vor gut 10.000 Jahren die Orgh von den Arkoniden erpresst und missbraucht (siehe Band 21). Und die Orgh haben ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk für die Arkoniden hinterlassen …

Auch bei Sergh da Teffrons führt der Weg nach Peshteer. Der Naatmond wird von den Arkoniden als Gefängniskolonie benutzt, auf dem sich „tatkräftige“ Naats an den Gefangenen austoben dürfen. Sergh fürchtet immer noch die Todesstrafe durch den Regenten für sein wiederholtes Versagen in der Vergangenheit. Aufgrund dessen beschließt Sergh einen Putsch in die Wege zu leiten, um diesem Szenario zuvorzukommen. Hierfür braucht er schlagkräftige Soldaten, und eben diese sieht er in den Naats. Um Eindruck bei den Naats zu schinden begnadigt er den aufwieglerischen Naat-Nomaden Granaar und lässt einen großen Eisbrocken auf den Wüstenplaneten der Naats stürzen.
Sergh erinnert sich an jene Zeit, als er vor 12 Jahren versuchte Selbstmord in der Wüste von Naat zu begehen, jedoch von einem geheimnisvollen Fremden mit goldener Haut gestoppt wurde. Dieser prophezeihte Sergh eine große Zukunft und schenkte ihm zum Abschied einen schicken Ring mit geheimer Vergiftungsfunktion für verdeckte Morde.
Sergh verspürt das Verlangen seinen Gönner wiederzutreffen. Er findet heraus, dass sich das Geheimversteck des Goldenen höchstwahrscheinlich in der großen Paarungsgrube der Naats befindet. Dort dürfen jedoch nur jene Recken hinabsteigen, welche sich im naatischen Wettkampf, dem sogenannten Tasbur, beweisen.
Sergh beschließt zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Durch den Sieg beim Tasbur könnte er nicht nur seinen Gönner treffen, sondern auch die endgültige Gunst der Naats gewinnen. Doch das ist freilich leichter gesagt als getan. Obwohl Sergh mithilfe seines Nachfolgers, dem Gouverneur Ghorn ter Mariso, betrügt, stellt sich die Teilnahme beim Tasbur als wahres Himmelfahrtskommando heraus. Ob sich unser Oberschurke dieses mal zu viel vorgenommen hat?

Mit Band 58 hat Robert Corvus einen sehr gelungenen Einstand abgeliefert. Sein großer Vorteil ist natürlich, dass er hier den überlangen Rätselarm von Frank Borsch zumindest ein klein wenig stutzen darf und einige offene Fragen beantwortet, sowie spannende Zusammenhänge erschließt. Es ist schon toll, wenn mal eben ein Bogen zu Band 21 geschlagen wird und dergleichen. Ich fand es auch sehr gelungen, wie er den ollen Sergh da Teffron als coole Sau präsentiert hat. Das muss man erst mal schaffen.^^

Allerdings hat Corvus nicht nur gutes vom Exposé mit auf den Weg bekommen. So muss er sich mit dem Xisrapen Denurion herumschlagen, welcher so ziemlich der langweiligste Charakter ist, den man an die Backe geklebt bekommen kann. Durch das sehr naive, kindliche Wesen der Xisrapen ist es schier unmöglich ein Mitgleid dieser Spezies interessant zu gestalten. Und auch ein Robert Corvus scheitert an dieser Aufgabe. Dementsprechend wirken die Denurion-Abschnitte trotz des spannenden Inhalts bemerkenswert dumpf, was ganz einfach daran liegt, dass sie aus dem Blickwinkel eines tumben, chronisch-gutherzigen, kleinen Kindes präsentiert werden. Nochmals: Mit dem Wesen eines Xisrapen kann man nicht viel anfangen, zumal sich diese in mentaler Hinsicht wohl auch nicht groß weiterentwickeln können. Diesen Charaktertypus hatte man mit dem Santor Phylior aus Band 43 wesentlich besser umgesetzt, da sich Phylior, im gegensatz zu Denurion, eben stets weiterentwickelt hat und seiner anfänglichen Naivität mit der Zeit entgegenwirkte. Diesen Entwicklungsprozess gibt es bei Denurion nicht, was wohl an der Beschaffenheit seiner Spezies liegt. Dummerweise fungiert Denurion jedoch als primärer Protagonist von Band 58 und ziert sogar das Coverartwork. Dies ist eine Ehre, die nur wenigen Neo-Charakteren zuteil wird, und was der Langweiler Denurion definitiv nicht verdient hat.

Das Robert Corvus trotz dieser sehr schlimmen Krücke dennoch in der Lage war einen 4 von 5 Sterne Band abzuliefern, spricht definitiv für ihn. Ich freue mich schon auf den nächsten Corvus, wo er hoffentlich ohne einen Klotz wie Denurion arbeiten kann.
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Robert Corvus
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Robert Corvus »

Ah, mein NEO-Erstling ist an der Reihe! Freude herrscht. :juhu:
Der Titel Das Gift des Rings kam von mir. Ich erinnere mich daran, dass der Einwand vorgebracht wurde: "Das klingt aber sehr fantasymäßig." Ich konterte mit: "Das hättet ihr euch überlegen müssen, bevor ihr dem Schurken diesen Ring gegeben habt." Was dann führte zu: "Dann müssen wir aber mit dem Titelbild SF-mäßig gegenhalten!"
So kam der Xisrape auf das Cover.

Wobei ich mit geradezu zärtlichen Gefühlen an diese Figur zurückdenke. Sly Boots Returns, Du hast schon recht, wenn Du seine Naivität herausstellst. Aber er ist eben auch sehr fremd, sehr nicht-irdisch, sehr un-menschlich. Arkoniden, Naats, der Xisrape ... in dem gesamten Taschenheft kommt kein einziger Mensch vor, aber bei dem nicht-humanoiden Xisrapen wird das besonders deutlich. Deswegen habe ich gern mit ihm gearbeitet.
In einem Telefonat mit Expokrat Frank Borsch konnte ich ihn mit der Frage verblüffen, was denn dieser Xisrape beruflich mache. Franks Vorschlag war, dass er einfach ist. Hochverehrt von den Arkoniden, geachteter Passagier ... wie ein glückbringender Geist an Bord. Das war mir zu wenig, er sollte eine Funktion haben. Deswegen wurde er Parfümeur des Imperators, was Gelegenheit für ein wenig Interaktion schuf. Aber dieses einfach Sein ist dennoch ein Aspekt der Figur geblieben, auch in meiner Interpretation, was - wie Du in Deiner Besprechung bemerkst - zu einer Statik im Kern des Charakters führt.

Ansonsten erinnere ich mich noch daran, dass unser Chefredakteur fand, dass die Szene, in der Sergh da Teffron nach bestandener Prüfung zurückkehrt und seine Ansprache hält, direkt "Dune-mäßig" wirke. Das ist für mich ein Riesenkompliment - Der Wüstenplanet ist mein Lieblingsbuch. :)
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von AushilfsMutant »

Ich hoffe ja immer noch auf Band 77 unzensiert. :P

Gogogo!
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Klaus N. Frick »

Robert Corvus hat geschrieben: 26. November 2022, 21:24 unser Chefredakteur fand, dass die Szene, in der Sergh da Teffron nach bestandener Prüfung zurückkehrt und seine Ansprache hält, direkt "Dune-mäßig" wirke. Das ist für mich ein Riesenkompliment - Der Wüstenplanet ist mein Lieblingsbuch. :)
Ich sah da vor allem die Szene aus dem Film vor mir, nicht unbedingt aus dem Roman. So erinnert sich eben jeder Mensch irgendwie anders ...
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Richard
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Richard »

Klaus N. Frick hat geschrieben: 28. November 2022, 08:22
Robert Corvus hat geschrieben: 26. November 2022, 21:24 unser Chefredakteur fand, dass die Szene, in der Sergh da Teffron nach bestandener Prüfung zurückkehrt und seine Ansprache hält, direkt "Dune-mäßig" wirke. Das ist für mich ein Riesenkompliment - Der Wüstenplanet ist mein Lieblingsbuch. :)
Ich sah da vor allem die Szene aus dem Film vor mir, nicht unbedingt aus dem Roman. So erinnert sich eben jeder Mensch irgendwie anders ...
Inzwischen gibt es auch bereits mehrere Dune Verfilmungen. Welche meinstu da also Klaus?
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Akronew
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Akronew »

Ich tippe auf die De Laurentiis Produktion
von David Lynch.
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Robert Corvus: Danke fürs plaudern aus dem Nähkästchen.^^ Ich selbst habe den Titel "Das Gift des Rings" aber nie mit Fantasy in Zusammenhang gebracht. Denurion auf dem Cover erweckt da auf mich ehrlich gesagt viel eher den Eindruck auf Fantasy-Inhalte. Da schafft sich halt jeder seine eigenen individuellen Eindrücke.


Band 59: Die entfernte Stadt (Oliver Fröhlich) / Wertung: 5 von 5 Sterne

Zum dritten mal darf Oliver Fröhlich einen Beitrag für PRN leisten. Nachdem sein Staffeleinstieg „Artheks vergessene Kinder“ eher zu den schwächeren Neo-Bänden gehört, schafft er es ja vielleicht dieses mal für Begeisterung zu sorgen.

Atlan und Belinkhar haben sich von Perry und Co. getrennt, denn ihrer Meinung nach ist es wichtiger den verhassten Regenten zu stürzen, als das Epetran-Archiv zu vernichten und somit die Erde vor einer Invasion der Arkoniden zu schützen. Ihr Weg führt sie zu Gath'Etset'Moas, der ersten von insgesamt 28 Himmelsstädten, welche sowohl mit der Handelswelt Arkon II, als auch untereinander verbunden sind. Atlan hat vor 10.000 Jahren den Bau von Gath'Etset (das 'Moas kam erst später dazu) miterlebt und war sogar mit deren Baumeister Issrod befreundet. Issrod wollte mit der Himmelsstadt ein beeindruckendes Kunstwerk des Friedens errichten.
In der gegenwärtigen Realität sind die Himmelsstädte jedoch wenig mehr als ein Netz von Raumstationen, welche schon seit Jahrtausenden von den Arkoniden an die Mehandor vermietet werden und über keinerlei Glamour mehr verfügen.

Seitdem der Regent das Kriegsrecht ausgerufen hat, wurde auf Gath'Etset'Moas eine arkonidische Militär-Garnison errichtet. Die Mehandor finden dies überhaupt nicht witzig und betrachten die Garnison samt Soldaten als geschäftsschädigenden Vertragsbruch von Seiten der Arkoniden. Einige militante Mehandor haben sich zu den sogenannten „Yerath'Khor“ bzw. den Vertragstreuen zusammengeschlossen. Sie wollen die arkonidischen Militärs mittels Gewalt zum Abrücken bewegen und führen einen Terroranschlag auf die Garnison aus. Nur mit knapper Not schaffen es Atlan und Belinkhar aus der Kampfzone zu entkommen. Danach beschließen die Beiden sich zu trennen. Atlan will bei seinem Nachfahren Charron da Gonozal vorsprechen, während Belinkhar Kontakt zum Mehandor-Schlichter Simodes aufnehmen will. Dieser ist der führende Diplomat der Himmelsstädte, welcher zwischen Mehandor und Arkoniden vermitteln soll. Belinkhar hatte den Mann in der Vergangenheit das Leben gerettet und erhofft sich von ihm Unterstützung im Kampf gegen den Regenten.

Jedoch ist auch Sergh da Teffron auf diese Idee gekommen und entsendete Theta nach Gath'Etset'Moas, um Simodes bzw. die Mehandor auf die Seite seines Putsches zu ziehen. Denn auch unsere Kurtisanen-Agentin Theta hat eine Vergangenheit mit Simodes, war er doch einer ihrer ersten Kunden. Darüber hinaus wünscht Theta den aufkeimenden Konflikt zwischen Mehandor und Arkoniden abzuwiegeln, da sie nach der Ermordung ihrer Adels-Adoptivfamilie von den Mehandor aufgenommen und ausgebildet wurde. Folglich betrachtet sich Theta nicht nur als Arkonidin, sondern auch als Mehandor.

All dies bedeutet, dass der Schlichter Simodes, der ja eigentlich zu absoluter Neutralität verpflichtet ist, eine Entscheidung treffen muss: Zur Auswahl stehen ihm die Arkoniden, die Yerath'Khor, Belinkhar oder Theta, welche allesamt um seine Mitarbeit bzw. Gunst buhlen. Simodes hat nicht mehr viel Zeit, ehe die Situation endgültig eskaliert. Wird er in der Lage sein rechtzeitig die richtige Entscheidung zu treffen?

Mit Band 59 hat Oliver Fröhlich definitiv gezeigt was er drauf hat. Dieser Band baut bereits zu Beginn ein angenehm hohes Tempo auf. Bereits früh gibt es eine menge Action, welche aber nur als kleiner Vorgeschmack auf das fulminante Finale dient! Darüber hinaus begeht Fröhlich übrigens keineswegs den Fehler die Schilderung der Himmelsstädte, deren politische Strukturierung und dergleichen zu ignorieren. Auch hierfür wird im Band genügend Platz eingeräumt. Zu Guter Letzt gibt es gelungene portraitierungen der Hauptcharaktere. Vor allem bei Theta bekommt man endlich einen tieferen Einblick in deren Vergangenheit und die Vielschichtigkeit ihrer Person. Auch die Anekdoten zwischen Issrods Visionen und der ernüchternden Realität wurden gekonnt eingeflochten.
„Die entfernte Stadt“ reiht sich zusammen mit dem Jubiläumsband Nr. 50 auf den ersten Platz der besten Staffel 6-Bände ein. Verdiente Maximalwertung, die ich nach dem Patzer „Artheks vergessene Kinder“ auch gar nicht von Oliver Fröhlich erwartet hatte.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Band 60: Der Kristallpalast (Rüdiger Schäfer) / Wertung: 3,5 von 5 Sterne

Ein drittes mal wird Rüdiger Schäfer verpflichtet und bekommt hier sogar die Möglichkeit einen Staffelabschluss zu verfassen. Perry Rhodans Suche nach dem Epetran-Archiv führt ihn geradewegs in die Höhle des Löwen – nämlich in den ebenso gigantischen wie pompösen Kristallpalast, das politische und kulturelle Zentrum des arkonidischen Imperiums.

Zu verdanken hat Rhodan dieses riskante Reiseziel Onat da Heskmar. Atlan hat den besten Freund von Crest da Zoltral für Rhodan aufgespürt, bevor er mit Belinkhar seinen eigenen Geschäften nachging. Das bedeutet, dass Rhodans Gruppe nur noch aus ihm Ishy, Iwan, Chabalh und eben dem steinalten Onat besteht. Zunächst geht auch alles gut, Onat schafft es die Gruppe an den aufmerksamen aber unerfahrenen Neugardisten Aletai ter Irale vorbeizumogeln. Da ein Festival zur Rückkehr des Regenten ansteht, bestehen erhöhte Wachkontrollen als sonst. Glücklicherweise hat Onat als Adeliger einen eigenen Schattenpalast im Kristallpalast. Das sind geheime Anbauten, welchen den zahlreichen Adelsfamilien als Schlupflöcher dienen und von der Obrigkeit gedulded werden, da das sogenannte „Spiel der Kelche“ (ein andauerndes Intrigenspiel) zum guten Ton innerhalb der arkonidischen Kultur gehört.

Nun muss Perry erst einmal Onat Rede und Antwort stehen. Im Gegenzug erzählt da Heskmar seine Freundschaftsgeschichte zu Crest da Zoltral, was den Leser interessante Einblicke in Crests Vergangenheit und Persönlichkeit gewährt.
Doch das eigentliche Ziel besteht natürlich darin das Epetran-Archiv aufzuspüren. Leider wird auch Onat nicht so recht aus Crests kryptischer Infobotschaft schlau. Also wird beschlossen im Schattenpalast der Familie da Zoltral nach Infos zu suchen.

Dummerweise beschließt Aletai ter Irale nach einem Anschiss seines Vorgesetzten und Großvaters sich in Eigenregie an Onats Gruppe festzubeißen. Der vom Schicksal gebeutelte junge Mann (chronische Schweißausbrüche, Mobbingopfer etc.) ist davon überzeugt, dass diese Gestalten planen den Regenten zu meucheln. Sollte es ihm gelingen an Beweise zu gelangen, so würde er endlich den Respekt seines Großvaters verdienen und die Karriereleiter heraufstolpern. Doch ist der Außenseiter wirklich in der Lage sich im Spiel der Kelche zu bewähren?

Mit „Der Kristallpalast“ hat Rüdiger Schäfer einen guten, soliden Band abgeliefert, der durchaus dabei hilft Rüdiger als kompetenten Autoren zu etablieren und seinen Einstands-Fehltritt „Countdown für Siron“ vergessen zu machen. Das große Problem ist nur, dass Band 60 nun einmal ein Staffelfinale ist, und als solches taugt der Band nicht viel. Oliver Fröhlichs „Die entfernte Stadt“ hätte sich hierfür viel besser geeignet, denn ein Staffelabschluss muss eben mehr bieten als nur einen fiesen Cliffhanger bereitzustellen.
Aber das ändert natürlich nichts daran, dass man hier einen guten, soliden Band bekommt, dessen Schauplatz einige Leser auch mehr faszinieren dürfte als mich. 3,5 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 61: Die verlorenen Himmel (Oliver Plaschka) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Für seinen dritten PRN-Beitrag bekommt Oliver Plaschka bereits die Möglickeit einen Staffeleinstieg zu verfassen. Es handelt sich um eine direkte Fortsetzung des Cliffhanger-Endes des letzten Bandes. Dies bedeutet, das hier wieder einmal Flucht angesagt ist (gäähn). Mal sehen was Plaschka aus dem zähen Exposè herausschlagen kann.

Wir erinnern uns, die Suche nach dem Epetran-Archiv führte Perry und Co. in die Gemächer des Regenten. Dort fanden sie jedoch kein Archiv vor, sondern begegneten stattdessen den Regenten persönlich in Begleitung mehrerer Kampfroboter. Iwan geht mittels Zünderfähigkeit in die Offensive und verschafft seinem Kameraden somit eine Chance zur Flucht. Onat da Heskmar nutzt diese großzügige Chance und bugsiert sich und den Rest in einen geheimen Schacht, der in die Kelleretagen des Kristallpalasts führt. Iwan bleibt angekokelt zurück und gerät somit in die Fänge des Regenten, während Ishy durch den psychologischen Schock geblendet wird. Immerhin entdecken Perry und Co. in den vergessenen Kellerbereichen des Palasts den geheimen Schattenpalast von Chabalhs früheren Herren. Dort können sie sich frischmachen und mit ein wenig Ausrüstung eindecken, doch die Palastgarde ist ihnen bereits auf den Fersen.

Cheroth ter Irale, der Oberbefehlshaber der Palastgarde, ist schockiert über den Mord an seinem geliebten Enkel Aletai. Er setzt alle Hebel in Bewegung, um die flüchtigen „Rebellen“ in ihrem Versteck festzusetzen und letztendlich einzukassieren. Insgeheim ist sich Cheroth jedoch sehr wohl bewusst, dass an Aletais Tod irgendetwas faul ist. Im geheimen lässt er Aletais Leichnam vom Ara-Arzt seines Vertrauens obduzieren. Das Ergebnis der Obduktion zwingt Cheroth dazu der unbequemen Wahrheit ins Auge zu blicken. Welche Konsequenzen wird er daraus ziehen?

Iwan Goratschin findet sich derweil in der Folterkammer des Regenten wieder. Als der Regent merkt, dass Gewalt bei Iwan nichts bringt, schlägt er ihm einen Deal vor. Er soll einem seiner Doppelgänger dabei behilflich sein das tödliche Fiktivspiel Prinzessin Crysalgiras zu überstehen, damit man deren Schatzkammer in der Kelleretage des Kristallpalasts plündern kann. Im Gegenzug wird der Regent das Leben von Perry und Co. verschonen, sowie Iwan zu seiner neuen Hand machen (Sergh da Teffron steht tatsächlich auf der Schwarzen Liste des Regenten).
Iwan geht im Schein auf den Deal ein, in der Hoffnung, dass er Hologramm-Crysalgira, welche das Todesspiel leitet, zu einem Bündnis überzeugen kann.

Darüber hinaus erfahren wir einiges über den Regenten, womit der Kerl endlich eine vernünftige Persönlichkeit bekommt. So befindet sich eine Duplikator-Maschine in seinem Besitz, mit der er mittels Zellaktivator jeweils einen Doppelgänger von sich anfertigen kann. Insgeheim leidet der Regent jedoch unter dieser Prozedur, denn er weiß noch nicht einmal, ob er überhaupt noch der Echte ist oder ein Doppelgänger. Auch der aufkeimende Krieg gegen die Methans bereitet ihm Grauen, womit für uns endgültig geklärt ist, dass dieser aufkeimende Konflikt keineswegs ein Bluff von ihm war.

Tja, hier hat es Oliver Plaschka wirklich geschafft einen schnarchigen Fluchtroman in etwas tolles umzuwandlen. Die große Idee von ihm war natürlich die Flucht von Perry und Co. möglichst weit in den Hintergrund zu drängen und sich stattdessen einfach auf die anderen Handlungsebenen zu konzentrieren. So nutzt er die Romanseiten um dem Regenten ein Gesicht zu verpassen, was etwas ist, was eigentlich längst überfällig war. Auch Iwans Schwanengesang hat er sehr gut umgesetzt. Besonders spannend finde ich die Option, Prinzessin Crysalgira dauerhaft in die Serie zurückzubringen. Ob diese Option nun genutzt wird oder nicht, steht freilich auf einem anderen Blatt, aber ich finde es verdammt cool, dass dem Leser diese Option zumindest aufgezeigt wird.
Band 61 braucht seine Zeit um in die Gänge zu kommen, da halt auch erst einmal das langweilige Fluchtgedöhns abgewickelt werden muss. Aber dafür wird es im späteren Verlauf immer spannender und spannender. Ein gutes Beispiel, wie man eine potentielle Schlaftablette in etwas lesenwertes verwandeln kann. Dafür gibt es wohlverdiente 4 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Band 62: Callibsos Puppen (Michelle Stern) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Für ihren siebten PRN-Beitrag darf Michelle Stern einen Handlungsfaden aufnehmen, der bereits seit zweieinhalb Staffeln brachliegt. Wir bekommen also eine wohlverdiente Pause vom Epetran-Gedöhns und erfahren endlich wie es mit Thora, Gucky und Co. weitergeht – yay!

Wir erinnern uns: Ernst Ellert wollte den auf dem Planeten Snowman gestrandeten Perry Rhodan einsammeln, um ihn an einen Ort zu bringen, wo er angeblich gebraucht werden würde. Dummerweise funkte Novaal dazwischen und erpresste Perry zur Kapitulation. Ellert bekam daraufhin den Auftrag Perrys Gefährten in Sicherheit zu bringen, sowie der vergifteten Thora das Leben zu retten. Da sich Ellert im Besitz eines sehr fortschrittlichen Raumschiffs der sogenannten Loower befindet (genannt STERNENWIND), gelingt die Flucht von Snowman auch ohne Probleme.

Erster Zwischenstopp ist Pernatz IV, wo Orlgans Mehandor-Crew abgeladen wird, damit sie ein neues Leben beginnen können. Lediglich Orlgans selbst beschließt bei Ellerts Gruppe zu bleiben, da er sich unsterblich in Thora verknallt hat.
Nächster Halt ist Derogwanien, wo Ellert ursprünglich Perry hinbringen wollte. Dummerweise verschlechtert sich Thoras Zustand, weswegen sich Bruchpilot Julian Tifflor ein Beiboot der STERNENWIND schnappt und die Arkonidin samt Gucky, Mildred und Orlgans ins einzige Dorf auf dem Planeten kutschiert. Ellert landet hingegen mit der STERNENWIND ein Stück abseits vom Dorf und stellt sich stumm – warum auch immer.
Tifflor und Co. finden sich an einem bizarren Ort wieder, welcher sich aus rustikalen, europäischen Fachwerkhäusern und einem Jahrmarkt zusammensetzt. Doch der gemütliche Ersteindruck trügt, denn der Ort wird von gruseligen Zwergen bevölkert, die sich zwar freundlich geben, aber auch von einem mörderischer Hass getrieben scheinen. Zwar pflegen die Zwerge Thora gesund, jedoch nehmen sie das Quintett auch in ihre Gastfreundschaft-Gefangenschaft. Die Zwerge warten nämlich auf die baldige Rückkehr ihres Meisters Callibso. Einige der freundlicheren Zwerge warnen das Quartett vor Callibsos Zorn und drängen zur Flucht. Doch das ist leichter gesagt als getan, wenn Ernst Ellert jeglichen Funkverkehr ignoriert und sich letztendlich sogar mitsamt der STERNENWIND aus dem Staub macht – was nun?

Auch Crest da Zoltral und seine Gruppe stoßen nach Derogwanien vor – Thoras mysteriöse Holobotschaft im goldenen Zylinder machts möglich. Tatsächlich findet Crest zahlreiche Hinweise auf Thoras Anwesenheit. Doch auch er und sein Team müssen sich mit Callibso und dessen Zwerg-Puppen außeinandersetzen.

Callibso hingegen versucht verzweifelt Kontakt zu Perry Rhodan aufzunehmen und pfuscht hierfür sogar im Raum-Zeit-Gefüge herum – ein Zeitbrunnen machts möglich. Doch der unter Aggressionsproblemen leidende Mann, muss letztendlich einsehen, dass nicht alles so läuft, wie man es gerne hätte.

Mit Callibsos Puppen hat Michelle Stern endlich mal wieder einen wirklich guten Band abgeliefert. Das hätte ich nach dem schwachen „Planet der Stürme“ auch gar nicht erwartet. Band 62 profitiert natürlich sehr stark davon, dass er einen Handlungsstrang fortführt, der schon längst überfällig ist und einige liebgewonnene Charaktere zurück ins Spiel bringt. Ferner lernen wir endlich mal den ominösen Callibso kennen, der ja schon zuvor angeteasert wurde. In diesem Zusammenhang wird auch der „Ringen“-Faktor wieder hervorgehoben.
Eine höhere Wertung muss ich jedoch verweigern. Einerseits brachten mich in der Anfangsphase des Bands einige Erklärungen und Beschreibungen zum stolpern, weswegen ich einige Textpassagen zwei, dreimal lesen musste. Andererseits ist das Thema „Callibsos Puppen“ zu einem gewissen Grad ein alter Hut, da sich ja bereits Atlan und Rico mit den kleinen Scheißern herumplagen mussten (Band 53). Aber 4 von 5 Sterne sind definitiv drin.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Band 62. Ich erinnere mich, dass ich ihn mit einer gewissen Begeisterung gelesen habe. Das lag zum Teil daran, dass die Handlung etwas abseits der eigentlichen Handlung (Arkon und Epitran) lag und ich schon etwas genervt war von der Haupthandlung. Und die Abwechslung sehr willkommen war. Aber vor allem deshalb, weil ich bei der Hauptserie bereits Band 746 "DER ZEITLOSE" (einer der faszinierendsten Romane der damaligen Zeit B-) ) gelesen hatte.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 63: Sternengötter (Dennis Mathiak) / Wertung: 3,5 von 5 Sterne

Es ist mal wieder Zeit einen neuen Autoren für PRN zu begrüßen, auch wenn Dennis Mathiak nach zwei Bänden wieder verschwand. In „Sternengötter“ schildert er den weiteren Fluchtverlauf von Perrys Gruppe und gibt uns Einblick in den arkonidischen Klerus.

Perry und Co. schaffen es endlich aus dem Kristallpalast zu türmen. Obendrein bekommen sie unerwartete Unterstützung dreier Sternendiener des Gottes Anetis. Diese betrachten Perry als einen Auserwählten Anetis' und versuchen ihr möglichstes den Terraner und seine Gefährten zu helfen und sicher von Arkon I herunterzuschaffen. Dieser Fluchtversuch endet jedoch am örtlichen Raumhafen, also ist wieder Improvisation und Glück angesagt. Der weitere Fluchtweg führt zu einem weiteren Schattenpalast der da Heskmars und letztendlich zur sogenannten Grotte der Sternengötter, dem höchsten religiösen Heiligtum der Arkoniden, sowie deren ältestes Kulturgut.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich Onat da Heskmar eine schwere Krankheit eingefangen hat. Es stellt sich jedoch heraus, dass diese psychologische Ursachen hat.

In der Grotte der Sternengötter findet derzeit eine Art Wahlkampf zwischen Kuspa, dem obersten Anhänger der Liebesgöttin Qinshora, und Vaygoke, dem obersten Anhänger von Ranalor, dem Gott der Stärke, statt. Stärke bedeutet für Vaygoke gegen den Regenten Stimmung zu machen und somit, zumindest aus seiner Sicht, die Souveränität der Grotte zu wahren. Kuspa und seine Verbündete Isnio (Göttin Engare, steht für Wahrhaftigkeit) fürchten jedoch, dass der Regent durch Vaygokes Gehabe erst recht auf die Grotte aufmerksam wird und somit deren politische Unabhängigkeit sogar noch schneller zerstören wird.
Daher versuchen die Beiden ihr möglichstes, damit Kuspa die Wahl gewinnt. Dummerweise ist da aber noch Eskur Desman, der Wahrer von Anetis. Dieser versucht Kuspa und Isnio auf die Seite der Rebellen (also Anti-Regent) zu ziehen, beißt jedoch bei den beiden Angsthasen auf Granit. Die Lage eskaliert als Rhodan und Co. in der Grotte eintrudeln.

Zunächst gestaltet sich der Einstieg in „Sternengötter“ recht zäh. Perry und Co. sind zum gefühlt hundertsten mal auf der Flucht und das Politik-Geplänkel in der Grotte der Sternengötter konnte mich auch nicht packen. Ferner verfängt sich Mathiak in den Anfangsphasen von Band 63 etwas zu oft in schwerfälligen Beschreibungen und dergleichen, was den Lesefluss hier und da ausbremst.
Doch je weiter man im Band vorankommt, desto besser, spannender und flüssiger wirds. Positiv ist weiterhin, dass wir endlich erfahren, wie das Epetran-Archiv aufgebaut ist, womit Rhodan seinem Ziel endlich mal einen großen Schritt näherkommt. Gegen Ende wird es sehr actionreich und eine nette Schlussüberraschung gibt es ebenfalls. Derlei Dinge verhelfen einem recht mauen Band doch noch zu einer guten Wertung von 3,5 von 5 Sternen. Wobei ich jedoch klarstellen möchte, dass ich die Schuld eher beim Exposé (Borsch) als bei Mathiak sehe, der hier unterm Strich gute Arbeit geleistet hat.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 64: Herrin der Flotte (Robert Corvus) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Zum zweiten mal darf Robert Corvus einen Beitrag zu PRN leisten. In „Herrin der Flotte“ präsentiert er uns die Kriegswelt Arkon III und stellt uns in erster Linie Pertia ter Galen vor, die Flottenoberkommandantin der Arkoniden. Aber auch Atlan, Belinkar und Ihin bekommen ihren Auftritt.

Atlan und Belinkar wurden nämlich zwischenzeitlich unter den Schutzmantel von Ihin da Achran genommen. Das aktuelle Reiseziel des Trios ist Arkon III, auch bekannt als die Kriegswelt, da der gesammte Planet in einen Militär-Moloch aus Werften, Übungsgeländen und Landeplätzen umfunktioniert wurde.
Atlan will die TIA'IR auseinanderbauen lassen, da er vermutet, dass seine alte Flamme, Prinzessin Crysalgira, Informationen oder vergleichbares auf dem Schiff versteckt hat. Das zerlegen und wieder zusammensetzen des Schiffes soll auf einer Orbitalstation von Arkon III stattfinden. Durch Ihins Einfluss bekommt Atlan hierfür den introvertierten Raumschiff-Guru Yerum Uskach an die Hand – er ist mit Abstand der Beste seines Handwerks. Aus Sympathie zu Yerum, spannt Atlan diesen sogar in Untersuchungen zu Crysalgiras Tarkanchar und seinen zweiten Zellaktivator ein.
Unabhängig davon hat Yerum einen Spezialauftrag vom Regenten persönlich. Er soll ein mysteriöses Raumschiff namens MEGACH reparieren. Dieses Projekt liegt dem Regenten sogar derart am Herzen, dass er regelmäßig Kontakt zu Yerum aufnimmt.

Belinkar hat derweil ganz andere Probleme: Das Grauen welches sie auf Gath'Etset'Moas erlebt hat, sorgt dafür, dass sie sich in einen heftigen Konflikt mit ihrer Extrasinn-Gedankenschwester befindet. Die Beiden empfinden nur noch Abscheu füreinander. Dieser Konflikt droht Belinkar um den Verstand zu bringen.

Ihin da Achran wiederum möchte Kontakt zur Flottenoberkommandantin Pertia ter Galen aufnehmen, um diese auf die Seite der Anti-Regent-Rebellen zu ziehen. Dummerweise ist Pertia dem Regenten eher positiv geneigt, weswegen Ihin auf Granit beißt. Jetzt muss Ihin in die Trickkiste greifen, um sich bei Pertia Gehör zu verschaffen.

Pertia ter Galen ist nicht nur die überaus kompetente Herrin der Flotte, sondern auch eine begeisterte Dagor-Meisterin. Ihr größter Wunsch ist es vom legendären Dagor-Großmeister Zetiror als Schülerin aufgenommen zu werden, doch noch hat sie dieses Ziel nicht erreicht. Zu ihrem Pech tritt Sergh da Teffron auf den Plan und beginnt Mordanschläge auf Pertia zu verüben.

Leider ist Robert Corvus bei seinem zweiten Neo weit übers Ziel hinausgeschossen. Er verfängt sich regelmäßig in ausschweifenden Beschreibungen zu Nebensächlichkeiten. Ich glaube mich an eine Stelle zu erinnern, als Pertia Antigrav-Lift fährt und währenddessen eine irrelevante Beschreibung zu den örtlichen Wolkenkratzern erfolgt. Da habe ich mich echt gefragt was das soll – und das war jetzt nur das, was sich mir am negativsten ins Gedächtnis gebrannt hat. Der gesammte Band ist mit derlei überflüssigen Randinfos vollgequetscht. Dementsprechend anstrengend ist es auch die Nummer 64 zu lesen. Ständig stolpert man über ellenlange Beschreibungen und muss neu ansetzen. Und das ist sehr schade, denn einerseits merkt man, dass der Autor mit extrem viel Herzblut bei der Sache war, und andererseits passieren hier dann doch viele interessante Zyklusentwicklungen. Jedoch muss man halt das sehr zähe Worldbuilding aushalten.
Hier schwanke ich zwischen 3 und 3,5 von 5 Sternen. Ich habe mich letztendlich für die höhere Wertung entschieden, da wie gesagt das Herzblut von Robert Corvus ohne weiteres zu erkennen ist. Trotzdem hoffe ich, dass er beim nächsten mal eine bessere Dosis zwischen Worldbuilding und Handlung findet.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

In meiner früheren, eher kaum aussagekräftig geführten Tabelle ist vermerkt, dass ich mit Band 63 von Dennis Mathiak nicht viel anfangen konnte. Mit dem Roman von Robert Corvus schon mehr. Auch wenn ich keine Ahnung mehr habe wieso. :o( Irgendwie war die ganze Staffel ein bemühtes Dahinplätschern :unsure: bis zum Doppelband 72/73 von Robert Corvus und Oliver Plaschka. Die fand ich richtig geil :st: , auch wenn ich die Sache mit dem Epetran-Archiv eher albern fand. Für mich zählen diese beiden Romane zu den besten der ersten Hundert Romane und auch der Serie. Aber da greife ich schon etwas vor. :D
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Robert Corvus »

Herrin der Flotte habe ich sehr gern geschrieben. Es war mein zweiter Beitrag für NEO, ergo war zuvor bereits der "Testlauf" absolviert, der belegt hatte, dass es grundsätzlich geht - dass ich mit den Vorgaben der Serie und auf die Länge schreiben konnte und das Ergebnis veröffentlichungsreif war.
Als ehemaliger Karatelehrer hatte ich besondere Freude an der Darstellung des Dagor und der dahinterstehenden Philosophie. Außerdem durfte ich mit Robotern "hantieren" und bekam eine Location, in der ich die Effekte der Schwerelosigkeit (bzw. des freien Falls) in die Architektur integrieren konnte.
Zu weit habe ich es aber mit dem Verwirrspiel getrieben. In der Rohfassung wurde noch exzessiver Gebrauch von Tarnnamen gemacht, weswegen Frank Borsch zu Recht anmerkte, dass wir der Leserschaft damit die Orientierung über Gebühr erschweren würden. In der Folge haben wir das zurückgedreht.
Und auch die angedachte Antimateriebombe für den Mordanschlag war ein zu großes Kaliber ... :)
Zweitjüngster der Vollkommenen.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Partoc: Oh, ich glaub ich weiß welche Bände du meinst. Da wird doch der eine Typ wortwörtlich zerrissen. War schon heftig von Robert so ne bösartige Goreszene reinzuklatschen. Ja, die fand ich damals auch richtig geil. Mal sehen ob das dieser Tage immer noch so ist.^^

@Robert: Schöner Einblick, da soll doch noch mal jemand sagen Frank Borsch hätte sich keine Mühe gegeben.


Band 65: Die brennende Welt (Andrea Bottlinger) / Wertung 3 von 5 Sterne

Bei Band 65 handelt es sich um den ersten und bis dato einzigen PRN-Band von Andrea Bottlinger. Der Band schildert in erster Linie die katastrophalen Zustände auf Arkon II, nachdem die Himmelsstadt Gath'Etset'Moas auf den Planeten abgeschmiert ist. Und Perry und Co. kommen endlich zu Potte und fangen an sich direkt um das Epetran-Problem zu kümmern – lange genug hat es ja gedauert.

Nachdem Reg sich als Retter in der Not etablieren konnte und Perrys Gruppe auf Arkon I einsammelte und auf die RANIR'TAN verfrachtet, werden erst einmal die aktuellen Gegebenheiten ausgetauscht. Endlich weiß man, dass das Epetran-Archiv in den Köpfen jener Arkoniden gespeichert wird, die angeblich bei der Ark Summia-Prüfung gescheitert sind. Die Koordinaten der Erde befinden sich in den Köpfen von insgesamt 12 Personen. Also gilt es nun besagte 12 Arkoniden zu entführen. Drei von denen befinden sich auf Arkon II. Einer wurde bereits durch Gath'Etset'Moas getötet, die anderen beiden sollen jetzt aus dem Katastrophengebiet gerettet und zur RANIR'TAN verfrachtet werden.
Hierzu werden zwei Teams gebildet. Reg, Talamon, Brendan Caine und Anra'Thir'Nom sollen den Künstler Ratkoth da Iskwar retten, der in einem Stadtgebiet wohnt, welches von Erdrutschen, Flammeninfernos und giftigen Dämpfen heimgesucht wird. Perry, Chabalh, Ishy und Elnatiner begeben sich auf die Suche nach der Ingenieurin Serema Edenor, welche verzweifelt versucht eine der schwimmenden Städte von Arkon II vor dem Absaufen zu bewahren.
Natürlich schaffen es die beiden Teams nicht die Augen vor dem Leid der Katastrophenopfer zu verschließen. Sie tun ihr möglichstes, um Aushilfe als Katastrophenhelfer zu leisten. Doch der Kampf gegen die Nachwirkungen des Absturzes der Himmelsstadt scheint ein Kampf gegen Windmühlen zu sein.

Eine weitere Handlungsebene präsentiert uns die Arbeit des Naat-Hackers Jeethar. Dessen Aufgabe besteht darin unter Shanekas Kommando gefälschte Einsatzpläne für die RANIR'TAN in die arkonidischen Datenbanken zu schleusen. Seine kleine Flugdrohne Quatik leistet ihm bei den Hackausflügen in eine Art Semi-Virtual Reality wertvolle Hilfe. Dummerweise hat die Gegenseite ein neues, besonders hartnäckiges Sicherheitsprogramm installiert. Dieses leistet Jeethar unerbittlichen Widerstand und könnte sich zu einem ernsten Problem entwickeln.
Als Jeethar den tapferen Einsatz eines überlebenden Kochs im Arkon II-Katastrophengebiet mitbekommt, erweicht sein Herz. Er beschließt die Überlebenden auf Arkon II zu retten. Sein Hacking führt ihn in die Datenbänke des skrupellosen Arkon II-Gouverneurs Veserk da Derem.

„Die brennende Welt“ versucht die beiden grundverschiedenen Themen des Katastrophendramas und des Hackings miteinander zu verbinden. Dummerweise sind beide Themen nicht unbedingt mein Interessenbereich, weswegen mich Band 65 auch nicht fesseln konnte. Da kann auch Bottlingers guter Schreibstil nichts dran ändern. Sie versucht jedenfalls ihr möglichstes die Geschehnisse beider Bereiche spannend zu beschreiben, aber letztendlich ist es an mir abgeprallt. Die Hacking-Ausflüge sind anfangs nett, wiederholen sich jedoch zu schnell. Die Katastrophenabschnitte irritieren mit Rhodans Hasardeur-Gutmenschen-Gehabe. Reg macht da jedenfalls eine wesentlich bessere Figur als Rhodan und stiehlt dem Titelhelden die Schau. Durch Rhodans Vorgehen kommt es erneut zu einem Todesfall unter seinen Teammitgliedern. Der Tod des Charakters erfolgt leider sehr unspektakulär und entsprechend unwürdig. Da hätte man mehr bieten sollen wie bei Iwans Tod, der zuvor noch den Regenten ankokeln durfte, und einen würdigen Tod als Kämpfer gefunden hat. Für Band 65 sind nur 3 von 5 Sternen drin.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 66: Novaals Mission (Alexander Huiskes) / Wertung: 4,5 von 5 Sterne

Erneut läutet Alexander Huiskes zur Staffelmitte ein und zeigt uns bei seinem sechsten Neo nicht nur wie es mit dem Zellaktivator-Dieb Enban da Mortur und dessen Verfolgerin Theta weitergeht, sondern schickt auch den guten alten Novaal auf Mission, um Sergh da Teffron in die Suppe zu spucken.

Novaal findet es nämlich ganz und gar nicht witzig, dass Sergh die Naats durch seinen Sieg beim Tasbur um den kleinen Finger gewickelt hat. Also sucht er das Gespräch mit dem Rat der Triumphatoren, um diesem die Augen über da Teffrons schändliches Wesen zu öffnen. Da gibt es nur ein kleines Problem, um vom Rat zumindest halbwegs ernstgenommen zu werden braucht er einen Fürsprecher. Novaals Wahl fällt auf seinen damaligen Ausbilder Kaduus. In der Annahme, das Kaduus immer noch Naat-Rekruten für das arkonidische Militär ausbildet, lässt sich Novaal als vermeintlicher Rekrut nach Naatral einschiffen. Dort begegnet er sowohl dem schwächlichen Jung-Naat Rhoovor, der Novaal an dessen verstorbenen Sohn Sayoaard erinnert, als auch dem verkrüppelten Naat-Arzt Parleen Letzterer wird umgehend stutzig über den neuen „Rekruten“ und beschließt Nachforschungen anzustellen.

Novaal hingegen muss schon bald feststellen, dass sich die Ausbildung von Naat-Rekruten seit seiner damaligen Zeit drastisch verschärft hat. Diese müssen sich neuerdings einem realen Häuserkampf gegen arkonidische Kriegsgefangene in Form der insektoiden Chitix stellen. Schon bald gibt es bei diesem blutigen „Test“ Verluste auf beiden Seiten.

Enban da Mortur täuscht mit Hilfe seiner Geliebten, der Halbarkonidin targelonischer Abstammung Nurit Otere seinen Tod vor und zerkokelt sein Gesicht, um eine neue Identität anzunehmen. Durch Nurits Verbindungen als Celista finden die Beiden zunächst Unterschlupf in einem speziell für Celistas zugänglichen Hospital. Enban will seine Beutestücke in Form des Zellaktivators und des blauen Kristalls wissenschaftlich untersuchen. Dummerweise verliebt sich der Arzt Telant in Nurit, und beginnt rumzuschnüffeln. Nurit ist Enban treu ergeben und ignoriert sämtliche Alarmzeichen über dessen Besessenheit zum Zellaktivator. Ist Nurits Ergebenheit ein Fehler?

Theta bekommt von Sergh da Teffron den Auftrag den Zellaktivator von Enban da Mortur zurückzuerlangen. Um den Auftrag durchzuführen fordert sie einen Celista-Agenten an und bekommt den mürrischen Jemmico zur Seite gestellt. Die Beiden können sich anfangs nicht gut leiden, aber schon bald wächst gegenseitiger Respekt. Werden sich ihre Fähigkeiten gut genug ergänzen, um den Auftrag erfolgreich umzusetzen?

Alexander Huiskes hat es wieder einmal geschafft einen sehr gediegenen Band abzuliefern. Die Lesbarkeit ist hervorragend und sorgt dafür, das „Novaals Mission“ sehr zügig und flüssig durchgelesen werden kann. Novaals Handlungsebene ist angenehm spannend und actionreich. Sogar die Agenten-Abschnitte um Nurit und Theta sind recht gefällig, da kurzweilig. Und der Showdown mit dem Triumphirat fällt überraschend befriedigend aus (ist leider keine Selbstverständlichkeit mehr in dieser Phase von Neo). Band 66 macht wesentlich mehr Spaß, als man denkt. Dafür gibt es 4,5 von 5 Sterne.

Einen Kritikpunkt muss ich jedoch ans Exposé richten: Novaals Anwesenheit bei Regs Suchaktion nach Perry wurde im entsprechendem Band Nr: 56 „Suchkommando Rhodan“ mit keiner Silbe erwähnt. Es wurde nur kurz am Rande von Band 65 erwähnt, dass Novaal doch mit dabei ist. Da wurde meiner Meinung nach gepennt. Leider wirkt es jetzt so, als ob man Novaal mal eben aus dem Hut gezaubert hätte. Und eben solche Szenarien sollten vom Exposé vermieden werden.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 67: Das Haus Pathis (Oliver Plaschka) / Wertung: 3,5 von 5 Sterne

Mit „Das Haus Pathis“ liefert Oliver Plaschka seinen vierten Neo ab, und bekommt vom Exposé die undankbare Aufgabe Rhodans närrische Jagd nach den Erde-Koordinatenträgern des Epetran-Archivs fortzuführen.

Zu Beginn versuchen Perry, Reg und Talamon eine gewisse Okela ter Adrak dingfest zu machen, die bis dato vierte der zwölf gesuchten Koordinatenträger. Jedoch geht die Jagd beinahe in die Hose, denn Okela entpuppt als äußerst fähige Überlebenskünstlerin, welche beinahe Talamon die Lebenslichter ausknipst. Nur durch Belinkhars plötzliches auftauchen kann das Schlimmste verhindert und sogar Okela überrumpelt werden. Nach dem freudigen Wiedersehen mit Belinkhar und dem darauf folgenden Informationsaustausch, geht es für Perry und Reg auch schon wieder weiter mit der Jagd. Zielperson Nr. 5 ist Chedan da Pathis, einer der letzten drei Angehörigen eines alten aber auch schon vor über einem Jahrtausend in Ungnade gefallenen Adelsgeschlechts. Imperator Pathis I ist nämlich als schlechtester arkonidischer Imperator überhaupt in die Geschichte eingegangen, eine Schmach von der sich die Pathis-Familie mental nie erholen konnte.
Dementsprechend finden sich Perry und Reg auch in einem düsteren, miltelalterlichen Gemäuer auf Arkon I wieder. Chedan befindet sich jedoch nicht vor Ort, stattdessen müssen sich unsere beiden als Offiziere getarnten Astronauten mit dessen introvertierten und gruseligen Geschwistern in Form von Atris und Maledine auseinandersetzen.
Glücklicherweise bekommen sie unerwartete Unterstützung von der Dienerin Eane, welche von den Pathis' wie eine Sklavin behandelt und gequält wird. Die Suche nach Chedan führt das Trio in die frostigen Gebirgsregionen von Arkon I. Eine Ortschaft, welche von den Arkoniden als eine Art Naturreservat für lebensgefährliche Jagdausflüge genutzt wird.

Währenddessen verliert Brendan Cane langsam die moralischen Nerven, was die Gefangenschaft der Koordinatenträger anbelangt. Er will nicht, dass diese Leute noch länger festgehalten werden müssen. Brendan bekommt für sein Dilemma plötzlich unerwartete Unterstützung in Form von Onat da Heskmar. Als Hüter des Epetran-Archivs sollte es Onat möglich sein auf eben jenes Archiv zuzugreifen und entsprechende Änderungen durchzuführen. Doch der Versuch schlägt fehl, also wird der beste Ara-Arzt unter Ihins Tross aufgesucht. Dieser macht eine unerfreuliche Entdeckung bezüglich Onats Gesundheitszustand.

Mit Band Nr. 67 bekommt man leider nicht viel mehr als einen weiteren „Koordinatenträger-Band.“ Die Strichliste wird um vier weitere Personen abgehakt (zwei weitere Träger sind bereits verstorben), allerdings entstehen auch weitere Komplikationen, denn Zugriff aufs Archiv bzw. Löschung der Daten rückt in diesem Band wieder in weite Ferne. Außerdem hat Team-Rhodan den nunmehr dritten Todesfall zu beklagen.
Außerdem wird in diesem Band die Info gegeben, bzw. Frage aufgeworfen, dass die Erd-Koordinaten ja durch die Ark Summia an andere Personen übertragen werden, wenn einer der Koordinatenträger Hops geht. Dementsprechend wird Rhodans Jagd nach den Trägern ad absurdum geführt. Es wird wirklich langsam Zeit, dass dieser Handlungskrampf abgewickelt wird. Es ist nur noch schwer zu ertragen. Aber dafür kann ja Oliver Plaschka nichts. Dieser liefert einen soliden, gut lesbaren Band ab, der mehr Abwechslung bietet, als zunächst erwartet. Trotzdem ist die Nr. 67 das bisherige Schlusslicht von Plaschkas vier Bänden. Aber bei diesem schwächlichen Exposé-Material ist das auch nicht verwunderlich. Daher, und weil es gegen Ende hin doch recht spannend wird, gibt es noch ganz knapp die guten 3,5 Sterne.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Band 68: Kampf um Ker'Mekal (Uwe Voehl) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Mit Band 68 „Kampf um Ker'Mekal“ gibt sich mit Uwe Voehl wieder ein neuer Autor die Ehre, welcher nach seinem PRN-Einstand allerdings wieder von der Neo-Bildfläche verschwand. Glücklicherweise bedeutet dies jedoch nicht, dass die Nummer 68 schlecht wäre.

Nachdem Atlan Novaal aus der Patsche geholfen hat und sich nebenbei auch noch die Unterstützung der Naats gesichert hat, steht nun der nächste Schachzug auf den Plan. Atlan will Ker'Mekal, das Logistikzentrum des arkonidischen Militärs einkassieren, damit er die Naat-Truppen hinter dem Rücken des Regenten zusammenziehen kann. Ker'Mekal befindet sich auf dem Mond Sertai und wird vom überaus kompetenten Burech Enyer geleitet.
Der Naat-Triumphator Granaar wird als Inspekteur nach Sertai eingeschleust. Dank einer Täuschung an seinen „Lehnsherrn“ Sergh da Teffron, soll er jetzt in dessen Auftrag eine Sicherheits-Inspektion durchführen, welche jedoch lediglich dazu dient, dass Granaar Ker'Mekal ausspionieren kann. Nebenbei können hierdurch auch Atlan, Novaal sowie 400 weitere Naat-Soldaten auf den Mond verfrachtet werden, ohne das Enyer etwas dagegen unternehmen kann.
Es steht ein harter Kampf bevor, bei dem Atlan endlich mal zeigen kann, was er wirklich drauf hat. Doch Vorsicht ist geboten, denn Burech Enyer ist durchaus ein würdiger Gegner.

Ihin da Achran setzt währenddessen ihre männliche Kurtisane Coghan auf Theta an, um über diese an Sergh da Teffron heranzukommen. Denn Coghan wurde mit einer fiesen neuen Technologie ausgestattet, welche Sergh um den Verstand bringen soll. Dummerweise durchschaut Theta die plumpen Verführungsversuche Coghans und setzt ihre Foltermethoden ein, um ihren Ex-Kollegen weichzukochen. Ironischerweise droht jedoch ein Zerwürfnis zwischen Theta und Sergh, da Theta verärgert über Serghs Besessenheit nach dem flüchtigen Enban da Mortur ist. Sie spürt, dass diese Bessesenheit Sergh unaufmerksam werden lässt und seine Putsch-Pläne somit aus dem Fokus geraten.

Thetas Befürchtungen sind gerechtfertigt, denn Sergh begibt sich eigenhändig auf die Jagd nach Enban da Mortur. Hierfür nimmt Sergh eine Tarnidentität als Inspekteur an, um unbemerkt den Schweren Kreuzer ZARAKH VII für seine Zwecke einzuspannen. Serghs Recherchen haben ergeben, dass sich Enban, und somit auch der Zellaktivator, entweder auf dem Frachtschiff USTENTURN oder dem Passagierschiff TIRONOR befindet. Jedoch hat Sergh die Rechnung ohne Coghans Machenschaften gemacht, welche den Fiesling schon sehr bald in die Bredouille bringen.

Uwe Voehl hat hier einen gelungenen Band abgeliefert. Sein Schreibstil ist sehr angenehm und flott. Den Band kann man sehr gediegen runterlesen ohne zu stolpern oder Phasen der Langeweile ertragen zu müssen – sehr gut! Atlan darf hier zur Höchstform auflaufen und auch die Passagen um Theta und Sergh sind gefällig. Vor allem aber hat man das Gefühl, dass es mit dem Zyklus endlich mal voran geht. Ärgerlich ist jedoch, dass man das Gefühl bekommt, dass es hier für alle Hauptcharaktere (egal ob gut oder böse) irgendwie zu glatt abläuft. Aus der neuen Technologie, welche Ihin einsetzt, hätte man einiges machen können. Stattdessen bekommt man das Gefühl, dass sie nur vom eigentlichen Handlungsthema ablenkt. Der große Aha-Effekt für höhere Wertungsregionen bleibt hier also aus. Aber für einen Einstieg sind 4 von 5 Sterne definitiv eine feine Leistung. Schade, dass Uwe nicht mehr Neos verfasst hat.
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