Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

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Akronew
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Akronew »

Ich hatte die Aussagen in den Romanen
eher so interpretiert, als wäre die
Yodosphäre und die Kosmozitadelle Simuel
nicht mehr zu Retten gewesen, aber auch
das war wohl nur scheinbar so. :)
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Soulprayer
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Soulprayer »

Askosan hat geschrieben: 21. Dezember 2022, 13:23 Die aktuellen Expokraten haben meiner Meinung nach gute Ideen, aber es hapert an der Ausarbeitung. Für mich war der Chaoporter-Zyklus definitiv besser als der Mythos-Zyklus und ich hoffe, dass es die Serienmacher schaffen, diesen Trend fortzusetzen.
Danke für Dein Feedback.
Was mich grundsätzlich stört ist die mangelhafte Veränderung in den letzten 325 Bänden.
Wenn nach einem Zyklus alles relativiert und der Status Quo wiederhergestellt wird, wo ist dann die Veränderung?
Wie lange kann Perry Rhodan "gut gehen", wenn es in der Welt festgefahrene Strukturen gibt?
Und ich meine das nicht politisch oder personell, sondern strukturell.

Weltenbrand? Einige Tote, außerdem: Der kam, geschah und versiegte. Keine strukturelle Konsequenzen.
Cairaner? Einige Tote, außerdem: Die sind jetzt auf der anderen Seite des Dyoversums. Keine strukturelle Konsequenzen.
Chaoporter? Viele Tote, außerdem: Nahm Bully mit, Yodorsphärchen jetzt kaputt. Was für ein Drama! (Ironie) Nur personelle Konsequenzen.
Das Dritte Galaktikum war zwei Bände lang ein Hauptthema, danach kam es nur noch in Fußnoten vor. Also: Keine strukturelle Konsequenzen.

Irgendwie wird alles so hingebogen, dass alle losen Enden in einer Versenkung enden, anstatt sie aktiv mit einzubauen.
Atopen? Ist Geschichte seit der dys-chronen Scherung.
Gemeni? Die sind erstmal ein paar hunderttausend Jahre weg.
Thoogondu? Die haben mit sich selbst zu tun.
ZSI? Menes? Stardust? Ja, gibt es, sind aber nicht in der Milchstraße....
Kastellane? Entweder tot, jetzt auf dem Chaoporter wegsortiert und einzig Alschoran wird im Fragment-Zyklus "gebraucht" ...

Die letzte aktive geopolitische Veränderung war die Abschaltung des Polyport-Netzes und das ist fast 500 Bände her.
Die letzte passive geopolitische Veränderung war die Zerschlagung der Cairaner-Diktatur. (aka: den Status Quo wiederherstellen)

(Und nur weil Andromeda da was baut, heißt das noch lange nicht, dass dies eine geopolitische Veränderung in der Milchstraße hervorruft)
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Klaus N. Frick
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Klaus N. Frick »

Soulprayer hat geschrieben: 21. Dezember 2022, 21:08
Weltenbrand? Einige Tote, außerdem: Der kam, geschah und versiegte. Keine strukturelle Konsequenzen.
Cairaner? Einige Tote, außerdem: Die sind jetzt auf der anderen Seite des Dyoversums. Keine strukturelle Konsequenzen.
Chaoporter? Viele Tote, außerdem: Nahm Bully mit, Yodorsphärchen jetzt kaputt. Was für ein Drama! (Ironie) Nur personelle Konsequenzen.
Aber jetzt mal ernsthaft: Hättest Du wirklich ein Szenario lesen wollen mit Milliarden von Toten?

Ich erinnere gern an den Schwarm-Zyklus: mehrere Billionen Tote mindestens. Das hat damals keinen gestört, die Autoren gingen ja auch darüber hinweg. Es war in sich konsequent: Wenn schon so ein Schwarm kommt und die Wirtschaft aller Welten komplett zerstört wird, muss es zahllose Tote geben (in Terrania, so wird erzählt, liegen überall Leichen in den Straßen).

Hätten wir das beim Weltenbrand auch machen sollen? Echt jetzt?

(Schon klar, dass Du das nicht willst. Ich möchte das auch nicht irgendwie provozieren. Aber ich höre halt parallel »Götzendämmerung« und bin verblüfft, wie da manchmal in einem Nebensatz einige Milliarden der Gelben Eroberer »getötet« werden.)
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Faktor10
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Faktor10 »

Und damit kommen wir auf den Punkt. Was darf, kann, muss ein geschriebenes Wort können dürfen. Und was darf man in der Realität erwarten.
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Richard
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Richard »

Ich denke, dass die Dinge, die man zb in der PR Serie schreiben kann, auch vom Zeitgeist abhängen.

In Zeiten des Kalten Krieges könnte ich mir schon vorstellen, dass es hier weniger Überlegungen hinsichtlich der Schilderung der Anzahl von Toten hatte als zb Mitte/Ende der 1970iger oder auch in den letzten 15 - 20 Jahren.
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Soulprayer
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Soulprayer »

Klaus N. Frick hat geschrieben: 22. Dezember 2022, 18:41 Hätten wir das beim Weltenbrand auch machen sollen? Echt jetzt?
Nein, aber das wäre eine gute Gelegenheit gewesen, die politische Landschaft zu reformieren.
Weitere Staatenbündnisse, die Wirtschaftshilfe leisten und sich gegenseitig unterstützen.
Weitere Hilfs-Organisationen, die den gefahrvollen Weg durch den Hyperraum auf sich nehmen, um anderen Völkern zu helfen.
An dieser Stelle wäre der logische Schritt gekommen, ein drittes Galaktikum einzuführen anstatt erst bei einer drohenden externen Gefahr.
Das hätte sich um die gesamte Logistik der gegenseitigen Hilfe kümmern können.

Oder eine weitere Konsequenz, die nur abseits vom Weltenbrand nur kurz Thema war: Ein gefährlicher Hyperraum!
Was wäre das für eine Umwälzung gewesen, für ein paar hundert Jahre den Hyperraum als bedrohliche Umgebung darzustellen.
Ein hyperdimensionales Gefüge, das abenteuerliches Fahrwasser für jegliche Art der Raumfahrt ist.
Das wäre bspw ein guter Grund gewesen, warum sich die Milchstraße nicht gut gegen die Cairaner hatte wehren können.
Und auch ein guter Grund für den Posizid/Datensintflut gewesen: die galaxisweiten Informationen von Positroniken kommen durcheinander, weil nur noch Fetzen des Hyperfunks ankommen; die Hyperfunk-Daten werden falsch übertragen und zusammengesetzt.
Und noch ein besserer Grund, warum der Chaoporter auf die Milchstraße stürzt - es könnte eine hyperdimensionale Senke sein. Wenn die Milchstraße eine Art "schwarzes Loch" im astronomischen Gefüge in der lokalen Gruppe ist. Deswegen hatte Andromeda sich abgekapselt, deswegen "stürzt" der Chaoporter wie ein Wasserfall auf die Milchstraße zu.
Und die Yodorsphäre wäre ein Versuch der Kosmokraten, das hyperdimensionale Gefüge zu "heilen"....

Meine Meinung ist: eine fortlaufende Geschichte muss eine Konsequenz aus der Handlung hinterlassen, die zumindest für einige Zeit spürbar ist.
Jedesmal auf einen Status Quo zurückzufallen ist unbefriedigend.
Da könnten wir die Zyklen genauso gut auch "Maxiserien" nennen, weil wenn (wie bei Miniserien nichts am Rahmen geändert wird) immer wieder auf Null zurückgesprungen wird, sind die Enden wirklich vorhersehbar!
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Soulprayer »

Außerdem:
Wenn Perry Rhodan eine Dystopie wäre, ist der Weltenbrand ein zweiter Schwarm gewesen.
Wenn Perry Rhodan eine Utopie wäre, ist der Weltenbrand die beste Gelegenheit dafür gewesen, die Völker in der Milchstraße zu einem echten Freundschaftsbund zu führen.
Wenn Perry Rhodan eine Eutopie wäre, ist der Weltenbrand unter den Teppich gekehrt und nichts erinnert mehr an ihn außer einer Fußnote in der Geschichtsschreibung. Schließlich ist ja alles gut gegangen!
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich finde ja aufeinander aufbauende Zyklen besser. War stark enttäuscht von den Erklärungen, was sich dadurch nicht gebessert hat, dass in den ersten Bänden des neuen Zyklus die Fragen auch nicht geklärt wurden
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Akronew
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Akronew »

@Soulprayer

So bin ich nach dem Ende von
Negasphäre oder Thoregon im
Quadrat gesprungen. :D

Es gehört wohl irgendwie zum
lesen von Perry Rhodan dazu,
das ein Finale ohne Aufregung
nicht geht. ;)
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Norman
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Norman »

Klaus N. Frick hat geschrieben: 22. Dezember 2022, 18:41
Soulprayer hat geschrieben: 21. Dezember 2022, 21:08
Weltenbrand? Einige Tote, außerdem: Der kam, geschah und versiegte. Keine strukturelle Konsequenzen.
Cairaner? Einige Tote, außerdem: Die sind jetzt auf der anderen Seite des Dyoversums. Keine strukturelle Konsequenzen.
Chaoporter? Viele Tote, außerdem: Nahm Bully mit, Yodorsphärchen jetzt kaputt. Was für ein Drama! (Ironie) Nur personelle Konsequenzen.
Aber jetzt mal ernsthaft: Hättest Du wirklich ein Szenario lesen wollen mit Milliarden von Toten?
...
Hätten wir das beim Weltenbrand auch machen sollen? Echt jetzt?
...
Ein Punkt ist die Gestaltung des Zyklusende an sich. Ein zweiter Punkt ist aber, dass es im nächsten Zyklus meist weitergeht so als sei überhaupt nichts geschehen. Nix daraus gelernt. So gut wie keine Konsequenzen für die weiteren Handlungsebenen.
Mottos: "Möglichst viel Ballast der Vergangenheit abwerfen." "Gehe zurück auf Los!"

Dabei müssen die Konsquenzen der früheren Ereignisse doch deutlich spürbar sein. Auch nach einem Zeitsprung kann das noch nicht alles verheilt sein.

Ich verstehe schon, dass die Komplexität des Perryversums erdrückend ist und sie deshalb immer mal wieder "zurechtgestutzt" werden muss. Das war auch bei früheren Zyklenwechseln so. Aber man hat sich zumindest bemüht die Zyklen-Übergänge besser zu erklären. Dies fehlte zuletzt komplett. Und das ärgert wohl nicht nur mich!
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Gucky_Fan »

Norman hat geschrieben: 24. Dezember 2022, 08:09 .....
Diesem Kommentar kann ich nur zustimmen. Das it etwas, was mich seit 2700 stark ärgert.
Zuletzt geändert von Richard am 24. Dezember 2022, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollquote entsorgt ....
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Baptist Ziergiebel
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Ein Zyklus, der mir alles in allem doch gefallen hat. Weit ausholen möchte ich diesmal nicht, die Kommentare von fenny und Soulprayer auf den letzten Seiten geben vieles auch meiner Einschätzung weitgehend wieder.

Nur ein paar Beispiele: gut gefallen haben z.B. die Audh. Die haben sich bis zuletzt ihren geheimnisvollen Nimbus bewahrt, wenn man das quasi menschliche Exemplar zuletzt verdrängt. Ein Paradebeispiel für exotische Aliens. Auch daß Bull in eine neue Rolle schlüpfen konnte bzw. mehr Relevanz erfuhr hat mir gefallen. Viele gute Romane und Schilderungen waren auch dabei.

Schillernd war der Handlungsbogen um Andromeda bzw. die MdI. Die Grundidee einer evtl. konkurrierenden Unsterblichen in der Nachbargalaxis ist super, anfangs mit Limonadenlilo als Auftakt auch schön mit subtilen Hinweisen in Szene gesetzt. Soynte Abils Auftreten in Folge wurde dem allerdings längere Zeit kaum gerecht, zu sehr nach Nebengleis wirkte die Handlung. Erst mit der Übernahme der LEUCHTKRAFT kam wieder Spannung auf, vor allem mit der starken Szene nach der Festnahme Farbauds. Leider wurde der Story mit dessen Freilassung schnell wieder der Zahn gezogen.

Grundsätzlich halte ich evtl. Handlungen mit Abil und Andromeda für wesentlich interessanter, als die Fragmentesuche. Hier wäre mal ein Gegner mit Nimbus, aber auch mit einem Gehirn im Kopf anstatt PSI-Materie bzw. mit Armen und Beinen anstatt mal als Berg mal als Geist unterwegs.

Was mich dazu bringt, was mich störte. Bitte keine Zeitreisen, Doppelgänger und Superwesen über dem Rang einer SI mehr für längere Zeit. Das alles war in so gut wie allen Zyklen der letzten zehn Jahre vertreten und langweilt mich mittlerweile. Kosmokraten und Chaotarchen sind viel zu entfremdet, um als Protagonisten auf Augenhöhe glaubhaft zu sein, Thesz existiert in meiner Welt schon gar nicht.

Die Kastellane waren ein Reinfall. Nicht nur dass sie schnell relativ irrelavant wurden, schadeten sie auch dem Weltenbau, konkret etwa dem Bild, welches ich von der LFT/LFG habe. Man hatte den Eindruck, dass diese sich nur auf das Solsystem beschränkt und vor allem von sozialen Medien, Meinungsmache und Krawall sowie der typischen Hinterzimmerkungelei der Zac-Träger gelenkt wird. Die Darstellung war einer Institution mit tausenden angehörenden Systemen nicht würdig.

Ebenso war die Einführung des sog. Dritten Galaktikums unterwältigend. Anstatt eines ehrfurchtgebietenden Momentes, eines Gongschlags durch den Kosmos hatte man den Eindruck, daß sich da Abgeordnete eines Subsektors versammelten, warum auch immer auf einem Katastrophenplaneten.

Auf zu neuen Zyklusufern, Gruß.
Das ist ... TERRA!
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Julian
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Julian »

Soulprayer hat geschrieben: 23. Dezember 2022, 14:40
...ist der Weltenbrand unter den Teppich gekehrt und nichts erinnert mehr an ihn...
Ich bin aufgrund meines nicht vorhandenen Extrasinn aber dennoch der Meinung etwas mal als Zeile in einem Roman dazu gelesen zu haben nach dem Zyklus mit dem Weltenbrand.

gruß J, was mich eher wurmt sind diese leuchtenden Geschöpfe die wohl diese Typen von den Atopen geschickt überall hinterlassen haben

Wenn ein Leser jetzt in den Zyklus einsteigt ist es immerhin möglich ohne den ganzen Aufbau des rhodanschen Kosmos klarzukommen(IMHO)

Was ich nicht verstanden habe bei dem Zyklus über den Chaoporter FENERIK ist warum oder wofür noch einmal diese Zitadelle war im Auftrag der Kosmokraten die vor einer unabwägbaren Gefahr installiert wurde und sich letztendlich in diese Bauplatz-Spähre das ganze Chaos sich stürzen wollte.

Bully war mir etwas mehr als sonst sogar ans Herz gewachsen und dann nimmt er vorläufig seinen Abschied aus der Serie. Halte dies immer noch für ungeschickt.

Bestimmt wird der eine oder andere Handlungsfaden den Bully wieder in die Serie bringen. Ob ich allerdings mit dem Alschoran, dem Hüter von ES wirklich eine Figur sehe mit der ich mich noch anfreunden soll sehe ich eher als nicht notwendig an.

Eher gefiel mir so eine Nebenfigur die letztendlich in FENERIK draufging wie diese Schildkröte als besondere Geschichte an.

Das heißt letztendlich haben die Autoren und das Expo-Team eine gute Arbeit geleistet, allerdings es auch versäumt gewisse Handlungen als besonders wichtig hervorzuheben.

Bleibt für mich als herausragender Roman diese Geschichte mit dem Sternenstaub vom Expo-Autor Wim.
Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.

Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
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Chris the Great
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Chris the Great »

Ich fand den Zyklus, den ich erst kürzlich beendet hatte lesetechnisch, doch für relativ enttäuschend. Im Prinzip waren die Chaos-Truppen viel zu schwach und auch inkompetent und wirkten zu keiner Zeit wie ein ernstzunehmender Gegner. Im Prinzip wurden alle Aktionen, die von FENERIK ausgingen, von Rhodan & Co relativ einfach vereitelt, angefangen mit der versuchten Errichtung einer präliminaren Bastion, über die Täuschung Farbauds bei der vermeintlichen Zerstörung der RAS, die stümperhafte Aktion von Schomek, der Lohe, die sich quasi selbst ausgelöscht hatte, bis hin zum permanenten Vereiteln des effektiven Einsatzs von Chaofakta. Im Prinzip hatten die Chaotarchen also keinen "Punch" gegenüber den Galaktikern, sodass bei mir während des Zyklus keine rechte Spannung aufkommen wollte.

Dazu gab es zu viele "Deus-ex"-Momente, z. B. durch Gry, Alaska und Anzu, die alle insgesamt sehr unglaubwürdig waren. Auch, das zwei Hefte vor Zyklusende dann dieses ominöse "Back-up-System" aus dem Hut gezaubert wurde samt eines bis dato vollkommen unerwähnten zweiten Chaotarchen an Bord... etwas zu viel an Zufällen. Auch, dass viele Chaoporter-Angehörige relativ oft mit den Eindringlingen immer wieder zusammengearbeitet haben bzw. sie gewähren ließen, hat mich gestört, da es, blickt man z. B. auf das Verhalten der TRAITOR-Truppen, nicht glaubhaft wirkte.

Und noch eine Frage: Farbaud flog zum Audhem und tat dort was...? Darauf wurde nach der Ankunft mit keinem Wort mehr eingegangen. Auch in 3199 nicht, und selbst dort gab es offene Punkte, z. B., wieso es Addanc auf einmal möglich war, Perry in die unterschiedlichen Zeitebenen zu folgen. Übrigens konnte der Anzug der Verheißung zwischendurch zumindest bei Alaska auch eine atembare Atmosphäre in sich erzeugen, was bei Perry dann seltsamerweise nicht mehr möglich war.

Um den Kritikberg einmal zusammenzufassen: Dafür, dass FENERIK quasi als ultimative Bedrohung der Milchstraße dargestellt wurde, wovor sich sogar ganz Andromeda abzuschotten versuchte, hatte er dann am Ende relativ wenig auf dem Kasten. Haben die beiden Chaotarchen den Ex-Chaoporter nun eigentlich verlassen, oder habe ich das überlesen? Da er neutralisiert wurde, wäre deren Anwesenheit ja nicht mehr erforderlich.
Ich kam, ich sah, ich schrieb.
Haywood Floyd
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Haywood Floyd »

Fing sehr gut an, steigerte sich und dann war die Luft raus und der übliche Schlendrian hielt wieder mal Einzug.

Ob das diesmal besser wird? Ich glaube, solange die das Sagen und Machen haben, die es seit Jahren haben, wird sich nichts ändern.

Und an allen Seiten hängen wieder mal die unvollendeten losen Fäden raus.

Schade...!
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Goshun
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Goshun »

In dem Thread ist eigentlich schon sehr viel gesagt worden.

Ich hoffe sehr der Zyklus konnte vielen SF Fans Fantasysettings näherbringen. Der Zyklus hat meiner Meinung nach furios begonnen, hatte dann einen Durchhänger ab Mitte der 20er Bände hat sich dann bis zum Ende wieder gesteigert und stabilisert wenn man sich auf das Fantasysetting eingelassen hat und dann am Ende abrupt abgebrochen ohne auch nur ansatzweise zyklusrelevante Handlungen, Orte, Figuren zu einem Ende zu bringen.

Ich bin natürlich der Meinung einiges kann man im nächsten Zyklus nachholen. Selbst das fehlende Gespräch zwischen Gucky und Bully kann man nachholen.

Es kommt halt darauf an wie man die Serie liest. Nehmen wir dieses Beispiel. Das macht mich so wirr, ich zermartere mir das Hirn wie ich dieses Gespräch zwischen Gucky und Bully schildern würde. Denn dieses Gespräch ist notwendig und warum soll man das auslassen?

Warum folgt Gucky Bully nicht? Das ist eine geradezu logische Frage. Bully und Gucky teilen ganz abstrakt gesehen Eigenschaften die ihre Persönlichkeit stark beeinflussen.

Bully ist auf der Suche nach Allerorten. Das ist völlig legitim wenn die die ewige "zweite Geige" mal Initiative ergreift und sagt: "Ihr könnt mich alle mal, ja die Menschheit ist wichtig, ich hab lange genug den Job gemacht, aber ich habe ein wenig Glück verdient und hier ist meine Chance. Ihr kümmert euch um alles solange ich weg bin."

Man muss dazu sagen in den 600 Jahren gehe ich davon aus Bully ist eine größere Legende geworden in der Galaxis als Perry Rhodan der nur verschollen ist aber Bully war da. Er war immer da, hat brav seinen Job gemacht, hat immer zurückgesteckt.


Aber auch auf Gucky trifft das meiner Meinung nach zu. Es gibt keinen Grund warum Gucky nicht auf die Suche nach den Ilts gehen soll, genauso wie Bully Allerorten sucht.

Und da macht Bully dem Mausbiber kein Angebot mitzukommen und zu finden was er nicht sucht?

Zumindest das feste Versprechen Bullys wenn er auf Ilts stößt Gucky zu benachrichtigen wäre eine schöne Geste.

Ich sehe dieses Gespräch deutlich vor mir und jetzt müsste mir nur noch ein guter Grund einfallen warum Gucky nicht mitgeht mit Bully. Was hält ihn? Perry und Co brauchen ihn? Der Retter des Universums kann er hier wie dort spielen.

Gucky könnte mehr darauf vertrauen bei der Suche nach ES auf Ilts zu stoßen. Ein legitimes Argument meiner Meinung nach denn irgendwie sind die Ilts mit ES verbunden meiner Meinung nach.

Aus den unterschiedlichen Motiven der Figuren entstehen Konflikte zwischen Bully, Perry, Gucky. Jetzt ist für mich die Frage: wie geht Perry mit diesen Konflikten um um die Truppe beieinanderzuhalten?

In dem Sinn tut es dem Realismus nur gut wenn Bully seine eigenen "chaotisch Guten" Wege geht...


Genauso wie man über das Detail "Bully-Gucky" spekulieren kann kann man auch über praktisch alles andere spekulieren was der Zyklus gebracht hat denn es ist praktisch nichts irgendwie abgeschlossen oder auch nur aufgelöst worden.

Das ist für mich persönlich das größte Manko. Spekulieren ist schön aber man kann es meiner Meinung nach auch übertreiben. Bitte gebt den Lesern wenigsten ein paar Knochen an denen sie kauen können!
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Tennessee
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Tennessee »

Goshun hat geschrieben: 30. Mai 2023, 11:34 In dem Thread ist eigentlich schon sehr viel gesagt worden.
[...]
In dem Sinn tut es dem Realismus nur gut wenn Bully seine eigenen "chaotisch Guten" Wege geht...

Genauso wie man über das Detail "Bully-Gucky" spekulieren kann kann man auch über praktisch alles andere spekulieren was der Zyklus gebracht hat denn es ist praktisch nichts irgendwie abgeschlossen oder auch nur aufgelöst worden.

Das ist für mich persönlich das größte Manko. Spekulieren ist schön aber man kann es meiner Meinung nach auch übertreiben. Bitte gebt den Lesern wenigsten ein paar Knochen an denen sie kauen können!
Salut Goshun,

ich finde es recht schön, dass man/ich durch dein "Nachlesen" nochmal auf den Zyklus zurückschauen kann. Auch, weil sich einige Gedanken wiederfinden und auch, weil einige Gedanken anders sind. Also erstmal Danke für dein Nachlesen, das du wahrscheinlich das eine oder andere Mal als sehr einsam empfunden haben wirst.

Gerade zu Bully kamen mir in den letzten Wochen und den letzten Momenten ein paar Gedanken. Vor allem zu der Frage: Warum geht Bully auf den Chaoporter? (Die tauchte auch bei anderen ja das eine oder andere Male auf.) Für mich gibt es (mittlerweile) mehrere Möglichkeiten:

- Bully ist auf der Suche nach Allerorten und der Porter ist für ihn die pragmatischste Möglichkeit, dies zu finden.
- Bully fühlt sich durch seinen geeichten ZA zum Porter hingezogen; er fühlt sich einfach "richtig" da.
- Bully hat als ewiger Zweite keinen Bock mehr und muss mal was für sich alleine machen. Der Porter kommt da einfach gelegen.
- Bully als bodenständig-menschlicher Charakter fühlt sich in der Pflicht, dieses universenbedrohende Gefährt zu "bändigen".
- Als ehemaliger Explorer-Chef ist er an den Reise- und Entdeckungsmöglichkeiten des Porters interessiert.
- Oder es ist eine Kombi aus mehreren dieser Aspekte.

Ich habe ja nun ein knappes letztes Viertel des Zyklus' nicht gelesen, weswegen meine Anmerkungen auch auf Unwissenheit basieren könnten. So das der Fall ist, dann kann ich gerne ignoriert werden. *zwinker*

Ich finde alle diese o.g. Optionen durchaus denkbar und folgerichtig. So kann man Bulls Entscheidung tatsächlich sehen. Mein Problem ist aber, dass ich keine der o.g. Optionen in den Heften angemessen dargestellt oder thematisiert fand. Du hast es sehr schön gesagt: Es ist sehr viel Spekulation mit Bulls Entscheidung für uns Leser verbunden. Ganz klar: solche Spekulationen sind möglich und auch sinnhaft - aber sie bleiben halt erzählerische Andeutungen und rezeptionelle Phantasie.
Irgendwo wurde gesagt, dass Wim Vandemaan in einem Online-Meeting erklärt hatte, was es mit der Bull-Entwicklung auf sich habe. Das kann Wim Vandemaan natürlich getan haben, weil ein unaufmerksamer Leser oder Leserin ein paar Sachen nicht mitbekommen hat und er einfach höflich sein wollte. Es kann aber auch daran liegen, dass tatsächlich nicht genug Informationen in den Heften vorhanden waren, um die Erklärung für Bulls Handeln sicher anzubieten. Da musste dann von außerhalb der Hefte nachgesteuert werden. (Und mein subjektiver Eindruck, der aber gut und gerne absolut falsch sein kann, ist, dass solche außertextlichen Nachsteuerungen häufiger passieren...)

Und darum finde ich deine Anfrage nach Kauknochen sehr nachvollziehbar und würde das gerne unterstützen. "Frolic für Leser!" oder so, wäre mein gewünschter Slogan. *grinst wie eine satte Katze*

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Goshun »

Tennessee hat geschrieben: 30. Mai 2023, 12:14 - Oder es ist eine Kombi aus mehreren dieser Aspekte.

[...]
Mein Problem ist aber, dass ich keine der o.g. Optionen in den Heften angemessen dargestellt oder thematisiert fand.

[...]
Ganz klar: solche Spekulationen sind möglich und auch sinnhaft - aber sie bleiben halt erzählerische Andeutungen und rezeptionelle Phantasie.
[...]
Und darum finde ich deine Anfrage nach Kauknochen sehr nachvollziehbar und würde das gerne unterstützen. "Frolic für Leser!" oder so, wäre mein gewünschter Slogan.
Was "angemessen" ist mag ja für jeden Leser unterschiedlich sein. Gut möglich die Expotarchen lesen hier was von "erzählerischer Andeutung" und denken sich:

OMG sind unsere Leser dumm. Die haben unsere Winke mit dem Zaunpfahl nicht verstanden.

Natürlich sollte in den Romanen nicht die obige Liste 1:1 stehen. Ich würde es super finden wenn diese Liste in der Handlung verpackt erzählt wird. Bis auf die Motivation nach Allerorten zu suchen (die tatsächlich mal erwähnt wird) gibt es meiner Meinung nach nicht wirklich diese Erzählung, Auseinandersetzung mit anderen Figuren oder ich bin zu dumm sie zu erkennen.

Das kann ich natürlich nicht ausschließen.

Gerade eine Szene mit Gucky oder Icho Tolot kann hervorragend dieses Ungemach auflösen und derartiges auf die Tapete bringen ohne es gekünstelt wirken zu lassen nach der Marke "Oh, jetzt nimmt der Autor uns dumme Leser an der Hand und erklärt uns haarklein was der gute Bully will und zwar Punkt 1, Punkt 2, Punkt 3".

Jeder Leser ist da unterschiedlich aber ich mag nicht glauben die Erfahrung des Autorenteams ist es besser nicht allzu konkret zu werden, besser jedes Risiko zu vermeiden und nur kryptisch zu bleiben damit man immer die Möglichkeit hat zurückzuruden weil man ja ohnehin niemals konkret was gesagt hat.

Vielleicht sind wir Leser auch mitschuldig daran. Immer Konsistenz zu verlangen, gnadenlos Unstimmigkeiten aufdeckend und rachsüchtig wenn die Figuren nicht so spuren wie wir uns das vorgestellt haben.

Gut möglich das führt zu so diffusem Handlungsverlauf.

Gucky hat geschrieben: Machs gut Dicker, und wenn Dich jemand "Reg" nennen sollte dann komme ich vorbei und er dreht ein paar Runden über dem Chaossuppentopf.
Wäre schön wenn das ein echtes Zitat wäre... ist es leider aber nicht :(



Übrigens einsam war es nicht wirklich. Zumindest ab und zu ist ein Nanograniger oder ein Rabe vorbeigerauscht... immerhin! Mein Feedback wahr ehrlich und ich hoffe nicht unhöflich... denn trotz allem habe ich größten Respekt vor der Leistung des Autorenteams sich mit meinem liebsten Universum auseinanderzusetzen.
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nanograinger
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von nanograinger »

Tennessee hat geschrieben: 30. Mai 2023, 12:14 Gerade zu Bully kamen mir in den letzten Wochen und den letzten Momenten ein paar Gedanken. Vor allem zu der Frage: Warum geht Bully auf den Chaoporter? (Die tauchte auch bei anderen ja das eine oder andere Male auf.) Für mich gibt es (mittlerweile) mehrere Möglichkeiten:

- Bully ist auf der Suche nach Allerorten und der Porter ist für ihn die pragmatischste Möglichkeit, dies zu finden.
- Bully fühlt sich durch seinen geeichten ZA zum Porter hingezogen; er fühlt sich einfach "richtig" da.
- Bully hat als ewiger Zweite keinen Bock mehr und muss mal was für sich alleine machen. Der Porter kommt da einfach gelegen.
- Bully als bodenständig-menschlicher Charakter fühlt sich in der Pflicht, dieses universenbedrohende Gefährt zu "bändigen".
- Als ehemaliger Explorer-Chef ist er an den Reise- und Entdeckungsmöglichkeiten des Porters interessiert.
- Oder es ist eine Kombi aus mehreren dieser Aspekte.

Ich habe ja nun ein knappes letztes Viertel des Zyklus' nicht gelesen, weswegen meine Anmerkungen auch auf Unwissenheit basieren könnten. So das der Fall ist, dann kann ich gerne ignoriert werden. *zwinker*

Ich finde alle diese o.g. Optionen durchaus denkbar und folgerichtig. So kann man Bulls Entscheidung tatsächlich sehen. Mein Problem ist aber, dass ich keine der o.g. Optionen in den Heften angemessen dargestellt oder thematisiert fand. Du hast es sehr schön gesagt: Es ist sehr viel Spekulation mit Bulls Entscheidung für uns Leser verbunden.
Ich habe mal diesen Block ungekürzt zitiert, damit die Zuordnung unzweideutig ist.

Die Überlegungen Bulls zur dieser Frage werden in einigen Romanen erörtert, beginnend natürlich mit Band 3134, als der Werber Sälsinde sich outet und seine Mission, die Anwerbung Bulls zum Quintarchen bekannt wird. Romane dazu: 3158, 3161, und 3167. Die Entscheidung fällt aber in Band 3181 "Roter Stern über die Ruhrstadt" von Wim Vandemaan. Die Begründung Bulls für diesen Schritt im Gespräch mit Perry lässt an Eindeutigkeit nicht mangeln (Zitate S. 54 und 55 der Printausgabe):

Bully sagte: "Ich werde dem Chaoporter eine Bedingung stellen: Ich will das Kommando über diese Chaos-Bake. Dann werde ich sie aus dem Solsystem entfernen, und ich werde den Chaoporter um das Solsystem führen. Nicht aber hinein."

"Sonst?" [Perry, meine Einfügung]

"Sonst werde ich das Angebot, als Quintarch in den Betrieb einzutreten, unwiderruflich ablehnen. [...]

"Du meinst, FENERIK ließe sich bluffen?"

Er [Bully, meine Einfügung] sah zu Boden. "Nein, das glaube ich nicht."

"Du willst sagen: Du nimmst das Angebot allen Ernstes an?"

"Ich will sagen: Ich könnte es nicht ertragen, wenn das Solsystem draufgeht. Oder wenn es erheblichen Schaden nimmt. Millionen Tote. Leichenberge. Wenn ich den Rest meines Lebens weiß: Ich hätte es verhindern können."

[... mehrere Sätze im Dialog, dann sagt Bully:]

"Alter, diesmal ist es nicht deine Sache. Diesmal ist es an mir. Das musst du mir schon gönnen."

[...]

[Der nächste Paragraph beginnt dann wie folgt, aus Perrys Perspektive, wie das gesamte Kapitel):

Reginald schloss die Augen und schwieg. Ich meinte zu spüren, wie seine Gedanken abschweiften, wohin auch immer. Toio. Shinae.

Ich rief ihn nicht zurück.

[...]
Im Epilog formuliert Perry dann seine Gedanken zum Abschied in einem Brief an Bully.

Zur Frage des Bully-Gucky Abschieds: Ich verstehe, warum manche Fans einen ausführlichen Abschied ähnlich der obigen Szene vermissen. Aber ich verstehe genauso die Entscheidung, nicht noch eine solche Abschiedsszene (bspw. in Band 3199) einzubauen. Denn einerseits würde das den Charakter des Abschieds in Richtung Endgültigkeit verschieben, die ganz sicher nicht angedacht ist. Andererseits fände ich so eine Szene als zu intim, um sie angemessen zu schildern. Das mag komisch klingen angesichts der Tatsache, dass wir von fiktionalen Figuren sprechen. Aber nur als Beispiel: Tolkien schildert auch nicht den Abschied von Elrond mit seiner Tochter Arwen, einen Abschied für die Ewigkeit (Arwen gibt ihren Status als Elfenfrau auf und wählt das durch den Tod begrenzte Leben an der Seite Aragorns).
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nanograinger
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von nanograinger »

Goshun hat geschrieben: 30. Mai 2023, 11:34...
Aber auch auf Gucky trifft das meiner Meinung nach zu. Es gibt keinen Grund warum Gucky nicht auf die Suche nach den Ilts gehen soll, genauso wie Bully Allerorten sucht.

Und da macht Bully dem Mausbiber kein Angebot mitzukommen und zu finden was er nicht sucht?
...
Ich bin mir sicher, dass das gleichzeitge (wenn auch vorübergehende ) "Parken" von Bully und Gucky bei den Fans mit geradezu frenetischem Applaus begrüßt geworden wäre. B-)
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Dyson »

Äh, da wäre ich mir nicht so sicher...
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Goshun »

nanograinger hat geschrieben: 30. Mai 2023, 15:56 Wenn ich den Rest meines Lebens weiß: Ich hätte es verhindern können."
Bully hat nicht viel verhindern können obwohl er schon Quintarch war als ein ganzes Sonnensystem draufgegangen ist. Sein Einfluss auf die Geschehnisse ist meiner Meinung nach eher kosmetischer Natur, nämlich am Ende ein etwas schnelleres zurückpfeifen der Chaoportertruppen als es sowieso passiert wäre.

Wäre Bully nicht Quintarch gewesen oder (was wahrscheinlicher wäre) hätte er seinen Posten gleich wieder an den Nagel gehängt hätte was wäre denn der Unterschied gewesen?

Das wäre durchaus Gegenstand der Verhandlungen gewesen deren Ablauf und Ergebnis so im dunkeln geblieben ist. Genau das ist ja das Problem: was passiert ist ist so schwammig und so unkonkret meiner Meinung nach, je nachdem was genau passiert ist lässt sich alles was da gelaufen ist leicht im nachhinein korrigieren.

Die "Gefahr" ist gebannt, wie immer diese Bannung auch genau im Detail passiert ist, erfahren wir leider auch nicht.


Also man weiß zuwenig im beurteilen zu können ob ein Rücktritt als Quintarch im Raum gestanden ist, was Fenriks Argumente dagegen war. Wir wissen ja nichtmal ob und wie ein Rücktritt möglich gewesen wäre. Deswegen ist spekulativ ja alles möglich und jeder Leser kann sich "seine" Version zurechtmachen und wird mangels Detailgrad Argumente dafür und dagegen finden warum es so oder so ist.

Es wurde verhandelt. Das wars, mehr Info gibt es nicht. Ein Teilergebnis der Verhandlungen ist offensichtlich Bully bleibt auf (wie lange?) Quintarch und Fenerik muss sich 1000 Jahre aus der Mächtigkeitsballung fernhalten.

Was ist bei der Sache mit dem Chaofaktum rausgekommen was ein ganzes Sonnensystem ausgelöscht hat? Hatte da eine Kannonierin nicht einen Anteil daran? Stellt sich dann Perry bei den Verhandlungen vor die Blues Delegation und sagt: ey, ich nehm das auf meine Kappe, nix für ungut.

Und zu guter letzt bei solchen "1000" Jahre Verträgen wie mit Fenerik muss ich immer ganz stark an das "Jahrtausend des Krieges" denken oder dem Vertrag von DaGlausch.
Das Papier nicht wert.

Ist Bully dafür verantwortlich diesen Vertrag zu überwachen und muss er deswegen mit? Das Ende des Zyklus verwirrt mich mehr als das es eine Auflösung ist.

nanograinger hat geschrieben: 30. Mai 2023, 15:56 Denn einerseits würde das den Charakter des Abschieds in Richtung Endgültigkeit verschieben
Das kommt darauf an wie man diese Abschiedsszene gestaltet. Damit kann man natürlich auch ins Klo greifen und Kitsch oder Tränendrüse produzieren was wieder den einen Leser missfallen und anderen gefallen würde.
nanograinger hat geschrieben: 30. Mai 2023, 16:00 und Gucky bei den Fans mit geradezu frenetischem Applaus begrüßt geworden wäre. B-)
Man kann diese Sache auf 2 Arten betrachten. Auf marketingtechnische Art wo es Motive und Verkaufsargumente gibt und auf storytechnische wo man darüber diskutiert was für Motive, Träume und Hoffnungen die Figuren haben.

Beides kann man natürlich tun aber meine Intention in diesem Fall war schon die Stimmigkeit der Darstellung zu beschreiben. Was für Markteingkonsequenzen es hat, das wird schon stimmen.

Also sind Ideen gefragt: wie bringt man die Motive der Figuren mit den Marketingwünschen zusammen? Irgendwie steht hier von Seite eines Fans folgendes im Raum:

Liebt diese Figuren so wie wir Fans sie lieben. Versetzt euch in sie hinein, lebt sie, gebt ihnen Motive, gebt ihnen Antagonisten mit anderen Motiven und lasst sie interagieren und schreibt es dann nieder. Dann wird es mehr sein als nur "Marketing" wo nur Schlagwörter wie "Roadmap" abgearbeitet werden.

Bei einigen Autoren habe ich stark das Gefühl sie leben dieses Prinzip, bei anderen eher nicht so und sie haben mehr einen kommerziellen Zugang zum Geschehen.

Das Spannungsfeld Bully/Gucky und diese Freundschaft ist eines der vielen Puzzlestücke die manch ein Fan so wie ich liebgewonnen hat.
Wer weiß... wenn das nachgeholt wird rege ich mich fürchterlich darüber auf "Wie kann man das nur so machen und nicht so wie ich es mir gewünscht habe".

Aber stattdessen kaum Konkretes anbieten weil das "sicherer" ist und jeder sich das Geschehen so zurechtwünschen kann wie er will weil man mit entsprechenden Zitaten immer etwas konstruieren kann?
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Tennessee
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Tennessee »

nanograinger hat geschrieben: 30. Mai 2023, 15:56 [...]
Ich habe mal diesen [...]
Salut nanograinger,

danke dir für die Erläuterungen und das Dialogbeispiel. Und ich glaube, es zeigt sehr gut, was Goshun weiter oben zu mir meinte, als er sagte, dass "angemessen" für verschiedene Leser sehr unterschiedlich zu definieren sei.

Für dich, das lese ich jedenfalls aus deinem Statement heraus, ist dieser Dialog ein Beispiel für eine angemessene Figurenentwicklung und für dich überzeugend. Das kann ich gut nachvollziehen. Mir ist das als Entwicklung bzw. als Erzählung einer Entwicklung aber doch zu dürftig. Letztendlich spricht Bull einige markante Sätze heraus, die durchaus stimmig sind, unbestritten, mich aber nicht an eine erzählerisch angemessene Entwicklung heranführen.
Ich hätte z.B. mehr Beispiele gebraucht, die Bulls Statement als Tat befestigt hätten. Letztendlich war er ein Zyklus lang auf der Flucht und im Werbegespräch mit Sälsinde. Warum er z.B. nach über einem halben Jahrtausend, in denen er sie nicht getroffen hat, noch immer so an Toio und Shinae hängt, hätte ich gerne erzählt gehabt und nicht bloß genannt. Dass er sich in der Konfrontation mit Fenerik bis zur Selbstaufgabe einsetzen würde, hätte ich gerne erzählt gehabt. (Du kannst dich vielleicht erinnern, dass ich angemerkt hatte, dass ich die Geschichte um Jochzor und Bekim Ballard statt mit Ballard gerne mit Bull gehabt hätte, so dass eine direkte Auseinandersetzung Bulls mit der Fenerik-Philosophie deutlich geworden wäre. Das wurde hier im Forum eher als Unverständlich oder so bewertet.) Dass Bull bei keinem Kampf gegen Fenerik tatsächlich zugegen war, um zu sagen, dass dies nie wahr werden dürfe, das hätte ich gerne erzählt gehabt.
Du hast noch mit Tolkien argumentiert, was ich immer etwas unglücklich finde, da Tolkien ganz anders funktioniert als Perry Rhodan. Ich ziehe da gerne Babylon 5 hinzu, auch wenn dies "nur" eine TV-Serie ist und auch diese z.T. anders funktioniert. Aber die Seriellität ist m.E. schon ähnlich. Gerade die Figuren Mollari und G'Kar unterlaufen solche tollen Entwicklungen, die eben nicht nur genannt werden oder plötzlich da sind, sondern die an Erlebnissen und Taten verdeutlicht werden.
Kurzum: Dein Beispiel zeigt sehr gut, dass einiges genannt wurde (was ich auch gar nicht bestreite). Und dass das für einige LeserInnen (und auch für dich) angemessen ist. Ich finde, dass man da mehr hätte schöpfen können.

lg
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„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von nanograinger »

Tennessee hat geschrieben: 30. Mai 2023, 16:59
nanograinger hat geschrieben: 30. Mai 2023, 15:56 [...]
Ich habe mal diesen [...]
Salut nanograinger,

danke dir für die Erläuterungen und das Dialogbeispiel. Und ich glaube, es zeigt sehr gut, was Goshun weiter oben zu mir meinte, als er sagte, dass "angemessen" für verschiedene Leser sehr unterschiedlich zu definieren sei.
...
Ten,

beim besten Willen: Ich habe mich dazu aufgerafft, dir (und natürlich auch Goshun und anderen) zu zeigen, dass der Grund für Bully, den Job des Quintarchen anzunehmen, ganz klar und eindeutig in einem Roman des Expokraten genannt wird. Diesen Grund hast du als nicht in den Romanen beschrieben dargestellt, aber das ist explizit nicht der Fall. Mehr zu zeigen war nicht meine Absicht.

Soweit ich weiß, hast du ab Band 3163 die Romane nicht mehr gelesen, wann du wieder eingestiegen ist, weiß ich nicht, ist mir eigentlich egal. Ich werde aber mit dir jetzt sicher nicht über Romane diskutieren, die du nicht gelesen hast, um dir "z.B. mehr Beispiele" zu geben, "die Bulls Statement als Tat befestigt hätten". Die gibt es in den Romanen, die ich genannt habe, in denen Bull mit sich und seiner Entscheidung ringt. Und im Folgenden zu Band 3181 (3182, 3188, 3191 und 3192) werden Bull die Konsequenzen seiner Entscheidung klar vor Augen geführt, sowohl der positiven wie auch negativen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Wenn du diese Romane nicht lesen willst/wolltest, dann ist das eben so.

Was mein Tolkien-Beispiel angeht, so ist es nur ein Beispiel für eine Szene, in der bewusst die "Kamera" aus ist und der Autor über das Gesagte schweigt. Solche Szenen bzw. dieses Stilmittel gibt es sicher auch zu Genüge in PR, Babylon 5 oder jedem Genre der Literatur (außer Porno, nehme ich an). Ich habe Tolkien nicht als Beispiel für Charakterentwicklung genannt (auch wenn er natürlich gerade in diesem Punkt beim Herr der Ringe enorm stark ist).
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Tennessee
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Re: Meinungen zum Zyklus "Chaotarchen" Band 3100 - 3199

Beitrag von Tennessee »

nanograinger hat geschrieben: 30. Mai 2023, 17:43 [...]
Ten,

beim besten Willen: Ich habe mich dazu aufgerafft, dir [...]
Salut nanograinger,

ich habe dein "Aufraffen" nicht eingefordert, fand es aber schön, dass du ein paar Textbeispiele angebracht hattest, um deine Meinung zu verdeutlichen. Ich war nun nicht überzeugt, aber konnte gut nachvollziehen, wieso du überzeugt bist. Kein Grund direkt so aggressiv mir gegenüber aufzutreten. Aber wie du es zu Thomas Seidel so treffend sagtest: "Man findet aber schnell heraus, wer hier für einen Austausch von Argumenten empfänglich ist (wenige) und wer nicht."

lg
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