Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Diskussionen zur aktuellen Handlung mit Spoilergefahr
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Dyson
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Korrekt. Genau so sehe ich das auch. Wenn die Expokraten also vorgeben, dass Perry ein wehrloses Intelligenzwesen tötet, erwarte ich dahinter auch eine Absicht, einen Grund. Und wen sonst sollte ich fragen, als die Macher selbst? Für diesen Mord gab es schlicht keinen Grund. Warum also wurde er in die Handlung eingebaut? Einfach so? Mal gucken, was geht?

Es gefällt mir eben nicht, wenn Perry sich plötzlich verhält, wie James Bond. Die "Lizenz zum töten" (sic) hatte jemand anderes im Perryversum. Nur wurde dieser ohne jede Not (Der Smiler handelt herzlos) entsorgt. So kann es gehen.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von STDu1711 »

Dyson hat geschrieben: 31. Mai 2023, 01:19 Korrekt. Genau so sehe ich das auch. Wenn die Expokraten also vorgeben, dass Perry ein wehrloses Intelligenzwesen tötet, erwarte ich dahinter auch eine Absicht, einen Grund. Und wen sonst sollte ich fragen, als die Macher selbst? Für diesen Mord gab es schlicht keinen Grund. Warum also wurde er in die Handlung eingebaut? Einfach so? Mal gucken, was geht?

Es gefällt mir eben nicht, wenn Perry sich plötzlich verhält, wie James Bond. Die "Lizenz zum töten" (sic) hatte jemand anderes im Perryversum. Nur wurde dieser ohne jede Not (Der Smiler handelt herzlos) entsorgt. So kann es gehen.
Ich schrieb vor kurzem in einem anderen Thread, dass man Perry etwas härter darstellt. Das sollte ich mal präzisieren mit der Formulierung: realistischer, weniger idealistisch.

Grundsätzlich findet man weniger schwarz-weiß und mehr Grautöne als früher. Was ich gut finde.

Nun zu dieser Szene: Ich fand die Darstellung für sich grenzwertig, aber noch OK. Ich fand sie auf einer abstrakteren Ebene sogar gut, weil sie Diskussionen auslöste, was für mich etwas positives ist. Daraus wird in der Summe etwas ziemlich indifferentes und das war bei mir von Anfang an so und ist es mit Schwankungen geblieben.

Ich sehe darin keine Neudefinition von Rhodans Charakter, sondern eine Akzentuierung seines Handelns in einer Notsituation. Natürlich hätte er, für den Preis eines erhöhten Risikos für Sichu, anders handeln können, aber sein Handeln liegt im Rahmen der bisherigen Bandbreite.

Diese Bandbreite beinhaltet, dass Rhodan als Politiker Kriege geführt hat, in deren Verlauf Planeten zerstört (Takera) und ganze Völker ausgelöscht wurden (Sonneninferno in Andromeda). Er hat auch schon falsche Entscheidungen getroffen.
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Obernörgler
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Obernörgler »

Dyson hat geschrieben: 31. Mai 2023, 01:19 Korrekt. Genau so sehe ich das auch. Wenn die Expokraten also vorgeben, dass Perry ein wehrloses Intelligenzwesen tötet, erwarte ich dahinter auch eine Absicht, einen Grund. Und wen sonst sollte ich fragen, als die Macher selbst? Für diesen Mord gab es schlicht keinen Grund. Warum also wurde er in die Handlung eingebaut? Einfach so? Mal gucken, was geht?
Du hast den Roman gelesen? Ich habe nicht den Eindruck.
Du tust so, als hätte Perry einfach so jemanden in Terrania erschossen. Perry der Amokläufer!
Die tatsächliche Situation ist, man befindet sich im Krieg mit den Panjasen. Die MAGELLAN wurde gekapert, der Großteil der Besatzung verschleppt. Perry und Co. sind auf einer Befreiungsmission. Das ist soweit verständlich, nehme ich an. Das in einem Krieg Lebewesen sterben sollte auch keine neue Erkenntnis sein. Die allermeisten davon sind vermutlich "wehrlos". Man kann sich schlecht dagegen wehren erschossen zu werden oder bei einem Bombenabwurf ums Leben zu kommen. Das nur mal so nebenbei.
Jetzt tun wir mal so, als wenn du Perry wärst. Deine Frau ist in der Hand der Feindes. Du tötest den Feind - deine Frau ist gerettet. Du tötest ihn nicht - deine Frau ist tot. Du darfst jetzt wählen.
Wenn ich das was du schreibst als Grundlage für deine Entscheidung nehme, wirst du den Zeigefinger erheben und "Du böser Feind, dass darfst du aber nicht tun." sagen. Gut, dass deine Frau davon niemals erfahren wird...
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von STDu1711 »

Das schlimmste an Obernörglers Post ist, dass ich trotz mehrmaligem Lesen und redlichen Bemühen, daran etwas zu finden, über das ich nörgeln kann, zustimmen muss. :o
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Obernörgler »

STDu1711 hat geschrieben: 31. Mai 2023, 12:48 Das schlimmste an Obernörglers Post ist, dass ich trotz mehrmaligem Lesen und redlichen Bemühen, daran etwas zu finden, über das ich nörgeln kann, zustimmen muss. :o
Schau einer an. Bestimmt werden wir noch "Best Buddies". ;)
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von George »

Obernörgler hat geschrieben: 31. Mai 2023, 10:54 Jetzt tun wir mal so, als wenn du Perry wärst. Deine Frau ist in der Hand der Feindes. Du tötest den Feind - deine Frau ist gerettet. Du tötest ihn nicht - deine Frau ist tot. Du darfst jetzt wählen.
Wenn ich das was du schreibst als Grundlage für deine Entscheidung nehme, wirst du den Zeigefinger erheben und "Du böser Feind, dass darfst du aber nicht tun." sagen. Gut, dass deine Frau davon niemals erfahren wird...
Das erinnert mich an die Kriegsdienstverweigerung bei der Bundeswehr. Der Panjase hieß da Russe. Perry könnte damit drohen, sich selbst zu erschießen. Das würde das Ende der Serie und aller Lebewesen darin bedeuten. Wenn das keine Drohung ist. :D
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Mich erinnert diese Frage ebenfalls an meine Kriegsdienstverweigerung. Ich habe damals sinngemäß geantwortet, dass man eine Notwehrsituation wohl kaum mit einem Krieg vergleichen könne, weil ich im Kriegsfall selber zu einer Waffe werden würde. Damit wird mir selbst die Möglichkeit genommen, zu entscheiden. Und genau deshalb verweigere ich den Militärdienst. Meine Verhandlung dauerte nicht mal eine Viertelstunde. Ob ich mit dieser Begründung heute ebenfalls verweigern würde, steht allerdings auf einem anderen Blatt...

Und ja, ich habe den Roman gelesen. Wir befinden uns also doch im Krieg mit den Panjasen. Da habe ich zumindest das nicht falsch verstanden. Einen wehrlosen Feind zu töten, gilt jedoch sogar in unseren Zeiten, zumindest in einem Rechtsstaat, als Kriegsverbrechen, das zumindest eine Untersuchung oder einem Prozess zur Folge hätte. Vielleicht kommt das ja noch. Es würde mich schon sehr interessieren, wie sich Perry - die Expokratur! - verteidigen würde. Und die Diskussion darüber hier und jetzt, empfinde ich als sehr erfrischend.

Jetzt tun wir mal so, als wäre es tatsächlich meine Frau gewesen, deren Leben auf dem Spiel stand. Wie ich mich kenne, hätte ich sehr wahrscheinlich ähnlich gehandelt, wie Perry. Wenn ich ein wehrloses Lebewesen - Freund oder Feind - getötet hätte, würde mich das aber für den Rest meines Lebens verfolgen. Bisher kann ich bei Perry keinerlei Gewissensbisse erkennen. Klappe zu, Affe tot, next. Das ist mir zu wenig.

Gerade weil Rhodan Kriege geführt, Welten zerstört und falsche Entscheidungen getroffen hat, sollte man mehr von ihm erwarten können. Wie alt ist der Mann? Was hat ihn seine Unsterblichkeit gelehrt? Ein Mensch in seinem Alter kann nicht "normal" reagieren. Es sei denn, seine ganzen "kosmischen" Einsichten taugen nix. Ich gebe gerne zu, dass ich hier von Rhodan mehr erwarte. Ein kaltblütiger Mord gehört nicht dazu. Also frage ich nochmal: Welcher Zweck wurde mit dieser Einlage verfolgt? Was wollen uns die Macher damit sagen?

Immerhin ist es schön, dass sich durch diese Diskussion einige Foristas näher kommen. :st:
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von STDu1711 »

Die Pedotransfererin war aber nicht wehrlos, im Gegenteil sie war eine Waffe. Wenn man einen Vergleich ziehen will, dann den zu einer Person mit Sprengstoffweste.

Was die Macher damit sagen wollten: Ich denke, dass Rhodan emotional handelt, wenn die Randbedingungen entsprechend sind.

Und mit der anderen Handlungsweise, die ein Unsterblicher zwangsweise haben müsste: stimmt zwar, würde die Figur, aber unerzählbar machen. Und muss man daher ignorieren.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Netter Vergleich. Eine Person mit einer Sprengstoffweste muss jedoch wach sein, um diese zu zünden. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war dies hier jedoch nicht der Fall. Perry hat diese Entscheidung bewusst getroffen! Für mich macht das schon einen Unterschied.

Und wie sich "ein schleimiger Haufen unverkennbar organischer Substanz" gegen den Tod wehren kann, weiß ich nicht. "Wehrloser" geht doch garnicht.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Obernörgler »

Dyson hat geschrieben: 31. Mai 2023, 18:23 Einen wehrlosen Feind zu töten, gilt jedoch sogar in unseren Zeiten, zumindest in einem Rechtsstaat, als Kriegsverbrechen, das zumindest eine Untersuchung oder einem Prozess zur Folge hätte.
Ich bin kein Jurist, kann mich zum Rechtlichen also nicht kompetent äußern.
Einen "wehrlosen" Feind zu töten, ist der angestrebte "Idealzustand" im Krieg, nehme ich mal an. Das minimiert nämlich die Möglichkeit eigener Verluste.
Es wird vermutlich immer angestrebt den Feind aus der Ferne und mit minimalem Risiko zu eliminieren. Wenn eine Bombe in deinen Schützengraben fällt, bist du wehrlos. Wenn die Artillerie das Haus in dem du Schutz suchst beschießt, bist du wehrlos. Wenn der Marschflugkörper deinen Bunker zerstört, bist du wehrlos. Wenn der Scharfschütze eine Kugel in deinen Kopf schießt, bist du wehrlos. Alles völlig normal im Krieg.

Ich mag mich täuschen, aber ich nehme an, dass Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung verübt werden.
Der Pedotransferer war aber kein Zivilist, sondern eher eine Waffe des Feindes, die "entschärft" wurde.

Der Vergleich zur "Person mit Sprengstoffweste" passt perfekt.
Stell dir einfach mal vor, du sitzt im Bus und neben dir steht ein Irrer mit Sprengstoffweste auf. Nach einiger Zeit wird der Irre von der Polizei erschossen, weil er kurz davor war seine Bombe zu zünden. Das nennt sich "finaler Rettungsschuss". Was würdest du zu dem Polizisten, der geschossen hat, sagen? "Du hast einen Wehrlosen erschossen, du Mörder! Hoffentlich wird dich ein Gericht verurteilen!" Oder würdest du dich doch eher für deine Rettung bedanken?
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Obernörgler »

Zu mir:
Ich bin übrigens kein Kriegsdienstverweigerer, habe aber auch nicht gedient (T2 gemustert und vergessen worden :D )

Zu Perrys fehlenden Gewissensbissen:
Ich möchte nicht die nächsten 500 Romane ständig von Perrys PTB-Störung lesen. Das er diese Situation sein Leben lang nicht vergessen wird, dürfte klar sein. Ich glaube aber nicht, dass er deshalb ewig schlaflose Nächte hat.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Natürlich würde ich mich für meine Rettung bedanken. Ich wüsste aber auch, dass dies in jedem Fall (!) eine Untersuchung nach sich ziehen würde. Sprengstoffweste hin oder her. Und der finale Rettungsschuss ist eben das, was er ist: final. Ich denke, dass Perry auch anders hätte entscheiden können. Wäre umständlicher gewesen, zugegeben, aber möglich. Dass es für den Krieg tatsächlich ein Regelwerk gibt, empfinde ich auch als absurd, ist aber so. Von Perry erwarte ich, dass er das Leben achtet und schützt. Also hat er sich für seine Taten auch zu verantworten. Das sehe ich in diesem Fall bisher aber nicht.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Obernörgler »

Dyson hat geschrieben: 31. Mai 2023, 21:27 Ich denke, dass Perry auch anders hätte entscheiden können. Wäre umständlicher gewesen, zugegeben, aber möglich.
Lass uns an deinen Gedanken teilhaben. Welche andere Lösung des "Problems" hätte es denn geben können?

Der "finale Rettungsschuss" ist keine Kriegshandlung! Er kann also nicht mit einer Tötung eines feindlichen Soldaten (im Krieg) gleichgesetzt werden.
Ich nehme auch nicht an, dass sich Soldaten für jeden getöteten Feind vor einem Gericht verantworten müssen.
Dyson hat geschrieben: 31. Mai 2023, 21:27 Dass es für den Krieg tatsächlich ein Regelwerk gibt, empfinde ich auch als absurd, ist aber so. Von Perry erwarte ich, dass er das Leben achtet und schützt. Also hat er sich für seine Taten auch zu verantworten. Das sehe ich in diesem Fall bisher aber nicht.
Diese Erwartung empfinde ich als idealistische Wunschfantasie. Für mich gibt es da nichts zu "verantworten".
Diesen "Aufschrei" gibt es doch nur, weil Perry der "Täter" war. Bei jedem anderen wäre das doch kein Thema hier.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Übrigens hätte ich auch keine Lust, die nächsten 500 Romane über Perrys PTB-Störung zu lesen. Ich halte dies aber für eine hochinteressante Ausgangssituation für eine Mini-Serie! Nach allem, was Perry in seinem langen Leben schon getan und gelassen hat - Leichen pflastern seinen Weg - wäre das aus meiner Sicht eigentlich schon lange überfällig. Die Abgründe von Perrys Seele bieten unendliche (sic) Möglichkeiten!

Auch wüsste ich, welchen Autorinnen und Autoren ich dies am ehesten zutrauen würde. Wie schon gesagt: Ich träume halt gerne.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Stimmt haargenau! Wenn jemand anderes diesen Mord begangen hätte, z.B. Atlan oder Tek - ja, ich weiß, ich kanns nicht lassen - hätte es diesen Aufschrei - welcher Aufschrei eigentlich? - nicht gegeben. Aber Perry ist der Titelheld!

Deshalb frage ich ja auch nicht - hehe - Perry, sondern die Expokraten! Also zum wiederholten Male: Was haben sich die Macher dabei gedacht? Wozu sollte das gut sein? Das ist keine Floskel. Ich verstehe es wirklich nicht.

Wie ich diese Situation vermieden hätte? Ganz einfach. Als Expokrat hätte ich es erst garnicht soweit kommen lassen! Und wie ich mich selbst in so einer Situation verhalten würde, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Es wäre durchaus möglich, dass ich ebenfalls den Abzug betätigt hätte. Nur bin ich ein stinknormaler, einfacher Mensch und nicht der unsterbliche "Erbe des Universums".

Mit der Etikettierung als "idealistischer Wunschphantast" kann ich übrigens gut leben.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von nanograinger »

Dyson hat geschrieben: 30. Mai 2023, 22:40 Auch bin ich beruhigt, dass mein "kleiner" Fauxpas hier im Forum doch recht gnädig aufgenommen worden ist. Hoffentlich sieht das nanograinger auch so. Es würde mich nämlich sehr interessieren, wie "falsch" meine Ansichten zum aktuellen Zyklus seiner Meinung nach sind.
...
Deine Ansichten sind deine Ansichten und als solche niemals falsch, bloß weil ich vielleicht andere Ansichten habe. Falsch können allerdings Annahmen sein, die hier teilweise kolportiert werden.

Im den Threads zu Band 3200 und Band 3201 hat Robert Corvus dankenswerterweise zu vielen Punkten Stellung bezogen, insbesondere auch dem Aspekt Mord und Kriegsverbrechen. In beiden Punkten stimme ich seinem Standpunkt im Wesentlichen zu. Allerdings muss man klar sagen, dass die rechtliche Situation in der realen Welt bei diesen Dingen nicht einfach direkt ins Perryversum übertragbar ist, auch wenn es natürlich eine Richtschnur für die LFG und Perry ist (aber bereits im arkonidischen Machtbereich sieht das bereits anders aus).

Wie ich im Thread zu Band 3201 geschrieben habe, ist Perrys Verhalten bei der Tötung von Raszita für mich "out-of-character", und zwar nicht, weil er sie tötet, sondern weil es vorher nicht einmal einen Versuch einer anderen Lösung gegeben hat. Genau das macht aber Perry aus, dass er nämlich zur Not bis zur Selbstverleugnung eine nicht-letale Lösung sucht.

Was die Zuordnung der "Verantwortung" dieser Tötungs-Szene angeht, so weisen die Indizien ganz klar auf Robert Corvus. Er hat in mehreren Postings (und auch beim Online-Abend) darauf hingewiesen, dass er großen Einfluss auf die Gestaltung des Auftakt-Doppelbands hatte. Er konnte sogar wählen, wen er neben Perry, Atlan, und Antanas Lato mit der RA mitnimmt. Er wählte Sichu (und Marat) exakt deshalb, weil er Perry in Konfliktsituationen mit stark persönlichem Charakter bringen wollte. Und er wollte, dass Rhodan in dieser Szene nicht als neutraler oder kühl abwägender Beobachter erscheint.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Danke. Genau das erwarte ich ebenfalls von Perry Rhodan: Dass er jede Anstrengung unternimmt, nicht töten zu müssen. Dieser Charakterzug ist für mich - äh - alternativlos (ächz) und unverhandelbar! In diesem Fall war davon jedoch nichts zu erkennen. Und sein markiger Spruch nach der Tat unterstreicht diesen Eindruck nur. Diesen Perry kenne ich nicht. Und diesen Perry mag ich auch nicht.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Obernörgler »

Dyson hat geschrieben: 31. Mai 2023, 22:41 Wie ich diese Situation vermieden hätte? Ganz einfach. Als Expokrat hätte ich es erst garnicht soweit kommen lassen! Und wie ich mich selbst in so einer Situation verhalten würde, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Es wäre durchaus möglich, dass ich ebenfalls den Abzug betätigt hätte. Nur bin ich ein stinknormaler, einfacher Mensch und nicht der unsterbliche "Erbe des Universums".
Rede nicht um den heißen Brei herum. Ich will nicht wissen, was du als Expokrat tun würdest und auch nicht wie du in dieser Situation handeln würdest. Ich will wissen was Perry in dieser Situation anders hätte machen können/sollen/müssen. Und zwar mit dem Ergebnis, dass der Pedotransferer keinen Schaden mehr anrichten kann, aber überlebt.
Dyson hat geschrieben: 31. Mai 2023, 22:41 Mit der Etikettierung als "idealistischer Wunschphantast" kann ich übrigens gut leben.
Ja, man kann sicher als schlimmeres bezeichnet werden. :D
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Obernörgler »

Dyson hat geschrieben: 31. Mai 2023, 23:12 Und sein markiger Spruch nach der Tat unterstreicht diesen Eindruck nur.
Immerhin hat RC sich ein "make my day" verkniffen. ;)
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Das stimmt. :D

Findest Du wirklich, dass ich um den "heißen Brei" herumrede, wenn ich mir hier irgendwelche Lösungsvorschläge für eine Situation verkneife, die ohnehin nur dem Autor geschuldet ist? Ich wäre ja schon ein wenig besänftigt gewesen, wenn Perry wenigstens den Versuch gemacht hätte, eine andere Lösung zu finden. Hat er aber nicht. Das entspricht nach meinem Empfinden nicht seiner Persönlichkeit! Ich halte das für eine einzige Nullnummer! Es missfällt mir einfach, wenn ein Charakter, der mich seit Jahrzehnten begleitet, plötzlich derart deformiert wird.

Deshalb ist es auch müßig, ernsthaft darüber nachzudenken, was Perry in genau dieser Situation hätte machen sollen, um nicht zu töten. Wenn ich diese ganze konstruierte Situation für bare Münze nähme, erübrigt sich doch jede weitere Diskussion.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Übrigens: Clint Eastwood mag ich sehr gerne! :D
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Obernörgler »

Dyson hat geschrieben: 1. Juni 2023, 00:30 Findest Du wirklich, dass ich um den "heißen Brei" herumrede, wenn ich mir hier irgendwelche Lösungsvorschläge für eine Situation verkneife, die ohnehin nur dem Autor geschuldet ist?
Ja, finde ich. :)
Dyson hat geschrieben: 1. Juni 2023, 00:30 Ich wäre ja schon ein wenig besänftigt gewesen, wenn Perry wenigstens den Versuch gemacht hätte, eine andere Lösung zu finden. Hat er aber nicht. Das entspricht nach meinem Empfinden nicht seiner Persönlichkeit! Ich halte das für eine einzige Nullnummer! Es missfällt mir einfach, wenn ein Charakter, der mich seit Jahrzehnten begleitet, plötzlich derart deformiert wird.

Deshalb ist es auch müßig, ernsthaft darüber nachzudenken, was Perry in genau dieser Situation hätte machen sollen, um nicht zu töten. Wenn ich diese ganze konstruierte Situation für bare Münze nähme, erübrigt sich doch jede weitere Diskussion.
Ja, es ist ein PR-Roman - für uns. Für Perry ist es die Realität! Und die Situation (Ort und Zeit) war für ihn nicht zu ändern. Er musste also in seiner Realität eine Lösung finden und handeln. Das hat er getan. Wer also Perrys Handlung anprangert, der hat eine Alternativlösung zu liefern.
Wir können unsere Realität ja auch nicht verändern, damit zur Lösung unserer Probleme die für uns angenehmste Lösung möglich wird.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von STDu1711 »

Dyson hat geschrieben: 31. Mai 2023, 22:13 Übrigens hätte ich auch keine Lust, die nächsten 500 Romane über Perrys PTB-Störung zu lesen. Ich halte dies aber für eine hochinteressante Ausgangssituation für eine Mini-Serie!

Das wird, in Grenzen, in Atlantis 2 thematisiert. Ein Paralleluniversum, wo es Rhodan nicht gegeben hat, und wo es friedlicher zuging als im Bekannten.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von Dyson »

Zunächst einmal möchte ich Obernörgler antworten:

In der Tat können wir unsere Realität nicht einfach nach Gutdünken verändern, wenn sie uns nicht passt. Obwohl wir die Einzigen sind, die überhaupt etwas verändern können in unserem Leben. Nur, Perry Rhodan ist Fiktion und nicht Wirklichkeit. Ein kleiner aber feiner Unterschied. Wieso sollte ich mir also Gedanken darüber machen, was Perry in einer bestimmten Situation hätte tun sollen, die eh konstruiert ist? Perrys "Realität" entsteht in den Köpfen der Leute, die diese Geschichten schreiben. Mit dem wirklichen Leben hat das nichts zu tun. Deshalb überlege ich mir auch keine Lösungsmöglichkeiten für Probleme, die es in der Realität nicht gibt. Wenn ich für diesen Roman verantwortlich hätte zeichnen müssen, wäre es erst garnicht soweit gekommen. Die Verantwortung für diesen Fehltritt trägt alleine der Autor.

Und nu zu STDu1711:

Ist das so? Nun, die Romane habe ich und das Szenario, dass Du da skizzierst, klingt für mich hochinteressant. Ben Calvin Hary ist für mich eh der große Hoffnungsträger unter den Autorinnen und Autoren. Sieht ganz so aus, als würde er mich nicht enttäuschen. Also ab dafür! Danke für den Hinweis.
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Re: Meinungen zum Zyklus "Fragmente" Band 3200 - 3299

Beitrag von STDu1711 »

Dyson hat geschrieben: 1. Juni 2023, 13:39
Und nu zu STDu1711:

Ist das so? Nun, die Romane habe ich und das Szenario, dass Du da skizzierst, klingt für mich hochinteressant. Ben Calvin Hary ist für mich eh der große Hoffnungsträger unter den Autorinnen und Autoren. Sieht ganz so aus, als würde er mich nicht enttäuschen. Also ab dafür! Danke für den Hinweis.
Es ist jetzt nicht das Hauptthema, aber Rhodan sinniert durchaus darüber, ob er vielleicht mehr Schaden angerichtet hat als Nutzen.

Die Alternative Milchstraße in der Tangente ist, zumindest vordergründig, ein Utopia. Es herrscht Frieden, die Mausbiber sind nicht ausgestorben usw.
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