old man hat geschrieben:2-2-2.
Ein gelungener Einstieg. ... Ich freue mich auf Deinen nächsten Band, Robert!
Vielen Dank! NEO 64 -
Herrin der Flotte - liegt aktuell am Kiosk ...
Die Konzeption eines NEO-Romans = die Exposéphase kann man sich als Entwicklung vorstellen. Frank Borsch hat einige Punkte, die notwendig sind, um die Staffel von A nach B zu bringen. Die schildert er am Telefon. In diesem Fall war das der Naat-Strang: Sergh da Teffron erkennt, dass er auf Dauer durch den Regenten bedroht ist und entwickelt den Plan, die Naats als eigene Hausmacht aufzubauen (Backstory/ passiert vor dem Roman) und der Roman schildert, wie er zu dieser Hausmacht kommt. Das Tasbur als Mittel der Wahl - und erzählerische Möglichkeit, die Kultur der Naats zu schildern - war in diesem ersten Telefonat bereits gesetzt.
Nach dem Telefonat kommt eine erste schriftliche Szenenabfolge, die wir dann diskutieren. Da habe ich einige Wendungen umgedreht, einige Elemente ausgetauscht. Zum Beispiel war die erste Idee, dass Sergh da Teffron einen Altar baut, an dem er versucht, seinen Förderer zu beschwören, weil er diesen für ein gottähnliches Wesen hält. Mir erschien die Suche per 5-D-Detektoren SF-mäßiger. Frank bringt in dieser Phase auch einige signifikante Details ein, etwa die Aussagen, die in dem Gespräch da Teffrons mit seinem Förderer fallen sollen, insbesondere bezüglich des Ringens.
Der Denurion-Strang kam erst hinein, als der da-Teffron-Strang beinahe fertig war. Er war im ersten Ansatz unabhängig: Charron, Ihin und Denurion trafen sich irgendwo, aber nicht in der Nähe von Naat. Das erste Konzept sah eine eingebettete Struktur vor: Charron und Ihin in der ersten und in der letzten Szene, dazwischen ausschließlich die Denurion-Rede.
Ich wollte den Roman gern kompakter machen und habe deswegen vorgeschlagen, diesen Strang ebenfalls nach Naat/ Peshteer zu ziehen. Das gab die Möglichkeit der Interaktion zwischen den Figuren in beiden Strängen. Die komplette Handlung auf Peshteer um die Familie des Gouverneuers, Ihin und Charron habe ich erst beim Schreiben eingefügt, weil ich die Erzählweise des Xisrapen mit Präsens, Ich-Erzähler, indirekter Rede und Dreierketten zwar als exotisch, aber bei längeren Passagen auch als anstrengend zu lesen empfand - es gibt einen Grund, warum man Romane üblicherweise anders schreibt. Dass ich dadurch die Figuren Parleen, Ihin und Charron weiterentwickeln konnte, war ein angenehmer Folgeeffekt. Parleen hat es dadurch sogar zu Auftritten in späteren NEOs geschafft.