Tennessee hat geschrieben: ↑22. Dezember 2023, 09:49
Ob die Technikdarstellung nun "zu viel", "zu wenig" oder "genau passend" ist, ist für uns Leser anders als für die Autoren. Und vor allem mit vielen Dilemmata verbunden.
Jammer.
…
Ich denke, hier liegt ein grundsätzliches Missverständnis vor:
Ich glaube kaum, dass unter Denen, die »mehr Technik« ersehnen, Viele sind, die das explizit auf eine detaillierte fiktive Ingenieursebene stellen möchten.
Nehmen wir mal den Maud-Diogo-Akzelerator als Erweiterung des Librotron-Antriebes, bei der RT bauartbedingt als klappbarer äquatorialer Doppelring ausgeführt!
Die Perrypedia schreibt: » Das Aggregat kann Gezeitenkräfte des Linearraums anmessen und diese zur Steigerung der Geschwindigkeit ausnutzen, wenn sie einen günstigen Richtungsvektor aufweisen. Dies wird auch »Hypersegeln« genannt.
Gut, »Segeln« kann sich Jede(r) vorstellen und von Ebbe und Flut haben vielleicht auch Wasserscheue schon mal was gehört!
Der Diogo-Akzelerator nimmt als Ringscheibe die optische Leserphantasie eines Pseudosegels auf, ob dies für das Wirkprinzip im Linearraum nötig wäre, lasse ich mal dahingestellt. Vermutlich nicht! Sieht halt mal »anders« aus und gut ist!
Den exakten »Schaltplan« des Aggregats will vermutlich Niemand wissen, aber man sollte sich
bspw. mal dem Prinzip der »Linearraumgezeiten« zuwenden: Ge»zeit«en, wie der Name schon sagt, sind ja periodisch, voraussagbar, werden durch die gravitative Wechselwirkung im Erde-Mond-System verursacht, führen zu Rotationsbremseffekt, haben thermische Auswirkungen etc.!
Linearraumgezeiten können per Definition keine Chaosphänomene wie bspw. Hyperstürme und Triortan-Schlünde sein.
Was »schwappt« denn da im Linearraum hin und her? Was liegt diesem »Schwappen« prinzipiell zugrunde? Ist es als Trend berechen- und damit vorhersagbar oder ist es jeweils nur ein lokaler irregulärer Sondereffekt, der lediglich »Vorantasten« unter permanenter »Strömungsortung des Linearraums« erlaubt?
Daneben muss man schon, wenn man sich ein solches Prinzip ausdenkt, dann logischerweise auch konsekutiv die Frage der Kräfterelation stellen:
Wenn die Diogo-RT »MIT der Flutrichtung« gegenüber dem aktiven Basistriebwerk quasi passiv die sechsfache Linearraumgeschwindigkeit erreicht, wie könnte dann das »schwächliche« Basislibrotron-Aggregat überhaupt »GEGEN die Flutrichtung« ankommen?
WIE hat man sich dieses Prinzip gedacht? WIE DURCHdacht?
Die Klappungsmechanik des Diogo-Rings muss man nicht kennen, auch nicht die Steuerungssysteme, aber das Wirkprinzip und die Konsequenzen sollte man schon einmal etwas näher erklären als mit dem plakativen Begriff »Nutzung der Linearraumgezeiten«, der Null zuendegedacht ist.
Im praktischen Einsatz wurde der Diogo-Akzelerator auch vor der RT-Spezialausführung sowieso so gut wie nicht gezeigt.
Was mich persönlich auch immer wieder nervt, ist die rein situativ fast beliebig geschilderte technische Potenz oder Minderpotenz galaktischer Hightech.
Ich warte geradezu schon wieder auf ein Szenario, wo zwei oder drei dahergelaufene Baccunenfrachter die Schirmfelder der RT mit einzelnen Strahlschüssen schwer erschüttern und die Notaggregate anspringen.