Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
- Ce Rhioton
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Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Mit ein wenig Verspätung habe ich den Roman nun auch zu Ende gelesen und muss zugeben, dass sich die Geschichte doch ziemlich unterhaltsam las (was auch am Autor lag).
Begeistern kann ich mich für Piratengeschichten zwar immer noch nicht wirklich (ich überlege gerade, ob es in anderen SF-Serien ähnliches gab), aber vielleicht kommt das ja noch.
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Begeistern kann ich mich für Piratengeschichten zwar immer noch nicht wirklich (ich überlege gerade, ob es in anderen SF-Serien ähnliches gab), aber vielleicht kommt das ja noch.
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- Oxtorner
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Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Ja, aber: Bösen echsenartigen Feinden, oder einem Robotregenten, ein Schiff stehlen, ist das eine; hilfsbedürftigen Schiffsbrüchigen, denen man gerade Hilfe versprochen hat, 6/7tel ihres Schiffs abzunehmen, ist etwas anderes.
Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Sieh das doch mal vom Blickpunkt der Topsider.
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- Oxtorner
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Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Es geht mir weder um Topsider noch um Lipeka.
Es geht mir vielmehr um die moralische Flexibilität, die der Autor dem hochmoralischen Moralapostel zuschreibt, indem er ihn in Seelenqualen über die Opfer seines Sununk und den von seiner neuen Gefolgschaft erwarteten Akt der Piraterie zum Beute machen stürzt, während er (der Autor) ihn andererseits völlig unangetastet von Zweifeln einen Akt der Piraterie begehen lässt, um sein eigenes Arsenal aufzustocken, ohne auch nur den Versuch zu machen, den hilfsbedürftigen Schiffbrüchigen die Hilfe angedeihen zu lassen, die er versprochen hatte.
Es geht mir vielmehr um die moralische Flexibilität, die der Autor dem hochmoralischen Moralapostel zuschreibt, indem er ihn in Seelenqualen über die Opfer seines Sununk und den von seiner neuen Gefolgschaft erwarteten Akt der Piraterie zum Beute machen stürzt, während er (der Autor) ihn andererseits völlig unangetastet von Zweifeln einen Akt der Piraterie begehen lässt, um sein eigenes Arsenal aufzustocken, ohne auch nur den Versuch zu machen, den hilfsbedürftigen Schiffbrüchigen die Hilfe angedeihen zu lassen, die er versprochen hatte.
Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Ergänzung: Rhodan hat immer wieder im Verlauf der Serie pragmatische und ambivalente Entscheidungen getroffen. Dazu gehören nicht nur die diversen Rsumschiffdiebstähle (Ben Calvin Harry hat ja schön ausgeführt, dass die Topsider die damaligen Ereignisse ganz anders sehen), sondern auch militärische Aktionen wie z.B. das Sonneninferno im MdI-Zyklus, bei dem es Milliarden Tote gegeben haben muss.
Also: Perry Rhodan ist und war nie Gandhi.
Im vorliegenden Roman fügt Rhodan durch die Entwendung des Schiffes niemanden einen Schaden zu - die ursprünglichen Besitzer können eh nichts mehr damit anfangen - erwirbt aber möglicherweise die Macht, den Sorgoren zu helfen.
Also: Perry Rhodan ist und war nie Gandhi.
Im vorliegenden Roman fügt Rhodan durch die Entwendung des Schiffes niemanden einen Schaden zu - die ursprünglichen Besitzer können eh nichts mehr damit anfangen - erwirbt aber möglicherweise die Macht, den Sorgoren zu helfen.
- Ce Rhioton
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Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Richtig. Die Inder waren noch nie so wirklich angetan von ihm. Heldenverehrung fällt leichter bei großer zeitlicher und räumlicher Distanz zum Wirken des Helden.Ce Rhioton hat geschrieben: ↑21. Dezember 2023, 11:08Wobei Gandhi inzwischen teilweise durchaus kontrovers beurteilt wird. Aber er steht eben als Symbolfigur für Gewaltlosigkeit.
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Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Ich gehe mal die Wette ein, dass unser Perry die 6/7tel braucht, um auf Umwegen letztendlich den Lipeka helfen zu können. Würde mich sehr wundern, wenn es anders käme. "Piraterie" schreien wir nur, weil wir die kommende Handlung noch nicht kennen.RolfK hat geschrieben: ↑21. Dezember 2023, 00:11 , während er (der Autor) ihn andererseits völlig unangetastet von Zweifeln einen Akt der Piraterie begehen lässt, um sein eigenes Arsenal aufzustocken, ohne auch nur den Versuch zu machen, den hilfsbedürftigen Schiffbrüchigen die Hilfe angedeihen zu lassen, die er versprochen hatte.
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Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Unser Perry kennt die folgende Handlung auch noch nicht.
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Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Ich würde diesen Roman bewerten mit 3 für Story und 2 für den Stil.
Perrys Etablierung als Piraten-Chef und seine Mission mit unterschiedlichen Gefährten (und deren Motivation) samt dem "zerrissenen" Erryck erhält viel Raum, sowie allerlei Machenschaften, Mordgedanken und weitere für den Fortschritt für mich nicht so wichtige Details.
Die eigentlich interessanten Dinge spielen sich im letzten Viertel des Romans ab. Die Begegnung mit einem wirklich exotischen Volk und deren Technik, sowie der dramatische Konflikt in der Hypersenke und dann der Fokus auf ein neues Ziel sind ein typisches Schema, das auch Oliver mit seiner lockeren Schreibe nicht ändert.
Ich habe nach ein paar gelesenen Zeilen aus Taka Tuka den Text kurzerhand in MS Edge hineingeworfen. Im Hintergrund noch eine leise eingestellte Playlist mit düsterem Ambient-Gewabere (um Spannung zu simulieren). Dann in MS Edge die angenehme Vorlesestimme von Katja (Natural) gestartet. So, Hörbuch gebastelt. Fand ich prima, konnte bügeln und sonstige Dinge erledigen. Lustig fand ich Katjas unterschiedliche Aussprache bei manchen Dingen - Highlight war, dass sie z. B. den Namen der RA mal korrekt aussprach, und mal "Rechtsanwalt" ;-)
Aber jetzt nehme ich mir Oliver Fröhlichs "Warnung aus dem Jenseits" (Mit Marie Erikson) vor, der noch aktuelle John Sinclair. Da beginnt die Spannung am Anfang des Romans, aber das ist man ja von dem Verlag mit den Zinnen gewohnt. Mittlerweile sind die diversen Reihen dort auch ähnlich komplex wie PR :-)
Perrys Etablierung als Piraten-Chef und seine Mission mit unterschiedlichen Gefährten (und deren Motivation) samt dem "zerrissenen" Erryck erhält viel Raum, sowie allerlei Machenschaften, Mordgedanken und weitere für den Fortschritt für mich nicht so wichtige Details.
Die eigentlich interessanten Dinge spielen sich im letzten Viertel des Romans ab. Die Begegnung mit einem wirklich exotischen Volk und deren Technik, sowie der dramatische Konflikt in der Hypersenke und dann der Fokus auf ein neues Ziel sind ein typisches Schema, das auch Oliver mit seiner lockeren Schreibe nicht ändert.
Ich habe nach ein paar gelesenen Zeilen aus Taka Tuka den Text kurzerhand in MS Edge hineingeworfen. Im Hintergrund noch eine leise eingestellte Playlist mit düsterem Ambient-Gewabere (um Spannung zu simulieren). Dann in MS Edge die angenehme Vorlesestimme von Katja (Natural) gestartet. So, Hörbuch gebastelt. Fand ich prima, konnte bügeln und sonstige Dinge erledigen. Lustig fand ich Katjas unterschiedliche Aussprache bei manchen Dingen - Highlight war, dass sie z. B. den Namen der RA mal korrekt aussprach, und mal "Rechtsanwalt" ;-)
Aber jetzt nehme ich mir Oliver Fröhlichs "Warnung aus dem Jenseits" (Mit Marie Erikson) vor, der noch aktuelle John Sinclair. Da beginnt die Spannung am Anfang des Romans, aber das ist man ja von dem Verlag mit den Zinnen gewohnt. Mittlerweile sind die diversen Reihen dort auch ähnlich komplex wie PR :-)
- Goshun
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Re: Spoiler 3252: Der Likedeeler, von Oliver Fröhlich
Wenn das Feedback hier im Spoilerthread eher mau ist dann ist das fast immer ein Roman der mit persönlich ganz gut gefällt.
Woher kommts?
Oliver Fröhlich schafft es nach "Der Genetischhe Algorithmus" mich wieder in seinen Bann zu schlagen. Der Autor schafft es immer wieder gute Romane rauszuhauen. Vielleicht gerade WEIL er so wenige schreibt?
Perry Rhodan arrangiert sich mit seinem moralischen Kompass und geht es pragmatisch an. Das steht ihm gut zu Gesicht und ich bin überzeugt der "Likedeeler" wird auch bei den Piraten seinen Einfluss hinterlassen haben!
Es gibt nun mal was den Moralkompass betrifft unterschiedliche Gebiete. Die wo der Kompass sagt: das ist nicht nur aus meiner Komfortzone, das geht gar nicht und die wo Perry Toleranz übt und versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten seine Philosophie unterzubringen.
Eine gute Methode um wirklich etwas zu verändern... sofern man an den Hebeln der Macht sitzt. Und auch das ist gut geschildert, so sicher sitzt Perry nicht im Sattel als er sich hier alles erlauben darf.
Das ist ein interessantes Spannungsgebiet was hier aufgebaut wird und das ist eines der Dinge die den Roman lesenswert machen meiner Meinung nach.
Gegen Ende hin wird die Handlung für mich etwas unverständlich. Das "Andersversum". Ich persönlich hoffe dieses "Andersversum" wird für die kommende Handlung eher weniger eine Rolle spielen, aber schauen wir mal ob das ein einmaliger Abstecher war oder ob das noch wichtig wird.
Alles in allem einer der "guten" Romane. Dem Autor ein Lob und wie man sieht manchmal zahlt es sich aus weniger zu schreiben!
Woher kommts?
Oliver Fröhlich schafft es nach "Der Genetischhe Algorithmus" mich wieder in seinen Bann zu schlagen. Der Autor schafft es immer wieder gute Romane rauszuhauen. Vielleicht gerade WEIL er so wenige schreibt?
Perry Rhodan arrangiert sich mit seinem moralischen Kompass und geht es pragmatisch an. Das steht ihm gut zu Gesicht und ich bin überzeugt der "Likedeeler" wird auch bei den Piraten seinen Einfluss hinterlassen haben!
Es gibt nun mal was den Moralkompass betrifft unterschiedliche Gebiete. Die wo der Kompass sagt: das ist nicht nur aus meiner Komfortzone, das geht gar nicht und die wo Perry Toleranz übt und versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten seine Philosophie unterzubringen.
Eine gute Methode um wirklich etwas zu verändern... sofern man an den Hebeln der Macht sitzt. Und auch das ist gut geschildert, so sicher sitzt Perry nicht im Sattel als er sich hier alles erlauben darf.
Das ist ein interessantes Spannungsgebiet was hier aufgebaut wird und das ist eines der Dinge die den Roman lesenswert machen meiner Meinung nach.
Gegen Ende hin wird die Handlung für mich etwas unverständlich. Das "Andersversum". Ich persönlich hoffe dieses "Andersversum" wird für die kommende Handlung eher weniger eine Rolle spielen, aber schauen wir mal ob das ein einmaliger Abstecher war oder ob das noch wichtig wird.
Alles in allem einer der "guten" Romane. Dem Autor ein Lob und wie man sieht manchmal zahlt es sich aus weniger zu schreiben!
Some people are nice some people are nasty. There is always a Baldrick and there is always a Blackadder.