Hans Frey

[Wim Vandemaan]

Hans Frey ist, wie ich erst jetzt erfahren habe, am 25. Januar gestorben. Das tut mir sehr Leid.
Hans wurde am Heiligabend 1949 in Gelsenkirchen geboren. Von 1975 bis 1980 gehörte er dem Stadtrat an; von 1980 bis 2005 dem Landtag Nordrhein-Westfalens. Damit, dass sein Leben nicht leicht gewesen ist, hat er nie geprahlt. Überzeugter, aber nie unkritischer Gewerkschafter, SPDler, Ruhrgebietler.
Immer schon hat seine Liebe der Literatur gegolten, besonders der Science Fiction; hier war er Fan, Fachmann und Fürsprecher in einer Person.
Seine Bücher, zumal die bislang und jetzt leider nur vier Bände seiner großen Geschichte der deutschen Science Fiction, sind liebevolle und faktenreiche Schmöker, Fundgruben, Enzyklopädien, zurecht gelobt von Größen wie Dietmar Dath.
Seine Präsentationen, bildgewaltig, lehrreich, amüsant, waren nicht nur in Gelsenkirchen eine Legende.
Wenn wir zusammen auftraten, hat er mich als seinen „guten Freund" vorgestellt.
Es ist mit immer eine Ehre gewesen.

[Uwe GE]

Ich habe es am heutigen Morgen in der Tageszeitung gelesen. "Hänschen" Frey war im Gymnasium einige Klassen über mir, aber durchaus zu Schülerzeiten eine "Legende". Ich habe seinen Werdegang immer verfolgt, zumal wir gemeinsame "Schnittstellen" hatten. Es ist sehr traurig.

[Lumpazie]

Mein Beileid an seine Familie und Freunde. 75 Jahre ist kein Alter, man hätte ihn mehr Lebenszeit gegönnt.

@ Wim Vandemaan: Man verzeihe mir die Frage, aber es handelt sich hierbei aber nicht um den PR-TB-Autor H. J. Frey (Hans-Jürgen Freytag) oder den Autor Hans-Joachim Freiberg (Ren Dhark), oder?

Mich wundert die Platzierung der Nachricht in diesem Thread (Perry Rhodan-Allgemein).

[Wim Vandemaan]

Hans Frey hat eine groß angelegte Geschichte der deutschen SF begonnen, die im Memoranda Verlag erscheint. Im dritten Band "Optimismus und Overkill. Deutsche Science Fiction in der jungen Bundesrepublik" behandelt er die Zeit "Von den Anfängen der BRD bis zu den Studentenprotesten 1945 - 1969" und geht darin unter anderem ausführlich auf Scheer, Darlton, Voltz, Kurt Brand, H. G. Francis, die PERRY RHODAN-Serie überhaupt, Ren Dhark, Rex Corda und so weiter ein.
Hans Frey war auf vielen Cons mit seinen Lesungen präsent und in der SF-Szene im Westen wie im Osten (er hat auch einen Band über die SF in der DDR geschrieben) als sachkundiger, nicht unkritischer, aber jederzeit wohlwollender Literaturgeschichtler hoch geschätzt und ein Begriff.
Der geplante letzte Band seiner Geschichte hätte die Untersuchung wohl bis zum Jahr 1990 oder bis in die Gegenwart fortgeführt.

[nanograinger]

Ein Interview mit Hans Frey kann in diesem Podcast des Memoranda-Verlags hören. Ist allerdings schon ein paar Jahre alt, das eigentliche Interview beginnt etwa bei 4:45.

@Lumpazie: Zur Person Hans Frey siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Frey ... ker,_1949)

[Dennis Mathiak]

Ich habe heute zufällig von Hans' Tod erfahren. Eine Zeit lang hatten wir intensiven Kontakt miteinander, als ich ihn bei der Organisation der Veranstaltung "Fantastisches Ruhrgebiet" unterstützte; danach hatte ich beruflich und privat mit so vielen anderen Themen zu tun, dass wir uns aus den Augen verloren haben. In den letzten Jahren dachte ich hier und da darüber nach, ihn zu kontaktieren. Das ist mal wieder eine Lehre dafür, dass man solche Vorhaben nicht immer aufschieben sollte.

[Lumpazie]

Hans Frey hat eine groß angelegte Geschichte der deutschen SF begonnen, die im Memoranda Verlag erscheint. Im dritten Band "Optimismus und Overkill. Deutsche Science Fiction in der jungen Bundesrepublik" behandelt er die Zeit "Von den Anfängen der BRD bis zu den Studentenprotesten 1945 - 1969" und geht darin unter anderem ausführlich auf Scheer, Darlton, Voltz, Kurt Brand, H. G. Francis, die PERRY RHODAN-Serie überhaupt, Ren Dhark, Rex Corda und so weiter ein.
Hans Frey war auf vielen Cons mit seinen Lesungen präsent und in der SF-Szene im Westen wie im Osten (er hat auch einen Band über die SF in der DDR geschrieben) als sachkundiger, nicht unkritischer, aber jederzeit wohlwollender Literaturgeschichtler hoch geschätzt und ein Begriff.
Der geplante letzte Band seiner Geschichte hätte die Untersuchung wohl bis zum Jahr 1990 oder bis in die Gegenwart fortgeführt.

@ Wim: Danke für die ausführliche Erklärung - jetzt verstehe ich das besser

@ Nanograinger: Auch ein Dankeschön an Dich - diesen Wiki Eintrag habe ich eben auch gefunden und war daher etwas verwirrt, warum die Todesmeldung hier veröffentlicht wurde. Der Zusammenhang mit der Perry Rhodan Serie war mir nicht ganz klar - aber Wim hat das schnell erklärt. Sehr schade, das Hans seine Arbeit nicht fortführen konnte.

[Klaus N. Frick]

Ich habe heute zufällig von Hans' Tod erfahren. Eine Zeit lang hatten wir intensiven Kontakt miteinander, als ich ihn bei der Organisation der Veranstaltung "Fantastisches Ruhrgebiet" unterstützte; danach hatte ich beruflich und privat mit so vielen anderen Themen zu tun, dass wir uns aus den Augen verloren haben. In den letzten Jahren dachte ich hier und da darüber nach, ihn zu kontaktieren. Das ist mal wieder eine Lehre dafür, dass man solche Vorhaben nicht immer aufschieben sollte.

Es ging mir ähnlich. Wir hatten zuletzt 2023 einige Male gemailt, dann ist das alles bei mir versackt. Sehr traurig.

[Yman]

Das ist wirklich sehr traurig. Mein Beileid.

Wäre jemand im Forum daran interessiert, gemeinsam die beiden Planetenromane "Asyl auf Planet Vier" und "Planet der Dschungelbestien" (beide zusammen sehr günstig als eBook für 5,99 oder so verfügbar) zu lesen?

[Klaus N. Frick]

Das ist wirklich sehr traurig. Mein Beileid.

Wäre jemand im Forum daran interessiert, gemeinsam die beiden Planetenromane "Asyl auf Planet Vier" und "Planet der Dschungelbestien" (beide zusammen sehr günstig als eBook für 5,99 oder so verfügbar) zu lesen?

Das ist ein anderer Hans Frey! Der Hans Frey, von dem hier die Rede ist, schrieb Sachbücher und war Politiker.

[Yman]

Der Hans Frey, von dem hier die Rede ist, schrieb Sachbücher und war Politiker.

Ja, der ist mir ein Begriff, SPD, Kurd-Lasswitz-Preis vor zwei Jahren oder so. Hatte schon auch den Verdacht, dass die zwei Planetenromane nicht von ihm sind, war mir aber nicht sicher, will sie aber so oder so schon seit Langem mal lesen. Von der Zaubermond-Neuauflage war das einer der allerersten Bände.

[Klaus N. Frick]

Der Hans Frey, von dem hier die Rede ist, schrieb Sachbücher und war Politiker.

Ja, der ist mir ein Begriff, SPD, Kurd-Lasswitz-Preis vor zwei Jahren oder so. Hatte schon auch den Verdacht, dass die zwei Planetenromane nicht von ihm sind, war mir aber nicht sicher, will sie aber so oder so schon seit Langem mal lesen. Von der Zaubermond-Neuauflage war das einer der allerersten Bände.

Beide Bände sind auch lohnenswert, finde ich; heute wirken sie vielleicht ein wenig betulich. Der Autor hieß Hans-Jürgen Freytag; ich habe ihn leider nie kennengelernt.

[Klaus N. Frick]

Im Redaktionsblog schrieb der Redakteur heute einige Zeilen über den Herausgeber, Politiker und PERRY RHODAN-Fan Hans Frey, der leider unlängst gestorben ist.

Hier:

https://perry-rhodan.blogspot.com/2024/ ... -frey.html

[Klaus N. Frick]

Und hier gleich auch din wenig ausführlicher:

Erinnerung an Hans Frey

In seinem »ersten Leben« war Hans Frey vor allem ein Politiker – von 1980 bis 2005 gehörte der Sozialdemokrat dem Landtag von Nordrhein-Westfalen an. In seinem »zweiten Leben« wurde er als Sachbuchautor und Herausgeber bekannt. Parallel zu alledem war er stets ein PERRY RHODAN-Leser, der unsere Serie in seinen Sachbüchern immer wieder erwähnte, durchaus mit kritischem Blick, aber nie abschätzig.

In Sachbüchern wie »Optimismus und Overkill« stellte er die Entwicklung der Science Fiction dar. In diesem Buch streifte er auch die Entstehung und Bedeutung der PERRY RHODAN-Serie. Zuletzt war er für die Herausgabe einer Reihe mit klassischer deutschsprachiger Science Fiction im Hirnkost-Verlag mitverantwortlich.

Ich lernte ihn bei einer Science-Fiction-Veranstaltung kennen, unser Kontakt war in all den Jahren sehr locker. Ich erinnere mich an ihn als einen quirligen Mann, der immer viele Aktivitäten gleichzeitig betrieb und in seinem Leben noch viel vorhatte. Er starb am 25. Januar 2024 im Alter von 74 Jahren.

[Robert Corvus]

Ein großer Verlust, jenseits aller SF-Fachkunde und intellektuellen Brillanz vor allem auch menschlich. Ich habe Hans erstmals auf einer Fanveranstaltung getroffen, wo er mir seine Arbeit über Heftromanautoren aus dem Ruhrgebiet geschenkt hat. Unsere letzte Begegnung war in einem Eiscafé in Garching.
Ruhe in Frieden.