nanograinger hat geschrieben: ↑16. Februar 2024, 18:40
R.B. hat geschrieben: ↑16. Februar 2024, 16:06...
Was ich nicht kapiert habe, ist die Tatsache, dass eine marsgroße Welt auf der einen Seite eine andere Gravitation haben kann als auf der anderen Seite. Selbst wenn ich weiter oben in eurer Diskussion blättere. Gebundene Rotation, Gasriese mit immenser Anziehungskraft, alles okay. Aber die Masse ist doch überall die gleiche? Gut, ich bin kein Physiker und auch kein Mathematiker, aber wenn von euch jemand sagt, sowas gibt es, wird es wohl so sein. ...
Die Kraft, die auf der Oberfläche Xokolons auf jeden Körper wirkt ist, ist eine (vektorielle) Summe der (Eigen-) Gravitation Xokolons, der Gravitation des Planeten Hunjom und der Graviation der anderen 24 Monde Hunjoms (über die aber nichts bekannt ist, und die für die Angabe im Roman auch nicht relevant sind, da zeitlich variabel).
Natürlich sind die 24 Monde relevant, da Bahnauslenkungen Xokolons von ihnen bewirkt werden und durch diese Bahnauslenkungen gigantische Krustenwalkkräfte auf Xokolon entstehen.
Siehe Jupitermonde Io oder Europa!
Xokolon ist aber ein ganz »ruhiger« Mond, ohne Vulkanismus oder Tektonik: Siehe Beschreibung PR 3260 / 3261!
Übrigens scheint es auf Xokolon auch sehr »kommod normaltemperaturig« zu sein, was aber an den Bahnparametern Hunjoms (Khanon V) um seine blaue Sonne liegen kann.
WIKIPEDIA schreibt dazu:
Die vulkanische Aktivität auf Io wird durch Gezeitenkräfte verursacht, die den Mond regelrecht durchkneten und dadurch aufheizen. Allein die Gezeitenkräfte des Jupiter auf Io sind mehr als 6000-mal stärker als die des Erdmondes auf die Erde. Die zusätzlichen Gezeitenkräfte von Europa und Ganymed liegen noch immer in der Größenordnung der des Mondes auf die Erde. Durch die gebundene Rotation von Io ist jedoch nicht die absolute Stärke der Gezeitenkräfte des Jupiter entscheidend, sondern nur ihre Änderung. Io wird durch einen Resonanzeffekt mit den Monden Europa und Ganymed, deren Umlaufzeiten im Verhältnis 1:2:4 zueinander stehen, auf eine leicht elliptische Bahn um Jupiter gezwungen, sodass die Variation der Gezeitenkräfte des Jupiter allein durch die Variation des Abstandes noch 1000-mal so groß ist wie der Einfluss der Gezeitenwirkung des Mondes auf die Erde.
nanograinger hat geschrieben: ↑16. Februar 2024, 18:40
"Kurios" ist daran erst einmal nichts. Aber im Vergleich zu Erde-Mond ist Xokolon einerseits doppelt so groß und deutlich schwerer als unser Mond (erzeugt mit 0,625 g knapp die vierfache Anziehungskraft auf seiner Oberfläche im Vergleich zum Erdmond).
Xokolon ist ein Gesteinsmond von Marsgröße, dessen Dichte für die angegebene Schwerkraft deutlich größer sein müsste als die der dichtesten Planeten im Solsystem (bis 5,515 Gramm je Kubikzentimeter).
nanograinger hat geschrieben: ↑16. Februar 2024, 18:40
Nun kann man (cdroescher) ausrechnen, wie groß die Distanz von (Mittelpunkt) Xokolon zu (Mittelpunkt) Hunjom sein muss, damit die Anziehungskraft von Hunjom auf der Bahn von Xokolon genau die 0,175 g groß ist, die für die im Roman genannte Differenz auf den beiden Seiten Xokolons gebraucht wird. Die Distanz ist 272.000 km, und damit viel größer als der (angenommene) Radius von Hunjom (71.500 km wg. Jupitergröße). Also ist der beschriebene Unterschied der Anziehungskraft auf Xokolon möglich.
Ein reine mathematisches Konstrukt, da die Bahn Xokolons durch noch recht wirksame Ausläufer der Hochatmosphäre Hunjoms liefe, die einen zügigen Bremseffekt bewirkten.
Zum Vergleich: Der innerste Jupitergroßmond Io hat eine große Bahnhalbachse von 421.800 km.
nanograinger hat geschrieben: ↑16. Februar 2024, 18:40
Kurios ist auch der Effekt, der sich auf den Teilen der Oberfläche Xokolons ergibt, die nicht genau dem Planeten zu- oder abgewandt sind. Dort sind nämlich die Richtungsvektoren der Anziehungskräfte von Xokolon und Hunjom nicht parallel oder antiparallel. Man würde also bspw. auf den Teilen der Oberfläche Xokolons, deren Senkrechte in rechtem Winkel zur Verbindungslinie Hunjom-Xokolon stehen, eine Anziehungskraft von 0,625 g durch Xokolon nach unten (zum Mittelpunkt Xokolons) spüren (die einem auf Xokolon festhält) und zusätzlich die Anziehungskraft von Hunjom zur Seite (in Richtung Hunjom) spüren.
Man würde also immer in die Richtung Hunjoms geneigt stehen oder laufen müssen. Kein Wunder, dass die Stationen der Akonen mit künstlicher Gravitation ausgerüstet werden, sonst möchte man sich dort nicht lange aufhalten.
Alles richtig, allerdings wird davon in PR 3261 auch außerhalb der Stationen der Akonen Nichts (!) beschrieben.
Xokolon ist offenbar ein Mond mit recht stiller Natur, ohne aktive wilde Tektonik und ohne »Schräglaufen«!
Die Differenzgravitation wird im OF-Roman nochmal ganz kurz erwähnt, sonst Nichts dazu.
Schon bei KH wurde das ja nur als Gedankenspiel
Ram Woods geschildert, der für sich in der künstlichen Galazin-äquivalenten Schwerkraft in der Mondhauptstadt Ponshard einen Komfortverlust sah.
Meine Meinung:
Offenbar ist die Differenzschwerkraft Xokolons ein rein hypothetisches »Exotik-Gimmick«-Konstrukt aus der Denkstube der PR-Physikredaktion, das weder in allen Realparametern für einen solchen Mond zu Ende gedacht wurde noch in der Handlung eine halbwegs relevante Rolle spielt bzw. irgendwie benötigt wird.
In Realität wäre ein solcher Mond eine nicht lange bahnstabile Höllenwelt.
Xokolon ist gegenüber dem physikalisch in natura
ganz unmöglichen Spaphu-Gigantplaneten Krey nur insofern im Vorteil als man eine theoretische Bahn für relevante Gravitationsdifferenzen für rotationsgebundene Trabanten berechnen kann. Alle anderen zwingend entstehenden Auswirkungen werden weder im Grundkonzept berücksichtigt noch wären sie irgendwie handlungsrelevant noch werden sie in irgendeiner Form in den Romanen beschrieben.
Für den aktuellen Viererblock ein höchst überflüssiges theoretisches Konstrukt, das exakte Gegenteil von reduziertem »Bauhaus-Stil«.