Duell der Kosmokraten (Band 1174) – Ernst Vlcek
Das Final gegen Vishna! Obwohl mir das Ende des Romans ziemlich bekannt vorkam, kam es doch irgendwie überraschend. Auch wenn es der Titel bereits angedeutet hatte und Ernst Vlcek im Roman handlungstechnisch ein flottes Tempo hinlegte, so wirkten die ersten 5 von den 7 Kapiteln so, als würde der Roman nochmal die eigentliche Auseinandersetzung nochmal hinauszögern.
Taurec – bei dem von seitens des Autors keine Geheimniskrämerei mehr betrieben wird – jagt seinem Schatten hinterher, der eigenständig sein will, und vor Taurec flüchtet. Und erst von einem Diener von Vishna dazu überredet werden muss, sich mit Taurec zu vereinen.
Ein weiterer Zug von Vishna, wo sie ihre eigenen Niederlage mitvorbereitet.
Der andere Zug war die Integration der Terraner in das Virennetz. Und auch hier ist Vlcek ziemlich flott bei der Sache.
Und wie im Vorband schildert er die Vernetzung ähnlich einem Computersystem, was auch hier nicht so leicht zu verstehen ist.
Hatte die „Rebellion“ im letzten Roman gerade erst begonnen, so ist sie in diesem Roman schon sehr weit fortgeschritten, dass Vishna sich in ihr Heiligtum zurückziehen musste, um selbst Hand anzulegen. Und das war am Anfang des Romans.
Was ziemlich verblüffend war, und ich mich schon fragte, ob ich nicht ausversehen einen Roman übersprungen hatte.
Dann gab es einige Dinge im Roman, die meinen Irrglauben, dass das eigentliche Vishna-Final in einem anderen Band folgen wird, noch bekräftigt hatte. Vishna warf zwei weitere Völker in den Kampf rein. Einmal irgendwelche Umweltschützer, die den Turm, wo sich die Rebellen verschanzt hatten, angriffen, um sie zu schleifen und die Natur neu aufleben lassen wollten. Irgendwie hatte ich da das Gefühl, als würde Vlcek das Thema nicht mehr so ernst nehmen, und zu sehr ins Lächerliche abrutschen.
Das Kriegsgeschrei „Umweltverschmutzer“ machte den Roman nicht ernsthafter.
Und bei dem flotten Erzähltempo, welches Vlcek hier vorlegte, gab es auch keine Erklärungen, wie Vishna hier diese Volk davon überzeugte, wer für den Bau verantwortlich war. Insgesamt war die Darstellung von Vishna und deren Kräften – im Vergleich zu führen Romanen (
vor allem in den Srimavo und Gesil Romanen des Kosmischen Hanser Zyklus) – hier etwas enttäuschend. Irgendwie ist sie zu sehr zur beleidigten Diva verkommen.
![Ohmy :o](./images/smilies/ohmy.gif)
Die Erhabenheit, die in früheren Romanen oft vorhanden war, ist hier kaum noch zu spüren.
Und da die Umweltschützer Vlcek an Absurditäten noch zu wenig waren, warf er noch die Frauen eines Volkes in die Handlung hinein, welches verzweifelt nach ihren Männern suchte, damit sie ihr normales Leben wieder aufnehmen konnten (
und wieder geschützt/beschützt waren). Und nachdem Vishna ihnen Kräfte verliehen hatte, wurden sie zu kriegswütigen Furien.
Da war ich schon im 5 Kapitel und von dem dahineilenden Konflikt ermüdet. Da kam dann im 6 und 7 Kapitel das eigentliche –
vom Titel angekündigte – Duell zwischen den Kosmokraten. Und auch hier ist kein „Versteckspiel“ mehr vorhanden, was Taurecs Identität und Beziehung zu Vishna betrifft. Mindestens einmal wird er sogar direkt als Kosmokrat bezeichnet. Und auch hier war ich ziemlich enttäuscht. Abgesehen von dem Einsatz von Taurecs Werkzeugen, wie der 12 Soldaten-Kaserne, wurde jegliches SoW-Gefühl von dem flotten Tempo und der Kompaktheit des erzählten Stoffes abgewürgt. Ganz zu schweigen von diesem „
Ehekrach“ der hier zwischen den kompakten Zwischenerzählungen vergangener Ereignisse rüber schwappte. Oder der abrupten Frieden-Freude-und-Eierkuchen-Wende, die Vishna vollzog.
Tja, an der Stelle muss ich sagen, wäre mir ein Doppelband mit gemächlicherem Tempo (
und deutlich mehr Vishna und ausführlicheren Vergangenheitserzählungen drin) viel lieber gewesen. Mit dem Seth-Apophis-Finale konnte dieses hier meiner Meinung nach stilistisch nicht wirklich mithalten. In den vorherigen Erzählungen (
Projekt Zweiterde, Vishnas Kampf um die Erde und die 7 Plagen) wurde die Handlung reichlich in die Länge gezogen, aber als es hier so richtig ans Eingemachte ging, wurde das Thema ratzfatz abgefertigt, um neue Richtungen einzuschlagen.
Meine Wertung: 5,10 Punkte (Note: 2-)
Das
TiBi sieht so albern aus, wie sich der Roman manchmal angefühlt hatte.
Auf der ersten Illustration sieht man – nehme ich an – Taurec. Und ich kann mich daran erinnern, dass irgendwann Kristalle erwähnt wurden.
Auf dem Zweiten ist ein Zeitturm zu sehen. Fragt sich nur, wer jetzt der Kerl ist. Vielleicht Roi Danton.
Ich nehme an, dass dieses
japanische TiBi zum Roman gehört. Und es sich bei den beiden Gestalten um Vishna/Belice und Taurec handelt.