Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt ?
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Also: ich fand den letzten Viererblock mit dem Tammanium recht gut.
Und: ich glaube in der Tat, dass ein dominantes Kritikthema, und das waren die Viererblöcke hier im Forum, Kritiken von anderen Themen absaugt. Da sind wir Menschen und Foristen einfach zu sehr Herdentiere. Gäbe es noch die Viererblöcke, so würde in der Tat viel Missfallen auf sie projeziert werden, vieles von dem, was jetzt bei den Expokraten und bei der Ausrichtung der Serie abgeladen wird.
Das ist nicht unverschämt, sondern eine Meinung. Wenn jemand anderer Meinung ist, dann kann er ja Argumente bringen.
Und: ich glaube in der Tat, dass ein dominantes Kritikthema, und das waren die Viererblöcke hier im Forum, Kritiken von anderen Themen absaugt. Da sind wir Menschen und Foristen einfach zu sehr Herdentiere. Gäbe es noch die Viererblöcke, so würde in der Tat viel Missfallen auf sie projeziert werden, vieles von dem, was jetzt bei den Expokraten und bei der Ausrichtung der Serie abgeladen wird.
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- nanograinger
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Lieber Marc, danke für die ausführliche Antwort. Ich finde es super, dass du dich hier einbringst und hoffe auch ähnliche Aktivität von Robert Corvus, der ja bereits bei NEO seine Engelsgeduld in der Außereinandersetzung mit den Foristen bewiesen hat.
Das heißt natürlich nicht, dass ich dir zustimmen kann.
Natürlich hat sich die Tiuphoren-Darstellung schon deutlich verbessert gegenüber der Metzelei der ersten Romane 2800ff. Aber das wird die bereits abgeschreckten Leser nicht mehr versöhnen, wage ich mal zu prophezeien.
Verstehe mich nicht falsch: All diese Meinungen sind es wert, gehört zu werden. Aber ohne statistische Analyse läuft man in Gefahr, sich in die Tasche zu lügen, nach dem Motto "kommt doch ganz ordentlich beim Leser an, sieh doch wie die und der diesen und jenen Aspekt lobt."
Oder, wie du unten andeutest, von einem vielleicht vernünftigen Szenario abweicht, weil es von wenigen Einzelstimmen ein Shitstorm entfacht wird (wobei mir bei PR aufgrund der Struktur der Serie das als wenig wahrscheinlich vorkommt).
Natürlich kann und soll der "Fahrplan" eines Zyklus nicht wesentlich geändert werden, denn bei einer Rätselserie wie PR ist ja das Ende des Zyklus festgelegt. Das "Imperium der Empörer" war schon mit Zyklusbeginn bei PR2700 festgelegt und die Ankündigung "Feind allen Lebens" war Programm. Das lässt sich nicht ändern.
Was man anders hätte machen können: Wie von hz3cdv beschrieben waren 11 "Tiuphorenromane" (in denen natürlich auch viel anderes passierte) am Stück zuviel des Guten. Und wie idaho schrieb, ist der Zyklus seit PR2700 eine einzige Kette von Tiefschlägen, die frustiert und eine leichte Form von SM für den Leser darstellt. Sogar Perry empfindet das aktuelle Geschehen als eine einzige Qual, lies mal die letzten Seiten von PR2819. Dazu kommt der religiös-ästhetisch verbrämte Rassismus der Tiuphoren, der abstoßen soll und es auch tut, aber eben auch die Leser, die dies nicht lesen wollen. Evtl. "Hintergründe" (Warum sind die Tius wie sie sind, was verbirgt sich hinter dem Catiuphat, gibt es Verbindungen zum AT...) sind zu schwach dargestellt und gehen unter.
Wie es Forist Hamiller geschrieben hat, wen interessiert der Werdegang von Poxvorr Karrok oder im vorliegenden Roman das Schicksal der Tiuphorenschüler, wenn es klar ist, dass a) sie trotzdem rassistische Riesena....löcher sind/werden und b) genau deshalb sowieso nur als Nachtmahr für Kinder taugen, weil sie ein paar Romane später sicher umgenietet werden? Werden müssen, weil ansonsten die Serie zu Ende ist?
Das ist der Konzeptionsfehler bei den Tiuphorenthematik: Jedem Leser ist klar, dass sie nicht erfolgreich sein werden (in der NGZ Gegenwart), und so müssen wir nur die Ereignisse erleiden, die ihre Anwesenheit in zwei Zeitebenen bedeutet.
Gottseidank kommt jetzt der Vogel Ziellos...
Das heißt natürlich nicht, dass ich dir zustimmen kann.
Salopp formuliert: Wenn du die Vergangenheitsform in meinem Satz oben liest, sollte klar sein, dass das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, wie auch die Tiuphorenphobie vieler Foristen beweist.MAH hat geschrieben:Wenn du den blau markierten Text nochmals liest, solltest du erkennen, dass ich mich auf die folgenden Romane beziehe und nicht auf die bereits veröffentlichten.nanograinger hat geschrieben:Aber gerade das habt ihr nicht geschafft: Wir hz3cdv korrekt ausgeführt hat, war es zuviel mit Tiuphoren und Ermüdung durch wiederkehrende Muster setzte schon im dritten Roman ein. Ähnliches gilt aber auch für Kommandounternehmen mit dem Kran.....MAH hat geschrieben: Ich finde, dass die Tiuphoren gute Gegner abgeben, die man als Leser auch hassen kann/darf. Von daher haben die Expokraten und wir Autoren eigentlich alles richtig gemacht. Nun geht es darum, dass wir dem Gros der Leserschaft eine ausgewogene Mischung (mit tiu-Action) bieten, die spannend ist und (durch wiederkehrende Muster) nicht ermüdet.
Natürlich hat sich die Tiuphoren-Darstellung schon deutlich verbessert gegenüber der Metzelei der ersten Romane 2800ff. Aber das wird die bereits abgeschreckten Leser nicht mehr versöhnen, wage ich mal zu prophezeien.
Der oben hervorgehobene Satz impliziert, dass du zumindest eine Idee hast, was das "Gros der Leser" gut findet. Das ist gut, aber worauf basiert diese Idee? Offenbar nicht auf "harten Zahlen" aus statistischen Erhebungen oder einer Marktanalyse, sondern aus Rückmeldungen aller Art, wie Forum, Leserbriefe, Con-Begegnungen. Das sind aber alles nicht-repräsentative Meinungen, und auch in ihrer Gesamtheit lassen sie keine statistisch belastbare Analyse der Lesermeinungen und -wünsche zu. Schon gar nicht, weil sie eben so breit und oftmals komplementär sind, wie es CM kürzlich schön ausgedrückt hat.MAH hat geschrieben:Ich will damit ausdrücken, dass die Geschmäcker verschieden sind. Einige finden die Tiuphoren schlecht, andere halten sie für überzeugende Gegner. Einige fanden den Linguiden- und den Sternenozeanzyklus schlecht, ich fand sie beide äußerst unterhaltsam. Wir müssen Plots und Lösungen finden, die die meisten unserer Leser gut bis sehr gut unterhalten. Manchmal, wenn ich eine Szene schreibe, weiß ich schon genau, wer sich darüber aufregen wird. Aber dann überlege ich, ob das Gros der Leser sie gut finden wird und schreibe sie fertig. Meistens schreibe ich eh das, was ich als Leser selbst gerne lesen würde. In den meisten Fälle zeigen mir die Reaktionen, dass ich richtig lag. In anderen Fällen liege ich daneben. Aber so ist das Autorenleben halt. Da muss man durch.Übrigens: Dass du das " Gros der Leserschaft" so hervorhebst, scheint mir darauf abzuzielen, dass du (wie auch CM, KNF und andere) die Foristen hier als nicht repräsentativ ansiehst. Das mag ja stimmen, aber ich frage mich immer wieder, woher du (oder CM oder KNF) denn tatsächlich eure statistisch belastbaren Infos bzgl. der Meinung / der Wünsche der PR-Leser habt. Das würde mich wirklich interessieren. ...
Verstehe mich nicht falsch: All diese Meinungen sind es wert, gehört zu werden. Aber ohne statistische Analyse läuft man in Gefahr, sich in die Tasche zu lügen, nach dem Motto "kommt doch ganz ordentlich beim Leser an, sieh doch wie die und der diesen und jenen Aspekt lobt."
Oder, wie du unten andeutest, von einem vielleicht vernünftigen Szenario abweicht, weil es von wenigen Einzelstimmen ein Shitstorm entfacht wird (wobei mir bei PR aufgrund der Struktur der Serie das als wenig wahrscheinlich vorkommt).
Ob PR ACTION für irgendetwas ein gutes Beispiel ist, lasse ich mal dahingestellt, das ist wirklich nicht das Thema des Threads.....MAH hat geschrieben: Was man aber auch nicht vergessen darf: Manchmal ist es gut, wenn man aufgrund von Rückmeldungen den Fahrplan ändert, manchmal ist ein Abkommen vom eingeschlagenen Weg tödlich für den Plot und das Gesamtbild. Nehmen wir beispielsweise PERRY RHODAN Action. Dort haben wir zuerst die SOW-Freunde vergrault - und als wir dann auf die SOW-Schiene einlenkten, stießen wir die Action-Fans vor den Kopf (alles sehr vereinfacht gesagt). Da wäre es vielleicht besser gewesen, gleich mit SOW zu beginnen - oder dann klar auf der Action-Schiene zu bleiben. Das Hin und Her hat unter dem Strich zu viele Leser gekostet. Auf jeden Fall habe ich die ganze Entwicklung so beurteilt, ob es wirklich so war, kann ich nicht genau sagen.
Natürlich kann und soll der "Fahrplan" eines Zyklus nicht wesentlich geändert werden, denn bei einer Rätselserie wie PR ist ja das Ende des Zyklus festgelegt. Das "Imperium der Empörer" war schon mit Zyklusbeginn bei PR2700 festgelegt und die Ankündigung "Feind allen Lebens" war Programm. Das lässt sich nicht ändern.
Was man anders hätte machen können: Wie von hz3cdv beschrieben waren 11 "Tiuphorenromane" (in denen natürlich auch viel anderes passierte) am Stück zuviel des Guten. Und wie idaho schrieb, ist der Zyklus seit PR2700 eine einzige Kette von Tiefschlägen, die frustiert und eine leichte Form von SM für den Leser darstellt. Sogar Perry empfindet das aktuelle Geschehen als eine einzige Qual, lies mal die letzten Seiten von PR2819. Dazu kommt der religiös-ästhetisch verbrämte Rassismus der Tiuphoren, der abstoßen soll und es auch tut, aber eben auch die Leser, die dies nicht lesen wollen. Evtl. "Hintergründe" (Warum sind die Tius wie sie sind, was verbirgt sich hinter dem Catiuphat, gibt es Verbindungen zum AT...) sind zu schwach dargestellt und gehen unter.
Wie es Forist Hamiller geschrieben hat, wen interessiert der Werdegang von Poxvorr Karrok oder im vorliegenden Roman das Schicksal der Tiuphorenschüler, wenn es klar ist, dass a) sie trotzdem rassistische Riesena....löcher sind/werden und b) genau deshalb sowieso nur als Nachtmahr für Kinder taugen, weil sie ein paar Romane später sicher umgenietet werden? Werden müssen, weil ansonsten die Serie zu Ende ist?
Das ist der Konzeptionsfehler bei den Tiuphorenthematik: Jedem Leser ist klar, dass sie nicht erfolgreich sein werden (in der NGZ Gegenwart), und so müssen wir nur die Ereignisse erleiden, die ihre Anwesenheit in zwei Zeitebenen bedeutet.
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- nanograinger
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Ich meinte den "Viererblock" 2816-2819. Wurde komischerweise nicht groß als solcher angekündigthz3cdv hat geschrieben:Also: ich fand den letzten Viererblock mit dem Tammanium recht gut.
Was ich als unverschämt empfinde, ist die Implikation, dass jede Kritik an Tiuphoren oder was auch sonst ein "Jammern" darstellt. Das habe ich zumindest aus deinen Sätzen "Jetzt irren wir orientierungslos durch die Handlung und greifen nach jedem Strohhalm, bei dem wir einen Ansatzpunkt zur Kritik sehen." gelesen.hz3cdv hat geschrieben: Und: ich glaube in der Tat, dass ein dominantes Kritikthema, und das waren die Viererblöcke hier im Forum, Kritiken von anderen Themen absaugt. Da sind wir Menschen und Foristen einfach zu sehr Herdentiere. Gäbe es noch die Viererblöcke, so würde in der Tat viel Missfallen auf sie projeziert werden, vieles von dem, was jetzt bei den Expokraten und bei der Ausrichtung der Serie abgeladen wird.
Das ist nicht unverschämt, sondern eine Meinung. Wenn jemand anderer Meinung ist, dann kann er ja Argumente bringen.
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Du verstehst meine Argumentation nicht. Ich lese lieber etwas über einen anspruchsvollen Gegner wie das AT. Das Setting mit den Tius ist mir einfach zu schwarz-weiss. Wer es mag ganz einfache Gegner vorgesetzt zu bekommen, ok. Ich mag es nicht unbedingt. Aber das ist ja jedem selbstuüberlassen. Es ist eben eine "Geschmackssache". Und das ist gut so.Matthias Rose hat geschrieben:Achtung! Der Tiuphoren-Freund ist wieder da, vielleicht bin ich auch der einzige, wer weiß.
Vielleicht fehlt mir der eloquente Einschlag um den "Atopenbütteln" hier im Forum paroli bieten zu können. Aber ich mag die Tiuphoren gerade deshalb, weil sie nicht aalglatt und hinterhältig sind. Bei den Atopen und ihrer bevormundungs Strategie fühle ich mich immer fehl am Platze und würde eher mit unserem Fliegenden-Teppich-Händler (wo bleibt der eigentlich??) im Untergrund kämpfen, als mich wie soviele andere hier auf die Seite der Onryonen zu schlagen.
Die Onryonen sind beliebter weil sie undurchsichtige Schleimer sind?? Wenn wundert es wenn man in einer Zeit lebt, wo "Merkeln" ein Ausdruck dafür ist, zu nichts Stellung zu beziehen. Es lebe das Duckmäusertum! Lieber unter den Atopen versklavt und geknechtet werden, als gegen diese zu Kämpfen.
Die Atopen sind niemals übermächtiger als TRAITOR, ansonst wäre der damalige Zyklus sinnlos. Und auch dort hat man den bewaffneten Wiederstand gesucht gehabt!
Zuletzt geändert von Mark Fleck am 1. September 2015, 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Nun, ich bin ja auch kein Fan der Tiuphoren, jammere also mit. Und die Kritik ist meiner Meinung nach in Kernpunkten berechtigt, z.B. zu häufig, zu eindimensional usw. Ich glaube allerdings auch, dass die Tiuphoren viel "grundsätzliches Unwohlsein" einsammelt. Zum Beispiel: gefällt einem ein Roman nicht, dann sucht man vielleicht die Ursache nicht beim Autor, beim Konzept des Heftes oder bei der Art, wie versucht wurde, Spannung aufzubauen, sondern man springt auf den Tiuphorenzug auf.nanograinger hat geschrieben:Ich meinte den "Viererblock" 2816-2819. Wurde komischerweise nicht groß als solcher angekündigthz3cdv hat geschrieben:Also: ich fand den letzten Viererblock mit dem Tammanium recht gut.Was ich als unverschämt empfinde, ist die Implikation, dass jede Kritik an Tiuphoren oder was auch sonst ein "Jammern" darstellt. Das habe ich zumindest aus deinen Sätzen "Jetzt irren wir orientierungslos durch die Handlung und greifen nach jedem Strohhalm, bei dem wir einen Ansatzpunkt zur Kritik sehen." gelesen.hz3cdv hat geschrieben: Und: ich glaube in der Tat, dass ein dominantes Kritikthema, und das waren die Viererblöcke hier im Forum, Kritiken von anderen Themen absaugt. Da sind wir Menschen und Foristen einfach zu sehr Herdentiere. Gäbe es noch die Viererblöcke, so würde in der Tat viel Missfallen auf sie projeziert werden, vieles von dem, was jetzt bei den Expokraten und bei der Ausrichtung der Serie abgeladen wird.
Das ist nicht unverschämt, sondern eine Meinung. Wenn jemand anderer Meinung ist, dann kann er ja Argumente bringen.
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
MICH! Mich interessiert so ein Werdegang. Um mal ein krasses Beispiel zu geben: mich hat auch der Werdegang Hitlers interessiert, wie und warum er das wurde, was er war: ein Riesena....lochnanograinger hat geschrieben: Wie es Forist Hamiller geschrieben hat, wen interessiert der Werdegang von Poxvorr Karrok oder im vorliegenden Roman das Schicksal der Tiuphorenschüler, wenn es klar ist, dass a) sie trotzdem rassistische Riesena....löcher sind/werden und b) genau deshalb sowieso nur als Nachtmahr für Kinder taugen
Verstehe ich nicht, denn in meinen Augen ist das kein Konzeptionsfehler, denn davon lebt die ganze Serie: es taucht ein Feind auf, der am Schluss besiegt wird (um es mal ganz einfach auszudrücken). Ist nur die Frage, wie es dazu kommt. Nahezu jeder Krimi lebt davon.nanograinger hat geschrieben: Das ist der Konzeptionsfehler bei den Tiuphorenthematik: Jedem Leser ist klar, dass sie nicht erfolgreich sein werden (in der NGZ Gegenwart), und so müssen wir nur die Ereignisse erleiden, die ihre Anwesenheit in zwei Zeitebenen bedeutet.
Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Diese Abschnitte kann man aber kaum miteinander vergleichen. Die Erde flüchtete ja nach relativ kurzer Zeit durch den Transmitter. Zuvor war man auch schon aktiv, z.B. mit dem vorgeblichen Tod Atlans. Ploohns, Mahlstrom, Aphilie, Balayndagar, Zgmahkonen, Ovarons Planet, OGN, Vratho/falscher Vratho, Terrapatrouille, BASIS, usw., bis hin zum Sturz des Konzils. Diese Hefte waren abwechslungsreich, die Themen vielfältig. Die Neuausrichtung der Serie war überaus gelungen. Jeder Handlungsabschnitt war früher oder später erfolgreich. Ohne dies hätte der Anfang der Ära Voltz unter einem schlechteren Stern gestanden.hz3cdv hat geschrieben:Zwischen 650 und 850 waren die Erfolge auch spärlich gesät. In meinen Augen damals eine Abfolge von Niederlagen. Wahrscheinlich wären die Klageweiber *) damals in einem Forum ähnlich laut gewesen. Daher greift das Argument mit den wenigen Erfolgen für mich nicht. Oder der Traitor-Komplex.
Meine Theorie: vor 2700 hatten wir die Viererblöcke als Jammerpol. Die sind uns abhanden gekommen. Jetzt irren wir orientierungslos durch die Handlung und greifen nach jedem Strohhalm, bei dem wir einen Ansatzpunkt zur Kritik sehen.
*) Wohl wissend, das die meisten der Klageweiber hier männlich sind, betrachte ich die Verwendung des Wortes als meinen Beitrag zum Gender-Mainstream. Ich sehe mich da in der Tradition einer Universität, die auch männliche Professoren mit Professorin betitelt.
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Wie ich schon geschrieben habe, orientiere ich mich an meinen eigenen Vorlieben. Bisher ist noch kein Roman krass schlechter weggekommen als wie ich ihn selbst wahrgenommen habe. Meistens beurteile ich meine eigenen Romane übrigens kritischer als das nun schon oft zitierte Gros der Leserschaft. Ganz nebenbei: Mein "Im Unsteten Turm" finde ich stärker als alles, was ich in den letzten Jahren geschrieben habe. Das schreibe ich nun im Wissen, dass eine vorgezogene Selbstbeweihräucherung selten gut ausgeht. Aber da lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster. Falls ich rausfalle, kannst du es mir dann unter die Nase reiben.nanograinger hat geschrieben:Der oben hervorgehobene Satz impliziert, dass du zumindest eine Idee hast, was das "Gros der Leser" gut findet. Das ist gut, aber worauf basiert diese Idee? Offenbar nicht auf "harten Zahlen" aus statistischen Erhebungen oder einer Marktanalyse, sondern aus Rückmeldungen aller Art, wie Forum, Leserbriefe, Con-Begegnungen. Das sind aber alles nicht-repräsentative Meinungen, und auch in ihrer Gesamtheit lassen sie keine statistisch belastbare Analyse der Lesermeinungen und -wünsche zu. Schon gar nicht, weil sie eben so breit und oftmals komplementär sind, wie es CM kürzlich schön ausgedrückt hat.MAH hat geschrieben: Aber dann überlege ich, ob das Gros der Leser sie gut finden wird und schreibe sie fertig. Meistens schreibe ich eh das, was ich als Leser selbst gerne lesen würde. In den meisten Fälle zeigen mir die Reaktionen, dass ich richtig lag. In anderen Fällen liege ich daneben. Aber so ist das Autorenleben halt. Da muss man durch.
Verstehe mich nicht falsch: All diese Meinungen sind es wert, gehört zu werden. Aber ohne statistische Analyse läuft man in Gefahr, sich in die Tasche zu lügen, nach dem Motto "kommt doch ganz ordentlich beim Leser an, sieh doch wie die und der diesen und jenen Aspekt lobt."
Oder, wie du unten andeutest, von einem vielleicht vernünftigen Szenario abweicht, weil es von wenigen Einzelstimmen ein Shitstorm entfacht wird (wobei mir bei PR aufgrund der Struktur der Serie das als wenig wahrscheinlich vorkommt).
Meine wichtigste Rückmeldequelle ist übrigens KNF. Er hat die meiste Erfahrung und er ist es, der mir die Aufträge gibt. Übrigens ist er noch ein wenig kritischer als ich. Er hat auch die meiste Erfahrung darin, einem kleine und große Fehler um die Ohren zu hauen.
Vergessen kannst du übrigens die Frage nach den "harten Zahlen". Wie sollte das gehen? Wie kann man das Leseerlebnis eines Romans in Zahlen ausdrücken? Willst du eine Totalbefragung unter allen Lesern durchführen? Oder ein Sample bilden? Und wie bekommt man dieses zusammen? Wer sagt dir, aus welchen Lesern man es zusammensetzen muss, damit es repräsentativ ist? Selbst wenn man das schaffen sollte: Die gesammelten Zahlen wären höchst subjektiv, weil Leser A generell was gegen den Autor MAH hat, Leser B als Gladbach-Fan schlecht und Leser C als Wolfsburg-Fan beim Lesen äußerst gut gelaunt war. So wird das wieder nichts mit den "harten Zahlen".
Die einzigen statistisch relevanten Zahlen sind die Verkaufszahlen. Und die lassen fast gar keine Rückschlüsse auf die Qualität einzelner Romane zu. Wer nach den ersten elf Tiuphorenromanen entnervt mit dem Lesen aufhört, verpasst ausgerechnet den Vandemaan-Roman. Anruf KNF: "Du, Hartmut, von deinem Roman "Bote der Atopen" wurden 300 Exemplare weniger verkauft als von den beiden Vorgänger-Romanen!" Antwort Vandemaan: "Ach?" (Alternativ: "Na, dann?")
Ach? (Resp: Na, dann?) Das ist ein schwacher Vorwurf. Genau so gut kannst du dem Krimiautoren vorwerfen, dass der Mörder am Ende entlarvt wird. Oder dem Liebesromanautor, dass die Hauptfiguren am Ende zusammenfinden. Klar werden die Tiuphoren irgendwann auf der Strecke bleiben. Aber wann? Und durch wen? Und mit welchen Kosten? (D.h. wird es beim Endkampf zu einer Projektion einer Spiralgalaxis kommen? )nanograinger hat geschrieben:Das ist der Konzeptionsfehler bei den Tiuphorenthematik: Jedem Leser ist klar, dass sie nicht erfolgreich sein werden (in der NGZ Gegenwart), und so müssen wir nur die Ereignisse erleiden, die ihre Anwesenheit in zwei Zeitebenen bedeutet.
Ja, gottseidank. Auf den Schnabel warte ich schon eine ganze Weile.nanograinger hat geschrieben:Gottseidank kommt jetzt der Vogel Ziellos...
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Ha! Als hätten wir uns abgesprochen, Herr Sitznachbar.Alraska hat geschrieben:MICH! Mich interessiert so ein Werdegang. Um mal ein krasses Beispiel zu geben: mich hat auch der Werdegang Hitlers interessiert, wie und warum er das wurde, was er war: ein Riesena....lochnanograinger hat geschrieben: Wie es Forist Hamiller geschrieben hat, wen interessiert der Werdegang von Poxvorr Karrok oder im vorliegenden Roman das Schicksal der Tiuphorenschüler, wenn es klar ist, dass a) sie trotzdem rassistische Riesena....löcher sind/werden und b) genau deshalb sowieso nur als Nachtmahr für Kinder taugen
Verstehe ich nicht, denn in meinen Augen ist das kein Konzeptionsfehler, denn davon lebt die ganze Serie: es taucht ein Feind auf, der am Schluss besiegt wird (um es mal ganz einfach auszudrücken). Ist nur die Frage, wie es dazu kommt. Nahezu jeder Krimi lebt davon.nanograinger hat geschrieben: Das ist der Konzeptionsfehler bei den Tiuphorenthematik: Jedem Leser ist klar, dass sie nicht erfolgreich sein werden (in der NGZ Gegenwart), und so müssen wir nur die Ereignisse erleiden, die ihre Anwesenheit in zwei Zeitebenen bedeutet.
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Mark bringt es m.E. auf den Punkt: die Tiu Vicher sind anspruchslose eindimensionale Hassobjekte: jeder weiß, dass sie abgrundtief schlecht und aggressiv ohne Ende sind und nur mit brutaler Gewalt besiegt werden können: wie langweilig und wie vorhersehbar...Mark Fleck hat geschrieben: Ich lese lieber etwas über einen anspruchsvollen Gegner wie das AT. Das Setting mit den Tius ist mir einfach zu schwarz-weiss.
Das AT war (und ist!) wesentlich komplexer und vielschichtiger: man weiß ja nicht, ob sie egoistisch, altruistisch oder was auch immer motiviert sind und ob ihre Ziele Gut, böse oder sonstwas sind: ein interessanter Gegner, bei dem man keine lare Einschätzung hat, wie man ihn nun wirklich angehen soll - man weiß nicht mal, ob der Weg in die Jenzeitigen Lande der richtige ist...!
Es ist wie die Herausforderung, am 'Hau den Lukas' die maximale Punktzahl zu schlagen (https://www.youtube.com/watch?v=Si7WaJxC-34) gegen die Herausforderung, eine vorgegebene Klaviersonate (sagen wir mal Beethovens als schwierig geltende Hammerklaviersonate https://www.youtube.com/watch?v=FwZsDzGY1XA) fehlerfrei zu spielen...
[Ich kann beides nicht, aber das letztere zu bewältigen wäre für mich sicherlich die deutlich interessantere Herausforderung]
- nanograinger
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Wiederum danke für deine ausführliche Antwort.
Ein Krimi ist fast immer ein abgeschlossener Roman und keine Fortsetzungsreihe. Außerdem ist der Bösewicht (meist) nicht von Anfang an bekannt und auch der (vermeintliche) Held kommt ab und zu mal unter die Räder. Dieser Vergleich taugt nicht.
Bei PR ist es aber so, dass oft genug (wenn nicht der Total-Reset zuschlägt) die Gegner nicht mit Mann und Maus vernichtet werden oder ins Ahandaba (!) verschwinden, sondern dass sie im Perryversum verbleiben. Bestes aktuelles Beispiel dafür: Die Laren. Hätte man sie damals ganz vernichtet, dann könnte sie jetzt nicht mehr mitmachen. Und bei den Onryonen hoffe ich auch, dass sie in der Serie verbleiben, und ebenso die anderen Southside-Völker.
Bei den Tiuphoren dagegen ist das nicht wirklich vorstellbar, es sei denn, sie unterliegen eine Transformation, die nach der Art ihrer Einführung nicht glaubwürdig wäre. Sie dürfen nicht überleben, soll die Serie weitergehen. Die einzig verbliebene Spannung ist, wie du schreibst, wann und wie sie draufgehen und wen sie bis dahin mitnehmen, Spiralgalaxien inklusive. Sadomaso light eben....
Dieser freundlichen Einladung werde ich gerne nachkommen.MAH hat geschrieben: Ganz nebenbei: Mein "Im Unsteten Turm" finde ich stärker als alles, was ich in den letzten Jahren geschrieben habe. Das schreibe ich nun im Wissen, dass eine vorgezogene Selbstbeweihräucherung selten gut ausgeht. Aber da lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster. Falls ich rausfalle, kannst du es mir dann unter die Nase reiben.
Nun bin ich doch etwas verwundert. Es gibt eine ganze Industrie, die sich auf Marktforschung und Leserbefragung spezialisiert, und die entsprechenden Werkzeuge hat, repräsentative Meinungen und Wünsche ihrer Kunden auf konkrete Fragen herauszufinden. Samplebildung ist entscheidend dabei und die richtigen Fragen stellen auch, aber das ist kein Hexenwerk, sondern übliche Praxis. Dass dies bei PR nicht gemacht wird, verwundert mich, aber vielleicht wird das ja auch einfach aus Kostengründen nicht durchgeführt.MAH hat geschrieben:Vergessen kannst du übrigens die Frage nach den "harten Zahlen". Wie sollte das gehen? Wie kann man das Leseerlebnis eines Romans in Zahlen ausdrücken? Willst du eine Totalbefragung unter allen Lesern durchführen? Oder ein Sample bilden? Und wie bekommt man dieses zusammen? Wer sagt dir, aus welchen Lesern man es zusammensetzen muss, damit es repräsentativ ist? Selbst wenn man das schaffen sollte: Die gesammelten Zahlen wären höchst subjektiv, weil Leser A generell was gegen den Autor MAH hat, Leser B als Gladbach-Fan schlecht und Leser C als Wolfsburg-Fan beim Lesen äußerst gut gelaunt war. So wird das wieder nichts mit den "harten Zahlen".
Da stimme ich dir vollkommen zu. Hier möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass der Poll hier im Forum vermutlich die einzige nicht-indivuelle Quelle für eine Bewertung der Romane relativ zueinander ist. Siehe wiederum http://pr.mapfa.de/ Die Analyse dieser Polls ist schwer, aber wahrscheinlich statistisch aussagekräftiger als einfach Leserbriefe lesen.MAH hat geschrieben: Die einzigen statistisch relevanten Zahlen sind die Verkaufszahlen. Und die lassen fast gar keine Rückschlüsse auf die Qualität einzelner Romane zu.....
Ach? (Resp: Na, dann?) Das ist ein schwacher Vorwurf. Genau so gut kannst du dem Krimiautoren vorwerfen, dass der Mörder am Ende entlarvt wird. Oder dem Liebesromanautor, dass die Hauptfiguren am Ende zusammenfinden. Klar werden die Tiuphoren irgendwann auf der Strecke bleiben. Aber wann? Und durch wen? Und mit welchen Kosten? (D.h. wird es beim Endkampf zu einer Projektion einer Spiralgalaxis kommen? )[/quote]nanograinger hat geschrieben:Das ist der Konzeptionsfehler bei den Tiuphorenthematik: Jedem Leser ist klar, dass sie nicht erfolgreich sein werden (in der NGZ Gegenwart), und so müssen wir nur die Ereignisse erleiden, die ihre Anwesenheit in zwei Zeitebenen bedeutet.
Ein Krimi ist fast immer ein abgeschlossener Roman und keine Fortsetzungsreihe. Außerdem ist der Bösewicht (meist) nicht von Anfang an bekannt und auch der (vermeintliche) Held kommt ab und zu mal unter die Räder. Dieser Vergleich taugt nicht.
Bei PR ist es aber so, dass oft genug (wenn nicht der Total-Reset zuschlägt) die Gegner nicht mit Mann und Maus vernichtet werden oder ins Ahandaba (!) verschwinden, sondern dass sie im Perryversum verbleiben. Bestes aktuelles Beispiel dafür: Die Laren. Hätte man sie damals ganz vernichtet, dann könnte sie jetzt nicht mehr mitmachen. Und bei den Onryonen hoffe ich auch, dass sie in der Serie verbleiben, und ebenso die anderen Southside-Völker.
Bei den Tiuphoren dagegen ist das nicht wirklich vorstellbar, es sei denn, sie unterliegen eine Transformation, die nach der Art ihrer Einführung nicht glaubwürdig wäre. Sie dürfen nicht überleben, soll die Serie weitergehen. Die einzig verbliebene Spannung ist, wie du schreibst, wann und wie sie draufgehen und wen sie bis dahin mitnehmen, Spiralgalaxien inklusive. Sadomaso light eben....
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Nun, zum Verbleib der Tius hätte ich auch eine Variante. Sie werden irgendwie für 10 oder 20 Jahre verbannt. Und dann kommen sie wieder!!! Ein open End sozusagen! Zwischenzeitlich könnte man 2851 - 2899 abhandeln, bevor sie in 2900 wieder aktuell werden!
- MAH
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Nicht für mich.Haywood Floyd hat geschrieben: Mark bringt es m.E. auf den Punkt: die Tiu Vicher sind anspruchslose eindimensionale Hassobjekte:
Sind sie nicht.jeder weiß, dass sie abgrundtief schlecht
Sind sie nicht.und aggressiv ohne Ende sind
Woher willst du das wissen?und nur mit brutaler Gewalt besiegt werden können:
Tja.wie langweilig und wie vorhersehbar...
Und wenn du die Tius als "Viecher" einstufst: Wie siehst du eigentlich andere Gegner des Menschen? Haie, Skorpione, Schlangen, die Malariamücke? Haie töten jedes Jahr im Schnitt 6 Menschen. Skorpione kosten 3250 Menschen jährlich das Leben. Schlangen gar 94.000 - und die Malariamücken töten sagenhafte 635.000 Menschen pro Jahr.
Sind das auch anspruchslose, eindimensionale Hassobjekte?
"Aber das kann man doch nicht vergleichen, das sind doch Tiere. Die tun nur, was in ihrer DNA einprogrammiert ist. Sie können nicht nach unserer Moral gemessen werden."
"Eben."
- Raktajino
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Gebt ihnen Licht und 6-D und wir diskutieren das wieder neu.MAH hat geschrieben: Wie siehst du eigentlich andere Gegner des Menschen? Haie, Skorpione, Schlangen, die Malariamücke? Haie töten jedes Jahr im Schnitt 6 Menschen. Skorpione kosten 3250 Menschen jährlich das Leben. Schlangen gar 94.000 - und die Malariamücken töten sagenhafte 635.000 Menschen pro Jahr.
Sind das auch anspruchslose, eindimensionale Hassobjekte?
Noch sind sie ein Teil unseres Ökosystems. Und wie passen die Tiu in das universelle Ökosystem?
Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Hallo Mark!MAH hat geschrieben:Nicht für mich.Haywood Floyd hat geschrieben: Mark bringt es m.E. auf den Punkt: die Tiu Vicher sind anspruchslose eindimensionale Hassobjekte:Sind sie nicht.jeder weiß, dass sie abgrundtief schlechtSind sie nicht.und aggressiv ohne Ende sindWoher willst du das wissen?und nur mit brutaler Gewalt besiegt werden können:Tja.wie langweilig und wie vorhersehbar...
Und wenn du die Tius als "Viecher" einstufst: Wie siehst du eigentlich andere Gegner des Menschen? Haie, Skorpione, Schlangen, die Malariamücke? Haie töten jedes Jahr im Schnitt 6 Menschen. Skorpione kosten 3250 Menschen jährlich das Leben. Schlangen gar 94.000 - und die Malariamücken töten sagenhafte 635.000 Menschen pro Jahr.
Sind das auch anspruchslose, eindimensionale Hassobjekte?
"Aber das kann man doch nicht vergleichen, das sind doch Tiere. Die tun nur, was in ihrer DNA einprogrammiert ist. Sie können nicht nach unserer Moral gemessen werden."
"Eben."
Du magst die Tiuphoren nicht so empfinden sehen wie viele Leser/Foristen. Dabei übersiehst Du vielleicht, dass Du als Autor weißt, wie sie angelegt wurden und wie sie sich entwickeln werden.
Wir Leser haben nicht Deinen Kenntnisstand. Wenn dieser Eindruck, dass die Tiuphoren eindimensional und böse sind, entstand und wohl eine gewisse Verbreitung erfuhr, dann könnte es doch auch an deren bisherigen Schilderung liegen und an der schieren Zahl von Heften mit dem Wirken der Tiuphoren. Immer darauf zu beharren und zu betonen, die geäußerten Eindrücke wären falsch, hilft letztlich nicht weiter.
Könnte da nicht auch "Betriebsblindheit" dazu kommen? Allem Vernehmen nach hat CM oder WV eingeräumt, hier etwas ändern zu wollen. Man wird sehen.
- MAH
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Ich sehe gerade, dass ich den wichtigsten Punkt gar nicht gebracht habe: Angenommen, eine repräsentative Umfrage könnte tatsächlich durchgeführt werden. Was sollen wir daraus lernen? Welcher Romanaufbau am besten ankommt? Welcher Autor am liebsten gelesen wird? Wie der optimale Gegner/Bösewicht eingeführt, bekämpft und besiegt werden kann? Wie viele Romane pro Handlungsblock (!) optimal sind? Welches die optimale Zeichen-, Adjektiv- usw-Anzahl ist? Welche Art Titelbilder am besten ankommen?nanograinger hat geschrieben: Nun bin ich doch etwas verwundert. Es gibt eine ganze Industrie, die sich auf Marktforschung und Leserbefragung spezialisiert, und die entsprechenden Werkzeuge hat, repräsentative Meinungen und Wünsche ihrer Kunden auf konkrete Fragen herauszufinden. Samplebildung ist entscheidend dabei und die richtigen Fragen stellen auch, aber das ist kein Hexenwerk, sondern übliche Praxis. Dass dies bei PR nicht gemacht wird, verwundert mich, aber vielleicht wird das ja auch einfach aus Kostengründen nicht durchgeführt.
Du siehst schon, worauf ich heraus will?
Angenommen, die Geschäftsleitung, also Herr Fuchs, würde diese Marktforschung durchführen und daraus lernen. Dann wird KNF ins Büro zitiert.
Fuchs: "Ab nun ist jeder Zyklus genau 50 Romane lang. Die Titelbilder werden von Papenbrock im Johnny-Bruck-Stil gemalt (resp. geklebt) und zeigen Motive, die aus amerikanischen 60er-Jahre-Magazine entlehnt sind. Die Gegner sind eine Riege von Herrschern, die sich in einer benachbarten Galaxis über ihre Völker erhoben haben. Die Geschichten werden jeweils mit zwei Handlungsebenen erzählt und nach jeweils fünf Romanen umgeblendet (Fünferblöcke!). Pro Zyklus gibt es exakt 8,2 Raumschlachten und 4,9 Lebensgeschichten. Perry Rhodan ist in 23,2 Romanen die Hauptfigur, Atlan tritt 19,5 mal auf. Ach ja: Und Willi Voltz wird alle Romane schreiben und die Expos stammen ebenfalls von ihm.
KNF: "Aber ..."
Fuchs: "Kein Aber. An die Arbeit. Die Leser wollen es so."
Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Supi, der beste Beitrag des threads. Schick das mal an Deine Kollegin Michelle (aka LKS-Tante) zum Abdruck!MAH hat geschrieben:Angenommen, die Geschäftsleitung, also Herr Fuchs, würde diese Marktforschung durchführen und daraus lernen. Dann wird KNF ins Büro zitiert.
Fuchs: "Ab nun ist jeder Zyklus genau 50 Romane lang. Die Titelbilder werden von Papenbrock im Johnny-Bruck-Stil gemalt (resp. geklebt) und zeigen Motive, die aus amerikanischen 60er-Jahre-Magazine entlehnt sind. Die Gegner sind eine Riege von Herrschern, die sich in einer benachbarten Galaxis über ihre Völker erhoben haben. Die Geschichten werden jeweils mit zwei Handlungsebenen erzählt und nach jeweils fünf Romanen umgeblendet (Fünferblöcke!). Pro Zyklus gibt es exakt 8,2 Raumschlachten und 4,9 Lebensgeschichten. Perry Rhodan ist in 23,2 Romanen die Hauptfigur, Atlan tritt 19,5 mal auf. Ach ja: Und Willi Voltz wird alle Romane schreiben und die Expos stammen ebenfalls von ihm.
KNF: "Aber ..."
Fuchs: "Kein Aber. An die Arbeit. Die Leser wollen es so."
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Wird nicht auch JC von einem Autor geschrieben?
Andererseits bekommen wir rührige Geschichten von den Borgs (solange sie im Kollektiv sind)? Oder gar von den Replikatoren? (Jedenfalls nicht, solange sie über Wände und Decken spazierende Motten waren). Oder Goualds? Da stand immer O´Neill davor.
Aber das wurde ja auch schon gepostet, dass die Anlage der Tius aus bisheriger Lesersicht nicht so erfreunlich war; auf überhaupt keinen Fall etwa alternativlos!
Andererseits bekommen wir rührige Geschichten von den Borgs (solange sie im Kollektiv sind)? Oder gar von den Replikatoren? (Jedenfalls nicht, solange sie über Wände und Decken spazierende Motten waren). Oder Goualds? Da stand immer O´Neill davor.
Aber das wurde ja auch schon gepostet, dass die Anlage der Tius aus bisheriger Lesersicht nicht so erfreunlich war; auf überhaupt keinen Fall etwa alternativlos!
- MAH
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, was aus den Tius werden wird. Ich weiß auch sonst nicht mehr als ihr. Ich wollte hier drin nur etwas Gegensteuer geben, weil mir diese Tiu-Basherei genau so schwarz-weiß gezeichnet erscheint wie euer Vorwurf an die Tius selbst. Ich sehe die Tius durchaus als gut angelegte Gegner; die meisten Foristen scheinen sie zu hassen, was ich schon mal als gute Voraussetzung für einen kernigen PR-Widersacher empfinde. Und nur weil sie sich um die ach so hehre Moral der Terraner keinen Dreck scheren, heißt das nicht, dass mit ihnen grundsätzlich etwas nicht stimmt. Nach den intellektuellen Onryonen empfinde ich sie sogar als erfrischend.Frank Chmorl Pamo hat geschrieben: Hallo Mark!
Du magst die Tiuphoren nicht so empfinden sehen wie viele Leser/Foristen. Dabei übersiehst Du vielleicht, dass Du als Autor weißt, wie sie angelegt wurden und wie sie sich entwickeln werden.
Was die Tiubasher meines Erachtens zu wenig bedenken, ist die Tatsache, dass die Tius sowohl eine Vergangenheit (was geschah damals bei der Befreiung von ihrem Planeten?) als auch eine Schwachstelle (Sextadim-Banner) als auch einen Plan haben. Ich persönlich wäre eher enttäuscht, wenn sie rein militärisch in die Knie gezwungen würden. Aber ich lasse mich da - wie ihr euch auch - überraschen.
In der nächsten Zeit werde ich mich als Autor wahrscheinlich nicht mit den Tius beschäftigen. Ich schreibe gerade einen Doppelband, der die Geschichte um die ATLANC weitererzählt. Und danach kommt ein noch größeres (und EA-fremdes) Projekt.
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Ich sehe schon, dass du Leo Lukas als Komödiant Konkurrenz machen willst...MAH hat geschrieben:Ich sehe gerade, dass ich den wichtigsten Punkt gar nicht gebracht habe: Angenommen, eine repräsentative Umfrage könnte tatsächlich durchgeführt werden. Was sollen wir daraus lernen? Welcher Romanaufbau am besten ankommt? Welcher Autor am liebsten gelesen wird? Wie der optimale Gegner/Bösewicht eingeführt, bekämpft und besiegt werden kann? Wie viele Romane pro Handlungsblock (!) optimal sind? Welches die optimale Zeichen-, Adjektiv- usw-Anzahl ist? Welche Art Titelbilder am besten ankommen?nanograinger hat geschrieben: Nun bin ich doch etwas verwundert. Es gibt eine ganze Industrie, die sich auf Marktforschung und Leserbefragung spezialisiert, und die entsprechenden Werkzeuge hat, repräsentative Meinungen und Wünsche ihrer Kunden auf konkrete Fragen herauszufinden. Samplebildung ist entscheidend dabei und die richtigen Fragen stellen auch, aber das ist kein Hexenwerk, sondern übliche Praxis. Dass dies bei PR nicht gemacht wird, verwundert mich, aber vielleicht wird das ja auch einfach aus Kostengründen nicht durchgeführt.
Du siehst schon, worauf ich heraus will?
Spoiler:
Aber natürlich weißt du auch, dass es nicht um Mittelwertbildung von Meinungen geht, sondern darum, überhaupt einmal die relative Gewichtung von Meinungen/Wünschen herauszufinden. Also bspw. wollen 10% der Leser Hard-SF (Raumschlachten, Technik, realistische Flugbahnen von Tiuphoren, die einen Planeten aufmischen) oder sind es 90%? Wollen 10% Fantasyelemente oder etwa 90%? Will nur AARN MUNRO "außenbetonte" Schreibweisen oder wollen das auch noch viele andere Leser? Soll Perry wirklich bei jeder entscheidenden Aktion dabei sein, oder sollen auch mal andere ran? (Vollkommen überraschend für mich war er nicht bei der Befreiung APs dabei. Vermutlich hat er mit Sichu gekuschelt, aber die Szene wurde rausgeschnitten.)
Wenn man über solche relative Gewichtungen der Meinungen seiner Leserschaft (von potentiellen Kunden, die noch nicht PR lesen, ganu zu schweigen) keine gute Information hat, schreibt man ganz schnell am Zielpublikum vorbei, d.h. gewichtet Elemente stärker (schwächer), die der Mehrheit der Leser unwichtig (wichtig) sind.
Vor fast zwei Jahren habe ich hier im Forum die "Nostalgiker-Umfrage" gemacht. Ich glaube schon, dass ähnliche Informationen über die Gewichtung der Lesermeinung zu oben genannten Fragen für die Autoren durchaus sinnvoll wären.
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Jetzt hast du mich geschockt. Wollt ihr wirklich bis zum Endkampf warten? Und warum?MAH hat geschrieben:. wird es beim Endkampf zu einer Projektion einer Spiralgalaxis kommen? )
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Das ist überhaupt die Idee. Heißt das Ahandaba der Tius nicht Catiuphat? Man müsste sie nur noch überreden, sich den Weg dahin im möglichst eleganten Kampf mit den würdigsten Gegnern zu erarbeiten. Also: Das Galaktikum stellt ihnen einen Sternsektor zur Verfügung, in dem sie unbehelligt aufeinander los gehen können, Tiu gegen Tiu, bis keiner mehr über ist. Verbliebene Banner als materielle Basis des Catiuphats werden dann zusammengerollt und in der nächsten Sonne zur ewigen Ruhe gebettet. Wäre das nicht so etwas wie eine Endlösung im humanistischen Gewand? Die Quadratur des Höllenkreises?nanograinger hat geschrieben:
Bei PR ist es aber so, dass oft genug (wenn nicht der Total-Reset zuschlägt) die Gegner nicht mit Mann und Maus vernichtet werden oder ins Ahandaba (!) verschwinden, sondern dass sie im Perryversum verbleiben.
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Bin zwar nicht auf dem Laufenden bei der Handlung, momentan lese ich gerade den Konterplan der Rayonen, aber grundsätzlich kann ich jetzt die Denkweise des Expose nachvollziehen.
Was hatte ich mich damals gewundert über die Anspielung mit den Dunkelwelten als dieser Superreiche mit seinem abgewrackten urlaten Posbi-Raumschiff in der Handlung auftauchte.
Wußten die Handlungsträger da nicht bereits über die nun folgende Reise in die Vergangenheit Bescheid.
Wim Vandemann meinte ja zu den S.F.-Convent in der Zeit der Frankfurter Buchmesse, eine Handlung bräuchte auch eine gewisse Zeit um erzählt zu werden.
Jedenfalls ist hier ein Gegener gezeichnet bzw. ausgearbeitet worden, der zwar nach meiner Ansicht immer noch Anlehnungen an das Gebaren von Wikinger aufweist, aber dennoch mit seiner schriftstellerischen Darstellung überzeugt.
Was wäre z.B. der Krieg der Sterne ohne die dunkle Macht, oder Kapitän Nemo ohne seine Rachegedanken.
gruß Julian, der immer noch hofft am Ende wird Perry der Erbe des Universums
Schließlich bin ich Bibuha, und würde gerne die Steuer-Erklärung übernehmen, gegen vielleicht einen noch auffindbaren Zellaktivator der mir zumindest meine Sehkraft und den Verstand alles zu begreifen und mich zu erinnern erhält bis Rhodan vom Verlag eingestellt wird
Ad Astra
Was hatte ich mich damals gewundert über die Anspielung mit den Dunkelwelten als dieser Superreiche mit seinem abgewrackten urlaten Posbi-Raumschiff in der Handlung auftauchte.
Wußten die Handlungsträger da nicht bereits über die nun folgende Reise in die Vergangenheit Bescheid.
Wim Vandemann meinte ja zu den S.F.-Convent in der Zeit der Frankfurter Buchmesse, eine Handlung bräuchte auch eine gewisse Zeit um erzählt zu werden.
Jedenfalls ist hier ein Gegener gezeichnet bzw. ausgearbeitet worden, der zwar nach meiner Ansicht immer noch Anlehnungen an das Gebaren von Wikinger aufweist, aber dennoch mit seiner schriftstellerischen Darstellung überzeugt.
Was wäre z.B. der Krieg der Sterne ohne die dunkle Macht, oder Kapitän Nemo ohne seine Rachegedanken.
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Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.
Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.
»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.
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- Mark Fleck
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
MAH hat geschrieben: Was die Tiubasher meines Erachtens zu wenig bedenken, ist die Tatsache, dass die Tius sowohl eine Vergangenheit (was geschah damals bei der Befreiung von ihrem Planeten?) als auch eine Schwachstelle (Sextadim-Banner) als auch einen Plan haben. Ich persönlich wäre eher enttäuscht, wenn sie rein militärisch in die Knie gezwungen würden. Aber ich lasse mich da - wie ihr euch auch - überraschen.
Das Problem ist, selbst wenn eine "elegante" Lösung bzw. Aufklärung des Tiuthemas erfolgt, haben mich die letzten Romane mit Tius (bzw. alle in denen die Tius bisher vorkamen) zum Tiu-Kritiker gemacht. Egal wie arm die Kerle dran sind. Wie böse sie von ihren Brünnen beeinflußt werden usw...Das macht sie mir nicht sympatischer oder nachträglich sympatisch.
Um es mal so zu sagen. Ich lese immer wieder mal einen Roman aus den 2700-2750ern. Aber einen Roman mit den Tius würde mich jetzt zum noch mal lesen nicht zur Hand nehmen. Es waren vielleicht auch viel zu viele Tius in den letzten Romanen. Vielleicht wäre es besser gewesen gar keine "Innenansichten" der Tius zu schreiben und sie erstmal für den Leser ganz geheimnissvoll zu halten. So wie es unseren Helden ja auch geht. Die kennen ja die "Innenansichten" der Tius auch nicht und dann gegen Ende (bei Aufklärung des Themas) eine Lebensgeschichte "reinzuhauen". Die Tiuphoren-Übersättigung (wie bei mir), wäre dann vielleicht im Rahmen geblieben.
Klar, alles ist Geschmackssache. Wie ich es oben schon schrieb. Fakt ist -> Tiuphoren sind eben mal gar nicht mein Ding!
- MAH
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Re: Tiuphoren - zu oft / zu eindimensional / zu viel Gewalt
Da meine Frau nun nach Hause kam und sich um das Baby kümmert, sollte ich eigentlich am 31er (hups!) weiterarbeiten. Aber ich will dir trotzdem noch kurz antworten, lieber nanograinger.nanograinger hat geschrieben: Aber natürlich weißt du auch, dass es nicht um Mittelwertbildung von Meinungen geht, sondern darum, überhaupt einmal die relative Gewichtung von Meinungen/Wünschen herauszufinden. Also bspw. wollen 10% der Leser Hard-SF (Raumschlachten, Technik, realistische Flugbahnen von Tiuphoren, die einen Planeten aufmischen) oder sind es 90%? Wollen 10% Fantasyelemente oder etwa 90%? Will nur AARN MUNRO "außenbetonte" Schreibweisen oder wollen das auch noch viele andere Leser? Soll Perry wirklich bei jeder entscheidenden Aktion dabei sein, oder sollen auch mal andere ran? (Vollkommen überraschend für mich war er nicht bei der Befreiung APs dabei. Vermutlich hat er mit Sichu gekuschelt, aber die Szene wurde rausgeschnitten.)
Wenn man über solche relative Gewichtungen der Meinungen seiner Leserschaft (von potentiellen Kunden, die noch nicht PR lesen, ganu zu schweigen) keine gute Information hat, schreibt man ganz schnell am Zielpublikum vorbei, d.h. gewichtet Elemente stärker (schwächer), die der Mehrheit der Leser unwichtig (wichtig) sind.
Vor fast zwei Jahren habe ich hier im Forum die "Nostalgiker-Umfrage" gemacht. Ich glaube schon, dass ähnliche Informationen über die Gewichtung der Lesermeinung zu oben genannten Fragen für die Autoren durchaus sinnvoll wären.
Mein Beispiel war wohl etwas zu überspitzt, als dass ich dir hätte begreiflich machen können, worum es mir dabei ging. Also nochmals, in deutlicheren Worten:
1. Es gibt kein Rezept für den perfekten Zyklus. Ein guter Zyklus basiert auf einer spannenden Ausgangsidee, einem klugen Aufbau, überraschenden Wendungen und einer Auflösung, die alle vom Sofa (oder aus der Badewanne) aufspringen lässt. Dazu benötigen wir keine Umfrage.
2. Deine Beispiele sind für mich der beste Beweis dafür, dass diese Umfrage nie, nie, nie (dreimal nie) so stattfinden könnte, respektive dass ihre Antworten NICHT verwertbar wären. Wer definiert, was "Hard-SF" genau beinhaltet? Und bedeutet für dich "Hard-SF" genau das Gleiche wie für Kritikaster, wepe, dee, Roscoe? Und wer definiert, was "Fantasyelemente" genau sind? Für die einen sind Mutantengaben Fantasyelemente, für die anderen ist es die Nanotechnik, für andere wiederum alles mit PSI, 5- bis 7D usw. In meinem 2821er kommen Fenster vor, die in verschiedene Zeiten blicken. Sind das nun SF-, Hard-SF- oder Fantasyelemente? Alleine die Unschärfe all dieser Begriffe verhindert, dass man eine Umfrage starten kann, bei der es einen Konsens zu den Fragen gibt. Wie um alles in der Welt will man dann die Antworten auswerten, wenn nicht einmal bei den Fragen Einigkeit herrscht?
3. Hör mir auf mit der Außenbetrachtung. Falls AARN MUNRO mal PERRY RHODAN-Chefredakteur oder Außenlektor wird, höre ich mit dem PR-Schreiben auf. Weißt du, dass AARN allen Ernstes gefordert hat, dass Gefühle und Gedankengänge von Figuren dem Leser nicht vermittelt werden dürfen, weil dieser schließlich nicht hören kann, was die Figur denkt? Dass eine Figur alle Gedankengänge vor sich hinmurmeln soll, weil nur so die Außenbetrachtung funktionieren könne? Alles nachzulesen im Zauberspiegel ...
4. Hauptpersonenstatistik: Perry Rhodan trat bei Stardust 44 mal im Hauptpersonenkästchen auf. Neuroversum: 32 mal. Atopisches Tribunal: 43 mal. Jenzeitige Lande (Stand 2823): 10 mal. Vergleich: Die Meister der Insel: 84 mal.
5. Deine Nostalgiker-Umfrage: Ich finde sie nett, aber nicht wirklich brauchbar, um einen neuen Zyklus zu konzipieren. Ich hege sehr großen Respekt vor den Kollegen Scheer, Voltz, Mahr und Vlcek und Feldhoff. Während ich überzeugt bin, dass Robert nach wie vor wundervolle Zyklen zum Leben erwecken würde, bin ich sicher, dass Scheer seine beste Rhodanzeit in den 60ern hatte. Bereits bei den Cappins begann sein System zu wackeln. Voltz würde uns wahrscheinlich noch heute überraschen, aber auch er profitierte von der Ausgangslage. Er kam nach Scheer, es waren die Siebziger, die Handlung wurde kosmisch. Klar, dass das die Leute von den Sitzen riss. Ich bleibe dabei: Ein Blick zurück ist zwar schön, aber wir müssen für die 2010er und die heutigen Leser und potentiellen Neuleser schreiben. Wir können nicht zurück in die früheren Jahrzehnte ohne Internet, epische Computerspiele, 3D-Kino, Privatfernsehen und und und. Und wir können ganz sicher nicht einfach nochmals nach Andromeda aufbrechen oder das Zwiebelschalenmodell einführen. (Wobei beim 2831er ... Aber lassen wir das.)
6. KNF reißt mir den Kopf ab, wenn er sieht, dass ich schon wieder einen Beitrag verfasst habe, anstatt am 31er zu schreiben.
7. Fazit: Ein Zyklus aufgrund eines Schemas "Leserwunsch" ist nicht machbar. Und falls er das wäre; müsste dann der nächste Zyklus wieder genau so aufgebaut werden oder müssen wir dann auch zuerst wieder das Leserorakel befragen?
8. Challenge: Vergiss alles, was ich oben geschrieben habe (mal abgesehen von Punkt 6). Nanograinger, ich beauftrage dich hiermit, in diesem Forum eine Umfrage zum "Optimalen PERRY-RHODAN-ZYKLUS" zu starten. Wir gehen mal davon aus, dass die aktiven Foristen ein repräsentatives Sample der gesamten PR-Leserschaft bilden. Ziel ist es, den Fahrplan für den Zyklus 3000 - 3099 zu entwerfen. Ich möchte wissen, wie der Aufbau dieses Handlungsbogens aussehen soll. Also wie viele Handlungsebenen, welche Hauptfiguren (ZA-Träger und Co.) wie häufig vorkommen etc. Dann möchte ich wissen, wie die SF-/Hard SF-/Fantasy-Elemente prozentual verteilt werden sollen. Und ich will wissen, welches Hauptelement die Geschichte tragen soll. Ist es ein kriegerischer Konflikt, eine Suche, ein sozialer Konflikt etc. Wie sollen die Gegner aussehen, welche Merkmale, welche Motivationen haben sie? Und falls ich was vergessen habe, was ebenfalls zu einer guten Umfrage unter PR-Fans gehört, dann füge das bitte auch noch ein. Wichtig: Ihr müsst keine Storyelemente erfinden, das wäre dann die Aufgabe für unsere Expokraten. Zeithorizont: Ich möchte bis Ende September wissen, wie der optimale PR-Zyklus aus Sicht der Foristen aussieht. Viel Spaß!
9. Streich bitte das "kurz" in meinem zweiten Satz oben.
Zuletzt geändert von MAH am 1. September 2015, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.