DelorianRhodan hat geschrieben:Vielleicht ein noch Zitat (Schluss eines längeren Monolog Taurecs, unterbrochen von kurzen Fragen Perry Rhodans, über sich, Vishna und die Kosmokraten, in dem er versucht, das Unerklärbare zu erklären (S.42/43 EA): "Aber Vishna hat sich verändert", sagte Rhodan. "Nein" schüttelte Taurec den Kopf. "Die Dunkelheit ist fort, aber sie hat sich nicht verändert. Sie wird sich erst verändern, wenn wir heimkehren; Vishna und ich." "Und dann?" "Dann", sagte Taurech nachdenklich, "dann werden wir erblinden und alles wissen. Wir werden wieder in den hohen Bäumen, unter den weiten Himmeln thronen, und wir werden Licht sein, und dieses Licht wird heller strahlen als alle Sonnen, die es je im Multiversum gegeben hat und geben wird." Der Kosmokrat schwieg, und Rhodan spürte instinktiv, dass damit das Thema für ihn erledigt war. Ärger keimte in ihm auf, denn Taurecs Worte hatten nichts geklärt, im Gegenteil........"
Also bei mir geht der Text weiter:
..., denn Taurecs Worte hatten nichts geklärt, im Gegenteil, sie hatten das Rätsel um die Region jenseits der Materiequellen nur vertieft. Aber dann sagte er sich, dass es nicht Taurecs Schuld war.
Mit welchen Worten sollte man eine Region beschreiben, die jenseits aller Worte exstierte?
Es ist ein Problem der Sprache, dachte Rhodan. Die Sprache ist ein Spiegel des Bewußtseins und der Welt, in der man lebte. Für ein neues Bewußtsein und eine neue Welt benötigt man neue Worte, und wer jene neue Welt noch nie gesehen hat, wer sie nicht versteht, weil sie für sein Bewußtsein zu fremd ist, der wird auch diese Worte nicht verstehen.
Das klingt für mich etwas anders als dein abgeschnittenes Zitat. Rhodan versteht das zugrundeliegende Kommunikationsproblem. Da steckt schließlich keine Überheblichkeit des Kosmokraten dahinter, er kann die Welt hinter den Materiequellen dem Menschen einfach nicht verständlich beschreiben.
Seufz. Okay, ich weiß, Kosmokraten sind eigentlich böse, nehmen nur dann dann Rücksicht auf die Wesen der Niederungen, wenn es ihren Plänen nützt und so weiter und so weiter. Das ist für mich so ein langweiliger, uninteressanter Ansatz. Der, der Göttin sei dank, in diesem Roman noch nicht so platt vertreten wurde.
Der Roman zeigte mir ein einsames, verzweifeltes Wesen (Taurec), der zu einem endlosen Dasein in einer Hölle verdammt war. Definitiv kein hinterhältiges, rücksichtsloses Wesen. Und Rhodan hat Verständnis und Mitgefühl für ihn.
Wortlos stand Rhodan auf, trat zu dem Kosmokaten und legte ihm seine Hand auf die Schulter.
"Du bist nicht allein", sagte er leise.
Das Wesen, das wie ein Mensch aussah, aber kein Mensch war, hob langsam den Kopf.
"Ich bin immer allein gewesen", murmelte der Kosmokrate.
"Jetzt nicht mehr."
Gut, so was ist halt nicht mehr zeitgemäß. Kosmokraten und Chaotarchen dürfen einfach nicht mehr sympathisch sein. Tss, wie langweilig.
Hismoom, Cairol, die Diener der Materie ... die sind in ihrer Abgehobenheit, in ihrer Gefühllosigkeit dermassen langweilig. Ich ziehe Taurec, Vishna, Laire, die Mächtigen immer noch vor.
Ja, ich weiß, welche schlimmen Dinge Taurec nun tun wird. Aber wie schon erwähnt: seine Handlungen sind erklärbar (nicht unbedingt entschuldbar). Er hat eben Jahrmillionen in dieser Hölle zugebracht, hatte die Erlösung vor Augen und dann kneift diese blöde Mensch.
Taurec, Vishna, Gesil, Eirene. Würde mal gerne wieder von ihnen lesen. Und zur Anwechslung was positives. Die bösen bösen Kosmokraten, denen es so egal ist, was die Wesen der Niederungen antreibt, ich wiederhole mich: das ist doch so ein langweiliges Konzept. Genauso wie das 'Leben an sich' (für mich ein entsetzliches Unwort) keine einheitliche Fraktion bildet, die nur hehre Ziele verfolgt, sind Kosmokraten (und auch Chaotarchen) keineswegs durchweg böse, nur auf ihre Vorteile bedacht, die Wesen der Niederungen ausnutzend. (Schwärme, Ritter der Tiefe -- das klingt für mich immer noch positiv.)
Böse ist natürlich das falsche Wort. Kosmokraten sind nicht gut oder böse. Auch Chaotarchen sind nicht böse. Obschon die einen ein Universum erhalten wollen, in dem ich leben kann, und die anderen das so umbauen wollen, dass ich nicht mehr darin leben kann. Hmm.