Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

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Lyrressa
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Lyrressa »

Harzzach hat geschrieben:
Julian hat geschrieben: gr J, solche Serien wie Game of Thrones sind für einen echten Perry-Fan kein Maßstab!
Aber für die Autoren sollte es ein Maßstab sein.

Zudem die Erfahrung, einen Roi Danton nicht tot zu lassen, sondern unter dem Leserdruck zu einem blassen Zombie wiederaufstehen zu lassen, mit dem kein Autor jemals wieder richtig etwas anzufangen wusste, eigentlich eine Lehre sein sollte. Zudem auch Scheer schon massenhaft populäre Charaktere über die Klinge hat springen lassen. Weil das mittel- und langfristig GUT ist.
Exakt.

Übrigens finde ich es sehr vermessen von Julian, hier zu sagen, dass GoT kein maßstab für einen "echten" Perry-Leser sein darf... Das heisst also, nur der, der alles so hinnimmt wie es die Autoren liefern, ist ein echter Fan, und alle anderen, die wie ich zb 30+ Jahre die Serie lese, sind es nicht? Uiuiuiuiui
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wepe
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von wepe »

Elena hat geschrieben:Ich werde wohl nie verstehen, warum gerade die beliebtesten Figuren sterben sollen. Galt für Tekener, gilt für Gucky und noch so einige.
...
Vielleicht definieren sich einige Roman-Produzenten nicht darüber, wie sie spannende und nachvollziehbare Figuren schaffen und pflegen (langweilig, kann ja jeder!), sondern darüber, wie es ihnen gelingt, mit Katastrophen und Desastern ihre Leser in Angst und Schrecken (Hach, Empathie, Gefühle!) zu versetzen. :devil:
Stephen King lebt ja wohl von sowas.
"Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte."
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Harzzach
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Harzzach »

Lyrressa hat geschrieben: Übrigens finde ich es sehr vermessen von Julian, hier zu sagen, dass GoT kein maßstab für einen "echten" Perry-Leser sein darf... Das heisst also, nur der, der alles so hinnimmt wie es die Autoren liefern, ist ein echter Fan, und alle anderen, die wie ich zb 30+ Jahre die Serie lese, sind es nicht?
Ich glaube, ich habe ihn jetzt verstanden. GoT (also die Bücher, nicht die Verfilmung) sollte deswegen kein Vorbild sein, weil Scheer unser Vorbild sein sollte. Als Martin noch ein kleiner Jungspund war, hat Scheer schon das halbe Mutantenkorps mit Dutzenden von Mitgliedern, diverse Top-Wissenschaftler, Rhodan-Kinder (ja, Mehrzahl), Rhodan-Ehefrauen um die Ecke gebracht und alte Weggefährten Rhodans wie Deringhouse oder Nyssen eiskalt in den zellduschenlosen Tod geschickt.

Während des Solaren Imperiums hatte um Rhodan herum kaum jemand lange zu leben. Da sind die Hauptfiguren der Gruppe Rhodan (Hach, die gute, alte Aphilie) der letzten 1000 Jahre Handlungszeit aber mal so richtig verwöhnt worden.

Wenn, dann hat sich Martin bei Scheer ein Vorbild genommen :)
Frank Chmorl Pamo

Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

wepe hat geschrieben:
Elena hat geschrieben:Ich werde wohl nie verstehen, warum gerade die beliebtesten Figuren sterben sollen. Galt für Tekener, gilt für Gucky und noch so einige.
...
Vielleicht definieren sich einige Roman-Produzenten nicht darüber, wie sie spannende und nachvollziehbare Figuren schaffen und pflegen (langweilig, kann ja jeder!), sondern darüber, wie es ihnen gelingt, mit Katastrophen und Desastern ihre Leser in Angst und Schrecken (Hach, Empathie, Gefühle!) zu versetzen. :devil:
Stephen King lebt ja wohl von sowas.
Dann könnte man auch einen Zyklus mit dem Titel "Auf der Suche nach Rhodan" gestalten, wo Perry nur im ersten und letzten Heft auftritt, und ansonsten all die anderen Figuren, die obsolet zu sein manche Foristen hier verkünden.
Zwei Jahre, in denen die Stärken der Charaktere neu herausgearbeitet werden können, ohne von "Perry, der Überallzugleichuniversenretter" in den Hintergrund gedrängt zu werden.

*g*
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Harzzach
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Harzzach »

Frank Chmorl Pamo hat geschrieben: Dann könnte man auch einen Zyklus mit dem Titel "Auf der Suche nach Rhodan" gestalten, wo Perry nur im ersten und letzten Heft auftritt, und ansonsten all die anderen Figuren, die obsolet zu sein manche Foristen hier verkünden.
Gerne.

Wenn den Autoren zu jeder dieser Figuren auch was Gescheites einfällt, anstatt sie einfach in gewohntes Klischeeverhalten fallen zu lassen a la "Gucky macht Scherze, isst Karotten und ist manchmal ernst" oder "Icho lacht und alle halten sich die Ohren zu" oder "Roi Danton ist auch da und leidet mal wieder daran Rhodan Sohn zu sein".

Wenn nicht, wird der Charakter entweder irgendwo geparkt, bis einem was besseres einfällt oder er bekommt einen wunderschönen, hochdramatischen Abtritt, auf dass die Fans bitterlich weinen und gleichzeitig Beifall klatschen, weil das einfach ein geiler Abtritt war. So wie das der Herr Thurner mit Ronald hinbekommen hat!
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Faktor10
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Faktor10 »

Danke für den Spoiler. Wenn Gucky wirklich über die Wupper gehen sollte werden wohl so mansche Leser abspringen. Ein bisschen sprungbereit bin ich auch.
Unbelehrbarer Altleser.Allem Neuen aber aufgeschlossen. Leider mit ausgeprägter Rechtschreibschwäche.
Trevor Casalle 839

Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

Faktor10 hat geschrieben:Danke für den Spoiler. Wenn Gucky wirklich über die Wupper gehen sollte werden wohl so mansche Leser abspringen. Ein bisschen sprungbereit bin ich auch.
Dafür aber bekommst du echte Spannung zurück, solltest du bleiben...
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Stalker
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Stalker »

Faktor10 hat geschrieben:Danke für den Spoiler. Wenn Gucky wirklich über die Wupper gehen sollte werden wohl so mansche Leser abspringen. Ein bisschen sprungbereit bin ich auch.
Ich auch... :o(

Den Kleinen verschmerze ich nicht....

Aber bis dahin, bleibt es, nicht zuletzt deswegen, sehr spannend B-)
Endlich wieder bei der EA aufgeholt
TC2012
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Das ist nicht Gucky!

Beitrag von TC2012 »

Mit Gucky hat diese Person in diesem Roman überhaupt nichts zu tun. Sprache, Haltung und Aktion. LOL! Das hätte Atlan sein können, aber nicht Gucky! :devil:
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HerbertSeufert
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von HerbertSeufert »

Ich melde mich zurück!
Nicht mit einer Analyse des fast abgeschlossenen Kurzzyklus, sondern mit mit einer emotionalen Anmerkung!

Hat mir die Orpleyd-Handlung gefallen?
Ja, es gab einige schön geschriebene Geschichten, ich erwähne als Beispiel den Roman Nr. 2884 "Unter allem Grund" von Robert Corvus, aber Vieles stimmte auch nicht!!

Es gab wieder große Logikdefizite, sowohl im Detail als auch im übergreifenden Handlungsbogen.

Das fing mit dem "Einsamsten aller Menschen" an, der sehr schnell nicht mehr einsam war, setzte sich über die oft genug relativ erratische RAS TSCHUBAI-Expedition fort, die durch ihren Leichtsinn Schiff und Besatzung mehrfach in unnötige Gefahr brachte und Im Endeffekt Menschenleben kostete, und endete vorläufig mit einem Glücksschuss des Expeditionsschiffes mit Zerstörung des Protomaterie-Planeten Sochuyo im Trallyom-System, "rein zufällig" Voraussetzung für die Nichterreichbarkeit des Staubgürtels für den Schnitter.

Erst vor diesem Hintergrund ist ja eine winzige Teilrettung nicht senkenwilliger Intelligenzen in Orpleyd möglich.

Die Zahl der Opfer aber ist Legion!

Als Opfer bezeichne ich fast Alle, denn selbst die Orpleyd-Herrscher, die Gyanli kannten und verstanden den KOSH-/PASHUKAN-Plan bis auf einzelne Individuen nicht. Selbst die Führungsspitze dort hatte nur eine verfälschte Ahnung ohne echte Basics.

Die Tiuphoren waren wohl bis kurz vor Schluss essentiell ahnungslos, sie bannerten über Jahrmillionen ... ohne echte und konkrete Zielvorstellung und folgten dann wie Marionetten dem Ruf der Sammlung. Erst durch die Lage in Orpleyd und Rhodans Aufklärungsreden in gewisse Zweifel versetzt.

Jetzt sieht sie die Zyklusprojektion wohl als die künftigen Hirten des Staubgürtels und Organisatoren der finalen Auswanderung der Überlebenden in Nachbargalaxien.
Natürlich unter Attilar Leccore.
Vergessen die Milliarden und Billiarden Tiuphorenopfer über die Zeiten.

Aber ich schweife ab!
Ich lese nicht gerne über "erhabene Pläne" von Überwesenheiten, die Hekatomben von Toten zeitigen. Praktisch kein KOSH-/PASHUKAN-Opfer hatte die Chance einer Planeinsicht oder der Entscheidung eines "Ja" oder "Nein". Sie starben auch nicht einfach, sondern wurden und werden in die Materiesenke verbaut, in welcher Form auch immer, wahrscheinlich nicht in individueller Essenz.

In Orpleyd, soweit physikalisch noch existent, müssen sich die Leichenberge stapeln.

Es dürfte furchtbar stinken, aber kein Intelligenzwesen riecht das mehr.

Der vorübergehende Erhalt des Staubgürtels ist ein kleines Restdefizit des ursprünglichen KOSH-/PASHUKAN-Plans, von der RHODAN-Truppe eher zufällig herbeigeführt durch die ansonsten sinnarme Vernichtung Sochuyos und durch die Beschädigung des Pashukan Nunadai.
Was beide Vorgänge für Folgen haben würden, war den Protagonisten zum Vorgangszeitpunkt nicht klar.

Ob nun Gucky den Schlussstein zur Versiegelung des ominösen Kato-Raums bildet, was ich nicht glaube, oder doch eher der Kelosker Gholdorodyn samt seinem Wunderkran, das ist ob des Massenmords fast unerheblich.
Ich nenne es Massenmord, denn fast niemand gab sein aktives Einverständnis zur sog. Transformation.
Am noch sinnvollsten wäre es, wenn der "Senkenversteher" Gholdorodyn ginge, dann kann er unter allem Grund fast ewig "in Erhabenheit schwelgen". Falls er noch individuell schwelgen kann.

Wenn uns die Expokraten schon in einem kleinen Nebenzyklus Billiarden von Opfern servieren, wenn auch in Form eines "kontrollierten Ereignisses kosmischer Evolution", was haben wir dann als Serienleser vom viel zitierten WELTENBRAND zu erwarten?

ICH FÜRCHTE, NICHTS GUTES!

Ich persönlich pfeife auf tiefschürfende kosmische Erkenntisse, wenn jeder neue Erkenntnishorizont mit solchen irrwitzigen Opferzahlen erkauft ist.

Es gibt genügend spannende Geschichten unterhalb solcher Level.

Mal sehen, wieviele Wesen tot sind bis man in terranischen Kindergärten eines Tages entspannt lernen kann, dass ein Weltenbrand kein alkoholisches Getränk ist.
Mit Sicherheit werden auch da einige unserer Protagonisten überleben, aber die vielen, vielen Toten profitieren von keiner "Horizonterweiterung"!
E=mc²
Zukunft1
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Zukunft1 »

Gucky muss erhalten werden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
kleinobi1
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von kleinobi1 »

Wieso muss gucky erhalten werden? Nich falsch verstehen. Ich mag den kleinen. Leider sind seine Fähigkeiten wegen irgendwelcher Umstände immer sehr eingeschränkt. Aber süß oder trotzdem und kraulen lässt er sich auch gern.
Wenn das jetzt durchgezogen wird, was ich nicht so richtig glaube (Goldy wirds wohl richten), würde ich mein Hut ziehen. Vor dem kleinen und den expokraten :D
Wenns nicht durchgezogen wird wars trotzdem gut geschrieben :st:
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Elena
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Elena »

Raktajino hat geschrieben:Unzählige Tekener-Fäden zierten seinen Abgang (gefühlt). Opfert sich keiner für Gucky - damit der Faden nicht zum Trauerfaden wird!?
:D
Bis jetzt hoffen noch alle Gucky-Fans, dass der Kelch in letzter Sekunde an ihm vorübergeht! :unsure:

Harzzach hat geschrieben: ... weil das einfach ein geiler Abtritt war. So wie das der Herr Thurner mit Ronald hinbekommen hat!
Das sehen aber nicht alle so, dass das ein würdiger Abgang für Tekener war. Nein, ganz und gar nicht. Wurde bereits lang und breit in diesem Forum geschrieben.
Zuletzt geändert von Elena am 2. März 2017, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Alexandra
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Alexandra »

Man entschuldige das Schweigen des Spoileranten. Ich schreibe jetzt morgens, lese im Vorfeld die Leseprobe, benutze den "kleinen Spoiler", den Günther Drach im Lauf des Mittwochs in den Titelthread einstellt (der entlastet mich sehr) um muss dan 7.10 einfach Schluss machen,weil ich jetzt im 2.Halbjahr von einer Stundenplanänderung überrascht wurde: Der vorher leere Donnerstag ist jetzt knallvoll von 8.00 bis 15.20. Bin eben aufgewacht.

Der Roman lässt mich erst einmal sprachlos. Ich bin vollständig überwältigt und überflutet von Eindrücken. Ich hätte es wissen sollen, dass er diesen Weg geht und bin trotzdem verblüfft.
Ich hätte es wissen sollen nach der Graffitti-Technik, die Michelle in 2897 verwendet hat, die Anklänge an das Terraner-Motiv an 1000. Weil ich vor dem Persönlichen zurückschrecke wie der Teufel vor dem Weihwasser habe ich es übersehen, nur die Diskrepanz bemerkt zwischen der engen Gestaltung von Ichs und dem kosmischen, im Menschlichen grundlegenden Ansatz der Vorlage. In 2898 haben wir die Synthese.
Diese Leseprobe begann ich am Mittwoch, weil ich von einem frischen Eindruck aus eintauchen wollte, las sie zweimal, dreimal, viermal, begann zu verstehen, dass Uwe Anton den Grundkonflikt des Zyklus als das Ringen ums Menschliche im Bewusstsein des Überpersönlichen anlegt. Dass letzteres nicht über eine Maschine läuft, sondern über Gholdorodyn, beschäftigte mich auch. Seit jenem Roman, in dem UA gefühlte fünfzehnmal darauf herumritt, dass der bei seinem Volk als behindert gilt, aber trotzdem so viel kann (ein Motiv, das er immer wieder brachte bei dieser Figur) war mir der Kelosker samt Olala verleidet und zuwider. Hier ist er voll entfaltet und bildet als sympathische Figur den Kontrapunkt zu Guckys Menschlichkeit und Rhodans zweifeln an derselben. Zweifel ist gut, es ist ein Übergangsstadium zur Erkenntnis. Die nimmt ihm Gucky ab.

Es gibt mehrere Gucky-Romane, in dener er so einen Charakter hat wie hier. Für mich ist es der eigentliche Gucky, der eben noch ein Stück weit von den Konventionen der menschlichen Selbstdefinition entfernt ist und trotzdem das zutiefst Menschliche verkörpert. (Das entspricht der Erzähltradition nach Fontane/ Effi Briest etc., Gesellschaftspanoramen, in denen das Kreatürliche die Menschlichkeit aufruft, die der Gesellschaft fehlt.). Ich glaube nicht, das er stirbt, aber unter den hier herrschenden Bedingungen muss er die Selbstaufgabe, das Ende wählen, um seine Identität zu behalten. Dann eben auch sterben, um er selbst zu bleiben. Dieser Konflikt ist so normal und natürlich, dass ich darüber kaum was zu sagen weiß. Und ein Kommentar dazu ging morgens schon gar nicht.

Dann die Textbezüge. Seit 2873 schreibe ich über jeden Roman mindestens einen Text, altuell drei ... die Dichte an Bezügen ist überwältigend. Anklänge an formale Gestaltungsweisen, das Einbinden von Figuren, von deren Erinnerungen. Wollte ich darüber schreiben, könnte ich morgen nicht in die Arbeit gehen und es käme wohl auch ziemlich akademisch rüber. Das Schwelgen des Analytikers. Es ist enorm viel.
Darüber hinaus würde es mich aus dem Textfluss tragen. es war schwer, den Roman schnell zu lesen und ich möchte jetzt erst mal völlig eintauchen und die vielen Bestandteile langsam lesen und mich davon tragen lassen. Der Grundkonflikt ist spannend genug, die Endspannung brauche ich kaum, obwohl ich natürlich wünsche, dass Gucky da bleibt. Solch wichtige Leute sollten immer da bleiben, ohne sie fehlt zu viel.

Dies nur als Peilzeichen. An der Diskussion werde ich mich erst mal nicht beteiligen, ich bin noch mit dem Wiederlesen beschäftigt, ich schwimme im Text und lasse mich treiben. Sehe ein Feuerwerk von Impulsen. Werte nicht aus. Das wird auch noch eine Zeit lang dauern und ich habe keinen Grund, den Prozess zu beschleunigen.
Zuletzt geändert von Alexandra am 2. März 2017, 22:42, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Elena »

wepe hat geschrieben:
Elena hat geschrieben:Ich werde wohl nie verstehen, warum gerade die beliebtesten Figuren sterben sollen. Galt für Tekener, gilt für Gucky und noch so einige.
...
Vielleicht definieren sich einige Roman-Produzenten nicht darüber, wie sie spannende und nachvollziehbare Figuren schaffen und pflegen (langweilig, kann ja jeder!), sondern darüber, wie es ihnen gelingt, mit Katastrophen und Desastern ihre Leser in Angst und Schrecken (Hach, Empathie, Gefühle!) zu versetzen. :devil:
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Perry Rhodan ist aber nicht Stephen King und es besteht immer die Gefahr, dass man zu weit geht und seine Leserschaft verliert. Damit verliert man dann alles!
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Alexandra
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Alexandra »

Elena hat geschrieben:
wepe hat geschrieben:Vielleicht definieren sich einige Roman-Produzenten nicht darüber, wie sie spannende und nachvollziehbare Figuren schaffen und pflegen (langweilig, kann ja jeder!), sondern darüber, wie es ihnen gelingt, mit Katastrophen und Desastern ihre Leser in Angst und Schrecken (Hach, Empathie, Gefühle!) zu versetzen. :devil:
Stephen King lebt ja wohl von sowas.
Perry Rhodan ist aber nicht Stephen King und es besteht immer die Gefahr, dass man zu weit geht und seine Leserschaft verliert. Damit verliert man dann alles!
Aber Uwe Anton ist Stephen-King-Fan und hat ein Buch über ihn geschrieben. Er kennt diese Technik gut. B-)
Trevor Casalle 839

Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

Alexandra hat geschrieben:
Elena hat geschrieben:
wepe hat geschrieben:Vielleicht definieren sich einige Roman-Produzenten nicht darüber, wie sie spannende und nachvollziehbare Figuren schaffen und pflegen (langweilig, kann ja jeder!), sondern darüber, wie es ihnen gelingt, mit Katastrophen und Desastern ihre Leser in Angst und Schrecken (Hach, Empathie, Gefühle!) zu versetzen. :devil:
Stephen King lebt ja wohl von sowas.
Perry Rhodan ist aber nicht Stephen King und es besteht immer die Gefahr, dass man zu weit geht und seine Leserschaft verliert. Damit verliert man dann alles!
Aber Uwe Anton ist Stephen-King-Fan und hat ein Buch über ihn geschrieben. Er kennt diese Technik gut. B-)
Lieber ein Mitfühlen mit Schrecken und Bangen als Langeweile ohne Ende. Also, Uwe, mach mal!
SkyFighter
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von SkyFighter »

Also den Vergleich mit GoT kann ich nicht nachvollziehen. Wenn Figuren, auch wenn ich sie mag, die mich in den letzten 2, 3 Jahren für ein paar Stunden gut unterhalten haben über den Jordan gehen, soll das so sein. Bei einzelnen Geschichten wie bei King kratzt mich das schon gar nicht.

Ganz anders sieht das für mich bei etwas einzigartigem wie meinen Lieblingsfiguren in PR aus, die mich praktisch schon mein ganzes (Lese-)Leben begleiten.

Wegen Tek bin ich auch heute noch sauer, aber Gucky ist ein NoGo :-= für mich.

Sky
Trevor Casalle 839

Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

SkyFighter hat geschrieben:Also den Vergleich mit GoT kann ich nicht nachvollziehen. Wenn Figuren, auch wenn ich sie mag, die mich in den letzten 2, 3 Jahren für ein paar Stunden gut unterhalten haben über den Jordan gehen, soll das so sein. Bei einzelnen Geschichten wie bei King kratzt mich das schon gar nicht.

Ganz anders sieht das für mich bei etwas einzigartigem wie meinen Lieblingsfiguren in PR aus, die mich praktisch schon mein ganzes (Lese-)Leben begleiten.

Wegen Tek bin ich auch heute noch sauer, aber Gucky ist ein NoGo :-= für mich.
Gutes Argument, nachvollziehbar.
zephydia
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Registriert: 22. Dezember 2015, 11:23

Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von zephydia »

HerbertSeufert hat geschrieben:

Ich persönlich pfeife auf tiefschürfende kosmische Erkenntisse, wenn jeder neue Erkenntnishorizont mit solchen irrwitzigen Opferzahlen erkauft ist.

Es gibt genügend spannende Geschichten unterhalb solcher Level.
:st: Da sprichst Du mir aus der Seele. Letztlich scheint die Serie im Moment nichts Anderes aussagen zu wollen als das jedes Verbrechen, jeder Genozid, akzeptabel ist, wenn er einem angeblich höheren Ziel dient. Wobei jeder der im Geschichtsunterricht aufgepasst hat wissen sollte das die Verantwortlichen solcher Massaker eigentlich immer höhere Ziele geltend machten...
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Mr Frost
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Mr Frost »

HerbertSeufert hat geschrieben:(...)
Hi Herbert, ich freue mich, dass Du zurück bist!
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Alexandra
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Alexandra »

zephydia hat geschrieben: :st: Da sprichst Du mir aus der Seele. Letztlich scheint die Serie im Moment nichts Anderes aussagen zu wollen als das jedes Verbrechen, jeder Genozit, akzeptabel ist, wenn er einem angeblich höheren Ziel dient. Wobei jeder der im Geschichtsunterricht aufgepasst hat wissen sollte das die Verantwortlichen solcher Massaker eigentlich immer höhere Ziele geltend machten...
Eben das sagt der Roman nicht.
Der Zyklus sagt es ebenfalls nicht, im Gegenteil.
Es wird nur als Problem thematisiert.
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Elena
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Elena »

Mr Frost hat geschrieben:
HerbertSeufert hat geschrieben:(...)
Hi Herbert, ich freue mich, dass Du zurück bist!
Da schließe ich mich an! :st:
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
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Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Mr Frost »

Alexandra hat geschrieben:
Elena hat geschrieben:
wepe hat geschrieben:Vielleicht definieren sich einige Roman-Produzenten nicht darüber, wie sie spannende und nachvollziehbare Figuren schaffen und pflegen (langweilig, kann ja jeder!), sondern darüber, wie es ihnen gelingt, mit Katastrophen und Desastern ihre Leser in Angst und Schrecken (Hach, Empathie, Gefühle!) zu versetzen. :devil:
Stephen King lebt ja wohl von sowas.
Perry Rhodan ist aber nicht Stephen King und es besteht immer die Gefahr, dass man zu weit geht und seine Leserschaft verliert. Damit verliert man dann alles!
Aber Uwe Anton ist Stephen-King-Fan und hat ein Buch über ihn geschrieben. Er kennt diese Technik gut. B-)
Warum bin ich dann von Stephen King oftmals begeistert und von UA eher selten? Wird wohl mal wieder eine Frage des persönlichen Geschmacks sein...
Zuletzt geändert von Mr Frost am 3. März 2017, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.
Trevor Casalle 839

Re: Spoiler 2898: Uwe Anton - Das unantastbare Territorium

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

Alexandra hat geschrieben:
zephydia hat geschrieben: :st: Da sprichst Du mir aus der Seele. Letztlich scheint die Serie im Moment nichts Anderes aussagen zu wollen als das jedes Verbrechen, jeder Genozit, akzeptabel ist, wenn er einem angeblich höheren Ziel dient. Wobei jeder der im Geschichtsunterricht aufgepasst hat wissen sollte das die Verantwortlichen solcher Massaker eigentlich immer höhere Ziele geltend machten...
Eben das sagt der Roman nicht.
Der Zyklus sagt es ebenfalls nicht, im Gegenteil.
Es wird nur als Problem thematisiert.
Das Argument war das, dass es überhaupt thematisiert wird, es bereits schlecht ist.
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