Klassiker - Die Große Leere

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Ich bezog mich dabei auf den Auszug aus Klaus` Rubrik, in welcher er schon recht deutlich auch von hausgemachten Problemen schreibt. Der Einbruch der Leserzahlen ließ sich wohl recht konkret im Ennoxzyklus festmachen. Bei solchen Vorgängen kann man dann von ausgehen, dass da Lesererwartungen nicht gut bedient, bzw. erkannt wurden und dafür ist dann meines Erachtens eben Verlag/Redaktion/Vertrieb zur Verantwortung zu ziehen.

Dass sich das Freizeit und Unterhaltungsangebot mit Anbruch der 90er wandelte, ebenso wie die Alterstruktur der Leser, stimmt. Ob das für kurzfristige Umsatzeinbrüche in einer Serie mit eigentlich treuem Leserstamm verantwortlich ist, glaube ich nicht, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Ich habe übrigens in der Zeit mit PR angefangen. :P
Wenn das so wäre, müßten da für den selben Zeitraum nicht auch bei anderen "veralteten" Serien und dergleichen ähnliche rapide Schwünde feststellbar gewesen sein?
Lumpazie hat geschrieben:
Das ist ziemlich sicher so, wenn damals wohl auch anders geplant:
Spoiler:
Ursprünglich war ja der Hamameschzyklus als Seuchenzyklus geplant und eine Geistesmacht bzw. Mutant im Zentrum von Hirdobaan sollte durch die Imprintwaren versuchen an Hightech-Produkte zu kommen. Davon blieb dann der Mutant Treogen übrig und das Konzept verlagerte sich in Richtung Gomasch Endredde, der versuchen sollte sich mit den Hightechprodukten selbst zu reparieren. Erst anscheinend massive Leserwunsch, nach einem befriedigenden Abschluss des Abruse-Zyklus führte zum eigentlichen Ende mit dem 8ten Mächtigen und dem Sporenschiff für das Arresum. Ich habe mal gelesen, das dieser Zyklus 2x umgebrochen wurde und der Schluss mit dem Arresum erst recht spät hinzu kam. Mehr dazu könnte natürlich Zeitzeuge Klaus N. Frick dazu erzählen ;)
Tausend Dank!

Gruß.
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Klaus N. Frick
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Klaus N. Frick »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben:
Wenn das so wäre, müßten da für den selben Zeitraum nicht auch bei anderen "veralteten" Serien und dergleichen ähnliche rapide Schwünde feststellbar gewesen sein?
Die Heftromanserien verloren in den 90er-Jahren alle an Auflage, die Zahl der publizierten Science-Fiction-Taschenbücher verringerte sich. Auch »Star Trek«-Taschenbücher verkauften Ende der 90er-Jahre nicht mehr so viel wie anfangs der 90er-Jahre. Ich meine ... warum hat Heyne mit »Star Trek« irgendwann aufgehört?
Heiko Langhans
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Heiko Langhans »

Weil es keine regulären TV-Serien zu dem Thema mehr gab und das hiesige Publikum die Mindestauflagen nicht mehr abkaufte? B-)

In den USA laufen die Serien bis heute, aber dort züchten die Trekkies den entsprechend belasteten Nachwuchs auch schon auf rein biologischem Wege selbst heran. :D

Fakt ist, dass von 1980 bis 1990 (mit Ausfransung in beide Richtungen) der Phantastik-Markt mit allen Arten von Produkten förmlich zugeschissen wurde. Ich erinnere mich noch, dass bspw. Heyne über längere Zeit monatlich zehn einschlägige Titel herausgebracht hat (zugegeben nicht alle davon in der SF/F-Reihe).

Der Vierer-Zyklus von 1600 bis 1799 ist aber auch von der Schreibe her ein oft unerträgliches Ödland gewesen, als ich bei der Lektüre immer mehr den Eindruck hatte, die Romane würden nur noch von einem Autoren geschrieben. Stilistische Eigenheiten waren nur noch schwach festzustellen. Die Monotonie multikultureller Zentralebesetzungen (ein Akone, ein Blue, mehrere Terraner und zwischendurch ein zwischen den Füßen dahin wuselnder Swoon oder ein natürlich schwerfälliger Unither) tat ein Übriges. Da wurden viele Chancen vertan.

War das nicht auch die Zeit, da der Erlass erging, Eigenkreationen sollten nicht mehr vorkommen und jede Figur sollte von jedem Autoren geschrieben werden (können/müssen)?
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LaLe
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Morgen komme ich sicher nicht dazu

Band 1696 - In den Ruinen des Mars - Peter Terrid

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Tyler Danning und Sheldon Freece leiten die xenobiologischen Forschungen am Sheravyl-Biotop auf dem Mars seit zwölf Jahren. Doch bis heute, dem 16. Dezember 1212 NGZ, sind sie zu keinen wirklichen Ergebnissen gekommen. Nun teilt Perry Rhodan ihnen mit, dass das Biotop abgetragen und auf den Tender WEGA verfrachtet werden soll, um in den darunter liegenden Ruinen forschen zu können.

Der Terraner spricht anschließend mit Atlan, der wieder im Arkon-System weilt. Da taucht Philip auf und erklärt, dass die Ennox sich aus dem Geschehen zurückziehen werden, bis die Galaktiker konkrete Ergebnisse vorweisen könnten. Dem schieben die beiden Ritter der Tiefe durch psychologischen Druck einen Riegel vor.

Von Heleios trifft die Meldung ein, dass die BASIS, inzwischen einige Jahrhunderte alt und durch die seinerzeitige Dezentralisierung auch nicht besser geworden, eigentlich keine weitere Reise zur Großen Leere unternehmen sollte. Trotzdem wird das Fernraumschiff bis Ende Februar des kommenden Jahres startklar sein, denn eine Alternative bietet sich nicht.

Zwei Tage später sind zwei Drittel des Biotops auf die WEGA, unter dem Kommandanten Kyll Bordon, sowie zwei Karracken verladen. Der Rest geht verloren. Das freigelegte Terrain wird unter der Leitung von Boris Siankow dekontaminiert, und am 20. Dezember beginnen die Ausgrabungen, die mit große Eile durchgeführt werden. In 900 Metern Tiefe stoßen die Wissenschaftler auf einen ersten Gebäudekomplex.

Am 23. Dezember zeigt das Biotop auf der WEGA erste Anzeichen des Absterbens. Dies ist schon mit den Teilen an Bord der Karacken geschehen. Dann jedoch erkennen Danning und Freece, dass das Biotop auf eine unbegreifliche Weise mit der Bordsyntronik kommuniziert. Einen Tag später haben einige Personen Visionen vom personifizierten Bösen, was sie mit dem Biotop in Zusammenhang bringen. Daher wird das Biotop vernichtet, wobei der Tender zum Wrack wird.

Rhodan kehrt am 26. Dezember von einem Abstecher zum Humanidrom zurück. In Einzel- und Gruppengesprächen sowie während einer Vollversammlung hat er die Galaktischen Räte überzeugen können, dass eine weitere Reise zur Großen Leere unabdingbar ist. Nicht nur das, auch die Finanzierung der Reise hat der Terraner auf die Beine gestellt. Nur Tydon von Tramis stimmte gegen Rhodan. Für Atlan, der ebenfalls vor Ort weilte, bedeutete es das unabänderliche Ende seiner Beziehung zu Theta da Ariga. Die Arkonidin strebt innerhalb des Len Ark'Tussan politische Macht an, und das kann nur ohne Atlan geschehen.

Am nächsten Tag meldet sich der Kyberklon Voltago bei Rhodan und berichtet dem Terraner von Erinnerungen, die ihm bewusst geworden sind:

Es war im Jahre 1171 NGZ im Bereich der Genschmiede Qylinam in Truillau. Dort bezeichnete der Kosmokrat Taurec den soeben erschaffenen Kyberklon als schlichtweg enttäuschend. Er zeigt nicht nur Trotz und Widerstand, sondern wollte auch noch Voltago genannt werden…

1173 NGZ, an Bord der SYZZEL mit Taurec, Voltago, Gesil und Eirene: Das kleine Schiff stand vor der Großen Leere, und der Kosmokrat erzählte Voltago alles und dass er es sich einprägen sollte. Taurec endete mit dem Hinweis auf jene Gefahr, die der Ritter der Tiefe Quidor von Tanxtuunra vor zwei Millionen Jahren abgewehrt hatte, und die erneut akut werden konnte. Er erwähnte dabei auch den solaren Mars und dass weite Bereiche der Milchstraße bedroht werden könnten. Anschließend setzte der Kyberklon die anderen bei einer Materiequelle ab und kam als Orbiter zu Rhodan, denn dieser hatte ja immer noch den Status eines Ritters der Tiefe.

Siankow meldet sich am 29. Dezember vom roten Planeten. Die Wissenschaftler haben einen halbtransparenten Quader von fünf mal drei mal drei Meter Größe freigelegt. Darin sind die Überreste eines insektoiden Wesens eingeschmolzen, das einmal sehr furchterregend ausgesehen haben muss. Vielleicht können aus dem Quader gespeicherte Daten geborgen werden, und vielleicht war der Insektoide mit Quidor identisch.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von dandelion »

Das ist ein Heft, das ich damals in meinen langen rhodanarmen Jahren gekauft habe. Wahrscheinlich haben mich Titel und Untertitel animiert, das simple Titelbild kann es nicht gewesen sein. Die Ruinen des Mars sind aber bis fast zum Ende des Romans bestenfalls Nebenschauplatz, dann kommt doch noch eine Entdeckung, die mein schon leicht eingeschlafenes Interesse am Fortgang der Handlung schlagartig wieder geweckt hat.

Wenig ansprechend fand ich Rhodans Auftritt vor den Abgeordneten. Nicht mehr als eine Pflichtübung, weil klar war, daß seinem Antrag zugestimmt werden würde und Terrid hat wohl deshalb auch keine Lust verspürt, hier vielleicht doch etwas Spannung zu erzeugen.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Heiko Langhans hat geschrieben: Der Vierer-Zyklus von 1600 bis 1799 ist aber auch von der Schreibe her ein oft unerträgliches Ödland gewesen, als ich bei der Lektüre immer mehr den Eindruck hatte, die Romane würden nur noch von einem Autoren geschrieben. Stilistische Eigenheiten waren nur noch schwach festzustellen.

Ich spreche mal für den 1600er Bereich, wenn ich meine, dass das so nicht ganz richtig ist. Ich bilde mir ein, dass ich mittlerweile bei vielen Romanen am Schreibstil erkennen kann, welcher Autor hier verantwortlich war. 1696 ist erkennbar ein Terrid. Mächtiges Indiz dafür ist die leicht in die Horror- und Gruselecke driftende Handlungsebene um das sich zu dem "personifizierten Bösen" entwickelnde Biotop/Syntronikmonster. Nun kommen auch bei anderen Autoren mal Splatter und Grusel vor, Peter Terrid hatte aber eindeutig einen Hang dazu. Arndt Ellmer hat ein Händchen für ausserirdische Völker und ihre Eigenarten, weshalb er sich wohl nicht umsonst auf die Arcoana spezialisierte. Robert Feldhoffs Stärke z.B. sind gut gezeichnete Nebenfiguren, überhaupt das Arbeiten mit Charakteren, was H.G. Francis wiederum abgeht, ihm misslingt das häufig.
Stilistische Eigenarten der Autoren sind meiner Meinung nach durchaus vorhanden und auch erkennbar.
Die Monotonie multikultureller Zentralebesetzungen (ein Akone, ein Blue, mehrere Terraner und zwischendurch ein zwischen den Füßen dahin wuselnder Swoon oder ein natürlich schwerfälliger Unither) tat ein Übriges. Da wurden viele Chancen vertan.
Wird aber nicht gerade hier im 1600er Bereich begonnen, davon abzuweichen, bzw. die Grundlagen dazu gelegt, dass sich das ändert? Akonen und Arkoniden mucken ja allmählich gegen eben diese Monotonie auf. Gut, die Akonen wurden erstmal wieder friedlich gequatscht. Was die Arkoniden angeht, beginnt hier aber der Weg zu Bostich und dem Kristallimperium. Auch die Akonen und Blues werden ja weitestgehend wieder ihrer eigenen Wege ziehen.
War das nicht auch die Zeit, da der Erlass erging, Eigenkreationen sollten nicht mehr vorkommen und jede Figur sollte von jedem Autoren geschrieben werden (können/müssen)?
Das stimmt allerdings, also die Gleichheit der Protagonisten. Zumindest für die Unsterblichenriege läßt sich das festhalten. Während die erste Reihe mit Rhodan, Atlan, Gucky, Bull, Tolot wenigstens noch etwas an Eigenarten bewahren konnte, ist die zweite Reihe gesicht- und farblos, quasi unsichtbar. Dies wird im 1700er Bereich noch sehr deutlich, wo die meisten Unsterblichen auf drei Schiffen zusammengefercht reisen, wo man aber denkt, das könnte auch eine schlichte Ottonormalcrew sein. Ein Alaska Saedelaere und ganz besonders Michael Rhodan, früher bekannt als Roi Danton, sind hier auf dem Tiefpunkt ihrer Serienlaufbahn angekommen. Spätere Reparaturversuche fruchteten recht wenig und es scheint nicht zufällig, dass diese zweite Reihe bis heute ziemlich ausgedünnt wurde. Ob nun durch Tod, oder jwd weggeparkt.

Gruß.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

So, die Nummern 1684 - Endstation Heleios und 1685 - Spindel und Segment sind durch. Jetzt beginnt der zweite Teil dieses Zyklus richtig.
1684: Diese Arcoana! In Moiras Schiff waren sie nicht fähig, die Attrappe einer Raumschiffszentrale als solche zu erkennen, zu Hause scheinen die grauen Zellen aber wieder zu funktionieren. Wie Colounshaba anhand kurzen Reflektierens über den Kurzen Weg der Ennox zu der Erkenntnis gelangt, dass man ein Objekt "einfach" im Hyperraum drehen muß, damit es passt, ist ein Geistesblitz, welcher eines Einsteins würdig wäre. Einer von der Art, bei der man nicht über den Weg A-B-C... zu Z kommt, sondern gleich von A zu Z springt. Braucht man nicht zu erklären, einfach staunend hinnehmen.
Spoiler:
Witzig dabei ist, dass hier schon genau das spätere Möbiusprinzip erläutert wird. Man "dreht" einfach etwas um und setzt es dann an seine vorige Position... nur dass es jetzt quasi auf links gedreht ist. Bin mal gespannt, ob das im Abrusezyklus mal erwogen wird, um die 50-Tage Frist auszuhebeln...
Da die Heimkehr der Basis und die Erledigung der Formalitäten etc. keine wirklich gute Grundlage für einen Roman einer futuristischen Abenteuerserie sind, legt AE einen Großteil der Aufmerksamkeit auf die Forschung der Spinnen, sowie auf deren Interaktion mit Phillip. Und da bei AE die Arcoana sowieso immer in guten Händen sind, ist das auch völlig richtig so, denn somit wird aus einem eigentlich sehr belanglosen Roman noch ganz ordentliches Lesefutter.

--------

Hatte die Plienzigkeit der Vandemaarzwillinge auch in der Autorenschaft einen zu hohen Stresslevel erreicht? Oder warum werden in 1685 die beiden nicht zur Erforschung der Spindeln zugezogen, sondern mit wenigen Worten in den Urlaub geschickt? Falls dem so war: gut so! Mit technischen Mitteln und etwas Grips ein Problem zu lösen, ist weinerlichen Mutanten jederzeit vorzuziehen. Wenn sie jemanden fehlen sollten, kann er/sie sich ja immernoch mit Paunaro trösten. Wobei der eben schweigsam ist. :)

Nach dem staunenden Tourismus der ersten dreissig Bände wird es jetzt schnell bodenständiger und vor allem düsterer. Die schreckliche Mutation des Spindelwesens wirkt wie eine kalte Dusche nach den bunten Samplerabenteuern. Was hat man sich da eingefangen? Und was mag bei rauskommen, wenn die Experimente glücken? Wird es dann besser oder eher noch schlimmer?

Aber auch so verdunkelt sich der Himmel in der Milchstrasse. Arkon erwacht und steht anscheinend mit dem falschen Bein auf. Das hat Atlan wohl so nicht kommen sehen, unser mit allen Wassern der Erfahrung gewaschener Unsterblicher und Fremdpsychologe. :lol:
Prinzipiell finde ich es aber in Ordnung, denn ganz so unwahrscheinlich ist das alles nicht. In gewisser Weise spiegelt es auch die Welt der frühen 90er wieder, als an so mancher Stelle Europas der Nationalismus wieder aufflammte. Ob es dann in das später bekannte System einer Junta mit Despot an der Spitze und einem Milliardenheer rechtloser Essoya darunter gipfeln mußte, steht auf einem anderen Blatt.

Gruß.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Äaach, wenn man mal einen Tag später über sein Geschreibsel blickt und so manch holprige Formulierung findet, die man nicht mehr ändern kann...

Wie auch immer, weiter gehts im Schweinsgalopp mit 1686 - Wesen aus der Spindel und 1687 - Fremde auf Titan.
1686: Während bei den Halutern alles vorbildlich klappt, stehen die Terraner mit ihrem Spindelversuch zum zweiten Mal knietief in der Sch... . Der Fehlschlag gipfelt in einem von Horst Hoffmann stellenweise drastisch geschilderten Amoklauf der Spindelmonstrosität. Ich habe den Eindruck, dass für diesen Teilzyklus die Devise "Mehr Gedärme!" ausgegeben wurde. In den ersten dreissig Bänden war von ähnlichen Unannehmlichkeiten kaum was zu finden. Außer Peter Terrid durfte mal ran. :D Und diesmal dürfen es nicht nur ein sondern sogar zwei "Monster" sein! Ist das erste, das aus der Spindel, problemlos als solches zu klassifizieren, ist es bei dem zweiten, nämlich Cyrn Dow, kniffliger. Auch da ist etwas oberfaul. Adams und Danton, ääh, Michael Rhodan wissen als Einzige Bescheid - ich frage mich aber: wenn sie um die anscheinend lauernde Gefahr um Dow wissen, was hat der dann in Hochrisikoeinsätzen verloren?

Spannend ist das alles aber schon, zumal von HoHo auch ordentlich in Szene gesetzt. Auf die Antwort auf die Frage nach der Ursache für den neuerlichen Fehlschlag wird uns in...

--------

1687 geliefert: Kallia Nedruns Zinkfinger! Hm. Das Kallia dafür verantwortlich war, hatte ich mir schon gedacht. Ausgegangen war ich als Ursache aber eher davon, das sie weiblich, sprich, kein "reiner Genpool" vorhanden war.
Spoiler:
Das erscheint mir auch im Nachhinein als Lösung nicht unwahrscheinlich. Die Ayindi, welche ja wohl für die Spindelwesen verantwortlich waren, hatten ja auch nur ein, vermutlich weibliches Geschlecht. Da es bei denen kein zweites Geschlecht gab, kommt es mir logisch vor, dass sie die SW nach ebensolchen Kriterien erschufen.
Aber mit dem Zinkfinger kann ich leben, auch wenn das alles in späteren Zyklen mächtig zurechtgebogen werden muß, um in das Korsett einer einigermaßen genehmen Glaubwürdigkeit zu passen.

Robert Feldhoff liefert einen ordentlichen Roman ab. Es passiert nicht wirklich viel, dennoch liest er sich gut weg. Mit den sich steigernden Fähigkeiten der SW steigt auch die Spannung, man wartet förmlich darauf, das was passiert. Der "Durchbruch" zum Schluß ist zwar irgendwie zu erwarten, Feldhoff gelingt es aber trotzdem, ihn als Überraschung zu präsentieren.

Bemerkenswert ist der Roman allerdings noch aus einem anderen Grund. In ihm werden knallhart die aktuellen demokratischen Defizite in LFT und Hanse aufgedeckt. Ich hatte schon an anderer Stelle im Forum mich über den derzeitigen (Atopenzyklus) Machtanspruch der Unsterblichen gewundert und hier wird es einem brühwarm präsentiert.

In der ersten Situation ist Tolot heftig irritiert, als Rhodan die versammelte LFT-Regierung sowie Hanse-Sprecher austrickst, indem er NATHAN durch einen alten Überrangbefehl Abstimmungen in seinem Interesse manipulieren und ausgehen läßt. Seine Rechtfertigung, als Tolot ihm auf den Kopf zusagt, die Terraner hereinzulegen:
"Nein", bestritt der Mensch, den Tolot seit mehr als zweitausend Jahren kannte und dem er keine fahrlässige Handlungsweise zutraute. "Ich habe die Dinge in eine bestimmte Richtung gelenkt. Wir sorgen dafür, daß es am Ende nicht die falsche ist."
Alles klar...
Die zweite Situation betrifft Homer G. Adams. In einem Streitgespräch mit Rhodan spricht er sich für Vielfalt bei der Vergabe von Standorten zur Spindelwesenerzeugung aus. Rhodan widerspricht energisch und Adams gibt schnell klein bei, denn Vielfalt ist nur was für ihn,
solange es ihn nichts kostete. Sobald allerdings Geld im Spiel war, entwickelte sich Adams zum eiskalten Machtpolitiker. Adams sah immer zu, daß er wichtige Positionen mit seinen Leuten besetzte.
Bäm. Kein Wunder, dass die Terraner diese Clique einige Zyklen später wenigstens kurzzeitig mal in die Verbannung schickten.

Gruß.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Keinerlei Einwände? Super, dann geht`s mit einem Blick auf 1688 - Joker Nummer Sieben und 1689 - Rendezvous auf Phegasta weiter.

Auch in dem mit 1688 zweiten Teil des Feldhoff-Dopplers passiert nicht viel und diesmal kann auch RF darüber nicht hinwegtäuschen. Beschrieben wird eine Anreihung von Erschaffungsszenen, die sich weitestgehend gleichen. Ich schätze mal, zwei Drittel des Romans werden so abgehandelt, lediglich Bull und Tifflor stechen etwas heraus. Zum Ende hin steigt die Spannung aber dann doch wieder an, wie Sechs und Sieben sich entwickeln und plötzlich ihre ganze Gefährlichkeit offenbaren, gibt dem Roman ein versöhnliches Ende. Dennoch wäre für die Ereignisse dieses Romans und des von letzter Woche einer genug gewesen.

--------

Zackiger gehts aber in 1689 weiter. Die ohnehin prekäre Situation mit den Spindelwesen wird durch die sich verschlechternde politische Lage in der Milchstrasse zugespitzt. Das kommt unerwartet und gibt der ganzen Sache noch mehr Pfeffer, als eh schon dran ist. Dass die Spindelwesen sich aber nicht vor den reaktionär-arkonidischen Karren spannen lassen, pfeifen aber die Spatzen von den Dächern.

Susan Schwartz hat sich in diesem Zyklus auf Bull spezialisiert, was der Figur gut tut. Sie beschafft diesem eine Partnerschaft, läßt ihn so am menschlichen Leben teilhaben und somit selbst lebendig wirken. Eine Fürsorge für Handlungscharaktere, die ich mir auch heute öfter mal so wünschen würde. Und die in dieser Phase der Serie so manch anderer Unsterbliche ebenfalls bitter nötig hätte.

Die Romane um die Spindelwesen hatte ich eigentlich weniger gut in Erinnerung. Jetzt, in der Zweitlesung gefallen sie mir aber überraschend gut. Intensiv, düster, nur mit unwesentlichen Längen, keine Unterbrechung - nicht schlecht.

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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Band 1697 - An Bord der STYX - Arndt Ellmer

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Während der ersten Flugtage der STYX wird Alaska Saedelaere von Moira umschmeichelt. Sie sieht für ihn ein großartiges Ziel, aber er weiß nicht, wie weit er der Kriegerin trauen kann. Nadja und Mila Vandemar ergeht es ähnlich, denn Moira möchte Milas Fähigkeiten erweitern und bietet sich als Ersatz für Voltago an. Nadja, die froh darüber ist, dem Kyberklon entronnen zu sein, hält krampfhaft dagegen. Von der Kriegerin bekommt Saedelaere eine Syntronik zur Verfügung gestellt, aus der er aber nicht alle gespeicherten Daten abrufen kann. Immerhin ist es ihm jetzt möglich, die Spindelwesen zu beobachten. Die 14 Berserker versuchen unter der Führung von Fünf, die STYX syntronisch auszuloten. Das gestaltet sich für sie offenbar schwieriger als zuvor bei NATHAN.

Der ehemalige Maskenträger, der gespannt ist, wie sich Mila bezüglich des Angebotes von Moira entscheiden wird, beginnt am sechsten Tag der Reise ein Tagebuch. Zurzeit bauen die Spindelwesen ein Spindel-Segment-Dummy, wie es auch Colounshaba tat. Des Weiteren sind sie auf der Suche nach dem 21. Spindel-Segment-Satz, den sie an Bord vermuten. Moira jedenfalls behauptet, nicht das 21. Spindelwesen zu sein. In Bezug auf Milas Begabung spricht die Kriegerin vom Sehen der Dinge nicht nur von Vorne und Hinten, sondern von drei und vier und mehr Seiten zugleich. Da die STYX jedoch nur 800 Meter misst, kann ein Training zur Vergrößerung des Abstands zu Nadja nicht begonnen werden. Die Spindelwesen versprechen Moira die Zusammenarbeit, nachdem diese erklärt, das Ziel der STYX sei die Monochromwelt. Also jener Sampler, auf dem die Galaktiker keine Spindel bergen konnten. Ab diesem Moment ist es Saedelaere nicht mehr möglich, die Spindelwesen zu beobachten.

Schon Ende Januar des neuen Jahres 1213 NGZ wird die Monochromwelt, der einzige Planet einer namenlosen Sonne auf der anderen Seite der Großen Leere, erreicht. Entsprechend muss die STYX über einen unglaublichen Überlicht-Faktor verfügen. Die Spindelwesen beginnen auf der Oberfläche des Schachtplaneten mit ihrer Suche. Den Schacht selbst hat Moira wohlweislich getarnt, und Saedelaere ist es wieder möglich, die Spindelwesen zu beobachten.

Auch nach drei Wochen ergebnisloser Suche sind die Spindelwesen nicht entmutigt. Den getarnten Schacht im Tal der Farben haben sie noch nicht ausfindig gemacht. Doch dieses geschieht Anfang März. Zu diesem Zeitpunkt versuchen die Vandemar-Zwillinge nämlich, durch den Schacht zu entkommen. Stattdessen werden sie von den Berserkern als Geisel genommen, und die Kriegerin muss die Berserker notgedrungen durch den Schacht ziehen lassen. Die Zwillinge scheinen ihr demnach wichtiger zu sein.

Wenig später stimmt Mila einem Experiment zu, doch Moira als Ersatz für den Kyberklon Voltago scheitert kläglich. Daraufhin startet die STYX und erreicht nach fünf Tagen den Sampler Scheibenwelt, 35 Millionen Lichtjahre von der Monochromwelt entfernt. Dort taucht Ende März Dreizehn auf und wird wieder eingefangen. Die Pseudo-Terranerin wird apathisch und scheint unter einem Entzug zu leiden. Am 11. April startet die STYX und erreicht bald Downunder. Dort wird im August Fünf eingefangen und kommt ebenfalls in Einzelhaft. Auch er wird apathisch.

Der nächste Sampler gleicht in vielerlei Hinsicht Noman. Dort wird im November Elf gefangen und im Verlauf der folgenden drei Monate werden zwei weitere Sampler ohne einen Erfolg angeflogen. Dann, im März 1214 NGZ, werden auf der Methanwelt Drei und Acht in Gewahrsam genommen. Im Mai des Jahres folgen vier weitere Spindelwesen und im August zwei Berserker auf dem Sampler Tornister. Im Dezember folgt ein Spindelwesen auf Noman. Unterdessen konnte die Besatzung der STYX beobachten, dass die Gish-Vatachh massive Kräfte über jenen Sampler zusammengezogen haben, auf denen die Galaktiker ihres Wissens weilten. Die STYX hingegen wird aufgrund ihrer Tarnfähigkeit nicht geortet.

Im Juli des Jahres 1215 NGZ wird Sieben geborgen, und ab jetzt beginnt Moira damit, die Spindelwesen nach und nach wieder zusammenzuführen. Diese verlieren dadurch ihre Apathie und sind endgültig zu einer Zusammenarbeit bereit. Die Spindelwesen berichten, dass sie die Sampler nach eigenem Gutdünken erreichen können und dass sie auf der Suche nach ihren jeweiligen Geburtsstätten waren. Dadurch erhofften sie sich weitere Erkenntnisse. Um aber eine absolute Effektivität zu erreichen, müssen sie wohl 18 Spindelwesen sein.

Im September wird auf der Multischachtwelt, wieder auf der gegenüberliegenden Seite der Großen Leere, das letzte Spindelwesen an Bord genommen. Die STYX verbleibt dann noch einige Zeit auf dieser Seite und startet am 29. Dezember in Richtung des Pulsars Borgia. Moira ist gewillt, Kontakt zu den Machthabern des Damurial aufzunehmen.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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dandelion
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von dandelion »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: Dennoch wäre für die Ereignisse dieses Romans und des von letzter Woche einer genug gewesen.
Habe ich auch so empfunden. Der zweite Roman von Feldhoff erreichte nicht die Qualität des Vorgängers, der mich beeindruckt hat. Trotzdem aber noch gut zu lesen.
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LaLe
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Band 1698 - Die Schule der Theans - Susan Schwartz

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Eine Flotte von 2000 Quappenschiffen der Gish-Vatachh steht beim Pulsar Borgia, um die Galaktiker zu erwarten, falls die Tabuverbrecher aus der Milchstraße zurückkehren sollten. Am 5. Januar 1216 NGZ infiltriert Moira das Flaggschiff des Flottenverbandes. Dabei kann sie erfahren, dass sich die Theans regelmäßig auf Yllax treffen. Auf diesem Planeten, der gleichzeitig auch als Strafwelt für Tabuverbrecher fungiert, sollen sich auch die Androgyn-Roboter des vernichteten Coma-11-Stützpunktes befinden.

Yllax befindet sich drei Millionen Lichtjahre vom Pulsar Borgia entfernt und entpuppt sich als Methanwelt. Bewohnt wird der Planet von zweibeinigen und vierarmigen Methanatmern von anderthalb Metern Größe, die über einen direkt auf dem Rumpf liegenden, halbkugelförmigen Kopf mit einem riesigen Auge von gelber Farbe verfügen. Durch ein Tarnfeld verborgen, gibt sich Moira als Tabujägerin aus, die die Zellaktivatorträger Alaska Saedelaere, Mila und Nadja Vandemar und drei Spindelwesen den Theans als gesuchte Galaktiker übergeben will. Die Theans Sulimar, Kiporan und Breoror versagen ihr jedoch jegliches Kopfgeld. Moira deaktiviert daraufhin das verhüllende Feld, was panische Reaktionen bei den Theans hervorruft. Die darauffolgenden Angriffe werden von Moira und den Spindelwesen brutal zurückgeschlagen. Die drei Theans sterben infolge des durch den Anblick Moiras ausgelösten Schocks. Vor seinen Tod weist Sulimar jedoch noch auf das BUCH hin, das die Schreckenstaten Moiras dokumentiere. Außerdem spricht er von der Schule der Theans.

In einer Datenbank kann Moira die Position der Schule ausfindig machen. Diese befindet sich auf dem Planeten Quidor im Zraan-System, 30 Millionen Lichtjahre vom Pulsar Borgia entfernt. Dort angekommen, stellt sich heraus, dass Quidor mit Moiras »Planet des Todes« identisch ist. In der Schule existiert ein Quidor-Netz. In ihm befinden sich die Sieger des Quidor-Spiels aus dem Lakoor-System, die dort wiederholt geprüft und gleichzeitig geschult werden. Aus diesem Pool rekrutiert sich der Thean-Nachwuchs. Die Spindelwesen werden von Moira heimlich in das Quidor-Netz eingeschleust. Bald werden die insektoiden Taininrin, die als eine Art Spielleiter in dem Netz fungieren, auf die Eindringlinge aufmerksam, da sie von ihnen keine Mentalimpulse empfangen können. Die folgenden Angriffe auf die Spindelwesen führen diese jedoch in die Steuerzentrale des Netzes. Nach der Übernahme der Netzkontrolle werden auch die Zellaktivatorträger mit dem Netz verbunden, so dass auch sie über die Vergangenheit von Quidor von Tanxtuunra informiert werden:

Vor zwei Millionen Jahren, am 50. Tag der Schlacht gegen das namenlose Böse, habe der Ritter der Tiefe auf dem Planeten Quidor eine sterbende Kriegerin des Bösen gefunden. Nachdem er sie gerettet habe, habe sich die Kriegerin ihm als Orbiter angeschlossen. Doch sei sie eine Verräterin gewesen, die schließlich geflohen sei. Um zu verhindern, dass irgendwelche Nachkommen der Kriegerin eine Gefahr darstellen könnten, habe der Ritter der Tiefe Flora und Fauna des Planeten vernichten lassen. Ein Bild der Kriegerin stellt Moira dar, jedoch ohne ihr Haupthaar.

Moira zeigt sich sehr erbost über die Berichte des Netzes, die sie als Lüge bezeichnet. In Wahrheit sei Quidor von Tanxtuunra der Blender. Um von seinem Betrug abzulenken und weil er sie nicht töten konnte, sei sie von ihm diffamiert worden. Gleichzeitig entsteht eine Statue Quidors, die einen Insektoiden mit zwei Beinen, sechs Armen und riesigen Beißzangen zeigt. Die parallel vom Netz erfolgenden Lobpreisungen des Ritters der Tiefe versetzen Moira in noch größere Wut. Sie zerstört die Statue und anschließend das gesamte Quidor-Netz, dessen Vernichtung auch alle vernetzten Personen tötet. Lediglich die Galaktiker und die Spindelwesen können rechtzeitig entkommen.

Zunächst beabsichtigt Moira, die Dunkelwelt Charon anzufliegen. Wenig später ändert sie jedoch ihre Meinung und gibt am 31. Juli 1216 NGZ bekannt, in die Milchstraße zurückkehren zu wollen. Ihrer Meinung nach besitze anscheinend nur Perry Rhodan den »Schlüssel zur Wahrheit«, ohne zu erläutern, was sie damit meint.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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dandelion
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von dandelion »

Schönes, farbenprächtiges Titelbild. Nur die zu martialische Figur im Vordergrund stört etwas die Harmonie.
Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Lumpazie »

:D Die Kammerjägerin und die gigantische Küchenschabe - das war mein erster Eindruck damals. Tjo, Jahre später kam dann Men in Black und setze dies fürs Kino um ;)

Wahnsinn, nun ist der "Große Leere-Zyklus" auch gleich um. Die Ayindi kommen...
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LaLe
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Band 1699 - Nachricht von Taurec - Ernst Vlcek

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Die BASIS kommt nach dreieinhalbjährigem Flug am 4. August 1216 NGZ beim Pulsar Borgia an, nachdem sie Ende Februar 1213 NGZ aus der Milchstraße gestartet war. Neben den verbliebenen Zellaktivatorträgern befinden sich auch die ODIN, die ATLANTIS, die CIMARRON und die QUEEN LIBERTY an Bord. Aufgrund der Ereignisse bei Coma-6 während der ersten Coma-Expedition wurde Harold Nyman ausgemustert und für diesen Flug durch die Hamiller-Tube als Kommandant des Trägerschiffes ersetzt. Allgemein gilt dieser Flug zur Großen Leere als der letzte der veralteten BASIS, was besonders bei der Hamiller-Tube Zukunftsängste auslöst. Durch Philip und einige seiner Artgenossen werden Perry Rhodan und seine Begleiter über die jüngsten Vorkommnisse am Rande der Großen Leere und insbesondere von dem gemeinsamen Anschlag Moiras und der Spindelwesen auf die Schule der Theans informiert.

Nach Erreichen des Pulsars wird die BASIS von 7000 Quappenschiffen der Damurial, die unter dem Kommando von sieben Theans stehen, angegriffen. Ziel ist die Vertreibung der immer noch als Tabuverbrecher geltenden Galaktiker, die nunmehr zusätzlich als mutmaßliche Verbündete Moiras gelten. Rhodan kann eine Zehn-Tage-Frist erwirken, in der die Galaktiker ihre Unschuld beweisen müssen. In dieser Zeit werden die Sampler-Planeten von den Ennox nach Moira und den Spindelwesen abgesucht, jedoch ohne Erfolg. Nach dem Ende der Frist können Atlan und Gucky mit der Hilfe eines Bluffs einen Waffenstillstand mit den Theans erreichen.

Kurz darauf fliegt die ODIN nach Charon. Unterwegs wird Rhodan von Albträumen geplagt, bei denen er auf den Schlachtfelder der Tanxtuunra steht. Dort begegnet ihm eine gesichtslose Gestalt, die in dem Terraner nicht zuletzt durch ihre dunkle Erscheinung Assoziationen zu Voltago weckt. Als eine geheime Waffe der Tanxtuunra den Hyperraumflug der ODIN unterbricht und sich der Kugelraumer einer Flotte von 300 Quappenschiffen gegenübersieht, kann nur das Eingreifen Moiras, die durch die Ennox Claudia herbeigerufen wird, den Angriff abwehren.

Voltago wechselt anschließend mit Rhodan auf die STYX über. Dort treffen sie auf Fünf, der in dem Kyberklon »ein Wesen seinesgleichen« erkennt. Diese Konfrontation mit dem Spindelwesen führt zur Auflösung einer Gedächtnisblockade in Voltago. Mit den Gesichtzügen Taurecs gibt er diese wieder:

Im Jahre 1144 NGZ erfährt der Kosmokrat von der Großen Leere und dem legendenumwitterten Kampf der Ritter der Tiefe gegen eine große Gefahr. Taurec bereist einige Sampler, wobei er die Spindel der Monochromwelt mit sich nimmt. Schließlich gelangt er nach Charon. Moira, die sich zu dieser Zeit dort aufhält, lockt er mit einem gefälschten Funkspruch weg, so dass er ungehindert an die Segmente im Eisblock Charons gelangen kann, von denen er eines an sich nimmt. Segment und Spindel führt er auf seinem Stützpunkt Meliserad zusammen. Mitten in der Entstehung des Spindelwesens stoppt er den Vorgang. Die so entstandene Biomasse überführt Taurec in seine Gen-Schmiede Qylinam. Sein Gehilfe Mamerule erschafft aus dieser Masse in einem Klonverfahren weisungsgemäß Voltago, den er mit kybernetischen Elementen versieht.

Der Kyberklon berichtet weiterhin, dass er die Geburtswelten der Spindelwesen bestimmen könne. So sei der ihm gegenüberstehende Fünf auf Downunder beheimatet. Nach den Erzählungen Voltagos führt Perry Rhodan seine Albträume während des Fluges nach Charon auf die mentale Verknüpfung zwischen ihm und den Kyberklon zurück. Rhodan bleibt an Bord der STYX, die den Flug zu der Dunkelwelt fortsetzt, während die ODIN dem Rochenschiff folgt, aber voraussichtlich erst vier Wochen später eintreffen wird. Gleichzeitig erscheint Claudia bei Rhodan, um sich von ihm zu verabschieden, da ihr Lebensabschnitt als Aktive ende.
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Heiko Langhans »

Selten haben ein Titelbild und ein Romantitel so schlecht zusammengepasst. Das Ding sieht auch wie Gucky auf PCP - oder auf Gammastrahlen (Gucky SMASH!!!). :D
Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Lumpazie »

Tjo, das war sie nun, die Große Leere. Muß mir mal die Tage ein paar Gedanken zum Gesamtresümee machen. Der Thread ist ja noch nicht ganz zu Ende - immerhin folgen noch 7 Taschenbücher (die in diesem Zeitraum spielen) und die sehr gelungene Fan-Story-Sammlung: Begegnung an der Großen Leere. Da liest man schon bekannt Namen wie Rüdiger Schäfer, Eric Nagel, Michael Thiessen, Claude Peifer und Dirk Hess. B-)
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LaLe
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

PR-TB 378 - Die Elixiere von Chubbid - Peter Griese

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Der Roman spielt dreieinhalb Jahre nach dem Aufbruch der Coma-Expedition, also Anfang 1206 NGZ, und schildert den ersten größeren Einsatz des Teams aus dem Hanse-Spezialisten Lafalle und dem Androiden Ikarus. Im ersten Kapitel gelingt es den beiden, einen verräterischen Abteilungsleiter der Kosmischen Hanse zu überführen, der wegen Spielsucht für die Akonen gearbeitet hat. Anschließend erhält das Team einen neuen, wichtigen Auftrag: Es geht um den 33.000 Lichtjahre entfernten Planeten Chubbid, mit dem seit sieben Jahren ein Handelsabkommen besteht. Chubbid liefert der Hanse eine Maguagua, auch Gelzitter-Essenz, genannte Substanz, die nicht synthetisiert werden kann und sehr wirksam gegen Vergiftungen ist. Von den letzten zwei Warensendungen aus je zehn Containern sind jedoch aus unbekannten Gründen nur je zwei Container angekommen. Chubbid ist eher isoliert, Besucher dort ungern gesehen.

Eine Recherche ergibt, dass Chubbid kein eigenes intelligentes Leben besitzt, auch keine gefährlichen Tiere oder Pflanzen. Die Welt hat nur 50 Millionen Einwohner, was das Resultat einer strengen Geburtenkontrolle sein soll. Der lokale Präsident auf Lebenszeit heißt Chuck-al-Agon, hat aber nur repräsentative Aufgaben, während die tatsächliche Macht bei den Mitgliedern des Rates liegt. Transmitter sind auf Chubbid verboten, auch besitzt der Planet nur sieben eigene Raumschiffe. Wo genau das Maguagua herstammt, ist unbekannt, angeblich spielt eine Pflanze namens Gelzitter eine Rolle, die nur auf Chubbid und dort nur in einer einzigen Region wächst.

Lafalle und Ikarus tarnen sich als Touristen. Mit einer gecharterten Space-Jet täuschen sie, einige Lichtjahre von Chubbid entfernt, eine kritische Notlage vor und erreichen es tatsächlich, dass das Raumschiff NIGHTPROWLER unter Kapitänin Victoria ten Gargh sie birgt. Auf Chubbid werden die beiden von Nosbert Pauolo, keinem geringeren als einem der drei Stellvertreter des Präsidenten, im Empfang genommen und erhalten nach einer Durchsuchung ein Visum für 50 Tage.

Beide Spezialisten begeben sich zum Hotel »Traumhölle«, denn dessen Besitzerin Keklik Yondan war, bis vor 5 Jahren der Kontakt abriss, die Kontaktperson der Hanse auf Chubbid. Die Stadt mit ihren gut 1 Million Einwohnern wirkt heruntergekommen, Wracks stehen herum, und man fragt sich, wo die Milliarden Galax aus dem Handel mit der Hanse gelandet sind. Die Leute wirken kraftlos und müde.

Im Hotel begrüßt Oktan, ein älterer, etwas knurriger Terraner, die beiden Gäste. Abends gehen Lafalle und Ikarus in die Hotelbar, wo ein altmodisch aussehender, technisch aber hochmoderner Serviceroboter namens TOMMY bedient, und fragen diesen nach Keklik Yondan. Sie erfahren, dass diese vor zwei Jahren das Hotel verkauft hat und aufs Land gezogen ist.

Da treffen drei neue Gäste ein. Sie wirken betrunken und fragen nach »Elixier Numero Uno«, bevor sie wegen der Anwesenheit der beiden Hanse-Spezialisten verstummen. Lafalle und Ikarus gehen, hinterlassen aber eine Wanze, mittels derer sie hören, dass die Gäste regelmäßig für Geld Elixiere testen. Es scheint etwas Seltsames auf Chubbid vorzugehen, denn die Elixiere sind offenbar nichts anderes als Drogen, die relativ offen und auch für hohe Preise gehandelt werden, was aber wiederum nicht zur allgemein sichtbaren Armut passt.

Am nächsten Tag besticht Lafalle das Reparaturteam in der Raumwerft, damit die Reparatur der Space-Jet länger dauert. Ikarus gelingt es, in einer Bar Kontakt zur Crew der NIGHTPROWLER herzustellen und mit dieser zu zechen.

Weitere Tage vergehen. Lafalle spricht mit Oktan wegen Keklik und bietet ihm Geld. Daraufhin erzählt Oktan ihm, dass Keklik versucht haben soll, eine Revolte anzustiften, und daher ins Exil gehen musste. Er kenne aber ihren Wohnort. Ikarus wiederum konnte Cooper, ein Besatzungsmitglied der NIGHTPROWLER mit Schulden, für kleine Dienste anwerben. Auf dem Rückweg bemerkt er, dass ihn die Fremdenpolizei verfolgt, und simuliert einen Betrunkenen.

Am folgenden Tag begeben sich Lafalle und Ikarus zu Kekliks Haus in der Wildnis, circa 1000 Kilometer entfernt in einer einsamen Gegend. Ikarus schaltet seinen Deflektorschirm ein, während Lafalle sich offen nähert und prompt mit einer Schusswaffe bedroht wird. Ikarus kann die alte, zerlumpte Frau entwaffnen, die ihn daraufhin mit einem Messer angreift und seine Identität als Androide erkennt. Durch einen Hanse-Code kann Lafalle Kekliks Verhalten ändern. Es stellt sich heraus, dass offenbar drei Jahre lang Keklik glaubte, noch Funksendungen an die Hanse geschickt zu haben, diese aber blockiert wurden. Sie erzählt ihre Geschichte:

Ihr Vater Nojor Yondan und ihr Onkel Boos, ein Allround-Wissenschaftler, wollten beweisen, dass der Präsident Chuck-al-Agon und viele weitere Chubbider von Elixieren abhängig sind und auf diesem Weg kontrolliert werden. Plötzlich verschwand Boos, mit seinem Tod musste gerechnet werden. Es waren bereits zwölf bedeutende Wissenschaftler vor ihm spurlos verschwunden. Vier Wochen später verschwanden dann Kekliks Vater und ihr Lebenspartner.

Sie berichtet weiter, dass viele Frauen Chubbids unfruchtbar sind, aber nicht etwa wegen bewusster Geburtenkontrolle, sondern vermutlich auch durch Manipulationen. Drei Jahre nach dem Verschwinden ihres Vaters erschien im Hotel, das sie übernommen hatte, ein älterer Hyperchemiker, der sich Ulott-Khon nannte, und erzählte, dass der Präsident manipuliert werde. In der Nacht wurde er dann plötzlich entführt. Am nächsten Morgen wurde Keklik des Verrats beschuldigt und gezwungen, ins Exil zu gehen. Das Hotel verkaufte sie einem guten Freund, Lagony, dem es bis heute gehört. Auch Oktan bezeichnet sie als guten Freund.

Lafalle und Ikarus kehren in ihr Hotel zurück und bitten Oktan um ein Gespräch mit Lagony. Dieses findet bald darauf in der Bar statt, wo sich der Roboter Tommy als Schnittstelle für die Kommunikation herausstellt. Der Neu-Arkonide Lagony betritt den Raum durch eine Geheimtür. Lafalle und Ikarus erklären, dass sie für die Hanse arbeiten. Darauf schildert ihnen Lagony seine Vermutungen. Er meint, dass alle Chubbider durch ein gasförmiges Elixier in Lethargie versetzt werden. Auf Lafalles Rückfrage erfährt er, dass die Wirkung nach circa zehn bis zwölf Tagen einsetzt. Lagony selbst könne sich dem Effekt entziehen, da er ein Raumschiff besitze und regelmäßig seinen eigentlichen Wohnsitz auf dem Nachbarplaneten Wagenyr, einer Ödwelt, aufsuche. Auch er hat aber keine Daten zum Anbauort des Gelzitters.

Nachdem Lagony wieder gegangen ist, wundern sich Lafalle und Ikarus, wie er so kurz nach dem Gesprächswunsch vom Nachbarplaneten erscheinen konnte, da er doch nur ein unterlichtschnelles Schiff besitzt. Ikarus entwickelt Misstrauen gegenüber Lagony.

Lafalle und Ikarus suchen erneut Keklik in ihrem Haus auf, wo sie dank Lafalles Intuition die versteckten Aufzeichnungen von Boos finden. Der Datenspeicher enthält die Information, dass auch alle Präsidentenstellvertreter durch Elixiere kontrolliert und laufend neue Elixiere entwickelt werden. Außerdem ist angegeben, dass die Gelzitter-Pflanze nur auf einer einzigen Insel wächst, deren Koordinaten ebenfalls enthalten sind. Eine zweite Datei ist verschlüsselt gespeichert.

Wieder in der Hauptstadt, kann Ikarus den angeworbenen Raummatrosen Cooper bestechen, eine Kamera im Laderaum der NIGHTPROWLER zu verstecken. Eine Untersuchung des Hotelkellers führt zur Entdeckung eines Geheimgangs, der zu einem Transmitter fremdartiger Bauart führt, obwohl doch Transmitter eigentlich auf Chubbid verboten sein sollten.

In diesem Moment hat Ikarus die Entschlüsselung der zweiten Datei Boos' beendet. Es soll ein »Ungeheuer« geben, das seine Basis in den Bergen eingerichtet hat, zu der sich die Stellvertreter regelmäßig begeben müssen. Ziel des Ungeheuers soll es sein, Unsterblichkeit zu erringen und möglichst viele Menschen zu kontrollieren. Die Koordinaten der Basis sind angegeben.

Ikarus fliegt getarnt in das Tripello-Massiv, wo er tatsächlich eine unterirdische Anlage vorfindet. Sie ist menschenleer. Er entdeckt einen Transmitter der gleichen Bauart wie unter dem Hotel, was seinen Verdacht gegen Lagony erhärtet. Der Flug geht weiter zur Gelzitter-Insel, wo er zu seiner Verwunderung aber nur dichten Wald sehen kann. Er schickt eine Sonde aus, die ihm dann doch den Gelzitter zeigt, sobald eine bestimmte Distanz unterschritten wurde. Offenbar gibt es eine Art Tarnvorrichtung, die einen Wald vorgaukelt.

Auf den Feldern arbeiten Roboter, deren Bauart an den Barroboter Tommy erinnert. Weiterhin gibt es eine Fabrikanlage und Waffentürme. Ikarus beobachtet, wie zehn Kanister auf einen Gleiter verladen werden, er sieht aber keine Lebewesen und kehrt ins Hotel zurück. Während des Rückflugs wertet er die Sondenaufnahmen genauer aus und erkennt einen weiteren Transmitter des bekannten Baumusters.

Auch Lafalle hat inzwischen recherchiert und erfahren, dass Lagony früher eine Fabrik besaß, in der unter anderem Transmitter produziert wurden. Ikarus hält Lagony für den Hintermann, aber Lafalles Intuition sagt nein. Beide funken einen Bericht an Homer G. Adams.

Am nächsten Tag beobachten sie am Raumhafen, wie die zehn Container verladen werden. Ikarus fliegt wieder getarnt zur Bergbasis, wo er bald darauf verfolgen kann, wie die drei Präsidentenstellvertreter erscheinen und von einer Gestalt mit einem dunklen Umhang empfangen werden, deren Kopf verhüllt ist.

Das Wesen übergibt jedem der drei eine Phiole mit einem Elixier, das deren Alterung stoppt, und erwähnt, die Forschungen nach einem dauerhaften Unsterblichkeitselixier seien fast abgeschlossen. Dann fordert es Statusberichte. Lafalle und Ikarus werden als harmlose Touristen geschildert, doch dann kommt die Sprache auf die Beschwerden der Hanse wegen fehlender Container. Der Unbekannte reagiert wütend und teilt mit, diese Sache habe oberste Priorität. Ikarus macht eine Stimmen- und Größenanalyse und erkennt, dass der Maskierte nicht Lagony sein kann, sondern jemand ist, der ihm bisher nicht begegnete. Er kehrt zu Lafalle zurück.

Die NIGHTPROWLER ist gestartet und unterwegs. Die versteckte Kamera hat ihre Bilder übertragen, und Lafalle und Ikarus sehen zu ihrer Überraschung, dass die Kommandantin mit starrem Blick – wie unter hypnotischer Kontrolle – den Frachtraum betritt und einen Teil der Container mit einem Transmitter in den Hyperraum abstrahlt. Lafalle alarmiert die Hanse und bittet um eine Eingreifflotte in Bereitschaft. Geplant ist, am folgenden Tag um 12:30 Uhr zuzuschlagen, da dann der Präsident eine Rede halten soll.

Lafalle und Ikarus fliegen dann morgens zu der leerstehenden Höhle im Tripello-Massiv und benutzen den dort stehenden Transmitter. Sie rematerialisieren auf Wagenyr, wo sie sieben Humanoide entdecken, die an technischen Anlagen arbeiten, offenbar als Gefangene. Einer von ihnen ist Kekliks Onkel Boos! Er hatte mithilfe eines Elixiers eine Hypnobotschaft übermitteln können, die Fracht der NIGHTPROWLER zu sabotieren, um die Hanse aufmerksam zu machen. In diesem Augenblick erscheint Chuck-al-Agon. Lafalle fordert ihn auf, die Maske abzunehmen, was auch geschieht. Unter der Maske verbirgt sich Ulott-Khon, ein galanischer Wissenschaftler, der die Anwesenden verhöhnt, sie kämen zu spät, seine Pläne seien vollendet. Dann flieht er durch den Transmitter, nachdem er den Selbstzerstörungsbefehl für die Anlage gegeben hat. Eine Verfolgung ist nicht möglich, da der Empfangstransmitter nicht mehr antwortet.

Lafalle und Ikarus können jedoch zusammen mit den Gefangenen den Transmitter benutzen, um Lagonys Haus durch dessen Transmitter zu erreichen. Boos ist besorgt, dass Ulott-Khon die Flucht gelungen ist, aber Lafalle beruhigt ihn, er habe bereits alle Ausgänge aus der Station im Tripello-Massiv blockiert, und Ulott-Khon sitze also in der Falle. Kurz darauf trifft die Hanse-Flotte ein und übernimmt die Kontrolle auf Chubbid. Wahrscheinlich wird Lagony der nächste Präsident von Chubbid.
Die Katze grinste.
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von dandelion »

Heiko Langhans hat geschrieben:Selten haben ein Titelbild und ein Romantitel so schlecht zusammengepasst. Das Ding sieht auch wie Gucky auf PCP - oder auf Gammastrahlen (Gucky SMASH!!!). :D
Noch eine verspätete Bemerkung zum Titelbild von 1699. Ich fand und finde es eher abschreckend. Trotzdem habe ich den Roman 1994 gekauft, war halt der Abschlußband des Zyklus. Ansonsten hätte ich damals als zu dieser Zeit sehr sporadischer Käufer, die Finger davon gelassen.
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LaLe
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

PR-TB 384 - Das Bermuda-Loch - Peter Griese

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Nachstehenden Text zitiere ich mit freundlicher Genehmigung gemäß den Bedingungen der GNU FDL aus der Perrypedia

Der Schwere Holk CASA MAGNETICA der Kosmischen Hanse gerät durch eine Antriebsfehlfunktion in ein anderes Raumgebiet und verschwindet dort spurlos. Ein Notruf, der von einer so genannten Mayday-Kapsel stammt, erreicht die Erde. Caloso Doyn, der dort Homer G. Adams vertritt, beruft eine Krisensitzung ein, an der insbesondere der Spezialist und »intuitive Ermittler« Lafalle und der Semi-Androide Ikarus teilnehmen. Weiterhin ist der Hyperphysiker Cainz Demont erwähnenswert.

Das Raumschiff ist nahe des Zentrums der Milchstraße an unbekannter Position verschollen. Die Mayday-Kapsel wurde bisher nicht gefunden, ein Notruf ist aber von einem Empfänger im Atanus-System, 32.106 Lichtjahre von Terra entfernt, aufgefangen worden. Sie muss von einem Punkt, der maximal 150 Lichtjahre von Atanus entfernt ist, ausgegangen sein.

Die Spezialisten fliegen mit der Kogge PENTELIKON los. Diese Kogge verfügt mit der CAMOUFLAGE über ein Beiboot mit einem besonders hochwertigen Ortungsschutz. Raymilus, ein Funkamateur, hatte den Notruf empfangen und eine Peilung vorgenommen, aus der sich erfahren lässt, aus welcher Richtung die Sendung gekommen sein muss. Dort befindet sich eine kugelförmige Zone von 14 Lichtjahren Durchmesser, die Atanus-Neo genannt wird, umgangssprachlich aber das »Bermuda-Loch« heißt. Vor Jahren sollen dort zahlreiche Prospektorenschiffe verschollen sein, und entsprechende Gerüchte gehen angeblich sogar bis in Jahr 2391 zurück. Raymilus erzählt weiterhin, dass er vor einigen Jahren Funkkontakt mit einem Nichthumanoiden namens Vialont hatte, der behauptete, in Atanus-Neo zu leben.

Von NATHAN ist die Information zu bekommen, dass im Jahr 3017 eine terranische Expedition Atanus-Neo erforscht hat. Es soll einen roten Zwergstern namens Nexa-1 geben, der keine Planeten besitzt, außerdem einen leicht grünlichen Stern Nexa-3, ebenfalls ohne Planeten, und schließlich den solähnlichen Nexa-2 mit vier Planeten vom Typ Neptun bzw. Saturn.

Die PENTELIKON bricht Richtung Atanus-Neo auf. Eine mehrtägige Suche bleibt ergebnislos, aber inzwischen können die von der Mayday-Kapsel aufgefangenen Daten rekonstruiert werden. Sie wurde offenbar bei einer Kollision beschädigt, enthält aber die letzten Worte des Kapitäns der CASA MAGNETICA, die von einem grünlichen Stern und dunklen Wolken sprechen.

Es beginnt ein langsamer Flug in den fraglichen Sektor, Richtung Nexa-3. Am Systemrand findet eine umfangreiche Abtastung statt, die zu dem Ergebnis führt, dass offenbar 10 Prozent der Masse, die eigentlich alle Planeten haben müssten, fehlt. Dies könnte auf einen getarnten Planeten hindeuten. Kurz darauf wird die Mayday-Kapsel geortet und geborgen. Ihren Daten zufolge war die CASA MAGNETICA mit zerstörtem Antrieb im Nexa-3-System – aber wo ist das Schiff geblieben? Es gibt keine Ortungen, die auf ein Wrack oder eine Zerstörung hindeuten würden. Lafalles Intuition sagt ihm, dass das Schiff nicht in diesem Sektor sein kann…

Daraufhin fliegt die PENETELIKON Suchetappen durch das System. Im äußeren Asteroidengürtel ist plötzlich eine unbekannte Hyperstrahlung zu orten, ein ungewöhnlicher Energiepegel tritt auf, und alle Personen an Bord mit Ausnahme von Lafalle und Ikarus verlieren das Bewusstsein.

Die beiden Spezialisten können das weitere Geschehen verfolgen. Sie sehen einen Planeten mit vier Monden vor sich, sind aber den Ortungsanzeigen zufolge vom Standarduniversum abgeschnitten. Da erscheinen vier fremde Schiffe, davon zwei Walzenraumer vom Springer-Typ und zwei Kugelraumschiffe arkonidischer Bauart, und fordern die Übergabe. Lafalle und Ikarus gehen zusammen mit drei Bewusstlosen an Bord der CAMOUFLAGE und können dank deren Tarnsystem problemlos entkommen. Sie beobachten, wie die Kogge auf dem Planeten gelandet wird. Sie selbst fliegen einen der Monde an und landen auf der dem Planeten abgewandten Seite.

Als alle wieder handlungsfähig sind, werden die Ortungsdaten ausgewertet. Tatsächlich scheint die PENTELIKON eine oder mehrere Barrieren durchflogen zu haben. Der Versuch, im Hyperraumflug das Normaluniversum wieder zu erreichen, scheitert jedoch. Ikarus und Lafalle erkunden daraufhin in SERUNS die Mondoberfläche. Lafalle meint, ein Rumoren im Kopf zu spüren, das aber nur kurz anhält. Auf dem Planeten, den sie Planet One taufen, scheint nur eine kleine Siedlung zu existieren, aber auch einige Raumschiffe unterschiedlichster Bauart stehen auf einem Raumhafen.

Einige Zeit später ist zu erkennen, wie ein Schiff von Planet One den Mond anfliegt und einen Frachtcontainer mit Eastside-Eiskohl abwirft. Ikarus schickt eine Sonde aus, die aufnimmt, wie ein fremdartiges Wesen, das Kugelform hat und aus vielen Teilkugeln zu bestehen scheint, über den Kohl gleitet, mit diesem aber nichts Erkennbares passiert. Dann verschwindet es wieder im Boden des Mondes. Das Wesen wird »Bermuda-Wesen« oder kurz Bermuda getauft. Der Container wird als zur Fracht der CASA MAGNETICA gehörend identifiziert.

Lafalle und Ikarus erkunden erneut den atmosphärelosen Mond und finden noch mehr Pflanzenreste. Eine Analyse ergibt, dass diesen wie auch dem Eiskohl jeweils sämtliches 13C, ein Kohlenstoff-Isotop, entzogen wurde. Dies führt zu der Vermutung, dass Bermuda eine natürliche Kernfusion in seinem Inneren betreibt, die auf dem Bethe-Weizsäcker-Zyklus basiert.

Plötzlich erscheint eine Miniaturversion des unbekannten Wesens im Schiff. Sie ist semimateriell und kann durch Bewegung auf Gedanken reagieren. Auf diese Weise übermittelt das Wesen, dass die CAMOUFLAGE starten soll, und führt sie zu einer kleinen Station, in der die Leiche eines Topsiders gefunden wird. Eine Schreibfolie mit den letzten Worten des Toten vor dessen Selbstmord enthält dessen Namen: Vialont. Außerdem gibt es Hinweise auf die »Verbrecher von Conoss« und einen »großen Freund«.

Eine Untersuchung der Leiche fördert einen verschluckten Datenträger zutage. Dieser enthält die Geschichte Vialonts, der um 1177 NGZ als Mediker von angeblichen Springern, die in Wahrheit Haknorer waren, angeworben werden sollte. Als er erfuhr, bei Unterschrift niemals in die Zivilisation zurückkehren zu dürfen, lehnte er ab, wurde aber betäubt und entführt. Er erwachte auf dem Planeten Conoss, der Nexa-3 umkreist, und musste als Arzt für die dort residierenden Piraten arbeiten. Bald darauf erfuhr Vialont, dass ein fremdes Wesen von den Piraten versklavt und gezwungen wurde, seine Fähigkeiten zur Erhaltung der Barriere und zum Kapern von Schiffen einzusetzen.

Durch Manipulationen vermochte das Wesen, das Vialont »Freund« nennt, Vialonts Verbannung auf den Mond Wylbek zu erreichen. Vialont richtete sich dort in einer kleinen Station ein. Freund berichtete, dass er aus einem anderen Universum stammt und dass die Vorfahren der heutigen Piraten ihn vor über 500 Jahren überraschen und überwältigen konnten. Da sie drei lebenswichtige Fragmente seines Körpers in ihrer Gewalt hatten, konnten sie ihn beherrschen. Außerdem kontrollierten sie seine Kräfte, indem sie ihm immer nur gerade genug des lebenswichtigen 13C lieferten. Vialont beging schließlich Selbstmord und lieferte Freund neue Kraft mittels des 13C in seinem eigenen Körper.

Damit werden Ikarus und Lafalle die Hintergründe klar. Ihre Strategie ist, Bermuda ausreichend Nahrung zuzuführen, damit er an Kraft gewinnt und sich aus der Versklavung befreien kann. Hierbei soll die Gemüsefracht der CASA MAGNETICA helfen.

Ikarus fliegt nach Conoss und begibt sich getarnt an Bord der CASA MAGNETICA. Über einen Transmitter befördert er mehr und mehr Container der Fracht auf den Mond, um Bermuda zu füttern. Die Piraten orten die Aktivitäten und beschießen das Schiff, aber in letzter Sekunde kann Bermuda, der wieder ausreichend Energie tanken konnte, deren Energiesysteme ausschalten. Daraufhin beginnen die Piraten mit der Evakuierung ihrer Basis.

Doch noch sind sie nicht geschlagen: Der Anführer hat die Bermuda-Fragmente in seiner Gewalt und droht, sie zu zerstören. Dies würde auch Bermuda töten und zu einer Explosion führen, die die ganze Enklave und alles Leben darin auslöscht.

Die CAMOUFLAGE fliegt daher nach Conoss, wo Ikarus und Lafalle in den Palast eindringen. Sie entdecken die fehlenden Fragmente Bermudas in der Gewalt des Anführers der Piraten, eines alten Haknorers, der mit der Zündung seiner Bombe droht. Aber Bermuda tötet ihn durch Verformen seines Körpergewebes und bannt so die Gefahr. Bermuda verschwindet, wieder vereint, vermutlich in seine Heimatdimension. Die Enklave besteht nicht mehr. Kurz darauf fliegt eine Flotte der Kosmischen Hanse den Planeten an und nimmt die Piraten fest.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Dann mal noch meine Meinung zu 1690 - Kollektiv der Sieben und 1691 - Das Schöpfungsprogramm.

Peter Terrid hält sich in 1690 mehr zurück als gewöhnlich, was den Einsatz von Horror- , Schock- und Gruselmomenten angeht. Ganz ohne gehts dann aber doch nicht. Allerdings sind sie hier gut dosiert und an den richtigen Stellen eingesetzt. Die Szene, in der Fünf die Ennox mit unmenschlicher Geschwindigkeit und Stärke gegen die Wand schmettert ist ein Hallo Wach! Moment. Nicht nur den vormals so überheblichen Arkoniden wird schlagartig klar, was sie sich da für ein Ei in`s eigene Nest gelegt haben, auch dem Leser wird die Fremdartigkeit der Spindelwesen nochmals anschaulich vor Augen geführt.

So wenig man jemanden eine so unangenehme Situation, wie in der Gewalt von Spindelwesen zu sein, wünschen möchte, diesem hirnverbrannten FAMUG-Tölpel Talotur geschieht es ein klein wenig zu Recht. Wer so aus seiner Blasiertheit heraus versucht, selbst im Angesicht eines gemeinsamen Feindes noch dümmliche und gefährliche Ränkespiele zu betreiben, hat einen Ordnungsgong verdient. Wenn es auch letztendlich, zum Glück für ihn, nur auf ein paar Jährchen im Erdenknast hinausläuft.

Die Rücksichtnahme der Verantwortlichen im Umgang mit den Spindelwesen verwundert mich schon etwas. Da legt die Bande halb Titan in Schutt und Asche, ist für zahlreiche Tote verantwortlich, aber nein, man läßt sie ziehen, sie sind ja "nicht unsere Feinde" Da kann ich die Wut von Roi Danton, ääh, Michael Rhodan schon verstehen.

--------------

In 1691 vergrößern die Spindelwesen im Eiltempo ihre Zahl. Da dies allein keine wirklich ergiebige Grundlage für einen Roman hergibt, schmückt Arndt Ellmer die Geschichte mit einigen Nebenhandlungen aus. Während mir die um den angeblich so schweigsamen, aber doch recht redseligen GAFIF-Agenten eher weniger gefällt, zu belanglos erscheint sie mir, tut es die um die Blues umso mehr. Mit der Elimination von Eins beweisen die, dass die Spindelwesen doch nicht unbesiegbar sind und sogar mit vergeichsweise simplen Mitteln ausgeschaltet werden können.

Die Handlungsebene um die Spindelwesen finde ich recht gut. Düster, spannend, nicht zu aufgebläht und von der Heftezahl überschaubar - ein kurzer, knackiger Teilzyklus. Mir fällt allerdings auch auf, dass die Spindelwesen künstlich stark geschrieben werden. Dass die sich anscheindend gegen zahlreiche Kampfroboter und Soldaten durchsetzen können, glaub ich keine Sekunde. Ein Strahlschuß und es ist auch mit denen vorbei. Fesselfelder scheint es nicht zu geben. Gut, außer bei den Blues. Traktorstrahl, ab in den Konverter, aus fertich. Aber mit logischen Vorgehensweisen kann man vielleicht mal einen Roman versüßen, eine ganze derartige Handllungsebene funtioniert so wohl nicht, ohne Langeweile zu produzieren...

Gruß.
Das ist ... TERRA!
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

PR-TB 387 - Hölle hoch Vier - Konrad Schaef

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Der Planet Agama IV ist im Jahr 1206 NGZ eine Extremwelt, die eine veränderliche Sonne umkreist. Aufgrund reicher Erzvorkommen wird er von einem Konzern ausgebeutet. Vernon Almod arbeitet seit geraumer Zeit als Prospektor auf dem umgangssprachlich »Hölle Hoch Vier« genannten Planeten. Dabei wundert er sich über Gedächtnislücken.

Die ALLURA, ein kleines Prospektorenschiff der Kosmischen Hanse unter Jeb Bowmen und Majori Ando, fliegt das Agama-System an. Sie orten Millionen Silberkugeln, die sich durch das All bewegen, und nähern sich Agama IV. Beim Anflug wird das Schiff von Unbekannten angegriffen und zerstört. Es gelingt jedoch, eine automatische Sonde mit der »BlackBox« zum Hansekontor Goto zu senden.

Der übermittelte Film zeigt einen 150-Meter-Kugelraumer mit einem Dreieckslogo, das bislang nicht zu identifizieren ist, aber nach Terra gesendet wird. Arig Kyle, Leiter des Kontors, erhält die Nachricht, dass die LFT den in der Nähe befindlichen 500-Meter-Kreuzer LAPLACE entsenden wird. An Bord ist der Hanse-Spezialist Pet Yulal, ein alter Studienfreund von Kyle.

Auf der Erde sieht sich Homer G. Adams mit einer Wirtschaftskrise konfrontiert. Die Folgen der Toten Zonen sind schwerwiegend. Zusätzlich gingen vor kurzem drei Großabnehmer im Erzbereich der Hanse verloren. Das Triton-Kombinat unter Allard Scalion drängt mit Dumpingkreisen auf den galaktischen Markt.

Kyle geht mit an Bord des von dem Ertruser Nik Lajew befehligten Raumschiffes, das nach Agama fliegt. Eine Datenanalyse ergibt, dass die georteten Silberkugeln aus reinem Erz bestehen und mithilfe einer Antigrav-Schleuder ins All geschossen werden. Sie erreichen schließlich einen Transmitter, der sie mit unbekanntem Ziel aus dem System befördert. Außerdem wird offenbar, dass die Ausbeutung von Agama IV illegal ist, da der Planet einst von dem Explorer EX-10017 GALLOWS-BIRD entdeckt wurde.

Auf dem Planeten hat sich inzwischen Vernon Almod zu einer Untersuchung bei dem Ara-Mediziner Nhivel Breseadh begeben. Wieder in seiner Unterkunft, hat er plötzlich wieder die Erinnerungen an sein bisheriges Leben. Almod war Hanse-Spezialist und als verdeckter Ermittler gegen einen Konzern eingesetzt, als es auf Ghola zu einer Katastrophe kam. Durch fingierte Beweise und Zeugen wurde er wegen Mordes verurteilt, verbrachte sechs Jahre in einer Strafkolonie und wurde unehrenhaft entlassen. Anschließend bewarb er sich für einen Job auf Agama. Die Anreise erfolgte im Kälteschlaf und unter erbärmlichen Bedingungen. Nach der Ankunft gab es eine medizinische Untersuchung, und mit diesem Moment endeten seine Erinnerungen.

Plötzlich hört Almod eine Stimme in seinem Kopf. Es ist der Ara, der ihm ein submikroskopisches Funkgerät implantiert hat und seine Hilfe erbittet. Er war bei einer Untersuchung darauf aufmerksam geworden, dass Almod ehemaliger Hanse-Spezialist ist.

Almod erfährt, dass tatsächlich alle Prospektoren mithilfe von Implantaten, die ihre Erinnerungen unterdrücken, versklavt werden, der Ara aber nicht länger mitwirken möchte, zumal es immer mehr Todesfälle wegen schlechter Arbeitsbedingungen gibt. Er erhält einen Generalcode-Chip für alle Türen und einen kleinen Paralysator als Ausrüstung. Damit gelingt es Almod, in die Funkzentrale einzudringen, aber es wird Alarm ausgelöst. Er verschanzt sich und funkt um Hilfe.

Die Sonden der LAPLACE zeigen mittlerweile eine kleine Siedlung und große Erzverarbeitungsanlagen auf der Oberfläche. Das Schiff geht näher heran, da kommt ein Hilferuf von der Oberfläche an. Es ist Vernon Almod, der sich mit einem alten Hansekode legitimiert. Yulal antwortet sofort und erbittet einen Lagebericht. Almod kann aus der Zentrale, als diese gestürmt wird, entkommen und mit einem Gleiter in einem Canyon in einiger Entfernung untertauchen.

Yulal und Kyle überprüfen die Angaben Almods, auch erinnert sich Yulal an die Ghola-Affäre. Eine Space-Jet fliegt nach Agama IV und birgt Almod. Anschließend fordert die LAPLACE die Direktoren der Erzabbaustation zur Kapitulation auf. Als keine Antwort kommt, zerstört sie mit einer Impulskanone das Hauptkraftwerk. Daraufhin gibt Direktor Sianas, ein Tentra, auf. Alle Mitglieder der Führungsebene werden festgenommen und die Sklaven befreit. Der Ara erhält mildernde Umstände.

Yulal, Kyle und Almod imitieren dann mit einer Korvette der LAPLACE das Verhalten einer Erzkugel. In Schleichfahrt gehen sie schließlich durch das Transmittertor. Die Korvette rematerialisiert in einem Sonnensystem mit einem Heliumriesen von 550 Millionen Kilometer Durchmesser und drei großen Ringplaneten. Die galaktische Position wird als die Aquari-Region, 40.000 Lichtjahre von Terra und 18.000 Lichtjahre von Agama entfernt, identifiziert. Eigentümer dieses Sektors ist das Triton-Kombinat.

Kurz darauf wird die Korvette der LAPLACE von einem fremden 150-Meter-Raumer attackiert, dessen Bewaffnung ihr deutlich überlegen ist. Die Korvette flieht in das nahe gelegene Ringsystem eines der Gasriesen und sendet einen Notruf aus.

Da treffen zwei 300-Meter-Kreuzer der LFT, die DAHSCHUR und die CHUFU, ein. Sie retten die Korvette und zerstören den Angreifer. Alle fliegen nach Terra zurück, wo sämtliche Daten zusammengeführt werden. Es stellt sich heraus, dass die Kreuzer sich in der Nähe aufgehalten hatten, weil bereits ein Einsatz gegen das Triton-Kombinat geplant war – das Dreieckslogo auf dem unbekannten Schiff war als das Konzernlogo identifiziert worden.

Die Machenschaften des Konzerns auf Agama IV haben damit ein Ende gefunden. Almod wird rehabilitiert und wieder als Hanse-Spezialist aufgenommen. Er wird der neue Partner von Pet Yulal.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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MHR
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von MHR »

Fener Bollhoe, der hagere Kommunikationsspezialist und Systemanalytiker dürfte wohl den meisten Lesern ein Begriff sein.
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LaLe
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von LaLe »

Jetzt ja. :o(
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

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Baptist Ziergiebel
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Re: Klassiker - Die Große Leere

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Weiter gehts bei mir mit 1692 - Syntron-Alarm und 1693 - Vierzehn Berserker.

Mit 1692 zeigt die Handlungsebene Spindelwesen etwas Länge, denn dieser Band ist ein Handlungstrecker. Die Panik, die sich Roi DantonMichael Rhodan zwei Romane vorher gemacht hat, weil er Titan als Wissensquelle ausgeplappert hat, ist unbegründet. Denn die sonst so aufmerksamen und ziestrebigen Spindelwesen werden von Horst Hoffmann lieber durch eine Tour durch die Galaxis geschickt, dessen Zentren, wie Gatas, Ertrus u.a. sie erstmal ihrer Daten berauben können, ohne dass einer was dagegen machen kann. Das ist ein Minuspunkt dieses Teilzyklus, denn bei all ihren körperlichen Vorzügen, sind diese Spaziergänge durch sämtliche Wachmannschaften und Mauern hindurch, zutiefst unglaubwürdig. Erst Atlan schaltet sein Hirn ein und beweist, dass man die SW durchaus feststzen kann.

Aber wie vorher schon gesagt, man will ja spannende Geschichten schreiben. Da muß man halt diverse technische Möglichkeiten und logische Vorgehensweisen schon hin und wieder mal außer Acht lassen. Ansonsten liefert HH einen soliden Roman ab. Lediglich der auf die Spitze getriebene running gag mit Haitabu und Homer/Gucky störte etwas.

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1693 erinnert nicht nur vom Titel her an Lyndara und ihre Ertruser, die Spindelwesen wandeln direkt in ihren großen Fußspuren. Die Geschehnisse im "Mördergrün" des Marsbiotops sind auch die starken Momente des Romans. Wie sich die Spindelwesen eisenhart durch die rabiate Pflanzenwelt kämpfen, ihre Auflösung von Lyndaras sonderbarem Verhalten, sowie Rhodan und Co.`s Staunen über die Vorgänge waren schön zu lesen.

Über all das, was zuvor passiert, kann man aber nur wieder den Kopf schütteln. Atlan bringt die SW höchstselbst ins Solsystem. Gut, bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, warum auch nicht? Nur geht danach alles wieder seinen Gang: die SW bekommen ihren Rappel, übernehmen flugs den ganzen Laden, keiner kann was dagegen machen, bzw. werden sämtliche Möglichkeiten vom Exposé ignoriert und Rhodan läßt die SW permanent gewähren, anstatt sie festzusetzen. Da können Atlan und Gucky noch so sehr (zu Recht) zürnen.

Die Nebenfigur der Reporterin, an deren Seite der Leser durch die Geschichte geführt wird, ist recht gut ausgearbeitet. Soweit ich mich erinnere, tauchten in den folgenden Zyklen immer mal wieder Reporter als Handlungsträger auf - und nie konnte ich einen leiden, bzw. empfand alle Romane, welche Medienvertreter beinhalteten, als langweilig/uninteressant etc. Keine Ahnung, warum.

Gruß.
Das ist ... TERRA!
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