Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Antworten
Benutzeravatar
dandelion
Kosmokrat
Beiträge: 7398
Registriert: 15. August 2013, 22:23

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von dandelion »

Kneifel wäre nicht Kneifel und Atlan nicht Atlan, wenn sich nicht zwischendurch die Gelegenheit zu einem amourösen Abenteuer ergeben würde. Das Bewustsein des jungen Kristallprinzen steckt zwar in einem fremden Körper, aber seine Wirkung auf das andere Geschlecht wird dadurch scheinbar nicht beeinträchtigt. Zumindest sieht es so aus. Des schnöden Mammons wegen wird der Arkonide aber von seiner Eroberung verraten. Eine für mich unvorhergesehene Wendung in einem größtenteils spannenden und auch gut geschriebenem Roman.

Die ersten beiden Romane des Kurzzyklus heben sich positiv von den für mich nicht zufriedenstellenden vorherigen Abenteuern ab. Trifft der USO-Atlan jetzt wirklich auf sein früheres Ich? Ich bin gespannt.
Benutzeravatar
dandelion
Kosmokrat
Beiträge: 7398
Registriert: 15. August 2013, 22:23

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von dandelion »

Auf der LKS stellt sich der damals noch recht neue Atlan-Autor Peter Terrid in vergnüglicher Weise selbst vor. Zeitweise glaubt man, hier wäre Lemy Danger am Werk gewesen, so genau trifft Terrid die von Scheer bei den Abenteuern des Siganesen verwendete Schreibweise. Schön zu lesen und durchaus aufschlußreich, was die Lebensumstände und die Befähigung des Jung-Autors zum Geschichtenerzählen anbelangt.
Benutzeravatar
AARN MUNRO
Kosmokrat
Beiträge: 9594
Registriert: 16. September 2013, 12:43
Wohnort: Berlin, Terra und die Weiten des Kosmos

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von AARN MUNRO »

Terrid konnte ja auch gut schreiben. Nur wirkten seine Werke immer etwas blass, wenig einprägsam: still und leise. Vielleicht vielfach unterschätzt? Seine TB-Themen in den Planetenromanen waren eher "0815" als wirklich originell von der Idee her.Die handwerkliche Ausführung aber war ok!
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"

"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
Heiko Langhans
Postingquelle
Beiträge: 4018
Registriert: 26. Juni 2012, 12:15
Wohnort: Reinbek

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 17. Juni 1974 erschien der 141. Roman der ATLAN-Serie:

H.G. Francis: Der Lordadmiral und die Rivalen

Bild

Kurzzusammenfassung
Atlan II wird nach Quinto-Center gebracht, wobei er sich körperlich allmählich in den jungen Atlan inklusive Extrasinn verwandelt. Dazu kommt ein Springer namens Kalib Broltan, der eigens einen terranischen Missionschef umbringt und bei seiner Verhaftung behauptet, ebenfalls Atlan zu sein. Broltan schmuggelt dabei den Siganesen Chray ein, den er über Implantate im Gehirn des Siganesen kontrollieren kann.

Broltan überredet Atlan II, dem richtigen Atlan den Zellaktivator zu stehlen. Tatsächlich können die beiden den richtigen Atlan überrumpeln. Mit der Drohung, den Zellaktivator zu vernichten, können sie freien Abzug mit einer Space-Jet erzwingen. Bei einem Zwischenstopp auf einem Planeten setzt sich Chray ab. Atlan II und Broltan, der den Zellaktivator trägt und dadurch allmählich stirbt, entfernen zwei Peilsender aus dem Schiff. Ronald Tekener hat allerdings die Sauerstoff-Vorräte des Schiffes stark begrenzt, so dass die Space-Jet bald eine bewohnte Welt anfliegen muss. Über dem Ziel-Planeten Karagam kommt es zum Kampf zwischen Atlan II und Broltan, der dabei stirbt. Atlan II kann die Space-Jet nicht fliegen und steht so vor einer Bruchlandung.

Handlung
Zum Gefolge des Patriarchen Broltanvor gehört auch Kalib Broltan. Er hält sich seit langem für etwas Besonderes, denn zum einen kann er seine Gedanken vor Telepathen verbergen, und zum anderen hat er sich den Siganesen Chray durch ein Gehirnimplantat gefügig gemacht. Nach den Ereignissen um den jungen Curs Broomer setzt Broltan einen neuen Coup in die Tat um.

Kalib Broltan macht sich in seinem Hotelzimmer in Apvron fertig, um auf den Chef der Handelsmission des Solaren Imperiums ein Attentat zu verüben. Sein Partner Chray versucht vergeblich, ihn davon abzubringen.

Nach dem Mord verlässt er seelenruhig das Hotel und begibt sich zu einem etwa 200 Meter entfernten Bürohochhaus, wo er einen Gleiter auswählt. Doch die Sicherheitsbeamten der Handelsmission sind auf ihn aufmerksam geworden und verfolgen ihn. Broltan sucht den Pelzhändler Kisch auf, paralysiert den alten Mann und verschwindet in einem unterirdischen Tunnel. Doch die Verfolger haben seinen Fluchtweg bald entdeckt. Es kommt zu einem Feuergefecht. Es gelingt dem Springer, den Tunnel unversehrt zu verlassen und sich einen Gleiter zu schnappen. Kalib Broltan fliegt in den Süden der Stadt und lässt den Gleiter nahe mehreren Wohngebäuden stehen. Nun hat er auch die Polizei am Hals. Im Schutz der Menschenmenge kehrt er zum Tatort zurück. Chray, in ein Deflektorfeld gehüllt, gesellt sich wieder zu ihm. Um die Aufmerksamkeit der USO auf sich zu ziehen, fliegt Broltan mit einem Robotgleiter aus der Stadt Apvron. Als er die Stadtgrenze überfliegt, steigen vier große Jagdgleiter auf. Broltan schießt zwei der Fahrzeuge ab. Die restlichen beiden Gleiter eröffnen das Feuer auf den Springer und treffen das Triebwerk der Maschine. Der USO-Spezialist Friinkojes nimmt Broltan fest. Der junge Springer behauptet, dass der Missionschef ein Spitzenagent von Imperator Orbanaschol III. gewesen ist. Aus diesem Grund hat ihn Broltan hingerichtet. Jetzt stellt Friinkojes die alles entscheidende und für den Plan Broltans wichtige Frage nach dessen Namen. Verächtlich hört der USO-Spezialist, dass er den Kristallprinzen von Arkon vor sich hat.

An Bord des Kurierkreuzers der USO quälen Curs Broomer, der von der von Wissenschaftlern aus dem Volk der Skinen hergestellten Bewusstseinskopie des Kristallprinzen Atlan übernommen wurde, noch immer Zweifel, ob es nicht doch um ein gigantisches Täuschungsmanöver Orbanaschols III. handeln könnte.

Ein Springer betritt Broomers Kabine. Er stellt sich als »Atlan« vor. Broomer ist zunächst sprachlos, attackiert dann aber den angeblichen Atlan. Jeder der beiden jungen Männer behauptet, der echte und einzig wahre Atlan, der Kristallprinz des Großen Imperiums, zu sein. Sie müssen sich irgendwie arrangieren, denn beim bevorstehenden Flug nach Quinto-Center sind sie gezwungen, sich die Kabine zu teilen.

Kalib Broltan wird zu Untersuchungen zu Dr. Juan Perez gebracht. Der Kosmopsychologe ist überzeugt, nicht Atlan vor sich zu haben. Er vermutet, dass Broltan diese Rolle nur spielt, um sich einen unbekannten Vorteil zu verschaffen. Doch Broltan bleibt dabei, der echte Kristallprinz zu sein. Schließlich wird er in sein Quartier zurückgebracht.

In Quinto-Center erhalten die beiden Springer separate Unterkünfte. Kalib Broltan ist es von nun an gleichgültig, ob er als Atlan anerkannt werden würde oder nicht. Er ist seinem tatsächlichen Ziel einen Riesenschritt näher gekommen. Er will Lordadmiral Atlan den Zellaktivator stehlen!

Curs Broomer geht es nicht wirklich gut. Nach einer ausgiebigen Ruheperiode will er sich in der Hygienekabine seines Quartiers frisch machen. Im Sessel des Wohnsalons sitzt Lordadmiral Atlan. Broomer ist überrascht. Er versteht nicht ganz, was der Lordadmiral mit seinem Körper gemacht hat, da er um Jahre gealtert ist. Broomer stellt Atlan seine Sicht der Dinge dar. Demzufolge muss von den Schergen Orbanaschols III. eine Gehirntransplantation vorgenommen und sein Gehirn in den Körper eines jungen Springers implantiert worden sein. Der Körper soll sodann dem Lordadmiral zur Verfügung gestellt worden sein, in dem dann ein anderes Gehirn eingepflanzt wurde.

Lordadmiral Atlan beginnt allmählich, Curs Brommer zu glauben, dass er sich wirklich für den Kristallprinzen hält. Der Chef der USO zieht sich zurück und sucht die Unterkunft von Kalib Broltan auf. Beim Gespräch mit dem Springer stellt Lordadmiral Atlan offen fest, dass er Broltan nicht glaubt. Längere Beobachtungen haben ihn zu diesem Schluss gebracht.

Der Lordadmiral berät sich kurz darauf mit Ronald Tekener, seinem Stellvertreter. Er bittet Tekener, sich mit Broltan zu beschäftigen, während er selbst sich Broomer widmen will. Eingehende Untersuchungen der beiden Springer werden angeordnet. Es werden jedoch keine parapsychischen Fähigkeiten, keine versteckten Funkgeräte oder sonstiges festgestellt. Lediglich bei Curs Broomer fällt den Parapsychologen ein dem Logiksektor vergleichbarer Gehirnsektor auf.

Der Lordadmiral wird von Broomer mit geschichtlichen Details konfrontiert, die er selbst längst vergessen hat. Auf Broomers Frage, wie es dem Arkoniden gelungen sei, die Zeit zu überdauern, zeigt er ihm seinen Zellaktivator.

Kalib Broltan hat die eingehende Befragung durch Ronald Tekener nicht lange durchgehalten. Er hat zugegeben, dass er keineswegs der junge Atlan ist, sondern ein ganz normaler Springer, der sich gewisse finanzielle Vorteile versprach. Nachdem Tekener ihn verlassen hat, wird Broltan von Chray aufgesucht, der es endlich geschafft hat, trotz der vielfältigen Sicherheitseinrichtungen Quinto-Centers zu ihm vorzudringen. Er teilt seinem Herrn mit, dass für den nächsten Tag eine Abschiebung nach Suskor geplant ist.

Mit Hilfe des Siganesen gelingt es ihm, in Broomers Kabine einzudringen, der immer mehr seinem Original ähnelt. Die Haare sind schon fast weiß, die Augen albinotisch rot. Auch ist das Gesicht deutlich schmaler geworden. Broltan verunsichert Broomer, indem er ihm erzählt, dass der Lordadmiral Atlan ihn nicht am Leben lassen kann. Kalib Broltan will mit Broomer ein Raumschiff kapern um von Quinto-Center zu entkommen. Zudem lenkt er das Augenmerk Broomers auf Atlans Zellaktivator.

Ronald Tekener ist dahintergekommen, dass Kalib Broltan nicht allein ist. Ein Siganese, der sich meist im Schutz eines Deflektorfeldes aufhält, ist geortet worden. Damit hält es Tekener nicht für ratsam, den Springer einfach abzuschieben, da er die Koordinaten von Quinto-Center in Erfahrung gebracht haben könnte. Diese Theorie ist zwar unwahrscheinlich, aber ein Restrisiko bleibt dennoch. Die zweite, noch unwahrscheinlicher klingende Möglichkeit wäre, dass es Kalib Broltan auf Atlans Zellaktivator abgesehen haben könnte.

Trotzdem stattet Lordadmiral Atlan Broomer-Atlan einen neuerlichen Besuch ab. Als Begleitung hat er einen Medoroboter bei sich. Die Metamorphose des jungen Springers ist äußerlich beinahe beendet. Er sieht aus wie der Kristallprinz in einem Alter von 17 Jahren. Broomer-Atlan stürzt sich auf den USO-Chef, der zu Boden stürzt. Es kommt zu einem harten Kampf. Kalib Broltan greift in die Auseinandersetzung ein und reißt Atlan das Hemd auf, um den Zellaktivator an sich zu bringen. Doch der Lordadmiral hat das Gerät vorsorglich abgelegt. Tekener stürmt in die Kabine, greift aber nicht ein, da Broltan dem Lordadmiral mit einer Hand die Kehle langsam zudrückt, während er in der anderen Hand eine selbstgebastelte Bombe hält. Der Springer fordert vom »Smiler« die Übergabe des Zellaktivators, andernfalls würde er die 62 Stunden absitzen, die Atlan höchstens von seinem lebenserhaltenden Gerät getrennt sein darf. Tekener verlässt die Kabine.

Acht Stunden später kehrt er mit einem eiförmigen Gegenstand zurück. Kalib Broltan nimmt den Aktivator an sich, lässt Lordadmiral Atlan jedoch noch nicht gehen, da es sich ja um eine Attrappe handeln könnte. Doch Atlan verlässt mit Tekener die Kabine Broltans, der verlangt, eine Korvette bereitzustellen.

Atlan genehmigt eine Space-Jet. Ronald Tekener holt die beiden Männer aus ihrer Unterkunft ab. Auf dem Weg zum Raumschiff versucht ein in einem Deflektorschirm gehüllter siganesischer USO-Spezialist einzugreifen. Doch er wird von Chray, der in einer Brusttasche der Kombination Broltans sitzt, erschossen. Nach diesem Zwischenfall erreichen die Springer unangefochten den Hangar mit der wartenden Space-Jet. Broltan verlangt von Tekener die Koordinaten eines Sonnensystems, das in Reichweite der Jet liegt. Dann startet die Space-Jet.

Langsam kehren Lordadmiral Atlans Erinnerungen an seine Jugendzeit zurück. Begriffe wie beispielsweise Tsopan tauchen aus dem Dunkel seines Gedächtnisses auf. Er erzählt Tekener von dem seltsamen Volk der Skinen, das von ihm eine Kopie seines Bewusstseins hergestellt hat. Ein schnelles Schiff wird nach Tsopan geschickt, doch diese Welt kreist nur mehr in Form eines Trümmerrings um ihre Sonne.

Die Planungen der USO schreiten voran. Noch vor dem Abflug der Space-Jet mit Kalib Broltan und Curs Broomer an Bord ist eine Korvette in jenes System geschickt worden, dessen Koordinaten der Lordadmiral dem Springer genannt hat. Eine zweite Korvette ist startbereit, um dem Chef der USO die Verfolgung der Jet zu ermöglichen.

Die Space-Jet erreicht die weiße Zwergsonne Eidre. Broomer-Atlan macht Broltan auf den Umstand aufmerksam, dass es ihm seltsam erscheint, dass es Atlan in den 10.000 Jahren seines Lebens gelungen ist, den Zellaktivator zu behalten. Die Vermutung liegt nahe, dass das Gerät speziell auf den Arkoniden abgestimmt ist. Kalib Broltan reagiert hysterisch auf diese Frage. Er glaubt nicht an dieses in der Milchstraße kursierende Gerücht und legt den Aktivator an.

Broltan, Broomer und der Siganese Chray machen sich auf die Suche nach einem in der Space-Jet vermuteten Peilsender. Um auch die Außenhaut des Schiffes untersuchen zu können, landen sie auf einem Planeten der Zwergsonne, Broltan verlässt das Schiff. Broomer-Atlan bleibt unter Aufsicht Chrays an Bord. Trotzdem legt er einen Schutzanzug an und betritt ebenfalls die Planetenoberfläche. Durch ein Gefühl gewarnt, versucht Broomer wieder in die Jet zu kommen. Chray kommt ihm entgegen und schießt mit seinem Strahler knapp am Kopf Broomers vorbei. Dieser schlägt nach dem Siganesen und schleudert ihn weg. Chray versucht vom Schiff weg zu kommen. Broltan wird darauf aufmerksam und fördert ein kleines Gerät aus seiner Tasche zu Tage. Nun wird offenbar, dass der Siganese durch positronische Bauelemente, die in sein Gehirn eingepflanzt sind, von Kalib Broltan gesteuert werden kann. Broomer schlägt dem Springer das Gerät aus der Hand und droht mit seiner Zerstörung. Dem geistig versklavten Siganesen soll die Freiheit geschenkt werden. Broltan findet den Peilsender. Nun kann der Flug fortgesetzt werden. Chray bleibt auf dem Planeten zurück.

Kalib Broltan erweckt keinen gesundheitlich guten Eindruck. Anscheinend verträgt er den Zellaktivator des Lordadmirals nicht. Zudem werden die Umweltbedingungen an Bord immer schlechter. Das ist auf Manipulationen der USO an der Sauerstoffanlage zurückzuführen. Broltan ist gezwungen, Kurs auf das nahegelegene Effnoy-System zu nehmen. Der Springer, dessen Haut sich bereits schwarz zu verfärben beginnt, versucht Broomer-Atlan mit einer Stahlstange zu töten. Er verfehlt ihn jedoch und der Stab bohrt sich Curs in die rechte Schulter. Es kommt zu einem heftigen Kampf. Broomer reißt die Kette mit dem Zellaktivator an sich. Broltan versucht, das lebensverlängernde Gerät zurückzubekommen, strauchelt aber geschwächt und stürzt in den Stahlstab. Kalib Broltan ist auf der Stelle tot.

Broomer ist nun vor das Problem gestellt, die Space-Jet nach Karagam zu fliegen und dort zu landen, obwohl die Technik des Schiffes für ihn unbekannt ist. Während des Anflugs erkennt Broomer-Atlan ein von Karagam startendes Raumschiff der Maahks, der Todfeinde der Arkoniden zu Zeiten des jungen Kristallprinzen.

Schweißgebadet bringt Broomer-Atlan die Space-Jet auf Kurs zum Raumhafen des Planeten. Über Funk bittet er um Hilfe bei der Steuerung des Schiffes. Doch der Gesprächspartner der Raumhafenkontrolle hat kein Verständnis für solche schlechten Scherze des Lordadmirals. Broomers Aussehen hat sich schon so stark verändert, dass er dem alten Arkoniden beinahe gleicht. So ist Broomer-Atlan auf sich allein gestellt.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Benutzeravatar
AARN MUNRO
Kosmokrat
Beiträge: 9594
Registriert: 16. September 2013, 12:43
Wohnort: Berlin, Terra und die Weiten des Kosmos

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von AARN MUNRO »

Geklaute Zellis sind zwar soo langweilig, aber die Handlung war dennoch kurzweilig! :D
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"

"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
Benutzeravatar
dandelion
Kosmokrat
Beiträge: 7398
Registriert: 15. August 2013, 22:23

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von dandelion »

Drei Atlans und nur ein Zellaktivator. Das kann nicht gut gehen. Aber die Geschichte ist durchaus lesenswert, zumal auch Ronald Tekener mitmischt.

Seltsam, daß der Extrasinn es schafft, den Körper von Atlan II zu verändern. Ebenso seltsam ist Francis Einfall zur Weiterführung der Handlung im nächsten Heft. Der Hilferuf von Atlan II wird ignoriert, denn ein Lordadmiral braucht nach Ansicht der Raumhafenbesatzung keine Hilfe. Was soll man davon halten?
Benutzeravatar
AARN MUNRO
Kosmokrat
Beiträge: 9594
Registriert: 16. September 2013, 12:43
Wohnort: Berlin, Terra und die Weiten des Kosmos

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von AARN MUNRO »

Es war eben nicht immer alles ganz logisch in der Atlanserie. dafür oft spannend... :D
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"

"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
Benutzeravatar
Richard
Forums-KI
Beiträge: 11313
Registriert: 3. Mai 2013, 15:21
Wohnort: .at & TDSOTM

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Richard »

Atlan haette diese Leute der Raumhafenbesatzung vermutlich wegen Meuterei vor das Kriegsgericht gestellt ;).
Heiko Langhans
Postingquelle
Beiträge: 4018
Registriert: 26. Juni 2012, 12:15
Wohnort: Reinbek

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 1. Juli 1974 erschien der 143. Roman der ATLAN-Serie:

H.G. Francis: Die Kämpfer von Karagam

Bild

Kurzzusammenfassung

Die Menschen von Karagam stehen vor Verhandlungen über Schadenersatz mit Maahks vom Nachbarplaneten Broosei, als Atlan II mit der Space-Jet ausgerechnet vor dem Maahk-Schiff abstürzt. Zu allem Überfluss wähnt Atlan II sich im Methankrieg und erschießt einen Maahk, der ihm zu Hilfe eilt. Während Atlan II aus der Stadt flüchtet, führen die jüngsten Ereignisse zu einer schweren Krise zwischen den Karagamern und den Broosei-Maahks.

Ein USO-Spezialist meldet das Auftauchen des jungen Atlan an Quinto-Center, so dass bald Atlan und Ronald Tekener mit einer Korvette auftauchen. Da die Maahks de facto den Raumhafen besetzt halten, darf nur Atlan auf die Suche nach seinem Doppelgänger gehen. Der ist inzwischen in ein Geschäft von Waffenschmugglern geraten und kann erst durch die Intervention offizieller Kräfte entkommen. Als Atlan ihn stellt, gibt er nach kurzem Kampf auf, da auch er den Zellaktivator nicht verträgt.

Als man auf der Korvette feststellt, dass sein Tod nicht mehr zu verhindern ist, stellt sich Atlan II den Maahks und bereinigt damit die Krise auf Karagam.
[Bearbeiten] Handlung

Auf dem Planeten Karagam, einer eher bescheidenen Kolonie des Solaren Imperiums im Effnoy-System, bereiten sich Präsident Kourla und Heigol Mneylat auf Verhandlungen mit den Maahks von Broosei vor, dem vierten Planeten des Systems. Ein havariertes Raumschiff der Kolonisten ist auf Broosei abgestürzt und explodiert. Dabei ist beträchtlicher Schaden angerichtet worden. Um die guten Beziehungen mit den Methanatmern nicht zu gefährden, will der Präsident finanzielle und politische Zugeständnisse machen, was nicht unbedingt im Sinne der Opposition unter Führung von Heigol Mneylat ist.

Der USO-Spezialist Harker Marg, durch das Signal Spektrum sensibilisiert, ist in Karagamia unterwegs, um eventuell Spuren des Zellaktivators von Lordadmiral Atlan zu entdecken. Dabei kommt er auch zum Raumhafen, wo ein 200 Meter langes Walzenschiff der Maahks gelandet ist. Sieben Maahks werden von einer Delegation unter Führung von Präsident Kourla und Heigol Mneylat empfangen. Hektik bricht aus, als ein kleines Raumschiff mit viel zu hoher Geschwindigkeit zu landen versucht. Der Pilot der Space-Jet lässt das Beiboot über die Betonplastikbahn rutschen, um durch die Reibung das Tempo zu vermindern. Unter ungeheurer Lärmentwicklung schlittert die Jet auf das Maahk-Schiff zu, zerstört einige Landebeine und bleibt schließlich liegen. Das Walzenschiff neigt sich zur Seite und begräbt die halbe Space-Jet unter sich. Das Beiboot fängt Feuer. Zum Erstaunen Harker Margs kriecht ein Arkonide aus dem Wrack, der beim Wahrnehmen der auf ihn zueilenden Maahks einen Warnschuss abgibt. Die Methanatmer, die helfen wollen, lassen sich nicht beirren und laufen weiter. Der Arkonide schießt neuerlich und trifft einen der Maahks in die Brust. Das Gasgemisch seines Schutzanzugs explodiert. Harker Marg ist wie gelähmt, als er im Schützen Lordadmiral Atlan erkennt.

Explosionen erschüttern die Space-Jet. Die Maahks kehren in ihr Schiff zurück. Atlan flieht mit einem Gleiter vom Raumhafengelände. Harker Marg nimmt die Verfolgung auf. In den Ajot-Bergen wird auf den Gleiter des USO-Spezialisten geschossen. Marg kann den Absturz nicht verhindern. Mit dem Funkgerät bittet er eine Werkstatt um Hilfe. Zurück in der Stadt informiert Marg Quinto-Center über die Notlandung und das seltsame Verhalten Atlans.

Am 29. April 2843 erhält der echte Lordadmiral im Hauptquartier der USO die Funkbotschaft von Karagam. Es bleiben ihm noch rund 40 Stunden. Innerhalb dieser Zeitspanne muss er seinen Zellaktivator zurück haben, ansonsten werden ein rapider Zellverfall und der Tod eintreten. Gemeinsam mit Ronald Tekener fliegt er nach Karagam.

Es kommt zu schweren politischen Verwicklungen mit den Maahks von Broosei, die damit drohen, jeden zu töten, der sich ihrem Schiff nähert. Heigol Mneylat lässt sich jedoch nicht einschüchtern und begibt sich in die Gewalt der Maahks, um mit ihnen zu verhandeln. Die von den Methanatmern verlangte Schadensersatzsumme hat inzwischen schwindelerregende Höhen erreicht.

Grek-1 an Bord des Walzenraumers stellt der Regierung von Karagam ein Ultimatum von drei Stunden, um seinen Forderungen nach Wiedergutmachung der angerichteten Schäden auf Broosei und Karagam nachzukommen. Nach Ablauf dieser Frist wird die Sauerstoffversorgung zu Mneylats Kabine unterbrochen werden.

Am Himmel über Karagamia erscheint eine Korvette mit Lordadmiral Atlan und Ronald Tekener an Bord. Unmittelbar nach der Landung der Korvette schleusen die Maahks Kampfroboter aus, die das USO-Schiff umstellen.

Broomer-Atlan trifft in den Bergen auf die beiden Waffenschmuggler Radman und Ela Pam. Als die beiden Männer mit Karagamia Funkkontakt aufnehmen wollen, versucht Broomer-Atlan, sie daran mit Gewalt zu hindern. Doch die beiden Schmuggler können Broomer überwältigen. Broomer-Atlan wird mit Metallbändern gefesselt. Die Bänder dehnen sich und fallen ohne weiteres Zutun ab.

Lordadmiral Atlan nimmt unterdessen Verhandlungen mit den Maahks auf, die weiterhin auf eine großzügige Entschädigung bestehen. Atlan erklärt Grek-1, seinen Doppelgänger so schnell wie möglich aus dem Verkehr ziehen zu wollen. Erst als er dem Maahk sein Ehrenwort gibt, stimmt Grek-1 zu. Er erlaubt, dass Atlan von Bord gehen darf, um seinen Doppelgänger einzufangen. Auch soll Heigol Mneylats Frist verlängert werden.

Harker Marg setzt sich mit Atlan in Verbindung, der die Korvette mit einem Gleiter nach Norden verlassen hat. Der USO-Spezialist informiert ihn über Präsident Kourlas Maßnahmen. Eine weltweite Fahndung und ein Kopfgeld von 10.000 Solar für die Ergreifung des Doppelgängers ist ausgelöst worden. Harker Marg erhält den Auftrag, Kourla zu bewegen, die Jagd sofort abzublasen.

Broomer-Atlan stellt fest, dass er Strahlgewehre aus terranischer Produktion nur mit der Kraft seiner Hände zerstören kann. Die beiden Waffenhändler versuchen, ihn auszuschalten, treffen dann aber eine Abmachung, den Arkoniden ziehen zu lassen. Broomer-Atlan kommt zu einem Schott. Zornig drückt er mit der Schulter das Schott aus der Wand. Polternd schlägt es auf den Boden auf. Es kommt zu einem Feuergefecht mit Radman und Ela Pam. Broomer-Atlan schleicht sich an Ela Pam heran und entwaffnet ihn. Dabei zertrümmert er ihm mit einem Faustschlag die Hand. Der Schmuggler flieht entsetzt. Atlans Doppelgänger ist selbst über die anscheinende Verhärtung seines Zellgewebes verwundert. Er versucht sich an einem Felsbrocken und zerdrückt diesen mühelos zu Staub.

Ein Walzenschiff der Maahks senkt sich über das Versteck der Waffenschmuggler nieder. Lordadmiral Atlan beobachtet die Vorgänge von seinem Gleiter aus. Radman und Ela Pam versuchen, mit Hilfe ihrer Geschäftspartner Broomer-Atlan aus dem Berg zu locken.

Auf dem Raumhafen sind in der Zwischenzeit drei weitere Walzenraumer der Maahks mit je 1000 Metern Länge und 200 Metern Durchmesser gelandet.

Lordadmiral Atlan fordert bei Präsident Kourla Unterstützung an, da Tekener die Korvette der USO nicht verlassen darf. Dann widmet er sich weiter der Beobachtung des Maahk-Schiffes. Broomer-Atlan taucht plötzlich auf, schießt mit einem schweren Geschütz auf das Schiff und brennt ein riesiges Loch in die Außenhülle. Die Maahks beginnen, den Berg mit dem Waffenlager zu erstürmen. Als fünf der Methanatmer tot sind, ziehen sich die übrigen an Bord ihres Schiffes zurück. Der Walzenraumer startet und setzt sich über den Berg. Nun greift der Lordadmiral aktiv ein. Er nimmt Funkverbindung zu den Maahks auf und konfrontiert sie mit der baldigen Ankunft einer starken militärischen Einheit der Karagamer. Die Maahks wenden sich zur Flucht und lassen ihr Schiff aufsteigen. Dabei schießen sie zwei Raketen ab, die ein Glutmeer entfachen. Die beiden Waffenschmuggler sterben in diesem Inferno. Zusätzlich ebnen die Maahks den Berg mit einem Energiestrahler regelrecht ein. Ein See aus glutflüssigem Gestein entsteht. Broomer-Atlan hat gerade noch rechtzeitig in den untersten Etagen des Berges einen Gleiter gefunden und weit vom Berg entfernt die Oberfläche erreicht.

Grek-1 setzt sich mit Ronald Tekener in Verbindung. Die Maahks haben kurzen Prozess mit dem Walzenschiff der Waffenschmuggler gemacht und es vernichtet. Grek-1 verzichtet auf jegliche finanzielle Entschädigung seitens der Karagamer und will jetzt Atlans Doppelgänger ausgeliefert haben.

Broomer-Atlans körperliche Veränderungen schreiten zügig voran. Er versucht, an einem See seinen Durst zu löschen. Doch erst als er längere Zeit im Wasser liegen bleibt, kühlt sich sein Körper ab, und das Durstgefühl ebbt ab. Das Zellgewebe seines Körpers hat sich stark verdichtet. Seine Kraft ist extrem gestiegen.

Ein Kopfgeldjäger taucht auf und bedroht Broomer-Atlan. Der will ihn freiwillig nach Karagamia begleiten, wenn ihm einige Fragen beantwortet werden. Der Doppelgänger Atlans fragt hauptsächlich nach der Zusammenarbeit der Siedler mit den Maahks. Der Kopfgeldjäger gibt bereitwillig Auskunft über das Verhältnis der Maahks zum Solaren Imperium. Bei der Frage nach den Terranern kommt Broomer-Atlan dem Kopfgeldjäger nahe und schlägt ihm die Waffe aus der Hand.

Präsident Kourla fliegt, von den Drohungen der Maahks, den Gleiter abzuschießen, unbeeindruckt, zur Korvette der USO. Beim Frühstück mit Ronald Tekener informiert Kourla den Stellvertreter des Lordadmirals über den Tod Heigol Mneylats an Bord des Walzenschiffes der Maahks. Tekener gibt sich unwissend, obwohl er bereits von Grek-1 von dem tragischen Vorfall in Kenntnis gesetzt worden ist. Kourla verlangt die Auslieferung des Doppelgängers Atlans an die Maahks. Die Regierungstruppen werden die Kopfgeldjäger bei der Jagd nach Broomer-Atlan unterstützen. Tekener warnt den Präsidenten, den Doppelgänger anzugreifen, der ja den Zellaktivator des Lordadmirals auf der Brust trägt. Kourla interessiert sich aber nicht für den Aktivator, sondern ist nur um das Wohl Karagams besorgt. Tekener beendet die Besprechung und hindert Kourla daran, die Korvette zu verlassen.

Der Regierungsgleiter verlässt mit sechs USO-Offizieren an Bord die Korvette. Sie fliegen ins Ajot-Gebirge, um Lordadmiral Atlan bei der Suche nach seinem Doppelgänger zu unterstützen. Der Chef der USO wird währenddessen von Kopfgeldjägern überrumpelt und gefangen genommen. Einem anwesenden Offizier der Regierungstruppen gegenüber identifiziert sich Atlan als der echte Lordadmiral, indem er seine Hemdbluse öffnet und darunter keinen Zellaktivator trägt. Kraft seiner Autorität kann Atlan mit seinem Gleiter abfliegen. Die Kopfgeldjäger folgen ihm, da er sie höchstwahrscheinlich zu seinem Doppelgänger führen wird. Doch den Beschleunigungswerten des Gleiters des Arkoniden haben sie nichts entgegenzusetzen und fallen immer weiter zurück.

Broomer-Atlan wird durch den Flüssigkeitsverlust, der durch die Veränderungen seines Metabolismus entsteht, gezwungen, an einem Bach zu landen. Er taucht ins Wasser unter. Als er wieder erscheint, steht Lordadmiral Atlan vor ihm, der über die körperlichen Veränderungen seines Doppelgängers entsetzt ist. Atlan II sieht ausgetrocknet und hager aus. Die Augen liegen tief in ihren Höhlen. Die Haut hat eine bläuliche Färbung angenommen. Broomer-Atlan lässt sich jedoch nicht davon überzeugen, dass der Zellaktivator ihn langsam aber sicher umbringen wird, genauso wie Kalib Broltan. Die Kopfjäger treffen ein. Atlan kann Broomer-Atlan endlich davon überzeugen, dass er wenigstens den Zellaktivator ablegen und in den Gleiter werfen soll, damit das Gerät beim drohenden Kampf nicht beschädigt oder gar zerstört werden würde. Nachdem dies geschehen ist, greift der Doppelgänger den Lordadmiral an. Die Kopfgeldjäger feuern mit Paralysatoren auf den Doppelgänger, der unbeeindruckt weiterkämpft. Atlan II muss den Kampf beenden, da er fürchtet zu vertrocknen. Zur Unterstützung des Lordadmirals ist der Gleiter mit den sechs Offizieren eingetroffen, die die Kopfgeldjäger in Schach halten. Lordadmiral Atlan setzt den zusammenbrechenden Doppelgänger in seinen Gleiter, holt aus dem anderen Fahrzeug seinen Zellaktivator und hängt sich das lebensspendende Gerät um den Hals. Dann startet er und fliegt zur Korvette zurück.

Broomer-Atlan wird sofort in die Bordklinik gebracht. Doch die Ärzte haben keine Hoffnung mehr. Der Doppelgänger bittet den Lordadmiral ihn zu den Maahks zu bringen. Er soll ihn auf seinem letzten Weg begleiten. Der Austausch wird vollzogen. Die Karagamer erhalten den toten Heigol Mneylat zurück, während Atlan II im Walzenschiff verschwindet.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Benutzeravatar
dandelion
Kosmokrat
Beiträge: 7398
Registriert: 15. August 2013, 22:23

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von dandelion »

Heiko Langhans hat geschrieben:
Auf dem Planeten Karagam, einer eher bescheidenen Kolonie des Solaren Imperiums im Effnoy-System...
Bescheiden müßte eigentlich auch bedeuten, daß die kleine Kolonie noch in starkem Maße auf den Mutterplaneten Terra angewiesen ist. Nichtsdestotrotz ist für den Präsidenten Atlans Zellaktivator, von dem das Leben des zweitwichtigsten Mannes des Solaren Imperiums abhängt, nicht so bedeutsam wie die guten Beziehungen zu den Maakhs. Das steigert zwar die Spannung, aber ich kann diese Gewichtung nicht recht glauben.

Interessant sind die Aussagen über das Nebeneinander von terranischen Kolonisten und Maakhs im gleichen Sonnensystem. Ansonsten gibt es einige Schrecksekunden für den echten Atlan, bis er endlich seinen ZA zurückbekommt und das zwar erwartete, aber doch in ungewöhnlicher Weise gestaltete Ende seines Doppelgängers.
Heiko Langhans
Postingquelle
Beiträge: 4018
Registriert: 26. Juni 2012, 12:15
Wohnort: Reinbek

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 15. Juli 1974 erschien der 145. Roman der ATLAN-Serie:

Hans Kneifel: Die Instinkt-Spezialisten

Bild

Kurzzusammenfassung
Im Juli 2837 hilft der Terraner Ceeman Orient, der für Neu-Arkoniden auf dem Planeten Komdorr ein Strafgefangenenlager bewacht, bei der Vereitelung eines Fluchtversuchs von drei Schwerverbrechern.

Auf dem Planeten Ig'Tovonch bewährt sich Isidor Natzmann als Führer für Jagdgruppen.

Froom Wirtz ist Inhaber der so genannten Klondike-Bahn auf Mourt-Amont. Dabei handelt es sich um die Nachbildung einer alten Eisenbahn, mit der man mehrere Stunden durch die Ruinen einer ausgestorbenen Kultur fahren kann. Wirtz verhindert den Versuch einiger schwerbewaffneter Kidnapper, einen Millionär während der Fahrt zu entführen.

Orient, Natzmann und Wirtz werden zusammen mit zwölf anderen Menschen von der USO angeheuert, um als Instinktspezialisten eingesetzt zu werden. Bei dem Projekt sollen sie ein neues Leben anfangen, ohne von ihrer USO-Zugehörigkeit zu wissen. Erst eine bestimmte Nachricht soll ihr Wissen aktivieren. Wirtz wird auf dem Planeten Wiga-Wigo in der Eastside eingesetzt.

Im Mai 2843 meldet der USO-Beobachter Jean Atenro vom unabhängigen Planeten Komouir, dass plötzlich große Schwingkristall-Vorräte entdeckt worden sind. Es setzt ein Run auf Komouir ein. Da Wiga-Wigo in der Nähe liegt, soll Wirtz aktiviert werden. Die USO kann auf die Kode-Nachricht, Perry Rhodan werde Komouir besuchen, jedoch keine Reaktion feststellen. Da Atlan persönlich an dem Projekt beteiligt war, will er sich selbst um die Sache kümmern.

Handlung
Im USO-Hauptquartier Quinto-Center erhält Lordadmiral Atlan eine dringende Hyperfunkmeldung vom USO-Spezialisten Jean Atenro. Dieser ist auf Komouir im Tiffak-System, in der Eastside gelegen, stationiert. Dort sind vor 20 Tagen Schwingquarze entdeckt worden, und ein Run von Glücksrittern, Abenteurern, Händler, Prospektoren und Springern hat eingesetzt. Eigentlich hätte diese Meldung schon früher in Quinto-Center eintreffen müssen, denn im Deylight-System auf Wiga-Wigo, 5,8 Lichtjahre von Tiffak entfernt, ist der Instinktspezialist Froom Wirtz stationiert worden. Dieser hat offenbar versagt, und Atlan ruft Sellbegg Garobier herbei, mit dem er zusammen vor sechs Jahren das Projekt IS in die Wege geleitet hat. Während der Wartezeit erinnert sich der Arkonide zurück an den Juli 2837:

Ceeman Orient gehört zu einer terranischen Söldnertruppe, die auf dem Planeten Komdorr ein neuarkonidisches Strafgefangenenlager bewachen. Große Nervosität befällt ihn und seine Kollegen Bobby Mondina und Alncraft. Die Männer spüren instinktiv, dass sich eine unheilvolle Entwicklung im Lager anbahnt. Die Gefangenen Kim Zahok, Rotta N'honk und Russel Zunt terrorisieren seit Wochen die übrigen Strafgefangenen. Ceeman Orient rechnet mit einem baldigen Ausbruch der drei Schwerverbrecher. Er träumt davon, dass die drei Verbrecher von einer geheimnisvollen Kraft über den Dschungel bis zu einem Materietransmitter transportiert werden.

Eine Mondfinsternis wird für den Ausbruch genutzt. Starker Wind treibt eine Unzahl etwa 100 Meter durchmessender Ballons auf das Lager zu. Ceeman Orient und seine Männer aktivieren sämtliche Beleuchtungsanlagen und Aufzeichnungsgeräte. Roboter gehen in Stellung. Die gläserne Mauer wird von einem Strahlengitter abgedeckt. Bei Zerstörung der Ballons werden Massen kleinerer Ballons mit drei bis vier Metern Durchmesser freigesetzt. Die Flugkörper überlasten das energetische Gitter über dem Lager. Dunkler Rauch aus den Ballons nimmt den Wachmannschaften die auch durch die Mondfinsternis eingeschränkte Sicht. Zahok, N'honk und Zunt hängen sich an drei große Ballons, die schnell an Höhe gewinnen und vom Wind fortgetrieben werden.

Erst in der Küstenregion werden die flüchtigen Verbrecher eingeholt. Die drei Ballons landen an einem Fluss. Im dichten Dschungel der Uferzone wird Russel Zunt gestellt, gefesselt und im Gleiter der drei Wächter verstaut.

Auf einer flachen Insel mitten im Fluss finden Ceeman Orient und seine beiden Kollegen die Spuren Zahoks und N'honks. Ein aktivierter Transmitter wartet auf die beiden Verbrecher. Ceeman Orient handelt bei der Verfolgung instinktiv, so dass er den Fliehenden immer einen Schritt voraus ist. Rotta N'honk und Kim Zahok werden von Orient paralysiert. Auch diese beiden werden in den Gleiter verfrachtet und zusammen mit dem Transmitter ins Lager zurückgebracht. Dort ist inzwischen ein Raumschiff der USO gelandet. Ceeman Orient wird für den Dienst bei der USO rekrutiert.

Als Garobier bei Atlan eintrifft, bringen sie sich alle Daten der insgesamt sechs männlichen und drei weiblichen Instinkt-Spezialisten in Erinnerung. Wirtz galt immer als der fähigste unter ihnen, und daher ist sein Schweigen sehr enttäuschend.

Auf der unwirtlichen Welt Ig'Tovonch beweist Isidor Natzmann sein Können als Führer von Jagdgruppen. Mehrfach rettet er Safarigästen das Leben und tut dies immer aus einem Instinkt heraus. Auch diesmal ist Natzmann mit einer Karawane auf der Jagd nach Squoppern unterwegs. Nach langer ermüdender Jagd werden zwei der riesigen Tiere erlegt. Nach zwei anstrengenden Wochen kehrt Natzmann mit seinen Jagdgästen nach Tovonch-Frontier zurück. Auf dem kleinen Raumhafen steht ein 100 Meter durchmessendes Kugelraumschiff. Die USO unterbreitet Isidor Natzmann das Angebot, an einem von Lordadmiral Atlan initiierten Projekt teilzunehmen. Natzmann erbittet sich Bedenkzeit. Nach sieben Tagen verlässt er mit dem USO-Schiff Ig'Tovonch.

Jean Atenro bleibt auf Komouir nur die Rolle des Beobachters. Selbst das von ihm lancierte Gerücht, die Solare Flotte, ja Perry Rhodan, der Großadministrator höchstpersönlich, würde demnächst im Tiffak-System eintreffen, sorgt nicht für Ruhe. Viele Menschen sind schon wegen der Gier nach Macht und Geld gestorben.

Auf der solaren Kolonie Mourt-Amont betreibt Froom Wirtz die so genannte Klondike-Bahn. Dabei handelt es sich um den Nachbau einer alt-terranischen Eisenbahn aus dem 19. Jahrhundert. Diese fährt entlang der Artefakte einer planetaren Kultur, die vor langer Zeit schon ausgestorben ist. Wirtz verdient mit der Bahn Millionen von Solar. Der Multimillionär Alabama DePeer hat sich angekündigt. Im Vorfeld werden alle Besucher der Klondike-Bahn durchleuchtet. Acht Männer fallen Doman Riley, dem Sicherheitschef, auf. Riley vermutet eine Entführung des Millionärs. Wirtz und der Sicherheitschef unternehmen eine Kontrollfahrt mit der Klondike-Bahn, um etwaige Möglichkeiten einer Entführung auszukundschaften. Wirtz vermutet, dass der Anschlag auf DePeer im Höhlenlabyrinth der Opferstätten erfolgen wird. Als der Millionär dort mit der Klondike-Bahn eintrifft, werden zwei Männer entdeckt, die in den Ruinen einen kleinen Transmitter zusammenbauen. Dann stoppen sie den herannahenden Zug, indem sie die Energieleitlinie durchtrennen. DePeer und seine Tochter Petra werden mit Strahlwaffen bedroht. Froom Wirtz, Doman Riley und Männer der Wachmannschaft greifen ein. Wirtz gelingt es, das Mädchen aus der Gefahrenzone zu bringen. Mit einem Schuss zerschmilzt die Basisplatte des Transmitters und setzt das Gerät damit außer Funktion. Riley schlägt den Entführer, der den Millionär bedroht, nieder. Die restlichen fünf Kidnapper verschwinden in den Tiefen der Höhlenwelt. Sie werden von den Sicherheitsleuten in ein Feuergefecht verwickelt. Beträchtlicher Schaden entsteht an der Klondike-Bahn. Einige Entführer finden den Tod, andere werden verhaftet und von der planetaren Polizei in Gewahrsam genommen.

Wirtz entspannt sich von den Strapazen bei klassischer Musik von Monteverdi, als ein Mann in dunkelgrauer Uniform eintritt und ihm ein Angebot der USO überbringt. Froom Wirtz verlässt Mourt-Amont.

Insgesamt wurden 16 Männer und Frauen von der USO angeworben und dem IS-Programm zugeordnet. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit blieben neun Personen übrig, die auf ebenso vielen Planeten stationiert wurden. Dazu gehörte auch Wirtz und die Instinktspezialisten, denen das Wissen um ihren Status zunächst genommen wurde, sollten durch bestimmte Ereignisse aktiv werden. Im seinem Fall ist das jedoch nicht geschehen, und Atlan sieht sich an diesem 16. Mai 2843 gezwungen, auf Wiga-Wigo nach dem Rechten zu sehen.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Heiko Langhans
Postingquelle
Beiträge: 4018
Registriert: 26. Juni 2012, 12:15
Wohnort: Reinbek

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Heiko Langhans »

Der Roman ist der Auftakt zu einer Art-Crossover-Zyklus, der die Varganen-Thematik aus der Kristallprinz-Ebene reflektiert.

Kein guter Auftakt: Kneifels Schreibe ist das einzige, was den Text vor seiner hanebüchenen Grundidee (Instinktspezialisten) rettet. Da merkt man, dass Expokrat Voltz, wenn er versucht, Ideen Scheerscher Machart zu präsentieren, gründlich auf den Bauch fällt. Der Altmeister hätte uns ausführlich erklärt, warum diese Undercover-Truppe die geniale Antwort auf finstere Probleme ist, und wir hätten es ihm geglaubt. Bei Voltz funktioniert das hier nicht.

... und irgendwie erinnert mich das Ganze an die Rekrutierungsprozedur aus der deutschen Quasi-SF-Serie Alpha-Alpha, wo jemand zum Spitzenagenten ernannt wird, nur weil er ein wenig laterales Denken beherrscht.

Indes: Der Zyklus wird nach zähem Beginn besser.
Benutzeravatar
dandelion
Kosmokrat
Beiträge: 7398
Registriert: 15. August 2013, 22:23

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von dandelion »

Die IS (aus heutiger Sicht eine verfängliche Bezeichnung) müssen ihren Wert erst noch beweisen. Das erste Heft gibt nicht unbedingt zu Jubelstürmen Anlass, auch wenn mir einige Abschnitte wie zum Beispiel die Fahrt mit der Klondike-Bahn recht gut gefallen haben.
Heiko Langhans
Postingquelle
Beiträge: 4018
Registriert: 26. Juni 2012, 12:15
Wohnort: Reinbek

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 29. Juli 1974 erschien der 147. Roman der ATLAN-Serie:

Ernst Vlcek: Im Bann der Hohlwelt

Bild

Kurzzusammenfassung
Froom Wirtz arbeitet auf Wiga-Wigo in der kleinen Siedlung Menschende an der Bergung eines uralten Raumschiffes, als Wiga-Wigo vom Hohlwelt-Syndrom befallen wird. Die gesamte Bevölkerung meint bis auf wenige Ausnahmen, in einer Hohlwelt zu leben, und vergisst alles über Raumfahrt. Wirtz und sein Freund Helvin Proterrand sind nicht betroffen und werden so als Verrückte gejagt. Die Verfolgung wird so fanatisch, dass Proterrand dabei ums Leben kommt. Von einer Forschungs-Station aus schlägt sich Wirtz mit der Hilfe eines Jägers zum Raumhafen der Hauptstadt Brantonfeyn durch.

Handlung
Auf dem Planeten Wiga-Wigo beteiligt sich Froom Wirtz an archäologischen Ausgrabungen. Weitere Schatzgräber sind Helvin Proterrand und der dürre Ertruser Spindel. Dazu haben sie abseits der Hauptstadt Brantonfeyn im Dschungel die Siedlung Menschende aufgebaut, wo insgesamt 300 Personen leben. Bei dem tief im Erdreich steckenden Objekt scheint es sich um ein Raumschiff zu handeln, und dessen Freilegung gestaltet sich gefährlich. So hat der araische Mediker Algiaro auch täglich einiges zu tun.

Plötzlich treten bei den Grabungen in einem Stollensystem Schwierigkeiten auf. Die Schatzgräber sind auf einen Unterschlupf von Wühltigern gestoßen. Wirtz rast mit einem Zugwagen in die Tiefe. Am Ort des Stolleneinbruchs findet er Helvin Proterrand in einen Kampf auf Leben und Tod mit einer der Raubkatzen verwickelt. Mit seinem Energiestrahler tötet Wirtz die Raubkatze. Proterrand wird zu Dr. Algiaro gebracht, der die zahlreichen Biss- und Kratzwunden behandelt.

Am Abend besucht Wirtz seine Freundin Vianna Moriod. Er gesteht ihr seine Absicht, mit einem Raumschiff von Wiga-Wigo abfliegen zu wollen. Doch Via lacht ihn nur aus. Raumschiffe und Raumfahrt sind ihr plötzlich völlig unbekannt und hätten in einer Hohlwelt wie Wiga-Wigo auch wenig Sinn. Wirtz muss daran denken, dass auch Spindel bei den Ausgrabungen nicht mehr von einem Raumschiff, das die Schatzgräber tief unter der Oberfläche zu finden hoffen, gesprochen hat, sondern von einer Stadt. Froom Wirtz bittet Vianna, am nächsten Tag Dr. Algiaro aufzusuchen, um mit ihm über ihre Gedächtnislücke zu sprechen.

Bevor Dr. Algiaro mit der Untersuchung Viannas beginnt, bittet er Wirtz, nach Helvin Proterrand zu sehen, der vom Arzt ans Krankenbett gefesselt wurde, da er angeblich nur wirres Zeug von sich gibt. Doch Proterrand hat mit dem Ara nur über das abgestürzte Raumschiff gesprochen. Dr. Algiaro diagnostiziert eine beginnende Psychose.

Vianna dreht den Spieß um und bittet ihrerseits den Ara, ihren Freund Froom Wirtz zu untersuchen, der ja davon überzeugt ist, dass Raumfahrt möglich ist, obwohl Wiga-Wigo eine Hohlwelt sei, in deren Mittelpunkt sich die Sonne befindet. Wirtz will nicht glauben, dass auch der Arzt von dieser Hohlwelt-Theorie überzeugt ist. Algiaro versucht, Wirtz zu paralysieren, um ihn nach Brantonfeyn in eine Klinik zu bringen. Wirtz entreißt dem Ara den Lähmstrahler. Dabei löst sich ein Schuss und trifft Algiaro ins Gesicht. Froom Wirtz befreit Helvin Proterrand und fesselt den Arzt ans Bett.

Froom Wirtz bemerkt, dass ihm die Bewohner von Menschende mit wachsendem Misstrauen begegnen. An der Grabungsstelle wird die Arbeit eingestellt. Die Schatzgräber verhalten sich gegenüber Wirtz aggressiv. Auch Spindel nimmt eine drohende Haltung ein.

Wirtz sucht bei Gombard Moriod Hilfe. In einem vorsichtigen Frage-Antwort-Spiel stellt sich heraus, dass auch der Richter ein Anhänger der Hohlwelttheorie ist. Wirtz verlässt das Haus.

Froom Wirtz rüstet sich mit Waffen und allerlei technischem Gerät aus und will mit Helvin Proterrand zur 200 Kilometer entfernten Forschungsstation im Dschungel. Dort erhoffen sie sich Hilfe gegen das Raumschiff. Denn ihre Vermutung zielt dahin, dass davon die beeinflussende Strahlung ausgeht, die das Hohlwelt-Syndrom bei den Menschen auslöst. Doch die aufgebrachte Menge vereitelt das Vorhaben. Das Haus des Instinktspezialisten wird in Brand gesteckt und umzingelt. Das Geländefahrzeug, mit dem die beiden Männer den Dschungel durchqueren wollen, vergeht in einer Explosion. Im Schutz von abgeschossenen Nebelgranaten gelingt es Wirtz und Proterrand, die Siedlung Menschende zu verlassen. Am Stadtrand stehlen sie ein Fahrzeug. Doch bald versagt der Wagen den Dienst, und so bleibt den Männern ein beschwerlicher Fußmarsch durch dichten Urwald, geplagt von Schlangen, Spinnen, Echsen und stechwütigen Mücken, nicht erspart. Beim Kampf mit einer zwölfbeinigen etwa drei Meter langen Raubkatze erleidet der ohnehin schon von der Auseinandersetzung mit Wühltigern gezeichnete Helvin Proterrand erneut schwere Verletzungen.

Da Helvins Beine beinahe gefühllos sind, ist es den beiden Männern damit unmöglich gemacht, den Dschungel zu Fuß zu durchqueren. Wirtz fasst eine ebenso phantastische wie gefährliche Möglichkeit ins Auge. Er besteigt einen Höckersaurier und zieht Proterrand mit einem Seil zu sich in luftige Höhe. Durch eine von Wirtz verursachte Explosion setzt sich der Saurier mitsamt seiner Herde in Bewegung. Die riesigen Tiere stürmen über eine savannenartige Ebene Richtung Dschungel, in dem sich die Forschungsstation verbirgt. Aus Menschende nähert sich schnell ein Gleiter. Die Besatzung steckt die Büsche in Brand. Unbeirrt rasen die Höckersaurier auf die Flammenwand zu. Das Feuer schließt die Tiere ein, die vor Angst hin und her rasen. Bei einem der abrupten Wendemanöver reißt die Liane, mit der Helvin festgebunden ist. Er stürzt vom Nacken des Sauriers. Helvin Proterrand gerät zwischen die Beine des Tieres und wird zertrampelt. Froom Wirtz, der sich nur noch mit Mühe halten kann, erschießt den Saurier, als dieser kurz anhält. Die Flammen kommen immer näher.

Zwei Wissenschaftler aus der Forschungsstation, Dr. Arlon Petheys und Dr. Kliev Spica, haben den Buschbrand bemerkt. Es gelingt ihnen, das Feuer einzudämmen. Sie finden die verkohlten Überreste der Höckersaurierherde. In unmittelbarer Nähe der Tiere liegt auch ein bis zur Unkenntlichkeit verbrannter Mann. Dr. Petheys findet im Bauch des Leitbullen Froom Wirtz. Der Instinkt-Spezialist hat das Tier aufgeschlitzt und ist in die Körperhöhlung gekrochen. Die Wissenschaftler bringen Wirtz in ihre Station.

Dort belauscht er ein Gespräch zwischen Petheys und Cera, einer Krankenschwester. Dabei wird Wirtz klar, dass auch die Stationsbesatzung vom Hohlweltwahn befallen ist. Er nimmt Cera als Geisel und trifft im Gleiterhangar der Station auf Dr. Petheys und bewaffnete Männer. Doch durch die Bedrohung Ceras sind den Wachen die Hände gebunden. Wirtz startet mit einem der beiden Gleiter der Station Richtung Brantonfeyn. Das Fahrzeug erhält von den schweren Desintegratorgeschützen, mit denen die Forschungsstation bestückt ist, einen Streifschuss. Einige Kilometer vor der Küstenregion verliert der Gleiter immer mehr an Höhe.

Ein weiteres Fahrzeug mit Spindel und Steam Styror an Bord taucht neben Wirtz' Gleiter auf. Wirtz betätigt den Schleudersitz. Spindels Gleiter stürzt mit versagenden Triebwerken ins Meer. Froom Wirtz schwimmt auf das Ufer zu, doch die Strömung treibt ihn immer weiter auf Meer hinaus. Seine Kräfte erlahmen und er verliert das Bewusstsein.

Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich an Land in der Obhut von Gragmor Teiger, einem Waldläufer und Jäger, der die Auseinandersetzung beobachtet und ihn mit seinem Luftkissenfahrzeug vor dem sicheren Tod gerettet hat. Teiger erklärt sich bereit, Wirtz mit dem Luftkissenfahrzeug zum Schrottpark von Brantonfeyn zu bringen. Am Ziel angelangt, erweist es sich, dass mit dem Schrottpark der Raumhafen gemeint ist. Dort parken einige Raumschiffe, die Teiger als Maschinenschrott bezeichnet. Er entlässt Wirtz, der zu verzweifeln beginnt. Ist er allein auf einer Welt voller Besessener?

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Benutzeravatar
dandelion
Kosmokrat
Beiträge: 7398
Registriert: 15. August 2013, 22:23

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von dandelion »

Ein Blick in das Titelverzeichnis zeigt, daß Ernst Vlcek zu dieser Zeit eher selten USO-Romane verfasst hat. Eigentlich schade, denn zumindest dieser Roman ist gut gelungen. Es stellt sich heraus, daß Froom Wirtz beileibe kein Versager ist, sondern ein USO-Mann von echtem Schrot und Korn, der sich im Kampf gegen eine plötzlich feindliche Umwelt behauptet.

Das gestrandete Raumschiff bzw. nach anderer Sichtweise die versunkene Stadt, gibt genügend Rätsel auf, um Interesse am nächsten Heft zu wecken.
Benutzeravatar
AARN MUNRO
Kosmokrat
Beiträge: 9594
Registriert: 16. September 2013, 12:43
Wohnort: Berlin, Terra und die Weiten des Kosmos

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von AARN MUNRO »

Und der halbe Kugelraumer als Schutzhelm macht das TiBi dann auch noch interessant... :D
Eigentlich war der Vlcek gut in USO-Romanen. Hätte einfach mehr davon schreiben müssen...
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"

"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
Heiko Langhans
Postingquelle
Beiträge: 4018
Registriert: 26. Juni 2012, 12:15
Wohnort: Reinbek

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Heiko Langhans »

Vlcek war immer mehr dem Innenraum zugetan als dem Weltraum. Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster: Eigentlich war er kein SF-Autor im klassischen PR-Sinne (Space Opera). Im Horror-Bereich war er besser aufgehoben.

Er beschrieb gerne psychische Absonderlichkeiten (von daher passte das Romanthema zu ihm), aber extrapolative Anssätze waren ihm eher fremd.
Benutzeravatar
AARN MUNRO
Kosmokrat
Beiträge: 9594
Registriert: 16. September 2013, 12:43
Wohnort: Berlin, Terra und die Weiten des Kosmos

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von AARN MUNRO »

Ja, aber er hat einige sehr gute SF-Romane gewschrieben (meiner Meinung nach). Meistens zwar die Planetenroman-TBs aber auch einige gute PR/Atlanhefte.
Der "endlose Alptraum" oder "der Untergang des Solaren Imperiums" auch die Michael Rhodan-Romane fand ich wirklich (damals) gut. Aber wahr ist, im Horrorbereich lief er wohl zur Hochform auf. Und lt. eigener Aussage konnte er wohl manchmal das PR-Expose gar nicht abdecken, weil ihm diese Themen oder Charakter nicht lagen (mindestens einmal).
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"

"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
Lumpazie
Kosmokrat
Beiträge: 5109
Registriert: 25. Juni 2012, 21:49
Wohnort: Neben der Furth von Noricum

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Lumpazie »

Na, ich denke das schlugen zwei Seelen in seiner Brust - aber Heiko kann schon recht haben - die Tendenz ging mehr zum Phantastik- und Horrorbereich. Wer weiß was aus Dämonenkiller noch geworden wäre, hätte man ihn seinerzeit nicht eingestellt. Stattdessen durfte er die große SF-Serie Perry Rhodan nach Voltz Tod lenken - aber insgesamt hat er das doch sehr gut gemacht (mit einigen sehr groben Schnitzern, die es nicht gebraucht hätte). Schade nur, das er in seinem dritten Lebensabschnitt keine Zeit mehr hatte, im Horrorbereich neue Akzente zu setzten :(
Heiko Langhans
Postingquelle
Beiträge: 4018
Registriert: 26. Juni 2012, 12:15
Wohnort: Reinbek

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 12. August 1974 erschien der 149. Roman der ATLAN-Serie:

Hans Kneifel: Vergessen über Wiga-Wigo

Bild

Kurzzusammenfassung
Auf dem Raumhafen muss Froom Wirtz einen Verrückten namens Stevmobäer in Notwehr töten, der sämtliche Hyperfunkgeräte in den Raumschiffen zerstört hat. Da Wirtz als nicht aktivierter Agent kein Raumschiff fliegen kann, quartiert er sich mit dem Raumfahrer Kilter Shann in der Stadt ein. Auf der Suche nach Hinweisen besucht er eine okkultistische Sitzung, bei der ein junges Mädchen namens Terrania Skeller unter Trance von Raumschiffen und erwachten Mächtigen erzählt. Angesichts des verwahrlosten Zustands des Kindes entführt Wirtz Terrania spontan. Als Shann ihn verrät, gerät er in Konflikt mit der örtlichen Polizei und flüchtet mit Terrania auf den Raumhafen.

Atlan fliegt mit der Korvette STARTRAIN Wiga-Wigo an, um nach dem Verbleib Wirtz' zu forschen. Beim Landeanflug unterliegt die Besatzung dem Hohlwelt-Syndrom, so dass die Korvette abstürzt. Atlan wird als einziger Überlebender von Wirtz aus dem Wrack geborgen. Wirtz, Atlan und Terrania finden eine bedingt flugbereite Space-Jet, mit der sie Wiga-Wigo verlassen und Komouir anfliegen.

Handlung
Nach seiner Ankunft am rund 100 Kilometer südlich von Brantonfeyn gelegenen Raumhafen beginnt Froom Wirtz damit, die Einrichtungen zu untersuchen. Alle Gebäude und die parkenden Raumschiffe scheinen verlassen zu sein. Im verlassenen Hauptgebäude streunen zahlreiche Wildhunde herum, die sich vor Hunger selbst auffressen. Mit dem Schocker wild um sich feuernd, durchbricht Wirtz den Belagerungsring, den die Tiere um ihn gezogen haben. Endlich erreicht er den Ausgang. Hinter ihm schließt sich die Tür wieder. Die geifernden Hunde bleiben im Gebäude zurück.

Froom Wirtz macht sich auf den Weg zum kleinen Hotel, das auf Stelzen inmitten eines kleinen Sees liegt. Im ebenfalls menschenleeren Deylight-Hotel unterzieht er sich einer gründlichen und wohltuenden Körperreinigung, versorgt sich mit frischer Kleidung und bereitet sich eine warme Mahlzeit. Im besten Hotelzimmer legt er sich zur Ruhe.

Wirtz erwacht, als sich ein Unbekannter mit einem schweren Handscheinwerfer über ihn beugt. Mit einem Knüppel wird Wirtz außer Gefecht gesetzt. Als er die Besinnung wiedererlangt, findet er sich nackt in der Hotelhalle wieder. Er ist mit dünnen Ketten an Säulen der Halle gefesselt. Wirtz vernimmt irres Gelächter. Ein Schatten fällt auf ihn. Stevmobäer, in dessen Gebiet Wirtz eingedrungen ist, betritt die Hotelhalle. Die zerlumpte und vor Schmutz starrende Gestalt ist wahnsinnig. Stevmobäer unterliegt nicht dem Hohlwelt-Syndrom. Damit wäre er eigentlich ein Verbündeter des Instinktspezialisten, wenn nicht sein Irrsinn wäre. Stevmobäer betrachtet Wirtz als seinen Feind und will ihn auf grausame Weise töten. Zu allem Unglück erzählt der »König des Raumhafens«, dass er alle Hyperfunkgeräte der auf dem Raumhafen liegenden Schiffe zerstört hat. Nun können nämlich die Geister des Alls nicht mehr gerufen werden. Des Weiteren behauptet Stevmobäer, zwei Männer getötet zu haben, und nun soll auch Wirtz sterben, weil er in sein Reich eingedrungen ist.

Er beginnt, Wirtz mit dem Honig der Franckabienen zu bepinseln. Wirtz gelingt es, Stevmobäer durch einen Fußtritt zu Fall zu bringen. Dabei bekleckert sich der Irre am ganzen Körper mit Honig. Dann öffnet Stevmobäer einen Behälter, in dem Graavies untergebracht sind. Froom Wirtz zittert vor Todesangst. Die Insekten krabbeln aus dem Behälter und werden vom Duft des Honigs angelockt. Unbeirrbar marschieren sie auf Wirtz zu.

Am 17. März 2843, um 00:07 Uhr, verlässt Lordadmiral Atlan an Bord der STARTRAIN Quinto-Center. Das Raumschiff nimmt Kurs auf Wiga-Wigo.

In der Halle des Deylight-Hotels wartet Froom Wirtz auf den Tod. Irres Gelächter und laute rituelle Musik dröhnen durch die Halle. Dann gellt plötzlich ein Schrei auf. Die Graavies haben ihre Marschrichtung geändert. Sie klettern an Stevmobäer hoch und verbeißen sich in seine Haut. Vom Blut aus unzähligen Wunden werden die Insekten angelockt. Die Graavies gebärden sich wie rasend und beginnen, den Irren langsam bei lebendigem Leib aufzufressen. Stevmobäer schleppt sich ins Freie. Seine Schmerzensschreie verstummen, als die Ameisen in seinen Mund eindringen.

Froom Wirtz gelingt es, sich von den Ketten zu befreien. Er schließt die Tür zur Hotelhalle. Dabei sieht er den toten Stevmobäer, der unter einem Haufen rasender Graavies kaum noch zu erkennen ist. Wirtz zieht sich in ein Zimmer zurück, duscht ausgiebig, legt frische Kleidung an und schläft sich aus. Erst am Abend erwacht er wieder und macht sich auf, um vielleicht doch noch ein intaktes Hyperfunkgerät in einem der Raumschiffe zu finden. Doch seine Hoffnung wird enttäuscht. Stevmobäer hat ganze Arbeit geleistet.

Wirtz bewaffnet sich mit einem schweren Kombinationsstrahler und verlässt mit einem Gleiter den Raumhafen. Er fragt sich einmal mehr, wieso er in extremen Situationen plötzlich auf Erfahrungen und Kenntnisse zurückgreifen kann, die er niemals erlernt hat. Kurz vor Brantonfeyn findet er Kilter Shann, der nicht mehr weiß, dass er einmal ein Raumfahrer war, und nimmt ihn in die Stadt mit. Die beiden Männer mieten sich eine Wohnung. Shann, der auch am Hohlwelt-Syndrom leidet, entpuppt sich als ausgezeichneter Koch. Wirtz und Shann verschaffen sich einen ersten Überblick über die Verhältnisse in der Stadt. Im Lokal Zum Einbeinigen, der alle sieben Zehen verlor lernt Wirtz das Mädchen Eriadne kennen. Sie führt Wirtz und Shann in einen Klub für Okkultismus, in dem Terrania Skeller auftritt.

Das Mädchen spricht in Trance von »Mächtigen«, die in ihrem Raumschiff geschlafen haben, bis sie geweckt wurden und auf Wiga-Wigo das Hohlwelt-Syndrom hervorriefen, durch das die Kolonisten alles über den Weltraum und die Raumfahrt vergessen haben. Nach ihrem Auftritt wird das Mädchen in einem Nebenraum gebracht, um sich von den Strapazen zu erholen. Wirtz hat dem Ganzen wie unter Suggestion zugehört und fasst den Entschluss, Skeller, die er für immun hält, zu entführen.

Doch zunächst kommt es zu einer angenehmen Nacht mit Eriadne. Tags darauf kann er das Mädchen mit Leichtigkeit entführen und in die gemeinsame Wohnung mit Shann bringen. Kilter Shann ist entsetzt, dass Terrania bei ihnen untergebracht ist. Nach einem ausgiebigen Frühstück verlässt Shann die Wohnung, um sich angeblich nach Arbeit umzusehen. Erst spät am Nachmittag versucht Wirtz, mehr Informationen aus Terrania herauszulocken. Doch das Mädchen weiß nicht, was es in Trance von sich gibt. Wirtz bemerkt, dass sich vier schwere Gleiter der Polizei nähern. Kilter Shann hat ihn bei den Behörden angezeigt.

Am 25. Mai erreicht die STARTRAIN das Deylight-System. Die Raumhafenkontrolle von Wiga-Wigo antwortet nicht. Bei der Annäherung an den Planeten stellen die Ortungsspezialisten fest, dass ein anscheinend normales Leben auf der Oberfläche abläuft. Daher ist es ihnen unverständlich, warum niemand auf die Funksignale der STARTRAIN reagiert.

Atlan entschließt sich zur Landung. Beim Eintritt in die Atmosphäre bemerkt der Lordadmiral an Lutz, dem Piloten, ein seltsames Verhalten. Der Mann starrt verständnislos auf die vor ihm liegenden Kontrollen. Führerlos rast die STARTRAIN der Planetenoberfläche entgegen. Lutz weiß nicht einmal mehr, dass er sich in einem Raumschiff befindet. Das Hohlwelt-Syndrom hat die STARTRAIN fest im Griff.

Atlan gelingt es, den Autopiloten zu aktivieren, doch die Geschwindigkeit ist viel zu hoch. Die auf Volllast arbeitenden Triebwerke schaffen es nicht, die Korvette abzufangen. Die ausgefahrenen Landestützen brechen beim Kontakt mit dem Bodenbelag des Raumhafens. Die STARTRAIN wird mehrmals in die Luft geschleudert. Atlan schaltet alle Energieerzeuger ab. Das völlig zerstörte Schiff kommt beim Kontrollturm des Raumhafens zur Ruhe.

Froom Wirtz wird von den Polizisten beschuldigt, Terrania Skeller entführt zu haben. Der Instinktspezialist entkräftet die von Kilter Shann erhobenen Anschuldigungen. Das Mädchen, das fröhlich mit dem Betrachten von Lesespulen beschäftigt ist, unterstützt Wirtz. Der Terraner und Skeller werden zur Protokollaufnahme in die Polizeistation gebracht, wo Wirtz mit breiten Metallbändern an einen Sessel gefesselt und das Mädchen einer schonungslosen Befragung durch einen Psychologen unterzogen wird. Weinend schmiegt sich Terrania an Wirtz. Ein Polizist löst die Fesseln und bringt Wirtz und das Mädchen in die Wohnung zurück.

Kilter Shann taucht auf und schaltet die Wachposten mit dem Schocker aus. Wirtz fliegt mit Terrania in einem Gleiter zum Raumhafen, dem vermeintlich sichersten Ort auf Wiga-Wigo, da er ja nach Ansicht der Hohlwelttheorie-Anhänger überhaupt nicht existiert. Wirtz bringt Terrania im Deylight-Hotel unter. Danach wendet er sich dem Wrack der STARTRAIN zu. In der Kommandozentrale findet er den bewusstlosen Lordadmiral, von den Sicherheitsgurten halb erdrosselt und mit blutverschmiertem Gesicht. Er seilt sich mit dem Arkoniden durch die aufgerissene Schiffshülle ab und schleppt Atlan ins Hotel. Ein Wechselbad, Kaffee, Alkohol, ein Medoroboter und die Impulse des Zellaktivators bringen den Chef der USO nach Stunden wieder auf die Beine. Nach einer Lagebesprechung kommen die beiden Männer überein, am nächsten Morgen die auf dem Raumhafen liegenden Schiffe neuerlich zu durchsuchen, um einen intakten Hypersender zu finden. Terrania freut sich auf eine baldige Reise in einem Raumschiff, obwohl sie gar nicht weiß, was das eigentlich ist.

Am Rand des Raumhafens stoßen Atlan und Wirtz auf die SJ-CH-2378. Bis auf das Hyperfunkgerät ist die Space-Jet in einwandfreiem Zustand. Atlan schaltet alle Anlagen und die Triebwerke nach einem Probelauf wieder aus. Der Start von Wiga-Wigo wird für den nächsten Morgen festgesetzt.

Auf dem Rückweg zum Hotel werden sie von zwei riesigen planetaren Tigern verfolgt und angegriffen. Atlan kann die Tiere mit einem Energiestrahler erlegen.

Nach einer ruhigen Nacht verlassen Atlan, Wirtz und Terrania das Deylight-Hotel, beladen mit kleinen Kühlcontainern, die mit Nahrungsmitteln gefüllt sind. Gekonnt startet der Lordadmiral die Space-Jet. Nach einem Rundflug über den Raumhafen verschwindet die SJ-CH-2378 am 30. Mai im Himmel über Brantonfeyn. Ihr Ziel ist Komouir im nahen Tiffak-System.

Kilter Shann, der ebenfalls den Raumhafen erreicht hat, beobachtet den Start des Schiffes. Er weiß, dass sein Freund Froom Wirtz niemals wiederkommen wird.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Benutzeravatar
dandelion
Kosmokrat
Beiträge: 7398
Registriert: 15. August 2013, 22:23

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von dandelion »

Hans Kneifel macht zu Beginn mit der grenzwertigen Folterszene einen Abstecher ins Horrorgenre, aber dann geht es doch in erträglicher Manier weiter. Wie schon im Vorroman ist Wirtz ein Mann, dem man gerne bei seinen Abenteuern folgt. Diesmal rettet er sogar Atlan das Leben.

In der manchmal nicht so zufriedenstellenden Atlan-Serie war dies ein recht guter Roman. Wirklich gestört hat mich eigentlich nur der unmotivierte Verrat durch Shann und dessen späteres Umschwenken. Fand ich nicht recht glaubhaft.
Heiko Langhans
Postingquelle
Beiträge: 4018
Registriert: 26. Juni 2012, 12:15
Wohnort: Reinbek

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 26. August 1974 erschien der 151. Roman der ATLAN-Serie:

H.G. Francis: Das schweigende Raumschiff

Bild

Kurzzusammenfassung
Atlan, Froom Wirtz und Terrania Skeller landen bei der Stadt Rekeul auf Komouir, wo Goldgräber-Stimmung um den örtlichen Vulkan herrscht. Die Versuche des Arkoniden, der unter falschem Namen agiert, die gefundenen Schwingkristalle zu untersuchen, scheitern, da eine Gesellschaft namens GRUC mit Mafia-Methoden ein Monopol auf den Ankauf der Kristalle aufrechterhält. So übernehmen die Neuankömmlinge ebenfalls ein Prospekt, um mit der Hilfe des Schatzsuchers Giorg Pigeon einen eigenen Kristall auszubuddeln.

Nachdem man keinen Erfolg hat, nimmt Atlan einem bewusstlosen Schatzgräber, dem er zuvor das Leben gerettet hat, einen Kristall ab und lässt dafür Geld zurück. Da die GRUC jedoch ihr Monopol unterlaufen sieht, stellen sie Atlans Tat als Diebstahl hin, was die Todesstrafe durch Sturz in den Vulkan zur Folge hat. Bevor das Urteil jedoch vollstreckt werden kann, findet Pigeon auf dem Prospekt gewaltige Howalgonium-Vorräte und kauft den Arkoniden frei.

Während der von Pigeon ausgerufenen Feier erscheint das Raumschiff von Wiga-Wigo, eine Scheibe mit 3000 Metern Durchmesser, über Komouir. Als Folge unterliegt Komouir nun auch dem Hohlwelt-Syndrom, zusätzlich zerfallen die gefundenen Kristalle alle zu Staub. Atlan muss bei einem Versuch, das Scheibenschiff zu untersuchen, die Space-Jet aufgeben. Kurz darauf stürzt der Riesenraumer ab, was einen Ausbruch des Vulkans zur Folge hat. Die Bewohner der Stadt verurteilen Atlan und Wirtz als Sündenböcke zum Tode. Atlan aktiviert die USO-Ausbildung Wirtz', so dass sie sich mit vereinten Kräften befreien können. Danach befreien sie Terrania aus der Gewalt der GRUC-Leute und machen sich zu Fuß auf den Weg zu dem abgestürzten Scheibenraumer, da alle Schiffe auf dem Raumhafen besetzt oder durch den Vulkanausbruch in Mitleidenschaft gezogen worden sind.

Handlung
In der Stadt Rekeul auf dem Planeten Komouir besuchen Sekker, Eps und Eyloschobae, drei nicht gerade zimperliche Einkäufer der GRUC, den Geschäftsmann Go Verrit an Bord seiner auf dem Raumhafen stehenden knallroten Space-Jet. Verrit kauft den Prospektoren die gefundenen Schwingquarze zu anständigen Preisen ab. Das ist der GRUC ein Dorn im Auge. Die drei Männer versuchen, Verrit einzuschüchtern. Doch der Händler, der die Einrichtung der Jet und auch sich selbst durch Prallfelder schützt, zeigt keinen Respekt und verweist die Mitarbeiter der GRUC von Bord. Eps behält er in der Schleuse zurück. Die beiden anderen Männer hören durch das geschlossene Schott wilde Kampfgeräusche und vermuten, dass der Epsaler Verrit vermöbelt. Als das Schott wieder auffährt, ist der Terraner verschwunden. Eps liegt mit deutlich sichtbaren Kampfspuren bewusstlos am Boden. Als er wieder bei Sinnen ist, erzählt er den ungläubig lauschenden Kollegen, dass er von Verrit mit bloßen Händen ins Land der Träume geschickt worden ist.

Die Space-Jet SJ-CH-2378 mit Atlan, Froom Wirtz und Terrania Skeller an Bord, landet auf dem Raumhafen von Rekeul in unmittelbarer Nähe des roten Raumschiffes. Die Behörden nehmen von der Landung keine Notiz. Atlan legt Maske an, um beim Besuch der Stadt nicht erkannt zu werden. Er will sich als Bralt Meeker ausgeben. Atlan und Wirtz verlassen die Jet, während Terrania an Bord zurückbleibt.

Die beiden Männer geben sich als Forscher und Wissenschaftler aus. Vor einem Restaurant treffen sie Giorg Pigeon, der sie zur Hauptniederlassung der GRUC bringt. Dort werden kugelrunde Schwingkristalle ausgestellt, von denen Meeker bezweifelt, dass diese exakte Form natürlichen Ursprungs sein kann. Während einer kurzen Unterhaltung mit zwei GRUC-Mitarbeitern stürmen drei Kampfroboter das Gebäude und töten die beiden GRUC-Leute. Dann raffen sie die ausgestellten Kristalle und auch jene, die einer der Prospektoren zum Kauf angeboten hat, an sich. Während des Rückzugs stecken die Maschinen die Wände der Eingangshalle in Brand. Wirtz und Meeker bleiben unversehrt und werden von der Polizei zu dem Überfall befragt.

Zurück auf dem Raumhafen bemerken sie, dass die rote Space-Jet von Energiekanonen bedroht wird. Provokant geht Bralt Meeker auf das kleine Raumschiff zu. Die Bodenschleuse öffnet sich vor ihm, und er geht an Bord. Beim Gespräch mit Go Verrit versucht Atlan, in den Besitz eines der runden Schwingkristalle zu kommen. Doch Verrit konnte bisher keinen einzigen Kristall von den Schatzgräbern kaufen, die vor der GRUC viel zu viel Angst haben. Er rät Meeker, sich einen »Prospekt«, wie die Claims der Schatzgräber auf Komouir genannt werden, zu kaufen und selbst nach den begehrten Kristallen zu graben.

Meeker und Wirtz kommen dem Rat nach. Giorg Pigeon, der überraschend im Verwaltungsgebäude auftaucht, empfiehlt einen Prospekt hoch am Kegel des Vulkans Broon. Für seine Empfehlung verspricht ihm Meeker 20 Prozent der erwarteten Gewinne. Pigeon handelt für sich aus, dass er aber auf keinen Fall dafür arbeiten muss.

Die drei Männer begießen ihren Bund mit reichlich Alkohol. Nur Meeker hält sich beim Konsum der Getränke zurück. Er schleppt die volltrunkenen Wirtz und Pigeon aus dem Lokal. Ein Taxigleiter-Fahrer aus dem Volk der Blues organisiert den Männern eine einfache und billige Schürfausrüstung. Wirtz und Pigeon sind nicht fähig, Atlan bei den Schürfarbeiten zu unterstützen. Am Abend kehrt Meeker mit seinen tief schlafenden Begleitern zur SJ-CH-2378 zurück. Auch am nächsten Morgen sind die beiden nicht zu wecken. Trotzdem packt Meeker sie auf eine kleine Antigravplattform und fliegt mit ihnen zu ihrem Prospekt hoch. Er bringt die beiden Betrunkenen in die Space-Jet zurück und macht sich sodann wieder an die schwere Arbeit. Er findet an diesem Tag lediglich einen kleinen Kristall, jedoch keine Kugel.

Am Morgen des 6. Juni 2843 sind Wirtz und Pigeon der Bewusstlosigkeit nahe. Am 7. Juni erkundigt sich Meeker beim Besitzer des Lokals, in dem sie die Getränke konsumiert haben, und erfährt, dass die ölige Flüssigkeit, die sie zu sich genommen haben, den Alkohol langsam im Verlauf von sieben Tagen an den Körper abgibt.

Am 8. Juni gelingt es Meeker, einige Prospektoren anzuheuern, die ihn bei den Grabungsarbeiten unterstützen. Doch nach wenigen Stunden und Tagen kündigen sie ihren Job. Endlich erwacht Wirtz und versucht, Meeker bei der Arbeit zu helfen.

Auf dem Raumhafen spitzt sich die Lage zu. Kampfroboter beschießen Verrits Jet. Das Energiefeuer prallt an den Schutzschirmen ab. Meeker erfährt von Pigeon, dass der Inhaber des Nachbarprospekts den Fund seines Lebens gemacht hat. Er macht sich zum Vulkan auf und wird Zeuge von Verkaufsverhandlungen mit Leuten der GRUC. Go Verrit mischt sich ein und bietet dem Prospektor für die Kristalle zehnmal mehr als die GRUC. Plötzlich trifft ein Energiestrahl Verrit, der zusammenbricht. Biomolplast löst sich auf – der Händler hat einen Roboter geschickt! Die eintreffenden Polizisten suchen nicht wirklich nach dem Schützen. Der glückliche Prospektor fliegt mit einem Gleiter nach Rekeul. Das Fahrzeug stürzt ab und beginnt zu brennen. Meeker, Wirtz und ausnahmsweise auch Pigeon holen den Bewusstlosen aus dem zerstörten Gleiter. Auch die Körbe mit den Schwingkristallen werden gerettet. Meeker nimmt zwei kugelförmige Kristalle, einen schwarzen mit rotem Kern und einen blauen mit gelber Maserung, an sich und steckt dem Prospektor 150 Solar in die Tasche. Als der Schatzsucher endlich wieder erwacht, übergibt ihn Meeker an die inzwischen eingetroffene Polizei.

In ihrer Space-Jet untersucht Meeker die Kristallkugeln. Bei ihrem Anblick versinkt Terrania Skeller in Trance und stammelt, dass die Fremden erwacht und frei seien. Polizisten dringen in die Jet ein. Durch den entstehenden Lärm kann sich Terrania aus ihrer Trance lösen. Bralt Meeker wird verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, Kugelkristalle gestohlen zu haben. Die beiden Schwingquarze werden bei der Durchsuchung gefunden. Meeker wird ins Freie geführt, wo sich eine große Menschenmenge versammelt hat, um dem folgenden Schauspiel beizuwohnen. Denn auf den Diebstahl von Schwingkristallen steht in Rekeul der Tod. Der angeblich bestohlene Prospektor namens Boc leugnet, je 150 Solar für die beiden Kugeln erhalten zu haben. Dem Mann ist anzusehen, dass er die erhobenen Anschuldigungen nicht ganz freiwillig gemacht hat. Das Justizkommando, bestehend aus drei Angehörigen der GRUC, Sekker, Eps und Eyloschobae, sprechen Giorg Pigeon frei. Froom Wirtz und Terrania Skeller werden aufgefordert, binnen 19 Stunden Rekeul zu verlassen. Bralt Meeker wird von ihnen zum Tod im Vulkankrater verurteilt. Die Polizei wirft Meeker in einen Gleiter. Pigeon erhält von Meeker den Prospekt geschenkt. Meeker wird in eine Space-Jet umgeladen, die zum Krater des Broon startet.

Pigeon beginnt auf dem Prospekt, den er nun sein eigenen nennen darf, zu graben. Er stößt auf eine riesige Ansammlung von Schwingkristallen. Bald ist die GRUC zur Stelle und versucht, ihm die Kristalle billig abzukaufen. Erst als Sich Go Verrit einmischt und eine riesige Summe bietet, hält die GRUC mit vier Millionen Solar mit. Pigeon verkauft an die GRUC und bietet der Gesellschaft 500.000 Solar für das Leben von Bralt Meeker. Erneut versinkt Terrania Skeller beim Anblick des Fundes in Trance. Sekker überreicht Pigeon einen Scheck über drei Millionen Solar. Der Prospektor ist einverstanden. Bralt Meeker wird unsanft aus der Space-Jet geworfen und landet in einer Pfütze. Die GRUC übernimmt die Bergungsarbeiten. Giorg Pigeon lädt alle Bewohner Rekeuls zu einem rauschenden Fest ein.

Während der Feier erscheint ein etwa 3000 Meter durchmessendes und etwa 500 Meter hohes schwarzes scheibenförmiges Raumschiff über Rekeul. Über dem Vulkan geht das Schiff in Position. Froom Wirtz stellt fest, dass es sich um das versunkene Schiff von Wiga-Wigo handelt. Go Verrit startet mit seiner Space-Jet und verlässt Komouir. Sekker, Eps und Eyloschobae treten an Giorg Pigeon heran und beschuldigen ihn des Betrugs. Die Schwingkristalle zerfallen unter leichtem Druck zu Staub.

Nicht nur Pigeons Kristalle zerfallen, sondern alle in Rekeul gefundenen Schwingquarze. Damit ist die GRUC praktisch pleite.

Bralt Meeker startet mit der SJ-CH-2378 und umkreist das schwarze Schiff. Etwa drei Kilometer vor der Scheibe wird die Space-Jet zurückgeschleudert und rast sich überschlagend auf den Vulkankegel zu. Meeker sprengt die transparente Sichtkuppel ab und verlässt mit dem Schleudersitz die Jet. Die SJ-CH-2378 zerschellt an der Flanke des Broon.

Atlan kehrt zum Raumhafen zurück. Das fremde Raumschiff beginnt, sich zu bewegen. Außer Sichtweite von Rekeul schlägt es auf den Boden auf. Durch die Erschütterungen des Bodens beginnt der Vulkan auszubrechen. Heiße Asche, glutflüssige Lava und emporgeschleuderte Gesteinsbrocken richten in Rekeul schwere Zerstörungen an. Atlan, Wirtz, Skeller und Pigeon bleiben unverletzt. Der Arkonide bemerkt, dass der Schatzgräber am Hohlwelt-Syndrom leidet und plötzlich nicht mehr weiß, dass es noch andere Planeten als Komouir gibt. Auch die Raumfahrt ist ihm fremd.

Atlan ist überzeugt davon, dass das scheibenförmige Schiff jenes ist, das Froom Wirtz auf Wiga-Wiga versucht hat auszugraben. Er vermutet, dass das Schiff vor langer Zeit schon einmal auf Komouir war und die Schwingkristalle verstreut hat.

Noch während der Lordadmiral diese Überlegungen anstellt, stürmt Eps auf ihn zu und schlägt ihn bewusstlos. Als Atlan das Bewusstsein wiedererlangt, ist er an einen Stuhl gefesselt. Wirtz und Terrania Skeller befinden sich in der gleichen Lage. Ein Tribunal, gebildet von Sekker, Eps und Eyloschobae, verurteilt Bralt Meeker und seine beiden Freunde wegen des in ihren Augen erfolgten Angriffes auf das fliegende Objekt und den daraus resultierenden Zerfall der Schwingkristalle, des Vulkanausbruchs und der Zerstörung von Rekeul zum Tode. Die Verurteilten sollen mit ihren Sesseln dem Lavastrom übergeben werden.

Als sie von der gelangweilten Menge, der es zu lange dauert, bis die Lava herankommt, allein gelassen werden, sieht es Atlan für richtig an, den Instinktspezialisten Froom Wirtz endlich zu aktivieren. Durch die Aussage, dass Perry Rhodan, der Großadministrator Komouir bald einen Besuch abstatten wird, kehren Erinnerungen an eine fundierte Ausbildung in Quinto-Center und Kenntnisse über eine Überlebensausbildung ins Bewusstsein des Spezialisten zurück. Atlan und Wirtz können ihre Fesseln abstreifen. Wirtz entwaffnet einen Wächter. Atlan befreit Terrania Skeller und bringt sie an Bord eines Gleiters. Auch Wirtz steigt in das Fahrzeug. Während des Fluges wird der Gleiter abgeschossen.

Atlan, Wirtz und Terrania flüchten auf einen von Wald bedeckten Hügel. Auf dem Raumhafen von Rekeul erkennen sie eine anscheinend unversehrte Space-Jet. Als sie das Raumschiff erreichen, werden sie von zwei Ertrusern angegriffen, die aber bald unterliegen. Atlan stellt fest, dass die Jet nicht mehr flugfähig ist. Ein riesiges Loch klafft in der Hülle. Es kommt zu weiteren Konfrontationen mit Prospektoren aus Rekeul. Dabei gerät Terrania Skeller in die Gewalt der Prospektoren.

Atlan und Wirtz marschieren nach Rekeul. Sie wollen das Mädchen finden. Von einem heruntergekommenen Akonen erfahren sie, dass sich Terrania in der Gewalt der GRUC befindet.

Atlan und Wirtz paralysieren in der Stadt einen Ertruser, der einen Gleiter bewacht. In den unterirdischen Regionen des Stützpunkts der GRUC stoßen Atlan und Wirtz auf Terrania Skeller, bewacht vom inzwischen bekannten Trio Sekker, Eps und Eyloschobae. Die drei Männer werden paralysiert. Auch das Mädchen gerät in die Schussbahn. Froom Wirtz trägt Terrania ins Freie. Atlan steuert den Gleiter mit Höchstgeschwindigkeit aus der Stadt. In einem Waldstück landet er, die drei Personen verlassen das Fluggerät und der Gleiter wird allein auf die Reise geschickt. Die Verfolger werden so auf eine falsche Spur gelockt. Atlan, Wirtz und Skeller machen sich auf den Weg zum abgestürzten scheibenförmigen fremden Raumschiff. Ein Marsch über gut 100 Kilometer liegt vor ihnen.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Benutzeravatar
dandelion
Kosmokrat
Beiträge: 7398
Registriert: 15. August 2013, 22:23

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von dandelion »

Howalgonium-Rausch auf Komouir. Erst wenige Wochen vor der Handlung dieses Heftes wurden die Vorkommen entdeckt, aber schon ist die Verteilung der Abbaustätten perfekt organisiert. Und natürlich gibt es eine zwielichtige Organisation, die keine Konkurrenten duldet und das bunte Gemisch der Prospektoren nach Belieben ausbeutet. Man möchte meinen, dass die Etablierung derartiger Zustände etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen müsste.

Atlan geht es wieder einmal fast an den Kragen. Unzählige Male in seinem langen Leben hat er ähnliche Situationen er- und überlebt. So natürlich auch diesmal. Das bringt das Blut des Lesers nicht mehr in Wallung.

Beim Hohlwelt-Syndrom fällt mir sofort die Anekdote aus der Anfangszeit der Rhodanserie ein, als man den Sun Koh-Erfinder P.A. Müller für die Mitarbeit gewinnen wollte, dieser aber darauf beharrte, dass die Handlung in einer Hohlwelt spielen sollte. Wie man weiß, wurde dieser Vorschlag verworfen, aber vielleicht gab es hier eine kleine Reminiszenz
Heiko Langhans
Postingquelle
Beiträge: 4018
Registriert: 26. Juni 2012, 12:15
Wohnort: Reinbek

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von Heiko Langhans »

Am 9. September 1974 erschien der 153. Roman der ATLAN-Serie:

Ernst Vlcek: Straße im Kosmos

Bild

Kurzzusammenfassung
Atlan, Froom Wirtz und Terrania Skeller erreichen das fremde Schiff trotz Dimensionsverwerfungen. Weiterhin dringt eine Gruppe aus anfangs sieben Antis unter dem Kommando von Vart Loo und später dem von Laroop in den Raumer ein, um ihn in Besitz zu nehmen. In dem Raumer wird Terrania durch hypnosuggestive Beeinflussung das Sprachrohr der Besatzung, die nur aus einigen Raupenwesen und Androiden besteht. So erfahren die Eindringlinge, dass es sich bei dem Schiff um den Wegbereiter handelt. Es soll die Raumfahrt durch den Hohlwelt-Effekt in einem Korridor zum Erliegen bringen, durch den Skanmanyon kommen wird. Durch einen Schaden am Antrieb hat das Schiff vor langer Zeit seine Schwingkristalle über Komouir abwerfen müssen und ist dann über Wiga-Wigo abgestürzt. Durch die Ausgrabungsarbeiten der Gruppe um Wirtz haben die Wegbereiter festgestellt, dass sie nicht sicher sind, und haben ihre Mission provisorisch wieder aufgenommen.

Das Trio um Atlan und die Antis werden für Reparatur-Arbeiten eingespannt. Tatsächlich kann der Anti Grevier unter Opferung seines Lebens eine energetische Überladung des Antriebs neutralisieren. Danach werden die unfreiwilligen Helfer von Bord verwiesen. Während die Antis das Schiff verlassen, können sich Atlan, Wirtz und Terrania bis zum Start an Bord verstecken. Als sie entdeckt werden, schickt man sie durch einen Transmitter.

Handlung
Nach einiger Mühsal erreichen Lordadmiral Atlan, weiterhin als Bralt Meeker maskiert, Froom Wirtz und das Mädchen Terrania Skeller das abgestürzte Scheibenschiff. Es ist in einen Nebel gehüllt, der das Mädchen wie magisch anzieht. Es ist zu vermuten, dass es sich dabei um eine Art Abwehrfeld handelt, und Skeller scheint in der Lage zu sein, sie zu führen. Als sie die Grenze des Nebelgebiets überschreiten, bläst ihnen starker Wind entgegen. Terrania beginnt zu stammeln, dass der Weg bereit sei und er ihn gehen wird. Bevor sie erklären kann, um wen es sich handelt, erwacht sie aus dem Trancezustand und kann sich an nichts mehr erinnern. Der Wind wird immer stärker, und das Gefühl von Kälte stellt sich ein. Der Boden um das Raumschiff scheint unter enormer Hitze geschmolzen zu sein. Doch nur Gestein ist davon betroffen, die Pflanzen sind seltsamerweise unversehrt. Unter der extremen Kälte, die der Wind mit sich bringt, beginnen die Gewächse zu zerbröckeln.

Auf Komouir wirken auch sieben Báalols, unter anderem Vart Loo, Laroop und Grevier. Sie unterliegen nicht dem Hohlwelt-Syndrom und machen sich auf, das Scheibenschiff zu suchen. Die Báalols bilden einen Parablock, um mit vereinten Kräften das Schiff und seine Besatzung in ihre Gewalt zu bringen. Doch das Vorhaben scheitert. Ihre mentalen Fühler stoßen ins Leere. Seltsamerweise ist auf dem gesamten Planeten kein beeinflussbares Gehirn auszumachen. Die Antis lösen den Mentalblock auf und bewegen sich weiter auf das fremde Schiff zu. Die Kälte nimmt zu. Dank ihrer Begabungen schaffen die Antis es, sich durch den Nebel zu bewegen. Doch ein Risiko bleibt, wie sich erweist. Einer der Báalols wird von einem Eiswind erfasst, und alles Wasser in seinem Körper scheint ihm entzogen zu werden. Letztlich zerfällt der Mann zu Staub und wird vom Wind davongetragen.

Atlan, Wirtz und Skeller kämpfen sich weiter Richtung Raumschiff. Der Weg wird immer beschwerlicher. Vom glasierten Boden springen immer wieder elektrische Entladungen über und verursachen Schmerzen. Manchmal wirkt der Untergrund wie ein Magnet, so dass die Füße nur mit Mühe gehoben werden können, dann wieder werden sie abgestoßen, so dass nur schwer Bodenkontakt herzustellen ist. Der Wind nimmt an Stärke zu. Leuchterscheinungen, die selbst bei geschlossenen Augen sichtbar bleiben, sorgen für Verwirrung. Atlan leidet sehr unter der schlechten Sicht und der extremen Geräuschempfindlichkeit seiner Ohren. Er hat Angst, den Verstand zu verlieren.

Auch Wirtz unterliegt dem Einfluss aus dem Raumschiff. Ihm wird suggeriert, dass der Arkonide ein Fremdkörper sei und seinem Ziel im Weg stehe. Um Atlan von seinen Qualen zu erlösen, beginnt ihn der Instinktspezialist zu würgen. Der Extrasinn stemmt sich gegen die hypnosuggestive Beeinflussung. Im Nebel scheint Wirtz' Aktivierung zum Instinktspezialisten rückgängig geworden zu sein. Atlan spricht erneut die Aktivierungsformel aus. Wirtz kommt zu sich und lockert seinen Griff um Atlans Hals. Das schwarze Raumschiff liegt unmittelbar vor den beiden Männern. Froom Wirtz eilt Terrania Skeller nach, die das Schiff schon erreicht hat. In nächster Umgebung des Raumschiffes weht kein Wind, und es gibt hier auch keinen Nebel. Nach wenigen Schritten findet Atlan eine Öffnung.

Auch die Antis kämpfen gegen die parapsychische Macht an. Sie gehen aufeinander los. Erst als sie das Schiff erreichen, normalisiert sich alles wieder. Die Antis finden ebenfalls einen Eingang und betreten das Schiff.

Atlan stößt bald auf Froom Wirtz und Terrania Skeller. Das Mädchen ist noch immer in Trance.

Vart Loo und seine Männer werden von einem Transmitter in eine Halle transportiert, die von einem Spinnennetz aus fingerdicken Fäden gefüllt war. Die Antis klettern an den Fäden nach unten. Bei jeder Berührung gibt das Netz einen Ton ab. Bald brandet lautstarke Musik durch das Gewölbe. Durch die immer stärker werdenden Schwingungen beginnen die Ausrüstungsgegenstände der Báalols zu explodieren. Durch ein bunt schillerndes Loch entkommen sie in eine kleine Halle, in der ein fremdes Wesen auftaucht. Vart Loo feuert mit seinem Paralysator auf den Fremden, der sich zur Flucht wendet. Doch es handelt sich um Atlan, Wirtz und Skeller, durch die Verhältnisse bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Die Antis nehmen die Verfolgung auf. Vart Loo stürzt sich auf Froom Wirtz, den er für ein vielarmiges Ungeheuer hält, und wird vom Instinktspezialisten brutal zu Boden geschleudert. Der Anti ist sofort tot.

Atlan, seine Gefährten und auch die Antis, jetzt von Laroop geführt, werden mit Schockfallen festgesetzt. Die Schockstrahlen verursachen schmerzhafte Schläge, wodurch sie in eine bestimmte Richtung getrieben werden. Die optischen Verzerrungen verschwinden. Nach einem Marsch von etwa einem Kilometer haben sie den Zentrumsbereich des Raumschiffes erreicht.

In einem großen Raum entdecken sie vierzehn transparente meterhohe Behälter, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind. Auf diesen Sockeln kriechen etwa einen Meter lange Riesenmaden umher. Ein ekelerregender Gestank geht von den Maden aus. Atlan glaubt nicht, dass es sich um die Erbauer des Raumschiffs handelt. Er stuft sie sogar als Androiden ein.

Terrania Skeller, immer noch in Trance, beginnt zu sprechen und erzählt die Geschichte des Schwarzen Wegbereiters.

Demnach wurde der Schwarze Wegbereiter schon vor vielen Jahren (denn mit Schwierigkeiten musste gerechnet werden) auf den Weg gebracht. Und es war noch nicht zu spät, die Straße durch den Kosmos zu Ende zu führen. Das wichtigste Ereignis seit Bestehen des Universums sollte stattfinden, und dafür musste diese Straße abgesichert werden. Das bedeutete, alle raumfahrenden Rassen mussten dem Hohlwelt-Syndrom unterworfen werden. Doch der Wegbereiter erlitt einen Schaden an seinem Antrieb und musste gezwungenermaßen seine Schwingkristalle über Komouir abwerfen. Sodann kam es auf Wiga-Wigo zur Notlandung. Dort wurden auch die Probleme am Antrieb erkannt, und nun sollten die Schwingkristalle wieder eingesammelt werden.

Die Eindringlinge sollen bei der Reparatur des defekten Antriebssystems helfen. Dann wird ihnen die Freiheit zurückgegeben werden, um die Völker auf den Transport des wichtigsten Gutes des Universums vorzubereiten.

Terrania Skeller kann sich in den Momenten, in denen sie ein normales neunjähriges Mädchen ist, nur verschwommen daran erinnern, was sie im Auftrag der Wegbereiter von sich gegeben hat. Sie ist sich sicher, dass keine bösen Absichten hinter dem Vorgehen der Madenwesen stecken.

Laroop stellt sich mit seinen Antis bedingungslos unter den Befehl der Wegbereiter. Auch Atlan und Wirtz bleibt momentan keine andere Wahl, als bei der Reparatur zu halfen. Von einem Transmitter werden sie in den Maschinenraum abgestrahlt. Androbs werden zur Unterstützung abgestellt.

Die Männer müssen in die Antriebsmaschinen eindringen, um Reparaturen direkt im Innern durchzuführen. Sie stoßen tatsächlich auf zahlreiche Fehlerquellen. Die Maschinen sind völlig fremdartig. Es kommt zu einem Unfall, bei dem der Anti Grevier von harter Strahlung getroffen wird. Er erhält von einem Androb eine Spritze, die ihn zu Höchstleistung aufputscht. Grevier hat das Antriebssystem und die Fehlfunktion durchschaut. Der Antrieb hat sich mit Fremdenergien aufgeladen. Diese Energien können nur mit Schwingkristallen abgebaut werden. Grevier, mehr tot als lebendig, lässt sich von den Androbs die Kristalle aushändigen. Er befestigt sie an seiner Brust. Die Schwingkristalle brennen sich durch die Kleidung und graben sich in das Fleisch seines Körpers. Sobald Grevier eine Störquelle lokalisiert, tauscht er den Schwingkristall aus. Der Antriebskristall arbeitet bald fehlerlos.

Laroop glaubt nun, das Schiff in seine Hand bringen zu können. Durch das Verschwinden Greviers in fremde Dimensionen wird er davon jedoch abgehalten. Plötzlich bemerkt er, dass sich Biomolplast von Bralt Meekers Gesicht ablöst. Terrania Skeller erscheint wieder und überbringt von den Wegbereitern die Botschaft, dass sie den Männern für die erfolgreiche Reparatur des Antriebs danken, sie aber den Schwarzen Wegbereiter zu verlassen haben, damit das Schiff starten und seiner Aufgabe nachgehen kann. Die bereits bekannten Schockstrahlen treiben die Antis, Wirtz, Atlan und Terrania Skeller zu einem Transmitterfeld, das sie in die Röhrenkorridore der Außenbezirke des Schiffes befördert. Auf Atlans Frage teilt das Mädchen mit, dass sie jederzeit den Raum mit den vierzehn Wegbereitern finden könne.

Die Antis verlassen das Schiff. Atlan, Wirtz und Terrania kehren um und dringen wieder ins Schiff vor. Der Schwarze Wegbereiter startet von Komouir. Das Mädchen weiß jetzt auch, wem der Transport auf der kosmischen Straße gilt – Skanmanyon.

Terrania setzt sich mit den Wegbereitern in Verbindung, die jetzt darüber informiert sind, dass sich blinde Passagiere an Bord befinden. Sie werden von Androbs umzingelt und von Schockstrahlen gequält. Sie werden in eine Energieglocke gesperrt und entstofflicht. Atlan ist schon gespannt, wo sie drei materialisieren werden. Ihr Zielpunkt wird sicherlich nicht auf Komouir liegen.

---
Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Benutzeravatar
dandelion
Kosmokrat
Beiträge: 7398
Registriert: 15. August 2013, 22:23

Re: Klassiker: Im Auftrag der Menschheit

Beitrag von dandelion »

Skelett mit Colt, die letzten Schritte eines Antis. Eigentlich müßte er zwar eine Knochenplatte haben anstelle der Rippen, aber so genau will ich es dann doch nicht nehmen. Eindrucksvoll sieht es trotzdem aus.

Antis und Akonen sind beliebte Bösewichte zu Zeiten des Solaren Imperiums. Ich freue mich eigentlich immer, wenn Vertreter dieser Völker in der Handlung auftauchen. In diesem Heft stellen sie ein gelungenes Gegengewicht zu Atlans Gruppe dar.

Eine kosmische Straße soll gebaut werden. Hoffentlich ist da nicht die Erde im Weg. Irgendwo außerhalb des Rhodankosmos gab es doch schon mal so ein ähnliches Szenario.

Das wichtigste Ereignis seit dem Bestehen des Universums wird bald stattfinden. Zumindest sagen das die Riesenmaden an Bord des Schwarzen Wegbereiters. Ist vielleicht zwei Nummrn zu hoch gegriffen, macht aber trotzdem neugierig, was sich dahinter verbirgt.
Antworten

Zurück zu „ATLAN“