Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Alles rund um die Neuerzählung der PERRY RHODAN-Saga
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enerkos
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Überraschung - und ist NEO wirklich so schlimm?

Beitrag von enerkos »

@Honor_Harrington

Uuups - jetzt hast du mich überrascht!

Aber erst mal vielen Dank für Deine nette Antort auf meine Beiträge in diesem Thread! Und vermutlich hast Du leider recht, dass wir wohl keine Neo-Zeitabenteuer erleben werden, aber ich träum' mal ganz leise weiter im Hinterkopf...

Und nun hast Du ein Geheimnis gelüftet - ehrlich gesagt: aufgrund deines Nutzer-Namens und deines wunderschönen Avatars hielt ich Dich automatisch für eine Frau, nun hast Du - denke ich - dein Selbsporträt hineingestellt, und siehe da: da schaut mich plötzlich ein sympathischer Mann an! Als ob Du meine Gedanken gelesen hättest ("wie sieht Honor_Harrington wohl live aus...?"). Natürlich freue ich mich weiterhin auf Deine tollen Beiträge... Und möge Dir dein Zellaktivator ein langes Leben ermöglichen!

(übrigens Cybermancer: Deinen neuen Avatatar finde ich klasse, das mal schnell nebenbei)

So unerwartet und spannend kann das Leben sein ;)

Nur so viel: auch ich bin männlichen Geschlechts, werde aber "mein" schönes Terra vorläufig als Avatar behalten...


Und jetzt an alle: ist NEO im Vergleich zur EA wirklich so schlimm...?

Was haltet Ihr davon:
- Crest kennt Rhodan noch nicht mal einen Monat lang und sieht ihn bereits als Erben des Arkon-Imperiums
- man kann mit einem kleinen Stab so schnell mal rundum die Gravitation aufheben (Cybermancer müsste bei sowas ja laut aufschreien...)
- mit einem anderen kleinen Stab kann man jemandem problemlos seinen Willen aufzwingen
- mit einem Indoktrinator kann man angesammeltes Wissen aus 10'000 Jahren innert wenigen Stunden in ein Gehirn hineinstopfen
- Rhodan scheut sich nicht davor, die Kommandantin (Thora) auszuschalten (mit einem geradezu hanebüchenen Trick) und kurzerhand das Kommando über Thora und Crest zu übernehmen
- ein fremdes Raumschiff, das keinen einzigen Schuss auf Terra losgelassen hat, wird mal so nebenbei vernichtet, weil es als Bedrohung angesehen wird - und das wird bedenkenlos als Heldentat gefeiert
- ein Mensch entdeckt sein Talent als Teleporter und kann mal rasch 2000 Kilometer weit teleportieren ohne das geringste Anzeichen einer Anstrengung
- Rhodan schickt einen Japaner, der bisher als Ingenieur/Bergbautechniker gearbeitet hat, auf eine gefährliche Misssion, um mal rasch mit gewieften und potentiell gefährlichen Geschäftsleuten zu verhandeln und Materiel für ein Raumschiff einzukaufen.
Alles schnell mal in der EA gefunden (im ersten Silberband, den ich interessehalber gerade am Lesen bin).

Ich finde, dass BEIDE, EA und NEO ihre Stärken und Schwächen haben - und wer weiss: blicken wir in 40 Jahren auch mit nostalgischen Gefühlen auf die Anfänge von NEO, wenn ein dritter NEUstart der Serie lanciert wird und verrissen wird?

Vermutlich ist es ganz normal, dass die Zeit allem eine gewisse Patina verleiht und wenn man die Gelegenheit hat, dieses wieder neu zu sehen, sieht es plötzlich normaler aus als vorhin gefühlt (geht mir nicht anders...)


Aber selbstverständlich ist es dem Autorenteam absolut nicht verboten, NEO künftig noch besser zu planen/schreiben als es jetzt ist :)
und wir dürfen/sollen weiterhin lustvoll kritisieren und debattieren. Es macht Freude, sich in diesem Forum zu tummeln, sei es lesend oder schreibend.
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Ein Terraner
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Re: Überraschung - und ist NEO wirklich so schlimm?

Beitrag von Ein Terraner »

enerkos hat geschrieben:Und jetzt an alle: ist NEO im Vergleich zur EA wirklich so schlimm...?
Ja, weil der ganze Quatsch in der EA wenigstens stimmig war und einer inneren Logik folgte. Aber mir geht es bei den ganzen Differenzen auch nicht um das was erzählt wird, sondern vielmehr um das wie!
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»Einsam ist es hier und traurig... Sprich mit mir, Wanderer.«
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Axo
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Re: Überraschung - und ist NEO wirklich so schlimm?

Beitrag von Axo »

enerkos hat geschrieben:Und jetzt an alle: ist NEO im Vergleich zur EA wirklich so schlimm...?
Es ist keine Frage, ob schlimm oder nicht schlimm, sondern die Frage, ob es mir Spaß macht, das Ganze zu lesen. Die EA hat mir damals Spaß gemacht (und tut es mit Einschränkungen immer noch). Ich habe sie als Kind meiner Zeit gelesen (die EA war nicht so anspruchsvoll und ich war nicht so anspruchsvoll). NEO lese ich auch als Kind meiner Zeit (ich bin anspruchsvoller geworden und die Schreibfähigkeiten der heutigen Autoren sind es auch - oder sollten es sein). Wenn ich feststelle, dass das heutige NEO auf dem Niveau der damaligen EA ist (und das ist es wohl, abgesehen von einem etwas moderneren Schreibstil), so passen wir nicht mehr zusammen. Und das ist es, was mich an NEO stört. Dabei sind die wirklich nervenden Dinge (z.B. die unrealistische Zeitlinie) Sachen, die sich ganz einfach abstellen ließen. Dass sie aber nicht abgestellt werden, betrachte ich als absichtliche Missachtung des Lesers. Und so masochistisch bin ich nicht veranlagt, dass ich mir über eine längere Zeit gegen das Schienbein treten lasse. Es ist also, um es auf den Punkt zu bringen, nicht nur die inhaltliche Schwäche, sondern auch das offenkundige Ignorieren der berechtigten Kritik.
Intern gebe ich NEO bei mir eine Chance bis Band #50, wenn es bis dato keine Besserungstendenzen gibt, dann war es das mit mir als Käufer.
Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand.
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Scanter Thordos »

Für die Zukunft von NEO halte ich mich an die so schön elaborierte Philosophie der topsidischen Irren ääh Weisen vom Berg:

Was fällt, das fällt
Das also. So also. Auf diese Weise.
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Pangalaktiker
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Re: Überraschung - und ist NEO wirklich so schlimm?

Beitrag von Pangalaktiker »

enerkos hat geschrieben: ... über ganz viel Unsinn aus der frühen EA ..
Du wirst mich nicht dabei erwischen, dass ich das Zeug zu hoher Literatur verkläre oder Scheer für einen großen Autor halte. Wer versucht, die Existenz von NEO damit zu rechtfertigen, dass er die Qualität mit der von 50 Jahre alten Heften zu vergleichen, hat schon verloren.

NEO muss jetzt und hier verkauft werden, und dafür müssen jetzt und hier Leser gefunden werden. Und potentielle Leser lassen sich nicht mit dem Argument überzeugen, dass andere Leute vor vielen Jahren schon ganz andere Dinge gekauft haben.

Ich glaube übrigens, dass die wirklich gravierenden Fehler von NEO seinerzeit nicht gemacht wurden, und damit meine ich nicht falsche Werte für die Lichtgeschwindigkeit, die gab's damals auch. Der Punkt ist aber, dass das auch völlig egal ist, solange sich NEO nicht verkauft.
Wer unter Euch ohne Sünde ist, werfe das erste Heft aufs Garagendach ...
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Re: Überraschung - und ist NEO wirklich so schlimm?

Beitrag von Slartibartfast »

enerkos hat geschrieben:Und jetzt an alle: ist NEO im Vergleich zur EA wirklich so schlimm...?
Selbstverständlich nicht. Und was soll das "wirklich"? :D

Nur weil einige Hartkern-Fans NEO total ablehnen - entweder prinzipiell weil sie es als Schändung ihrer Erstauflage empfinden oder weil sie nach nur wenigen Taschenheften bodenlos enttäuscht sind weil sie als 55-jährige von NEO nicht so geflasht worden sind wie als 14jährige damals in der guten alten Zeit vor 40 Jahren - heißt das noch lange nicht, dass ihr Urteil der allgemeinen Wahrheitsfindung dient.
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Cybermancer
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Re: Überraschung - und ist NEO wirklich so schlimm?

Beitrag von Cybermancer »

Slartibartfast hat geschrieben: Selbstverständlich nicht. Und was soll das "wirklich"? :D

Nur weil einige Hartkern-Fans NEO total ablehnen - entweder prinzipiell weil sie es als Schändung ihrer Erstauflage empfinden oder weil sie nach nur wenigen Taschenheften bodenlos enttäuscht sind weil sie als 55-jährige von NEO nicht so geflasht worden sind wie als 14jährige damals in der guten alten Zeit vor 40 Jahren - heißt das noch lange nicht, dass ihr Urteil der allgemeinen Wahrheitsfindung dient.

Du kannst dir wohl nicht vorstellen, dass es Leute gibt die PRN als eigenständige SF-Serie (ohne vergleiche zur EA zu ziehen) für den letzten Schrott halten?
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Re: Überraschung - und ist NEO wirklich so schlimm?

Beitrag von Slartibartfast »

Cybermancer hat geschrieben:Du kannst dir wohl nicht vorstellen, dass es Leute gibt die PRN als eigenständige SF-Serie (ohne vergleiche zur EA zu ziehen) für den letzten Schrott halten?
Nicht wirklich. :o
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Hatschepsut
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Hatschepsut »

Ich bin wirklich ein bißchen müde, hier immer wieder zu lesen, welche "Logik-Bugs" oder unverständliche Dinge ("Galaktisches Rätsel") in Neo passieren. Yep - wir haben 35 Bände hinter uns. Erst 35 Bände! In immerhin nahezu 4 Staffeln. Die ebn nicht völlig in sich abgeschlossen sind, sondern nur teilweise.

Langsam verstehe ich, wenn in der EA in "Viererblöcken" gearbeitet wird. Scheinbar ist es nämlich nicht möglich, ohne Gejammere die Aufmerksamkeit der Leser mehr als 4 Wochen zu fesseln... Das wirkt sich bei NEO dann noch härter aus.

Hat sich denn einer der Unzufriedenen mal überlegt, daß es für das Galaktische Rätsel evtl. eine spannende und begreifbare Auflösung geben könnte, die sich nicht so 100&tig aufdrängt? Ich schon.

Würde ich ein "Galaktisches Rätsel" konstruieren müssen, wäre mein Ausgangspunkt Jerusalem. Eine Stadt, die interessanterweise zu der Zeit, als es absehbar war (für galaktische Völker), daß die Erdbewohner in absehbarer Zeit den Sprung zu den Sternen schaffen können, in das Zielfeld der problematischsten aller Dinge im Umgang der Völker miteinander geriet - Religion. Fanatismus. Heiligenverehrung.

Wer Jeruslaem und das Umfeld ernsthaft befriedet, hat auch das Zeug dazu, die Menschheit ins All zu führen. Solange im Heiligen Land das angeht, was es zur Zeit tut, würde ich jedem Alien raten, die Erde unter Quarantäne zu stellen. Oder eine Autobahn drüber zu bauen. :D

Jedenfalls: es gibt noch überraschende Lösungen und ich bin gewillt, noch daruaf zu warten.

Zumal jetzt Atlan auftaucht und FB es wohl ganz gut hinkriegt, wenn man die Leseprobe hochrechnet.
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Cybermancer
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Cybermancer »

Wie hätte das Perry Rhodan Neo Universum konstruiert werden müssen, damit es überzeugt?
Nun fangen wir zuerst mal mit dem "biggest boy on the block" an: Arkon.
Arkon ist DIE politische und technologische Hyperpower in diesem Quadranten der Milchstraße. Also muss ihr auch besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Das Große Imperium beeinflußt durch sein pures Vorhanden sein die Politik aller seiner Nachbarn.
Es ist also in den ersten Staffeln das "Zentrum" des Universums (Das Zentrum ist nicht der Fokus, der Fokus der Handlung mag auf Terra liegen, aber Terra ist zum Start der Serie bestimmt nicht die Macht um die sich alles dreht). Dadurch das Arkon die fortgeschrittenste Zivilisation setzt es gleichzeitig auch den upper level der technologischen Entwicklung. Wenn Arkon nicht die fortschrittlichste Zivilisation (der allgemein bekannten) ist,
dann stellt sich automatisch die Frage, warum die weiterentwicklten Zivilisationen nicht mächtiger als Arkon sind, da sich der technologische Level wohl doch sehr oft in Macht umsetzt.
Nachdem wir das Zentrum des Universums identifiziert haben, müssen wir uns dann erstmal über das Feeling von Arkon Gedanken machen.
Ich bevorzuge denn Bottom-to-Top-Ansatz. Man nehme sich den normalen Arkoniden von der Strasse, den Arbeiter, den Verwaltungsangestellten.
Und beantworte für sich folgende Fragen:
Wo lebt er, wieviel Platz hat er?
Was isst er, woher kommen seine Nahrungsmittel?
Was arbeitet er (wenn überhaupt)?
Was macht er in seiner Freizeit?
Was passiert wenn er krank wird, welche Optionen stehen im offen?
Wie alt wird er?
Wie sieht sein Familienleben aus?
Dann sammle man aus den Antworten auf diese Fragen, alles was die Gebiete Technologie und Gesellschaft berührt.
Damit hat man dann schon mal einen Überblick wie der durchschnittliche Arkonide mit der ihn umgebenden Technologie interagiert und wie sich das gesellschaftliche Leben allgemein gestaltet.
Dann geht man eine Stufe höher und guckt sich an wie funktioniert eine Stadt (wenn es sowas gibt, wie ein Metroplex , wie ein Kontinent, ein Planet).
Die Idee hierbei ist das die Antworten auf die Fragen der unterliegenden Blocks Hinweise auf den höheren Block liefern. Wobei die Antworten dann auch nicht in Stein gemeißelt sind, sondern wenn Antworten zu Konsequenzen führen, die man partout nicht haben will, dann geht man einen Block runter und ändert dort.
Wenn man schließlich auf dem Level des Planeten angekommen ist sollte man ein gute Idee haben, was so auf einem Planeten produziert wird, wie es produziert wird, wie der Planet verwaltet wird, wer für die Rechtssprechung verantwortlich ist und wie Verbrechen verfolgt und geahndet werden.

Dann kann mann sich erstmal zurücklehnen, denn jetzt kommt der nächste große Schritt, die Raumfahrt.

Aber mal eine Challenge an alle Interessierten, versucht doch mal zu beschreiben, wer ihr oder ein fiktive Person wäret, wenn ihr im arkonidischen Imperium aufgewachsen wäret und versucht dabei die obigen Fragen zu beantworten.
Mal schauen welche Vorstellungen in Bezug auf Arkon, hier so versammelt sind.
Zuletzt geändert von Cybermancer am 26. Januar 2013, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Honor_Harrington
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Honor_Harrington »

Sorry, aber 999 Erzählungen von 1.000 funktionieren so nicht!
Vielmehr läuft das in der Regel so ab, das der dumme Bauerntölpe in Kleckersdorf sieben sich - aus welchen Grund aucch immer - auf den Weg macht
und voll ins unüberschaubare Wirrwarr gestürzt wird, wo erst - nach und nach - sich der Sinn und Zweck und die Bestimmung erschließt.
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Cybermancer
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Cybermancer »

Honor_Harrington hat geschrieben:Sorry, aber 999 Erzählungen von 1.000 funktionieren so nicht!
Vielmehr läuft das in der Regel so ab, das der dumme Bauerntölpe in Kleckersdorf sieben sich - aus welchen Grund aucch immer - auf den Weg macht
und voll ins unüberschaubare Wirrwarr gestürzt wird, wo erst - nach und nach - sich der Sinn und Zweck und die Bestimmung erschließt.
Nein es geht nicht um die Erzählung, sondern um das Worlddesign. Die Erzählung kommt erst wenn man den Hintergrund erarbeitet hat. Den dann hat man auch eine Vorstellung davon welcher Plot funktioniert und welcher nicht.

Den Perry Rhodan versucht in einer Fortsetzungsserie eine persistente Welt zu schildern, und damit das gelingt, muss diese erstmal in ihren Details herausgearbeitet werden. Das wir schreiben mal nach Gefühl und unscharfen Vorstellungen wie bei NEO funktioniert anscheinend nicht.
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Pangalaktiker
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Pangalaktiker »

Hatschepsut hat geschrieben:Hat sich denn einer der Unzufriedenen mal überlegt, daß es für das Galaktische Rätsel evtl. eine spannende und begreifbare Auflösung geben könnte, die sich nicht so 100&tig aufdrängt?
Ja, und als unwahrscheinlich verworfen.

Und um dich aus dem anderen Thread zu zitieren:
Hatschepsut hat geschrieben:Oder ihr wart alle zu ungeduldig - zu sehr an schnellen Konsum von Stories gewohnt. Es gibt Autoren, die haben ihre Leser raten lassen, was das so alles sollte - teilweise mehr als 12 Jahre lang, bis es endlich die Auflösung gab. Da ist Band 35 IMHO wirklich zu früh zum Aussteigen.
Und es gibt Autoren, die schreiben 12 Jahre nur M***. Und es gibt Autoren, die kommen gottseidank gar nicht dazu, 12 Jahre nur M*** zu schreiben, weil die Leser weglaufen. Es gibt Autoren, von denen habe ich in meinem Leben nur einen Roman gelesen, oder eine einzige TV-Folge gesehen. Oder 2. Es gibt sogar Autoren, hört, hört, von denen habe ich in meinem Leben noch gar nix konsumiert! Bei NEO waren's 16 Bände. Herr Borsch ist also auf der Liste derer, bei denen ich mich in aller Form für meine Ungeduld entschuldigen muss, nicht unbedingt ganz oben. ;)

Im Übrigen gedulde ich mich ja mit NEO. Ich kaufe und lese in der Zeit bloß nix davon. Irgendwann bin ich aber tot, man sollte sich mit der genialen Auflösung also nicht zuviel Zeit lassen. :)
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Loborien
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Loborien »

@Cyber

dein ständiges wiederholen deiner subjektiven "unglaublich gravierenden und nicht hinzunehmenden Fehler" ermüdet.. Abgesehen davon das du scheinbar nicht akzeptieren kannst das es Menschen gibt denen Neo trotz alledem gefällt. Leg mal ne neue Platte auf.. die alte leiert mittlerweile bedrohlich ..*gähn*
Meine eigene Welt : https://lobosworlds.wordpress.com/
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Joaquin M. Cascal
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Joaquin M. Cascal »

Loborien hat geschrieben:@Cyber

dein ständiges wiederholen deiner subjektiven "unglaublich gravierenden und nicht hinzunehmenden Fehler" ermüdet.. Abgesehen davon das du scheinbar nicht akzeptieren kannst das es Menschen gibt denen Neo trotz alledem gefällt. Leg mal ne neue Platte auf.. die alte leiert mittlerweile bedrohlich ..*gähn*

Findest Du?

Meiner Meinung nach sind seine Beiträge derzeit absolut konstruktiv. Mach einfach so weiter Cy :st:
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old man
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von old man »

Cybermancer hat geschrieben:
Honor_Harrington hat geschrieben:Sorry, aber 999 Erzählungen von 1.000 funktionieren so nicht!
Vielmehr läuft das in der Regel so ab, das der dumme Bauerntölpe in Kleckersdorf sieben sich - aus welchen Grund aucch immer - auf den Weg macht
und voll ins unüberschaubare Wirrwarr gestürzt wird, wo erst - nach und nach - sich der Sinn und Zweck und die Bestimmung erschließt.
Nein es geht nicht um die Erzählung, sondern um das Worlddesign. Die Erzählung kommt erst wenn man den Hintergrund erarbeitet hat. Den dann hat man auch eine Vorstellung davon welcher Plot funktioniert und welcher nicht.

Den Perry Rhodan versucht in einer Fortsetzungsserie eine persistente Welt zu schildern, und damit das gelingt, muss diese erstmal in ihren Details herausgearbeitet werden. Das wir schreiben mal nach Gefühl und unscharfen Vorstellungen wie bei NEO funktioniert anscheinend nicht.
Cy, das ist nicht wahr.
Das Worlddesign (ein seltsamer, modernen Begriff, der, wie ich vermute, aus der Welt der Computerspiele stammt, aber echt nix mit Literatur und Geschichtenerzählen zu tun hat :D ), ist erstmal egal. Wichtig ist die Story. Die Story geschieht nicht in der konstruierten Welt - die Welt zeigt sich höchstens im Hintergrund der Story. Es ist notwendig, dass ich bei PR eine konsistente Welt im Hintergrund habe, das ist richtig. Aber diese Welt muss sich der Geschichte unterordnen. Ich brauch keinen Ingenieur, um mir diese Welt auszudenken, ich brauch erstmal einen kreativen (Expose-)Autor, dem eine gute Geschichte einfällt, damit steht und fällt alles. Wenn es die Geschichte erfordert, muss er das Worlddesign einfach umschreiben können - wir sind hier bei der SF, alles ist möglich.
Versuche bitte, das ernst zu nehmen, was ich hier schreibe, denn ich glaube, hier sind wir an einem wichtigen Punkt angelangt, wo Deine Sichtweise mit meiner kollidiert.
Zu den Sternen !
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Cybermancer »

old man hat geschrieben: Cy, das ist nicht wahr.
Das Worlddesign (ein seltsamer, modernen Begriff, der, wie ich vermute, aus der Welt der Computerspiele stammt, aber echt nix mit Literatur und Geschichtenerzählen zu tun hat :D ), ist erstmal egal. Wichtig ist die Story. Die Story geschieht nicht in der konstruierten Welt - die Welt zeigt sich höchstens im Hintergrund der Story. Es ist notwendig, dass ich bei PR eine konsistente Welt im Hintergrund habe, das ist richtig. Aber diese Welt muss sich der Geschichte unterordnen. Ich brauch keinen Ingenieur, um mir diese Welt auszudenken, ich brauch erstmal einen kreativen (Expose-)Autor, dem eine gute Geschichte einfällt, damit steht und fällt alles. Wenn es die Geschichte erfordert, muss er das Worlddesign einfach umschreiben können - wir sind hier bei der SF, alles ist möglich.
Versuche bitte, das ernst zu nehmen, was ich hier schreibe, denn ich glaube, hier sind wir an einem wichtigen Punkt angelangt, wo Deine Sichtweise mit meiner kollidiert.
Es geht nicht um DIE Story, sondern es geht um die 1001 Stories die vor dem Hintergrund des Perryversums erzählt werden. Die Stories werden teilweise parallel zueinander erarbeitet und müssen sich alle harmonisch in den vorgegebenen Hintergrund fügen. Um das zu ermöglichen muss der Hintergrund entsprechend detailiert ausgearbeitet werden. Ansonsten ist es unvermeidlich, dass die 12. Story sich irgendwann mit der 762. beißt.

Ich gehe so vor, wenn ich den Hintergrund für eine längerandauernde Rollenspielkampagne entwickele. Dann muss ich mir auch alle 2-3 Wochen einen neuen Plot aus den Fingern saugen und je detailiert der Hintergrund erarbeitet ist, desto einfacher fällt mir das.

Aber ich muss deiner Meinung widersprechen, dass der Hintergrund nur die zweite Geige in einer Story spielt. Den gerade in der SF formt nichts eine Geschichte so, wie der Hintergrund. Welche technischen Möglichkeiten hat der Protagonist der Geschichte und wie nutzt er sie? Wie ist die Gesellschaft organisiert, welche Tabus hat sie, wie wird Recht gesprochen und wie wird es durchgesetzt? Das sind Fragen, welche für den Plot entscheidend sind.
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von old man »

Cybermancer hat geschrieben:
Ich gehe so vor, wenn ich den Hintergrund für eine längerandauernde Rollenspielkampagne entwickele. Dann muss ich mir auch alle 2-3 Wochen einen neuen Plot aus den Fingern saugen und je detailiert der Hintergrund erarbeitet ist, desto einfacher fällt mir das.

Aber ich muss deiner Meinung widersprechen, dass der Hintergrund nur die zweite Geige in einer Story spielt. Den gerade in der SF formt nichts eine Geschichte so, wie der Hintergrund. Welche technischen Möglichkeiten hat der Protagonist der Geschichte und wie nutzt er sie? Wie ist die Gesellschaft organisiert, welche Tabus hat sie, wie wird Recht gesprochen und wie wird es durchgesetzt? Das sind Fragen, welche für den Plot entscheidend sind.
Aber wir sind hier nicht beim Rollenspiel. Ich weiss, dass es Autoren gibt, die glauben, Techniken aus dem Rollenspiel auf Literatur übertragen zu können, und dass es Fantasy-Autoren gibt, die sich erstmal eine ganze Welt ausdenken, bevor sie anfangen zu schreiben, das ist ihr gutes Recht - aber das ist nur ein Weg, - und ich halte es nicht für notwendig oder gar richtig, diesen Weg zu gehen. Ich behaupte sogar, dass es unwahrscheinlicher ist, dass eine gute Geschichte dabei rauskommt, wenn man erst mal die Welt konstruiert. :devil:
(Beispiel aus der Fantasy: George RR Martin (ein Rollenspieler!) sagt, es gebe zwei Arten von Autoren: Die Weltenbauer und die Gärtner. Die Weltenbauer denken sich zuerst eine Welt aus, dann einen Plot, und dann schreiben sie. Die Gärtner (und GRRM zählt sich dazu, obwohl er Rollenspieler ist) haben eine Idee und fangen an, zu schreiben. Die Ideen sind wie Pflanzen, die organisch wachsen und ein Eigenleben entwickeln. Für Logiklöcher hat GRRM dann seine Fans, die ihn stets drauf hinweisen, dass dass Pferd von XY in Buch eins aber ein Hengst war, und keine Stute. Er hat seine eigenen Castoren, die die Dokumentation führen darüber, was er sich für eine Welt ausgedacht hat. So werden Logiklöcher vor der Veröffentlichung beseitigt.)

Hier liegt ein grundsätzlicher Dissens zwischen Dir und mir vor, wir werden wir uns wahrscheinlich nicht einig - trotzdem schön, dass wir endlich mal an diesem Punkt angelangt sind.
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Cybermancer »

old man hat geschrieben: Aber wir sind hier nicht beim Rollenspiel. Ich weiss, dass es Autoren gibt, die glauben, Techniken aus dem Rollenspiel auf Literatur übertragen zu können, und dass es Fantasy-Autoren gibt, die sich erstmal eine ganze Welt ausdenken, bevor sie anfangen zu schreiben, das ist ihr gutes Recht - aber das ist nur ein Weg, - und ich halte es nicht für notwendig oder gar richtig, diesen Weg zu gehen. Ich behaupte sogar, dass es unwahrscheinlicher ist, dass eine gute Geschichte dabei rauskommt, wenn man erst mal die Welt konstruiert. :devil:
Ah diese Abwehrhaltung die du einnimmst ist köstlich! Zumal du dir in der inneren Logik deiner Aussage massiv selbst widersprichst.
Analysieren wir das Ganze einmal. In deinem ersten Satz stellst du fest, dass wir nicht beim Rollenspiel sind. Hier implizierst du die Nichtübertragbarkeit der Techniken des World-Designs von Rollenspielen auf Literaturprojekte. Dann stellst du fest, dass es Autoren gibt die "glauben" dieses tun zu können. Mit dem Wort "glauben" implizierst du, dass diese Autoren sich im Irrtum befinden (Zumindest nach meinem Sprachgefühl), um dann aber sofort einzuschränken, dass es ja durchaus Autoren gäbe, die erstmal die Welt konstruieren. Damit hast du dir aber schon selbst widersprochen, den entqweder sind Techniken nicht anwendbar oder sie sind es sehr wohl. Und im letzte Satz postulierst du dann ein qualitativ schlechteres Ergebnis für konstruierte Welten, ohne dieses näher zu begründen oder Beispiele anzuführen.
Es tut mir leid, wenn ich das mal so ganz platt feststelle, aber überzeugende Argumentation sieht anders aus.

(Beispiel aus der Fantasy: George RR Martin (ein Rollenspieler!) sagt, es gebe zwei Arten von Autoren: Die Weltenbauer und die Gärtner. Die Weltenbauer denken sich zuerst eine Welt aus, dann einen Plot, und dann schreiben sie. Die Gärtner (und GRRM zählt sich dazu, obwohl er Rollenspieler ist) haben eine Idee und fangen an, zu schreiben. Die Ideen sind wie Pflanzen, die organisch wachsen und ein Eigenleben entwickeln. Für Logiklöcher hat GRRM dann seine Fans, die ihn stets drauf hinweisen, dass dass Pferd von XY in Buch eins aber ein Hengst war, und keine Stute. Er hat seine eigenen Castoren, die die Dokumentation führen darüber, was er sich für eine Welt ausgedacht hat. So werden Logiklöcher vor der Veröffentlichung beseitigt.)

Hier liegt ein grundsätzlicher Dissens zwischen Dir und mir vor, wir werden wir uns wahrscheinlich nicht einig - trotzdem schön, dass wir endlich mal an diesem Punkt angelangt sind.
Und auch hier möchte ich noch einmal den grundlegenden Unterschied zwischen Perry Rhodan und dem Projekt eines einzelnen Autors herausarbeiten. Perry Rhodan ist das Produkt vieler Autoren, die teilweise parallel an der Ausgestaltung des Perryversums mitarbeiten. Und Perry Rhodan erzählt nicht eine Geschichte sondern derer viele. Und damit die Mannigfaltigkeit an Autoren und Stories zu einem geschlossenen Ganzen findet ist ein gewisser Koordinationsoverhead zwingend erforderlich!
Das bedeutet vor allem das der Hintergrund detailiert ausgearbeitet sein muss, bevor die Autoren ihrer Stories beginnen!
Den was dabei herauskommt, wenn diese Arbeit nicht geleistet wird, dafür ist NEO ein warnendes Beispiel. Ich will die vielen Inkongruenzen, welche hier im Forum herausgearbeitet wurden, nicht nocheinmal aufwärmen, aber momentan sieht es doch so aus, dass sich ein Logikklopper an den anderen reiht.
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von wasserturm07 »

Joaquin M. Cascal hat geschrieben:
Loborien hat geschrieben:@Cyber

dein ständiges wiederholen deiner subjektiven "unglaublich gravierenden und nicht hinzunehmenden Fehler" ermüdet.. Abgesehen davon das du scheinbar nicht akzeptieren kannst das es Menschen gibt denen Neo trotz alledem gefällt. Leg mal ne neue Platte auf.. die alte leiert mittlerweile bedrohlich ..*gähn*

Findest Du?

Meiner Meinung nach sind seine Beiträge derzeit absolut konstruktiv. Mach einfach so weiter Cy :st:
Er lehnt die Serie konsequent ab - findet sie unrettbar - kritisiert nur anhand der Spoiler und liest die Geschichten nicht!

Seine Aussagen sind nicht mehr hilfreich die Serie und somit die Arbeit der zahlreichen neuen Autoren zu verbessern - er will ja auch gar nicht, dass sich etwas punktuell verbessert.

Von daher ist es schon nervend immer wieder das gleiche zu lesen - unter dem Hintergrund, dass er gar nicht weiss über was er schreibt.

Er versteht auch nicht, wie man sowas überhaupt "ertragen" kann - beleidigt damit immer wieder implizit diejenigen unter uns, die trotz aller erlebter Kritik immer noch genügend Spass an den leicht verdaulichen Büchlein für zwischendurch haben.

Na klar - das Unterhaltsame, dass schnelle und leichte - die Charakterschilderungen oder die kleinen Ereignisse zwischendurch kennt er ja nicht. Er sieht auch nicht die unterschiedlichen Schreibstile, erfasst nicht die spürbaren Versuche und Bemühungen der vielen neuen Autoren in die Serie zu kommen, dass klassische PR-Universum zu erfassen, die alt bekannten Figuren mit neuem Leben zu erfüllen...

Spass bringt der Blick über den Tellerrand - wenn man alles "Schei..." finden möchte, ist alles "Schei..." - dass ist Psychologie Grundkurs - erste Stunde.

Und als Letztes sprech ich hier so langsam einigen im Forum den grundlegenden Respekt vor der - wie ich mir sicher bin - engagierten Arbeit von FB und dem Autorenteam ab! Das artet hier im typischen anonymen Internet-Bashing aus, welches sich wie so oft in einerimmer aggressiver werdenden Spirale dreht (nicht nur Cy).

Für mich sind das "nur" ca 8€ im Monat um teilzuhaben an dem Angebot, welches mir diese Menschen unterbreiten. Ich sehe da noch kein Recht mit- eingekauft - quasi persönlich Beleidigend zu werden (obgleich einigen im Internet dafür sicher das Gespür abhanden gekommen ist, was sie da eigentlich schreiben).
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Kapaun
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Kapaun »

old man hat geschrieben:
Cybermancer hat geschrieben:
Ich gehe so vor, wenn ich den Hintergrund für eine längerandauernde Rollenspielkampagne entwickele. Dann muss ich mir auch alle 2-3 Wochen einen neuen Plot aus den Fingern saugen und je detailiert der Hintergrund erarbeitet ist, desto einfacher fällt mir das.

Aber ich muss deiner Meinung widersprechen, dass der Hintergrund nur die zweite Geige in einer Story spielt. Den gerade in der SF formt nichts eine Geschichte so, wie der Hintergrund. Welche technischen Möglichkeiten hat der Protagonist der Geschichte und wie nutzt er sie? Wie ist die Gesellschaft organisiert, welche Tabus hat sie, wie wird Recht gesprochen und wie wird es durchgesetzt? Das sind Fragen, welche für den Plot entscheidend sind.
Aber wir sind hier nicht beim Rollenspiel. Ich weiss, dass es Autoren gibt, die glauben, Techniken aus dem Rollenspiel auf Literatur übertragen zu können, und dass es Fantasy-Autoren gibt, die sich erstmal eine ganze Welt ausdenken, bevor sie anfangen zu schreiben, das ist ihr gutes Recht - aber das ist nur ein Weg, - und ich halte es nicht für notwendig oder gar richtig, diesen Weg zu gehen. Ich behaupte sogar, dass es unwahrscheinlicher ist, dass eine gute Geschichte dabei rauskommt, wenn man erst mal die Welt konstruiert. :devil:
(Beispiel aus der Fantasy: George RR Martin (ein Rollenspieler!) sagt, es gebe zwei Arten von Autoren: Die Weltenbauer und die Gärtner. Die Weltenbauer denken sich zuerst eine Welt aus, dann einen Plot, und dann schreiben sie. Die Gärtner (und GRRM zählt sich dazu, obwohl er Rollenspieler ist) haben eine Idee und fangen an, zu schreiben. Die Ideen sind wie Pflanzen, die organisch wachsen und ein Eigenleben entwickeln. Für Logiklöcher hat GRRM dann seine Fans, die ihn stets drauf hinweisen, dass dass Pferd von XY in Buch eins aber ein Hengst war, und keine Stute. Er hat seine eigenen Castoren, die die Dokumentation führen darüber, was er sich für eine Welt ausgedacht hat. So werden Logiklöcher vor der Veröffentlichung beseitigt.)

Hier liegt ein grundsätzlicher Dissens zwischen Dir und mir vor, wir werden wir uns wahrscheinlich nicht einig - trotzdem schön, dass wir endlich mal an diesem Punkt angelangt sind.
Der Punkt ist, dass ihr tatsächlich beide Recht habt:

1) Grundsätzlich muss die Welt sich der Geschichte unterordnen und muss auch geändert werden, wenn die Geschichte das erfordert.

2) Wenn wir jedoch 1000 Geschichten von verschiedensten Autoren haben, muss sich die einzelne Geschichte der Welt unterordnen. Das ist ja auch der eigentliche Grundgedanke, weshalb es verbindliche Exposes gibt. Wenn es aber nur eine relativ vage Welt gibt und (offenbar) fragwürdige oder unvollständige Exposes - dann erleben wir das, was wir bei Neo erleben ...
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old man
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von old man »

Cybermancer hat geschrieben: Ah diese Abwehrhaltung die du einnimmst ist köstlich! Zumal du dir in der inneren Logik deiner Aussage massiv selbst widersprichst.
Analysieren wir das Ganze einmal. In deinem ersten Satz stellst du fest, dass wir nicht beim Rollenspiel sind. Hier implizierst du die Nichtübertragbarkeit der Techniken des World-Designs von Rollenspielen auf Literaturprojekte. Dann stellst du fest, dass es Autoren gibt die "glauben" dieses tun zu können. Mit dem Wort "glauben" implizierst du, dass diese Autoren sich im Irrtum befinden (Zumindest nach meinem Sprachgefühl), um dann aber sofort einzuschränken, dass es ja durchaus Autoren gäbe, die erstmal die Welt konstruieren. Damit hast du dir aber schon selbst widersprochen, den entqweder sind Techniken nicht anwendbar oder sie sind es sehr wohl. Und im letzte Satz postulierst du dann ein qualitativ schlechteres Ergebnis für konstruierte Welten, ohne dieses näher zu begründen oder Beispiele anzuführen.
Es tut mir leid, wenn ich das mal so ganz platt feststelle, aber überzeugende Argumentation sieht anders aus.
Die Interpretationsfähigkeiten, die Du an den Tag legst, sind phänomenal. Ich schreibe hier meine Meinung, ich postuliere keine allgemeingültigigen Wahrheiten.Und ich argumentiere, wie ich es will, nicht, wie Du denkst, dass man argumentieren sollte. (Vielleicht liegt da eines der Probleme: Du glaubst zu wissen, wie diese eine Methode zu argumentieren geht, die es Deiner Meinung nach nur gibt. Wahrscheinlich hat der Konstrukteur Deiner Argumentationswelt zuwenig Bücher übers Argumentieren gelesen :devil: ) Und ja, meine Meinung ist, das Worldbuilding hinter der Geschichte zurücktreten muss. Ich lese lieber ne Geschichte von einem Autor, der schreiben kann und eine gute Story hat, aber meinetwegen die Entfernungen zwischen seinen Handlungsorten nicht auf die Reihe kriegt, als dass ich eine Geschichte lese, in der alle Daten stimmen, die aber hinten und vorne nicht hinhaut, einfach weil es keine gute Story ist. :D
Und ja, ich denke, dass Leute, die nur begrenzte kreative Fähigkeiten haben, dazu neigen, ihre Welten zu konstuieren. Damit versuchen sie dann zu pfunden, und zu kaschieren, dass sie keine Story haben. Das ist tatsächlich meine Meinung. Ich sage nicht, dass es gute Romane in einer konstuierten Welt nicht gibt, mir sind nur mehr schlechte begegnet... :devil:
Einer der Gründe, wieso ich die Story für das wichtigste halte. Dann kommt übrigens die Fähigkeit des Autors, schreiben zu können (oder der Stil), und dann meinetwegen das Worldbuilding.
Ich beschäftige mich grad neuerdings mit Doctor Who. Dutzende Autoren, 50 Jahre, hammergute Geschichten, massenhaft Plotholes, Kontinuitätsfehler, Logiklöcher. Big Fun.
Cybermancer hat geschrieben:
Und auch hier möchte ich noch einmal den grundlegenden Unterschied zwischen Perry Rhodan und dem Projekt eines einzelnen Autors herausarbeiten. Perry Rhodan ist das Produkt vieler Autoren, die teilweise parallel an der Ausgestaltung des Perryversums mitarbeiten. Und Perry Rhodan erzählt nicht eine Geschichte sondern derer viele. Und damit die Mannigfaltigkeit an Autoren und Stories zu einem geschlossenen Ganzen findet ist ein gewisser Koordinationsoverhead zwingend erforderlich!
Das bedeutet vor allem das der Hintergrund detailiert ausgearbeitet sein muss, bevor die Autoren ihrer Stories beginnen!
.
Aber nicht, bevor der Exposeautor mit seiner Arbeit beginnt. :D
Und darüber reden wir doch grade - über die Arbeit der Expokratie. Selbstverständlich brauchen die Autoren einen verbindlichen Hintergrund, aber der Exposeautor braucht erstmal eine gute Geschichte, danach kann er dann den Hintergrund für die Autoren ausarbeiten, denn die Geschichte liefert den Hintergrund, nicht umgekehrt.
Zu den Sternen !
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Cybermancer
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Cybermancer »

old man hat geschrieben: Die Interpretationsfähigkeiten, die Du an den Tag legst, sind phänomenal.
Ja, ich bin auch jeden wieder aufs Neue von mir selbst eingenommen. :D
Ich schreibe hier meine Meinung, ich postuliere keine allgemeingültigigen Wahrheiten.
Das tun wir hier im Forum doch alle, immer schön den Blick durch die subjektive Brille.
Und ich argumentiere, wie ich es will, nicht, wie Du denkst, dass man argumentieren sollte. (Vielleicht liegt da eines der Probleme: Du glaubst zu wissen, wie diese eine Methode zu argumentieren geht, die es Deiner Meinung nach nur gibt. Wahrscheinlich hat der Konstrukteur Deiner Argumentationswelt zuwenig Bücher übers Argumentieren gelesen :devil: )
Stell dir vor, ich habe auch eine Meinung zu der Art deiner Argumentation. Und die habe ich dargelegt. Ich habe begründet, warum mich deine Argumentation nicht überzeugt hat. Und ich muss gestehen, ich wurde bis jetzt noch nicht in die Kunst der Rethorik eingeführt, dafür aber in die Kunst der Logik und dieses ausführlich und und eingehend. Aber mich würde doch mal interessieren, woraus Du die Aussage ableitest, ich würde meinen, Du müsstes so argumentieren, wie ich das für richtig halte.
Und ja, meine Meinung ist, das Worldbuilding hinter der Geschichte zurücktreten muss. Ich lese lieber ne Geschichte von einem Autor, der schreiben kann und eine gute Story hat, aber meinetwegen die Entfernungen zwischen seinen Handlungsorten nicht auf die Reihe kriegt, als dass ich eine Geschichte lese, in der alle Daten stimmen, die aber hinten und vorne nicht hinhaut, einfach weil es keine gute Story ist. :D
Wenn alle Daten stimmen, dann stimmt auch die Story, weil das Verhalten und die inneren Reflexionen des/der Protagonisten und die Reaktion der Umwelt auf diese auch Daten sind. Und wenn alle Daten stimmen, dann auch diese als Teilmenge aller Daten.

Und ja, ich denke, dass Leute, die nur begrenzte kreative Fähigkeiten haben, dazu neigen, ihre Welten zu konstuieren. Damit versuchen sie dann zu pfunden, und zu kaschieren, dass sie keine Story haben. Das ist tatsächlich meine Meinung. Ich sage nicht, dass es gute Romane in einer konstuierten Welt nicht gibt, mir sind nur mehr schlechte begegnet... :devil:
Danke das mir hier äußerst subtil mangelnde kreativ Fähigkeiten unterstellst.
Einer der Gründe, wieso ich die Story für das wichtigste halte. Dann kommt übrigens die Fähigkeit des Autors, schreiben zu können (oder der Stil), und dann meinetwegen das Worldbuilding.
Ich beschäftige mich grad neuerdings mit Doctor Who. Dutzende Autoren, 50 Jahre, hammergute Geschichten, massenhaft Plotholes, Kontinuitätsfehler, Logiklöcher. Big Fun.
Auch hier gilt: Der Spass liegt immer im Auge des Betrachters.
Inssbesondere bin ich der Meinung, das PR sich selbst ernster nimmt als Dr. Who dies tut. Es fehlt also der Schalk, den Dr Who auszeichnet.
Ein Hintergrund der sich selbst ernst nimmt erfordert halt mehr Mühe, als einer der das nicht tut.
Aber nicht, bevor der Exposeautor mit seiner Arbeit beginnt. :D
Und darüber reden wir doch grade - über die Arbeit der Expokratie. Selbstverständlich brauchen die Autoren einen verbindlichen Hintergrund, aber der Exposeautor braucht erstmal eine gute Geschichte, danach kann er dann den Hintergrund für die Autoren ausarbeiten, denn die Geschichte liefert den Hintergrund, nicht umgekehrt.
Der Exposeautor hat sich Arbeit gemacht? Deshalb laufen bei PR Geschichte und Hintergrund auf so vollständig unterschiedlichen Gleisen und nichts passt zusammen. AHA! :devil:
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
https://www.youtube.com/watch?v=WiMwVlpD-GU
Honor_Harrington
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von Honor_Harrington »

Cybermancer hat geschrieben: Wenn alle Daten stimmen, dann stimmt auch die Story, weil das Verhalten und die inneren Reflexionen des/der Protagonisten und die Reaktion der Umwelt auf diese auch Daten sind. Und wenn alle Daten stimmen, dann auch diese als Teilmenge aller Daten.
Das ist für mich wiederum der springende Punkt!
Die Gesellschaft im allgemeinen und die agierenden Menschen darin im besonderen, funktionieren nicht nach mathematischen Informationen/ Daten / Fakten,
sondern höchst emotional und irrational. Das die menschheit überhaupt so lange überlebt hat, ist für mich das größte kosmische Wunder.
Eine literarische Erzählung, eine mitreißende Geschichte zu schreiben funktioniert nicht nach reißbrettartigen - möglichst mit irgendwelche mat. Formel unterfütterten - Konstruktionen.
Es wäre zumindest eine kalte, robotlogische "perfekte Welt", die weder mitreißende Gefühle noch spannende Abenteuer kreiieren kann.
Und offensichtlich kann man dieses auch noch nicht einmal nachempfinden.

Das der junge Expokrat bis dato sein Handwerk noch nicht sonderlich zur Reife entwickelt hat,
ist dabei für mich ein ganz anderes Problem.
In der SOL 67 hat Expokrat Uwe Anton für PREA formuliert, dass er eigentlich zwei Jahre Zeit braucht, um das Gefühl zu haben, jetzt könne er den Job richtig machen.
Die hat er nun gehabt und nun hört er auf. Toll! -_-

Ich habe oft den Eindruck, dass wir meinen, bei NEO kann man einfach so drauf losdreschen.
Es ist ja eh egal - und es wäre letztlich nicht schade drum.
Es fehlt eine grundsätzliche Wertschätzung.
Selbst wenn ein Frank Borsch abgesägt werden würde 8wovon ich nicht ausgehe) und dann also ein "Neuer" käme (wer das wohl sein soll? Gucken wir uns doch einen aus),
dann bräuchte der (wenns nicht gerade Uwe Aton ist. Huch) auch wieder zwei Jahre.
Aber das sind doch ein ganz anderes paar Schuhe.
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Re: Wie kriegen wir NEO wieder hin?

Beitrag von old man »

Cybermancer hat geschrieben:(snip) :devil:
***Doctor Who gucken geh***
Zu den Sternen !
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