Klaus N. Frick hat geschrieben:Ce Rhioton hat geschrieben:
Die Frage ist doch: Trifft der Vorwurf der dystopischen Ausrichtung zu?
Oder haben wir lediglich diesen Eindruck?
Ist alles, das nicht als "Friede-Freude-Eierkuchen" erkennbar ist, bereits Dystopie?
Wenn ich etwa an den "Thoregon"-Großzyklus denke, war der auch bereits recht "dystopisch" - und das ist mittlerweile schon rund zwei Jahrzehnte her.
Womöglich sind wir bei fiktiven Beschreibungen heute empfindsamer als damals, das mag sein.
Ich möchte kurz an den »Schwarm«-Zyklus erinnern: Billionen von Toten, riesige Raumschlachten, mal 150.000 zerblasterte Schiffe in einem Halbsatz ...
Salut,
das ist ein Einwurf, der ebenso richtig ist, wie er zugleich den Diskussionspunkt, so wie ich ihn verstehe, nicht ganz trifft. Erinnern möchte ich dann daran, dass nach der Laren-Invasion sich etwas herausbildete, dass GalaktischeVölkerwürdeKoalition hieß; daran, dass in dem ganzen Hickhack um Seth Apophis stets die Kosmische Hanse und die Ritter der Tiefe als moralisches Rückgrat vorhanden war; daran, dass die Befreiung von den Cantaro die Befreiung von einer Diktatur bedeutete; daran, dass die Gänger des Netzes die falsche Ideologie des Permanenten Konflikts besiegen wollten; daran, dass ... Keiner dieser Zyklen war frei von Action, Gewaltdarstellung, Katastrophe oder Dunkelheit. Es war aber jedes Mal ein Gegengewicht des Positiven vorhanden. Gegenwärtig - ich muss aber fairerweise auch einschränken, dass ich der Erstauflage nur oberflächlich kenne - habe ich/hat man den Eindruck, dass es nur etwas Positives gibt, weil unser Perry eben ein positiver Mensch ist. Klar, das Figurenkonzept von Perry Rhodan sieht ihn derzeit als Heldenfigur an, aber letztendlich rutscht er "bloß" von einem Abenteuer ins nächste, immer wieder ihn persönlich betreffend, damit er auch brav mit seiner RT oder/und ein paar wenigen Getreuen, weitab von allen großen Machtmitteln der ferne, einsame Held sein kann.
Niemand wird allen Ernstes fordern, dass es einen FFE-Zyklus geben soll, in dem die Protagonisten von einer Geburtstagsparty zur nächsten rennen oder in der Ferne immer mal wieder über ein Lemurisches Artefakt stolpern. Vermisst wird aber doch, so habe ich den Eindruck, ein positiver Gegenentwurf, der über den Helden Rhodan hinausgeht. Ich wage sogar zu behaupten, dass Rhodan gerne etwas "grauer" sein dürfte, aber doch immer wieder an übergeordneten Werten, repräsentiert durch Institutionen oder Personen gespiegelt werden könnte.
Das Projekt van SAN wurde von einigen Foristen genannt, ebenso wurde die LFG eingeführt, von der man/ich aber kaum etwas weiß, außer dass sie sich vor dem Weltenbrand zu fürchten scheint. Dem Wunsch der Autoren/Redaktion folgend, gibt in diesem Forum viele Beiträge und auch ganze threads, die sich auf konstruktive Weise mit diesem "Problempunkt" beschäftigen. Ich erinnere nur an die Abstimmung und Besprechung der "immer wieder auftretenden" Hohen Mächte und ob man davon nicht auch mal Ruhe haben möchte. Es wird von uns Foristen sehr viel Konstruktives angeboten, welches etwaige (oder punktuelle) Unzufriedenheiten zu greifen und zu vermitteln sucht. Goutiert wird dass dann durch eine (wirklich!!) witzige Parodie. Das kann auch mal falsch aufgefasst werden. Das fällt dann unter den Bereich "shit happens".
Deinen Einwurf des Schwarms kann man auch mit dem MdI-Zyklus ergänzen, der Dolan-Attacke, den Akonen, Baalols und Arkoniden der Imperialen Zeit - und man würde auch gut und gerne feststellen können, dass die Konzepte der Scheer-Zeit auch nicht unbedingt voll von diesen "positiven Gegengewichten" war (abgesehen vom Solaren Imperium, das unerschütterlich in seiner Herrlichkeit strahlte ...), aber Scheer war natürlich auch ein anderer Autor/ Expokrat als es z.B. Voltz war. Und Montillon/Vandemaan sind ebenfalls andere Autoren/Expokraten, die mir/einigen vermitteln, dass sie solche Gegenentwürfe nicht als Teil ihrer konzeptionellen Arbeit an PR ansehen bzw. einen anderen Blick darauf haben. Wenn man das mal böse und gemein weiterdeuten würde, was natürlich hier niiiieeeemand tun wird, repräsentiert diesen anderen Blick das humoristische Konzept des FFE-Zyklus.
lg
Ten.