Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Alles rund um die Miniserie PERRY RHODAN - SOL
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Verkutzon
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Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Verkutzon »

Hallo Kai!
Von wem wurden die Autoren für deine Serie ausgesucht? Konntest du frei wählen, je nach Verfügbarkeit, oder war/ist das Sache des Redakteurs...?
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
Kai Hirdt
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Verkutzon hat geschrieben:Hallo Kai!
Von wem wurden die Autoren für deine Serie ausgesucht? Konntest du frei wählen, je nach Verfügbarkeit, oder war/ist das Sache des Redakteurs...?
Das ist Teamarbeit, es gibt da keinen klaren Dienstweg. Am Ende hat die Redaktion natürlich das Entscheidungsrecht.

In der Praxis hatte ich ein paar Namen im Kopf, Klaus hatte ein paar Namen im Kopf. Grundsätzlich war die Idee, dass jeder Autor zwei Romane schreiben soll, um die Einarbeitung und Koordination leistbar zu halten. (Geht nicht ganz auf, weil Marc nur einen beisteuern konnte.) Und damit war die Liste der möglichen Autoren schon länger als die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze.

Dann war die Frage, wer ist wann verfügbar, wessen Stärken kommen bei welchem Thema besonders gut zur Geltung … Haben wir alles durchdiskutiert und sind dann so zu einer gemeinsamen Liste gekommen.
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Trans-Pluto
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Trans-Pluto »

Vielleicht täusche ich mich jetzt, aber für mich liest sich das so, als hättet Ihr bei der Auswahl der Autoren nicht über den Tellerrand hinausgeschaut und das SOL-Team ausschließlich aus der Gruppe der EA-Autoren und der als anderweitige Mitarbeiter mit dem Verlag verbundenen Personen ausgewählt.

Deshalb mal eine "dreiste" Frage:
Mal angenommen, Du müßtest Autoren für eine Serie suchen und dem Verlag (Chefredakteur) vorschlagen. Würdest Du auch einmal über diesen engeren Kreis hinausschauen, z.B. zu den Fan-Autoren?
Dort haben sicher einige das nötige Potenzial und das bereits bewiesen.
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Kai Hirdt
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Trans-Pluto hat geschrieben:Vielleicht täusche ich mich jetzt, aber für mich liest sich das so, als hättet Ihr bei der Auswahl der Autoren nicht über den Tellerrand hinausgeschaut und das SOL-Team ausschließlich aus der Gruppe der EA-Autoren und der als anderweitige Mitarbeiter mit dem Verlag verbundenen Personen ausgewählt.

Deshalb mal eine "dreiste" Frage:
Mal angenommen, Du müßtest Autoren für eine Serie suchen und dem Verlag (Chefredakteur) vorschlagen. Würdest Du auch einmal über diesen engeren Kreis hinausschauen, z.B. zu den Fan-Autoren?
Dort haben sicher einige das nötige Potenzial und das bereits bewiesen.
Aus dem Autorenkreis von Mission SOL sind zumindest mal Ben Hary, Marc Herren, Olaf Brill und Dietmar Schmidt als Fan-Autoren in den Autorenstamm vorgestoßen, dieser Weg funktioniert also durchaus. Liegt bei Olaf, Ben und Dietmar aber halt schon zwei, drei Jährchen zurück, bei Marc noch etwas länger. Ich würde also sagen, im Grunde ist das sogar der normale Weg, ins Team vorzustoßen.

Generell habe ich die Fanpublikationen nicht so sehr im Blick, dafür fehlt mir einfach oft die Zeit. Ich gehe davon aus, dass diese in der Redaktion wahrgenommen werden – Beleg siehe oben.

Wir schauen natürlich auch außerhalb des Tellerrands. Es war zum Beispiel eine Autorin im Gespräch, die noch nie im Perryversum veröffentlicht hat und die ich auch persönlich schätze. Der fehlt es aber noch etwas an Erfahrung, und bin zu dem Punkt gekommen, dass die Kollegin noch nicht so weit ist und noch etwas Erfahrung sammeln muss. Und das ist jemand, der durchaus schon bei Verlagen veröffentlicht. (Ich habe mitunter den Eindruck, dass manche Leser die Anforderungen unserer Arbeit unter- und ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen.)

Dann kommen noch weitere Faktoren ins Spiel, die gar nicht so sehr mit der Qualität des Autors zu tun haben. Die Konzeption von Mission SOL leif bspw. parallel zu den ganzen Aktionen rund um Band 3000, will heißen: unter erheblichem Zeitdruck, und den haben wir bis heute nicht eingefangen. Daraus folgt speziell bei dieser Serie, dass wir wenig Spielraum für Fehler haben. Wir brauchen Autoren, von denen wir nicht ahnen, sondern wissen, dass sie in kurzer Zeit brauchbare Manuskripte schreiben. Fürs heftiges Umschreiben und Korrigieren haben wir bei dieser Reihe zu wenig Zeit. Deshalb ist Mission SOL auch einfach kein gutes Terrain, um jemand Neues auszuprobieren, dessen Arbeitsweise wir schlecht einschätzen können.
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Trans-Pluto
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Trans-Pluto »

Danke für die schnelle Antwort, Kai.
Kai Hirdt hat geschrieben: ... Ich habe mitunter den Eindruck, dass manche Leser die Anforderungen unserer Arbeit unter- und ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen ...
Diesen Eindruck teile ich mit Dir. Ich glaube, es ist auch nicht so einfach, das wirklich abschätzen zu können, wenn man selbst noch nie auch nur eine kleine Geschichte geschrieben hat.

Am "hilfreichsten" sind dann immer die Kommentare und Hinweise dieser Leute, die gar nicht so richtig wissen, wovon sie denn überhaupt reden.

Ich gehe davon aus, daß im Lager der Fan-Autoren, besonders jener, die schon einige eigene Geschichten geschrieben und veröffentlicht haben und professionell arbeiten, eine realistische Einschätzung der Anforderungen versus der eigenen Fähigkeiten besteht.
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Kardec
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Kardec »

Trans-Pluto hat geschrieben:Vielleicht täusche ich mich jetzt, aber für mich liest sich das so, als hättet Ihr bei der Auswahl der Autoren nicht über den Tellerrand hinausgeschaut und das SOL-Team ausschließlich aus der Gruppe der EA-Autoren und der als anderweitige Mitarbeiter mit dem Verlag verbundenen Personen ausgewählt.

Deshalb mal eine "dreiste" Frage:......................................
Die nachfolgende Frage war nicht dreist - der Satz davor, da "nicht über den Tellerrand hinaus" negativ konnotiert ist, aber schon.
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Klaus N. Frick
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Klaus N. Frick »

Kardec hat geschrieben: Die nachfolgende Frage war nicht dreist - der Satz davor, da "nicht über den Tellerrand hinaus" negativ konnotiert ist, aber schon.
Zumindest klang sie für mich eher negativ, stimmt.
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Trans-Pluto
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Trans-Pluto »

Klaus N. Frick hat geschrieben:
Kardec hat geschrieben: Die nachfolgende Frage war nicht dreist - der Satz davor, da "nicht über den Tellerrand hinaus" negativ konnotiert ist, aber schon.
Zumindest klang sie für mich eher negativ, stimmt.
Wenn das von Euch so aufgenommen wurde, tut es mir leid. Es war weder "dreist" noch negativ gemeint, sondern sollte lediglich bedeuten, daß nur in einem bestimmten, definierten Umfeld gesucht und gewählt wurde. Wobei der "Tellerrand" eben die Grenze dieser definierten Menge ist, um es mal mit der Mengenlehre auszudrücken.

Es ist wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich sogar das geschriebene Wort, das keine Momentaufnahme, sondern jederzeit nachlesbar ist, wahrgenommen wird.
Auf jeden Fall sollte keinesfalls ein negativer Eindruck entstehen.
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Kardec
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Kardec »

Trans-Pluto hat geschrieben:
Klaus N. Frick hat geschrieben:
Kardec hat geschrieben: Die nachfolgende Frage war nicht dreist - der Satz davor, da "nicht über den Tellerrand hinaus" negativ konnotiert ist, aber schon.
Zumindest klang sie für mich eher negativ, stimmt.
.................................................
Es ist wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich sogar das geschriebene Wort, das keine Momentaufnahme, sondern jederzeit nachlesbar ist, wahrgenommen wird.
Auf jeden Fall sollte keinesfalls ein negativer Eindruck entstehen.
Da ist nix erstaunlich. Da konnte man gar nichts mistverstehen. Vielleicht solltest du einfach schreiben was du meinst, damit man Dich versteht.

Mein Forumsname ist ja "Kardec". Eigenltich heiß ich ja "Balasar Imkord". Bin ein Alien aus den Tiefen der Galaxis - habs vor Jahren mit meinem Originalnamen sogar in die EA geschafft :D (M*** daß heut die P-pedia nicht funktioniert :P ).

Verrate ein Geheimnis. Ich kann zwischen den Zeilen lesen und sogar dahinter.
Verstehst du mich?
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Trans-Pluto
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Trans-Pluto »

Kardec hat geschrieben: ...
Mein Forumsname ist ja "Kardec". Eigenltich heiß ich ja "Balasar Imkord". Bin ein Alien aus den Tiefen der Galaxis - habs vor Jahren mit meinem Originalnamen sogar in die EA geschafft :D (M*** daß heut die P-pedia nicht funktioniert :P ).

Verrate ein Geheimnis. Ich kann zwischen den Zeilen lesen und sogar dahinter.
Verstehst du mich?
:D ;) :rolleyes: B-) :o :lol: :) = :devil:

Ich denke, wir sollten uns mal wieder auf einen wertschätzenden Umgangston besinnen. Eine solche Diskussion führt zu gar nichts.
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Verkutzon »

Hallo Kai!
Du schreibst im Spoiler-Tread SOL 3, du hättest keine Zeit, weil du noch ein Expo schreiben müsstest.
Eigentlich hätte ich angenommen, die Exposés seien zu diesem Zeitpunkt fertig geschrieben und nur die Autoren würden noch Blut und Wasser schwitzen. :lol:
Meine Frage: Ist deine Serie Mission SOL (stand heute) von A bis Z fertig entwickelt und „nur“ die Expo‘s müssen noch geschrieben werden, oder fliessen immer noch Ideen/Änderungen in die Geschichte ein...?
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Eric Manoli »

Wer sagt das es nicht schon ein weiteres Exposé für etwas anderes zu schreiben gibt.
>>Sie unterscheiden sich nicht so sehr von uns, wie ich es befürchtet hatte. Die Anordnung der Organe ist klar, wenn auch unterschiedlich. Das Skelett ist ebenfalls abweichend. Immerhin haben sie Blut wie das unsere.<<
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Ce Rhioton
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Ce Rhioton »

Eric Manoli hat geschrieben:Wer sagt das es nicht schon ein weiteres Exposé für etwas anderes zu schreiben gibt.
Ein PR-Extra 17 aus der Feder von KH würde ich begrüßen. :st:
Aber ein Exposé für einen Roman? :gruebel:
Die nächste Mini-Serie dürfte ja noch ein Weilchen auf sich warten lassen.
Also wofür könnte Kai Hirdt ein Exposé ... oh! :o
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Verkutzon hat geschrieben:Hallo Kai!
Du schreibst im Spoiler-Tread SOL 3, du hättest keine Zeit, weil du noch ein Expo schreiben müsstest.
Eigentlich hätte ich angenommen, die Exposés seien zu diesem Zeitpunkt fertig geschrieben und nur die Autoren würden noch Blut und Wasser schwitzen. :lol:
Meine Frage: Ist deine Serie Mission SOL (stand heute) von A bis Z fertig entwickelt und „nur“ die Expo‘s müssen noch geschrieben werden, oder fliessen immer noch Ideen/Änderungen in die Geschichte ein...?
In der Theorie sollten die Expos alle fertig sein. Die Praxis sieht wie üblich anders aus, und am Ende der Serie feile ich noch.

Konkret sieht sieht es so aus: Der Handlungsfaden für alle 12 Hefte stand schon, bevor die erste Zeile vom ersten Expo geschrieben wurde. Es gibt also ein Dokument, in dem die Handlung jedes einzelnen Bandes auf drei bis vier Seiten skizziert wird.

Eigentlich sollte es dann einfach Fleißarbeit sein, auf dieser Basis die Expos auszuformulieren. Ist aber leider nicht so, es entstehen z. T. doch größere Abweichungen aus mehreren Gründen:

1. Gute Arbeit der Kollegen: Bei der Erstellung der ersten Manuskripte sind neue Elemente entstanden, die ich so gut finde, dass ich sie aufnehmen und zu einem vernünftigen Ende führen will.
2. Anfängerfehler des Expokraten: Den ursprünglichen Plan für Band 6 habe ich weitgehend über den Haufen geworfen. Der war an sich schön und gut und spannend, war mir dann aber beim Ausarbeiten in einigen Elementen zu ähnlich Band 4 und 5. Hätte also eigentlich eine gute Story abgegeben, aber als Leser hätte ich das Gefühl gehabt "Jetzt wiederholen sie sich." Also weg damit.
3. Beharrungsvermögen der Figuren: In einem anderen Band weigert sich eine Hauptfigur hartnäckig, das zu tun, was der Grundplot für sie vorsieht. Ich habe da zwar eine gute Begründung für, warum sie so ungewöhnlich handelt – aber ich kaufe es mir nicht mal selbst ab, und wenn schon mein Bauchgefühl sagt "Neinneinneinnein", wird das den Lesern auch so gehen. Das war nicht ganz trivial, eine andere Handlung zu entwickeln, die zu dem Ergebnis führt, das ich für den nächsten Band brauche.

Insofern dauert das alles etwas länger, als ich Naivling es mir vorher vorgestellt hatte.
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Trans-Pluto
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Trans-Pluto »

Kai Hirdt hat geschrieben: ...
Insofern dauert das alles etwas länger, als ich Naivling es mir vorher vorgestellt hatte.
Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. ;)
Und bisher gefällt mir das, was Du als Expokrat und als Autor von Band 1 gemacht hast.
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Verkutzon
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Verkutzon »

Hallo Kai! Danke für deine Antworten und dass du so offen kommunizierst.
Ein Drittel der Serie ist vorbei...wie bist du zufrieden bisher?
(Also, mir gefällt die Serie ausgezeichnet)
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Kai Hirdt
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Verkutzon hat geschrieben:Hallo Kai! Danke für deine Antworten und dass du so offen kommunizierst.
Ein Drittel der Serie ist vorbei...wie bist du zufrieden bisher?
(Also, mir gefällt die Serie ausgezeichnet)
Ich freue mich natürlich sehr, dass sie bislang überwiegend gut aufgenommen wird. Wir probieren dramaturgisch ein paar Dinge, die wir so noch nicht gemacht haben und die mir eine heftige Menge Arbeit machen.* :wacko: Also ist es eine schöne Rückmeldung, dass sich der Aufwand wenigstens lohnt.

Wobei der spannendere Teil der Serie noch kommt. Bislang setzen wir ja nur Figuren aufs Feld. Mit Band 5 geht's dann allmählich richtig los.

* Noch nicht jetzt fragen, erst, wenn die Serie durch ist. Vorher wäre es ein bisschen wie ein Magier, der mitten in der Vorführung seinen Trick erklärt.
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Verkutzon
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Verkutzon »

Hallo Kai!
Ich verfolge gerade die Diskussionen im Spoiler-Tread Krise auf Evolux. Es geht in einigen Meinungsäusserungen um die Frage, ob die SOL, als Namensgeber der Miniserie, eine grössere Rolle spielen sollte.
Du hast für „Deine“ MiniSerie entschieden, dass es eine Suche nach der SOL sein soll; nicht bloss (das ist jetzt nicht despektierlich gemeint!) eine weitere Episode aus den Abenteuern der SOL.
Meine Frage: Als du den Auftrag für den Exposé-Job angenommen hast, war dir da bewusst, dass eine Mini-Serie, die dieses legendäre Raumschiff zum Thema hat, eine heikle Sache sein könnte? Die Erwartungshaltung der Stammleser war sicher gross. Neuleser dürften dagegen unbelasteter an die Serie herangehen...
Hat dir dieser Hintergrund schlaflose Nächte bereitet, oder bist du eher entspannt an die Sache ran gegangen...?
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Kai Hirdt
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Verkutzon hat geschrieben:Hallo Kai!
Ich verfolge gerade die Diskussionen im Spoiler-Tread Krise auf Evolux. Es geht in einigen Meinungsäusserungen um die Frage, ob die SOL, als Namensgeber der Miniserie, eine grössere Rolle spielen sollte.
Du hast für „Deine“ MiniSerie entschieden, dass es eine Suche nach der SOL sein soll; nicht bloss (das ist jetzt nicht despektierlich gemeint!) eine weitere Episode aus den Abenteuern der SOL.
Meine Frage: Als du den Auftrag für den Exposé-Job angenommen hast, war dir da bewusst, dass eine Mini-Serie, die dieses legendäre Raumschiff zum Thema hat, eine heikle Sache sein könnte? Die Erwartungshaltung der Stammleser war sicher gross. Neuleser dürften dagegen unbelasteter an die Serie herangehen...
Hat dir dieser Hintergrund schlaflose Nächte bereitet, oder bist du eher entspannt an die Sache ran gegangen...?
Entspannt sicher nicht – weniger, weil es um die SOL ging, sondern mehr, weil es meine erste Exposéarbeit überhaupt ist.

Als weiterer Grund kam dazu, dass die Entwicklung der Geschichte ein ziemliches Puzzlespiel war. Es wurden in der EA ja einige Aussagen über das Schicksal der SOL gemacht. Die Story musste komplett damit zusammen passen und sollte etwas liefern, das für Neuleser verständlich und für Altleser interessant ist. Das hat immensen Hirnschmalz erfordert und doch eine ziemliche Spannung ausgelöst.

Aus meiner Sicht verboten hat sich dabei eine größere, mehrere Hefte umspannende Geschichte über die ursprüngliche Mission der SOL von 1369, einfach weil das Ende von vornherein bekannt war: Die Mission ist gescheitert. Da lässt sich keine Spannung reinbringen. Auf der anderen Seite wollen die Leser natürlich wissen, was es mit dieser Mission denn nun auf sich hatte.

Grundsätzlich hätte ich zwei Wege gehen können: SOL früh befreien und die damals unterbrochene Mission abschließen. Das hätte aber m. E. ein paar heftige Logikprobleme mit sich gebracht. Welche Mission ist so wichtig, dass man die SOL schickt, lässt sich dann aber für fast 200 Jahre unterbrechen, und dann aber wiederum problemlos abschließen? Denn dass Perry am Ende Erfolg haben muss, ist ja klar. Das eierte alles ganz heftig, zumal es auch nur mit der Kontinuität der aktuellen Erstauflagen-Hefte kompatibel sein musste.

Deshalb habe ich den anderen Weg gewählt, weniger von der alten Mission der SOL erzählt und dafür eine neue Geschichte um das Schiff herum konstruiert. Ich bin auch nach wie vor überzeugt, dass das die bessere Story ist als "Wir machen die unterbrochene Mission fertig, jetzt, wo Perry da ist." Insofern bereue ich da nichts, und ich bekomme ja außerhalb des traditionell sehr kritischen Forums überwiegend positive Rückmeldungen, auch (und gerade) von Altlesern.

Was ich allerdings unterschätzt habe, ist der Zwei-Wochen-Takt. Ich glaube, die Serie würde sich ganz anders lesen, wenn die neuen Teile wöchentlich kämen. So steht die Entdeckung der SOL tatsächlich gefühlt sehr weit nach Beginn der Lektüre. Das würde ich im Nachhinein etwas anders machen.
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Arthur Dent »

Ich bin ja der Ansicht, dass nicht nur Steuererklärungen sondern auch Exposés auf Bierdeckel passen müssen:

Band 1: Perry erreicht den Handlungsort der SOL und haut sie raus. (an den ausführenden Autor, gemeint ist die ganze Hantel und nicht Einzelteile)
Band 2 bis 12: Die alte Mission ist obsolet. Die SOL befreit unter dem Kommando von Perry Evolux und Tare-Scharm von den Chaosmächten, die sich dort verborgen hatten (an Kai Hirdt: hier können Teile Deiner Konzeption übernommen werden)
Ende Band 12: Cliffhanger, Missionsziel erreicht aber Schicksal SOL ungeklärt, weil Perry zurückversetzt wird.
Spoiler:
Bevor Du mir an die Gurgel gehst Kai, das war Humor.
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Verkutzon »

Kai Hirdt hat geschrieben:Was ich allerdings unterschätzt habe, ist der Zwei-Wochen-Takt. Ich glaube, die Serie würde sich ganz anders lesen, wenn die neuen Teile wöchentlich kämen. So steht die Entdeckung der SOL tatsächlich gefühlt sehr weit nach Beginn der Lektüre. Das würde ich im Nachhinein etwas anders machen.
Genau dieser zwei Wochen-Rhythmus passt mir eigentlich ganz gut. Ich kann mir für die Lektüre Zeit-, und das Geschriebene mehr wirken lassen. Mir kommt das entgegen, andere mögen/dürfen das anders sehen.
Meinen Geschmack, was die Story angeht, hast du jedenfalls getroffen. :st:
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Arthur Dent hat geschrieben:Ich bin ja der Ansicht, dass nicht nur Steuererklärungen sondern auch Exposés auf Bierdeckel passen müssen:

Band 1: Perry erreicht den Handlungsort der SOL und haut sie raus. (an den ausführenden Autor, gemeint ist die ganze Hantel und nicht Einzelteile)
Band 2 bis 12: Die alte Mission ist obsolet. Die SOL befreit unter dem Kommando von Perry Evolux und Tare-Scharm von den Chaosmächten, die sich dort verborgen hatten (an Kai Hirdt: hier können Teile Deiner Konzeption übernommen werden)
Ende Band 12: Cliffhanger, Missionsziel erreicht aber Schicksal SOL ungeklärt, weil Perry zurückversetzt wird.
Spoiler:
Bevor Du mir an die Gurgel gehst Kai, das war Humor.
Das wäre dann auch leichter verdientes Geld. :-D Aber es gibt bestimmt Befürworter des Systems. Le Redacteur war zum Teil schon verzweifelt, weil die Exposés zwischendurch so lang waren wie ein Drittel Heftroman.
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Askosan »

Kai Hirdt hat geschrieben:Ich bin auch nach wie vor überzeugt, dass das die bessere Story ist als "Wir machen die unterbrochene Mission fertig, jetzt, wo Perry da ist."
Den Ansatz, welchen du gewählt hast, finde ich gut. Perry als „Lichtgestalt“, ohne die gar nichts geht, haben wir in der EA. Das hätte ich in der Miniserie nicht auch noch gebraucht.

Stattdessen ist „Detektivarbeit“ gefragt, was eigentlich vorgefallen ist. Mit Alaska und Varantir hast du tolle Figuren aus der EA eingesetzt und die Handlung profitiert davon.

Die Verhältnisse auf Evolux wurden bisher schlüssig und spannend geschildert.

Mir persönlich nehmen Figuren wie Mahlia zu viel Platz ein. Für mich hätten ein paar Sidekicks an Perrys Seite gereicht. Dafür aber ein ernstzunehmender Gegner, der Perry ordentlich zusetzt. Typen wie Heltamar verputzt Perry eigentlich zum Frühstück.

Wichtig wird am Ende auch sein, ob Perrys Anwesenheit in Tare-Scharm schlüssig geklärt wird. Seine Entführung bedingt gewaltige Machtmittel. Alaska und kosmokratische Machtmittel scheinen nicht dafür verantwortlich zu sein.

Bei einer 12-teiligen Miniserie kann es auch Durchhänger geben, aber entscheidend wird sein, dass die letzten zwei, drei Romane ein Feuerwerk abbrennen. Diesbezüglich bin ich sehr zuversichtlich.
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Klapauzius »

Kai Hirdt hat geschrieben:Le Redacteur war zum Teil schon verzweifelt, weil die Exposés zwischendurch so lang waren wie ein Drittel Heftroman.
Hmm... Welche Freiheit hat denn ein Autor noch, bei einer so engen Vorgabe?
Waren da Autoren sauer wegen? Oder eher erleichtert, weil Du ihnen viel Arbeit abgenommen hast?
Werden zu enge Vorgaben manchmal ignoriert? Oder eher wegdiskutiert?
Kai Hirdt
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Re: Fragen an den Exposé-Autor Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Ignorieren sollte man die tunlichst nicht, meist hat der Exposéautor sich nämlich was dabei gedacht. :-D

Alle Autoren haben vorab einen Grobabriss bekommen, was in jedem einzelnen der 12 Bände passiert. Damit war dann auch klar, warum die Expos teils so übergenau waren – weil da einfach Dinge platziert werden, die später wichtig sind.

Die beiden umfangreichsten Expo sind i. Ü. auch deshalb so dick geworden, weil ich da die Geschichte schon in direktem Austausch mit dem Autoren entwickelt habe. Die haben meine Vorlage bekommen, Feedback gegeben, ich hab's eingearbeitet, und das ging ein paar Mal so hin und her. Dann war das Ergebnis zwar überaus detailreich, aber die Vorstellungen der Autoren waren bereits berücksichtigt.

Andererseits: Teilweise hab ich's gerade am Anfang sicherlich übertrieben, einfach weil die Tätigkeit für mich selbst neu ist. Gerade am Anfang habe ich die Expos so genau ausgeführt, dass ich selbst direkt den Roman danach hätte schreiben können. Da habe ich Arbeit miterledigt, die normalerweise der eigentliche Autor macht. (Feedback war, dass das durchaus hilfreich ist – aber es ist halt zeitlich nicht zu schaffen, weshalb die Expos gegen Ende der Serie dann auch wieder kürzer ausfielen.)

Aber wirklich alle 12 Bände von Mission SOL sind sehr eng miteinander verzahnt. (Weshalb ich auch nur müde kichern kann, wenn hier irgendjemand was von "Füller" oder "nix Wesentliches passiert" schreibt.) Da ist wenig Spielraum für die Autoren, in Eigenregie abzuweichen. Was aber immer geht und weidlich genutzt wird, ist die Feedbackschleife: "Das funktioniert so nicht/Ich habe da eine andere Idee", und dann schauen wir gemeinsam, wie man das so einpasst, dass die Funktion für die Serie als Ganzes nicht beeinträchtigt wird.
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