Stil des Minizyklus

Alles rund um die Miniserie PERRY RHODAN - SOL
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Klapauzius
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Stil des Minizyklus

Beitrag von Klapauzius »

Hallo Mitleser, Autoren, Expokraten, Kritiker,

Ich bin jetzt in der Mitte des zweiten Bandes angelangt, und allmählich wird mir klar, was mich eigentlich schon seit Band eins gleichzeitig so fasziniert und verstört hat: es ist das völlig reflexionsfreie Agieren Perrys. Er wird plötzlich in eine ihm unbekannt erscheinende Welt geschleudert, und muss eigentlich davon ausgehen, nie wieder zurück zu können. Jeder normale Mensch hätte daran erstmal lange zu knabbern.

Aber unser Perry ist hier ganz Held Heinlein'scher Prägung: er springt auf und macht sich mit Verve auf die Suche nach seiner Tür zum Sommer. Selbstzweifel, Unsicherheit, Bedenken: Fehlanzeige. Perry weiss was zu tun ist, tut es, und es ist richtig. Also genau das, was viele im Spoilerforum der Erstausgabe sich gewünscht haben. Aber, tut mir leid, das ist Science Fiction aus den Sechzigern.

Ist dieser Minizyklus als Ganzes so konzipiert? War das mit der Aussage gemeint, der Zyklus sei anders als die Erstausgabe? Ist das hier der Gegenpol zum Vandemaanschen Friede-Freude-Eierkuchen?

Bitte versteht das jetzt nicht falsch, ich lese sehr gerne Mal solche Retro-SF, und der Minizyklus gefällt mir bisher ausnehmend gut. Aber hoffentlich wird das jetzt nicht der Aufhänger, den Stil der Hauptserie umzuwerfen. Das fände ich nämlich schade.
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Eric Manoli
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Re: Stil des Minizyklus

Beitrag von Eric Manoli »

Überraschung zeigt sich nicht bei Erfahrungen welche man schon 100 Mal gemacht hat. ;)
>>Sie unterscheiden sich nicht so sehr von uns, wie ich es befürchtet hatte. Die Anordnung der Organe ist klar, wenn auch unterschiedlich. Das Skelett ist ebenfalls abweichend. Immerhin haben sie Blut wie das unsere.<<
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Ce Rhioton
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Re: Stil des Minizyklus

Beitrag von Ce Rhioton »

Ein Perry Rhodan mit "Selbstzweifeln, Unsicherheit, Bedenken" wäre früher oder später gescheitert.
Rhodan ist eben nicht wie wir, sondern wie wir gerne wären.
Genau das macht eben den Unterschied.
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Arthur Dent
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Re: Stil des Minizyklus

Beitrag von Arthur Dent »

Klapauzius hat geschrieben:Hallo Mitleser, Autoren, Expokraten, Kritiker,

Ich bin jetzt in der Mitte des zweiten Bandes angelangt, und allmählich wird mir klar, was mich eigentlich schon seit Band eins gleichzeitig so fasziniert und verstört hat: es ist das völlig reflexionsfreie Agieren Perrys. Er wird plötzlich in eine ihm unbekannt erscheinende Welt geschleudert, und muss eigentlich davon ausgehen, nie wieder zurück zu können. Jeder normale Mensch hätte daran erstmal lange zu knabbern.

Aber unser Perry ist hier ganz Held Heinlein'scher Prägung: er springt auf und macht sich mit Verve auf die Suche nach seiner Tür zum Sommer. Selbstzweifel, Unsicherheit, Bedenken: Fehlanzeige. Perry weiss was zu tun ist, tut es, und es ist richtig. Also genau das, was viele im Spoilerforum der Erstausgabe sich gewünscht haben. Aber, tut mir leid, das ist Science Fiction aus den Sechzigern.

Ist dieser Minizyklus als Ganzes so konzipiert? War das mit der Aussage gemeint, der Zyklus sei anders als die Erstausgabe? Ist das hier der Gegenpol zum Vandemaanschen Friede-Freude-Eierkuchen?

Bitte versteht das jetzt nicht falsch, ich lese sehr gerne Mal solche Retro-SF, und der Minizyklus gefällt mir bisher ausnehmend gut. Aber hoffentlich wird das jetzt nicht der Aufhänger, den Stil der Hauptserie umzuwerfen. Das fände ich nämlich schade.
Ich habe insbesondere den Roman von Kai Hirdt nicht so empfunden. Gerade im Auftaktband macht sich Rhodan viele Gedanken und er grübelt. Er muss sich sogar ein-, zweimal zur Räson rufen, weil er so viel grübelt. Anschließend handelt er aber auch.
Allgemein gesagt folgen die Miniserien etwas anderen Mechanismen als die Hauptserie. Sie sollen erstmal Präsenz zeigen, da der wöchentliche EA-Roman und der 14-tägige NEO das Produkt Perry Rhodan am Kiosk doch stark unterfrequentiert erscheinen lassen. Die Miniserie sagt: Hallo, da gibt es noch mehr. Und in Miniserien kann man ein bisschen experimentieren. Mit Autoren aber auch mit Inhalten. Bei Olymp wurde m.E. schon ein bisschen tiefer in die Experimentierkiste gegriffen. Bei SOL vermute ich das nicht. Dazu ist das Thema zu wichtig. Aber ganz egal in welche Richtung das Pendel ausschlägt. Es wird sich immer jemand finden, der zum Ausschlag (zum Verhalten Rhodans) etwas zu sagen hat.

Noch eine Anmerkung am Rande. Zum Thema, welche Art von Geschichten im Perryversum möglich sind, hatte sich mal Klaus N. Frick im PRFZ-Newsletter (Ausgabe 20, August 2017) geäußert. "Die Weite und die Enge des Perryversums" hieß der humorige Artikel.
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