Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben Calv

Alles rund um die Miniserie PERRY RHODAN - SOL

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der Schreibstil des Autors? - Note 1
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die aktuelle Entwicklung des Zyklus? - Note 1
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Eric Manoli
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Eric Manoli »

>>Sie unterscheiden sich nicht so sehr von uns, wie ich es befürchtet hatte. Die Anordnung der Organe ist klar, wenn auch unterschiedlich. Das Skelett ist ebenfalls abweichend. Immerhin haben sie Blut wie das unsere.<<
George
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von George »

Kai Hirdt hat geschrieben:Der Einwand ist prinzipiell richtig, aber in der Rhodan-Serie ist seit 60 Jahren eben Spielregel, dass Raumschiffe Piloten brauchen. (Und seit wohl 40 Jahren, dass SERUNS nicht funktionieren, wenn es ernst wird.) Wenn das Pilotenproblem im Jahr 3580 Alter Zeitrechnung nicht gelöst war, warum sollte man da 1552 NGZ auf einmal wesentlichen Fortschritte machen?
Das hing aber auch stark vom jeweiligen Autor ab. Ich kann mich z.B. an einen vollautomatischen Raumer von H.G.Ewers erinnern, der eine sehr angenehme weibliche Stimme hatte.

Und SENECA konnte mitunter auch recht eigenwillig sein. Überhaupt habe ich mich bei der Mission SOL auf unterhaltsame Diskussionen mit SENECA gefreut. Das zirpende Bordgehirn von SZ-1 ist da kein wirklicher Ersatz.
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Moonbiker
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Moonbiker »

Ce Rhioton hat geschrieben: Offensichtlich beschreibt "Heel" ein unbezwingbares Monster. :unsure:
Nein.
Eine Tierart auf dem Planeten Förderuxen.
:P

Günther
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TCai
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von TCai »

Eric Manoli hat geschrieben:Im Wrestling sagt man Heel dazu.
Diese Person soll man nicht mögen.
Was allerdings niemand daran hindern soll es trotzdem zu tun.
... und führt dazu, dass ich die Kapitel mit Mahlia Meyun geflissentlich ignoriere, sofern es irgendwie möglich ist. Das macht die Handlung für mich ertragbar.
Sorry!
»Denn Phantastik schreiben, heißt ja nicht, die Realität mit anderen Mitteln nachzuerzählen, sondern die Realität mit anderen, eben phantastischen Mitteln aufzubrechen.«
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Ce Rhioton »

Wir wollen doch zwei Tatsachen an dieser Stelle festhalten:

1st - Flintenweiber sind Fiktion. Sie wurden von kreativen Autoren erdacht, damit wir Leser erleichtert feststellen, dass Personen wie M.M. nie, nie, niemals in unserer realen Welt unsere Nerven und Blutdruck belasten können, da sie viel zu unrealistisch sind.

2nd - Es ist der m.E. beste bisherige Beitrag zum Perryversum von BCH.
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Soulprayer
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Soulprayer »

Also sagen dir Namen wie Calamity Jane, Belle Star oder Pauline Cushman nix?
allesamt "Flintenweiber"...
Und das sind nur drei...
VG
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Ce Rhioton »

Sicherlich. Meine überspitzten Formulierungen gründen sich auf die Enttäuschung, dass all diese wenig sympathischen Merkmale der heutigen - realen - Menschen sich in Beschreibungen zukünftiger - fiktiver - Figuren wiederfinden.
Irgendwo gibt man sich dann doch der Hoffnung hin, dass Menschen sich zum Besseren entwickeln könnten.
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Eric Manoli
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Eric Manoli »

Besser ist immer relativ.
>>Sie unterscheiden sich nicht so sehr von uns, wie ich es befürchtet hatte. Die Anordnung der Organe ist klar, wenn auch unterschiedlich. Das Skelett ist ebenfalls abweichend. Immerhin haben sie Blut wie das unsere.<<
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Soulprayer
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Soulprayer »

Wir sind halt nicht Zarathustra...
VG
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TCai
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von TCai »

Ce Rhioton hat geschrieben:Wir wollen doch zwei Tatsachen an dieser Stelle festhalten:
...
2nd - Es ist der m.E. beste bisherige Beitrag zum Perryversum von BCH.
Dem stimme ich uneingeschränkt zu. :st:
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Verkutzon »

Ronald Tekener hat geschrieben:Ich hoffe das Roi....nicht geistesgestört wird.
War er das nicht vorher schon...? :devil: Spass beiseite:
Ich mache mir mehr Sorgen um Alaska :(
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Johannes Kreis
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Johannes Kreis »

Ce Rhioton hat geschrieben:1st - Flintenweiber sind Fiktion. Sie wurden von kreativen Autoren erdacht, damit wir Leser erleichtert feststellen, dass Personen wie M.M. nie, nie, niemals in unserer realen Welt unsere Nerven und Blutdruck belasten können, da sie viel zu unrealistisch sind.
Das ist reine Ironie, oder? Ich könnte da von realweltlichen Beispielen berichten...
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Ce Rhioton »

Johannes Kreis hat geschrieben:
Ce Rhioton hat geschrieben:Flintenweiber sind Fiktion.
Das ist reine Ironie, oder?
Nein, ein sarkastischer Akt der Verzweiflung.
Die Realität ist real genug, da gibt es dann doch Bereiche, bei denen ich in der Entspannungslektüre darauf verzichten kann, damit belästigt zu werden. -_-
Ich könnte da von realweltlichen Beispielen berichten...
Aber bitte nicht hier. :D
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Klapauzius
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Klapauzius »

Ce Rhioton hat geschrieben: Na ja, es gibt ja auch Dinge wie Darmverschlüsse - dennoch kann ich auf ausführliche Beschreibungen davon verzichten.
Mahlia sollte sich als Hauptdarstellerin einer Superheldenserie "Dark Shadow" bewerben - dort wäre sie die Idealbesetzung.
Hier in der Miniserie wirft sie in der Tat einen dunklen Schatten auf die ansonsten interessante Story. So sad.
Bekannterweise strukturiert Kai Hirdt seine Werke gerne anhand des Schemas einer Heldenreise. Ich gehe mal fest davon aus, dass dies zumindest für die Figur der Mahlia auch im Sol-Minizyklus zutrifft. Für Mahlia heisst das, dass sie am Ende, wenn schon nicht in das Dorf, dann zumindest in den Schoß der Dorfbewohner zurückkehren wird. Natürlich nicht als die gleiche Mahlia, sondern verändert und an der Reise gewachsen, genau wie auch Frodo verändert und durch seine Reise gewachsen ist, als er ins Auenland zurückkehrt. Spätestens da wird sie wieder uns sympathisch sein. Also: Ce, verlier nicht die Hoffnung!

Leider scheint das einfache Mapping der zwölf Stationen der Heldenreise nach Vogler auf die zwölf Hefte hier nicht zu passen. Die Rückblende auf die Reise der Sol in Band drei scheint quer dazu zu stehen. Eigentlich müsste sie sich in diesem Heft gegen den Aufbruch aus dem Dorf wehren, sie kommt aber kaum darin vor. Erst in Band vier kommt es zu dem Konflikt mit Perry, der den Sol-Mittelteil finden will, wärend Mahlia zu ihren Kindern zurück will. Aber vielleicht kann uns der Expokrat ja am Ende des Minizyklus seine Gliederung verraten?
:unschuldig:

P.S. Momentan sind wir übrigens wieder voll auf Kurs: "Der Held kann nun den "Schatz“ rauben." => Der Mittelteil der Sol wird gefunden.
Kai Hirdt
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Kai Hirdt »

Kann er machen, ja. :-D

Ein paar Anmerkungen gerne jetzt schon:

– Mein Methodenkoffer ist durchaus etwas besser gefüllt. Die Heldenreise ist nur eines von mehreren möglichen Werkzeugen. Ich arbeite auch recht gern mit Blake Snyders Beat Sheet, wenn es für einen Stoff gut passt. Bei EA 2982 z. B. kommst du nicht weit, wenn du nach einer Heldenreise suchst.
– In der Tat sind die zwölf Bände von Mission SOL aber nach den zwölf Stadien der Heldenreise strukturiert. Daraus kann man aber nicht folgern, dass jeder Band einem Stadium entspricht.
- Mission SOL erzählt eine Menge Geschichten. Die Befreiung der SOL, die Entwicklung von Mahlia, die Entwicklung von Pravo, die Geschichte von Evolux. Die laufen durchaus nicht alle im Gleichschritt ab.
- Die Theorie der Heldenreise besteht nicht nur aus den zwölf Stadien, sondern (gern vergessen) auch aus den Archetypen für Figuren. Wobei nicht jede Figur zwingend einem einzelnen Archetypus entspricht, sondern das situationsbedingt wechseln kann. (Fußnote: Einige Schwierigkeiten mit der Figur Mahlia rühren wohl daher, dass viele Leser einen Helden erwarten und einen Formwandler bekommen.)
– Die Heldenreise ist kein starres Korsett. Man kann und soll die Stadien durchaus umsortieren oder kann auch welche auslassen, wenn es der Geschichte dienlich ist. Eine allzu sklavische Bindung an das Schema führt zu vorausberechenbaren Geschichten, und das will ja nun auch keiner.
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TCai
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von TCai »

Kai Hirdt hat geschrieben:Kann er machen, ja. :-D

Ein paar Anmerkungen gerne jetzt schon:

– Mein Methodenkoffer ist durchaus etwas besser gefüllt. Die Heldenreise ist nur eines von mehreren möglichen Werkzeugen. Ich arbeite auch recht gern mit Blake Snyders Beat Sheet, wenn es für einen Stoff gut passt. Bei EA 2982 z. B. kommst du nicht weit, wenn du nach einer Heldenreise suchst.
– In der Tat sind die zwölf Bände von Mission SOL aber nach den zwölf Stadien der Heldenreise strukturiert. Daraus kann man aber nicht folgern, dass jeder Band einem Stadium entspricht.
- Mission SOL erzählt eine Menge Geschichten. Die Befreiung der SOL, die Entwicklung von Mahlia, die Entwicklung von Pravo, die Geschichte von Evolux. Die laufen durchaus nicht alle im Gleichschritt ab.
- Die Theorie der Heldenreise besteht nicht nur aus den zwölf Stadien, sondern (gern vergessen) auch aus den Archetypen für Figuren. Wobei nicht jede Figur zwingend einem einzelnen Archetypus entspricht, sondern das situationsbedingt wechseln kann. (Fußnote: Einige Schwierigkeiten mit der Figur Mahlia rühren wohl daher, dass viele Leser einen Helden erwarten und einen Formwandler bekommen.)
– Die Heldenreise ist kein starres Korsett. Man kann und soll die Stadien durchaus umsortieren oder kann auch welche auslassen, wenn es der Geschichte dienlich ist. Eine allzu sklavische Bindung an das Schema führt zu vorausberechenbaren Geschichten, und das will ja nun auch keiner.
Schön und gut, ich glaube Dir ja, das Du Dir ganz viel dabei gedacht hast. Aber ...

Kathrin Lange würde sagen: Du bricht den Vertrag mit dem Leser und im Falle von Mahlia sogar mehrfach. Du macht aus einer Protagonistin eine Antagonistin und hoffst, dass alle Leser das mitmachen.

Negative Helden sind problematisch, dass weiß ich aus eigener Erfahrung. Die wenigsten Leser mögen Geschichten, in denen der Protagonist ein Arschloch ist. Sie wünschen sich eine Figur, mit der sie sich identifizieren können, sich anlehnen. Wenn sie das nicht bekommen, sind sie leicht abgeschreckt.

Bei Dir kommt hinzu, das Du am Anfang eine positive Heldin präsentierst, die sich im Laufe der Geschichte mehrfach um die eigene Achse dreht und schließlich zur Antagonistin wird. Du zerstörst damit das, womit Du den Leser zu Beginn an die Geschichte gebunden hast. Klar kann man das machen. Das ist auch schon gemacht worden. Aber das funktioniert, meiner Meinung nach nur, wenn Du die Geschichte komplett selbst schreiben würdest. Selbst dann, sähe ich das problematisch. Bei »Mission SOL« charakterisieren mehrere Autoren die Figur. Exposé hin oder her, jeder Autor verleiht der Figur eine andere Facette an Persönlichkeit. Das macht es in dem Fall schwer bis unmöglich, eine wirklich glaubhafte Charakterentwicklung zu zeigen.

Mal davon abgesehen, dass sich viele Frauen von dem Bild, das Du von Mahlia zeichnest, persönlich angegriffen fühlen könnten. Nach dem Motto: »Schau mal die Tussi! Das ist typisch Frau.« Mir geht das jedenfalls so. Ich weiß nicht, ob es besser funktioniert hätte, wenn eine Autorin mitgeschrieben hätte. Ich jedenfalls fasse die Darstellung der Mahlia als Affront gegen mich als Frau auf. Das mag zwar nicht so beabsichtigt sein, fühlt sich aber leider so an. Weswegen ich der Figur nur wenig abgewinnen kann, egal ob realistisch oder nicht. Es gab Momente, da konnte ich nicht weiterlesen, weil ich mich schlichtweg über die stereotype Darstellung geärgert habe. Fee Kellind war auch negativ besetzt, aber ihr habe ich die Metamorphose abgenommen, weil es in einem Guss erzählt wurde und ihre Motive nachvollziehbar waren.

Das alles wäre nicht so schlimm, wenn wenigstens Perry Rhodan überzeugen würde. Gerade ihn empfinde ich als ziemlich »out of character«. Das ist nicht der moralisch handelnde Held, den ich kenne. Das mag vielleicht so beabsichtigt sein, um der Figur eine neue Facette zu verleihen. Ein Versuch, den Unsterblichen zu zeigen, der er ist. Aber so selbstherrlich, wie er bisweilen agiert, erkenne ich den Helden meiner Jugend nicht wieder. Und ich fürchte, dass es vielen Fans so ergeht.

Letztlich denke ich, dass »Mission SOL« nicht das erzählt, was sich viele Fans und Leser gewünscht haben. Das ist schade, aber das muss ich akzeptieren. Du wolltest eine moderne Serie machen, für ein Publikum, das bestimmte Leseerwartungen hegt. Das ist löblich, aber ich fürchte, dass viele Altleser damit ihre Probleme haben, Neueinsteiger jedoch anziehen könnte.

Wenn wir ehrlich sind, auf Letzteres ist so eine Serie schließlich ausgelegt.
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Ce Rhioton »

Ich habe bei meinen bisherigen Beiträgen das Problem, das ich durch die Charakterisierung der Figur Mahlia wahrnehme, nicht konkret angesprochen, sondern überhöht umschrieben.
Aber da nun TCai dies aus ihrer Sicht getan hat:
Ich als Mann habe große Probleme mit der Schilderung Mahlias - ich weiß nicht, ob die Wirkung der Frauenfeindlichkeit/-verachtung den Autoren bewusst ist (und ich möchte hier auch niemandem etwas unterstellen), aber ich empfinde die Beschreibung so, wie sie stattfindet, als ziemlich heikel.
Kai Hirdt
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Kai Hirdt »

Oh je. Da gehe ich in einer ganzen Reihe Punkte nicht mit.

- Protagonisten gibt es normalerweise genau einen pro Werk, und der heißt hier Perry Rhodan, nicht Mahlia Meyun. Insofern sind alle Schlüsse, die daraus abgeleitet sind, dass Mahlia angeblich die Protagonistin sein soll, von vornherein nicht tragfähig.
- Abgesehen davon sagst du Protagonist, meinst aber "Held". Oft fällt beides zusammen, es sind aber unterschiedliche Wörter mit unterschiedlichen Bedeutungen. Die Literaturgeschichte kennt eine Menge Protagonisten, die keine Helden sind, von Ödipus über Faust bis Walter White.
- Klischeehafte Darstellung: Das halte ich für erheblichen Unfug. Ich halte es da streng mit George R. R. Martin: "I have always considered women to be people." Und genau nach dieser Leitlinie ist Mahlia konzipiert. Ich finde die Handlungen der Figur in der Situation nachvollziehbar. Das Geschlecht spielt dafür überhaupt keine Rolle. Ein Mann an Mahlias Stelle hätte exakt dasselbe getan. Wenn da also irgendwelche Frauenklischee-Schubladen aufgehen, passiert das im Kopf des Lesers. In der Anlage der Figur ist es nicht drin.
- Stattdessen wäre die stets gute und vorbildliche Mahlia in meinen Augen ein Klischee gewesen, und das habe ich beim Konzipieren bewusst vermieden. Generell ist das ein Problem bei Frauendarstellungen. Irgendjemanden erinnert die Figur *immer* an irgendetwas, und dann heißt es "Klischee". Es ist einfach völlig egal, was du machst – in irgendeine Schublade passt es immer. Entgehen kannst du dem nur durch ein diverses Frauenensemble, aber das funktioniert nicht im Rahmen einer Heftromanserie.
- Ich selbst halte es für ein ganz furchtbar schädliche Fehlwahrnehmung, dass das Geschlecht des Autors erhebliche Bedeutung für den Inhalt des Textes hat. Ich kenne diverse Phantastik-Autorinnen, die sehr darunter leiden, dass Frauen als Romantasy-Lieferanten wahrgenommen werden und keine blutrünstigen Schlachtepen veröffentlicht bekommen. Beteiligung einer Autorin war ja geplant und konnte nur aus Termingründen nicht realisiert werden. Dass dieser Wechsel irgendetwas am Inhalt verändert hat, weise ich von mir.
- Perry zu egoistisch für die vielbeschworenen Altleser: Dieser Vorwurf ist in meinen Augen eine ziemliche Geschichtsklitterung. Es gibt genug Stimmen, die seit Jahren über den weichgespülten Perry rumheulen und den harten, rücksichtslosen Kommandanten aus den frühen 60ern wiederhaben wollen. Magst du da vielleicht noch mal in die alten Texte gucken, wen Rhodan für die gute Sache alles hat über die Klinge springen lassen, ohne dabei mit der Wimper zu zucken?

EDIT nach Ce Rhiotons Post: Da ist nix frauenverachtend. Auch hier gilt: Frauen sind Leute. Und Leute benehmen sich nicht immer vorbildlich. Aus dem Verhalten einer einzelnen Figur was über das Geschlechterbild des Autors abzuleiten, ist absurd.
Und bevor jemand mit Fee Kellind um die Ecke kommt: Das Motiv "auf ihr Äußeres bedacht" ist Teil der Figur seit Einführung. Das ist tatsächlich ein Klischee, das ich gerne weggelassen hätte, aber die Figur wurde halt jahrelang so geschrieben, entsprechend musste das jetzt auch aufgenommen werden. Und ihr Verhalten, nachdem sie das Kommando der SOL verloren hat, halte ich wiederum für geschlechtsunabhängig nachvollziehbar.

Und wenn ihr die Kritiken mal auf einer höheren Abstraktionsebene betrachtet:

- Männer benehmen sich so, dass sie Ärger generieren:
"Das ist nicht mein Perry."
"Dieser Heltamar ist mir zu oberflächlich."
"Alaskas Darstellung in Band 8 ist zu eindimensional."

- Frauen benehmen sich so, dass sie Ärger generieren:
"Das Frauenbild der Autoren ist zu beanstanden."

Wer legt hier denn bitte andere Maßstäbe an Frauen an als an Männer? Dass männliche Figuren einzeln wahrgenommen werden, aber Frauen als Repräsentanten ihres Geschlechts, liegt sicher nicht an den Autoren.

:angry:
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Ce Rhioton »

Fakt ist nun einmal, dass die Miniserie tatsächlich ausschließlich von Autoren verfasst wurde.
Insofern ist es müßig zu spekulieren, ob eine Autorin Mahlia anders/differenzierter/weniger klischeebeladen charakterisiert hätte.
Jedenfalls ist die Figur, wie sie bislang beschrieben wurde, weder Vorbild noch Sympathieträger.

Edit: Nein, nicht das Frauenbild der Autoren ist zu beanstanden - das ist Unsinn und dies hat auch niemand behauptet.
Es ist die Wirkung, die von der beschriebenen Figur ausgeht - diese kommt offensichtlich bei Teilen der LeserInnen anders als von den Autoren beabsichtigt an.
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von TCai »

Ce Rhioton hat geschrieben:Fakt ist nun einmal, dass die Miniserie tatsächlich ausschließlich von Autoren verfasst wurde.
Insofern ist es müßig zu spekulieren, ob eine Autorin Mahlia anders/differenzierter/weniger klischeebeladen charakterisiert hätte.
Jedenfalls ist die Figur, wie sie bislang beschrieben wurde, weder Vorbild noch Sympathieträger.

Edit: Nein, nicht das Frauenbild der Autoren ist zu beanstanden - das ist Unsinn und dies hat auch niemand behauptet.
Es ist die Wirkung, die von der beschriebenen Figur ausgeht - diese kommt offensichtlich bei Teilen der LeserInnen anders als von den Autoren beabsichtigt an.
Exakt, das meine ich.
Es ist das was die Figur bei mir auslöst. Klar habt ihr das nicht absichtlich so geschrieben, aber es kommt bei mir so an. Ich gebe nur wieder, was ich empfinde und das darf ja wohl erlaubt sein.
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Kai Hirdt »

TCai hat geschrieben:
Ce Rhioton hat geschrieben:Fakt ist nun einmal, dass die Miniserie tatsächlich ausschließlich von Autoren verfasst wurde.
Insofern ist es müßig zu spekulieren, ob eine Autorin Mahlia anders/differenzierter/weniger klischeebeladen charakterisiert hätte.
Jedenfalls ist die Figur, wie sie bislang beschrieben wurde, weder Vorbild noch Sympathieträger.

Edit: Nein, nicht das Frauenbild der Autoren ist zu beanstanden - das ist Unsinn und dies hat auch niemand behauptet.
Es ist die Wirkung, die von der beschriebenen Figur ausgeht - diese kommt offensichtlich bei Teilen der LeserInnen anders als von den Autoren beabsichtigt an.
Exakt, das meine ich.
Es ist das was die Figur bei mir auslöst. Klar habt ihr das nicht absichtlich so geschrieben, aber es kommt bei mir so an. Ich gebe nur wieder, was ich empfinde und das darf ja wohl erlaubt sein.
Klar – ebenso wie meine Antwort, dass das auf Schubladendenken hindeutet, wenn Leser Mahlia als repräsentativ für das weibliche Geschlecht verstehen wollen. Ich verstehe wohl, dass es da ein Problem gibt und der Text anders ankommt als beabsichtigt. Die Frage ist nur, ist das ein Problem des Textes, eines des Lesers oder liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Eric Manoli »

Also ich empfinde es eher als Merkwürdig, daß hier anscheinend die Meinung vertreten wird das eine Frau so nicht sein kann. :unsure:

Ich hoffe habe ich das falsch verstanden.

Denn ehrlich gesagt, warum nicht?
Es gibt verschiedene Typen von Menschen.
Das welche davon Männer oder Frauen sind, das ist ebenso normal wie deren Hautfarbe.

Der Charakter eines Menschen ist unabhängig von seinen Geschlecht.
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Ce Rhioton »

Sicher gibt es all diese Charaktere in der Realität (unabhängig vom Geschlecht), aber im realen Leben könnte ich einer Person wie Mahlia ausweichen und würde mich nicht alle 14 Tage von ihr nerven lassen. :D
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Klapauzius
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Klapauzius »

Ce Rhioton hat geschrieben:Sicher gibt es all diese Charaktere in der Realität (unabhängig vom Geschlecht), aber im realen Leben könnte ich einer Person wie Mahlia ausweichen und würde mich nicht alle 14 Tage von ihr nerven lassen. :D
Die Frage, die ich mir bei dem derzeitigen Verhalten Mahlias stelle ist nicht, wie ich mich im realen Leben ihr gegenüber verhalten würde, sondern, wie ich mich im realen Leben verhalten würde, wäre ich denselben Veränderungen unterworfen wie sie. Aus allem Bekannten herausgerissen, geworfen in völlig neue Zusammenhänge, mit bisher ungeahnten Möglichkeiten. Bin ich mir sicher, dass ich nicht auch zumindest temporär charakterlich abdrehen würde?
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Re: Spoiler Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis, von Ben

Beitrag von Ce Rhioton »

Klapauzius hat geschrieben: Die Frage, die ich mir bei dem derzeitigen Verhalten Mahlias stelle ist nicht, wie ich mich im realen Leben ihr gegenüber verhalten würde, sondern, wie ich mich im realen Leben verhalten würde, wäre ich denselben Veränderungen unterworfen wie sie. Aus allem Bekannten herausgerissen, geworfen in völlig neue Zusammenhänge, mit bisher ungeahnten Möglichkeiten. Bin ich mir sicher, dass ich nicht auch zumindest temporär charakterlich abdrehen würde?
Vermutlich würden die meisten Menschen das, ziemlich sicher sogar. Aber dann ist dein Anspruch an eine Raketenheftchenlektüre wohl ein anderer - für mich dient die Lektüre in erster Linie der spannenden Unterhaltung und ja: auch ein wenig der Zerstreuung von Problemen, die uns im realen Alltag nun einmal begegnen (und belasten).
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