ZEUT-42 hat geschrieben: ↑10. November 2020, 16:46
... Die Darstellung von Antagonisten wie der Vanothen mag ein Standardelement in Romanen zu sein, aber gerade in dieser Handlungsebene passt es überhaupt nicht.
Es gibt doch bereits andere Antagonisten, wozu dann noch die Vanothen?
Sehe ich völlig anders. Die Auseinandersetzung zwischen Perry und der Bevölkerung Terra-Lunas (und indirekt auch den Kolonien) war mit dem Zyklusszenario von Band 3000 an vorausprogrammiert. Das ist für mich der entscheidende Konflikt dieses Zyklus, alles andere ist eigentlich "Beifang": Der Willen Perrys gegen den Willen all der Millionen und Milliarden, für die Terra die Heimat ist (leben dort seit mehr als 10 Generationen) und die nicht zurück wollen. Susan Schwartz hat es im
Interview mit Tostan so formuliert:
Tostan: "
Viele Terraner glauben, dass Rhodan die Volksentscheidung ignorieren wird, und Terra und Luna dennoch zurückversetzt. Wieso trauen ihm die Leute das zu?"
Uschi: "
Wieso nicht? Sie kennen ja nur den historischen Perry. Er hat die Topsider reingelegt. Und auch ansonsten gemacht, was er will und niemanden um Erlaubnis gefragt. Und er hat von Anfang an deutlich gemacht, dass er Terra und Luna dort haben will, wo sie hingehören. Dass er nur aus diesem Grund hier ist, weil er nach der Ursprungswelt der Menschheit gesucht hat und sie zurückbringen will. Ist doch klar, dass man annehmen muss, dass er das tun wird, egal wie. Sonst wäre seine Mission ja gescheitert. Die Chance zu haben, den Rücktransfer durchzuführen, aber nicht auszunutzen – ganz ehrlich: wer würde das tun, nachdem er so weit gegangen ist?"
Es gibt aus diesem Konflikt eigentlich nur zwei Auswege: 1) Perry überzeugt 90+ % der Bevölkerung von der Rückkehr (Bully schaffte von 99,69% in Band 2687 "Alles gerettet auf ewig", übrigens von Wim Vandemaan). 2) Perry sieht ein, dass sein Wille (und der von, sagen wir, 75% der Bevölkerung) nicht als Rechtfertigung ausreicht, um den anderen 25% der Bevölkerung ihre Heimat zu entreißen.
cdroescher hat geschrieben: ↑10. November 2020, 17:16
Ich finde es gar nicht schlecht, dass Perry hier auch auf Terra-interne Antagonisten trifft, aber warum müssen die als gewälttätig dargestellt werden? .... Ist es nötig, eine Seite (natürlich diejenige, die Perry gegenübersteht) durch den Einsatz terroristischer Mittel zu diskreditieren?
(Dass durch Mordanschläge auf Perry tatsächlich atemlose Spannung in mir aufkäme, kann ich nicht behaupten.)
Bei jeder "Bewegung" mit genügend Menschen werden sich Personen finden, die ihren Willen mit Gewalt durchsetzen wollen. Das diskreditiert diese Bewegung nicht per se, aber natürlich kann der politische Gegner das ausnutzen. Das ist das bekannte Phänomen, dass die radikalen Ränder sich gegenseitig in ihrer "Argumentation" unterstützen. Nun wurden aber keine radikalen Anti-Vanothen geschildert. Es kann deshalb sein sein, dass die Aktionen des Vano Milton Chu genau das Gegenteil bewirken, was er möchte.
Die Anschläge auf Perry habe ich übrigens nicht als besonders schlimm in Erinnerung. Der erste Anschlag (Band 3050) war eine Affektaktion einer Einzeltäterin. Der zweite auf Luna war nicht wirklich gefährlich. Auch die Aktion Milton Chus auf der GIACOMO PUCCINI war eher ein Test als ein Anschlag auf Perrys Leben. Die Aktion auf Yura galt überhaupt nicht Perrys Leben, sie sollte Perry dazu bringen, wieder als militärischer Befehlshaber zu agieren.
Der schwerste Angriff galt Homer G. Adams. Und da war ich absolut nicht sicher, dass er das tatsächlich überlebt. Adams ist definitiv nicht unsterblich im Perryversum, im Gegensatz zu Gucky.
Anschläge auf Perry wird es immer wieder geben (müssen), denn die Protagonisten des Perryversums wissen ja nicht, dass sie in einer fiktionalen Welt agieren.