Klaus N. Frick hat geschrieben: ↑14. Januar 2021, 13:09
LaLe hat geschrieben: ↑14. Januar 2021, 11:52
Stichwort Anthuresta. Dass der ganze Themenkomplex um das Stardustsystem für den 2500er-Zyklus regelrecht verheizt und anschließend "vergessen" wurde, ist die typische Vorlage für das was mich an der Zyklen- und Handlungsebenenkonzipierung seit Jahrenden maximal abtörnt. Bei PR ist die Doppelnull die Lizenz zum Töten dessen was man sich hundert Hefte zuvor aufgebaut hat.
Nur kurz angemerkt: Wir haben eine Miniserie gemacht, die im Stardust-System und seiner kosmischen Umgebung spielt. Und es ist nicht gesagt, dass man da nie wieder vorbeiguckt. (Aber okay, das gilt auch für Gruelfin oder Chearth oder ...)
Das ist allerdings richtig.
Mit verheizt meinte ich, dass die Handlungsebene eine Weile weg war und dann plötzlich wie aus dem Nichts wesentliches Handlungselement eines thematisch eng umrissenen Zyklus wurde. Es stimmt, mit dem Finale (TALIN erwacht teilweise) wurde das dort bislang entwickelte sogar fortgesetzt. Strenggenommen war das für mich aber nur schmückendes Beiwerk zu einem recht simplen Bedrohungsszenario. Immerhin war es nicht ungeschickt - ganz im Gegenteil - die Miniserie um ein solches Element zu bereichern.
Zum Arresum gab es ja auch mal einen Planetenroman und Ernst Vlcek thematisierte Chearth auch in der Autorenbibliothek. Und hatte man die Galornen nicht später einmal um Unterstützung ersucht?
Das ist aber nicht wirklich worauf es mir ankommt. Wenn die zyklenrelevante Bedrohung janz weit draußen ist und innerhalb von hundert Bänden bereinigt wird, dann kann ich mit deren Abschluss wunderbar leben. Ich brauche nicht zwingend Reisen nach Gruelfin, Erranternohre oder an die Große Leere (kleine Einschränkung hierzu folgt weiter unten). Aber das nähere Umfeld ist etwas, das ich gerne als ständigen Begleiter, der kontinuierlich weiterentwickelt wird, dabei hätte. Das Andromeda gefühlt immer nur dann ins Spiel kommt, wenn man eine Bedrohung sich ausnahmsweise mal nicht in der MS manifestieren lässt, ist mir da zu wenig. Und mit dem Projekt von San (das war mal eine positive Utopie!) hätte man einen tollen Anlass für eine solche kontinuierliche Entwicklung gehabt.
Stichwort kontinuierliche Entwicklung.
Dazu mal ein paar Worte aus der Sicht von jemandem, der in die laufende EA mit dem letzten Drittel des Cantarozyklus einstieg. Verpasste Chancen waren für mich seither u. a.
- Hangay (war nochmal Kulisse für TRAITOR und sonst? Was treibt Dao dort? Lebt sie überhaupt noch oder hat man nur vergessen von einer Spiralgalaxie zu schreiben?)
- die Linguiden (tauchten nach 1599 noch wie oft auf?)
- die Androgynen (Kontaktaufnahme und -pflege zu vielen Zivilisationen denkbar)
- die Friedensfahrer
- die SOL!
- die Völker des Sternenozeans
- das Zweite Galaktische Rätsel (Immaterielle Städte).
Das sind alles Elemente, die m. E. eine Menge Potenzial haben bzw. hatten, das man schlicht liegen ließ. Die hätten auch die Möglichkeit eröffnet, dass man Bedrohungen oder neue Wunder aufgrund proaktiven Handelns entdeckt, statt dass man regelmäßig überfallen und/oder unterwandert wird (Tolkander, Dscherro, Reich von Tradom, TRAITOR, Frequenz-Monarchie, Dosanthi, Atopen, ...).
Und das sind Dinge von denen ich denke, dass nicht nur ich so etwas vermisse. Und das ist nicht erst so seit Christian und Wim das Ruder in der Hand haben, Gerade das permanente Resetten gab es schon bei Robert.