Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Das hatte ich schon vermutet. Hätte Samuel Beckett das PR-Forum gekannt, er hätte sein "Warten auf Godot" direkt in die Tonne gekloppt, angesichts des absurden Theaters, das hier teilweise geboten wird. B-)

Klenzy, wenn schon der Erfinder dieser Zuordnung zugibt, dass es sich um eine "willkürliche Gleichsetzung" handelte, die er nach knapp vierzig Jahren des Überlegens nun doch als unpassend findet (und dieser Einschätzung stimme ich völlig zu), dann sollte man diese Zuordnung aus der Perrypedia entfernen.
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Akronew
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Akronew »

Das hätte man aber auch einfachen haben können, oder? Irgendwie... :o(
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Wow, was ist denn hier passiert? :???: Wurde wieder mit Kanonen auf Spatzen geschossen. :mrgreen:

Na ja, mal was Konstruktives zum Roman:

Gesils Punkt (Band 1066) – Ernst Vlcek

Bisher war der Zusammenhang zwischen Srimavo und Gesil nur über die schwarzen Flammen und die merkwürdige Fähigkeiten erkennbar. Sowie auch über den melancholischen Blick, indem ab und zu eine Gier auftrat. Eine Gier, die Atlan vor diesem Roman nicht zuordnen konnte. Gesil wurde zwar auf Spoodie-Schlacke gefunden, aber ein Interesse an den Spoodies fiel Atlan zu dem Zeitpunkt nicht auf. In diesem Roman hingegen pilgert Gesil ständig zu den Behältern mit den Spoodies.
Selbst mit diesem Wissen kann man noch annehmen, es handle sich bei Srimavo und Gesil um Vertreterinnen eines Volkes. Auch Atlan fragt Gesil, zu welchem Volk sie gehöre. Ihre Antwort lautet: „Muss ich das denn – einem Volk angehören? Artgenossen haben?“.
Und nachdem Tanwalzen Gesil als „Sphinx“ bezeichnet, dürften bei aufmerksamen Lesern schon die ersten Alarmglocken klingeln. :D
Hinzu kommt, dass hier von Atlan der Zusammenhang zwischen dem Teil des Virenimperiums, das von Parabus produziert wurde, und den Spoodies herstellt wird.
Einen Unterschied zwischen Gesil und Srimavo gibt es aber. Gesil verbreitet mit ihrer Ausstrahlung nicht nur Furcht sondern auch ein erotisches Verlangen. An so etwas kann ich mich bei Srimavo nicht erinnern. :unschuldig:

Der Roman selbst ist leicht und flott zu lesen. Aber auch ein wenig zu routinemäßig. Wirkt auf mich sogar stellenweise etwas lustlos niedergeschrieben.
Die Abschnitte mit Gesil waren interessant, aber in Kombination mit Melborn und dessen Eskapaden auch etwas langweilig geraten.
Das Ganze hatte zwar einen Hauch Horror enthalten, aber Vlcek hat die Story rund um die merkwürdigen Geschehnisse auf der SOL betreffend Gesil (z.B. der Angriff auf sie) zu sehr wie einen Krimi verfasst. Da fehlte mir dann doch etwas der Hauch des Faszinierenden.
Interessant finde ich, dass in vielen Romanen Überwachung von Sicherheitsbereichen oft vernachlässigt wird, aber wenn es um das Überwachen des Zimmers einer Frau geht, werden keine Kosten und Mühen gescheut. :fg:
Der eigentlich entscheidende Handlungsabschnitt, der sich um den eigentlichen „Gesil Punkt“ drehte, war dann nur auf das letzte Drittel beschränkt worden. Die Erzählung aus Sicht Parabus war zwar interessant und hatte auch einen Hauch SoW, aber (schon wieder dieses aber :rolleyes: ) die Sache mit den Fehlfunktionen der Androiden war mir dann doch zu albern.
Eigenartig fand ich auch, dass der Androide eine für Atlan verständliche Sprache verwendete, während Parabus auf einen Translator angewiesen war. Eine weitere Eigenartigkeit ist, dass Gesil Rhodans Portrait ständig anstarrte. Tja, das führt bereits zum Eifersuchtsdrama, noch bevor Atlan auf Rhodan trifft. :devil:

Meine Wertung: 5,50 Punkte (Note: 2)


Sieh eine an, Brucks hat auf dem TiBi den Diskusraumer mit den Antennen recht gut getroffen. Aber einige andere Sachen eher weniger. Die Sonden scheinen mir zu groß zu sein. Der Diskusraumer hat ja schließlich einen Durchmesser von 500 Metern. Den Virenpulk kann ich auch nicht sehen. Und eigentlich sollte der Diskus von den Asteroiden umringt sein, also von ihnen verdeckt werden.

Ignoriere ich mal die falschen Illustrationen und widme mich den richtigen. Auf der ersten Illustration hat Alfred Kelsner mal Gesichter gezeichnet, die nicht vor Zorn oder Wut entstellt sind. Da kriegt man glatt das Gefühl, er kanns doch. :unschuldig:
Nette Actionszenen auf der zweiten Illustration. Aber wo sind die Antennen auf dem Diskus. Und wieso ist die SOL vollständig. :rolleyes:



PS: Hier eine Stelle zur Problematik der Heimfindung:
Spoiler:
Stelle dir drei Punkte in der Unendlichkeit des Raumes vor. Benenne sie Milchstraße, SOL und Vayquost. Die Positionen dieser drei Punkte sind bekannt, Koordinaten genannt. Auch die Position von SOL zur Galaxis Vayquost ist bekannt. Ziehe zwischen beiden eine Linie, und du hast eine reale Gegebenheit. Vayquost und SOL sind Fixpunkte, die miteinander in Beziehung bleiben, wie sehr sie auch die Position zueinander ändern. Um sich aber auch eine Verbindung von der SOL zur Milchstraße, oder von Vayquost zur Milchstraße denken zu können, genügt es nicht, die Koordinaten dieses dritten Punktes zu besitzen, oder die Entfernung dorthin schätzen zu können, selbst die ungefähre Richtung genügt nicht. Denn bei den gewaltigen Distanzen kommt es zu beträchtlichen Abweichungen. Du musst erst herausfinden, welche Stellung die drei Punkte zueinander einnehmen, ihre Konstellation errechnen.
Dies war Atlans Problem. Das Problem der SOL überhaupt, um den Heimflug antreten zu können. Es standen unzählige Galaxien zur Auswahl, von denen jede die Milchstraße sein konnte. Man musste sie einzeln überprüfen, Vergleichstests mit den bekannten Werten anstellen und eine Siebung vornehmen. Dafür war es jedoch notwendig, verschiedene Koordinaten im Raum anzufliegen.
Das tat die SOL seit nunmehr drei Monaten, seit es sich herausgestellt hatte, dass SENECAS Daten über die Milchstraße nur für die Lokale Gruppe von Galaxien, zu der die Milchstraße gehörte, Gültigkeit besaßen.
Die SOL befand sich im Augenblick im Bereich einer Kleingalaxis. Den Standort hatte man intern als »Hoffnungspunkt Nr. 17« bezeichnet. Denn so viele Zwischenstopps zur Kursberechnung hatte man inzwischen seit dem Verlassen von Vayquost und Varnhagher-Ghynnst gemacht. Nachdem die Berechnungen abgeschlossen waren und die recht kümmerlichen Ergebnisse vorlagen, benannte Tanwalzen ihren Standort in »Große Enttäuschung Nr. 17« um.
»So spärlich war das Ergebnis noch bei keinem anderen Zwischenstopp«, meinte Atlan niedergeschlagen. »Dabei bin ich sicher, dass wir bereits in die Mächtigkeitsballung von ES eingedrungen sind. Oder zumindest befinden wir uns in der Überlappungszone von ES und dem Limbus.«
»Du magst dich irren«, meinte Tanwalzen.
Atlan schüttelte den Kopf. Er hatte eine Vorstellung des Großraumgebietes der Mächtigkeitsballungen von ES und Seth-Apophis, ebenso wie des dazwischenliegenden Limbus. Er konnte sogar ein Diagramm davon erstellen, nur fehlten ihm die Detailangaben, um dieses Diagramm in Sektoren einzuteilen und die Milchstraße einem dieser Sektoren zuzuteilen. Dies wäre nur möglich gewesen, wenn SENECA einwandfrei funktioniert hätte.
»Wenn wir nur den Fehler in SENECA finden könnten«, sagte Tanwalzen, als würde er Atlans Gedanken lesen.
Irgendwann beschlich Atlan der Verdacht, Gesil könnte für die Fehlfunktionen SENECAs verantwortlich sein. Und zwar mit der Absicht die SOL zu dem Standort zu führen, den man „Gesils Punkt“ getauft hat.

PPS: Der Androide, sein zwergenhafter Meister und dessen Sprache erinnern Atlan an seinen Besuch auf der Burg des Mächtigen Partoc. B-)

PPPS: Das ist mal eine gewagte Theorie, die Atlan hier aufstellt :lol: :
Spoiler:
Gesil hatte sich wieder in ihrer Unterkunft verschanzt, um in der Betrachtung von Rhodans Foto aufzugehen. Und Atlan kam der Gedanke, dass sie vielleicht die wiedergeborene Thora sein könnte. Thora, von den Kosmokraten hinter die Materiequelle geholt und von ihnen in einer Krisenzeit als sphinxhafte Gesandte zu Rhodan geschickt, um vermittelnd einzugreifen.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

Partoc hat geschrieben: 21. April 2022, 17:20 Das tat die SOL seit nunmehr drei Monaten, seit es sich herausgestellt hatte, dass SENECAS Daten über die Milchstraße nur für die Lokale Gruppe von Galaxien, zu der die Milchstraße gehörte, Gültigkeit besaßen.
Komisch nur, dass die Kranen nach PR 1100 kein Problem haben, M82 zu finden. Und von dort aus brauchst du keinen SENECA, um die Milchstraße aufzuspüren, da langt wie gesagt ein Feldstecher. Natürlich ist das für Solaner nicht ganz so einfach - aber der Arkonidenfürst sollte doch wissen, wie das geht!
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Richard
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Richard »

Ach, auch damals wurde halt schon plotdriven geschrieben auch wenn man womoeglich dieses Wort noch nicht kannte.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Februar 1982 erschien Band 1067 der PERRY RHODAN-Serie:

"Am Rand des Nichts" von H.G. Francis.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Am Rand des Nichts
Bild
Icho Tolot und Bruke Tosen wurden mit dem halutische Raumboot an einen unbekannten Ort versetzt. Nach der Rematerialisation stellen sie fest, dass das Boot nicht mehr unter ihrer Kontrolle steht und sich an Bord seltsame, schemenhafte Gestalten herumtreiben. Das Boot scheint in einer Art Tunnel zu stecken, durch den es langsam vorwärts treibt. Unvermittelt dringen zwanzig avoide Wesen ein, die so etwas wie einen Sarg mit sich schleppen. Sie können den Haluter mit einem Nervengas lähmen, Tosen bleibt unentdeckt. Er erfährt, dass die Vogelwesen eine Rache vollziehen wollen, die im Zusammenhang mit dem Sarg stehen muss. Das Boot wollen sie als Bombe benutzen. Tosen entwickelt in einem Labor ein Gegenmittel. Tolot erwacht und vertreibt die Vogelwesen mit hochfrequentem Lärm. Davon ist auch Tosen betroffen. Der Mann von Jarvith-Jarv, der ohnehin bereits einem Nervenzusammenbruch nahe war, muss medikamentös behandelt werden.

Nach einiger Zeit tritt das Raumboot aus der Oberfläche eines Asteroiden aus, und die beiden Agenten der negativen Superintelligenz, die weiterhin schweigt, finden sich in einem gigantischen Asteroidenfeld wieder. Es scheint sich im Leerraum zwischen den Galaxien zu befinden. Der Asteroid beherbergt eine riesige Station. Dort stehen bereits Raumschiffe anderer Völker. Tolot und Tosen werden von Robotern in einen verschlossenen Raum gebracht. Nach einiger Zeit hören sie Geräusche, die auf Kämpfe in der Station schließen lassen. Tolot zerstört das Türschott. Draußen begegnen sie einem tonnenförmigen Wesen, das sich als Phygo vom Planeten Phynascour vorstellt und den Namen Ahrrhed trägt. Der Phygo beschreibt die Station als Ankunftsstation, wohin Seth-Apophis mehr und mehr Sklaven verfrachtet, denn diese haben eine schier gigantische Aufgabe, nämlich einen Anker zu lösen. Ahrrhed selbst hat einen mentalen Schlag erhalten, von wem oder wodurch auch immer. Seitdem ist er kein Sklave der Superintelligenz mehr.

Ahrrhed will seine neuen Freunde zum Raumschiff der Phygos führen. Roboter nehmen ihre Verfolgung auf. Unterwegs kommen sie an den sterblichen Überresten der zwanzig Vogelwesen vorbei. Ahrrhed wird überwältigt, kann sich aber befreien und gemeinsam mit seinem Artgenossen Gerrend unbemerkt in das halutische Schiff eindringen, zu dem auch Tolot und Tosen zurückgebracht worden sind. Tosen hat in der Zwischenzeit einen mentalen Schlag erlitten und reagiert auf nichts mehr. Auf Verlangen der Roboter fliegt das Schiff tiefer ins Asteroidenfeld hinein. Gemeinsam mit Tolot bekämpfen Ahrrhed und Gerrend die Roboter. Dabei wird Gerrend schwer verwundet. Die Roboter verlangen, dass eine Probe von einem bestimmten Asteroiden genommen wird. Die beiden Phygos sollen diese Aufgabe übernehmen, werden aber von einer unbekannten Kraft ins Nichts gerissen.

Nun soll Tolot die Probe beschaffen. Er droht das gleiche Schicksal wie die Phygos zu erleiden, doch jetzt tritt der Handschuh in Aktion. Er löst sich von Tolot und nähert sich dem kosmischen Trümmerbrocken. Der Handschuh widersteht der unbekannten Kraft, schneidet ein Stück aus dem Asteroiden heraus und bringt dieses zu Tolot zurück. Der Haluter kehrt ins Raumboot zurück. Die Arbeit ist getan, das Boot macht sich auf den Weg zur Station.
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Kardec
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Kardec »

Das "Rotierende Nichts" und die Geschehnisse darum haben mich seinerzeit in den Bann gezogen.
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

In diesem Zyklus hat HGF ausschließlich um die Romane zur Handlung mit Bruke Tosen und Icho Tolot geschrieben. Das führte einerseits zu großer Konsistenz in den Darstellungen, aber andererseits gab es deshalb auch keine Abwechslung. Nun war der HGF der 80er Jahre für mich noch gut lesbar, (das änderte sich später), aber den vorliegenden Roman fand ich nicht besonders interessant. Zu viele Redundanzen im Text und unsere Protagonisten stolpern völlig fremdgesteuert durch die Gegend. Und mit dem "mentalen Schlag" ist Bruke Tosen faktisch Geschichte, der arme Kerl.

Interessant wird es erst mit dem "Rotierenden Nichts" (das hier noch nicht unter dem Namen bekannt ist), also ab dem nächsten Francis-Roman (Band 1073).
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Mir hat die Story richtig gut gefallen! Ein geheimnisvoller Ort, rätselhafte Schemen die umherstreifen, der „mentale Schlag“ und Action.
Diesmal rettet Bruke Tosen Icho Tolot das Leben, indem er ein Gegengift herstellt, um das Nervengift der vogelähnlichen Wesen zu neutralisieren.
Der zahlenfixierte Phygo Ahrrhed ist eine nette Figur.:st: Schade hatte er nur in diesem Heft einen (leider) tragischen Auftritt...
Im Text ist mir noch etwas aufgefallen: (Seite 60) „...obwohl eines seiner Augen infrarotempfindlich war...“, steht dort. Ich dachte immer, alle drei Augen von Halutern seien infrarotempfindlich. :gruebel:
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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nanograinger
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Verkutzon hat geschrieben: 25. April 2022, 17:30 Diesmal rettet Bruke Tosen Icho Tolot das Leben, indem er ein Gegengift herstellt, um das Nervengift der vogelähnlichen Wesen zu neutralisieren. ...
Dass Icho Tolot einen Zellaktivator hat, der eigentlich Gifte neutralisieren sollte, hat Francis einfach mal ignoriert. :rolleyes:
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Am Rand des Nichts (Band 1067) - H. G. Francis

Ein Roman mit dem ich beim ersten Lesen Probleme hatte. Erschwerend kam damals hinzu, dass ich vieles bei Bahnfahrten gelesen habe. Mich hatte der Roman sehr verwirrt. Hier beim zweiten Lesen schafft es der Roman sogar ganz knapp in meine Zyklus-Bestenliste. :st: Es ist von unschätzbaren Vorteil, wenn man weiß, um was es sich bei den Dingen im Roman handelt. Und was der Begriff „Anker“ bedeutet. ;)

Der Roman selbst war eine routinierte Fortsetzung der bekannten Tolot/Tosens-Erzählung von Francis mit starken Wiedererkennungswert. Wieder sind die beiden emotional von ihrer Situation gepeinigt. Und dann tauchen lauter Fremde auf ihrem Raumer auf. Neben den schemenhaften Gestalten tauchen auch eigenartige rote Vögel auf, mit einem Sarg im Schlepptau. Bis dahin ist der Roman schon von Beginn an faszinierend. Leider entpuppten sich die Vögel mit ihrem Bombenattentat eher als Scherzartikel. :rolleyes: Zwar ein sehr schwer zu vertreibender Scherzartikel, aber die anfängliche Faszination hat er dann doch etwas abgewürgt. :o
Gemächlich kehrte die Faszination aber wieder zurück, als die beiden Ts auf dem Asteroidenfeld zwischen den Galaxien ankommen. Schön beschriebene Szenen mit geheimnisvollen Geschöpfen. Von denen man einige wiedererkennen kann - wie die Sawpanen. Andere, wie die Phygos, sind neu. Schön fand ich die Szene als Ahrrhed schnatternd und rumwedelnd versuchte sich mit den beiden zu verständigen. Leider gab es auch hier einiges an Enttäuschendem. Sehr schnell fing der Phygos an zu sprechen. :huh: Ich musste einige Stellen nochmal lesen, um zu begreifen, woher er auf einem die Möglichkeit hatte, mit den beiden zu sprechen. An einer Stelle stand, dass Phygos beim Sprechen Pausen einbaute, um Tolot Zeit zu geben, das Gesagte Tosens zu übersetzen. Also hat Tolot während Ahrrheds Geschnatters dessen Sprache gelernt. Aber im Roman wirkt es, als würden alle auf einmal dieselbe Sprache sprechen. :rolleyes: Ähnliches war schon bei den Vögel und den Robotern. Leider war das aus meiner Sicht etwas unglücklich.
Insgesamt wirkten viele Dialoge im Gegensatz zu vielen Beschreibungen eher platt. Bis zum letzten Kapitel war der Roman zwar durchschnittlich gut (Meiner Wertung nach so bei 5,45 oder 5,5 Punkten) aber auch nicht wirklich was Besonderes. Aber das letzte Kapitel war richtig geil. :st: Also das Bergen des kosmischen Trümmerbrockens. Und hat die Wertung des Romans nochmal schön nach oben gepusht. :D

Ist also ein insgesamt durchschnittlich guter Roman mit einem furiosen Ende. Und mit einem Inhalt, den man eigentlich erst im Nachhinein richtig verstehen kann.

Meine Wertung: 5,75 Punkte (Note: 2+)


Beim TiBi bin ich ein wenig verwirrt. Der Sawpanen-Raumer passt. Das Gelende des Asteroiden auch. Aber was ist das für ein Zigarrenraumer, auf dem man wieder schwach einen Stern erkennen kann. :???:

Die Illustrationen sind richtig geil gemacht. :st: Auf dem Ersten ist Icho Tolot bei der Bergung des „kosmischen Trümmerstücks“. Streckt sogar die Hand aus. Auf der zweiten Illu sieht man den Haluter-Raumer geparkt auf dem Raumhafen des Asteroiden. Und im Hintergrund ein Asteroiden-Trümmerfeld. Aber sollte der Haluter-Raumer nicht kleiner sein. :P Der Durchmesser sollten doch nur 120 Meter betragen.

Das japanische TiBi finde ich richtig toll. :st: Da wurden nicht nur die Vögel, die eigentlich nur eine untergeordnete Rolle spielen, verewigt. Da sieht man auch einen geplagten und verzweifelten Tosens. Und Tolot mit dem Handschuh. Das Fass mit dem froschartigen Geschöpf mit den vielen Armen ist wohl der Phygos Ahrrhed. :lol: Und über allem die symbolische Darstellung der Augen von Seth-Apophis, die versucht, die Kontrolle über all die Wesen zu erlangen, die auf dem TiBi abgebildet sind.



PS: Icho Tolot und Bruke Tosens sind richtige Kumpels geworden, in diesem Roman nennt Tolot Tosens Brukos. Klingt mir zu sehr nach Brutus. 8-)

PPS: Im Romanheft war auch eine Risszeichnung enthalten: http://www.rz-journal.de/Downl/1067.html
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 25. April 2022, 15:48 In diesem Zyklus hat HGF ausschließlich um die Romane zur Handlung mit Bruke Tosen und Icho Tolot geschrieben. Das führte einerseits zu großer Konsistenz in den Darstellungen, aber andererseits gab es deshalb auch keine Abwechslung.
Es hatte noch einen weiteren Nachteil: Die meisten der am Rotierenden Nichts vertretenen Spezies scheinen Eigenschöpfungen von HGF zu sein; in M82 hörte man nichts mehr von ihnen - erst recht nicht, wie ihre Gesellschaften mit dem Verlust der Seth-Apophis umgingen.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Askosan »

nanograinger hat geschrieben: 25. April 2022, 18:36Dass Icho Tolot einen Zellaktivator hat, der eigentlich Gifte neutralisieren sollte, hat Francis einfach mal ignoriert. :rolleyes:
Der Zellaktivator wurde im Roman erwähnt:

„Da der Zellaktivator offenbar versagte und auch die Fähigkeit, die Molekularstruktur zu verändern, Icho Tolot nicht rettete, glaubte er, nichts ausrichten zu können.“

Aber die Sache ist doch sehr abwegig. Die KdZ haben sehr widerstandsfähige Kampfmaschinen gezüchtet, die grundsätzlich auch gegen Gifte immun sind. Im Falle von Tolot kommt dann auch noch die Wirkung des Zellaktivators hinzu.

Dass irgendein exotisches Gift beides überwinden kann, ist doch arg unwahrscheinlich.

Hätten diese Wesen die Physiologie der Haluter im Allgemeinen, und Tolot als Zielsubjekt im Speziellen, jahrelang studiert, um ein wirksames Gift zu entwickeln, dann wäre die Sache halbwegs glaubwürdig.

Aber diese Wesen kennen die Physiologie der Haluter nicht und von Tolots Zellaktivator wissen sie ebenfalls überhaupt nichts.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ziemlich schwache Storyline.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Askosan hat geschrieben: 26. April 2022, 11:54
nanograinger hat geschrieben: 25. April 2022, 18:36Dass Icho Tolot einen Zellaktivator hat, der eigentlich Gifte neutralisieren sollte, hat Francis einfach mal ignoriert. :rolleyes:
Der Zellaktivator wurde im Roman erwähnt:

„Da der Zellaktivator offenbar versagte und auch die Fähigkeit, die Molekularstruktur zu verändern, Icho Tolot nicht rettete, glaubte er, nichts ausrichten zu können.“
Stimmt. Ignoriert hat Francis den ZA nicht, aber einfach ohne Erklärung versagen lassen.
Askosan hat geschrieben: 26. April 2022, 11:54 Lange Rede, kurzer Sinn: Ziemlich schwache Storyline.
Die Vögel und ihr Prinz(?) im Sarg waren Francis' damalige Variante des "Monsters der Woche", für deren Nutzung Francis bei mir regelmäßig für Augenrollen sorgte.

Dass Bruke Tosen ohne Vorkenntnisse (er war Importkontrolleur) innerhalb kurzer Zeit das Gegengift herstellen konnte, ist auch ziemlich hanebüchen.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Andreas Möhn hat geschrieben: 26. April 2022, 10:59
nanograinger hat geschrieben: 25. April 2022, 15:48 In diesem Zyklus hat HGF ausschließlich um die Romane zur Handlung mit Bruke Tosen und Icho Tolot geschrieben. Das führte einerseits zu großer Konsistenz in den Darstellungen, aber andererseits gab es deshalb auch keine Abwechslung.
Es hatte noch einen weiteren Nachteil: Die meisten der am Rotierenden Nichts vertretenen Spezies scheinen Eigenschöpfungen von HGF zu sein; in M82 hörte man nichts mehr von ihnen - erst recht nicht, wie ihre Gesellschaften mit dem Verlust der Seth-Apophis umgingen.
Die meisten der in diesem Hanflungsstrang genannten Völker (Gerjoks, Jauks, Phygos) stammten aus M81 (sagt die PP, wir werden sehen, ob in diesem Fall eine Quelle in den Romanen vorliegt), insofern verwundert es mich nicht sonderlich, dass man in M82 nichts von ihnen hörte. Die Herkunft der Sawpanen scheint ungeklärt (zumindest gibt es keinen Angabe in der PP).

Da das Thema Seth-Apophis im kommenden Zyklus nur noch eine geringe Rolle spielte, wundert auch nicht, dass nur wenige der in M82 ortsansässigen Völker eine Rolle spielten.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

nanograinger hat geschrieben: 26. April 2022, 12:53Dass Bruke Tosen ohne Vorkenntnisse (er war Importkontrolleur) innerhalb kurzer Zeit das Gegengift herstellen konnte, ist auch ziemlich hanebüchen.
Bruke riecht das Nervengift, setzt sich an den Zentralcomputer (ohne das Gift zu analysieren) und stellt in einem zeitraubenden Verfahren mit Hilfe von Formeln und Zahlencodes ein Gegenmittel her! (Seite 18) So geht das! :D
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

Verkutzon hat geschrieben: 26. April 2022, 14:33 Bruke riecht das Nervengift, setzt sich an den Zentralcomputer (ohne das Gift zu analysieren) und stellt in einem zeitraubenden Verfahren mit Hilfe von Formeln und Zahlencodes ein Gegenmittel her! (Seite 18) So geht das! :D
Das ist halt auch so einer, der spontan zum Virologen mutieren kann, wenn er ein paar Webseiten liest. :D
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Akronew »

Sowas gibt es halt nur im Groschenroman. :D
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Yman »

Im Februar 1982 erschien Band 1068 der PERRY RHODAN-Serie:

"Rückkehr in die Hölle" von Kurt Mahr.

Nachfolgendes, Text und Bild, wurden per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen:
Rückkehr in die Hölle
Bild
Die Besatzung der zerstörten DAN PICOT hat das Raumschiff TRAGER übernommen. Perry Rhodan nutzt das Schiff für einen erneuten Vorstoß nach M 3, wo nochmals der Planet EMschen angeflogen wird. Dort wird eine Basis-Station aufgebaut, von der Tunnel zum Felsmonolithen und zum Ammoniaksee vorangetrieben werden. Anschließend nehmen sich die Wissenschaftler um Geoffry Abel Waringer die beiden uralten, aber scheinbar von den vergangenen Jahrmillionen unberührt gebliebenen Objekte vor, denn es wird davon ausgegangen, dass es sich um Hinterlassenschaften der Porleyter handelt. Rhodan muss dieses verschwundene Volk finden, um die Antwort auf die erste Ultimate Frage zu erhalten. Er nimmt an, dass sich auf allen Planeten mit derartigen Phänomenen subplanetare Stationen der Porleyter befinden, und macht sich entsprechend auf die Suche. Derweil beschäftigt sich Nikki Frickel mit den EM-Schwämmen.

Mh-Kleinenführer ist eine intelligente EM-Amöbe. Er beobachtet misstrauisch die Aktivitäten der Fremden. Den EM-Amöben geht es vor allem um die Unantastbarkeit des Guten (des Felsen) und des Großen (des Sees), die von den Fremden entwürdigt zu werden drohen. Andererseits fragt sich Mh-Kleinenführer, ob die Fremden überhaupt wissen, dass der Gute und der Große göttliche Wesen sind. Nichtsdestotrotz bereitet er einen Angriff auf den den Tunnel vor, der in Richtung Felsen vorangetrieben wird. Frickel ist zur Stelle, um Schlimmeres zu verhindern.

Währenddessen kommt es zu einem überraschenden Angriff auf die TRAGER durch einen terranischen Drei-Mann-Zerstörer. Gucky kann jedoch das Schlimmste verhindern und stellt dabei fest, dass die Besatzung des Jägers, der aus den Beständen der wracken DAN PICOT stammt, die auf dem Planeten der Flößer liegt, aus zwei androiden Krabben besteht. Doch nach dem Absturz des Jägers sind sie tot beziehungsweise unbeseelt.

Zwar machen die Wissenschaftler am Fels und am See jeweils eine Mentalquelle aus, aber ihr Resultat lautet weiterhin, dass der Fels ein Fels ist und der See ein See, dass beide aber nicht auf den Planeten passen. Frickel erkennt, dass die EM-Amöben keine Tiere sein können, sondern Intelligenz besitzen müssen. Ungefähr gleichzeitig fassen Frickel und Mh-Kleinenführer den Entschluss, friedlichen Kontakt mit der jeweils anderen Seite aufzunehmen. Dazu kommt zwar nicht mehr, denn Mh-Kleinenführer hat das Ende seiner Lebensspanne erreicht, aber die Terraner haben inzwischen genug Proben vom Monolithen genommen und ziehen sich zurück.

Eine subplanetare Station mit vier androiden Krabbenkörpern in suspendierter Animation wird entdeckt und erkundet. Wieder gehen zwei davon zum Angriff über. Rhodan kommt zu der irrigen Annahme, dass die Androiden von Porleyter-Bewusstseinen beseelt wurden. Bei einem Tauchgang im Ammoniaksee gerät Gucky in Gefahr. Die Situation normalisiert sich, als Rhodan, der dem Mausbiber nachgetaucht ist, laut verkündet, dass er ein Ritter der Tiefe ist. Er glaubt, dass das ganze Rätsel des Kugelsternhaufens um die Porleyter und Mentalquellen auf Impuls II zu lösen ist.
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Partoc
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Rückkehr in die Hölle (Band 1068) – Kurt Mahr

Zum zweiten Mal landet die ehemalige Besatzung der havarierten DAN PICOT auf EMschen. Nur diesmal besser vorbereitet. Statt einfach drauflos zu marschieren, baut man stabile Tunnel zu den beiden Objekten, Felsen und See, auf. Pech nur, dass sich die beiden Dargheten einmischen und einen der Tunnel einen Knacks bekommt, was die Einheimischen Amöben-Schwämme sogleich ausnutzen. :P

In diesem Roman holt Mahr sein Versäumnis nach, aus der Perspektive der eingeborenen Schwämme/Amöben zu erzählen. Und diese Passagen sind für mich die besten im Roman. Nicht nur, weil sie für mich leichter und flüssiger zu lesen waren, sie sind auch deutlich kreativer geschrieben worden. Beispielsweise die Tastsprache/Tastkommunikation der Schwämme. Am zweitbesten war die Erzählung aus Sicht von Nicki Frickel. Auch da hatte sich der Autor deutlich mehr Mühe gegeben. Dagegen wirkte vor allem Rhodan Erzählperspektive routiniert langweilig. Also der typische, trockene und sehr detaillierte Schreibstil von Kurt Mahr, der einen nach längerer Leseperiode einlullen kann.

Diesmal haben die Terraner es in die Station geschafft, die nicht nur erkennbare Muster zu den Station aufweisen, die schon in den Bändern 1062 und 1064 beschrieben wurden, sondern Rhodan auch an die riesige Kaverne auf Khrat unter dem Dom Kesdschan erinnert. Nur in deutlich kleinerer Variante.

Hier fallen schon viele Anspielungen darauf, wo sich die eigentlichen Porleyter befinden, ohne dass verraten wird, wo sie sich befinden.
Da wären die Andeutungen von Mh-Kleinenführer über die Göttlichkeit des Guten und des Großen.
Die mentale Aura, die nicht nur der See und der Felsen verströmen, sondern auch all die anderen Objekte – hier werden sie als die „Unverwüstlichen“ bezeichnet – auf die man bisher gestoßen ist. Nach einer Untersuchung stellt man fest, dass sich der Fels nicht wirklich von den anderen Felsen unterscheidet. Nur ist er halt „unverwüstlich“.
Auch bei den Androiden-Körpern wird hier vermutet, dass die Porleyter sie geistig steuern können. Was wiederum zu Rhodans Irrglauben führt, dass es zwei Porleyter sind, die ihnen Scherereien machen.

Insgesamt ein wieder richtig guter Roman von Kurt Mahr, der aber auch stellenweise etwas zu trocken wissenschaftlich ist. Auch kann er hier nicht mit einer großartigen Pointe aufwarten, weil vieles schon bekannt ist. Dadurch weht durch den Roman ein gewisser Hauch des Überflüssigen. Aber es ist schon interessant die versteckten Andeutungen zu lesen, die einem beim ersten Lesen nicht so auffielen. ;)

Meine Wertung: 5,70 Punkte (Note: 2)


Nettes Höllensystem auf dem TiBi, aber auch irgendwie enttäuschend. Und wer hat denn wieder das TiBi in der Perrypedia versaut? :pfeif:
Auf der ersten Illustration kann man den von den Dargheten gesteuerten Drei-Mann-Zerstörer von der havarierten DAN PICOT sehen. Schon erstaunlich wie sie es geschafft haben, es bis nach EMschen zu fliegen. Aber wieso sind die Helme nicht geschlossen? Wohl wurde wieder das kleine Detail, dass es sich um eine Welt mit Wasserstoff-Ammoniak-Atmosphäre handelt, vergessen worden. :o) Auf dem zweiten Bild sieht man Rhodans Tauchgang in den See. Hier sind die geschlossenen Helme vorhanden. B-)



PS: Ah, wie recht Mh-Kleinführer doch hat:
Spoiler:
Das Fremde entsprach der Beschreibung, die er von Pn-Kleinenführer erhalten hatte. Es war nicht rund, sondern länglich, schmaler und gleichzeitig bedeutend höher als der Schwamm, der seinen Wirtskörper abgab. Es war nicht ebenmäßig, sondern vielfach gegliedert. Obenauf saß ein Ding, das annähernd die Form einer Kugel hatte und mit vielerlei Öffnungen versehen war. Darunter folgte ein massiverer Körperteil, aus dem vier Extremitäten wuchsen, zwei oben und zwei unten. Auf den unteren stand das Fremde, und Mh fragte sich verwundert, wie es der Natur in den Sinn gekommen sein mochte, ein Wesen zu erschaffen, das zur Wahrung seines Gleichgewichts und zur Fortbewegung auf zwei lange, dünne Stützen angewiesen war. Mh hielt es für eine Fehlkonstruktion. Das Fremde war vermutlich den größten Teil der Zeit über damit beschäftigt, die Balance zu wahren.
:lol:

PPS: Die Amöben sind nicht gerade eine langlebige Spezies. Zwischen den beiden Landungen fand ein Generationswechsel statt. Und zum Ende des Romans hin, fand ein weiterer statt.
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Verkutzon
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Verkutzon »

Eine Kurt Mahr Geschichte, die selbst mir gefallen hat :st:
Interessant fand ich noch, dass Wb zu Mh Kleinenführer geht und ihm eröffnet, dass er sein Sterbesignal empfangen habe und dass Wb bald Kleinenführer sein werde. Kurz darauf stirbt Mh...
Brutale Welt, dieses EMschen... :o
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Partoc »

Verkutzon hat geschrieben: 2. Mai 2022, 10:11 Interessant fand ich noch, dass Wb zu Mh Kleinenführer geht und ihm eröffnet, dass er sein Sterbesignal empfangen habe und dass Wb bald Kleinenführer sein werde. Kurz darauf stirbt Mh...
Brutale Welt, dieses EMschen... :o
Ich frag mich, welche Idee wohl zuerst da war, die Kurzlebigkeit der Amöben oder das Inthronisationsritual der Kleinführer. Beides passt gut zusammen. Die Kurzlebigkeit zwingt die Amöben regelrecht dazu, einen evolutionären Überlebenstrick (per Sterbesignal die Nachkommen zu rufen, und wer als erster da ist, wird neuer Kleinführer) anzuwenden. Und ohne die Kurzlebigkeit würde so ein System wahrscheinlich auf lange Sicht nicht funktionieren. Konkurrenzkampf und so. :rolleyes:
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von nanograinger »

Habe Band 1068 letzte Woche mal wieder gelesen, und er hat mir im Ganzen gut gefallen. Die Szenen aus der Perspektive von Mh-Kleinenführer ragen heraus, aber auch Nikki Frikkel wird gut geschildert.

Was mir aber negativ auffiel sind die Geschlechterklischees im Roman. Nikki als Frau hat die Emphatie, um sich in Mh-Kleinenführer "hineinzudenken" (natürlich nur bedingt) und vergießt am Ende Tränen. Als sie ihre Beobachtungen Waringer mitteilt, wird sie zunächst als "Mädchen" ignoriert. Und Mahr lässt dann Waringer die ( bedingt) richtigen Schlüsse ziehen, denn Nikki ist ja nur ein "Mädchen", wenn auch ihre Beobachtungen von Waringer in einer paternalistischen Weise honoriert werden.

Es ist noch ein weiter Weg bis zu wirklich emanzipierten Frauenfiguren, die nicht alle Nase lang ihre Gleichwertigkeit unter Beweis stellen müssen. B-)
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 5. Mai 2022, 12:10 Was mir aber negativ auffiel sind die Geschlechterklischees im Roman. Nikki als Frau hat die Emphatie, um sich in Mh-Kleinenführer "hineinzudenken" (natürlich nur bedingt) und vergießt am Ende Tränen. Als sie ihre Beobachtungen Waringer mitteilt, wird sie zunächst als "Mädchen" ignoriert. Und Mahr lässt dann Waringer die ( bedingt) richtigen Schlüsse ziehen, denn Nikki ist ja nur ein "Mädchen", wenn auch ihre Beobachtungen von Waringer in einer paternalistischen Weise honoriert werden.
Waringer hat ja nun auch schon eine vierstellige Jahreszahl auf dem Buckel. Dass so ein Fossil überholte Klischees lebt, liegt auf der Hand. Gerade als ZA-Träger dürfte man sozialgeschichtlich eher zur Unflexibilität neigen: Alleine, wie viele Jahrhunderte es dauert, bis man einander mal das (Interkosmo-)Du anbietet ...
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Die Kosmische Hanse (PR 1000-1099)

Beitrag von Akronew »

Als 2403 geborener, sollte er wissen, Alter schütz nicht vor dümmlichen Verhalten. :rolleyes: ;)
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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