Wie schon Staffel 4, kann auch Staffel 5 nicht so richtig mit den ersten drei Kurzstaffeln mithalten. Mit 46 von 60 möglichen Gesamtpunkten gab es wieder einen kleinen Punkteeinbruch seit der letzten Staffel. Hier dümpelten einfach zu viele Bände im 3,5 von 5 Sterne-Bereich herum. Sogar das Staffelfinale, welches sich nicht wie ein solches anfühlt, hat diese Wertung kassiert. Der Tiefpunkt "Countdown für Siron" hat der Gesamtpunktzahl natürlich ebenfalls geschadet. Ein dickes Pfui gibt es obendrein für Leo Lukas' fragwürdigem Umgang mit dem Thema versuchte Vergewaltigung.
Selbstverständlich gab es auch positives. Am besten war Christians Staffelstart "Die Stardust-Verschwörung." Auch die Neuzugänge Oliver Plaschka und Verena Themsen haben einen tollen Ersteindruck hinterlassen (leider hat Letztere keinen weiteren Neo verfasst).
Dummerweise ist das miserable Exposé-Luftschloss um die groß aufgebauschte Mord-Vision einer der größten Neo-Tiefpunkte überhaupt (auch wenn das erst in späteren Staffeln ersichtlich wird). Im Zuge dessen fällt mir auch auf, dass Frank Borsch keinen Band für diese Staffel beigetragen hat - schwach. Ich erwarte schon, dass der jeweilige Exposé-Autor mindestens einen Band pro Staffel beiträgt Das ist hier nicht geschehen und ist ein weiteres Argument dafür, dass ich hier eine Abstufung auf die Poll-Wertung "Okay" für gerechtfertigt halte. Das Gesamtbild der fünften Staffel kann mich beim besten Willen nicht überzeugen, auch wenn es hier einige tolle Einzelbände gab.
Qualitativ ein bischen durchwachsener als die vorherige Staffel.
Es wurden ein paar interessante Handlungsstränge aufgeschlagen, dann jedoch sofort beerdigt. Dabei zeige ich vor allem auf Band 39, wo mit dem "König von Chittagong" ein interessanter Widersacher eingeführt wurde, und dann im Band 47 in einem kurzen Satz entthront wurde. Da wurde definitiv Potenzial verspielt.
Auch wirkte mir diese Staffel bedeutend offener mit harten Cliffhangern, da gerade die letzten beiden Bänder mit plötzlichen Wendungen in der Handlung kamen, diese jedoch völlig offen ließen. Insgesamt wirken Rhodans Abstecher ähnlich stark episodisch wie noch in der 3. Staffel was mir nicht ganz so gut gefällt. Das Format 1 Band pro Planet ist leider etwas stark vorhersehbar.
Mein Highlight war Band 46, "Am Rand des Abgrunds". Die Geschichte um die Gefangenen war wunderbar tragisch, wohingegen die Haupthandlung stark Richtung "galaktischer Geografie" ging (Vor allem die Beschreibung dieses galaktischen "Abgrundes") was für mich die Galaxie in der Serie richtig schön bildlich vorstellbar und greifbar macht. Gerne mehr davon!
Bei den Kurzgeschichten ist für mich nur "Der Traum von Chittagong" in Erinnerung geblieben, jedoch wurde dieses Potenzial ja später verspielt.
Insgesamt nur 3/5 Sternen für die Staffel, obwohl die Handlung durchaus interessanter als in der Vorgängerstaffel war und mit einigen echten Überraschungen aufwarten konnte. Es fühlte sich jedoch leider nicht wirklich rund an.
