Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Alles rund um die Neuerzählung der PERRY RHODAN-Saga
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Band 21: Der Weltenspalter (Alexander Huiskes) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Wieder einmal beehrt uns ein neuer Autor innerhalb der PRN-Serie. Für seinen Einstand hat Alexander Huiskes erstaunlich hochwertiges Material an die Hand bekommen, jedoch stellt sich die Frage, ob er auch in der Lage war besagtes Material spannend herüberzubringen.

Wie zu erwarten war, schwenken wir wieder zum Trio Crest, Tatiana und Trker-Hon um. Diese finden sich auf einem merkwürdigen Planeten namens Kedhassan wieder, welcher von zwei Alienspezies bewohnt wird. Die da wären die insektoiden Orgh und die Ilts. Die Orghs sollen im Auftrag des arkonidischen Imperiums den auf Kedhassan entdeckten Weltenspalter restaurieren. Das ist quasi ein Raumschiff, welches über die Technologie verfügt einen Planeten in zwei Hälften zu spalten und diese Hälften via Kraftfeld am Leben zu erhalten, oder eben auf das Kraftfeld zu verzichten und den Planeten somit zu zerstören. Die Arkoniden wollen den Weltenspalter als Waffe gegen die Methans einsetzen, jedoch ist es eher unklug solch einem labilen Volk Zugriff auf solch eine furchtbare Waffe zu ermöglichen, nicht wahr? Selbst die Orgh arbeiten nur deswegen für die Arkoniden, da sie von eben diesen erpresst werden. Die Orgh selbst sind aber auch nicht Ohne. Diese betrachten die einheimischen Ilts als Tiere und missbrauchen sie für grausame Experimente, um deren Mutantenfähigkeiten militärisch nutzen zu können.
Crest und Co. werden von den Orghs mit einer arkonidischen Delegation verwechselt, was es dem Trio zumindest ermöglicht zu verschnaufen und herauszufinden, welche Aufgabe sie im Zuge ihrer Suche nach der Unsterblichkeit zu verrichten haben. Sollen sie den Weltenspalter zerstören? Die Ilts retten? Oder ganz was anderes?

Auf der Erde fallen Fulkar und Sid Gonzales ins Koma, womit sie Eric Manoli und Gucky Gesellschaft leisten. Was haben diese Vier gemeinsam, dass sie ins Koma fallen? Richtig, sie waren Besun der Fantan. Um die vier Burschen zu retten, wird ein Plan ausgetüftelt ein paar Fantan gefangenzunehmen, und das Geheimnis des mysteriösen Koma-Zustands zu ermitteln. Julian Tifflor und Mildred Orsons fliegen das Köder-Raumschiff.

Eigentlich liegt hier genügend Material vor, um „Der Weltenspalter“ zu einem 5 von 5 Sterne-Roman zu machen. Leider hat es Alexander Huiskes vergeigt das Material spannend zu verpacken. Es handelt sich um einen unangenehm dialoglastigen Roman, bei dem es erst gegen Ende zur Sache geht. Bis dahin zieht er sich jedoch über weite Strecken wie Kaugummi. Ich mein, wenn selbst die Mini-Handlung rund um die Koma-Patienten spannender ist, als die Haupthandlung rund um eine antike Superwaffe und den Konflikt zwischen zwei hochinteressanten Alienvölkern, weiß man, dass es der Autor versemmelt hat. Das Talent kann man Huiskes aber auch nicht absprechen, denn vor allem die Orgh werden sehr faszinierend portraitiert und sowohl die Koma-Handlungsebene als auch die actionreiche Schlussphase lesen sich sehr gediegen.

Aufgrund dessen reichts trotzdem noch für ne gute Wertung in Form von 3,5 von 5 Sternen. Dennoch ist es eine Schande, dass Huiskes hier eine potentielle Maximalwertung versemmelt hat.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 22: Zisternen der Zeit (Wim Vandemaan) / Wertung 2,5 von 5 Sterne

Zum dritten mal darf Wim Vandemaan einen Beitrag für PRN leisten. Dieses mal muss er jedoch mit Material vorlieb nehmen, welches sehr stark in Richtung Filler geht.

Alle drei Handlungsebenen finden zum selben Zeitraum auf Ambur statt, dem zehnten Planeten des Wega-Systems, welcher jedoch in der Gegenwart als verschollenes Mysterium gilt. Doch Perry und Co. befinden sich ja auf Zeitreise und finden sich in einer Zeit wieder, als Ambur noch alltäglicher Bestandteil des Wega-Systems war.
Recht schnell müssen Perry und Co. feststellen, dass Ambur ein eher unwirtlicher Gebirgsplanet mit sehr dünner Luft ist. Täler in denen das Überleben möglich ist gibt es nur wenige. Der Transmitter hat unsere Helden natürlich in einer ungünstigen Region abgestrahlt, wo der Tod durch Sauerstoffmangel lauert. Mit ach und krach schafft es Perry mit den Einwohnern einer nahe gelegenen Siedlung Kontakt aufzunehmen und sich und seiner Gruppe somit das Leben zu retten. Besagte Siedlung ist Ganashar, eine Gemeinschaft, welche vom Omenvater geführt wird, der einen Personenkult um sich aufgebaut hat. Jeder Einwohner Ganashars muss seinen Beitrag für die Gemeinschaft leisten. Das schließt sowohl landwirtschaftliche Arbeit als auch Geschlechtsverkehr zur Fortpflanzung mit ein. Perry ist wenig begeistert vom Personenkult rund um den Omenvater. Er und seine Begleiter müssen sich jedoch anpassen, um sich neu zu orientieren, sowie einen Weg zu finden Reg und Sue zu retten, welche mittlerweile den Fantan-Naniten (siehe Band 21) zum Opfer gefallen sind.

Währenddessen ist Garrean, der abenteuerlustige Gouverneur von Ambur, damit beschäftigt Terraforming-Projekte für Ambur umzusetzen. Mit im Schlepptau hat er seinen treuen Sekretär Shim, der mit seiner zurückhaltenden und pragmatischen Art den Gegenpol zu Garrean darstellt. Der Alltag der Beiden wird jedoch von niemand geringeren als Thort Guall persönlich zerschmettert. Dieser will Ambur räumen und dessen Bewohner umsiedeln. Somit tritt er die Bemühungen Garreans mit Füßen und zerstört den Lebensstil jener Ferronen, die lieber außerhalb der politischen Sphäre des allsehenden Thort leben möchten. Zähneknirschend willigt Garrean in den Räumungsprozess ein, denn Thort Guall ist der große Friedensstifter des Wega-Systems, der es vor einigen Jahren endlich geschafft hat das Dunkle Zeitalter der Ferronen zu beenden. Shim, der in seiner Vergangenheit durch Zufall hinter das große Transmitter-Geheimnis des Thort gekommen ist, macht Garrean darauf aufmerksam, dass Guall wahrscheinlich von höheren Mächten zu dieser Räumungsaktion erpresst wird. Ferner legt er ihm eine Fotografie eines kobaltblauen Walzenraumschiffs vor. Was nun?

Thort Guall befindet sich nunmehr im Greisenalter, ist aber immer noch darum bemüht ein Wiederaufbrechen des Dunklen Zeitalters zu verhindern. Und wenn er hierfür den Planeten Ambur an seine außerirdischen Gönner abtreten muss, dann soll es eben so sein. Der mysteriöse Carfesh dient als Mittelsmann zwischen Guall und den außerirdischen Mächten. Guall macht sich Sorgen um die Zukunft des Wega-Systems, denn er weiß, dass seine Lebenszeit bald abgelaufen ist. Doch Carfesh verkündet ihm, dass er sich darüber keine Sorgen zu machen braucht.

Zisternen der Zeit ist ein reiner Planetenroman, der die Haupthandlung kaum vorantreibt und eher dazu dient Stroryansätze zu legen, die wahrscheinlich erst 200 Bände später wieder relevant werden. Tatsächlich endet Rhodans Abschnitt an genau jenem Ort, an dem er in Band Nr. 20 gestartet ist. Lediglich das Naniten-Problem von Reg und Sue wird geklärt. Und ja, der Rhodan-Abschnitt, welcher den Löwenteil ausmacht, ist mit Abstand der Langweiligste und dient im Kern nur dazu Nordkorea und Kim Jong-un zu kritisieren.
Die anderen beiden Abschnitte sind da schon interessanter, wobei aber nur der Thort Guall-Abschnitt wirklich überzeugen kann, da dies der einzige Charakter ist, den Wim Vandemaan Tiefe und Sympathie mit auf den Weg gibt. Alle anderen Personene bleiben einem hier eher fremd und nerven mit Maulfaulheit und einsilbigen Antworten. Auch Vandemaans gewohnt trockener Schreibstil hilft hier nicht weiter.

Zisternen der Zeit ist Mittelmaß und bekommt daher 2,5 von 5 Sterne. Damit ist die Nr. 22 der bislang schwächste Neo-Band.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 23: Zuflucht Atlantis (Christian Montillon) / Wertung 4 von 5 Sterne

Es geht dem Ende von Staffel 3 zu, also wird es Zeit, dass die Qualität der Bände wieder ansteigt. Und wer wäre hierfür besser geeignet als Christian Montillon?

Dieses mal begleiten wir in erster Linie drei hochrangige Arkoniden, welche ca. 10.000 Jahren in der Vergangenheit mit der Arkoniden-Kolonie auf Larsaf III zu schaffen haben. Larsaf III ist natürlich nur die arkonidische Bezeichnung für die Erde und bei der Kolonie handelt es sich um Atlantis, welche nach Atlan da Gonozal, dem einzigen Sohn des arkonidischen Imperators, benannt wurde.

Feltif de Kemrol ist der Tato von Atlan, also der Gouverneur von Larsaf III, der während Atlans Abwesenheit die Leitung der Kolonie übernimmt. Feltif fühlt sich sehr stark von den Barbaren angezogen, welche den Planeten bewohnen, denn im Gegensatz zu ihm sind sie frei, und müssen sich nicht den extrem strengen Regeln des arkonidischen Militärs unterordnen. Aufgrund dessen verbringt er einen Großteil seiner Freizeit unter den Barbaren und kommt hierdurch der ungewöhnlich furchtlosen und cleveren Menschenfrau D'ihra näher. Das ist ein Problem, denn die Fraternisierung mit Menschen ist Arkoniden strengstens untersagt.

Auch die Raumschiffkommandantin Demeira on Thanos hat so langsam die Schnauze voll von dem engen Regelwerk des Militärs. Nahezu jede Verhaltensweise während des Methan-Krieges ist streng vorgegeben. Eine dieser Verhaltensweisen ist das ignorieren von Notrufen, da es sich hierbei ja um Fallen der Methans handeln könnte. Doch Demeira ignoriert diese Regel und rettet somit Crest, Tatjana und Trker-Hon das Leben, die andernfalls in ihrem zerschossenen Beiboot-Kugelraumer (siehe Band 21) verendet wären. Crest und Co. staunen nicht schlecht, als Demeira ihnen offenbart, dass ihr Reiseziel Larsaf III ist. Demeira hat nämlich den Auftrag diese Kolonie mit Versorgungsgütern zu beliefern. Für Crest und Co. eröffnen sich hierdurch ganz neue Möglichkeiten auf ihrer Suche nach der Unsterblichkeit.

Schlussendlich hätten wir dann noch Großadmiral Tarts de Telomar, seines Zeichens Mentor und Vaterfigur für Atlan da Gonozal. Er ist zum Schutz von Atlans Kolonie abkommandiert, und das ist ein immenses Problem für Tarts. Denn so sehr er Atlan auch mag, so ist der Schutz einer unbedeutenden Kolonie am Rand des Imperiums einfach stinklangweilig. So langweilig sogar, dass die Moral seiner Crew langsam den Bach runtergeht. Doch wie heißt es so schön: Sei vorsichtig mit deinen Wünschen? Als ein Aufklärer der Methans im Larsaf-System auftaucht, nimmt das Unheil langsam seinen Lauf. Und die Tatsache, dass Atlan auf Achse ist und Demeira on Thanos drei zwielichtige Schiffbrüchige im Schlepptau hat, macht die Sache für Tarts nicht angenehmer.

Mit Zuflucht Atlantis beweist Christian Montillon, dass man auch einen Band mit sehr starken Filler-Anteil sehr spannend und unterhaltsam umsetzen kann. Für den Zyklus passiert hier nicht viel, außer das Quiniu Soptor zu Crests Gruppe hinzustößt und endlich der sagenumwobene Atlan da Gonozal eingeführt wird, der zwar zuvor schon angeteasert wurde, aber hier endlich mit Namen genannt wird und zum Schluss des Bandes auch ein eigenes, sehr kurzes Kapitel bekommt.
Und letzteres ist dann wohl auch der größte Schwachpunkt von Band 23. Wenn schon endlich die Zeit gekommen ist diesen legendären Charakter in PRN einzuführen, erwartet man sich doch etwas pompöseres als ein paar Seitchen Selbstmitleid.
Auch die Tatsache, dass man die eigentlichen Protagonisten Crest, Tatjana und Trker-Hon auf die Nebencharakter-Schiene degradiert, ist ungewöhnlich. Hier hätte man mehr draus machen können, wenn man die überflüssigen Filler-Kapitel um Feltif und D'ihra genutzt hätte, um stattdessen mehr über Atlan und die Crest-Gruppe zu erzählen.
Auch das auffallend unprofessionelle Verhalten der drei arkonidischen Protagonisten wirkt etwas zu konstruiert. Von hochrangigen Arkoniden-Militärs der Blütezeit habe ich mir da ein bisschen mehr erwartet.

Aber das alles ist Meckerei auf hohem Niveau. Zuflucht Atlantis wurde vom Exposé wohl sehr stark in die Filler-Kategorie gepresst und Christian hat sein möglichstes versucht hier was spannendes aus dem Filler zu machen. Dafür gibts 4 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Band 24: Welt der Ewigkeit (Frank Borsch) / Wertung 5 von 5 Sterne

Nachdem Frank Borsch jetzt schon drei mal den Start einer PRN-Staffel eingeläutet hat, versucht er sich mit „Welt der Ewigkeit“ erstmals an einem Staffelfinale.

Crest, Tatiana und Trker-Hon haben es geschafft! Die belastende Transmitterreise hat sie letztendlich nach Wanderer geführt, einer Planetenhälfte, welche das Herrschaftsgebiet der kosmischen Entität ES darstellt und wo die Unsterblichkeit auf die Überlebenden der Transmitterreise warten soll. Kurz nach ihren Eintreffen werden sie von ES' Stellvertreter, der Intotronik Homunk, und dessen Dienerin, der Zwergin Jymenah,empfangen.
Dummerweise hat die Ankunft der drei einen kleinen Schönheitsfehler. Die geistig zerrüttete Quiniu Soptor, die sich in ihrem Schlepptau befindet, tickt beim Anblick Homunks aus und greift diesen an. Dies wiederum treibt die gewaltbereite Jymenah dazu die Halbarkonidin um ein Haar zu ermorden. Durch dieses Szenario ist Tatiana davon überzeugt, dass auf Wanderer nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Crest und Trker-Hon haben sich jedoch längst von der Aussicht auf die Unsterblichkeit einlullen lassen.

Währenddessen begleicht Carfesh seine Schuld bei Rhodan und Co. Da diese ihm das Leben gerettet haben (siehe Band 20), schleußt er sie auf Wanderer ein und verpasst ihnen sogar Multideflektoren, die sie vor den Sensoren der Robowachen schützen sollen. Illegale Eindringlinge stehen auf Wanderer nämlich zum Abschuss frei, also weist er Rhodans Gruppe an in den Urwald zu flüchten. Durch diese Tat riskiert Carfesh jedoch auch sein eigenes Leben, denn er hat nicht gerade das beste Verhältnis zu seinem Rivalen Homunk. Und auch ES dürfte wenig Begeisterung für Carfeshs handeln zeigen.
Zu dumm, dass Homunk Tatianas Gruppe bespitzelt und Jymenah Carfeshs Verrat durchschaut hat. Die Schlinge um Carfeshs Hals zieht sich somit immer enger zu. Rhodans Gruppe versucht derweil verzweifelt zur flachen Seite des Halbplaneten vorzustoßen, wo sich jener Ort befindet, den er und Chaktor in ihrer Vision auf Gol gesehen haben (Band 17). Doch dann entschließt sich Chaktor zu einer drastischen Maßnahme.

Tja, was soll ich sagen. Mit „Welt der Ewigkeit“ hat Frank Borsch endlich gezeigt, was er wirklich drauf hat! Der Band fesselt von Anfang bis Ende, bietet unerwartete Überraschungen, hat einen hervorragenden Lesefluss und keinerlei Längen. Daher ist er auch schnell weggelesen. Gefreut haben mich auch die clever eingestreuten Details. So erfahren wir endlich einen kleinen Brocken aus Ras Tschubais Kindheit, wir erfahren den Namen von Carfeshs Volk (Sorgore), das sogenannte Ringen wird etwas konkretisiert und ein gewisser Calybso geteasert.
Der einzige Makel war Borschs Fehler Soptors Federhaar versehentlich von Rot in Blau umzufärben. Angesichts der Vorzüge von Band 24 verzeiht man diesen kleinen Fehler aber gerne. Daher die verdiente Maximalwertung.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 25: Zielpunkt Arkon (Leo Lukas) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Seit seinem Beitrag für die erste Staffel (Band 3), gab es von Leo Lukas in Bezug auf PRN nichts mehr zu lesen. Doch mit dem Startband für Staffel 4 ändert sich dies. Das heißt natürlich auch, dass mit der Tradition gebrochen wird, dass der Startband einer neuen Staffel von Frank Borsch verfasst wird. Aber das soll mich nicht stören, denn Band 3 von Leo Lukas hatte mir sehr gut gefallen, weswegen ich auch mit hohen Erwartungen an „Zielpunkt Arkon“ herangegangen bin.
Ab der vierten Staffel wurde im übrigen die Anzahl der Bände pro Staffel von 8 auf 12 angehoben.

Mit der TOSOMA begeben sich Crest, Thora, Perry und Reg auf die lange Reise ins Arkon-System. Neben der 400 Leute umfassenden Besatzung, welche auch die Mutanten Gucky, Ras, Tako und Wuriu umfasst, befinden sich auch noch 1800 Zivilisten an Bord. Und bei denen handelt es sich zudem um Künstler, Starköche, Akrobaten und vergleichbares Klientel. Perry Rhodan will mithilfe dieser Leute dem arkonidischen Imperium vorführen, dass die Menschheit eine wertvolle kulturelle Bereicherung für die Arkoniden wäre und einen positiven, friedlichen Ersteindruck auf das Imperium hinterlassen. Man muss jedoch dazu sagen, dass der Aufbruch nach Arkon von Crest angestoßen wurde, der jetzt, nachdem er die Unsterblichkeit erlangt hat, das dringende Bedürfnis verspürt in die Heimat zurückzukehren. Thora und Reg zeigen sich skeptisch und mahnen vor den Gefahren mit einem 10.000 Jahre alten Schiff durch die Galaxie zu düsen, stoßen bei Crest und Perry jedoch auf taube Ohren.

Unter den Zivilisten befindet sich der Starkoch Rinat „Rhino“ Ugoljew. Dieser hat eine militärische Vergangenheit in der russischen Marine. Und diese wird er auch bitter benötigen, denn beim zweiten Transitionssprung zerdeppert eine versteckte Arkonbombe und löst einen Atombrand aus. Dieser droht die TOSOMA zu vernichten, sollte Thora nicht rechtzeitig einen Außenbereich des Schiffes absprengen. Das Problem an der Sache, ist, dass in einem Hangar des besagtem Außenbereichs gerade ein groß angelegtes Event mit Vorführungen und Verköstigungen aufgeführt wurde. Die Besucherzahl beläuft sich auf 600 Personen. Perry und Co geben ihr bestes, um so viele Menschen wie möglich zu retten. Doch die Frist ist knapp bemessen, denn der Atombrand breitet sich unaufhaltsam auf. Rhino versucht derweil innerhalb des Hangars einen Ausbruch von Panik zu vermeiden.

Die zweite Handlungsebene versetzt uns auf den Mars. Cyr Aescunnar wird von Administrator Homer G. Adams zur Marsbasis Bradbury Base geschickt. Der Grund dafür sind mysteriöse Ereignisse. Auf der Basis häufen sich lästige Unfälle und Pannen, welche die Psyche der dortigen Wissenschaftler immer weiter aufweichen. Cyr soll herausfinden was da wirklich los ist, schließlich soll das ambitionierte Terraforming-Projekt von Menschen und Ferronen nicht im Marssand verlaufen. Er muss den Wohncontainer mit einem taubstummen und extrem introvertierten Ferronen namens Hetcher teilen, welcher sich in seiner Außenseiterrolle sehr wohl zu fühlen scheint. Zu dumm für Hetcher, dass Cyr sehr extrovertiert ist und nicht locker lässt mit dem Ferronen Freundschaft zu schließen. Ob Cyrs Ausflug auf den Mars von Erfolg gekrönt sein wird?

Unterm Strich hat Leo Lukas auch hier wieder sehr gute Arbeit geleistet. Die Handlungsebenen sind spannend und die Charaktere interessant und liebenswürdig. Es gibt jedoch drei Macken welche den Lesespaß zurückhalten. Die größte Macke geht jedoch nicht auf das Konto von Lukas, sondern auf das von Borsch. Die Idee, dass Rhodan 1800 Zivis in einem uralten Raumschiff ohne (Rettungs)-Beiboote mitschleift ist einfach absoluter Irrsinn. Irrsinn, der wohl dem Exposé entstammt und den Serienhelden Perry Rhodan als schlimmsten Hardcore-Hasardeur dastehen lässt. Ich mag die Schreibe von Frank Borsch, aber hier ist er selbst mir meilenweit übers Ziel hinausgeschossen. Aber zurück zu Lukas. Er lässt es in diesem Band seeehr langsam angehen. Erst ab der zweiten Hälfte wird es langsam spannend und ab da liest man dann auch gebannt weiter. Bis dahin verfängt er sich jedoch in weitschweifenden Erläuterungen zur Technik der Marsbasis und Rhinos Kochkünsten. Ersteres kann ich ja nachvollziehen, ist schließlich Science-Fiction. Doch die Erläuterungen zu kulinarischen Gerichten hätte es echt nicht gebraucht. Man merkt schon, dass Lukas sehr bemüht ist die 160 Seiten des Taschenhefts zu füllen. Das wirkt stellenweise jedoch etwas zu verkrampft. Aber wie gesagt, unterm Strich ein sehr gelungener Band.
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Partoc
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Was, die Verbreitung der Borschtsch(suppe) im Universum soll keine Science-Fiction sein. :o Ich bin schockiert. :pfeif:

Was Rhodans schwachsinnigen Idee angeht, nach Arkon zu reisen, um dort um Unterstützung zu bieten, da muss ich zustimmen. Da wollte man wohl etwas zu viel Realität miteinbringen. :D Na ja, was heißt Realität, wenn ich unsere Politiker in den letzten Jahren anschaue, dann würde es mich nicht wundern, wenn sie etwas ähnlich Schwachsinniges gebracht hätten. :unschuldig:
Was mich verwundert, ist, dass Crest und Thora die Terraner da nicht über ihr Imperium aufklären. Oder Rhodan nicht von allein auf die Idee kommt, dass ein Gebilde, das sich Imperium nennt, auch imperialistisch handelt. :fg: Also die Erde einfach schlucken würde. :devil:

Wie auch immer. Das war nicht der einzige Bock den Borsch in den kommenden Handlungen geschossen hat. Meiner Meinung hatte er sich zu sehr an dem Handlungsablauf der Originalserie gehalten. Was man schon an den ersten drei Staffeln erkennen kann. Rhodans Revolution, Wega und dann die Zeithüpferei bis nach Wanderer. Jetzt geht’s Richtung Arkon und das Kennenlernen der Völker (bzw. in den Klinsch geraten mit den besagten Völkern) im arkonidischem Imperium. Zuerst diplomatische Mission, später Zerstörung des Epetran-Archivs. Wobei die zweiten Ausflug am Ende nicht wirklich was bring, außer einem Machtwechsel in Arkon. Und da passiert so einiges an nicht logisch nachvollziehbaren Elementen. Kein Wunder, dass dann so einige Leser Reißaus genommen haben.

Mir persönlich hatte das meiste nicht viel ausgemacht und ich hatte auch viel Spaß am Lesen, aber ich würde sagen, es wäre besser gewesen, wenn Borsch mit dem ähnliche Verlauf wie in der Originalserie schon früher gebrochen hätte. Also die Invasion durch Arkon, die er erst viel später stattfinden ließ, schon deutlich früher hätte stattfinden lassen sollen. Und die Reise nach Arkon erst nach bzw. während der Besatzung unternehmen lassen. Entweder mit einem diplomatischen Zielsetzung oder einem Versuch den Regenten zu stürzen. Wer weiß, vielleicht hätte er so einige Patzer vermeiden können. ;)
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Partoc: Hehe, ja, da wurden schon einige Böcke geschossen. Mein Favorit ist ja das Gedöhns um die Vision. Einige Mutanten haben Visionen von einem Mord, der unbedingt verhindert werden muss. Später stellt sich dann heraus, dass der Mörder Atlan ist, der einen Klon des Regenten umnietet. Nur dumm, dass der Regent eine Maschine hat, mit der er quasi immer wieder neue Klone erschaffen kann. Somit wurde das Gedöhns um die ewig lang aufgebauschten Mord-Visionen völlig ins Lächerliche gezogen. Da kam man sich als Leser schon derbe verarscht vor. :D
Aber im Großen und Ganzen wars ne gute Zeit.


Band 26: Planet der Echsen (Bernd Perplies) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Mit Band 26 liefert Bernd Perplies seinen zweiten Band für PRN ab. Seinen Ersten (Band 15) habe ich ja sehr positiv aufgenommen, weswegen ich mit hohen Erwartungen an „Planet der Echsen“ herangehen durfte. Es gibt zwei Handlungsebenen.

Dr. Eric Manoli ist in der dritten Staffel mit Unterstützung des Fantan Skelir durch einen der Wega-Transmitter gereist. Sein Ziel war es zu Perrys Gruppe vorzustoßen, um Sue und Reg vor den Fantan-Naniten zu retten. Doch stattdessen landete er auf Topsid. Dies macht durchaus Sinn, schließlich war es Bestandteil des Friedensvertrags, dass die Topsider ein paar Transmitter aus dem Wega-System mitnehmen durften. Manoli erinnert sich nur noch dunkel an seine Ankunft auf Topsid, mutmaßt jedoch, dass er von den dortigen Militärs gefoltert wurde. Wie ihm letztendlich die Flucht gelang, ist ihm unklar, denn er kann sich nur noch Bruchstückhaft daran erinnern. Aktuell befindet sich Eric im Topsider-Bordell „Das Purpurne Gelege,“ auf deren Türschwelle Manoli gefunden wurde. Dies war ein Glücksfall für den Arzt, denn der Bordellchef Bismall-Kehn ist ihm freundlich gesonnen und gewährt ihm Unterschlupf. Dies gibt Eric die Gelegenheit die Topsider, deren Kultur sowie deren politische Lage zu studieren. Und vor allem letzteres gestaltet sich als interessant, da der Topsider-Despot, also der Führer der Topsider, nicht durchgängig beliebt ist. Viele Topsider halten seinen militärisch-aggressiven Vorstoß ins All für falsch und wünschen sich mehr Diplomatie im Umgang mit außerirdischen Völkern wie den Arkoniden.
Manoli selbst wird mit einem Arkoniden verwechselt, doch das hindert ihn nicht daran sich mit der Prostituierten Kathleen-Tarr anzufreunden. Doch als sich die Wochen im Bordell dahinschleppen, wird Eric langsam ungeduldig. Schließlich wollte er ja zu Perrys Gruppe vorstoßen.

In Terrania geht es derweil so langsam bergauf. Das Kraftwerk „Guanghui 1“ wird eingeweiht, und Bürgermeister Bai Jun freut sich, dass seine Bürger endlich von der Energieknappheit erlöst sind. Darüber hinaus hat er den Verlust von He Jian-Dong gut verkraftet und mit dem gutherzigen Lhundup sogar einen neuen Assistenten gefunden. Doch dann holt ihn seine Vergangenheit als Auftragskiller des chinesischen Geheimdienstes ein. Die Taschendiebin Cui, die ihn zuvor die Brieftasche gemopst hatte, entpuppt sich als das Ebenbild eben jener Kinderprostituierten, welche Bai Jun seinerzeit als Zeugin ermorden musste. Dies war die eine Tat, welche Bai Juns Gewissen bis heute belastet. Obendrein bekommt er am nächsten Tag eine Erpressernachricht zugesandt, welche damit droht seinen damaligen Mord an dem Mädchen der Presse zu offenbaren. Es stellt sich heraus, dass die Erpresserin eine Agentin des chinesischen Geheimdienstes ist. Diese will Bai Jun reaktivieren, da sie der Meinung ist, dass sich Terrania in die USA 2.0 entwickelt. Sollte er sich weigern, so würde sie Cui ermorden lassen. Ironischerweise muss Bai Jun ihr gedanklich ein wenig zustimmen, denn das Verhalten von Administrator Adams gegenüber Bai Jun als auch dem kleinen Bürger Terranias gegenüber, ist in letzter Zeit tatsächlich ein wenig fragwürdig. Welche Entscheidungen wird Bai Jun treffen?

Auch hier überzeugt Bernd Perplies mit einem gelungenen und sehr gut lesbaren Band. Die Topsider-Handlungsebene beginnt spannend, plätschert dann aber zu sehr im Bordell vor sich hin. Man merkt, dass hier wieder 160 Seiten gefüllt werden mussten. Das ist dann auch der Hauptgrund, warum es keine höhere Wertung gibt. Außerdem ist die Kultur der Topsider jener der Menschen frappierend ähnlich. Etwas mehr Fremdartigkeit hätte hier gut getan. Mit den Fantan und Orgh hat man jedenfalls gezeigt, dass man diesbezüglich mehr herausholen kann. Ich mein, sogar die Ferronen wirken fremdartiger als die echsenartigen Topsider! Aber trotz der Mängel war die Topsider-Handlungebene sehr spaßig. Die Bai Jun-Handlung ist dann sogar richtig klasse. Ich finde es gut, dass ein Thema aufgegriffen wurde, welches bereits in der ersten Staffel angerissen wurde (Bai Juns Mord an einem Kind). Auch finde ich es gut, dass dem Vorwurf der „USA 2.0“ ein dickes Körnchen Wahrheit beigefügt wurde. Hier hätte man es sich auch wesentlich leichter machen können, wovon Bernd Perplies jedoch abstand genommen hat. Starke Leistung! Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Manoli im Topsider-Puff sorgt natürlich für so einige Situationen, aber am besten war Bai Juns bissiger Kommentar zu moderner, pseudofuturistischer Musik. Herrlich, da habe ich laut gelacht.:D
Ich schwanke zwischen 4 und 4,5 Sterne. Ich nehme jedoch die niedrigere Wertung, da sich der Aufenthalt im Topsider-Puff dann doch zu sehr hinzieht. Aber das ist Meckerei auf hohem Niveau, ich freue mich auf den nächsten Perplies-Band!
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 27: Das Gespinst (Michelle Stern) / Wertung: 3 von 5 Sterne

Mit „Das Gespinst“ haben wir den zweiten Band, der von Michelle Stern verfasst wurde. Diese konnte mit ihrem Einstand (Band 18) einen sehr positiven Ersteindruck hinterlassen. Ich bin also durchaus mit hohen Erwartungen an Band 27 herangegangen.

Es gibt zwei Handlungebenenen. Die Erste führt uns auf die Mehandor-Raumstation KE-MATLON, welche auch einfach nur „Das Gespinst“ genannt wird. Die Mehandor sind quasi kosmische Händler, die ihren Familien einen hohen Wert beimessen und recht strengen (Handels)gesetzen folgen. Wir erleben die Geschehnisse auf dieser Raumstation aus verschiedenen Perspektiven.

Nach den Ereignissen aus Band 25 führt der Autopilot der TOSOMA einen dritten Transitionssprung durch, welcher weitere Mini-Explosionenen und Schäden am Kugelraumer auslöst. Nun ist das Schiff sogar noch stärker beschädigt als zuvor. Jedoch hatte der Autopilot das Ziel KE-MATLON anzusteuern, wo das Schiff repariert werden kann. Thora ist wenig begeistert von diesen Entwicklungen, da sie sehr große Vorurteile gegenüber den Mehandor pflegt. Diese Vorurteile zielen in erster Linie auf „den Siebten“ ab. Dies ist eine Bezahlform, welche oft von den Mehandor verlangt wird. Diese besagt, das jedes siebte Crewmitglied des reparierten Raumschiffs für sieben Jahre als Arbeiter und fast gleichberechtigtes Mitglied der Mehandor-Sippe dienen muss. Zwar verspricht die Mehandor-Matriarchin Belinkhar, dass diese Leute sehr gut behandelt werden, doch ist Rhodan nicht willens ein Siebtel seiner Mannschaft/Passagiere abzutreten. Leider ist er noch nicht einmal willens nach Freiwilligen zu fragen, da er törichterweise versprochen hatte, dass die Reise nach Arkon und zurück nur Wochen oder größtenteils Monate dauern würde. Perry will dieses Versprechen nicht brechen und beschließt stattdessen die Mehandor zu betrügen.

Unabhängig davon bekommen viele Passagiere der TOSOMA einen Ausflug auf KE-MATLON von Rhodan bewilligt. Die Raumstation entpuppt sich dabei als aufregende Touristenattraktion. Crest da Zoltral, Tatjana Michalowna und Anne Sloane bilden eine Ausflugsgruppe und genießen die Attraktionen. Dummerweise gibt es da aber noch den drogensüchtigen Dieb Levtan. Dieser beschließt, zusammen mit seiner Freundin, Profit aus der Ankunft der fremdartigen Terraner zu schlagen. Vor allem der mysteriöse Arkonide Crest erregt seine Aufmerksamkeit.

Die zweite Handlungsebene ist eine Fortsetzung des Mars-Abenteuers von Cyr Aescunnar. Dieser gurkt im Bubbles-Marsmobil seinem leicht durchgeknallten Ferronen-Kumpel Hetcher hinterher, um diesen zurück zur Bradbury Base zu schaffen. Wie sich herausstellt, steht Hetcher unter dem Einfluss der außerirdischen Lebensform Tweel. Diese will, dass Hetcher zum Schildvulkan Arsia Mons vorstößt. Das Problem ist nur, dass Tweel Cyr nicht duldet. Die Kreatur fordert Hetcher dazu auf den Terraner zu ermorden. Wie wird sich Hetcher entscheiden?

Um es frei heraus zu sagen: ich bin mit diesem Band nicht warm geworden. Es dauert ewig lang bis die Storys der Handlungsebenen zu potte kommen. Erst ab Seite 90 scheint die Handlung endlich voranzuschreiten. Bis dahin wird man mit langwierigen Beschreibungen von Ortschaften und Touristenattraktionen vollgeschwallt, was doch sehr stark auf die Geduld schlägt. Ich musste mich hier stellenweise regelrecht durchkämpfen. Ich verstehe natürlich, dass man das Bedürfnis verspürt einen spannenden Ort wie KE-MATLON entsprechend auszuschmücken, jedoch hat es bei mir mit Worten und Beschreibungen leider nicht so recht geklappt. Ich denke als Walking-Simulator würde mir das schon wesentlich besser gefallen.^^
Das Problem mit den langwierigen Beschreibungen und dem „zu Potte kommen“ hatte Michelle Stern ja auch schon in Band 18, allerdings beschränkte sich das Problem dort eigentlich nur auf die ersten 30 Seiten und der Rest war super. 90 Seiten sind da aber viel zu viel. Daher nur 3 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 28: Flucht ins Dunkel (Christian Humberg) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Mit diesem Band dürfen wir wieder einen neuen Autor für PRN begrüßen. Christian Humbergs „Flucht ins Dunkel“ ist eine Fortsetzung zu den Handlungsebenen aus Band 26.

Eric Manoli und Kathleen-Tarr befinden sich nach dem von Bismall-Kehn vergeigten Mordanschlag auf den Topsider-Despoten Megh-Takarr auf der Flucht. Manoli will sich Bismalls Flugechse Kikerren anvertrauen, welche die Beiden ins Gebirge des topsidischen Ödlands führen will. Kathleen zeigt hierfür wenig Begeisterung und will zum Raumhafen vordringen, um von Topsid zu flüchten. Letztendlich werden sie jedoch von den Ordnungskräften gezwungen die Flucht ins Dunkel … ääähm ich meine die Flucht in die örtliche Kanalisation anzutreten. Dort lauern die sogenannten Schlüpflinge. Das sind Topsider, welche sich in der Kindheit weigerten sich den Regeln der Zivilisation unterzuordnen und es stattdessen vorziehen sich wie wilde Bestien aufzuführen. Die Kanalisation dient als Lebensraum für diese Wesen. Doch Eric und Kathleen haben noch ein weiteres Problem an der Backe, denn der Despot aktiviert seinen „Jäger“ Ghil-Kuan. Dieser dient dem Despoten als Auftragskiller und Geheimagent. Hierbei operiert Ghil jedoch außerhalb des Gesetzes. Jedenfalls will Megh-Takarr, dass sein Jäger Kathleen-Tarr beseitigt und Manoli einkassiert und zum Despoten zurückbringt. Ghil-Kuan hätte nicht ahnen können, dass ihn dieser Auftrag mit seiner eigenen, tragischen Vergangenheit konfrontiert und vor unbequeme Wahrheiten stellt.

Auf der Erde verpflichtet Bai Jun seinen Assistenten Lhundup als Spitzel gegen Administrator Adams. Da sich Adams weigert Rede und Antwort über sein Verhalten bezüglich der hohen Energieabzwackung zum Bau des Stardust-Towers zu stehen, soll Lhundup als Bauarbeiter eingeschleust werden, um Infos zusammenzukratzen. Das Problem an der Sache ist nur, dass Lhundup zwar ein netter Kerl, aber eben auch ein tollpatschiger Trottel ist, der unter Stress noch nicht mal in der Lage ist sich ein einstelliges Passwort zu merken (ja, das passiert hier tatsächlich). Auch der harten Arbeit als Tiefbauarbeiter ist Lhundup kaum gewachsen. Einzige Lichtblicke in dieser miesen Situation sind sein väterlicher Vorgesetzter Ai Guo und die liebreizende Sprengmeisterin Zhuo Hui. Letztere verhält sich jedoch sehr verdächtig, und Bai Jun schiebt ordentlich Druck. Ob Lhundup aus diesem Schlamassel herausfindet?

Hier liefert Humberg einen recht zwiespältigen Einstieg ab. Positiv ist sein flotter Schreibstil, der dabei hilft den Band schnell und sauber herunterzulesen. Damit steht er im krassen Gegensatz zum schwerfälligen Vorgängerband.
Die Manoli-Handlungsebene ist eindeutig auf Action ausgelegt, dient darüber hinaus aber nur dazu mit Ghil-Kuan einen neuen Charakter einzuführen, was aber auch gut gelungen ist. Leider bekommt Eric hier aber ein bisschen arg viel aufs Maul. So viel sogar, dass man sich fragt, wie der Bursche überhaupt noch am Leben sein kann. Darüber hinaus habe ich nicht den Eindruck, dass er sich auf einem Planeten mit erhöhter Schwerkraft herumtreibt, auch wenn Humberg nicht Müde wird diesen Umstand immer wieder zu erwähnen. Trotzdem macht die actionreiche Flucht auf Topsid Laune.

Die Lhundup-Story ist leider ziemlicher Murks. Lhundup ist ein Oberdepp, der nicht mal mit rechts was zustande bringt. Man bedenke, dass der Bursche beim chinesischen Militär war. Wie er dort bestanden hat, ist mir nach diesem Band jedoch ein absolutes Rätsel. Ich habe das Gefühl Humberg hat hier versucht einen sympathischen Looser á la US-Comedy-Schnulzfilm zu portraitieren. Dummerweise passt dies jedoch nicht mit der Lage zusammen, in die der Tibeter reingepresst wird. Auch das Verhalten von Bai Jun stößt hier sauer auf. Er fällt wieder zurück in seine üblen Verhaltensweisen als chinesischer General. Und der pietätlose Spott gegenüber des verstorbenen Clark G. Flipper, welcher mit einer unterschwelligen Morddrohung an Lhundup daherkommt war ja mal voll daneben. Das war echt unnötig von Bai Jun bzw. von Humberg.

Warum gibts dann trotzdem noch ne gute Wertung von 3,5 Sterne? Nun, nach dem schwerfälligen Vorgängerband war „Flucht ins Dunkel“ durchaus eine Wohltat. Dieser Band hat mir gezeigt, dass ein flotter, flüssiger Schreibstil verdammt viel wert ist und dabei helfen kann über große Schwächen hinwegzublicken. Außerdem ist natürlich zu berücksichtigen, dass Humberg wohl nur wenig Zyklus-Material in die Hand bekommen hat. Das hat man halt davon, wenn man eine Staffel von 8 auf 12 Bände aufblähen muss.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 7. April 2022, 18:29 Außerdem ist natürlich zu berücksichtigen, dass Humberg wohl nur wenig Zyklus-Material in die Hand bekommen hat. Das hat man halt davon, wenn man eine Staffel von 8 auf 12 Bände aufblähen muss.
Ja, unter Frank Borsch gings schon langsam voran. Was viel Raum für Charakter- und Ortsgestaltungen gab. In den 1xx-Bändern ist es umgekehrt, da gibts manchmal zu viel Inhalt für die einzelnen Romane und Staffeln. Ich glaube dort wurde ab und zu der Begriff Korsett-Staffeln verwendet. :D
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Partoc: Korsett-Staffeln. :D Ich mag den Begriff.^^ Ich hab da wie gesagt nur die ersten 6-7 Bände der Methans-Staffel gelesen, kann da also (noch) nicht mitreden. Allerdings finde ich die Menge von 10 Bänden für eine Staffel eigentlich sehr geschickt und gut strukturiert. So wie das in der ersten Epoche gemacht wurde, war das noch zu chaotisch und experimentell. Finds gut, dass da Struktur reingebracht wurde.


Band 29: Belinkhars Entscheidung (Alexander Huiskes) / Wertung 5 von 5 Sterne

Nachdem Alexander Huiskes mit Band 21 einen potentiellen 5 von 5 Sterne-Band in den Sand setzte, bin ich mit einer gewissen Skepsis an seinen zweiten PRN-Beitrag herangegangen. Doch die Skepsis war unnötig, denn das was er zuvor nicht erreichen konnte, haut er hier mit Schmackes heraus. Belinkhars Entscheidung ist bislang der beste Band der vierten Staffel! Es gibt drei Handlungsebenen.

Die Mehandor-Matriarchin Belinkhar ist sichtlich angefressen vom Verrat ihres Schattens Etztak. Dieser hat die da Zoltrals, sowie die Terraner ans arkonidische Imperium verpfiffen. In Zuge dessen taucht kurz darauf der Naat-Reekha Novaal auf. Inklusive einschüchternden Kriegsflottenverband, versteht sich. Dieser verlangt die Auslieferung der da Zoltrals und sämtlicher Terraner, womit Belinkhars Spekulation auf den Siebten endgültig dahin ist. Doch so leicht gibt sich Belinkhar nicht geschlagen. Crest da Zoltral befindet sich immer noch auf ihrer Station KE-MATLON und sie spürt, dass den alten Arkoniden ein großes Geheimnis umgibt. Sie stellt Nachforschungen an und stellt einen kühnen Plan auf. Und dann ist da noch die Sache mit Etztak. Sie muss sich entscheiden, ob sie dem Verräter verzeihen, oder diesen abservieren will.
Von alledem ahnen die drei Terraner Anne Shan-Ti, Tatum Moncreiffe und Razafimanantsra nichts. Das arglose Trio befindet sich auf der Suche nach Crest, um mit diesem über Gott und die Welt zu palavern. Doch mit der Arglosigkeit ist es bald vorbei.

Perry, Thora, Reg und Gucky befinden sich in der Zentrale der TOSOMA als Novaal aufkreuzt und die Kapitulation einfordert. Doch Thora wagt stattdessen einen kühnen Fluchtversuch, der natürlich in die Hose geht und dafür sorgt, dass das alte Schiff auf dem Eisplaneten „Snowman“ abschmiert, der sich in der Nähe KE-MATLONs befindet. Dank Gucky gelingt den Vieren die Flucht auf die Planetenoberfläche.
Auch Julian Tifflor, dessen Flamme Mildred Orsons sowie Julians Freundeskreis bestehend aus dem Sportler Humpry Hifield, dem Nerd Klaus Eberhardt und der Tussi Felicitas Kergonen, gelingt die Flucht aus der TOSOMA. Julians Führung und arkonidische Raumanzüge machens möglich.
Jedoch müssen beide Gruppen feststellen, dass Novaal nicht lockerlässt und Kampfrobos sowie Naat-Soldaten runterschickt, um die Flüchtigen einzusammeln. Beide Gruppen haben Opfer zu beklagen, denn die riesigen Naats freuen sich auf jede Kampfherausforderung.

Hetcher hat es geschafft Tweel davon zu überzeugen Cyrs Leben zu verschonen und eben diesen stattdessen nur gefangenzunehmen und mit auf die Fahrt ins Höhlen- und Tunnelsystem unterhalb der Arsia Mons-Schildvulkane zu nehmen. Dort macht Cyr zahlreiche Entdeckungen: Er findet die Leiche des verschollenen Bradbury Base-Kommandanten Nguyen, was ihn dazu animiert vor dessen mutmaßlichen Mörder Tweel zu flüchten. Während seiner Flucht durchs Tunnelsystem stößt Cyr auf Anzeichen einer marsianischen Kultur. Doch ist das alles wirklich real oder verliert Aescunnar den Verstand?

Band 29 steht im krassen Gegensatz zu Huiskes letztem Beitrag (Band 21). Bei Band 21 kritisierte ich ausschweifende Dialoge und die daraus resultierende Zähigkeit. Davon ist hier aber rein gar nichts mehr zu spüren. Ganz im Gegenteil. „Belinkhars Entscheidung“ verweigert sich ja geradezu jeglicher Langeweile. Es gibt hier keine zähen Phasen, stattdessen werden immer wieder neue Überraschungen und Wendungen eingeworfen. Und obendrein wird das alles von einem einwandfreien Schreibstil getragen.
Kritikpunkte sind schwer auszumachen. Ich mochte nicht, dass Tifflors Freundeskreis scheinbar nur dazu dient, um den Leser darauf aufmerksam zu machen, dass Julian und Mildred nun erwachsener geworden sind, während die drei Neuen sich genauso dümmlich verhalten, wie es Tifflor und Co. zwei Staffeln zuvor getan haben. Und natürlich werden die beiden Jungs von nem Naat zermatscht, während Tifflor seinerzeit ungeschoren davongekommen ist, als er sich treudoof dem mit MG bewaffneten Russen entgegenstellte … Sorry, aber die Opferung von Tifflors Freundeskreis, um eben diesen besser dastehen zu lassen, halte ich für arg schäbig. Ein dickes Pfui an dieser Stelle, auch wenn es keine Auswirkungen auf die Endwertung hatte. Auch die Sache, was denn jetzt mit Hetcher und Tweel passiert ist, konnte ich nicht ganz nachvollziehen.
Aber das sind alles Treppchen die ich leicht verzeihen kann, denn der Spaßfaktor von Band 29 ist enorm! Verdiente Maxiamalwertung!
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Thorwine
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Thorwine »

Hey Sly...

Ich musste gerade feststellen, dass in der Perrypedia bisher nur die Handlungszusammenfassung der ersten NEO-Staffel (Vision Terrania) vorhanden ist. Da ich vor geraumer Zeit Staffel 1-3 gelesen habe, wollte ich mich vor Staffel 4 mal wieder auf den aktuellen Stand bringen. Leider Fehlanzeige...

Du waerst doch der perfekte Mann dafuer! :D
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Partoc
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 12. April 2022, 19:55 So wie das in der ersten Epoche gemacht wurde, war das noch zu chaotisch und experimentell. Finds gut, dass da Struktur reingebracht wurde.
Nach Borsch ist das Experimentieren der Staffelgrößen pas­sé. Außer der Bestien-Staffel, die hat nur 9 Romane. Aber das Experimentieren ging in den Bänder 101-150 weiter. Nur halt nicht mehr bei der Länge der Staffeln sondern vom Staffelaufbau und -ablauf her. Hatte beim Lesen das Gefühl, als wären die Expokraten auf der Suche nach der beste Erzählmethode. :rolleyes:
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Thorwine: Hallo Thorwine. Hab mir mal den Link angeschaut. Der Nutzen von solch einer Kurzzusammenfassung ist sehr groß, da bin ich ganz bei dir. Leider bin ich nicht wirklich der richtige Mann dafür, da ich für Kurzzusammenfassungen kein Talent habe. Ich gehe da eher in die andere Richtung und werde gerne seeehr ausführlich.^^ Außerdem darf man da den Recherche-Aufwand nicht unterschätzen. Da steckt wesentlich mehr Mühe drin, als es den Anschein erweckt.
Als Alternative kann ich dich jedoch an die Spoiler-Threads von Hopfi verweisen. Er hatte damals immer eine Zusammenfassung des jeweiligen Bandes verfasst. Diese Zusammenfassung ist halt auf den kompletten Band bezogen und nicht auf die Staffel. Aber die wären derzeit die beste Möglichkeiten deinen Plänen zu folgen. Um die Threads zu finden würde ich dir die "Neo-Staffel"-Threads von Partoc empfehlen. Dort verlinkt er die Spoiler-Threads zu den jeweiligen Bänden. Da kann man sich dann ganz gut durchhangeln.


Band 30: Hort der Weisen (Christian Montillon) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Zur Staffelmitte darf wieder Christian Montillon ran. Zum dritten mal begleiten wir Eric Manoli auf seiner Topsid-Odyssee. Darüber hinaus lernen wir den Topsider-Despoten näher kennen und erfahren, warum sich Administrator Adams so geheimnistuerisch verhalten hat.

Eric, Kathleen-Tarr und der mysteriöse Ghil-Kuan haben die Schlüpflinge der Kanalisation überlebt und begeben sich durchs Ödland zum Hort der Weisen, wo sich der ominöse Scharfauge, der Führer der Kaltblütigen-Rebellen, aufhalten soll. Dieser soll dabei helfen Eric heimzubringen und seinen eigenen Heimatplaneten vorm Despoten zu retten. Während der Reise durchs Ödland erfährt Manoli, wie das Problem der Schlüpflinge tatsächlich entstanden ist. Es handelt sich bei ihnen von im Ödland illegal ausgesetzte Eier, welche beim Schlüpfen in der Wildnis einen harten Überlebenskampf austragen müssen. Das ist eine Praktik welches sich aus Topsids Überbevölkerung ergeben hat und indirekt gedulded wird.
Jedoch haben Manoli und Co. bald andere Sorgen, denn um den Hort der Weisen zu erreichen, müssen sie den entsprechenden Berg heraufklettern – und zwar ohne entsprechende Ausrüstung. Für Manoli ergibt sich hier auch noch ein weiteres Problem, denn einer der Weisen, ein Kerl namens Kalmukh, verhält sich ganz und gar nicht weise und begegnet Manoli mit unverhohlener Fremdenfeindlichkeit. Er beginnt Mordanschläge auf unseren Doktor zu verüben. Währenddessen entwickeln sich Kathleen und Ghil zum Liebespaar.

Andernorts erfahren wir, dass der Topsider-Despot Megh-Takarr einer der oben genannten Schlüpflinge ist. Seine traumatische Vergangenheit hat ihn zwar hart und stark, aber dafür auch größenwahnsinnig und empathielos werden lassen. Megh-Takarr hat keinen Sinn für Dinge wie Liebe. Aufgrund dessen will er ein Arkoniden-Pärchen beim Sex beobachten, um zu verstehen was Liebe sein soll und wie die Arkoniden ticken – sein „Privatzoo“ mit über 100 gefangenen Arkoniden machts möglich. Doch scheint sich der Despot nicht bewusst zu sein, dass er schon längst zum gewöhnlichen Voyeur degeneriert ist. Sein Hobby treibt er sogar so weit, dass er seine Arbeit als politischer Führer vernachlässigt. So winkt er das Verhör eines gefangenen Naat-Soldaten als leeres Geschwätz ab. Die Drohung des Naats, dass bald ein gewisser „Novaal“ aufkreuzt, um den Topsidern den Echsenschwanz zu versohlen, will er nicht ernstnehmen – ein tödlicher Fehler?

Administrator Adams steht vor einer schwierigen Entscheidung. Die Positronik der arkonidischen Venus-Zuflucht will ein Programm auslösen, welches dem Vorteil der Menschheit dienlich sein soll. Doch Adams ist skeptisch, ob er der Positronik, bzw. deren Auftraggebern in Form von Rico und Atlan da Gonozal, trauen kann. Und dann sind da ja noch die Alltagsgeschäfte. Durch Cyr Aescunnars Entdeckung wurde die Telepathin Betty Toufry als Vermittlerin zu den Santor geschickt, und der misstrauische Bürgemeister Bai Jun muss ebenfalls besänftigt werden. Adams schlägt Bai Jun einen Deal vor. Wenn dieser ohne Murren Terrania für einen kurzen Zeitraum evakuieren wird, so wird ihn Adams endlich über die Hintergründe seines Verhaltens aufklären.

Dieser Band hat mir gezeigt, dass die Manoli/Topsid-Ebene mittlerweile derart ausgelutscht ist, dass noch nicht einmal Christian Montillon in der Lage war seinen Wertungsstandard zu halten. Dieses mal kriecht man halt durchs Ödland und über einen Berg, statt durch eine Kanalisation. Zwar versucht Montillon die Topsider fremdartiger darzustellen, als seine beiden Vorgänger Perplies und Humberg (ist natürlich auch ein kleiner Stilbruch), doch wollte der Funke beim besten Willen nicht überspringen. Dieser Handlungsrahmen ist einfach ausgereizt.
Dafür leistet Christian jedoch einen sehr guten Job dem Despoten ein Gesicht zu verleihen. Die Adams-Handlung ist hingegen leider extrem kurz und kann ihr Potential daher nicht ganz entfalten. Montillons Fehler war es der Manoli-Handlung zu viel Aufmerksamkeit zu widmen und dafür die Adams-Handlung auf ein Minimum zu reduzieren. Keine dieser beiden Handlungsebenen profitiert davon. Lediglich beim Despoten hat er die richtige Dosis gefunden.
Unterm Strich ein guter 3,5 von 5 Sterne-Band, aber nichts herausragendes. Da habe ich höhere Erwartungen an Christian Montillon.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Thorwine »

@Sly Einen Versuch war's wert, ich finde deine Zusammenfassungen der einzelnen Baende eben sehr gelungen und da lag der Gedanke nahe. Aber ich verstehe, wenn dir der Aufwand zu groß ist. In der Perrypedia muss das ja alles Hand und Fuß haben. Ist nochmal eine andere Hausnummer, wie ein persoenlicher Post zu einem Band. Trotzdem vielen Dank fuer die Antwort und dein Sammelsurium hier ;)
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Thorwine: Danke für die Blumen! :)

Band 31: Finale für Snowman (Hermann Ritter) / Wertung 4 von 5 Sterne

Den Start zur zweiten Hälfte der vierten Staffel darf Hermann Ritter verfassen. Dies ist sein dritter Beitrag für PRN und die Möglichkeit seine schwache Leistung von Band 20 auszugleichen (Band 20 ist meiner Meinung nach der bislang zweitschwächste Neo). Es gibt drei Handlungsebenen.

Perry, Thora und Gucky hatten zuletzt ein Nest der sogenannten Bleichsauger erobert. Das sind quasi Riesenwanzen, welche in der Tundra von Gedt-Kemar/Snowman heimisch sind und ihren Opfern ein Gift injizieren, welche dieses betäubt. Obendrein stellt sich heraus, dass das Gift die Opfer derart präpariert, dass diese selbst dann überleben können, wenn sie in Eisblöcken eingefroren werden. Wie es der Zufall so will, entdecken Perry und Co. drei dieser humanoiden Bleichsauger-Opfer. Es handelt sich um Julian Tifflor, Mildred Orsons und den schrulligen Mehandor Orlgans. Alle drei haben die Tortur unbeschadet überstanden und dank Orlgans ergibt sich nun eine Fluchtmöglichkeit für die Terraner und den Mausbieber.
Orlgans erklärt, dass Gedt-Kemar von den Mehandor von KE-MATLON als Verbannungsort genutzt wird und dieser Planet in der Sommerzeit sogar recht gemütlich ist. Die Verbannten nutzen die Bleichsauger, um die Winterzeit zu überbrücken. Die Verbannten fordern vor ihrer Aussetzung Gefallen ein, wodurch ihnen Technik und Schrott zugeschanzt wird. Orlgans selbst hat sogar einen speziellen Gönner gefunden, den er als den „Zitterer“ bezeichnet. Dieser hat ein Raumschiff auf Snowman versteckt. Doch um das Raumschiff zu erreichen, muss Orlgans seine U-Boot-Crew von den Bleichsaugern befreien. Rhodan und Co. dürfen mitfliegen, wenn sie Orlgans dabei helfen seine Leute zu retten.

Reginald Bull und Felicita Kergonen wurden von den Naats gefangen. Beide sind schwerverletzt. Das ist ein riesiges Problem, denn Verletzte, welche nicht vollständig genesen können, werden von den Naats ermordet. Ein Schicksal welches Felicita ereilt und Reg schockiert zurücklässt. Damit ist für Bull klar, dass man den Naats nicht trauen kann und Flucht die einzige Option darstellt. Zusammen mit seinen Mitgefangenen auf der Krankenstation konzipiert er einen wahnwitzigen Fluchtplan.

Crest, Tatjana und Anne gurken immer noch auf der Raumstation KE-MATLON herum. Bislang ist es ihnen gelungen den Mehandor- und vor allem den Naat-Sicherheitskräften zu entfleuchen. Doch anders als Crest verfügen Tatjana und Anne über keinen Zellaktivatior, was bedeutet dass ihre körperliche und psychische Kraft spürbar nachgelassen hat. Die beiden Terranerinen denken sogar daürber nach sich den Naats auszuliefern. Doch dann taucht endlich Hilfe von erwarteter Seite auf.

Finale für Snowman war eine positive Überraschung für mich, denn Hermann Ritters bisherige Beiträge waren nichts, was mich vom Hocker gerissen hat. Band 31 hingegen liest sich nicht nur flüssig, sondern jongliert die drei Handlungsebenen gekonnt hin und her, wodurch ein konstanter Spannungsaufbau und hohes Lesevergnügen gewährt wird.
Der große Wermutstropfen ist jedoch die Perry Rhodan-Handlungsebene, denn diese schmeißt deftig mit Deus ex Machinas um sich. So frage ich mich, wie die willigen Opfer der Bleichsauger von den Viechern entkommen sollen, sobald diese Hunger bekommen und ihren Kühlschrank anzapfen? Auch die Sache mit dem improvisierten Mehandor-U-Boot wirkt arg konstruiert.
Ich hab nichts dagegen wenn hier und da eine Deus ex Machina angewandt wird, aber hier hat es Hermann Ritter leider übertrieben. Auch hat es mich gestört, dass er Humpry und Klaus miteinander verwechselt hat (Klaus war derjenige der mit dem Thermostrahler gegrillt wurde, nicht Humpry). Trotzdem hatte ich meinen Spaß, daher 4 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 32: Der schlafende Gott (Michelle Stern) / Wertung 4,5 von 5 Sterne

Nachdem der letzte Band (Nr. 27) von Michelle Stern schwächelte und die Manoli-Handlung ausgereizt wirkt, war ich doch sehr skeptisch, ob mir mit „Der schlafende Gott“ etwas lesenswertes geboten werden würde. Jedoch waren meine Sorgen unbegründet.

Eric Manoli und Kathleen-Tarr hatten es endlich geschaft zu Scharfauge vorzudringen, dem Anführer der Kaltblütigen-Rebellen. Es stellte sich heraus, dass Scharfauge niemand anderes als Trker-Hon ist! Damit hatte Manoli auch endlich einen der (laut seinem Wissensstand) verschollenen Transmitterreisenden gefunden. Dummerweise kann Eric diesen Triumph nicht auskosten, denn Oric-Altan, die rechte Hand des Despoten Megh-Takarr, kreuzt kurz darauf mit einem Flugschiff auf, um ihn, Kathleen und Trker-Hon einzukassieren. Eric wird zum Despoten geschafft, welcher Manoli dazu auffordert seinen geschrotteten Transmitter zu reparieren. Eric teilt ihm wahrheitsgemäß mit, dass er dazu nicht in der Lage ist, doch Megh-Takarr will davon nichts hören. Um Manoli weichzukochen verfrachtet er ihn für 3 Tage in seinen Privatzoo. Die dort gefangenen Arkoniden werden, unter anderem, in Grüppchen geteilt und dazu gezwungen sich gegenseitig zu bekämpfen, um den Despoten zu belustigen. Ketaran da Gelam, der Anführer von Erics Gruppe klärt diesen darüber auf, dass das Ende der Topsider quasi vor der Tür steht, da Arkon schon sehr bald der unerwünschten Expansion der Echsenwesen einen Riegel vorschieben wird. Damit wird dem Arzt einmal mehr bewusst, dass Flucht die einzige Option darstellt. In dieser völlig aussichtslosen Situation offenbart sich ihm jedoch plötzlich ein alter Bekannter.

Das Tatlira-System war lange Zeit neutrale Zone. Doch durch die Expansion von Megh-Takarr wurde es ins topsidische Herrschaftsgebiet übernommen. Der zweite Planet dieses Systems wird Gorr genannt und war in ferner Vergangenheit eine arkonidische Kolonie. Von der Kolonie sind jedoch nur noch Ruinen und einige Arkonidenabkömmlinge übrig geblieben, welche sich jedoch auf den Stand der Steinzeit zurückentwickelt haben und als Gorrer bezeichnet werden. Die Topsider schicken ein 70-köpfiges Archäologen-Team nach Gorr, um den Untergang der Arkoniden-Kolonie zu erforschen. Einer dieser Archäologen ist der gemütliche Hisab-Benkh. Im Schlepptau hat er seine beiden Ziehtöchter, die Zwillinge Emkhaar-Turr und Tisla-Lehergh. Im Gegensatz zu Hisab sind die beiden geradezu hyperaktiv, aggressiv und mit einer unangenehmen Tendenz zu derben Späßen und Gewalt „gesegnet.“
Bei der Erforschung der Ruinen stolpert das Trio über den Gorrer Ralv. Dieser benutzt die Ruinen als Schlupfwinkel, um sich vor den Priestern seines Volkes zu verstecken, welche Ralv als Blutopfer auserwählt haben. In seiner Steinzeit-Kultur gilt Ralv nämlich als „Fragender,“ was im Grunde genommen bedeutet, dass er ein Skeptiker ist, der nach der Wahrheit sucht. Und das ist nicht unbedingt jene Sorte von Person, welche von einer religiösen Führung lange geduldet wird. Für Hisab-Benkh entpuppt sich die Gefangennahme von Ralv jedoch als wahrer Glücksgriff, denn der Gorrer ist ungewöhnlich intelligent, hat sich innerhalb weniger Wochen heimlich die topsidische Sprache angeeignet und behauptet einen schlafenden Gott in den Eingeweiden der Ruinen entdeckt zu haben. Hisab vermutet einen überlebenden Arkoniden hinter dem Gott, und plant eine Expedition in den Ruinen-Untergrund mit Ralv als Führer. Jedoch muss er darauf achten, dass die Zwillinge den Arkonidenabkömmling nicht zwischenzeitlich durch die Mangel drehen.

Ich bin froh, dass Michelle Stern mit Band 32 wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat! Beide Handlungsebenen sind spannend, bieten prägnante Nebencharaktere und sogar jeweils eine nette Zyklus-Überraschung. Einziger Kritikpunkt sind die Zwillinge Emkhaar-Turr und Tisla-Lehergh. Diese beiden Gören sind echt ätzende Charaktere, denen man schon sehr bald die Pest an den Hals wünscht. Zwar zeigt Emkhaar im Verlauf des Bandes Tendenzen zu einer positiven Entwicklung, jedoch sind die Zwillinge unterm Strich schwer verdaulich und verhindern hier sogar die Maximalwertung. Trotzdem ist „Der schlafende Gott“ der bislang zweitbeste Band der vierten Staffel. Das hätte ich nach dem langweiligen Titelbild echt nicht erwartet.^^
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 33: Dämmerung über Gorr (Alexander Huiskes) / Wertung 4 von 5 Sterne

Erneut darf Alexander Huiskes einen Beitrag für die vierte PRN-Staffel leisten. Mit seinem insgesamt dritten Band für Neo kann er zwar nicht an die Bombast-Qualität seines letzten Bandes (Nr. 29) anknüpfen, liefert dafür aber gehobene Qualität ab und leistet gekonnte Vorarbeit für das große Staffelfinale. Einige lästige Recherchefehler trüben jedoch den Gesamteindruck.
Aber wie dem auch sein in „Dämmerung über Gorr“ begleiten wir in erster Linie den Naat-Reekha Novaal. In zwei weiteren Handlungsebenen erfahren wir wie es mit Perry Rhodan und dem Quartett um Hisab-Benkh weitergeht.

Novaal war einst ein starker, ehrenhafter Naat-Krieger. Jedoch machte sein Leben eine negative Wende als er Vater wurde. Sein Sohn Sayoaard wurde nämlich mit einer schweren körperlichen Behinderung geboren. Normalerweise müssen in der Naat-Kultur jene Individuen, welche nicht aus eigener Kraft lebensfähig sind getötet werden. Doch Novaal stellte umgehend fest, dass er an erster Stelle ein Vater und nur an Zweiter ein Naat ist. Ausgerechnet einer der verhassten Arkoniden rettete seinerzeit Novaal und Sayoaard das Leben. Novaal schwor dem Arkoniden ewige Treue und Loyalität, nicht wissend, dass es sich bei dem Arkoniden um niemand geringeres als Sergh da Teffron handelte, der rechten Hand des Regenten und somit der zweitmächtigste Mann Arkons! Und Novaal wusste auch nicht, dass Sergh ein bitterböser Schurke ist, welcher Novaals Fähigkeiten für unehrenhafte Aufträge missbrauchen würde. Novaal verabscheut seine Existenz als Reekha, erduldet sie jedoch zum Wohle Sayoaards, den er zur medizinischen Behandlung auf Aralon gebracht hat.
Doch blickt Novaal dem Tod entgegen, denn da Teffrons Auftrag das Tatlira-System aus den Klauen der Topsider zu reißen, entpuppt sich als Selbstmordmission. Die Ergebnisse des zerstörten Aufklärers SHYDAR besagen, dass die Anzahl der Topsider den Naats 6 zu 1 überlegen ist. Darüber hinaus hat die Schutzschild-Technologie der Echsen einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Novaal fordert Verstärkung von da Teffron an, doch dieser gewährt lediglich Ersatz für den zerstörten Aufklärer. Obendrein ist der Arkonide erbost darüber, dass es Novaal immer noch nicht geschafft hat Thora da Zoltral gefangenzunehmen. Und als ob das alles nicht schon schlimm genug ist, muckt Novaals erster Offizier Krineerk auf. Dieser ist mit der Leistung Novaals genauso unzufrieden wie Sergh da Teffron. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, ehe er seinen Kommandanten zum rituellen Zweikampf auf Leben und Tod herausfordert.

Um Reg das Leben zu retten hat sich Perry Rhodan an Novaal ausgeliefert, während seine Gefährten in Ernst Ellerts Raumschiff flüchten konnten. Dank der Ehre der Naats hat Perry als deren Gefangener jedoch erst mal nichts zu befürchten, denn Dinge wie Folter oder Misshandlung von Gefangenen gilt bei den Naats als Schwäche und ist somit verpönt. Perry versucht sich mit seinem Gefängniswärter, einem vernarbten Naat namens Toreead, anzufreunden. Dieser gehört jedoch zur schweigsamen und verschlossenen Sorte. Erst als das Gespräch aufs Essen kommt, taut Toreead auf.
Unabhängig davon nimmt das Trio Tatjana, Crest und Anne via Morsecode Kontakt zu Perry auf. Dieser weist die Drei an Informationen zu sammeln, ehe er ihnen seinen Fluchtplan unterbreiten will.

Der Gorrer Ralv hat sein Versprechen gehalten und das topsidische Archäologen-Trio Hisab-Benkh, Emkhaar-Turr und Tisla-Lehergh zum schlafenden Gott gebracht. Hierbei handelt es sich um einen Methan/Maahk, der in einer Kälteschlafliege unter einer arkonidischen Unterwasserkuppel schlummert. Das Wesen erwacht und reagiert umgehend mit Aggression, welche sich jedoch im Grunde genommen nur gegen den vermeintlichen Arkoniden Ralv richtet. Den Topsidern gegenüber verhält er sich hingegen neutral. Da Ralv seinen Teil des handels erfüllt hat setzt er sich von den Topsidern ab. Hisab-Benkh versucht Vertrauen zum Maahk aufzubauen, welcher sich als Grek-487 zu erkennen gibt.

Wie gesagt hat Alexander Huiskes mit „Dämmerung über Gorr“ einen gelungenen Band abgeliefert. Hier geht es darum die naatische Kultur tiefer zu beleuchten und auf den kommenden Krieg im Tatlira-System einzustimmen. Beides gelingt dem Autor hervorragend. Leider gibt es Punktabzüge in der B-Note, denn Huiskes hat bei der Recherche etwas geschlampt. So werden Besatzung und Passagiere der TOSOMA mal eben von 2200 Personen auf 2000 reduziert. Auch die hart erarbeitete Achtung zwischen Ralv und Emkhaar-Turr, welche im letzten Band geschickt von Michelle Stern aufgebaut wurde, wird von Huiskes ignoriert. So etwas ist nicht nur schade sondern verbaut bei mir auch höhere Wertungsregionen.
Aber das ist wieder Meckerei auf hohem Niveau. Denn als Gesamtwerk braucht sich „Dämmerung über Gorr“ nicht zu verstecken. Weiterhin positiv ist die Einführung eines neuen Oberschurken. Sergh da Teffron wird die Lücke von Clifford Monterny sehr gut ausfüllen. Und nein, Megh-Takarr hat hierfür nicht getaugt. :p
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 34: Die Ehre der Naats (Gerry Haynaly) / Wertung 4,5 von 5 Sterne

Und wieder einmal dürfen wir in der vierten Staffel einen neuen Autor begrüßen. Gerry Haynaly schildert den Krieg zwischen Naats und Topsidern im Tatlira-System und beschreibt die nächste Etappe von Manolis-Topsid-Odyssee. Ach ja, der Perry bekommt auch eine Handlungsebene, aber nur eine sehr kleine. Das letzte Kapitel wartet übrigens mit einer großen Überraschung auf. Dieser Band ist also sehr vielversprechend.

Unser Naat-Rekha Novaal geht fest davon aus, dass er und seine Leute im Tatlira-System fallen werden. Um seinen Untergebenen eine letzte Freude zu bereiten, veranstaltet er sportliche Wettkämpfe auf KE-MATLON. Selbst Perry Rhodan bekommt eine Sonderbehandlung. Da sich der Terraner ehrenhaft verhalten hat, verlegt ihn Toreaad in Novaals Auftrag in eine neue Zelle auf die ITAK'TYLAM. Besagte Zelle ist mit Lautsprechern versehen, welche es Perry erlauben werden der kommenden Schlacht als Zuhörer beizuwohnen. Auf diese Weise können selbst Gefangene einen ehrenhaften Tod finden.
Doch nur weil die Chancen schlecht stehen, heißt das noch lange nicht, das Novaal aufgegeben hat. Er gibt alles in der Raumschlacht und greift sogar auf Kamikaze zurück, um die mächtige Verteidigungslinie der Topsider zu durchbrechen.

Novaals Gegner ist der Topsider-General Tresk-Takuhn, der auch der beste Freund des Archäologen Hisab-Benkh ist. Hisab bringt es nicht fertig Tresk in seiner dunkelsten Stunde zurückzulassen und beschließt bei ihm zu bleiben. Takuhn befindet sich in einer ähnlich beschissenen Situation wie Novaal, denn genau wie die Naats von Sergh da Teffron verheizt werden, werden die Topsider des Tatlira-Systems vom Despoten Megh-Takarr in Stich gelassen. Soll heißen, dass sich dieser weigert die dringend notwendige Verstärkung zu schicken. Jetzt kann nur noch der Riesen-Schutzschild weiterhelfen. Jedoch leidet dieser unter Software-Bugs.

Megh-Takarr verfolgt derzeit ohnehin ganz andere Pläne. Er will immer noch die Welt des ewigen Lebens via Transmitter erreichen. Der Fluchtversuch von Eric Manoli und den Zoo-Arkoniden ist gescheitert. Ein letztes, blutiges Feuergefecht zerstört auch Manolis Illusion, dass der Roboter Rico (in der Gestalt von Oric-Altan) seine Rettung sein könnte. Dieser beteiligte sich an der Schießerei zu Gunsten Megh-Takarrs. Wie es der Zufall so will hat der Antigravschacht der zum Transmitter führt eine Fehlfunktion. Dies erlaubt Manoli den gefühlt hundertsten Fluchtversuch. Dieses mal gehts durch den Bürokomplex von Meghs Regierungsgebäude.

Mit „Die Ehre der Naats“ hat Gerry Haynaly einen sehr gelungenen Einstand abgeliefert. Zunächst beginnt der Band schleppend, denn die ersten 30-40 Seiten, welche sich hauptsächlich mit der naatischen Sportveranstaltung befassen, lesen sich doch recht schleppend, obwohl die Idee dieser Veranstaltung eigentlich sehr cool ist. Doch danach zieht der Band ordentlich an. Die Raumschlacht wird spannend, detailliert und dramatisch geschildert und auch die Manoli-Ebene ließt sich flott und unterhaltsam – und dieses mal kommt man dort sogar zu einem überraschenden Ergebnis!
Man kann darüber streiten, ob sich die Raumschlacht etwas zu sehr in die Länge zieht und es nicht besser gewesen wäre stattdessen der Manoli-Ebene ein paar mehr Seiten zu gönnen. Aber das ist, wieder einmal, Meckerei auf hohem Niveau. Band 34 ist einer der besten der vierten Staffel.
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Partoc
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 3. Mai 2022, 18:23 Mit „Die Ehre der Naats“ hat Gerry Haynaly einen sehr gelungenen Einstand abgeliefert.
Nette Formulierung. Und mit Band 51 feierte er bereits seinen Abschied. :D
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Partoc: Na immerhin warens zwei Bände. Hubert Haensel hat z.B. nur einen geliefert. Und das obwohl er das Finale für Staffel 1 schreiben durfte, und dieses sehr gut gelungen war. Robert Corvus war auch jemand, der viel zu früh aus Neo abgezogen wurde. Da war ich echt enttäuscht damals. Als Neo-Leser war man damals derartigen Kummer gewohnt. Keine Ahnung wie es diesbezüglich dieser Tage aussieht.


Band 35: Geister des Krieges (Christian Humberg) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Erneut darf Christian Humberg einen Band für die vierte Staffel verfassen. Ob sein zweiter Beitrag für PRN mehr Eindruck schindet als sein Einstiegsband Nr. 28? Nicht wirklich. Dieses mal liegt es jedoch nicht daran, dass er kein spannendes Zyklus-Material an die Hand bekommen hat.

Novaal hat es im letzten Band geschafft, durch den Einsatz von Kamikaze den Super-Schutzschild der Topsider-Hauptbasis auf dem Mond-Fragment Rayold I zu durchbrechen. Dummerweise schafften es die Echsen eben diesen wieder aufzubauen, als Novaal mit seiner KEAT'ARK einen Angriff auf Rayold I flog. Letztendlich wurde die KEAT'ARK abgeschossen und musste notlanden. Ein respektabler Teil von Novaals Truppen haben den Absturz aber überlebt und gehen als Fußsoldaten zum Angriff über. Novaal geht als Reekha als letzter von Bord und verliert weitere Zeit beim Versuch einen verschütteten Naat-Soldaten zu retten. Novaal verliert den Anschluss an seine eigenen Truppen und findet zufällig einen hübschen Edelstein auf der Oberfläche von Rayold I. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Tarkanchar, einen hochentwickelten Datenspeicher der Maahks. Der Tarkanchar hat das Bewusstsein des Maahk-Soldaten Grek 691 gespeichert. Dieses entpuppt sich recht bald als treuer Gefährte für Novaal, der mit klugen Ratschlägen im Kampf weiterhilft und zahlreiche Erlebnisse aus seiner Zeit als Maahk-Soldat zu berichten hat. Diese 10.000 Jahre alten Erinnerungen eines gefallenen Soldaten öffnen Novaals Augen über die Sinnlosigkeit des Krieges und machen ihm endgültig bewusst, dass die Arkoniden doch nicht so ehrenwert und weise sind, wie er versucht hat sich einzureden. Doch das ändert freilich nichts daran, dass er sich mitten im Kriegsgebiet befindet.

Der Topsider-General Tresk-Takuhn, sein Freund Hisab-Behnk und sein Adjutant Reban-Terkh glauben immer noch, dass sie das Naat-Problem in den Griff bekommen werden und für sie keine unmittelbare Gefahr besteht. Diese Annahme stellt sich jedoch als falsch heraus, denn die Kampfeswut der Naat-Bodentruppen ist ungebrochen. Also setzt Tresk einen tollkühnen und extrem gefährlichen Plan um, um die Naat-Bodentruppen loszuwerden.

Perry Rhodan wird von Ras Tschubai aus seiner Zelle gerettet und zum Trio Crest da Zoltral, Tatjana Michalowna und Anne Sloane teleportiert. Man grübelt nach einem Fluchtplan für sich selbst und alle anderen Menschen-Gefangenen, welche wie Perry auf die ITAK'TYLAM verfrachtet wurden. Perry hat die Idee, dass er seinem Naat-Bekannten Toreaad gut zureden könne. Gesagt getan. Doch bevor der Plan beim grüblerischen Toreaad fruchten kann, tickt Anne aus und ermordet einen Naat-Soldaten. Und auch Crest bereitet Rhodan sorgen. Dieser scheint dem Irrglauben erlegen, dass ihn der Zellaktivator die absolute Unsterblichkeit gewährt hat.

Was sich jetzt in dieser Beschreibung sehr interessant liest, wurde von Humberg leider nur leidlich interessant umgesetzt. „Geister des Krieges“ ist ein Band, der in erster Linie gemächlich vor sich hinplätschert und kein großes Interesse daran zeigt den Zyklus mit zielgerichteten Schritten voranzutreiben. Der Hauptbestandteil des Bandes besteht aus dem Palaver zwischen Novaal und dem Tarkanchar. Das wirkte auf mich jedoch äußerst unglaubwürdig. Novaal erscheint mir nicht wie die Sorte von Person, die ein gemütliches Geschwätz mit einem fremden Alien-Artefakt führt, während draußen seine tapferen Soldaten aufgerieben werden. Ich weiß, dass diese recht konstruierte Charakterwandlung wahrscheinlich vom Exposé vorgegeben wurde, aber das macht es auch nicht besser. Am Schreibstil von Humberg gibt es nichts auszusetzen, man kann Band 35 durchlesen ohne zu stolpern. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass er hier wirklich Lust auf diesen Band hatte. Das war bei Band 28 noch anders.
Unterm Strich ein solider Band, der jedoch definitiv zu den schwächeren von Staffel 4 gehört.
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Robert Corvus
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Robert Corvus »

Schön, dass hier im Forum wieder verstärkt über NEO diskutiert wird!
Sly Boots Returns hat geschrieben: 8. Mai 2022, 13:08 Robert Corvus war auch jemand, der viel zu früh aus Neo abgezogen wurde.
Ich habe gern für NEO geschrieben, durfte auch ein paar Akzente setzen und bin durchaus mit einem weinenden Auge aus dem Autorenteam ausgeschieden. "Abgezogen" wurde ich jedoch nicht - auch wenn ich verstehe, dass dieser Eindruck entstehen mag.
Ich bin 2013 zu NEO gekommen und mit 3 ganzen und 2 halben Taschenheften ein Dreivierteljahr dabeigeblieben. Im Team habe ich mich sehr wohlgefühlt und die Grundlagen/ Absprachen für eine dauerhafte und intensive Mitarbeit waren gemacht.
Dann kam jedoch eine Anfrage aus einer ganz anderen Richtung: Ich konnte mit Bernhard Hennen gemeinsam Die Phileasson-Saga schreiben. Das ist ein Mammutprojekt, ausgelegt auf 12 Bände, jeweils zwischen 500 und 900 Seiten. Mir war klar, dass die Zusage dafür auch eine entsprechende Fokussierung erforderte. Das kollidierte aber mit einer Arbeit "auf Termin", wie sie für eine fortlaufende, exposégesteuerte Serie charakteristisch ist. Im Kern konnte ich keine konkreten Termine zusagen, und auch, mich fortlaufend auf dem aktuellen Stand von Exposés und Manuskripten zu halten, wäre schwierig geworden. Wenn der Takt von einem anderen Lied gesetzt wird, ist das Tanzen schwierig.
Über ein Jahr später war schreiberisch (obwohl noch kein Band erschienen war) der Start für Die Phileasson-Saga gemacht, die Grundlagen gelegt, die ersten Bände "im Kasten". Deswegen konnte ich wieder bei Perry Rhodan anfragen.
Im Unterschied zu 2013 lag der Bedarf an "Schreibkapazität" nicht mehr bei NEO, sondern eher in der Hauptserie. Damit begannen meine Gastromane dort. Und mit der Phileasson-Saga sind Bernhard Hennen und ich bisher siebenmal auf die Spiegel-Bestsellerliste gekommen, was zeigt, dass die Entscheidung richtig war.

Man darf sich das also nicht so vorstellen, dass eine zentrale Instanz die Autorinnen und Autoren zuordnen würde. Es ist eher ein Zusammenbringen von Kapazitäten, Interessen und Qualifikationen (im Sinne von: Wer kennt sich in welchem Kontext aus?).
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Robert Corvus: Danke für die Aufklärung! Und ja, die Entscheidung von dir den Auftrag für DSA-Romane anzunehmen war absolut nachvollziehbar. Da brauchst du dich auch nicht rechtfertigen. Leider war es damals so, dass Neo im Forum unglaublich viel Ablehnung entgegengebracht wurde. Da wurde dann auch die Behauptung aufgestellt, dass Neo nur eine Testfläche für angehende PR-Autoren sei. Die Guten würden dann für die EA abgezogen, während die schwächeren bei Neo bleiben dürfen. Wenn man als Freund von Neo dann so etwas liest, kommt einem schnell mal die Galle hoch. Und wie oben bereits erwähnt, war es schon auffälig wie viele Autoren nach ein paar Bänden "verschwunden" sind. Und diese waren halt oftmals jene, die ich wirklich gut fand. Aus Sicht des Lesers ist das unglaublich frustrierend. Nochmals danke für den Einblick, Robert.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Robert Corvus »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 8. Mai 2022, 19:36 Die Guten würden dann für die EA abgezogen, während die schwächeren bei Neo bleiben dürfen.
Zwar ist die Hauptserie unbestrittenes Flaggschiff der Marke Perry Rhodan, aber dieser Schluss ist dennoch falsch. Oliver Plaschka halte ich für einen der besten Fantastik-Autoren überhaupt, und mein Vorschlag zur deutschen Nominierung für den "Best Author Award 2022" der European Science Fiction Society war Rainer Schorm. Das sind jetzt nur zwei sehr gute Autoren, die mir auffallen. Insgesamt sehe ich bei NEO ein starkes Team am Werk.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 36: Der Stolz des Imperiums (Frank Borsch) / Wertung 4,5 von 5 Sterne

Scheinbar hat Frank Borsch in der letzten Staffel Blut geleckt, denn auch in der Vierten hat er sich wieder das Finale gekrallt.^^ Und erneut liefert er hohe Qualität ab.

Der verlustreiche Krieg zwischen Topsidern und Naats scheint doch noch ein glückliches Ende zu finden, denn Atlan da Gonozal konnte eine Vereinbarung mit dem Topsider-Despoten Megh-Takarr treffen. Atlan gestattet dem Despoten die beschwerliche Transmitterreise zur Welt des ewigen Lebens anzutreten und gibt ihm sogar Rico als Gefährten mit. Im Gegenzug musste Megh seine 49 Schiffe starke Flotte an Atlan abtreten, damit diese dafür genutzt werden kann das Tatlira-System vor dem Zugriff des Arkonidischen Imperiums zu retten. Obendrein musste Megh Eric Manoli, Kathleen-Tarr und Trker-Hon freigeben. Manoli begleitet Atlan ins Tatlira-System. Leider verhält sich der neue Naat-Rekha Tirkassul immer noch bockig und verweigert die Kapitulation. Selbst eine holografische Friedensbotschaft von Novaal und Tresk-Takuhn hilft nur bedingt weiter, denn Sergh da Teffron tritt auf den Plan und trudelt mit der VEAST'ARK ein. Hierbei handelt es sich um das modernste und mächtigste Kriegsschiff der arkonidischen Flotte. Das Schiff ist auch als „Stolz des Imperiums“ bekannt und Sergh will den Pott dazu nutzen sich einen Namen als Warlord zu machen.
Mit im Schlepptau hat da Teffron seinen Halbarkoniden-Speichellecker Stiqs Bahroff und Novaals Sohn Sajoaard. Sergh ahnt, dass den hellseherischen Fähigkeiten Sajoaards ein Funken Wahrheit anhaftet.

Jetzt liegt es an Perry einzugreifen, er konfrontiert Tirkassul und bietet ihm einen Handel an. Die Naats bekommen Asyl auf der Erde, wenn sie sich gegen die Arkoniden auflehnen.
Auch Atlan passt sich an die neue Situation an: Er bittet da Teffron um ein diplomatisches Gespräch, wohl wissend, dass eben dieses höchstwahrscheinlich in die Hose gehen wird. Doch Atlans Ziel ist ohnehin ein anderes: Er will Sergh da Teffron ein ganz besonderes „Geschenk“ unterjubeln. Ob Perry und Atlan den Tag retten können?

Mit „Der Stolz des Imperiums“ liefert Frank Borsch ein extrem temporeiches und gediegenes Staffelfinale ab. Dieser Band liest sich erstaunlich flüssig und hat definitv das Potential an einem Stück runtergelesen zu werden. Warum gibt es dann keine Maximalwertung? Nun, ganz einfach. Der Band ist zu temporeich ausgefallen. Es gibt keine Verschnaufspause und der Handlungsfortschritt wirkt stellenweise sehr abgehackt. Eben noch bequatscht Perry Tirkassul, und im nächsten Abschnitt ist er plötzlich Gefangener der Naats und wird zusammen mit allen anderen Menschen auf die VEAST'ARK verfrachtet – moment mal, fehlt hier nich ein Handlungsbrocken? Das ist zumindest der Gedanke der mir gekommen ist. Wäre vielleicht geschickter gewesen, wenn Borsch dem Vorgängerband mehr von Zyklus-Kuchen abgegeben hätte, dann wär mehr Platz gewesen Band 36 besser auszuarbeiten. Obendrein hätte davon auch der schwächelnde Vorgängerband profitiert. Leider war unser Exposé-Autor ein klein wenig zu gierig beim Zyklus-Kuchen. Aber das ist, wie so oft, Meckerei auf hohem Niveau. Band 36 ist ein gelungenes Staffelfinale!
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