Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Alles rund um die Neuerzählung der PERRY RHODAN-Saga
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Sly Boots Returns
Siganese
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Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Ist schon ne gefühlte Ewigkeit her, als ich damals mit Perry Rhondan Neo angefangen habe. Einstieg in Band 1, hatte da noch mal Glück gehabt, da eins, zwei Tage später schon Band 2 veröffentlicht wurde. Die Vorarbeit für mein Interesse an Perry Rhodan wurde vom gelungenen PC-Adventure geschaffen, aber ein Leseeinstieg in die Hauptserie war dann doch eher abschreckend wegen der Masse.^^
Doch dann kam ja Neo. Hatte damals sogar einen Account hier im Forum angelegt, den ich aber nicht mehr reaktiviert bekommen habe (vermutlich wegen der ewig langen Inaktivität.^^).
Jedenfalls habe ich PRN lange Zeit treu gelesen. Jedoch habe ich beim Epochenwechsel letztendlich die Lust verloren. Ich denke Band 107 war dann mein Letzter.

Vor anderthalb Jahren bin ich nun auf die glorreiche Idee gekommen die Bände noch mal von Vorne zu lesen. Vielleicht komme ich jetzt über die Methans-Staffel hinaus. Obendrein möchte ich jetzt jedem Band den ich lese eine Kurzrezension spendieren und in diesem Thread posten (Hoffe das ist gestattet). Mal sehen wie lange ich mein Lese- und Rezensionsprojekt verfolgen werde.
Wie auch immer, hier der erste Kurztest:

Band 1: Sternenstaub (Frank Borsch) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Das Buch bietet zwei Handlungsebenen, von denen sich die primäre Handlungsebene aber wiederum ebenfalls in zwei Ebenen splittet. Also hat man im Kern sogar drei Handlungsebenen.
Die primäre Handlungseben umfasst natürlich den Titel-gebenden Astronauten Perry Rhodan. Nachdem die NASA bzw. US-Regierung im Sommer des Jahres 2036 eine Fotografie von einem auf dem Mond gelandeten, kugelförmigen Raumschiff in die Hände bekommen hat, werden Perry Rhodan, sein bester Kumpel Reginald „Reg“ Bull, Dr. Eric Manoli und Clark G. Flipper zum Mond geschickt, damit sie dort diplomatischen Kontakt zu den Außerirdischen aufnehmen können. Was Perry nicht weiß, ist, dass die US-Regierung eigentlich überhaupt nicht an Diplomatie interessiert ist. Und auch die Außerirdischen sind nicht ganz so zivilisiert und kompetent wie man sich erhofft hatte.

Die Perry Rhodan-Handlungsebene ist da ironischerweise sogar die Schwächste, weil sie halt einfach irgendwie viel zu glatt abläuft und alles mehr oder weniger zu Perrys Vorteil verläuft, was etwas künstlich wirkt. Obendrein verzettelt man sich hier auch in unnötigen Details. Als Stichwort nenne ich hier einfach nur „C4.“ Diejenigen die das Buch gelesen haben wissen was ich meine. Die viel kritisierte „Rede“ von Perry, mit der er sich Zugang zum Kugelraumschiff verschafft, hat mich da hingegen nicht gestört.
Die Absplittung dieser Handlungsebene fokussiert sich auf den abtrünnigen Homeland Security-Geheimagenten Allan D. Mercant, der im Kern verhindern möchte, dass sich die Menschheit selbst vernichtet. In diesem Zusammenhang möchte ich auch erwähnt haben, dass die real existierende Organisation „Homeland Security“ die Rolle der Oberschurken in der ersten Staffel von PRN übernimmt. Falls einer von euch US-Patriot sein sollte, dann solltet ihr diese Reihe also besser nicht lesen.

Die letzte Ebene umfasst John Marshall, dem Leiter einer Art Waisenhaus namens Pain Shelter im tiefsten Elendsviertel der maroden USA. Das Waisenhaus steht kurz vor der Pleite, und als einer seiner Schützlinge Sid Gonzales davon Wind bekommt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Das besondere an John, Sid und einem weiteren Kind namens Sue Mirafiore ist jedoch, dass es sich hierbei nicht um normale Menschen handelt, auch wenn sie diese Tatsache zu verdrängen versuchen.

Mit Sternenstaub liefert Frank Borsch, der obendrein auch der Exposé-Autor der ersten 100 Bände von Perry Rhodan Neo ist, einen soliden Start hin. Borschs Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und es gelingt ihm dem Leser einen guten und durchaus glaubwürdigen Einblick in die aktuelle Lage der Erde des Jahres 2036 zu vermitteln. Der Haken an der Sache ist jedoch, das besagter Einblick hier und da auch einige Längen nach sich zieht, vor allem weil hier auch viele Charaktere von drei Handlungssträngen präsentiert werden und das sind dann doch so einige für ein ca. 160 Seiten kurzes Büchlein. Vor allem auch deswegen, weil sich PRN gerne die Zeit nimmt auch die belanglosen Randcharaktere zumindest etwas näher vorzustellen, damit man sich ein Bild von ihnen machen kann. Diese Mühe ist vor allem deswegen bemerkenswert, da viele Randcharaktere in späteren Bänden gar nicht mehr auftauchen. In Relation zum Umfang des Buchs und der Groschenroman-Grundlage wird hier also schon vom Start weg ein sehr detailverliebtes Universum aufgebaut. Glücklicherweise fühlt man sich jedoch keineswegs erschlagen, aber wie sollte man auch, es ist schließlich der Startband eines Reboots.
Unterm Strich bekommt man also ein prall gefülltes Sci-fi-Abenteuer, das zwar seine Längen hat, jedoch definitiv Lust auf mehr macht. Luft nach oben wäre für einen Startband aber dennoch gewesen.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 2: Utopie Terrania (Christian Montillon) / Wertung: 5 von 5 Sterne

Eine lupenreine Fortsetzung des ersten Bandes, welcher vom sehr gelungenen Schreibstil des Autoren Christian Montillon profitiert. Sein Schreibstil ist derart fesselnd, dass hier, im Gegensatz zum Vorgängerband, keine Längen entstehen wollen. Dementsprechend schnell hat man diese kleine Droge in Papierform auch weggelesen. Auch dusselige Szenen á la C4 sucht man hier glücklicherweise vergebens.

Man bekommt wieder zwei Handlungsebenen, von denen die Rhodan-Handlungsebene quasi aus zwei Perspektiven beleuchtet wird. Auf der einen Seite ist natürlich Perry himself, der mit seiner Crew und dem außerirdischen Arkoniden Crest da Zoltral in der Wüste Gobi gelandet ist, um Hilfe für die vermeintliche Leukämie-Erkrankung von Crest zu erhalten und die Menschheit somit, mit Hilfe der Arkoniden, in eine bessere Zukunft zu führen (wer den ersten Band gelesen hat, weiß ja, dass es die Menschheit auch bitter nötig hat). Dummerweise macht ihm da die chinesische Armee einen Strich durch die Rechnung.
Die Gegenseite wird dann vom chinesischen Agenten und General Bai Jun portraitiert, der versucht Rhodan mit psychologischen Mitteln statt roher Gewalt zu bezwingen. Was jedoch weder Rhodan noch Bai Jun einkalkuliert haben ist der Zorn der leicht reizbaren Arkonidin Thora da Zoltral. Die mag es nämlich überhaupt nicht, wenn ein paar Planetenbewohner-Barbaren die Muskeln spielen lassen.

Die zweite Handlungsebene ist eine reine Fortsetzung der Allan D. Mercant-Handlung, welche bereits im ersten Band begonnen hat. Nach seinem Verrat befindet sich Allan auf der Flucht vor seinem ehemaligen Arbeitgeber Homeland Security. Auf der Flucht schließt er eine Techtelmechtel-Freundschaft mit der Truckerin Iga. Und mehr gibt es dazu im Kern auch nicht zu sagen, aber spaßig ist Allans Handlungsebene allemal, also keine Sorge.

Abgesehen von den beiden Haupt-Handlungssträngen streut Band 2 aber auch die sogenannten „Splitter der Ereignisse“ ein. Diese Splitter erzählen ein paar Ministories als auch eine etwas größere Minihandlung, welche einerseits dazu dienen Homeland Security stärker in die Schurkenrolle zu drücken (die sind immerhin die Oberschurken in Staffel 1) und andererseits auch ein paar tragische Einzelschicksale präsentieren, die als Konsequenz aus den Ereignissen entstehen, die in den ersten beiden Bänden stattfinden. Ich persönlich finde die Splitter-Idee genial und sie trägt auch einen nicht unerheblichen Teil an meiner Faszination an Band 2.

Hier gibts nichts zu meckern. Das Buch ist von vorne bis hinten spannend und liest sich beeindruckend flüssig. Der erste Band von PRN hat mich motiviert den Zweiten zu kaufen. Der zweite Band hingegen hat mich dazu motiviert PRN auch dauerhaft treu zu bleiben.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 3: Der Teleporter (Leo Lukas) / Wertung: 4,5 von 5 Sterne

Auch hier wieder eine absolut gelungene Fortsetzung der vorherigen Geschehnisse. Der Schreibstil von Leo Lukas ist ähnlich fesselnd wie der von Christian Montillon, allerdings gibt es dann doch minimale Längen in der Handlung, weswegen nicht ganz das Niveau von Band 2 erreicht wird. Aber das ist wirklich meckern auf verdammt hohem Niveau.

Die erste Handlungsebene dreht sich wieder um Perry, Bai Jun und Co. Crest hat sich mit einem irdischen Krankheitserreger angesteckt und muss dringend behandelt werden, dummerweise ist Thora nicht erreichbar und die restliche Crew der AETRON gewohnt inkompetent (die sind quasi Videospiel-Süchtig). Also entwickelt Perry einen Plan um Crest herauszuschmuggeln, damit er endlich in ein irdisches Krankenhaus kommt, was dank der übermächtigen Arkoniden-Technologie, die er im letzten Band von Thora erhalten hat, auch gut funktioniert. Hierdurch entsteht auch eine Handlungsebenen-Abspaltung, denn neben Rhodan und Co. gibt es jetzt auch das Szenario Manoli (der Bordarzt von Perrys Crew) und Crest. Sogar der labile Flipper, der unsichere Faktor in Perrys Crew, wird hierdurch gelöst.

Die andere Handlungsebene setzt wiederum die Geschichte von John Marshall, Sid Gonzales und Sue Mirafiore fort. Alle drei sind sogenannte Mutanten, also Menschen, die mit speziellen Para-Gaben geboren wurden, welche ihnen große Macht verleihen. Dummerweise kann keiner der drei so richtig mit seiner Fähigkeit umgehen mit Ausnahme vielleicht von der Heilerin Sue. Das große Problem ist Sid, der derart traumatische Dinge in seiner Vergangenheit erlebt hat, dass er sich – mit John und Sue im Schlepptau – auf eine irrsinnige Teleportations-Flucht begeben hat. Und ja, seine Fähigkeit ist die Teleportation. Im Endeffekt muss Sid jedoch einsehen, dass ewige Flucht keine Lösung ist. Er beschließt sich seinem Peiniger, einem Typen namens Clifford, zu stellen und klaren Tisch zu machen. John wiederum, welcher über empathische Fähigkeiten verfügt, versucht hinter den Rücken von Sid seinen Gönner Homer G. Adams zu kontaktieren, der im ersten Band Johns Waisenhaus vor der Pleite retten wollte.

Unterm Strich wieder ein toller Roman für PRN, der sich nahtlos in die hohe Qualität der vorherigen Bände einreiht.
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Partoc
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

:welcome: Willkommen und viel Spaß beim Schreiben. Auch ich hatte so meine Probleme mit den 1xx-Staffeln. Solltest du nicht über die Methan-Staffel hinausgelangen, würde ich den Sprung in die 200er empfählen. :D Da geht es deutlich lockerer zu. Das "Zusammenschustern des Ringens" :unschuldig: hat man dort hinter sich gelassen und die Expokraten folgen mehr eigenen Ideen.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Danke für die Begrüßung Partoc. Und ja, ich spiele natürlich mit dem Gedanken bei Band 300 einfach wieder einzusteigen und dann die alten und neuen parallel zu lesen. Was mich bei der Methans-Staffel auch gestört hat, war, dass man dort wohl sehr viele Charaktere "entsorgt" (ein Freund von mir hatte mich diesbezüglich gespoilert). Da hatte ich dann den Ausstieg beschlossen. Aber mal gucken was die Zukunft bringt.


Band 4: Ellerts Visionen (Wim Vandemaan) / Wertung: 3,5 von 5 Sterne

Zur Staffelmitte hin bekommen wir einen prall gefüllten Band, der gleich mal 5 Handlungsebenen behandelt. Perry schickt Reg zum Mond, um Wertsachen aus den Überbleibseln der AETRON einzusammeln, nebenbei rettet Bull auch noch die Überlebenden der beiden Astronautencrews, die von den USA und Russland zum Mond geschickt wurden, um mit den Arkoniden zu verhandeln oder eben diese mittels Atombombe in die Luft zu jagen.
Ein kleiner Sprung in die Vergangenheit zeigt, wie Thora mehr schlecht als recht versucht eine Art Inventur ihres Bord-Personals durchzuführen. Wider erwarten schließen sich ihr dann aber doch zwei abenteuerlustige Arkonidinnen auf den Erkundungsflug durchs SOL-System an. Hierbei machen die drei Grazien einige interessante Entdeckungen. Denn es hat den Anschein, dass die AETRON nicht das erste Arkoniden-Schiff im SOL-System gewesen ist.
Crest befindet sich derweil in der Behandlung von Dr. Frank Haggard. Während dieser Zeit schließt er Freundschaft mit dem Äthiopier Asaria. Dieser versucht Crest vor dem Zugriff feindlich gesinnter Personen zu schützen. Doch einem übermächtigem Mutanten hat Asaria nicht viel entgegenzusetzen.
Bai Jun belagert derweil immer noch Perry Rhodan, der unter dem Schutzschirm verweilt. Bai Jun bekommt immer mehr Druck vom chinesischen General-Sekretär Huang Hai-Jie. Und als ob das nicht schon ärgerlich genug ist, fällt ihn auch noch sein Adjutant He in den Rücken. Doch Bai-Jun wäre nicht Bai-Jun, wenn er nicht noch ein Ass im Ärmel hätte.
Zu Guter Letzt kommen wir zur Haupthandlung, welche den deutschen Mutanten Ernst Ellert umfasst. Dieser leidet bereits sein gesamtes Leben unter prophetischen Visionen, die ihm eine mögliche Zukunft vorhersagen. Allerdings ist Ellerts Mutantenkraft genauso kräftezehrend, wie Sids Kraft der Teleportation. Darüber hinaus kommt noch der psychologische Druck, denn wer sieht schon gerne voraus, wenn geliebte Personen sterben. Natürlich hatte Ernst auch viele Visionen über die Ankunft der Arkoniden, sowie Perry Rhodans Rolle im kosmischen Gefüge. Ernst erkennt, dass er Perry mit allen ihm zustehenden Mitteln unterstützen muss, um die Erde vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren. Aufgrund dessen will er zur Wüste Gobi aufbrechen und zu Rhodan vorstoßen. Unterstützung erhält er hiebrei von seinem beiden Busen-Kumpels „KaHe“ und „Walt.“

Band 4 beginnt mit einer sehr wirren Prolog-Sequenz, bei der es sich rückblickend betrachtet wohl um eine Vision von Ellert gehandelt hat, was man zu diesem Zeitpunkt des Romans jedoch nicht zuordnen kann. Der Prolog ist das bis dato schlechteste was PRN hervorgebracht hat und kann getrost übersprungen werden. Glücklicherweise geht es danach steil bergauf, denn die vier Handlungsebenen rund um Perry, Reg, Thora, Crest und Bai Jun bieten wieder hohe PRN-Unterhaltung, welche ich, trotz Wim Vandemaans leicht trockenen Schreibstil, locker mit 4 bis 4,5 Sternen bewerten könnte. Dummerweise kommt auf den letzten 40 Seiten die letzte Handlungsebene rund um Ernst Ellert. Diese ist zwar immer noch deutlich besser als der miese Prolog, aber bestenfalls als Mittelmäßig zu bewerten. Das fängt schon beim Protagonisten Ernst Ellert an, der als grober Anachronismus präsentiert wid. Einerseits ist er ein introvertierter Sonderling, der ganz gerne mal von seiner Superkraft ausgemergelt wird und auch generell unter eben jener zu leiden hat, aber andererseits wird er als Partymensch mit zahlreichen Freunden und einer Wirkung auf Frauen porträtiert. Eine seltsame Mischung die hinten und vorne nicht passen will. Auch seine beiden Kumpels Walt und KaHe passen nicht in die Geschichte hinein. Ich weiß, dass sie als Ehrung für die beiden Perry Rhodan-Schöpfer dienen, jedoch fungieren sie in dieser Geschichte ausschließlich als Deus Ex-Machinas, welche die notwendigen Connections und Kohle mitbringen, um Ellert in die Wüste Gobi und somit zu Rhodan zu verfrachten. Ellert selbst verkommt in den Folgebänden zur Deus Ex-Machina, die abseits einiger sehr sporadischer Auftritte mit kryptischen Gesülze nichts zur Serie beiträgt.

Aufgrund des schwachen Ellert-Handlungsbogen gibts auch ne Wertungseinbuße für Band 4, womit wir bei einer Endwertung von 3,5 von 5 Sternen landen. Immer noch ein guter Roman, aber das bis dato klare Schlusslicht von Perry Rhodan Neo, und das obwohl hier verdammt viel passiert! Man muss Wim Vandemaan jedoch zugute halten, dass er hier fünf Handlungsbögen einarbeiten musste, das ist natürlich zu viel, vor allem für eine Staffelmitte. Da kann es natürlich leicht passieren, dass da auch eine schlechte Ebene dabei ist. Das Problem ist halt, dass die schlechte Handlungseben ausgerechnet die Haupthandlungsebene des Romans ist.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 5: Schule der Mutanten (Michael Marcus Thurner) / Wertung: 5 von 5 Sterne

Nach dem schwächelnden vierten Band schlägt PRN mit „Schule der Mutanten“ wieder mit voller Wucht zu. Die Kernhandlung des Romans dreht sich um die traumatische Vergangenheit des Teleporter-Mutanten Sid Gonzales, der nach dem Ereignissen des dritten Bands in eine Art Koma gefallen ist. Homer G. Adams lässt einige seiner Mutanten-Freunde einfliegen, die zusammen mit John Marshall einen sogeannten Mentalen Block bilden sollen, der es den Anwesenden gestattet in Sids Vergangenheit einzutauchen und herauszufinden was den Jungen quält. Nebenbei erhofft man sich dabei auch einige wertvolle Informationen. Doch niemand der Anwesenden hätte zu träumen gewagt, wie furchtbar Sids Vergangenheit wirklich ist, was er alles in den Slums von Mexiko erlebt hat und wie ihn sein Aufenthalt in Clifford Monternys Schule der Mutanten gezeichnet hat.

Neben dieser Haupthandlung gibt es auch noch zwei Nebenhandlungen. Die erste wickelt die aktuellen Geschehnisse in der Wüste Gobi ab. Perry versucht die heimkehrende STARDUST-Rakete vor dem Beschuss der chinesischen Armee zu schützen. Bai Jun versucht immer noch Perry mit altklugem Geschwafel zu zermürben und He Jian-Dong beschließt sich endgültig gegen seinen väterlichen Mentor Bai Jun zu wenden.
Zu Guter Letzt erfahren wir was Clifford Monterny mit seinen drei Gefangenen Crest da Zoltral, Dr. Eric Manoli und Dr. Frank Haggard treibt. Crest wird verhört, wobei wir endlich erfahren, warum sich die AETRON wirklich in unserem Teil der Galaxie herumtreibt und die beiden Ärzte sollen Cliffords alten Freund Iwanowitsch Goratschin helfen, der bereits seit gut 30 Jahren im Koma liegt.

Band 5 ist erstklassig und packt von vorne bis hinten. Thurners Schreibstil fügt sich nicht nur nahtlos in jenen der ersten drei Bände ein, er traut sich auch noch ernste Dinge wie Kindesmisshandlung ungeschönt auf den Leser loszulassen. Und das ist etwas, was man sich auch erst mal trauen muss, vor allem in unserer heutigen Zeit, wo ja alles mit dem Holzhammer auf „Political Correctness“ getrimmt wird. Unabhängig davon ist der Roman aber einfach spannend und die „Gefahr,“ das man ihn in einem Rutsch durchliest ist definitiv gegeben. Und vor allem für diejenigen, die an den Mutanten und deren Kräften interessiert sind, ist dieser Roman natürlich ein gefundenes Fressen. Also ja, klare Kaufempfehlung und verdiente 5 von 5 Sterne.
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Akronew
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Akronew »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 14. März 2022, 15:29 ... er traut sich auch noch ernste Dinge wie Kindesmisshandlung ungeschönt auf den Leser loszulassen.
Muss aber halt nicht jedem als Freizeitlektüre gefallen.
Meine Geschmack hatte es damals nicht getroffen und
ich halte mich dann damit nicht auf.
Somit kam bei mir NEO schnell zu einen Ende.
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 6: Die dunklen Zwillinge (Frank Borsch) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Mit Band 6 wird die Schiene von Band 5 weitergefahren. Auch hier gehts um die Rückblende eines Hauptcharakters. Dieses mal steht jedoch Clifford Monterny im Fokus und nicht Sid Gonzales. Die Hauptstory erzählt Monternys Werdegang vom anständigen US-Soldaten bis hin zum skrupellosen Schurken, mit den sich die Heldenfiguren in der Gegenwart herumplagen müssen. Überraschenderweise finden wir heraus, dass Clifford eigentlich gar kein schlechter Mensch war. Selbst nach seiner traumatischen Verletzung im Irak-Krieg, welche ihn nicht nur im Gesicht verstümmelte, sondern auch von seiner Familie entfremdete, war er weit entfernt vom Superschurken, erst sein Soldatenbruder und bester Freund Iwanowitsch „Ivanhoe“ Goratschin zerrte Clifford auf die dunkle Seite. Ivanhoe ist auch derjenige, der Projekt Brain Drain und somit Camp Specter (siehe Band 5) ins Leben rief. Clifford ist da wenig mehr als ein Mitläufer, der insgeheim gegen die Machenschaften von Ivanhoe ist, aber leider nicht in der Lage ist einen Schlussstrich zu ziehen. Auch Ivanhoe ist nicht durch und durch böse. Ihm geht es in erster Linie darum seinen geliebten Zwillingsbruder aus dem Koma zu erwecken. Dieser liegt seit seiner Verwundung im Afghanistan-Krieg seit 30 Jahren im Koma. Selbst in der Gegenwart versucht Monterny den Bruder seines besten Freundes aus dem Koma zu erwecken. Dies ist er seinem besten Freund Ivanhoe schuldig, der wegen Elmer Bradley und Sid Gonzales ums Leben gekommen ist. Und wenn er sich nebenbei noch an Sid rächen kann, ist es auch nicht verkehrt. Und nun da er Crests Geheimnis kennt, wähnt er sich seinen Zielen schon sehr nahe. Doch er hat die Rechnung ohne seinen alten Kumpel, den US-Präsidenten Stanley Drummond, gemacht. Dieser will Crest für seine ganz eigenen Pläne missbrauchen.

Währenddessen trainiert der genesene Sid Gonzales mit den anderen Mutanten seine Fähigkeiten. Er will in die Wüste Gobi reisen, um sein Idol Perry Rhodan zu unterstützen und somit endlich das metaphorische Tor zu den Sternen aufstoßen. John, Sue, Anne und Wuriu begleiten ihn, und mit Homer G. Adams Segen (und Geldbeutel) wird das Unternehmen Gobi in Angriff genommen. Doch die Dinge verkomplizieren sich bereits sehr kurze Zeit nach ihrem Eintreffen. Da General Bai Jun den Versorgungshahn für die Rhodan-Anhänger zugedreht hat, herrschen nun raue Sitten in der Gobi.
Perry und Co. sind währenddessen damit beschäftigt die Überreste der STARDUST nach brauchbaren Material zu durchsuchen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimt auf, als das unbeschädigte Antriebsaggregat der Arkoniden entdeckt wird.

Mit Band 6 gibt sich wieder der Exposé-Autor Frank Borsch die Ehre. Genau wie in Band 1 legt er wieder eine mehr als nur solide Schreibe an den Tag, die dabei hilft den Roman durchaus in einem Rutsch durchzulesen. Und anders als in Band 1 muss man sich hier auch nicht mit etwaigen C4-Eskapaden herumärgern. Warum dann wieder „nur“ 4 Sterne? Nun, der Großteil des Romans beschäftigt sich mit der Vergangenheit eines Charakters, der nach der ersten Staffel keine große Rolle mehr spielen wird. Monterny wird die erste Staffel nicht überstehen (ja, ja Spoiler, blah ,blah), aufgrund dessen ist es schon irgendwo fraglich, warum man ihm einen Rückblicks-Roman spendiert hat. Bei Sid Gonzales macht das Sinn, da er einer der dauerhaften Hauptcharaktere ist, der den Leser für eine sehr lange Zeit erhalten bleibt. Bei Monterny, der nur 6 Bände mitmischen darf, ist so eine Ehrung jedoch ein wenig fragwürdig. Ärgerlich in diesem Zusammenhang ist auch, dass einige Schlüsselereignisse aus Camp Specter in gewisser Weise recycelt werden. Statt aus Sids Perspektive werden sie nun halt aus Cliffords Perspektive geschildert, was auch durchaus interessant und aufschlussreich ist. Aber dennoch will mir das Wort „Recycling“ nicht aus dem Kopf gehen.
Behaltet aber bitte im Hinterkopf, dass ich hier Meckerei auf sehr hohem Niveau betreibe. Band 6 hat mir definitiv sehr viel Freude bereitet und bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung für alle Freunde von PRN.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 7: Flucht aus Terrania (Arndt Ellmer) / Wertung: 3 von 5 Sterne

Perry Rhodan sieht sich gezwungen den Schutzschirm Terranias abzuschalten, um die Flüchtenden vor der Atombomben-Explosion (siehe Band 6) vor dem Tod durch Verbrennen im Schutzschirm zu bewahren. Hierdurch ist er jedoch auch gezwungen zusammen mit Bull die Flucht anzutreten, während die vier anderen Astronauten die chinesische Armee ablenken sollen. Glücklicherweise hatte Bull in der Zwischenzeit ein provisorisches Flugschiff namens PHÖNIX zusammengebastelt, das Arkonidische Triebwerk machts möglich. Die Flucht führt die beiden Männer nach Australien, wo sie in die Gewalt einiger blutdurstiger Hinterwäldler geraten. Jetzt kann nur noch ein Wunder unsere beiden Helden retten.
Währenddessen ist Bai Jun gedanklich bereits zu Perrys Vision übergelaufen, er tüftelt einen Plan aus, um Terrania vor dem Zugriff des chinesischen Generalsekretärs Huang Hai-Jie zu bewahren. Hierfür spannt er natürlich auch die Mutanten ein. Nur Sue bleibt zurück, um sich auf die Suche nach dem verschollenen Sid Gonzales zu begeben.

Crest da Zoltral wird hingegen der Prozess in Washington D.C. gemacht. Er wird des Mordes an der Besatzung der US-Mondstation verantwortlich gemacht. Mit anderen Worten veranstaltet die USA einen Schauprozess, um ihre Position als Weltmacht zu stabilisieren. Der schurkische Mutant Clifford Monterny, der Crests Geheimnis kennt, verfolgt jedoch eigene Pläne.

Thora da Zoltral und Tamika haben den Abschuss ihrer Aufklärer-Untertasse überlebt. Sie versuchen den Schützen auf der Oberfläche des lebensfeindlichen Planeten Venus ausfindig zu machen und machen eine überraschende Entdeckung.

Mit Band 7 haben wir leider den ersten Roman von PRN, den ich nicht als „gut“ bezeichnen würde, was aber auch nicht bedeutet, dass der Roman schlecht sei. Das große Problem ist ganz einfach Arndt Ellmers schwafliger Schreibstil. Der Mann verfängt sich häufig in nervigen Erklärungen, welche oftmals eher so wirken, als versuche er den Umfang des Romans auf die zur Verfügung stehenden 160 Seiten zu strecken. Man merkt, dass er vom „Heftroman“ kommt und nicht so recht weiß, wie er mit der erweiterten Verfügbarkeit von Schriftzeichen umgehen soll. Als Konsequenz muss sich der Leser eben mit schweflig formulierten Ortschafts- und Aktionsbeschreibungen herumärgern, auf die man sich nur schwer konzentrieren kann. Ein weiterer Makel ist die Szene mit den australischen Hinterwäldlern, welche Rhodan und Bull auf dem Scheiterhaufen verbrennen wollen. Diese Szene steht leider als Bestätigung des Vorurteils der Groschenroman-Trivialliteratur. PRN hat es bis dato geschafft sich diesem Klischee zu widersetzen und gute Lesekost zu bieten, Arndt Ellmer konnte diesen Standard leider nicht halten, denn auch das Konzept der PHÖNIX wirkt auf mich ein wenig gestelzt (wenn auch ertragbarer als die Psycho-Hinterwäldler).
Summa Sumarum bin ich mit Band 7 nicht warm geworden. Was „Flucht aus Terrania“ rettet, ist, dass der Handlungsfortschritt konsequent vorangetrieben wird. Daher doch noch 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung für jene, welche die Story lückenlos weiterverfolgen möchten.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 8: Die Terraner (Hubert Haensel) / Wertung: 4,5 von 5 Sterne

Crest da Zoltral muss immer noch für den US-Schauprozess herhalten. Im Hintergrund versuchen jedoch drei verschiedene Parteien den alten Arkoniden herauszuhauen. Zunächst hätten wir da natürlich die Gruppe um Perry Rhodan, welche Crest aus Gutmütigkeit und zum Wohle der Menschheit retten wollen. Hierfür kann er auch auf die Unterstützung von Homer G. Adams, Mercant und Pounder zählen, die wiederum ihre jeweiligen Angestellten, Bekannten und Freunde einspannen. Gemeinsam wird ein verwegener Plan ausgetüftelt um die Rettungsaktion durchzuführen. Dann ist da der Mutanten-Schurke Clifford Monterny, der dem Prozess als angeblicher Überwacher im Auftrag des US-Präsidenten beiwohnt, aber in Wirklichkeit plant Crest zu entführen, damit dieser ihn zur Quelle des ewigen Lebens führt. Unterstützung erhält er von seinen drei Mutanten-Kumpanen Roster Deegan, Tatjana Michalowna und Tako Kakuta.

Zu Guter Letzt wäre da aber noch Thora da Zoltral. Diese ist in der arkonidischen Venus-Basis auf einen gewissen Rico gestoßen, der ihr ein altes Beiboot namens TOSOMA IX zur Verfügung stellt. Sogar Clark G. Flipper mischt mit. Ihm geht es jedoch darum seinen alten Kameraden Dr. Eric Manoli zu retten, der ebenfalls von der US-Justiz gefangen gehalten wird. Der Zusammenprall dieser Grüppchen erzeugt ein einziges Chaos, aus dem sich zunächst Monterny als Sieger herauszukristallisieren scheint. Doch Monterny hat die Rechnung ohne Sid Gonzales und die kleine Sue Mirafiore gemacht...

„Die Terraner“ ist ein gelungener Showdown für Staffel 1. Es wird viel Action geboten und nicht jeder der wichtigeren Nebencharaktere wird die erste Staffel überleben. Der Roman liest sich sehr gediegen und gehört zu jenen, die man durchaus auch in einem Rutsch durchliest, da hat der Autor Hubert Haensel wirklich einwandfrei Arbeit geleistet! Kritik gibt es jedoch für seine Porträtierung des Perry Rhodan. Haensels Rhodan ist arg wortkarg und setzt sich gerne aufs hohe Ross. Kritische Kommentare eines Ras Tschubai oder die Frotzeleien seines besten Freundes Reginald Bull quittiert dieser Rhodan mit schweigsamer Missbilligung, was den träumerischen Gutmenschen in Band 8 relativ unsympathisch wirken lässt. Dies ist jedoch nur ein kleines Manko. Ärgerlicher ist da hingegen der arg zusammengestauchte Epilog. So wird zum Beispiel nur in einem beiläufigen Satz erwähnt, dass die Doktoren Manoli und Haggard in all dem Chaos die Flucht gelungen ist und jetzt von Mercants Leuten nach Terrania gelotst werden – schwach. Da merkt man sehr deutlich, dass 10-20 zusätzliche Seiten dem Roman sehr gut getan hätten.

Nichtsdestotrotz ist Band 8: „Die Terraner“ ein gelungenes Lesevergnügen, welches vor allem auch dabei hilft die Schlappe von Band 7 auszubügeln. 4,5 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 9: Rhodans Hoffnung (Frank Borsch) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Auch für Staffel 2 hat es sich Frank Borsch nicht nehmen lassen den Startroman zu verfassen. Der Roman ist eine konsequente Fortführung der Ereignisse von Band 8. Es gibt zwei Schauplätze:
Perry Rhodan lässt sich und fünf Gefährten, darunter Thora da Zoltral und John Marshall, in die USA schmuggeln. Sein Ziel ist es den arkonidischen Beiboot-Kugelraumer TOSOMA IX von den US-Militärs zurückzuerobern und zurück nach Terrania zu überführen. Zu diesem Zweck lässt er sich als US-Präsident Stanley Drummond tarnen, um das US-Militär hinters Licht zu führen. Dummerweise ist der verantwortliche General Joshua De Soto ein alter Freund Drummonds, der die Täuschung logischerweise durchschaut. Allerdings liegt der Heimvorteil in einem Kugelraumer bei Thora, und die geht, wie wir längst wissen, nicht gerade zimperlich mit aufmüpfigen Militärs von rückständigen Barbaren-Planeten um.

Der zweite Schauplatz führt uns in die Wüste Gobi und die im Aufbau befindliche Stadt Terrania. Reginald Bull tut sich schwer damit mit zwielichtigen Gestalten wie den chinesischen Ex-General Bai Jun oder Monternys ehemaliger Handlangerin Tatjana Michalowna zusammenzuarbeiten. Wohltuende Ablenkung kommt in Form des zerstörten Arkoniden-Roboters Rico, der erfolgreich nach Terrania geschmuggelt wurde. Crest da Zoltral offenbart, dass Rico nicht von Arkoniden erschaffen wurde, und als ob das nicht schon beunruhigend genug ist, werden Ricos Überreste kurze Zeit darauf auch noch gestohlen.
Julian Tifflor gelingt es zusammen mit seiner Freundin Mildred Orsons nach Terrania vorzustoßen. Doch sein Traum von den Sternen erlischt, als er einsehen muss, dass Terrania noch in den Kinderschuhen steckt und erst mal kleinere Brötchen gebacken werden müssen. Um Julian aufzumuntern, weiht Homer G. Adams den jungen Mann in das Geheimnis von Ernst Ellerts Krypta ein. Dort trifft Tifflor auf den Nerd Timothy Harnahan und freundet sich mit ihm an. Am nächsten Tag ertappt Tifflor Ricos Dieb, womit seine Chance gekommen ist sich als aufstrebender Terraner zu beweisen.

Mit seinem nunmehr dritten Roman zu Perry Rhodan Neo bleibt Frank Borsch seiner gehobenen Qualität treu. Auch hier liefert er wieder einen sehr gut lesbaren und unterhaltsamen 4 von 5 Sterne Roman ab. Das was die Geschichte zurückhält, dürfte wohl in erster Linie die Einführung des Trios Tifflor, Orsons und Harnahan sein. Drei Klischee-Jugendliche (eigentlich sollen es junge Erwachsene sein), die entweder unsympathisch (Tifflor), langweilig (Harnahan) oder einfach nur da sind (Orsons). Das ist vor allem deswegen ärgerlich, da wir mit den gelungenen Teen-Charakteren Sid Gonzales und Sue Mirafiore diese Charakter-Kategorie ja eigentlich bereits abgedeckt haben. Tifflor wird zunächst als unsympathischer Quengel-Bengel präsentiert, der sich gegen Ende von Band 9 in eine Art Perry Rhodan für ganz Arme wandelt. Sorry, aber wenn uns schon das wesentlich liebenswertere Original in jedem Roman zur Vefügung steht, dann brauchen wir doch keinen halbgaren Abklatsch? Auch Bull hat mich in diesem Roman gestört, da er sich hier zu Amihaft aufführt (sorry, kann es jetzt nicht besser erklären, aber ich denke ihr habt eine Ahnung was ich meine).
Positiv ist hingegen die Handlungsebene um Perry Rhodan. Hier darf Thora wieder so richtig schön das Bad Girl spielen.:D

Wie gesagt ist es wieder ein schöner 4 von 5 Sterne-Roman, aber es wäre schön, wenn sich Borsch auch mal ein wenig steigern könnte, um zu einem Christian Montillon aufzuschließen.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Der große Unterschied zwischen Sid Gonzalez/Sue Mirafiore und Julian Tifflor/Harnahan/Mildred Orsons ist, dass das Trio aus der Original-Serie entnommen wurden - wobei Julian Tifflor zu den ganz Großen der Original-Serie gehörte/gehört. Sid und Sue hingegen sind reine Neo-Figuren, die gibts in der Original-Serie nicht. Tifflor war auch schon in den 60ern eine Art Mini-Rhodan. Auch das spätere Schicksal Harnahans ist identisch mit der Originalserie. Tja, reine Nostalgie halt. ;)

Was Bully betrifft, der ist Amerikaner. :unschuldig:

Auch ich muss sagen, dass ich von den Romanen von Frank Borsch in der Neo-Reihe ein wenig enttäuscht war. Kann nicht mal sagen, wieso eigentlich. Seine Romane im Sternenozean- und Stardust-Zyklus gehörten für mich zum Besten, was ich dort gelesen habe. Aber in den Neo-Romanen fehlte einfach das Feuer der besagten Romane. Vielleicht war er hier zu sehr von der Exposé-Arbeit abgelenkt. Also mehr ein Dirigent statt Musiker.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Partoc: Ja die Nostalgie ... Das Problem ist halt, dass es stark auffällt, dass Tifflor und Co. nur aus derartigen Gründen eingeführt wurden und ansonsten keine große Relevanz in Neo haben (zumindest nicht in der ersten Frank Borsch-Epoche, wie es danach mit dem weitergeht kann ich nicht beurteilen).
Die Kritik an Frank war jedoch auf hohem Niveau. Der Band hat ja trotzdem noch 4 von 5 Sterne von mir bekommen und die beiden Borsch-Bände in Staffel 3 sind erste Sahne (Staffel 3 habe ich diese Woche durchbekommen)!


Band 10: Im Licht der Wega (Christian Montillon) / Wertung: 4,5 von 5 Sterne

Band 10 bietet drei Handlungsebenen, von denen sich die zweite in drei Unterhandlungsebenen aufdröselt. Zunächst hätten wir Perry Rhodan, der zusammen mit Thora, vier professionellen Astronauten und vier Mutanten einem seltsamen Notruf nachgeht, der aus dem benachbarten Wega-System stammt. Es stellt sich umgehend heraus, dass der Notruf real ist, denn das Wega-System, welches von den Menschen-ähnlichen, blauhäutigen Ferronen bewohnt wird, ist gerade dabei einer Invasion der Topsider zum Opfer zu allen. Bei Letzteren handelt es sich um Echsenmenschen. Trotz der erdrückenden Übermacht der Topsider, hat Rhodans Schiff die GOOD HOPE (die reparierte TOSOMA IX), die Möglichkeit die Invasion zurückzuschlagen, da die Technologie der Arkoniden derer der Topsider haushoch überlegen ist. Doch die Topsider haben noch ein Ass im Ärmel.

Währenddessen ist ein Schiff der Fantan auf der Erde gelandet. Die Fantan sind zwar keine klassischen Invasoren wie die Topsider, jedoch sorgen sie als Besun-Jäger dennoch für jede Menge Chaos auf der Erde. Reg, Sid, Sue und Eric werden aufs Schiff der Fantan gelassen, da sie von den bizarren Aliens als wertvolles Besun (quasi intergalaktische Sammelobjekte, welche für die Fantan einen immensen kulturellen Wert darstellen) eingestuft wurden. Der verkrüppelte Fantan Skelir entwickelt dabei ein besonderes Interesse an seiner Leidensgenossin Sue Mirafiore. Währenddessen begeben sich Allan D. Mercant und John Marshall auf nach Indien, um die oberste indische Politikerin vor Militärschlägen gegen die Fantan abzuhalten. Sie erleben mit eigenen Augen die bizarren Vorgänge der Besun-Jagd mit, als Skelir ein indisches Toilettenhäuschen mitgehen lässt.

Zu Guter Letzt hätten wir noch den zerbröselten Roboter Rico, der, wie wir hier erfahren, kein typischer Roboter ist, sondern eher ein hochentwickelter Cyborg, der durch das Töten von Insekten und Tieren deren organische Essenzen absorbiert und somit seine Selbstreparatur in die Wege leitet. Da er im vorherigen Band von Dieben versteckt wurde, gelingt ihm die ungestörte Flucht vor neugierigen Menschen. Sein Ziel ist das Meer. Was er dort erreichen möchte, weiß er jedoch selber nicht so genau, da seine Zerstörung auch sein Gedächtnis geschädigt hat. Als Rico von einigen brutalen Truckern aufgemischt wird, kommt ihn die getarnte Quiniu Soptor zu Hilfe. Sie hofft, das Rico sie von diesem grässlichen Barbaren-Planeten wegschaffen kann.

Auch mit seinem zweiten Beitrag zu Perry Rhodan Neo enttäuscht Christian Montillon keineswegs. Der Roman bleibt durchgehend spannand, da ständig was interessantes passiert und gleich mal drei neue Alien-Völker eingeführt werden. Natürlich trägt auch Montillons Schreibstil viel zum Lesespaß bei. Die Maximalwertung muss ich ihm dieses mal jedoch verwehren, denn die Szene mit den Truckern wirkte doch sehr unnötig und trashig und stellenweise verfängt er sich ein klein wenig zu sehr in Beschreibungen. Zwar bei weitem nicht so penetrant wie ein Arndt Ellmer, aber eben stark genug, dass ich an zwei Stellen „gestolpert“ bin und neu ansetzen musste. Trotzdem ein sehr gelungener Band, der mir 4,5 von 5 Sternen wert ist.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 11: Schlacht um Ferrol (Michael Marcus Thurner) / Wertung: 3,5 von 5 Sterne

Nachdem Thora im letzten Roman Perry Rhodan dazu ermuntert hat sich aktiv in den Krieg zwischen Ferronen und Topsidern einzumischen, folgte kurze Zeit später die negative Konsequenz: Denn auch die Topsider verfügen über ein Schlachtschiff der Arkoniden, und zwar über ein modernes Hauptschiff und nicht nur über ein kleines, antikes Beiboot wie es die GOOD HOPE ist.
Rhodans altersschwache Mühle wird mühelos abgeschossen und geht zur Bruchlandung auf Ferrol nieder, einem der bewohnten Planeten des Wega-Systems. Dank der beiden Teleporter-Mutanten Ras Tschubai und Tako Kakuta gelingt den Menschen jedoch die Flucht auf die Planetenoberfläche. Lediglich Thora da Zoltral bleibt zurück, da den Teleportern die Puste ausgeht. Darüber hinaus werden die Menschen in zwei Grüppchen zersträut. Perry findet sich mit Ras Tschubai, Wuriu Sengu, Alexander Baturin und den Ferronen Chaktor, der im letzten Band gerettet wurde, zusammen. Die andere Gruppe besteht aus Tako Kakuta, Anne Sloane, Rod Nyssen, Darja Morosowa und Conrad Deringhouse.

Beide Teams wollen zum sogenannten „Thort“ vorstoßen, dem politischen und geistlichen Anführer der Ferronen. Der Thort soll mithilfe der Erdlinge angeblich in der Lage sein die Invasion zu stoppen, zumindest besagen es so die alten Ferronen-Legenden der „Lichtbringer“ (womit auch der Notruf zur Erde geklärt ist). Dank Chaktor als Führer, hat Rhodans Gruppe gute Chancen das ungemütliche Sumpfgebiet von Ferrol zu überleben. Leider scheint Alexander der psychischen Belastung nicht standhalten zu können.
Takos Gruppe hat da weit weniger Glück, denn Conrad wurde durch eine Explosion auf der GOOD HOPE lebensgefährlich verletzt und wird nur noch durch die telepathischen Fähigkeiten von Anne Sloane am Leben erhalten. Die Tatsache, dass sich Tako zwischen den „Gaijins“ (werden hier diplomatisch als „Langnasen“ betitelt) nicht sonderlich wohlfühlt, sich aber dennoch indirekt zum Anführer aufschwingt, macht deren missliche Lage freilich nicht einfacher. Doch Tako hat Glück im Unglück, als er auf eine Gruppe ferronischer Bergsteiger aufmerksam wird.

Die Erdbevölkerung leidet hingegen immer noch unter den seltsamen Fantan, welche die Erde als Besun-Jagdstätte auserkoren haben. Nachdem Reg und seine drei Begleiter im letzten Roman von den Fantan entführt wurden, sieht sich nun Homer G. Adams, seines Zeichens reichster Geschäftsmann der Erde, dazu gezwungen diplomatischen Kontakt zu den Fantan aufzunehmen. Sein eigenwilliger Versuch gelingt, als er dem Fantan Sheperk auf geschäftlicher Ebene begegnet. Der Deal ist simpel. Homer versorgt Sheperk mit Besun und Sheperk gewährt dem alten Erdling dafür flüchtige Einblicke in die traumhafte Technologie der Fantan. Ob sich diese Geschäftsbeziehung auch in eine Freundschaft entwickeln kann?

Da sich Michael Marcus Thurner auch für den tollen Band Nr. 5 „Schule der Mutanten“ verantwortlich zeichnet, bin ich mit hohen Erwartungen an „Schlacht um Ferrol“ herangegangen. Leider wurde ich enttäuscht, denn die ersten zwei Drittel des Romans sind überraschend zäh. Wer hätte gedacht, dass das Getrippel durch eine außerirdische Sumpf- und Flusslandschaft derart langweilig sein kann? Dabei versucht es Thurner ja durchaus diesen Szenen Spannung und Action einzuhauchen, aber er schafft es einfach nicht und verfängt sich hier und da auch in etwas zu ausschweifenden Beschreibungen. Gott sei dank gelingt es der geschickt eingestreuten Handlungsebene rund um Homer und Sheperk diese trägen Sumpf-Passagen zu überstehen. Und im letzten Drittel zieht der Roman auch ordentlich die Spannungskurve hoch und kommt zu einigen überraschenden Ergebnissen. Aufgrund dessen reichts doch noch für eine gute 3,5 von 5 Sterne-Bewertung . Allerdings hatte ich mir mehr von Thurner erwartet, zumal ich gegen Ende hin auch über zwei Rechtschreibfehler gestolpert bin, und ich bin nun wirklich niemand, der auf solche Dinge achtet oder sich allzu sehr daran stört.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 12: Tod unter fremder Sonne (Marc A. Herren) / Wertung 4 von 5 Sterne

Zur Staffelmitte haben wir wieder einen Band, der mit vier Handlungsebenen zurechtkommen muss. Die erste Ebene handelt vom neureichen Bayer Bernhard Frank. Dieser hatte seinerzeit den entscheidenden Hinweis geliefert, der zur Rettung des entführten Sohns von Mark Zuckerberg geführt hatte (ja, wirklich). Freilich wurde der Kerl daraufhin von Zuckerberg hofiert und in den gewinnbringenden Facebook-Zirkus integriert. Was der Herr Frank aber erst jetzt erfährt, ist, dass die Blumen eigentlich seiner Tochter Caroline gehören, diese ist nämlich, wie er ebenfalls erst jetzt erfährt, eine Mutantin, welche über die Gabe verfügt verloren gegangene Personen und Objekte wiederzufinden. Dadurch hatte sie seinerzeit auch ihren Vater zu Zuckerbergs Sohn geführt. Nun will Caroline Perry Rhodans Vision beitreten und der Herr Papa darf sie auf der Reise nach Terrania begleiten.

Reg, Eric, Sid und Sue werden derweil von den Fantan zu deren Raumstation Myranar verfrachtet. Freilich will sich Reginald diese Frechheit nicht gefallen lassen. Der Teleporter-Mutant Sid soll das Fantan-Frachtschiff nach Beibooten absuchen, die zur Flucht genutzt werden können. Dummerweise droht der kleinen Sue der Tod, da ihr Körper nicht mit dem schmerzhaften „Transitionsschock“ zurechtkommt, eine Unanehmlichkeit mit der sich jeder Raumfahrer auseinandersetzen muss. Ihr Fantan-Besitzer Skelir schafft daher den Ara-Arzt Fulkar herbei, der das Mädchen retten soll.

Quiniu Soptor und der mysteriöse Roboter/Cyborg Rico begeben sich mithilfe von Quinius Aufklärer unter die Meeresoberfläche. Quiniu will einfach nur einen Fluchtweg von der barbarischen Erde finden, Rico hingegen sucht nach seinem Schöpfer, der sich irgendwo am Meeresgrund der Erde aufhalten soll. Während der Reise bemerkt Quiniu, dass Rico ein künstliches Lebenwesen ist. Sie ist alles andere als begeistert von dieser Entdeckung.

Zu guter Letzt werden Tako Kakuta uns seine Gruppe von den Topsidern auf den Mond Ferrolia verschleppt, wo die Echsen-Aliens ein Gefangenenlager für gefangene Ferronen errichtet haben. Die Gefangenen werden sich selbst überlassen, was bedeutet, dass sich eine brutale „Das Recht des Stärkeren“-Mentalität im Gefängnis entwickelt hat. Da die Menschen von der Erde den stämmigen Ferronen körperlich unterlegen sind, landen sie umgehend ganz oben auf der Mobbing-Liste des Ferronen-Schlägers Hermot. Für einen aus Takos Gruppe lauert hier der Namen gebende „Tod unter fremder Sonne.“ Obendrein verschärft sich der Hass von Anne Sloane auf den introvertierten Japaner Tako.

Tja, dieser Roman ist schon etwas „spezielles,“ denn der Autor Marc A. Herren erlaubt sich hier so einige Freiheiten, bei denen ich mich wundere, dass sie genehmigt wurden. Mit dem Charakter des „Bernhard Frank“ betreibt der Herr Herren nämlich ziemlich freche Vetternwirtschaft. Soll heißen, dass der Charakter Bernhard Frank auf einer realen Person basiert, mit der der Autor irgendwie persönlich verbunden ist. Besagte Person hatte das seinerzeit sogar im Perry Rhodan Internetforum (das Vorgängerforum zu diesem hier) bestätigt. So gesehen wäre das auch gar nicht mal so schlimm, jedoch merkt man als Leser sehr stark, dass Bernhard Frank ein Fremdkörper ist, der hier nicht so richtig reinpasst. Der Leser ist schließlich nicht dumm, und merkt so etwas sehr wohl. Die Tatsache, dass krampfhaft versucht wird diesen Charakter als sympathischen Menschen darzustellen, obwohl er immer wieder fremdenfeindliche Tendenzen durchscheinen lässt und entsprechend unsympathisch wirkt, hilft da freilich auch nicht weiter. Ich mein wie soll ich für jemanden Sympathie entwickeln, der beim Anblick eines x-beliebigen Latinos gleich mal denkt, dass besagter Latino nichts anderes im Kopf hat als seine Tochter zu bumsen. Und auch der Fremde im Zug wird kritisch beäugt, weil er, wie sich herausstellt, blind ist und unseren Herrn Frank somit irritiert hat. Sorry, aber mit diesem Kerl will ich definitv nichts zu tun haben. Umso mehr ärgert es mich da auch, dass die ersten 10-15 Seiten dafür verschwendet werden diesem Typen auf der Morgentoilette zu begleiten (um es mal überspitzt zu formulieren).

Aber es bleibt nicht nur beim Fettnapf Bernhard Frank, denn auch der dämliche Witz über die grässlichen Ricola-Werbespots hätte es echt nicht gebraucht, vor allem deshalb nicht, weil die Anspielung von einer Außerirdischen stammt, die dazu gar keinen Bezug hat. Also ja, Marc A. Herren hat hier einige dicke Böcke geschossen, die in einem 3,90 € teuren Taschenheft (zum Vergleich: Ein regulärer Heftroman kostete seinerzeit nur um die 1,80 €) absolut nicht zu erlegen sind. Ich habe den Eindruck, dass der Autor seine Arbeit an PRN nicht ernst genommen hat und es dem Leser gegenüber somit an Respekt mangeln lässt. Und nein, ich unterstelle hier keine böse Absicht, aber mit 3,90 Euro gehört PRN nun einmal zur Luxusklasse unter den Groschenromanen. Da sollte man sich vielleicht zwei mal überlegen bevor man so etwas abzieht.

Das alles ist auch vor allem deswegen ärgerlich, da der Roman abgesehen von diesen derben Ausrutschern eigentlich richtig klasse ist. Vom reinen Spaßfaktor könnte man hier locker 4,5 oder sogar 5 von 5 Sterne vergeben. Der Schreibstil ist gelungen, es passiert sehr viel, was zur Haupthandlung und zum Zyklus beiträgt, der Roman ist seeehr abwechslungsreich und Herren hat es geschafft die vier Handlungsstränge gekonnt unter einem Hut zu bringen – etwas woran Wim Vandemaan in der ersten Staffel gescheitert ist.
Daher reichts trotz der Fettnäpchen auch für 4 von 5 Sterne. Aber ich hoffe, dass Marc A. Herren Perry Rhodan Neo in Zukunft ernster nimmt.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 13: Schatten über Ferrol (Hermann Ritter) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Weiter gehts mit einem Roman, der zwar über vier Handlungsebenen verfügt, jedoch seinen Fokus eindeutig auf den weiteren Werdegang von Perry Rhodans Gruppe legt. Das mag vielleicht eine Reaktion darauf sein, dass dieser im letzten Roman gar nicht auftauchte.^^
Wie auch immer, im Gegensatz zu Kakutas Gruppe fährt Perrys Team wesentlich besser, denn sie schaffen es endlich zum Roten Palast vorzustoßen, dem Regierungssitz des Thorts, des obersten Anführer der Ferronen. Noch wird der Plast von einem Schutzschild geschützt, doch dieser steht kurz vor dem Zusammenbruch. Obendrein verfehlen Perry und Co. den Thort um wenige Sekunden. Dieser flüchtet durch den sogenannten „Transmitter“ an einen unbekannten Ort. Bei den Transmittern handelt es sich quasi um Stargates, und wie sich herausstellt gibt es mehrere davon im Wega-System. Da die Topsider gerade dabei sind den Roten Palast zu zerlegen, sind Perry und Co. gezwungen ebenfalls durch den Transmitter zu flüchten. Sie finden sich in einer verlassenen Ferronen-Militärbasis auf dem Wüstenplaneten Rofus wieder. Dort sind die Topsider gerade dabei sich häuslich einzurichten.

Währenddessen hat Wunderkind Timothy Harnahan Indizien gefunden, die belegen, dass sich auf dem Saturn-Mond Titan ein Arkonidenschiff befindet (das weis der Leser ja schon seit Band 4). Homer G. Adams gibt ihm und seinen beiden Freunden Julian Tifflor und Mildred Orsons den Auftrag mithilfe von Quiniu Soptors Aufklärer-Schiff zum Saturn zu fliegen und diese Entdeckung nachzuprüfen. Dummerweise befindet sich das Raumschiff in der antiken Arkoniden-Unterwasserbasis, welche derzeit von Mercant und anderen Terrania-Militärs belagert wird. Mercant zeigt sich wenig kooperativ und blockt das Unternehmen von Adams/Tifflor konsequent ab. Also müssen Tifflor und Co. improvisieren.

Auch Crest da Zoltral und Tatjana Michalowna befinden sich in der Unterwasserbasis. Crests Aufmerksamkeit fällt auf den dort installierten Transmitter, der jedoch durch Quiniu im letzten Band demoliert wurde. Crest ahnt, dass der Transmitter der Schlüssel zum ewigen Leben darstellt.
Der reaktivierte und übermotivierte He Jian-Dong will unterdessen das Arkoniden-Schlachtschiff am Meeresgrund klarmachen, wahrscheinlich um seine Gunst bei Bai Jun wiederherzustellen.

Zu Guter Letzt begleiten wir den alten Topsider-Weisen Trker-Hon, dessen Aufgabe darin besteht, Kriegsverbrechen seiner Artgenossen zu verhindern oder zumindest zu minimieren. Eine sehr frustrierende und zermürbende Arbeit, die vom militärischen Führungspersonal auch kein bisschen Verstanden oder Wertgeschätzt wird. Trker-Hon wird nach Rofus versetzt, wo er sehr schnell herausfindet, dass dort eine Arkonidin gefangengehalten wird. Trker-Hon befragt die Gefangene und begreift endlich, warum die Topsider wirklich ins Wega-System eingefallen sind.

Schatten über Ferrol ist ein grundsolider Band, der nichts falsch macht und die Staffel- und Zyklus-Handlung gut weiterführt. Dummerweise ist es jedoch auch ein Band der derart schnörkellos und glatt heruntergeschrieben wurde, dass man das gewisse Etwas vergebens sucht. Wer etwas mitreißend-spannendes, überraschend-unerwartetes oder auch Fettnäpfchen Fehltritte erwartet, über die man sich wunderbar aufregen kann, der wird mit Hermann Ritters Einstiegsroman in PRN enttäuscht. Wer hingegen einfach nur einen grundsoliden, wenn auch etwas zu routinierten Perry Rhodan-Roman lesen will, der wird hier gut bedient. Versteht mich nicht falsch, Romane wie „Schatten über Ferrol“ sind völlig in Ordnung, jedoch sollten sie nicht zur großen Routine werden.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 14: Die Giganten von Pigell (Wim Vandemaan) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Für seinen zweiten Beitrag zu Perry Rhodan Neo wurde Wim Vandemann etwas geschont. Hier muss er nämlich nur drei statt vier Handlungsebenen zusammenflechten. Und zusammenflechten ist auch das Stichwort, denn beim zweiten Versuch hat er endlich die allgemeine Strukturierung akzeptiert und lässt die Ebenen abwechselnd voranschreiten, statt jede Ebene in einen separaten Block zu packen wie er es in Band 4 getan hat.
Der Band beginnt und endet mit einem Fernseh-Interview mit Tako Kakuta, welches nach der Wega-Expedition stattfindet. Das ist eigentlich ein derber Spoiler, der darauf hindeutet, dass die Expedition doch noch glimpflich velaufen wird, aber nun gut.

In der ersten Handlungsebene verfolgen wir Takos Gruppe, welche es geschafft hat aus dem Topsider-Kriegsgefangenenlager zu fliehen und sich zum Planeten Pigell zu schmuggeln. Dort stehlen sie einen Topsider-Gleiter und flüchten weiter ins Innere des Dschungelplaneten. Nur mit Hilfe der Unterstützung der Ferronen-Rebellen schaffen sie es vor den topsidischen Verfolgern zu fliehen. Takos Gruppe schließt sich indirekt den Rebellen an. Tako verliebt sich sogar in eine Ferronen-Frau. Er und die anderen sollen zum Thort eskortiert werden, der sich ebenfalls auf Pigell befindet.

Reginald Bull und Co. finden sich unterdessen auf Myranar wieder, der Raumstation der Fantan. Sie werden quasi in einen Goldenen Käfig gesteckt, der jedoch bereits von einem gewissen Gucky bewohnt wird. Gucky, welcher der Spezies der Mausbieber angehört verfügt über extrem mächtige Superkräfte. Er kann Gedanken lesen, Telekinese einsetzen und sich Teleportieren. Und trotzdem ist es ihm nicht gelungen den Tentakel-Armen der Fantan zu entkommen. Doch die Sachlage hat sich nun drastisch geändert, denn Bulls Erfindungsreichtum und Wille zur Flucht eröffnen doch tatsächlich eine reelle Chance zur Flucht. Um den Plan zu verwirklichen soll ein altes Theaterstück aufgeführt werden, welches quasi als Besun-Köder fungieren soll. Und auch der Ara Fulkar wird eingeladen sich der Flucht anzuschließen.

Perry Rhodans Team hat es im letzten Roman geschafft Thora aus der Gewalt der Topsider zu befreien und zusammen mit ihr durch den Transmitter nach Lannol zu flüchten, einem unbewohnten Planeten im Wega-System. Sie finden sich in einer uralten, geheimen Arkoniden-Basis wieder, welche jedoch nie fertiggestellt wurde. Dort trifft Rhodan auf den Mutanten-Geist Ernst Ellert, sowie den steinalten und greisen Arkoniden Kerlon da Hozarius. Während ersterer nur kryptisches Gebrabbel von sich gibt und Perry mahnt den Konflikt zwischen Ferronen und Topsidern zu beenden, um die Erde zu retten, gewährt Kerlon interessante Einblicke in Geschehnisse, die bereits gut 10.000 Jahre zurückliegen.

Mit „Die Giganten von Pigell“ hat sich Wim Vandemann meines erachtens leicht steigern können. Fast wären hier sogar vier von fünf Sterne bei rausgekommen, allerdings nervt Vandemaan mit einer extrem peinlichen Musical-Szene im Myranar-Abschnitt. Das passt zwar irgendwie zur Absurdität der Fantan, aber der Fremdschäm-Faktor war mir da einfach zu hoch. Und dann ist da noch Ernst Ellert mit seinem kryptischen Gelaber. Diese beiden Störfaktoren sorgen für die Abwertung auf 3,5 von 5 Sterne. Zwar immer noch ein guter Roman, aber es wird mal wieder Zeit für was richtig Gutes.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 15: Schritt in die Zukunft (Bernd Perplies) / Wertung 4,5 von 5 Sterne

Für seinen Einstand in Perry Rhodan Neo wurde Bernd Perplies gleich mal auf eine harte Probe gestellt, denn er muss gleich mal vier Handlungsebenen unter einen Hut bringen. Um genau zu sein sind es sogar fünf Handlungsebenen, wobei die Trker-Hon-Handlung jedoch nur ein kurzes Kapitel umfasst, und daher nicht vollauf mitgezählt werden kann.

Also, wie gehts weiter? Zunächst wird Iwan Goratschin als neuer (Haupt)charakter eingeführt. Durch Monternys Taten ist der Ex-US-Soldat endlich aus seinem 30-jährigen Koma erwacht und findet sich jetzt allein als 20-jähriger in einem 50-jährigen Körper sowie in einer fremden, futuristischen Welt wieder. Seine Familie ist tot und sein geliebter Bruder degenerierte vor seinem Tod zum Superschurken. Zahlreiche bittere Pillen also. Zum Glück landet er dank der Mildtätigkeit von Adams und Rhodan in einer Rehabilitationsklinik, wo er es ruhig angehen lassen kann. Beim morgendlichen Mountain Biking lauert ihm jedoch Ishy Matsu auf, welche, wie wir wissen, mit russischen Widerständlern unter einer Decke steckt und Iwan um ihren kleinen Finger wickelt. Man muss jedoch auch dazu sagen, dass es Ishy durchaus ernst mit Iwan zu meinen scheint, aber dennoch zieht sie den gebeutelten Zünder-Mutanten mit sich in den Widerstands-Untergrund, als die Fantan einen Großraub auf die Golden Gate-Bridge verüben. Eine Aktion welchen zahlreichen Menschen das Leben kostet.

Tifflor und Co. haben es mittlerweile zum Saturnmond Titan geschafft, unter deren eisiger Oberfläche sie ein, leider geschrottetes, Arkoniden-Schlachtschiff finden. Obwohl das Schiff an sich unbrauchbar ist, beschließen sie, auf Timothies drängen hin, sich die Mühle mal näher anzuschauen. Und tatsächlich entdeckt Timothy Harnahan ein mysteriöses Energiewesen, welches im Sterben liegt, da es sich von Sonnenenergie ernährt, die jedoch bereits seit 10.000 Jahren außerhalb seiner Reichweite liegt. Doch jetzt sind ja die drei Jungspunde da, um das Wesen, welches sich „Harno“ nennen lässt, zur Sonnentanke zu fliegen. Als Gegenleistung verspricht Harno Unterstützung für die aktuelle Krisensituation der Menschheit.

Allan D. Mercant beruft einen Rat zur aktuellen Krisenlage bezüglich der Fantan und weiterer Probleme ein. Doktor Frank Haggard äußert die Idee, dass man Crest mit seiner erfolgreichen Zweithaut-Tarnung (siehe Band 9) frisieren könnte, damit er als Arkoniden-Kommandant in die auf dem Meeresgrund befindliche TOSOMA eindringen bzw. deren Positronik überlisten könne um das Schiff somit für die Menschheit zu erschließen. Neu gefundene DNS in der Arkoniden-Unterwasserkuppel machts möglich. Crest lässt sich auf dieses gewagte Spiel ein, und auch Michalowna lässt immer noch nicht von seinem Rockzipfel ab.

Die Topsider wollen die öffentliche Kapitulation des Thort ausstrahlen. Auch Perry Rhodan und Co. verfolgen dieses unerfreuliche TV-Programm. Doch der Thort macht den Topsidern einen Strich durch die Rechnung, denn statt einer Kapitulation schwört er sein Volk zu einer Ruhepause und einem darauf folgenden Totalen Krieg ein. Es hat den Anschein, als ob der Thort nach diesen Worten von den Topsidern ermordet worden wäre. Jetzt bleibt Perry nicht mehr viel Zeit die weitere Eskalation dieses Krieges zu verhindern, doch was tun?

Was Perry jedoch nicht weiß, ist, dass der Thort (sowie Anne Sloane) keineswegs vom Topsider-Oberkommandant Genkt-Tarm exekutiert wurde. Er hat lediglich das Aufnahmegerät zerschossen und wurde daraufhin von Trker-Hon davon überzeugt die Beiden am Leben zu lassen. Allerdings hat Trker-Hon damit die Geduld des neuen Oberkommandanten endgültig überstrapaziert und wird seinerseits in eine Zelle geworfen.

Also mit diesem Band hat sich Bernd Perplies eine Menge Respekt-Punkte eingehandelt. Nicht nur, dass er 4,5 Handlungsebenen gekonnt miteinander verknotet, so liest sich der Band auch noch größenteils flüssig und spaßig. Vor allem aber schafft er es deutlich Staffel 2 endlich wieder aus der 3,5-Mittelmäßigkeit herauszuheben. Da sich die Charaktere manchmal etwas zu sehr in Geschwafel verfangen und Tifflors „Timmyboy“-Gehabe mehr als nur nervig ist, reichts leider nicht ganz für die Maximalwertung, aber dennoch ein sehr toller Einstandsroman von Herrn Perplies!
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 16: Finale für Ferrol (Christian Montillon) / Wertung 4 von 5 Sterne

Für das Staffelfinale wollte man wohl nichts dem Zufall überlassen und hat Autoren-Primus Christian Montillon verpflichtet, der mit „Finale für Ferrol“ seinen dritten Beitrag für PRN leistet. Es gibt vier Handlungsebenen:

Der zaudernde Iwan Goratschin wird letztendlich von Ishy Matsu davon überzeugt seine Zünder-Fähigkeit gegen das Fantan-Mutterschiff einzusetzen. Jedoch stellt sich heraus, dass der Schutzschild des Schiffs viel zu stark für Nuklearexplosionen ist und Iwans Bemühungen daher völlig ins Leere laufen. Ishy ersucht ihn seinen sinnlosen Angriff einzustellen, doch Iwan hat sich längst festgebissen...

Perry Rhodan und Co. entwickeln einen verwegenen Plan. Perry gibt sich als angeblicher Lichtbringer aus und behauptet das zu besitzen, wonach die Topsider im Wega-System suchen. Der Plan geht zunächst auf und Perry und Co. werden zusammen mit der TOSOMA X/LAST HOPE an Bord des Topsider-Mutterschiffs RUGR-KREHN geholt. Während Perry den Topsider-Kommandanten Genkt-Tarm beschwatzen soll, schmuggeln sich Thora, Ras und Wuriu via Teleportation unbemerkt auf die RUGR-KREHN, um das Schiff mit Sprengsätzen zu präparieren. Natürlich verläuft das Unternehmen alles andere als Reibungslos. Genkt-Tarm hat Trker-Hon begnadigt, welcher Perry wiedererkennt, jedoch vorerst darauf verzichtet diesen zu verraten. Thora muss ebenfalls improvisieren, als Ras' die Puste ausgeht.

Crest da Zoltral hat es mit Harnos Hilfe geschafft die Schiffspositronik der TOSOMA zu „überzeugen.“ Jetzt befindet sich das Schiff endlich in der Hand der Menschheit. Leslie Pounder wird zum Kommandantes des Schiffes befördert und muss gleich mal seine Tauglichkeit unter Beweis stellen, als Goratschins Angriff auf das Fantan-Mutterschiff publik wird. Darüber hinaus eröffnet das Schiff natürlich auch die Möglichkeit endlich mal im Wega-Sytem nach den Rechten zu sehen, um zu gucken was aus Perry und Co. geworden ist.

Tako Kakuta und seine beiden Gefährten sitzen immer noch auf Pigell fest. Die Entführung des Topsider-Kommandanten Chrekt-Orn hat sich als sinnloses Unterfangen entpuppt. Tako hasst die Topsider dafür, dass sie seine Flamme Bechia Yuaad getötet haben. Umso mehr ärgert es ihn, dass Darja Morosowa versucht eine Art Freundschaft zu Chrekt-Orn aufzubauen. Tako spürt, dass es den Topsider nur darum geht Darja um den Finger bzw. die Klaue zu wickeln. Als Darja sogar so weit geht wichtige Informationen zum Kriegsverlauf an Chrekt-Orn weiterzugeben, platzt Tako endgültig der Kragen.

Unterm Strich leistet Band 16 einen soliden Job die Handlungsstränge von Staffel 2 zu verknoten und zu einem soliden Abschluss zu führen. Perfekt ist der Roman aber nicht. Vor allem der „Deus Ex Machina“-Faktor ist hier seeehr stark ausgeprägt – vor allem auf der Perry Rhodan-Handlungsebene. Darüber hinaus kommen einige wichtige Hauptcharaktere zu kurz. Von der Reginald Bull-Handlungsebene dürfen z.B. nur Sid Gonzales und Gucky ihren Beitrag leisten. Reg und Manoli werden gerade mal kurz erwähnt und Sue und Fulkar bekommen noch nicht mal eine derartige Erwähnung. Auf der anderen Seite verschwendet Montillon wertvolle Zeilen für Liebesgefasel (Iwan und Ishy) und unnötige Beschreibungen (der zu stark zelebrierte Aufstieg der TOSOMA vom Meeresgrund). Diese Zeilen hätte man besser nutzen können. Auch das Dschungelabenteuer von Tako und Co. wirkt etwas fehl am Platz.

Von daher schwankte ich stark zwischen 4 und 4,5 von 5 Sternen. Letztendlich entschied ich mich jedoch für die niedrigere Wertung, da Montillon ärgerlicherweise in Marc A. Herrens Fußstapfen tritt und einen „Gastauftritt“ von jemanden aus seinem privaten Umfeld einbaut. Dieses mal gebührt einem gewissen „Ronnie Bergenbaum“ die Ehre. Ein Charakter der aus dem Nichts auftaucht und auch wieder im Nichts verschwindet, da er, wie bereits Bernhard Frank zuvor, nur aus Gründen der Vetternwirtschaft integriert wurde. Immerhin kann man dem Autoren zu Gute halten, dass er Bergenbaums Auftritt kurz und knapp hält und nicht derart zelebriert wie es Marc A. Herren mit Bernhard Frank getan hat. Ärgerlich ist so eine Nummer aber dennoch. Bei einem 3,90 € teuren Luxus-Groschenroman sind derartige Klöpse nicht akzeptabel. Schade, dass sich gerade mein liebster PRN-Autor dazu hat hinreißen lassen. Also bleibt es eben bei 4 von 5 Sternen und einer zweiten Staffel, die nicht ganz an die Erste heranreichen kann.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 17: Der Administrator (Frank Borsch) / Wertung: 5 von 5 Sterne

Mit der dritten Staffel setzt der Exposé-Autor Frank Borsch die Tradition fort den Staffeleinstieg höchstpersönlich zu verfassen. „Der Administrator“ bietet zwei Handlungsebenen:

Perry Rhodan gurkt immer noch im Wega-System herum. Er will ein Topsider-Raumschiff, welches auf dem extrem unwirtlichen Wega-Planeten Gol abgestürzt ist, als Beute für die Menschheit einkassieren. Dummerweise ist es noch keinem ferronischen Raumfahrer gelungen auf diesem höllischen Planeten zu landen. Obendrein gilt Gol unter den Ferronen als mythologischer Ort, wo die Seelen bösartiger Ferronen auf ewig gemartert werden. Trotzdem begibt sich Perry zusammen mit Reginald Bull und Chaktor auf diese Selbstmordmission – und tatsächlich macht er dort Bekanntschaft mit einer mysteriösen Geisterstimme, die ihn dazu auffordert zu ihm zu kommen und eine Vision von einem halben Planeten zeigt.
Unabhängig davon plagen Perry aber eigentlich ganz andere Sorgen: Er fürchtet sich davor seine Verantwortung als politischer Führer der Erde anzutreten. Er will lieber sein Leben als Abenteurer-Raumfahrer fortsetzen, statt der „Administrator“ von Terrania zu werden – was nun?

Crest da Zoltral wiederum sucht immer noch nach dem ewigen Leben. Da der mysteriöse und unauffindbare arkonidische Kommandant der Unterwasserstation laut DNS-Analyse unsterblich ist, erhofft er sich weitere Infos zur Unsterblichkeit in der 10.000 Jahre alten unterseeischen Arkoniden-Basis zu finden. Er beauftragt sogar die beiden Mutanten Wuriu Sengu und Ariane Colas damit nach geheimen Orten in der Basis zu suchen. Dank eines „Mentalen Blocks“ schaffen es die Beiden auch tatsächlich eine geheime Nebenstation zu finden, welche als Privatquartier für den verschwundenen Kommandanten diente. Dort entdeckt Crest eine Tagebuch-Schriftrolle des Kommandanten. Ehe er seinen Fund jedoch richtig genießen kann, wird Crest von Dr. Eric Manoli kontaktiert. Dieser hat sehr schlechte Nachrichten für den altersschwachen Arkoniden.

Mit „Der Administrator“ hat Frank Borsch seine bisher beste Arbeit für PRN abgeliefert. Der Roman liest sich erstaunlich flüssig, ist von Anfang bis Ende spannend und dient auch als eine Art Kraftdemonstration von Seiten Borschs. Hier wird fast jeder wichtige Charakter, der bis dato auftauchte zumindest erwähnt, so als ob Borsch die Ansage machen wollte, dass er den vollen Überblick behalten hat und weiß wo die Reise letztendlich hingeht. Und das ist auch gut so, denn es schafft immenses Vertrauen in den Exposé-Autor, vor allem auch deswegen, da auch der eigentliche Roman sehr gelungen ist und ratzfatz weggelesen sein dürfte. Dafür erstmals die Höchstwertung für Frank Borsch! Also verdiente 5 von 5 Sterne.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 18: Der erste Thort (Michelle Stern) / Wertung: 4,5 von 5 Sterne

Mit Band 18 gibt sich wieder einmal eine neue Autorin die Ehre für PRN. Hier darf erstmals Michelle Stern beweisen, was sie kann, und dies macht sie auch wirklich gut, aber ich greife vor. Genau wie beim letzten Band werden auch hier „nur“ zwei Handlungsebenen beschrieben.

Perry Rhodan, Thora da Zoltral und Ras Tschubai konnten im letzten Band nicht verhindern, dass Crest da Zoltral zusammen mit Tatjana Michalowna und dem Topsider Trker-Hon die Reise durch den Transmitter innerhalb der arkonidischen Unterseebasis antraten, um sich auf die Suche nach der Unsterblichkeit zu begeben. Obendrein wurde der Transmitter aufgrund Thoras Überreaktion geschrottet. Also holen sich die drei Reginald Bull, Sue Mirafiore und den Arkoniden-Kampfroboter PROTO als Verstärkung hinzu und reisen ins Wega-System. Dort sichern sie sich die zusätzliche Unterstützung von Chaktor und Lossosher und benutzen einen Wega-Transmitter, um Crest und Co. hinterherzueilen. Schließlich ist der alte Arkonide an Krebs erkrankt und hat nur noch wenige Wochen zu leben. Die minderjährige Sue wird nur deshalb mitgenommen, damit sie Crest mit ihren Fähigkeiten heilen kann.

Dummerweise entpuppt sich die Reise durch den Transmitter recht bald als Katastrophe, denn es stellt sich heraus, dass die Transmitter auch als Zeitmaschine fungieren können. Perrys Gruppe wird ins Dunkle Zeitalter der Ferronen versetzt, wo sie mitten im Kriegsgebiet landen. PROTO wird geschrottet, Ras schwer verwundet und die Gruppe als Gefangene einkassiert. Der absolut grausame Ferronen-Warlord Durhai Nerlan zieht die Männer als Kanonenfutter-Zwangsrekruten ein und die Frauen als Konkubinen. Die Lage scheint aussichtslos, doch dann enttarnt Lossosher den fiesen Soldaten Mar-Ton Guall als Ersten Thort. Jene Sagengestalt der Ferronen, die seinerzeit den Totalen Krieg der Ferronen beenden konnte und die Zeit des Friedens einleitete.

Auf der Erde überzeugen Julian Tifflor und Mildred Orsons den Ilt Gucky für eine Rettungsmission zu Gunsten Julians Vater William. Dieser gilt nämlich seit dem US-Bürgerkrieg zwischen Pro- und Gegen-Rhodan-Anhängern als verschollen. Mithilfe der mächtigen Superkräfte Guckys erhoffen sich die Beiden große Erfolge. Sie konnten nicht wissen, dass ihre Nachforschungen Gucky in die Gewalt des größenwahnsinnigen Antimutanten Moncadas bringen würde. Moncadas hat die Fähigkeit die Kräfte von Mutanten zu blockieren und leitet eine Sekte, welche Mutanten gefangennimmt, um diese für Moncadas gefügig zu machen. Gucky muss erkennen, dass er ohne Mutanten-Superkräfte verdammt wehrlos ist.

Die ersten 30 Seiten von „Der erste Thort“ sind eher langweilig und träge, aber sobald Perrys Gruppe unverhofft im Kriegsgebiet landet, zieht die Spannung gewaltig an. Sogar die Tifflor/Gucky-Handlungsebene baut ab diesem Zeitpunkt stark auf, weswegen sich Band 18 dann doch noch als unerwartet starker Band entpuppt. Michelle Stern schafft es hervorragend die abartigen Gräuel eines 90 Jahre währenden Krieges zu schildern und die Gucky-Ebene beginnt zwar als Blödel-Klamauk, in dessen Zentrum zwei eher nervige Charaktere stehen (Tifflor und Gucky), entwickelt sich dann aber doch unerwartet zum Sekten-Thriller, der auch neue Mutanten-Charaktere einführt. Und hey, ich gebe es zu, dass die Szene mit den beiden Cops, die von Gucky verarscht werden tatsächlich lustig war! Harte Fans werden übrigens erkennen, dass die beiden Cops auch schon in Band 6 auftauchten. Es hat den Anschein, als ob Frau Stern mit den beiden Cops beweisen wollte, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hat und sich mit den vorhergegangenen Bänden befasste. Insgesamt also eine sehr starke Leistung der Autorin. Die Maximalwertung muss ich jedoch wegen des zähen Einstiegs verwehren.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 19: Unter zwei Monden (Marc A. Herren) / Wertung: 3,5 von 5 Sterne

Mit „Unter zwei Monden“ gibt sich wieder unser Herr „Vetternwirtschaft“ Marc A. Herren die Ehre. Netterweise lässt er die Vetternwirtschaft dieses mal jedoch stecken, leider gerät hier aber auch ein Teil seiner locker-schwungvollen Schreibe abhanden, aber ich greife vor.

Crest, Tatiana und Trker-Hon finden sich nach ihrem Transmittergang auf Ferrol wieder. Genau wie Perry und Co. wurden sie jedoch Jahrtausende in die Vergangenheit transportiert und sehen sich recht bald militanten Ferronen entgegen, welche versuchen das Trio wortwörtlich wegzubomben. Crest und Co. schaffen es zu flüchten und sich der Situation ihrer Zeitreise bewusst zu werden, dummerweise wurde der Transmitter beim Bombenabwurf geschrottet. Nun sind sie gezwungen zu jenem Transmitter vorzustoßen, welcher sich in der zukünftigen Hauptstadt Thorta befindet. Um die Stadt möglichst unbehelligt zu erreichen, schließen sie sich einem ferronischen Wanderzirkus an …

Auf der Erde wurde für die Mutanten eine Art Heimat in Form des sogenannten Lakeside Instituts gegründet. Der außerirdische Arzt Fulkar nutzt die Gelegenheit, um die Kräfte der Mutanten zu erforschen und Sid Gonzales hat endlich wieder so etwas wie ein zu Hause. Dummerweise taucht plötzlich Iwan Goratschin im Institut auf, der Zwillingsbruder von Sids großem Peiniger Ivanhoe. Sids Traumata brechen wieder hervor und treiben ihn dazu sich mit Iwan anzulegen und diesem mit den Schandtaten seines Bruders zu konfrontieren. Iwan ist derart verletzt, dass er Fulkar darum bittet seine Mutantenkräfte chirurgisch zu entfernen. Sid wiederum schleicht sich abends in eine abgelegene Kneipe um sich abzureagieren. Doch dort erfährt er durch das Fernsehen, dass der südamerikanische Gangsterboss „Scaramanca“ einen Fantan als Geisel hält und versucht die Terranische Union mit eben diesen zu erpressen. Sid, der sich durch seine Zeit auf der Fantan-Raumstation Myranar mit diesen Wesen verbunden fühlt, will den Fantan retten – und zwar im Alleingang. Ob das gutgeht?

Mit seinem zweiten PRN-Roman liefert Marc A. Herren grundsolide Lesekost ab. Es gibt hier nichts, gegen das man ernsthaft stänkern könnte wie etwa schlechte Ricola-Jokes oder unsympathische Bayern. Leider gibt es hier aber auch nichts, was heraussticht und Band 19 zu etwas Besonderen oder Nennenswerten machen würde. Darüber hinaus fehlt hier auch der Schwung, welcher seinen letzten Band Nr. 12 trotz allem zu einem großen Lesespaß gemacht hatte. Und das obwohl Herren hier ständig zwischen den beiden Handlungsebenen hin und her springt. Teilweise gönnt er dem jeweiligen Strang nicht mal 10 Seiten, ehe er schon wieder zum Anderen herüberspringt. Das irritiert eher, als dass es die Spannung oder den Schwung erhöht. Aber ich will jetzt auch nicht zu viel kritisieren, denn Band 19 ist gut und hat auch das Problem, dass er sich seinen zwei sehr starken Staffel 3-Vorgängerbänden stellen muss. Hier gibt’s solide 3,5 von 5 Sterne.
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Kardec
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Kardec »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 28. März 2022, 15:24 .........oder unsympathische Bayern.........
Sind damit nur die bayrischen Forumsuser gemeint oder alle Bayern überhaupt?
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Das ist eine Anspielung auf Band 12 bzw. den Charakter Bernhard Frank. Da braucht sich niemand angesprochen fühlen.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 20: Die schwimmende Stadt (Hermann Ritter) / Wertung 3 von 5 Sterne

Zur Mitte von Staffel 3 darf wieder Hermann Ritter ran, welcher mit seinem Einstiegsband Nr. 13 (Schatten über Ferrol) zwar einen grundsoliden, aber auch eher unspektakulären Einstand abgeliefert hatte.

Dieses mal verfolgen wir wieder Perrys Gruppe, welche vom Transmitter in einem mysteriösen walzenförmigen Raumschiff abgestrahlt werden, das getarnt im Luftraum des ferronischen Wasserplaneten Reyan schwebt. Der geheimnisvolle Schiffskapitän ist sichtlich irritiert vom Eintreffen von Rhodans Truppe und hat Mühe seinen Bordcomputer davon zu überzeugen die Eindringlinge nicht zu eliminieren. Beim darauffolgenden Verhör beschließen Rhodan und Co. mithilfe von Ras' Teleportationsfähigkeiten zu fliehen. Nur mit unverschämten Glück werden sie von einigen Bewohnern Reyans durch Zerschellen auf der Wasseroberfläche gerettet. Und diese Hilfestellung war auch keine Selbstverständlichkeit, denn Reyan ist ein Pulverfass. Die Bevölkerung hat sich in zwei Gruppen gesplittet – Wasser- und Landbewohner. Die Wasserbewohner wollen im Einklang mit der Natur leben, den Landbewohnern geht es hingegen um eine effiziente Industrialisierung. Man muss den Landbewohnern jedoch zu Gute halten, dass sie unter dem Druck des Hauptplaneten Ferrol stehen, welcher in letzter Zeit die Angewohnheit angenommen hat die Kolonialwelten des Wega-Systems auszubeuten. Doch da haben die Kolonialwelten keine Lust mehr drauf. Es hat sich bereits eine Rebellengruppe gebildet, welche Pläne für kriegerische Handlungen gegen Ferrol schmiedet. Tatsächlich ist dies der Beginn des Dunklen Zeitalters der Ferronen, mit dem sich die Transmitter-Reisenden in den letzten Bänden herumplagen mussten. Somit sieht sich Perry einem moralischen Dilemma ausgesetzt. Soll er die Rebellen über die Konsequenzen ihrer Pläne aufklären, mit der Hoffnung das Dunkle Zeitalter abzuwenden? Ist es rechtens die Zeitlinie derart heftig zu manipulieren? Doch dann kommt alles anders als gedacht.

Auf der Erde plagt Dr. Eric Manoli das schlechte Gewissen. Schließlich war es seine Krebsdiagnose, welche Crest und Co. zur Transmitterreise motiviert hat. Und auch Perry Rhodan und Co. sind bereits seit mehreren Wochen im Transmittersystem verschollen. Eric beschließt das Sol-System nach einem zweiten Transmitter abzusuchen, in der Hoffnung die Vermissten aufzuspüren. Für diese Suche spannt er den schrulligen Hystoriker Cyr Aescunnar und den Mausbieber Gucky ein. Ihre Suche führt sie zur Venus und auf den Saturn-Mond Titan. Noch wissen Eric und Gucky nicht, dass sie ein ganz anderes Problem an der Backe haben.

Auch wenn sich meine Handlungsbeschreibung jetzt recht spannend liest, so hat es Hermann Ritter leider nicht geschafft eben diesen Inhalt spannend herüberzubringen. Band 20 liest sich stellenweise sehr schleppend und ziellos. Vor allem in der ersten Hälfte werden ständig neue Protagonisten eingeführt, von denen einige auch nicht wirklich etwas zur Haupthandlung beitragen. Die Kapitel um den Fischer Telgar und die ruppige Industrielle Teldara hätte man ohne weiteres komplett weglassen können, und es hätte nichts geändert! Auch die Entscheidung Perry Rhodans bezüglich des oben geschilderten Dilemmas ist schon sehr unverschämt. Ich denke man sollte schon darauf achten, dass der Protagonist einer Reihe sympathisch bleibt. Hier scheitert Ritter jedoch dramatisch an der Gutmensch-Persönlichkeit des Protagonisten und lässt Rhodan als absoluten Oberdepp dastehen.
Auch die Manoli-Handlungsebene kann nicht so recht überzeugen, da die Chemie zwischen Eric, Cyr und Gucky hinten und vorne nicht passen will. Die drei Burschen waren stellenweise so nervig und langweilig, dass ich mich quälen musste weiterzulesen. Auch auf die lahme Doctor Who-Anspielung hätte man gut und gerne verzichten können.

Positiv ist hingegen, dass wir hier erstmals einen kleinen Einblick ins Ringen bekommen. Jenen kosmischen Konflikt der noch einen sehr großen Einfluss auf die Handlung von PRN nehmen wird. Aber das und der spannende Showdown des Romans reichen nicht aus um Band 20 zu retten. Hier haben wir den zweiten PRN-Roman, den ich nicht als „Gut“ bezeichenn würde. Ich schwanke zwischen 2,5 und 3 von 5 Sternen. Drücke jedoch ein Auge zu und gebe die höhere Wertung.
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