Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Alles rund um die Neuerzählung der PERRY RHODAN-Saga
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gbg-monteverdi
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von gbg-monteverdi »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 27. Juni 2022, 18:48 Band 42: Welt aus Seide (Oliver Plaschka) / Wertung 4,5 von 5 Sterne
Habe den Band jetzt gelesen und bin seitens der "geheimen Namen" verwundert. Im vorhergehenden Band mussten sie noch Tarnnamen tragen und in diesem ist alles wieder beim alten? Auch das Imperium erkannte sofort Crest. Habe ich irgendetwas überlesen? Danke.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@gbg-monteverdi
Nun, es ist bereits fast ein Jahr her, dass ich diesen Band das letzte mal gelesen habe. Obendrein kümmern mich derartige Detailfragen nicht sonderlich. Ich kann dir bei der Frage also leider nicht weiterhelfen.

LG Sly
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gbg-monteverdi
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von gbg-monteverdi »

kein Problem, ist mir halt nur so aufgefallen. Ich denke, da werden über die Jahre immer mal solche "Feinheiten" auftreten. Schön das du die einzelnen Bände so in einer Kurzform beschreibst. Danke dafür. :st:
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 69: Wächter des Archivs (Michelle Stern) / Wertung: 4 von 5 Sterne

Mit „Wächter des Archives“ liefert Michelle Stern bereits ihren achten Beitrag zu PRN ab, und schließt somit quantitativ zu Christian Montillon auf, womit sich die Beiden den ersten Platz für die bis dato höchste Anzahl an verfassten PRN-Bänden teilen. In diesem Band wird das Tempo bezüglich der Abwicklung der Epetran-Problemantik endlich mal beträchtlich angehoben.

Nach dem Verlust von Onat da Heskmar müssen Perry und Co. einen neuen Wächter des Epetran-Archivs auftreiben, also einen Arkoniden, der die Berechtigung hat, das Archiv zu bearbeiten oder Datensätze zu löschen. Perry vermutet, dass es sich bei Kishori, einem der Faehrl-Meister den er in Band 57 kennengelernt hat, um einen dieser Wächter handelt. Also muss er sich ins Faehrl-Institut einschleichen, um Kontakt zu Kishori aufzunehmen, mit im Schlepptau hat er Belinkhar und Talamon. Alle drei tarnen sich als arkonidische Militärs. Aber Perry beschließt mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Der Naat-Hacker Jeethar und Ishy Matsu werden parallel via Fracht-Container ins Institut geschmuggelt. Jeethar soll seine Hacking-Künste nutzen, um die Extrasinn-Aktivierungsglocke dahingehend zu manipulieren, keine weiteren Erdkoordinaten in zukünftige Hertasonen zu pflanzen. Ferner soll er Einladungsschreiben an die übrigen Erd-Koordinationträger schicken, um diese leichter einfangen zu können. Ishi soll Jeethar bei seiner Arbeit Deckung geben. Dummerweise hat sich Talamons Kumpel Elnatiner mit in den Container geschlichen, da er die Gelehrten des Instituts nach dem Fundort seines Heimatplaneten befragen möchte. Hierdurch verkompliziert sich der Einsatz.

Das wahre Problem kommt jedoch in Gestalt des verbitterten Arkoniden Oront da Tesmet. Dieser befehligt die Schlachtschiffe, welche für die Bewachung des Instituts abkommandiert wurden, seitdem die Taa mit Ishys Hilfe in eine Bau-Sperrzone eindrangen, um eines ihrer heiligen Artefakte zurück zu erlangen. Oront schiebt einen Hass auf das Faehrl-Institut, da seine geliebte Schwester bei der Ark Summia scheiterte und einen Selbstmordversuch unternahm, der jedoch lediglich zu ihren Hirntot führte. Bei seiner Schwester handelt es sich um jene Frau, welche Belinkhars große Rivalin in Band 57 war. Als einer der Faehrl-Lackaffen, ein Kerl namens Torgan da Rufo, Belinkhars Tarnung durchschaut, wittert er seine große Chance Kishori „abzulösen“ und somit die Karrieretreppe raufzufallen. Um dieses Ziel zu erreichen petzt er bei Oront und die Beiden hecken einen Plan aus, um sowohl Belinkhar als auch Kishori abzuservieren.

Jedoch hat niemand mit den Taa gerechnet. Diese sind immer noch damit beschäftigt Teile ihrer Heiligtümer und Kunstwerke aus der Bau-Sperrzone zu retten, auch wenn sie hierfür einen Blutzoll zahlen müssen. Der Taa Zwei-Savquist-Fünf verehrt Ishy Matsu seit ihrer damaligen hilfe als Heldin. Als er ihre Anwesenheit im Faehrl-Institut verspürt, steht für ihn fest, dass Ishy in Schwierigkeiten steckt und er alles dafür tun muss sie zu retten. Hierfür sucht er Hilfe bei seiner Königin.

Erneut gelingt es Michelle Stern einen ihrer besseren Bände abzuliefern. Ich habe ja bereits gesagt, dass das Tempo der Epetran-Handlung mit „Wächter des Archivs“ endlich in die Gänge kommt. Aber auch unabhängig von diesem Pluspunkt liest sich der Band sehr sauber und flüssig. Es ist schön, dass ein altbekannter Schauplatz erneut besucht wird und offene Fragen beantwortet werden. Zusätzlich gibt es auch ein paar spannende Momente. Nervig war nur die Deus Ex Machina gegen Ende, welche in Form von Reg daherkommt, der mal wieder als Retter in letzter Not auftreten darf. Etwas originelleres hätte es schon sein dürfen. Aber unterm Strich ein gelungener 4 von 5 Punkte-Band.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 70: Revolte der Naats (Rainer Schorm) / Wertung: 3 von 5 Sterne

Erneut bekommt PRN einen neuen Autor spendiert. Rainer Schorm sollte sich dauerhaft für die Serie etablieren und gehört dieser Tage sogar zu den Exposé-Autoren. In Revolte der Naats schildert er Atlans nächsten Schritt den Regenten zu stürzen.

Hierfür will Atlan den Heimatplaneten der Naats von der arkonidischen Herrschaft befreien, wofür er erst einmal Sergh da Teffrons Gifttanks unschädlich machen muss, welche die Grundwasserversorgung des Planeten gefährden. Doch das ist nur der erste Schritt, denn das oberste Ziel liegt darin den arkonidischen Gouverneurspalast der Hauptstadt Naatral zu stürmen. Das alles ist freilich leichter gesagt als getan, doch kommt Atlan ein extrem seltenes Unwetterphänomen zu Gute. Die Rede ist vom sogenannten Poorga, einem gewaltigen Sandsturm, welcher jeden Sturm auf der Erde wie ein laues Lüftchen aussehen lässt. Mithilfe des Poorga könnte es möglich werden den Schutzschild des Palasts zu überwinden. Atlan zur Seite stehen Novaal, Granaar und Brendan Caine. Letzterer sollte eigentlich nur als Boxpartner für Atlan mitkommen, um einige arkonidische Wächter abzulenken, Aber Brendan lässt es sich freilich nicht nehmen als humanistischer Helfer im baldigen Konflikt mitzuwirken.

Was Atlan nicht weiß, ist, dass auch Sergh da Teffron im Gouverneurspalast eingetroffen ist. Dieser hatte zuvor Enban da Mortur, und somit auch den Zellaktivator einkassiert. Sergh ist jedoch noch nicht dazu bereit Enban den Aktivator abzuknöpfen, da er erst noch einen Testlauf zur Effizienz des ZA durchführen will. Hierfür infiziert er Enban mit dem Gift der Goldenen. Enban währenddessen stellt mit Freude fest, dass sich sein Extrasinn unerwartet aktiviert hat. Er gehört nämlich zu jenen Hertasonen, bei denen die Aktivierung scheinbar scheiterte. Somit hat er zumindest diese Schmach doch noch überwunden. Jedoch stellt sich sein Extrasinn als größenwahnsinniges A...loch heraus, welcher Enban dazu motiviert den arkonidischen Imperatorenthron zu besteigen – da will aber einer hoch hinaus.
Die gute Theta ist da schon bescheidener. Sie spürt, dass die absolute Trennung zwischen ihr und Sergh da Teffron kurz bevorsteht. Sie trifft Vorkehrungen, um sich im Fall der Fälle rechtzeitig absetzen zu können. Sie will Enban einkassieren, damit sie diesen als Ass im Ärmel gebrauchen kann, um sich etwa bei der Mascantin Pertia ter Galen für vergangene Verfehlungen zu „entschuldigen.“

Revolte der Naats konnte mich leider nicht abholen. Trotz der spannenden Prämisse füht sich der Band zu sehr nach Plätscherei an. Vor allem im Vergleich zum ähnlich gepolten Band 68 „Kampf um Ker'Mekal“ mangelt es mir hier am flotten Schreibstil und kerniger Action. Da hat Uwe Voehl einfach wesentlich besser abgeliefert als Rainer Schorm. Ich verstehe auch nicht, was Brendan Caine hier zu suchen hat. Dieser Charakter passt ja mal gar nicht zu dieser Geschichte und fühlt sich wie ein Fremdkörper an. Außerdem läuft hier alles zu glatt für Atlan ab. Bei Ker'Mekal lief es auch recht glatt für ihn ab, aber dort hatte man zumindest noch den Eindruck, dass sich Atlan anstrengen musste. Aber hier wirkt es eher so, als ob alles in seine Karten spielt und er ein zu leichtes Spiel hat. Das langweilt dann auch entsprechend. Revolte der Naats ist kein Band, den ich ein weiteres mal lesen würde. Vor allem auch nicht deshalb, weil ich mit Band 68 eine deutlich bessere Alternative zur Verfügung habe.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 71: Die Kriegswelt (Christian Montillon) / Wertung: 3 von 5 Sterne

Mit „Die Kriegswelt“ setzte sich Christian Montillon an die damalige Quantitäts-Spitze der Neo-Autoren. Dies hier ist sein neunter Neo, womit er Michelle Stern überholte. Doch Quantität steht leider nicht für Qualität. Obwohl Christian bisher gute Arbeit für Neo abgeliefert hat, holt ihn hier die Exposé-Langeweile von Frank Borschs Epetran-Gedöhns ein, und verpasst ihm einen schwarzen Fleck auf der weißen Weste.

Für Atlan da Gonozal läuft weiterhin alles glatt. Nachdem er den Heimatplaneten der Naats ohne große Verluste von der arkonidischen Herrschaft befreien konnte, steht nun die Eroberung der Kriegswelt Arkon III auf den Plan. Da Atlan Kontolle über Ker'Mekal und somit auch über das Transitionsdämpfer-Schutzsystem hat, welches die Rematerialisierung von Raumschiffen in Planetennähe verhindert, ist er im klaren Vorteil. Und falls das nicht ausreichen sollte, verfügt er ja noch über die übermächtige Konverterkanone, welche die ganze Zeit in der TIA'IR versteckt war.
Somit steht ihm die Mascantin Pertia ter Galen quasi chancenlos gegenüber, auch wenn diese das noch gar nicht weiß.
Pertias Lage wird obendrein vom Regenten verschlechtert, welcher die Rebellion der Naats niedergeschlagen sehen will, und entsprechenden Druck schiebt.
Zu Pertias Glück will Atlan sinnloses Blutvergießen vermeiden. Zu diesem Zweck macht Atlan Pertia ein ungewöhnliches Angebot: Die beiden sollen die Zukunft Arkons in einem Dagor-Duellkampf entscheiden. Der Verlierer soll sich artig ergeben. Beide kennen sich in diesem Kampfsport bestens aus – wer wird gewinnen?

Perry Rhodan kassiert derweil fast alle übrigen Erd-Koordinatenträger ein. Jetzt fehlt nur noch eine Person und diese Gefahr ist endlich gebannt. Besagte Person ist unglücklicherweise Enban da Mortur, der sich, wie wir wissen, in Sergh da Teffrons Gewalt befindet. Atlan teilt seinem Gefährten die Hiobsbotschaft mit. Perry passt sich umgehend an diese unbequeme Wahrheit an, und plant Enban aus Serghs Gewalt zu befreien. Hierfür schlägt er da Teffron zum Schein einen Deal vor. Er verrät ihm den Fundort des Epetran-Archivs, und Sergh soll ihm in Gegenzug dabei helfen mit seinem angeblichen Feind Atlan abzurechnen, sowie die Unsterblichkeit zu erlangen. Sergh fällt zum Teil auf Perrys Täuschung herein, da er tatsächlich glaubt, der Erdling wäre ein machthungriger Gierschlund, wie er selbst. Aber natürlich verschwendet er keinen Gedanken daran seinen Teil der Abmachung einzuhalten. Er will die Epetran-Infos einfach mit Folter aus Rhodan herausquetschen und sich somit an jenem Menschen rächen, der ihn so oft gedemütigt hat.
Natürlich ist sich Perry seines drohenden Schicksals bewusst. Er selbst dient nur als Ablenkungsköder für Sergh. Das eigentliche Rettungskommando für da Mortur setzt sich hingegen aus Reg, Ishy, Talamon und Belinkhar zusammen. Mithilfe von Ihin da Achrans Verbindungen gehen die ersten Phasen von Rhodans Plan auch sauber über die Bühne, jedoch werden er und seine Freunde unglaublich viel Glück benötigen, wenn sie diese Mission tatsächlich überleben wollen.

Auch wenn die Epetran-Handlung endlich in die Schlussphase übergeht, und mit Christian Montillon ein starker Autor in die Runde geht, so konnte mir Band 71 keine Freude bereiten. „Die Kriegswelt“ war für mich genauso langweilig wie Band 70. Epetran plätschert weiter vor sich hin und verbreitet gepflegte Langeweile. Die Tatsache, dass Atlan endgültig zum Gary Stu verkommt, macht die Sache freilich nicht besser. Ich fand es jedenfalls sehr unfair der guten Dagor-Fanatikerin Pertia ter Galen gegenüber, dass sie von Atlan ausgeknockt wird. Atlan hat sich seit seiner Zeit auf der Erde nicht mehr groß mit Dagor befasst, während Pertia jeden Tag ein rigorises Training absolviert. Aber gegen einen Gary Stu ist halt kein Kraut gewachsen. Bitte sei nicht traurig Pertia.
Die andere Handlungsebene ist da schon interessanter. Perrys Gang in die Höhle des Löwen sowie der dazugehörige Einsatz von Reg und Co. werden spannend von Montillon geschildert. Leider wirkt Perrys Himmelfahrtskommando nur wie die sekundäre Handlungsebene. Außerdem hat Rhodan wieder einmal derart viel Glück, dass selbst Gustav Gans vor Neid erblassen würde.
Aber genug davon. Band 71 „Die Kriegswelt“ konnte mich nicht überzeugen. Der Handlung wirkt einfach zu konstruiert und unglaubwürdig. In gewissen Dosen wären diese Elemente ja auch gar nicht so schlimm, bei mir muss keineswegs alles 100 %ig logisch sein, oder so. Aber in Band 71 wurde es nun wirklich übertrieben. Und das Epetran-Gehampel ist einfach langweilig. 3 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 72: Epetrans Vermächtnis (Robert Corvus / Oliver Plaschka) / Wertung: 5 von 5 Sterne

Mit dem Finale für Staffel 7 hat man sich etwas Neues ausgedacht, denn erstmals beteiligen sich zwei Autoren für einen PRN-Band. Ob die Zusammenarbeit von Robert Corvus und Oliver Plaschka etwas tolles zustande gebracht hat? Na auf alle Fälle! Tatsächlich ist Band Nr. 72 das Highlight der siebten Staffel, welche doch teilweise sehr frustrierend zäh ausgefallen ist, und eine Menge Geduld und guten Willen vom Leser verlangte.

Perry Rhodan hatte mal wieder mehr Glück als Verstand. Die Ankunft der kobaltblauen Walze, welche den Regenten zur Wallfahrt nach Arkon bzw. zur Elysischen Welt abholen kommt, diente ihn als perfekte Ablenkung, um den Zugriff Sergh da Teffrons zu entfliehen. Die darauf folgende Hetzjagd führt Perry als blinden Passagier in eben jenes Walzenraumschiff. Zu verdanken hat er seine Mitfluggelegenheit einem Ilt-Mädel namens Isira, welche von der Elysischen Welt stammt, und in Perry den Abgesandten des vergangenen arkonidischen Imperators Pathis I sieht. Es stellt sich heraus, dass es sich bei der Elysischen Welt wohl um die andere Hälfte von Tramp handelt, und somit auch von Ilts bewohnt wird. Im Gegensatz zu den Ilts auf Wanderer, führen diese Ilts jedoch kein schönes Leben. Sie werden von den Kampfdrohnen des Androiden Separei gehetzt, und verrohten über die vergangenen Jahrtausende hinweg zu hartgesottenen Kriegern, welche nur noch von Arkon entkommen wollen – koste es was es wolle. Wieder einmal muss Perry improvisieren, um die bizarre Situation zu überleben. Zu seinem Glück, hat ihm der Eingriff aus Insinglass XIV eine Immunität gegen telepathische Gedankenlesekunst verpasst. Somit bleiben die Ilts auf ihrer Mutmaßung sitzen, dass Perry in der Tat ein Abgesandter ihres Verbündeten Pathis I ist. Doch das bedeutet auch, dass sich Perry am baldigen Krieg gegen Separei beteiligen muss.

Auch der Regent hat seine Probleme mit dem merkwürdigen Androiden Separei. Eigentlich freute sich der Regent, als er erkannte, dass es sich bei der Elysischen Welt wahrscheinlich um das Werk des Geistwesens ES handelt. Dies könnte dem Regenten die Chance geben ein Bündnis mit ES gegen die feindlich Allianz einzugehen. Doch er erkennt schnell, dass der erste Eindruck trügte. Separei und dessen Aggressivität passen einfach nicht ins Bild von ES. Glücklicherweise hat der Regent einige technische Gadgets in Petto. Diese offenbaren ihm, dass Separei einen Duplikator besitzt und heimlich eine Klon-Schablone vom Regenten kreierte. Das findet der Regent freilich nicht so dufte, und schickt sich an die unautorisierte Schablone seiner selbst zu beseitigen, sowie die schmutzigen Geheimnisse von Separei und der Elysischen Welt aufzudecken. Ob er dabei Erfolg haben wird?

Eine dritte Handlungsebene versetzt uns in die ferne Vergangenheit des Arkon-Systems. Epetran da Ragnaari ist der Ka'Marentis, also der oberste Wissenschaftler und Gelehrte der Arkon-Systems. Diesen Rang kleidet Epetran auch völlig zurecht. Er hat jedenfalls genügend Schneid, um der traurigen Wahrheit ins Gesicht zu blicken, dass sich die Arkoniden langsam aber sicher in eine Phase des kulturellen Zerfalls begeben. Um die Erkenntnisse der arkonidsichen Hochkultur zu bewahren, erschuf er ein umfassendes Datenarchiv. Dummerweise führt sich der hochintelligente Epetran wie ein arroganter Kotzbrocken auf, und hat sich entsprechend viele Feinde gemacht. Seine Datenarchive werden zerstört, und Epetran selbst entgeht nur knapp einem Mordanschlag. Seine Rettung hat er den beherzten Eingreifen seines Sohnes Separei zu verdanken. In weiser voraussicht, hat Separei im Geheimen eine weitere Kopie von Väterchens Datenarchiv angefertigt.
Der damalige arkonidische Imperator Tutmor VI schickt Epetran ins Faehrl-Institut auf Iprasa, um diesen einerseits aus dem Visier der Attentäter zu nehmen, und damit Epetran andererseits den massiven Erfolgseinbruch des Instituts beheben möge. Die Aktivierung des Extrasinns hat nämlich nur noch eine Erfolgsqote von 25 %. Darüber hinaus sterben sehr viele der gescheiterten Hertasonen. Dies darf freilich nicht mehr so weitergehen. Vater und Sohn haben also alle Hände voll zu tun.

Endlich macht PRN wieder richtig viel Spaß! Der „Sense of Wonder“ in Band Nr. 72 ist bemerkenswert hoch angesetzt, alle drei Handlungsebenen sind gleichermaßen spannend und es wird einfach unglaublich viel Gedankenfutter serviert.
Negative Kritik ist schwer zu finden. Hier und da bin ich über einige ausuferndere Erklärungen gestolpert, aber die waren bei weitem nicht so schlimm, wie von anderen Bänden gewohnt und beeinträchtigen das positive Gesamtbild nicht wirklich.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mich seinerzeit die Gore-Szene gegen Ende ziemlich kalt erwischt hatte. Heutzutage bin ich da wohl abgehärteter und habe bei der Stelle keinen Schrecken mehr davongetragen.^^ Aber wei dem auch sei. Es ist ein toller Band. Die Kooperation zweier Autoren hat hier wunderbar funktioniert. Fünf von Fünf Sterne für Robert und Oliver!
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Robert Corvus
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Robert Corvus »

Vielen Dank für die freundliche Besprechung!
Meine Erinnerung an den Inhalt dieses Doppelbands ist etwas verblasst. Ich habe noch ein ungefähres Gespür für die Vater-Sohn-Dynamik ...
Sly Boots Returns hat geschrieben: 14. September 2023, 18:31 Die Kooperation zweier Autoren hat hier wunderbar funktioniert.
An die Zusammenarbeit mit Oliver erinnere ich mich dagegen in recht deutlichen Schlaglichtern. Ich weiß noch, dass ich meinen Teil der Manuskripte nicht bei mir zu Hause geschrieben habe, sondern in meinem Elternhaus, wo ich einige Wochen zu Besuch war. Ich habe das Bild vor Augen, wie ich dort in der Küche saß und mit Oliver telefoniert habe, wobei es um physikalische Effekte auf einer Halbwelt ging. Insbesondere darum, was passiert, wenn man von der Wölbung kommend auf die Schnittfläche wechselt - wo liegt das Gravitationszentrum einer solchen Welt? In welche Richtung wird man je nach Standort gezogen, wo befindet sich subjektiv "unten"?
Wie wir das in den Geschichten gelöst haben, weiß ich aber nicht mehr ...
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 73: Die Elysische Welt (Robert Corvus / Oliver Plaschka) / Wertung: 3,5 von 5 Sterne

Staffel 8 knüpft direkt an das Finale der letzten Staffel an, womit auch das Gemeinschaftswerk von Robert Corvus und Oliver Plaschka weitergeführt wird. Leider kann „Die Elysische Welt“ nicht mit dem tollen Vorgängerband mithalten, aber ich greife vor.

Für den auf der Elysischen Welt gestrandeten Perry Rhodan wird es brenzlig. In der verzweifelten Hoffnung ihre Freiheit von dieser Gefängnis-Halbwelt zu erlangen, ziehen die Ilts gegen Separei und dessen Drohnenarmee in den Krieg. Perry soll mitkommen und seinen Beitrag leisten. Die Ilt Isira hofft auf eine bessere Lösung des Konflikts, und schiebt Perry das Holobuch von Pathis I zu. Dieses soll er Separei zukommen lassen, um eben diesen zu besänftigen. Doch der hasserfüllte Ilt-General Etele hat andere Pläne für Perry vorgesehen.

Der Regent bzw. Regnal-Orton, wie er in wahrheit heißt, entdeckt während der Suche nach seiner Duplikator-Schablone eines der dunklen Geheimnisse der Elysischen Welt. Die arkonidischen Imperatoren werden keineswegs wiederbelebt und als unsterbliche Berater eingesetzt. Stattdessen dienen deren Leichname lediglich als Staubfänger in den Katakomben von Separeis Festungsstadt. Regnal ist wenig erfreut über seine Entdeckung und stellt den hinzukommenden Separei zur Rede. Bevor dieser eine Erklärung abgeben kann, kommt es jedoch zum Angriff der Ilts. Regnal-Orton nutzt das Chaos, um sich von Separei abzusetzen, und entdeckt ein weitere Geheimnis. Separei hat die ursprünglichen Drohen der Elysischen Welt deaktiviert und gegen seien eigenen ersetzt. Er reaktiviert eine der Originaldrohen zu seiner Unterstützung, und muss wenig später mit Schrecken feststellen, dass die Elysische Welt von Ilts bewohnt wird. Dies ist ein massiver Regelbruch von Seiten ES, da sowohl Regnals Gruppierung, als auch die verhasste Allianz die Ilts als hochgefährliche Plage betrachten, welche gnadenlos ausgerottet gehört. Regnal-Orton erkennt, dass es für ihn auf der Elysischen Welt nichts zu gewinnen gibt.

In ferner Vergangenheit hat Separei seinen Heldenmut zur Rettung seines Vaters Epetran da Ragnaari teuer bezahlt. Sein Körper wurde von dem Attentäter-Androiden in zwei Hälften zerrissen, und sein ungeborenes Baby wurde während des Kampfes im Mutterleib getötet. Epetran schaltete schnell und hat das Gehirn seines Sohnes in sein liebstes Studienobjekt gepflanzt, einen mysteriösen Spinnen-Roboter, der aus dem unerforschten Leerraum zwischen Thantur-Lok und der Milchstraße stammt. Tatsächlich gelang es Epetran hierdurch Separeis Leben zu retten. Dummerweise wird Robotertechnologie derzeit im Imperium verpönt, da einige Gruppierungen danach streben den arkonidischen Imperator durch einen Roboter zu ersetzen. Somit ist Separei gezwungen seine neue Existenz als relativ unsterblicher Cyborg geheimzuhalten. Dies bedeutet auch, dass er den Kontakt zu seiner Frau und seinem Freundeskreis abbrechen muss.

Noch während Separeis „Beerdigung“ platzt Imperator Tutmor VI herein, und beauftragt seinen Ka'Marentis Epetran mit einer neuen Mission. Aus der großen Leere des Abgrunds trudelt nämlich ein Himmelskörper ins Arkonsystem. Der Imperator will, dass Epetran den mysteriösen Halbplaneten ins Arkon-Sonnensystem integriert, damit er, Tutmor VI, für immer in die Geschichtsbücher der Arkoniden eingehen möge. Die Zeit drängt jedoch, denn wenn die Flugbahn der Halbwelt nicht angepasst wird, wird sie in etwa sieben Monaten in der Sonne Arkons vergehen.
Epetran weiß, dass ihn der Tod droht, wenn er den Wunsch seines Imperators nicht erfüllen kann. Glücklicherweise hat er ja noch Separei zur Seite, der ihn bei den kommenden wissenschaftlichen Herausforderungen unterstützen kann. Allerdings macht sich Epetran sorgen um die Psyche seines Sohnes. Dieser scheint nicht akzeptieren zu wollen, dass er nun die Existenz eines Cyborgs fristet.

Auch wenn sich meine Beschreibung jetzt sehr spannend anhört, so kann Band 73 leider nicht so recht zünden. Der Löwenteil geht definitiv an die Handlungsebene von Epetran und Separei in ferner Vergangenheit. Diese beschäftigt sich in erster Linie mit der Erkundung der Halbwelt und dessen Herrichtung als neuer Bestandteil des Arkon-Sonnensystems. Leider ist das bei weitem nicht so interessant, wie es den Anschein hat. Das interessanteste an dieser Handlungsebene ist noch Separeis Existenz als Cyborg, welche hier spannend geschildert wird. Die herumgurkerei auf der Halbwelt wirkte hingegen überraschend fade.
Da ärgerte es mich doppelt, dass die Handlungsebenen von Perry Rhodan und Regnal-Orton fast schon unverschämt kurz ausfallen, obwohl diese doch wesentlich aufregendere Geschehnisse schildern und neue Einblicke bieten. Hätte man hier besser ausbalanciert, dann hätte vielleicht auch aus Band 73 ein Knaller wie Band 72 werden können. Aber nichtsdestotrotz haben wir es immer noch mit einem guten, soliden Band zu tun. Die Erwartungshaltung nach dem hervorragenden Band 72 war halt auch sehr hoch. 3,5 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 74: Zwischen den Welten (Rüdiger Schäfer) / Wertung: 4,5 von 5 Sterne

Mit Band 74 haben wir endlich das wirkliche Ende der Epetran-Handlung erreicht. Rüdiger Schäfer darf zum vierten mal ran, und nutzt die Gelegenheit seine bislang beste Arbeit abzuliefern.

Perry Rhodan und Regnal-Orton haben es geschafft von der Elysischen Welt zu entkommen. Letzterer nutzt das Walzenraumschiff, wodurch er sich endlich den langersehnten Rang des Imperators verdient hat. Doch ob die Herrschafft von Masgar I, wie er sich nun nennt, eine erfolgreiche sein wird, muss sich erst noch zeigen. Da gibt es schließlich noch einen gewissen Sergh da Teffron, welcher nun umso mehr um sein Leben fürchtet, nun da der Regent zum Imperator aufgestiegen ist. Sergh befürchtet jedenfalls das Schlimmste, als er von Masgar I zum Gespräch beordert wird. Doch Sergh ist nicht der Typ Mann, welcher sich kampflos geschlagen gibt.

Perry Rhodan gelingt die Flucht mit Separeis uralter Leka-Disk. Allerdings wird er beinahe von arkonidischen Militärs bzw. Serghs Handlangern einkassiert. Nur Regs und Shanekas Eingreifen mithilfe der RANIR'TAN verhindert seine Gefangennahme. Die Fluchtsprünge führen den Kugelraumer irgendwo in den Leerraum, wo ja die ominösen Sternenteufel ihr Unwesen treiben sollen. Schlimmer noch, mussten durch die überhastete Flucht Ishy Matsu, Belinkhar, Talamon, Elnatiner und Brendan Cayne im Arkon-System zurückgelassen werden.
Durch die waghalsigen Flucht-Transitionssprünge ist die RANIR'TAN jetzt erst mal lahmgelegt, doch wie es der Zufall so will, befindet sich der Kugelraumer in der Nähe einer bizarren mechanischen Konstruktion. Perry, Reg und einige Naat-Kumpels machen sich auf das Gebilde zu erforschen – und machen eine erstaunliche Entdeckung! Diese wird Klarheit in einige alte Legenden der Arkoniden bringen.

Jetzt da ein neuer Imperator ernannt wurde, sind Atlans Revolutions-Pläne zum scheitern verurteilt. Ihin da Achran und Pertia ter Galen regen die Flucht an, doch Atlan wäre nicht Atlan, wenn er nicht noch ein letztes Ass im Ärmel hätte. Die Rede ist von Theta, welche er auf Naat einkassiert hat, und die er jetzt zum neuen Imperator mogeln möchte, um einen Konflikt zwischen Masgar I und Sergh da Teffron zu provozieren – ob das klappt?

Mit „Zwischen den Welten“ konnte Rüdiger Schäfer endlich mal zeigen, was er drauf hat. Der Band macht einfach Spaß. Er liest sich sauber, flüssig und spannend. Obendrein werden einige Handlungsstränge zu einem befriedigenden Ende gebracht. Der einzige Grund, warum ich hier keine Maxiamlwertung springen lasse, ist die ärgerliche Demystifizierung der Separei-Tragödie. Separeis Identität als Epetrans Sohn ist etwas, was im Strudel der Zeit verloren ging – sogar für Separei selbst. Lediglich der Leser weiß um seine Identität. Doch in Band 74 berichtet Rhodan seinen Freunden über die Geschehnisse auf der Elysischen Welt und erklärt auch alles über Separeis Schicksal. Ein Wissen, was ausschließlich für den Leser, sowie den seit langem verstorbenen Epetran da Ragnaari bestimmt ist. Rhodan kann und soll Separeis Identität gar nicht kennen. Hier wäre es schön gewesen, wenn Schäfer die Kommunikation mit Robert Corvus und Oliver Plaschka gesucht hätte, um diesen groben Fehler zu vermeiden. Ich hoffe mal, dass Rüdiger im Exposé mehr Fingerspitzengefühl zeigt, und nicht wieder eine mühevoll aufgebaute Tragödie anderer Autoren negiert. Trotzdem ein toller Band und verdiente 4,5 von 5 Sterne.
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