Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

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RolfK
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von RolfK »

dandelion hat geschrieben: 7. Mai 2022, 21:32
Sehr interessant finde ich die Details der lemurischen Besiedlungsgeschichte in Andromeda.
Mit diesem Teil des Hefts werde ich nicht warm. Wir wissen aus der Geschichte der Maahks, dass sie nach einem Jahrhunderte währenden Krieg aus Andromeda in die Milchstraße flohen, nicht etwa in einen anderen, den von den Lemurern/Tefrodern weit genug entfernten, Teil der riesigen Andromeda-Galaxis. Mit dem hier gezeichneten Bild der heimlichen oder zumindest unauffälligen dezentralen Besiedlung Andromedas durch die Lemurer/Tefroder kann ich das nicht in Einklang bringen.
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Richard
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Richard »

Askosan hat geschrieben: 8. Mai 2022, 08:30
oneiros hat geschrieben: 7. Mai 2022, 23:47Und wo war damals eigentlich die Zeitpolizei?
Die Zeittransmitter der MdI scheinen mit „Kontinuumdämpfern“* ausgestattet gewesen zu sein, sodass die Uleb diese Aktivitäten nicht orten konnten.

Ausserdem wurden die Zeitreisen der MdI durch den ganjasischen „Zeitläufer“ gestört, was im aktuellen Roman ja auch angedeutet wird.


* Der "Kontinuumdämpfer" wurde im Silberband 36 erwähnt. Das war wohl eine nachträgliche Glättung der Storyline.
Es gab dann auch mal die Aussage, dass bei der Zeitstation auf Pigell diese Dämpfer beschädigt waren (letztlich durch die Aktivitäten der dort aktiven Genmodulatoren ) und dass diese Aktivitäten von den Zeitpolizisten dann registriert wurden. Ich weiss leider nicht mehr wo ich das gelesen habe.
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von ParaMag »

Richard hat geschrieben: 8. Mai 2022, 11:04
Askosan hat geschrieben: 8. Mai 2022, 08:30
oneiros hat geschrieben: 7. Mai 2022, 23:47Und wo war damals eigentlich die Zeitpolizei?
Die Zeittransmitter der MdI scheinen mit „Kontinuumdämpfern“* ausgestattet gewesen zu sein, sodass die Uleb diese Aktivitäten nicht orten konnten.

Ausserdem wurden die Zeitreisen der MdI durch den ganjasischen „Zeitläufer“ gestört, was im aktuellen Roman ja auch angedeutet wird.


* Der "Kontinuumdämpfer" wurde im Silberband 36 erwähnt. Das war wohl eine nachträgliche Glättung der Storyline.
Es gab dann auch mal die Aussage, dass bei der Zeitstation auf Pigell diese Dämpfer beschädigt waren (letztlich durch die Aktivitäten der dort aktiven Genmodulatoren ) und dass diese Aktivitäten von den Zeitpolizisten dann registriert wurden. Ich weiss leider nicht mehr wo ich das gelesen habe.
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Askosan
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Askosan »

Im Silberband 36 wird es so dargestellt:

"Diese Vorrichtungen, nennen wir sie Kontinuumdämpfer, verhinderten, dass ihre Zeitreisen registriert werden konnten. Durch die Tätigkeit der Poler dürften die Kontinuumdämpfer der Zeitstation Pigell in Mitleidenschaft gezogen worden sein..."
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Eventhorizon
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Eventhorizon »

Wim Vandemaan schrieb mit „Haus der Maghane“ den lang erwarteten, aber inhaltlich doch überraschenden Hintergrundroman zu Soynte Abil.

Was geboten wird, reicht über eine individuelle Lebensgeschichte deutlich hinaus. Wim Vandemaan nützt die Gelegenheit, um der knalligen, aber schematischen MdI-Superschurken-Story aus den 1960er Jahren einen tragfähigen Grund zu geben. Dabei geht er einen anderen Weg als Rainer Castor (wobei ich nur einen überschaubaren Teil des Castorschen Werkes kenne). Hätte dieser so einen Roman zu schreiben gehabt, wir wären mit Namen und Daten geflutet worden. Dabei wären uns ausgetüftelte Erklärungen und Verknüpfungen zu irgendwelchen, im Laufe der Jahrzehnte angefallen Bemerkungen irgendwo in der Serie aufgetischt worden, die für die Dramaturgie und die erzählerische Gegenwart gar nicht nötig gewesen wären. Wenn man so will, liegt darin die Tragik von Rainer Castors Wirken. Die immer mehr ansteigende Kompliziertheit seiner Faktenkonstruktionen bei abnehmender erzählerischer Ergiebigkeit und dramaturgischer Notwendigkeit.

Hier scheint mir der von Wim Vandemaan beschrittene Weg viel ergiebiger und eleganter. In dem er uns eine 13000 Jahre alte Episode aus dem Leben Soynte Abils erzählt, vermittelt er uns ganz beiläufig sehr viel mehr. Wir erfahren über Soynte Abils Position als Diplomatin der MdI gleichzeitig sehr viel und hochinteressantes darüber, wie ein paar lemurische Flüchtlinge zur vorherrschenden Macht in Andromeda werden konnten. Kluge Bemerkungen zu Macht und Diplomatie zeigen an, wie weit sich die Serie von ihren einfach strukturierten Politikklischees der 1960er Jahre entfernt hat.

Wir erfahren etwas darüber, wie eine Szientokratie zur blanken Tyrannei wurde. Geschickt wählt der Autor einen Zeitpunkt wenige Jahrzehnte vor dem Beginn der Rebellion der sechs Meister. Nicht Fakten und Verläufe irgendwelcher Geschichten von anno dunnemals bietet der Roman, sondern Einsicht in die Ursachen der Gegenwart. Soytne Abil, Comden Partan und ganz hintergründig Mirona Thetin, werden als Persönlichkeiten, aber auch als, ja, „Faktoren“ der Politik sichtbar. Die kommenden Bruchlinien zwischen ihnen zeichnen sich deutlich ab.

In den letzten Kapiteln zeigt uns der Exposéautor emblematisch verschlüsselt einen Ausblick in die Zukunft. Er bettet die vergangene MdI-Handlung in die kosmischen Konflikte des laufenden oder sogar des kommenden Zyklus ein.

Vermutlich werden wir später noch häufig auf diesen Roman zurückkommen, weil hier Entwicklungen angedeutet werden, die wir noch gar nicht absehen können. Dieser Roman hat mir aus mehreren Gründen gut gefallen, vor allem da, wo er mit künstlerischem Augenmaß Erzählen, Erklären und Verschlüsseln zusammenbringt.
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Ce Rhioton »

Oder in einem Satz:
Wim Vandemaan ist ein Meister der Inspiration. :st:

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Eric_Manoli
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Eric_Manoli »

Eventhorizon hat geschrieben: 8. Mai 2022, 17:06 Dieser Roman hat mir aus mehreren Gründen gut gefallen, vor allem da, wo er mit künstlerischem Augenmaß Erzählen, Erklären und Verschlüsseln zusammenbringt.
:st:
Das ist der Weg.
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Troll Incorporation
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Troll Incorporation »

joa ... ganz netter Roman,
aber wenn ich ehrlich bin, hat mich das Haus der Maghane nicht mehr wirklich interessiert.
Denn der Roman kommt für mich 30 Wochen zu spät.
Wäre er damals irgendwann 5 bis zehn Romane nach 3125 erschienen, ware ich hocherfreut gewesen.
So hatten wir 6 Monate die Möhre mit der Aufschrift "MDI" vor der Nase.
Jetzt hab ich einen Bissen (aber auch nur einen Bissen) der Möhre erhaschen können ... und ich musste feststellen: Jetzt schmeckt sie mir nicht mehr. <_<
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nanograinger
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von nanograinger »

Eventhorizon hat geschrieben: 8. Mai 2022, 17:06 Was geboten wird, reicht über eine individuelle Lebensgeschichte deutlich hinaus. Wim Vandemaan nützt die Gelegenheit, um der knalligen, aber schematischen MdI-Superschurken-Story aus den 1960er Jahren einen tragfähigen Grund zu geben. Dabei geht er einen anderen Weg als Rainer Castor (wobei ich nur einen überschaubaren Teil des Castorschen Werkes kenne). Hätte dieser so einen Roman zu schreiben gehabt, wir wären mit Namen und Daten geflutet worden. ...
Danke, da kann ich nur völlig zustimmen.

Anders ausgedrückt: Nach knapp 60 Jahren und unzähligen Versuchen, das Regime der MdI in irgendeiner Weise zu plausibilisieren, scheint nun eine Grundlage geschaffen, aus der die Geschichte Andromedas nach der Ankunft der Lemurer zumindest halbwegs verständlich erscheint. Und da du Rainer Castor ansprichst: Man vergleiche diesen Roman mit Castors Erstling "MATERIA" (Band 1973), in der er die Geschichte der Erranten erzählt (natürlich verknüpft mit allem, was jemals auch nur annähernd in Andromeda in Bezug stand).

Ganz abgesehen davon, dass man nun versteht, wie Soynte Abil im Großen und Ganzen tickt, wird mit diesem Roman und den in Bezug stehenden Romanen 3058, 3155 (Drittes Galaktikum, das über die Milchstraße hinausgreifen möchte) und 3164 (der Kammerherr und Sorgore Sageese war vor 13.000 bereits in Andromeda tätig) deutlich, wie langfristig die Planung der Expokraten angelegt ist. Ich schätze mal, dass der "Fahrplan" bereits bis 3399 und evtl. darüber hinaus reicht. Wir scheinen mal wieder am Beginn einer "langen Erzählung" zu stehen.

Ich hatte eigentlich erwartet, dass der Chaoporter sich mit 3199 wieder auf den Weg macht, aber inzwischen bin ich mir nicht sicher, ob das Teil nicht noch länger in der MS strandet, mit unabschätzbaren Implikationen.
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nanograinger
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von nanograinger »

dandelion hat geschrieben: 7. Mai 2022, 21:32...
Irritierend war aber für mich die Aussage, daß den übrigen Meistern bekannt war, daß es sich bei Faktor I um eine Frau handelte. Das hatte ich nicht in Erinnerung.
Aus welcher Stelle des Romans leitest du das ab?
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dandelion
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von dandelion »

nanograinger hat geschrieben: 8. Mai 2022, 20:17
dandelion hat geschrieben: 7. Mai 2022, 21:32...
Irritierend war aber für mich die Aussage, daß den übrigen Meistern bekannt war, daß es sich bei Faktor I um eine Frau handelte. Das hatte ich nicht in Erinnerung.
Aus welcher Stelle des Romans leitest du das ab?
Habe ich wohl zeitlich falsch eingeordnet. Die "sie-Form" in Bezug auf Faktor I wurde in einem Gespräch zwischen Abil und DAN auf Seite 48 verwendet, aber das war ja nicht in der Vergangenheit. Eine andere Textstelle habe ich jetzt im Schnelldurchgang nicht mehr gefunden.
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Richard
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Richard »

Troll Incorporation hat geschrieben: 8. Mai 2022, 19:54 ...
So hatten wir 6 Monate die Möhre mit der Aufschrift "MDI" vor der Nase.
Jetzt hab ich einen Bissen (aber auch nur einen Bissen) der Möhre erhaschen können ... und ich musste feststellen: Jetzt schmeckt sie mir nicht mehr. <_<
Nun ... ich habe bereits von beginn an angenommen, dass sich einige Leute vom "Aufkleber" MDI zu viel erhoffen und daher die Erwartungshaltungen entsprechend (viel zu) hoch geschraubt wurden. Dass nun einige einige/viele dieser Leute etwas entaeuscht sind wundert mich daher nicht. Letztlich ist diese Erwähnung bzw. Involvierung von MDI(s) auch nur eine Abart von Namedropping (hier handelt es sich halt um eine "Herscherclique" und nicht um einen konkreten Namen ... aber das kommt in meinen Augen auf das selbe raus).
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Fünfte Kolonne
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Fünfte Kolonne »

Deswegen frage ich mich ja auch immer was das soll. "Altleser" fühlen sich verschaukelt oder enttäuscht, weil das Geheimnisvolle der MDI banalisiert und damit entwertet wird. Und "Neuleser" können mit dem Thema sowieso nichts anfangen. Statt dauernd irgendwelche ollen Kamellen aufzuwärmen und damit zu enttäuschen sollten die Autoren doch eher was Neues bringen.
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dandelion
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von dandelion »

RolfK hat geschrieben: 8. Mai 2022, 10:19
dandelion hat geschrieben: 7. Mai 2022, 21:32
Sehr interessant finde ich die Details der lemurischen Besiedlungsgeschichte in Andromeda.
Mit diesem Teil des Hefts werde ich nicht warm. Wir wissen aus der Geschichte der Maahks, dass sie nach einem Jahrhunderte währenden Krieg aus Andromeda in die Milchstraße flohen, nicht etwa in einen anderen, den von den Lemurern/Tefrodern weit genug entfernten, Teil der riesigen Andromeda-Galaxis. Mit dem hier gezeichneten Bild der heimlichen oder zumindest unauffälligen dezentralen Besiedlung Andromedas durch die Lemurer/Tefroder kann ich das nicht in Einklang bringen.
Das passt nicht recht zusammen, zumindest zeitlich nicht. Die eher im Verborgenen durchgeführte Besiedlung ist aber für mich nachvollziehbar, schließlich waren die Lemurer Flüchtlinge und wohl kaum daran interessiert, sofort in neue große Auseinandersetzungen verwickelt zu werden.
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Tennessee
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Tennessee »

Fünfte Kolonne hat geschrieben: 8. Mai 2022, 23:18 Deswegen frage ich mich ja auch immer was das soll. [...] weil das Geheimnisvolle der MDI banalisiert und damit entwertet wird. [...]
Salut Fünfte Kolonne,

ich bin mir gar nicht mal sicher, ob die MdI bzw. das Geheimnisvolle an ihnen hier banalisiert werden. Zugegeben, ich habe den Roman nicht gelesen, aber zum Beispiel die Gedanken von Eventhorizon zeigen ja, mit welchen intellektuellen und auch literarischen Glanz- und Hochleistungen in diesem Roman gearbeitet wird. Da ist man, meine ich, weit entfernt von Banalisierungen, ganz im Gegenteil. (Wobei ich glaube zu wissen, was du meinst.)

Der "Mythos MdI" wird ja hier etwas stärker konkretisiert, aber damit auch entmystifiziert; es ist ein bisschen so wie die Erkenntnis, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt; es ist letztendlich ein aufklärerisches Prinzip, das diesem Roman bzw. dieser Geschichte inne wohnt.
Ich stelle mir aber die Frage, ob es weise ist, dies so zu tun. Zum einen wird nun das Erzählnetz, aus dem man schöpfen kann, durch diese retcon-Elemente noch engmaschiger, widerspruchsanfälliger und schwerfälliger; zum anderen tut es m.E. einer Serie, die so lange existiert und die sich im Laufe ihrer Erzählzeit einige eigene, und paradoxerweise gerade in ihrer Undeutlichkeit PR-definierende, Serienmythen geschaffen hat, nicht gut, wenn diese entmystifiziert werden.
Sicher, es wird von Leser zu Leserin natürlich individuell anders sein, aber solche Serienmythen werden von uns Lesern sehr oft emotional gefüllt und machen dadurch auch einen Teil des ungewissen Staunens aus - eben gerade, weil sie vage bleiben und eben ein Mythos bleiben. KNF sprach vor vielen Jahren mal von einer nicht exakt beschreibbaren PR-Stimmung innerhalb der Serie. Ich glaube, dass solche, bewusst vage bleibenden, PR-typischen Mythen ein Teil einer solchen Stimmung ausmachen.

Ob diese Konkretisierung oder Entmystifizierung nun vielleicht eine Entwertung ist oder einer Bereicherung, das wird wohl jeder für sich selbst entscheiden müssen. Das ist wie mit dem Weihnachtsmann: Ich bin mir sicher, dass ich eines Tages sein Haus am Nordpol besuchen werde. *grinst wie eine satte Katze*

lg
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von AARN MUNRO »

Kritikaster hat geschrieben: 7. Mai 2022, 15:49 Ich kenne die MdI nur aus der Erstauflage von damals aus dem gleichbenamten Zyklus. Und gehöre zu der Fraktion, die da sagt: Man hätte die Meister so geheimnisvoll (verschwommen) belassen sollen. Die jetzt nachgeschobenen Konkretisierungen nehmen ihnen viel von der Faszination, die sie damals für mich hatten. Den vorliegenden Roman habe ich deshalb auch nur mit einem gewissen Widerwillen gelesen. 8-)
P.S.: Wurde damals auch schon gegendert? Gab es die Meisterin tatsächlich? Oder war Mirona eher Frau MdI?
Es gab ja auch keine Steuerungs- Hologramme in Raumschiffen, wie jetzt aber erzählerisch für die Vergangenheit oft nachgeschoben wird.
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von AARN MUNRO »

Kritikaster hat geschrieben: 7. Mai 2022, 21:25
ZEUT-42 hat geschrieben: 7. Mai 2022, 20:02 Ich sehe die überlebende MdI inzwischen als eine (wahrscheinliche) Haupthandlungsträgerin im Zyklus ab 3200.
Wenn sie als begabte Diplomatin gut geschildert würde, könnte das tatsächlich ein Gewinn für die Handlungsführung sein. Aber ihre Vergangenheit als MdI sollte man dann aus den oben erwähnten Gründen und weil es nur noch Ballast wäre ganz schnell zu den Akten legen. 8-)
Man sollte ohnhin endlich mal alle MDI zu den Akten legen.Es wurde ohnehin nie geklärt, wie quasiunsterbliche Wesen, die jahrzehntausende lang übervorsichtig und hochtechnisch geschützt agieren, so schnell von den paar Terranern abgeräumt werden konnten.Ist im Nachhinein so was von unwahrscheinlich. Aber vielleicht hatten sie keine richtigen Gegner mehr, wurden zu müde, unvorsichtig oder zu arrogant.Ich weiß es nicht. Vielleicht waren es alles Duplos und die echten MDI machen gerade zehntausend Jahre Urlaub.* :D

* Und kommen in drei Zyklen wieder, um mit geheimen Geheimwaffen die Macht in Karahol wieder an sich zu reißen.(Und mit noch geheimeren Geheimwaffen). :lol:
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Askosan »

dandelion hat geschrieben: 8. Mai 2022, 23:53Das passt nicht recht zusammen, zumindest zeitlich nicht. Die eher im Verborgenen durchgeführte Besiedlung ist aber für mich nachvollziehbar, schließlich waren die Lemurer Flüchtlinge und wohl kaum daran interessiert, sofort in neue große Auseinandersetzungen verwickelt zu werden.
Perry & Co. waren durch den Zeitsprung (49.488 v. Chr.) im „MdI-Zyklus“ ja genau in dieser Kriegsphase aktiv. Sie hatten die Lage sowohl in der Milchstraße als auch in Andromeda erkunden können. Die Maahks waren vor der Ankunft der Lemurer die dominierende Macht in Andromeda.

Ärgerlich finde ich es, weil völlig unnötig, wenn faktische Aussagen aus dem „MdI-Zyklus“ konterkariert werden. Im aktuell Roman steht beispielsweise:

"Ihren Siedlungsgewohnheiten treu, die sie im Laufe der Jahrzehntausende in Apsuhol herausgebildet hatten, suchten sich die Lemurer der Ersten Ankunft nicht den einen zentralen Sektor, sondern verstreuten sich über die gigantische Sterneninsel."


Als Perry aber zu der Zeit in der Vergangenheit war (Band 278) wurde es so dargestellt:

"Auf keinen Fall durften die Meister der Insel erfahren, daß wir es geschafft hatten, die Milchstraße zu verlassen und in den Andromedanebel vorzustoßen.

Es stand jetzt fest, daß die von der Erde geflohenen Lemurer in erster Linie das Zentrum des Andromedanebels besiedelten. Außerhalb des Zentrums tobten heftige Kämpfe zwischen Maahks und Lemurern.

Inzwischen hatte es sich bestätigt, daß die eigentliche Heimat der Maahks der Andromedanebel war. Die Waffen der Methanatmer waren längst nicht so gut wie in der Realzeit. Den Maahks blieb nichts anderes übrig, als sich in die benachbarte Galaxis zurückzuziehen. Die nahezu unermeßliche Entfernung überbrückten sie mit Hilfe ihrer Leerraumbahnhöfe, die den gewaltigen Schiffen als Zwischenstationen dienten. Die Lemurer ahnten nichts von dieser ausgedehnten Umsiedlung.
...
In den vergangenen Tagen hatten wir immer wieder flüchtende Maahk-Schiffe geortet und waren auf zerstörte Methan-Planeten gestoßen. Die ausgewanderten Lemurer schlugen mit ihren überlegenen Waffen erbarmungslos zu. Sie eroberten den Andromedanebel, indem sie strahlenförmig vom Zentrum aus in die Randbezirke vorstießen."


Die relevanten Aussagen habe ich hervorgehoben.

Vielleicht wäre es besser gewesen, das Thema insgesamt ruhen zu lassen.
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von nanograinger »

Ich bin mir nicht sicher, ob hier die gleichen Phase der Besiedelung betrachtet wird. In der Zeit unmittelbar nach der Ankunft (im zentralen Sonnensechseck-Transmitter) mögen die Lemurer im Zentrum gewesen sein, in den Jahrhunderten danach mag das völlig anders gewesen sein.
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Askosan »

nanograinger hat geschrieben: 9. Mai 2022, 11:12In der Zeit unmittelbar nach der Ankunft...
Die Handlung (Band 278) spielt nicht unmittelbar nach der Ankunft der Lemurer in Andromeda.

Der Planet Tefrod in der Zentrumszone Andromedas wurde schon im Jahre 50.088 v. Chr. besiedelt. Im Laufe von 600 Jahren haben sie weitere Zentrumswelten besiedelt, und offensichtlich beachtliche Produktionskapazitäten geschaffen, und sind dadurch zu einer potenten Militärmacht in Andromeda geworden.

Eine dezentrale Strategie haben die damaligen Lemurer jedenfalls nicht gefahren.
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von ATLAN4255 »

Troll Incorporation hat geschrieben: 8. Mai 2022, 19:54 joa ... ganz netter Roman,
aber wenn ich ehrlich bin, hat mich das Haus der Maghane nicht mehr wirklich interessiert.
Denn der Roman kommt für mich 30 Wochen zu spät.
Wäre er damals irgendwann 5 bis zehn Romane nach 3125 erschienen, ware ich hocherfreut gewesen.
So hatten wir 6 Monate die Möhre mit der Aufschrift "MDI" vor der Nase.
Jetzt hab ich einen Bissen (aber auch nur einen Bissen) der Möhre erhaschen können ... und ich musste feststellen: Jetzt schmeckt sie mir nicht mehr. <_<

empfinde ich genauso dieter
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Kardec
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Kardec »

Mir ist der Widerspruch zu den seinerzeitigen Aussagen auch sofort aufgefallen.

Aufgrund der Seriendauer und den abwechselnden Serienmachern sind solche Widersprüche wohl unvermeidlich.
Korrekturmechanismen um solche Widersprüche, immanente Fehler etc. zu vermeiden, gibt es wohl nicht.
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von KielFM »

Ce Rhioton hat geschrieben: 4. Mai 2022, 16:55 Zu unserem Glück ist Maccas Urlaub zu Ende. :st:

Ob der Roman den Zyklus voran bringt, ist irrelevant. Was interessiert mich der Zyklus, wenn ein MdI-Roman ansteht?
Die MdI sind des Perryversums Gral - alles andere ist mehr oder minder egal. ^_^
Dieses zyklusirrelevante Herumgestochere in der Vergangenheit der Serie ist an Langeweile einfach nicht mehr zu ertragen. Wenn ich MdI will, nehme ich einen Silberband.
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von ParaMag »

AARN MUNRO hat geschrieben: 9. Mai 2022, 08:59
Kritikaster hat geschrieben: 7. Mai 2022, 21:25
ZEUT-42 hat geschrieben: 7. Mai 2022, 20:02 Ich sehe die überlebende MdI inzwischen als eine (wahrscheinliche) Haupthandlungsträgerin im Zyklus ab 3200.
Wenn sie als begabte Diplomatin gut geschildert würde, könnte das tatsächlich ein Gewinn für die Handlungsführung sein. Aber ihre Vergangenheit als MdI sollte man dann aus den oben erwähnten Gründen und weil es nur noch Ballast wäre ganz schnell zu den Akten legen. 8-)
Man sollte ohnhin endlich mal alle MDI zu den Akten legen.Es wurde ohnehin nie geklärt, wie quasiunsterbliche Wesen, die jahrzehntausende lang übervorsichtig und hochtechnisch geschützt agieren, so schnell von den paar Terranern abgeräumt werden konnten.Ist im Nachhinein so was von unwahrscheinlich. Aber vielleicht hatten sie keine richtigen Gegner mehr, wurden zu müde, unvorsichtig oder zu arrogant.Ich weiß es nicht. Vielleicht waren es alles Duplos und die echten MDI machen gerade zehntausend Jahre Urlaub.* :D

* Und kommen in drei Zyklen wieder, um mit geheimen Geheimwaffen die Macht in Karahol wieder an sich zu reißen.(Und mit noch geheimeren Geheimwaffen). :lol:
Es gab so viele Ungereimtheiten im 200er Zyklus, die zwischenzeitlich auch in anderen Zyklen (Auflagen)/ TB’s/ Büchern erwähnt und auch geändert wurden, das es keinen Sinn macht nachträgliche Zyklenklitterung und Glättung zu betreiben.
Die gesamt Zyklen werden dadurch Ihrer Kohärenz nachhaltig gestört. Das macht keinen Sinn.
Nur um etwas Namedropping oder als vermeindliches Spannungselement, ich weis nicht. Da hilft auch kein die Geschichte ist/war noch nicht erzählt.

:gruebel:

Nochmal die Figur wurde eingeführt, mitgeschleppt, bekam etwas Raum, im letzten Drittel des Zyklus einen längst überfälligen Vorstellungsroman.Die ganze Führungsriege der Terraner läßt Sie gewähren ohne wirklich nachzuhaken? Gibt Ihr (Vetris-Molaud ebenso) sogar mit dem Beiboot der Leuchtkraft ein überragendes Machtmittel zur Hand, die Befragung durch DAN hat mich etwas Ratlos zurückgelassen!
Warum wurde der Tefroder Chef Vetris-Molaud eigentlich mitgeschleppt, um im Folgezyklus vor Ort zu sein? :unschuldig:
Je länger ich darüber nachdenke um so mehr ärgere ich mich über diesen Zyklus der so Glorios begonnen hatte, erinnert mich an einen Fussballspieler der alle Gegner ausgespielt hat und dann vor dem 16er den Ball vergißt.
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Re: Spoiler 3168: Haus der Maghane, von Wim Vandemaan

Beitrag von Askosan »

Kardec hat geschrieben: 9. Mai 2022, 12:14Korrekturmechanismen um solche Widersprüche, immanente Fehler etc. zu vermeiden, gibt es wohl nicht.
Der Band 278 ist einer der wenigen Romane der EA, der Auskunft über die damaligen Verhältnisse gibt. Hätte WV diesen Roman gelesen, dann hätte er die von ihm angedeutete „Understatement-Strategie“ der Lemurer gleich wieder verworfen.

Diese Strategie ist einfach nicht glaubwürdig. Auf den Zentrumswelten Andromedas haben die Flüchtlinge massiv aufgerüstet, und waren sogar bereit, einen interstellaren Krieg gegen die dominierende Macht zu führen. Also eine „Understatement-Strategie“ kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen.
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