Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

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ParaMag
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von ParaMag »

George hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:32 Es würde vielleicht auch helfen, wenn man die geringe Wertschätzung von weiblichen Leistungen in der Gesellschaft mehr publizieren würde.

Warum hat Lise Meitner keinen Nobelpreis bekommen? Sie war der Verstand hinter - oder vor oder neben - Otto Hahn.
Die DNS wurde von drei Forschern entdeckt: Zwei Männern und eine Frau. Wer hat keinen Nobelpreis bekommen?
Die geniale Emmy Noether war an der Uni Göttingen nicht gerade willkommen: "Eine Fakultät ist doch keine Badeanstalt".

Wissen über die Leistungen von Frauen würde der Gesellschaft mehr helfen als die aktuelle Sprachbrechstange.

Ich hatte vor einiger Zeit ein Buch von Maja Göpel in der Hand. Ich war interessiert, was sie zu sagen hat. Aber diese zahlreichen Sprachstolpersteine wurden mir schnell zu viel.

Ich schaue regelmäßig auf 3sat nano. Wenn da Forschende erwähnt werden, denke ich immer an Forsch-Ende. :D Und während ich so vor mich hinträume, höre ich gar nicht, was die Forscher (m/w/d) so alles entdeckt haben. :o(
Richtig diese Leistungen wurden unter den Tisch gekehrt. Ändert eine Umkehr der Sprache etwas? Es hat sich schon einiges getan in Sachen Anerkennung und Bezahlung. Lebt es doch einfach, so schwer?
Wenn, dann friedlich die Gedanken ändern aber nicht durch ein Verstümmeln und „Verhuntzen“ der Sprache.
Das musste noch raus, nun aber sputen. :st:
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Carrasco
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Carrasco »

Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:21 Offen gestanden möchte ich nicht, daß ausgerechnet Hermes Phettberg die Grundlage der Umgestaltung der Deutschen Sprache ist.
Wenn man das Bild zur Gänze auf sich wirken lässt, kann man auch ahnen warum.
Es bedarf gedanklicher Klarheit und kein Chaos.
Autsch! Damit haben wir wohl den Tiefpunkt erreicht. Und ich dachte immer, Moderator kommt von "moderat".
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Akronew
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Akronew »

ParaMag hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:33 Auf mich erzeugt das den Eindruck wie das wirken von Demagogen und Eiferern die ein Mantra vortragen, nur so eine Meinung! Von den Befürwortern, nicht von denen die Bedenken haben, um einer Kaperung durch Befürworter zuvorzukommen.
Ständige Hinweise welche Rechte man hat zeugt nicht gerade von Souveränität.
Das war‘s für heute, muss noch was trainieren für heute Abend.
Ist das auch Satire? Der Splitter im Auge des anderen?

@Georg
Dein Interesse ehrt dich sehr, aber widersprichst du dir hier nicht in Ursache und Wirkung selbst?
Wir hatten Jahrzehnte, wo sich nichts geändert hat, obwohl es alle gewusst haben.
Ist beim Klima und Energie übrigens genau das selbe, schon 1980 war all dieses jedem bekannt.
Und? Nichts, genau! Aber das lag ja an, ja an wem überhaupt?

Und nun stehen Kinder auf der Straße, Frauen, Schwule und Diverse auch
und nerven alle die es so prima verdrängt haben. Schweinerei!
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Akronew »

Carrasco hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:41
Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:21 Offen gestanden möchte ich nicht, daß ausgerechnet Hermes Phettberg die Grundlage der Umgestaltung der Deutschen Sprache ist.
Wenn man das Bild zur Gänze auf sich wirken lässt, kann man auch ahnen warum.
Es bedarf gedanklicher Klarheit und kein Chaos.
Autsch! Damit haben wir wohl den Tiefpunkt erreicht. Und ich dachte immer, Moderator kommt von "moderat".
Das ist der Tiefpunkt in meinen Augen und ich bin gespannt wie sich das Mod-Team dazu verhalten wird. Ich stelle mir mal vor Forist xy hätte das so geschrieben ...
Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:04
Spoiler:
Das mit der Beschleunigung ist schon richtig.
Aber man sollte nicht die Augen davor verschließen, dass privilgierte Aktivisten die Menschen indoktrinieren.

Was meine ich mit priviligiert?

Z. B. Moderatoren des Öffentlich-Rechtlichen-Gebührenfernsehens, die einer Mehrheit ihren nichtkodifizierten Neusprech aufzwingen. Ich finde das steht der ARD u. dem ZDF samt angeschlossenen Nebensendern u. Onlineplattformen nicht zu.
Das hat mit natürlicher Sprachentwicklung nix mehr zu tun.
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von George »

Soweit ich weiß, hat Voltaire so lange an seinen Texten gearbeitet, bis auch Menschen mit geringer Bildung ihn verstehen konnten. Das scheint mir ein kluger Gedanke zu sein: Wenn man etwas erreichen will, muss man auf die Menschen zugehen. Ihnen ihre Dummheit vorzuwerfen, hilft nicht wirklich.

Mir jedenfalls ist schleierhaft, was es bewirken soll, wenn ich jetzt Techniker:Innen sage. Wenn nun alle Techniker:Innen sagen, werden Frauen die Technik stürmen? Oder ist nicht eher so, dass sich Kinder an erwachsenen Vorbildern orientieren? Dazu müsste man allerdings Vorbilder kennen.
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Kardec
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Kardec »

Akronew hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:04 ...... und ich bin gespannt wie sich das Mod-Team dazu verhalten wird. Ich stelle mir mal vor Forist xy hätte das so geschrieben ...
Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:04
Spoiler:
Das mit der Beschleunigung ist schon richtig.
Aber man sollte nicht die Augen davor verschließen, dass privilgierte Aktivisten die Menschen indoktrinieren.

Was meine ich mit priviligiert?

Z. B. Moderatoren des Öffentlich-Rechtlichen-Gebührenfernsehens, die einer Mehrheit ihren nichtkodifizierten Neusprech aufzwingen. Ich finde das steht der ARD u. dem ZDF samt angeschlossenen Nebensendern u. Onlineplattformen nicht zu.
Das hat mit natürlicher Sprachentwicklung nix mehr zu tun.
Dir kann man nix recht machen. Hauptsache dagegen.
? Wir verhalten uns zu diesem Thread bislang gar nicht. Die Ausnahme von der eigentlich tagespolitisch politikfreien Regel. Ist doch so gewünscht. Oder?
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Andreas Möhn
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Andreas Möhn »

George hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:27 Mir jedenfalls ist schleierhaft, was es bewirken soll, wenn ich jetzt Techniker:Innen sage. Wenn nun alle Techniker:Innen sagen, werden Frauen die Technik stürmen?
Dazu kommt die eigenartige Angewohnheit, grundsätzlich nur positiv besetzte Wörter zu gendern, die negativen dürfen dagegen ruhig männlich bleiben. Man liest eher selten von Frauenhasser*innen, Kinderschänder:innen, Schlägytypys, Jüdymördys, Vergewaltigerinnen und Vergewaltigern. Damit ist die Agenda dann doch wohl klar? Um Gleichstellung geht es jedenfalls nicht.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Akronew
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Akronew »

Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:34 Dir kann man nix recht machen. Hauptsache dagegen.
? Wir verhalten uns zu diesem Thread bislang gar nicht. Die Ausnahme von der eigentlich tagespolitisch politikfreien Regel. Ist doch so gewünscht. Oder?
Mir oder dir? Du warst es, der behauptet hat das eine solche Diskusion hier nicht funktioniert ohne das es ins Politische abdriftet. Ist bisher auch niemanden passiert, außer dir.
Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:21 Offen gestanden möchte ich nicht, daß ausgerechnet Hermes Phettberg die Grundlage der Umgestaltung der Deutschen Sprache ist.
Wenn man das Bild zur Gänze auf sich wirken lässt, kann man auch ahnen warum.
Es bedarf gedanklicher Klarheit und kein Chaos.
Herr Phetteberg ist auf Grund seines Aussehens nicht fähig?
Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:04
Spoiler:
Das mit der Beschleunigung ist schon richtig.
Aber man sollte nicht die Augen davor verschließen, dass privilgierte Aktivisten die Menschen indoktrinieren.

Was meine ich mit priviligiert?

Z. B. Moderatoren des Öffentlich-Rechtlichen-Gebührenfernsehens, die einer Mehrheit ihren nichtkodifizierten Neusprech aufzwingen. Ich finde das steht der ARD u. dem ZDF samt angeschlossenen Nebensendern u. Onlineplattformen nicht zu.
Das hat mit natürlicher Sprachentwicklung nix mehr zu tun.
Lügenpresse und Staatsmedien zwingen uns irgendwas auf?
Auf welchen Planeten lebst du den?

Und sowas will entscheiden was hier Politisch ist und was nicht?

Das hat gar nichts mit diesen Thema zutun, das ist die Sprache von Menschen,
die Demokratie und Toleranz vernichten wollen.

Du bist hier angesprochen, der User Kardec, der auf den du immer soviel wert legst!
Und ich erwarte von Mod-Team das es mit dem User Kardec hier so umgeht wie mit
allen anderen Usern hier auch.

Hier wird "politisches" diskutiert, das macht es aber nicht zu einen Thema ohne Moderatoren.

Wenn ich dich hier auf das übelste Beschimpfen würde, wäre das wohl kaum ohne Folgen geblieben
und in meinen Augen machst du dies gerade mit der freien Presse in Deutschland und
dafür erwarte ich ein ähnliches Vorgehen des Mod-Team, den was du da geschrieben hast
ist einfach nicht wahr und unterstellt Dinge von den jeder weis das sie gelogen sind und
eine Beleidigung dieser Personen darstellt.
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von patulli »

Akronew hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:54 Lügenpresse und Staatsmedien zwingen uns irgendwas auf?
Auf welchen Planeten lebst du den?

Und sowas will entscheiden was hier Politisch ist und was nicht?
Jetzt reichts. Ab auf die Ignorierliste. Ich hoffe die Moderation wird hier endlich mal aktiv und setzt Grenzen bei solchen Angriffen. Das ist ja nicht mehr auszuhalten.
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nanograinger
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von nanograinger »

fenny hat geschrieben: 25. Mai 2022, 14:50 Zunächst einmal stört es mich, wenn hier diejenigen, die die Sprache so behalten wollen, wie sie ist - ohne gegenderte oder entgenderte Formen - als rückständig, unflexibel und intolerant darstellt werden, oder ihnen irgendeine diffuse Angst unterstellt wird.
Das würde mich auch stören. Nur: Wer hier macht denn so etwas? Hat dich etwa jemand als rückständig, unflexibel und intolerant dargestellt? Dass hier und da das Wort Toleranz fällt, verwundert mich nicht, angesichts der Ausdrücke die hier teilweise benutzt werden.
fenny hat geschrieben: 25. Mai 2022, 14:50 Es gibt eben auch Menschen, denen die Sprache etwas bedeutet, ebenso wie deren Einfachheit, Klarheit, Schönheit und Verständlichkeit. Gegenderte oder entgenderte Formen, die dabei auch noch die Grammatik vergewaltigen, werden dann so empfunden wie ein Missklang in einer Symphonie.
Du benutzt bspw. das Wort "vergewaltigen", womit du Leute wie mich, die ab und an entgendern, implizit zu "Vergewaltigern" (der Grammatik) abstempelst. Glaubst du wirklich, dass das eine Grundlage für eine vernünftige Kommunikation ist?

Außerdem liegst du sachlich falsch. Das Entgendern nach Phettberg ist kein Eingriff in die allgemeine Grammatik. Die vorgeschlagene Änderung ist alleine das Ersetzen des generischen Maskulinums (bspw. "der Lehrer") und auch des generischen Femininums ("die Fachkraft") durch eine neutrale Form, die mit -y (bzw. -ys im Plural) gebildet wird, also "das Lehry" oder "das Fachkrafty". Die Grammatik wird aber nicht verändert, bspw. folgen Possessivpronomen der neutralen Form: "Das Lehry hat sein (Possessivpronomen zu "das Lehry") Klassenbuch vergessen." oder "Das Fachkrafty hat seinen Schraubenschlüssel liegenlassen."

Es wäre wirklich hilfreich, wenn nicht ständig objektiv falsche Behauptungen wiederholt würden. Zum Beispiel:
fenny hat geschrieben: 25. Mai 2022, 14:50 Nun wird gesagt: stellt Euch doch nicht so an, man kann sich doch daran gewöhnen; aber wenn ständig Ausdrücke gebraucht werden, die schlicht falsch sind, beraubt man die Sprache ihrer differenzierten Ausdrucksmöglichkeiten.
Nochmal: Generische Ausdrücke werden durch neutrale Ausdrücke ersetzt. Inwiefern wird hierdurch die Ausdrucksmöglichkeit eingeschränkt? Ich habe in einem früheren Posting gezeigt, dass durch diese Form des Entgenderns zusätzlich Differenzierungen möglich werden. Ein "Drucky" ist eine Person unbekannten Geschlechts, die beruflich an einem Drucker (das Gerät), Papier bedruckt.
fenny hat geschrieben: 25. Mai 2022, 14:50 Diesen von den Entgender-Befürwortern beklagte enge Zusammenhang von grammatischem und biologischen Geschlecht gibt es im Deutschen gar nicht.
Auch die Hündin ist ein Hund und der Kater eine Katze. Die Donau ist kein weiblicher und der Rhein kein männlicher Fluß.
Es geht nicht um Tiere oder Flüsse, es geht um Personen. Und wie die Studie von Gygax et al. zeigt, gibt es im Deutschen (und bspw. auch im Französischen) eben doch einen Zusammenhang von grammatischem Geschlecht und dem biologischen Geschlecht der Personen, die wir uns bspw. bei Berufsbezeichnungen vorstellen.

Das zusätzlich Stereotypen in den Köpfen, auch bei Sprachen, die gar kein grammatikalisches Geschlecht kennen, ist schon lange bekannt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass das grammatikalische Geschlecht dominiert. Auch beim Begriff "Kosmetiker" stellen sich signifikant mehr Personen Männer vor, obwohl stereotypisch die meisten "Kosmetiker" (generisches Maskulinum) Frauen sind.
fenny hat geschrieben: 25. Mai 2022, 14:50 Jemand, der Bier braut, ist ein Brauer, eine Person, die Möbel herstellt, ein Tischler, jemand, der lehrt, ein Lehrer, völlig unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung, religiöser Überzeugung oder sonstwas.
Du hast völlig recht, dass es so gemeint ist, aber so wird es eben nicht interpretiert: "Generically intended, but specifically interpreted: When beauticians, musicians, and mechanics are all men".
fenny hat geschrieben: 25. Mai 2022, 14:50 Durch die Einführung der Doppelformen Lehrer/Lehrerin wurde diese Vorstellung erst hervorgerufen oder verstärkt.
Das ist eine steile These, für die du uns sicher gleich irgendeinen Beleg nennen kannst.
fenny hat geschrieben: 25. Mai 2022, 14:50 Doppelformen oder gegenderte Formen machen Texte nicht nur komplizierter, weniger eingängig und schlecht bis nicht aussprechbar, sie betonen auch über Gebühr den Geschlechtsaspekt, weisen auf das Geschlecht von Personen hin, wo das überhaupt keine Rolle spielt und eher vom eigentlichen Inhalt ablenkt.
Und exakt hier kommt das "Entgendern" ins Spiel. Weshalb es offenbar von einigen Genderaktivisten (und damit meine ich niemanden hier aus dem Forum, sondern an entsprechenden Lehrstühlen) abgelehnt wird. Die Neutralisierung des Entgenderns führt eben nicht zur besseren Sichtbarmachung bspw. der Frauen, sondern sie "neutralisiert" die Hervorhebung der Männer.
fenny hat geschrieben: 25. Mai 2022, 14:50 Die Vorstellung, die man bei einem bestimmten Wort hat, hängt von den eigenen Erfahrungen ab und ist individuell verschieden. Das grammatische Geschlecht spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Wenn ich z. B. sage "ich gehe jetzt zum Bäcker", dann stelle ich mir überhaupt keine Person vor, sondern einen Laden - übrigens mit überwiegend bis ausschließlich weiblichem Personal.
Die typischerweise keine Bäcker, Bäckerinnen oder Bäckys sind, sondern Verkaufsangestellte (oder Verkaufsangestelltys).

Aber wenn du auf den Satz (1) "Die Bäcker der Bäckerei XYZ begannen gegen 4 Uhr mit ihrer Arbeit." folgende Sätze präsentiert bekommst:

(2) "Wegen der Hitze in der Backstube tru­gen mehrere der Frauen keine Jacke."

(3) "Wegen der Hitze in der Backstube tru­gen mehrere der Männer keine Jacke."

dann würdest du (wahrscheinlich) bei Satz (2) länger brauchen, bis du den Satz als gültige Fortsetzung akzeptieren würdest, als bei Satz (3).
fenny hat geschrieben: 25. Mai 2022, 14:50 Eine Sprachverstümmelung führt auch nicht zu mehr Gleichberechtigung, da wäre es schon deutlich hilfreicher, endlich dieses unsägliche Gender-Marketing abzuschaffen.
Womit wir wieder beim Thema am Anfang dieses Postings wären...
Zuletzt geändert von nanograinger am 25. Mai 2022, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Tennessee
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Tennessee »

Akronew hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:54
Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:34 Dir kann man nix recht [...] politikfreien Regel. Ist doch so gewünscht. Oder?
Mir oder dir? Du warst es, der behauptet [...] niemanden passiert, außer dir.
Es taucht gerade tatsächlich der Gedanke auf - und der ist keine Unterstellung oder etwas Untergeschobenes - dass hier absichtlich ein ungeliebtes Thema ins Abseits eskaliert wird, um zu zeigen wie Recht man doch mit allem hatte. Nur so ein Gedanke. Der ist sicherlich falsch.
Akronew hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:54
Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:21 Offen gestanden möchte ich nicht, [...] und kein Chaos.
Herr Phetteberg ist auf Grund seines Aussehens nicht fähig?
Nou, Hermes Phettberg ist durchaus eine Person, so ich ihn recht erinnere, die nicht ganz unkontrovers war/ist. Für mich war es (ich beschäftige mich heute eigentlich nicht sehr mit ihm) immer sehr unklar, was bei ihm kabarettistischer Ansatz, ironischer Diskurs oder persönliche Aufrichtigkeit war. So ich meine Reaktion auf ihn richtig erinnere, so changierte ich bei ihm oft zwischen vergnüglicher Heiterkeit, gnadenlosem Fremdschämen und überraschter Bewunderung.
Aber Aussehen und Entgenderungsansätze sollten nicht korrelieren. Wir sprechen ja (oder wollen es) recht sachlich über das Thema.
Spoiler:
Akronew hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:54
Kardec hat geschrieben: 25. Mai 2022, 16:04
Spoiler:
Das mit der Beschleunigung ist schon richtig.
Aber man sollte nicht die Augen davor verschließen, dass privilgierte Aktivisten die Menschen indoktrinieren.

Was meine ich mit priviligiert?

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Und sowas will entscheiden was hier Politisch ist und was nicht?

Das hat gar nichts mit diesen Thema zutun, das ist die Sprache von Menschen,
die Demokratie und Toleranz vernichten wollen.

Du bist hier angesprochen, der User Kardec, der auf den du immer soviel wert legst!
Und ich erwarte von Mod-Team das es mit dem User Kardec hier so umgeht wie mit
allen anderen Usern hier auch.

Hier wird "politisches" diskutiert, das macht es aber nicht zu einen Thema ohne Moderatoren.

Wenn ich dich hier auf das übelste Beschimpfen würde, wäre das wohl kaum ohne Folgen geblieben
und in meinen Augen machst du dies gerade mit der freien Presse in Deutschland und
dafür erwarte ich ein ähnliches Vorgehen des Mod-Team, den was du da geschrieben hast
ist einfach nicht wahr und unterstellt Dinge von den jeder weis das sie gelogen sind und
eine Beleidigung dieser Personen darstellt.
Ja, irgendwas läuft hier gerade aus dem gedanklichen Ruder.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 25. Mai 2022, 18:15 Das Entgendern nach Phettberg ist kein Eingriff in die allgemeine Grammatik. Die vorgeschlagene Änderung ist alleine das Ersetzen des generischen Maskulinums (bspw. "der Lehrer") und auch des generischen Femininums ("die Fachkraft") durch eine neutrale Form, die mit -y (bzw. -ys im Plural) gebildet wird, also "das Lehry" oder "das Fachkrafty".
Genau das definiert einen Eingriff in die Grammatik. Es wird willkürlich ein Flexionssuffix konstruiert und an den Wortstamm angehängt. Das ist so, wie wenn ich meine Waschmaschine willkürlich zum Maschinix erkläre. Kann ich machen; aber ich sollte nicht erwarten, dass mir viele Leute darin folgen werden.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Eric_Manoli »

Tennessee hat geschrieben: 25. Mai 2022, 18:19 Ja, irgendwas läuft hier gerade aus dem gedanklichen Ruder.
Es ist doch irgendwie ganz erhellend, oder? ;)
Das ist der Weg.
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nanograinger
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von nanograinger »

George hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:27 Mir jedenfalls ist schleierhaft, was es bewirken soll, wenn ich jetzt Techniker:Innen sage. Wenn nun alle Techniker:Innen sagen, werden Frauen die Technik stürmen?
Nö, aber zumindest merken die Mädels, dass auch sie angesprochen und gewünscht sind (bspw. bei Stellenanzeigen).
Andreas Möhn hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:49 Dazu kommt die eigenartige Angewohnheit, grundsätzlich nur positiv besetzte Wörter zu gendern, die negativen dürfen dagegen ruhig männlich bleiben. Man liest eher selten von Frauenhasser*innen, Kinderschänder:innen, Schlägytypys, Jüdymördys, Vergewaltigerinnen und Vergewaltigern. Damit ist die Agenda dann doch wohl klar? Um Gleichstellung geht es jedenfalls nicht.
Doch, es geht durchaus um Gleichstellung in der Sichtbarkeit.

Aber du hast wohl recht, dass sich Genderaktivistys wenig um die konsequente Umsetzung von negativen Begriffen kümmern, das ist auch mein Eindruck. Aber hast du ein Beispiel für einen Text, in dem positive Begriffe gegendert werden, aber negative nicht, also beim generischen Maskulimum bleiben?
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nanograinger
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von nanograinger »

Andreas Möhn hat geschrieben: 25. Mai 2022, 18:27
nanograinger hat geschrieben: 25. Mai 2022, 18:15 Das Entgendern nach Phettberg ist kein Eingriff in die allgemeine Grammatik. Die vorgeschlagene Änderung ist alleine das Ersetzen des generischen Maskulinums (bspw. "der Lehrer") und auch des generischen Femininums ("die Fachkraft") durch eine neutrale Form, die mit -y (bzw. -ys im Plural) gebildet wird, also "das Lehry" oder "das Fachkrafty".
Genau das definiert einen Eingriff in die Grammatik. Es wird willkürlich ein Flexionssuffix konstruiert und an den Wortstamm angehängt. Das ist so, wie wenn ich meine Waschmaschine willkürlich zum Maschinix erkläre. Kann ich machen; aber ich sollte nicht erwarten, dass mir viele Leute darin folgen werden.
Wir können gerne Haare spalten. Bekannterweise bin ich Physiker, kein Germanist oder Linguist. Aber beim Entgendern durch Phettberg wird schlicht der Artikel und die Endung (das Flexionssuffix, danke für den Fachbegriff) vom männlichen "der" und "-er" (gibt auch andere Fälle) auf das neutrale "das" und "-y" (im Singular) ersetzt. Die grammatische Struktur von Artikel, Wortstamm, und Endung bleibt erhalten, ebenfalls die Regeln zur Bildung der Possessivpronomina.
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von AushilfsMutant »

nanograinger hat geschrieben: 25. Mai 2022, 18:32 Nö, aber zumindest merken die Mädels, dass auch sie angesprochen und gewünscht sind (bspw. bei Stellenanzeigen).
Dir ist aber schon klar das du damit eigentlich aussagst das du die „Mädels“ für zu doof hältst um zu begreifen das sie auch gemeint sind?
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Klenzy »

Unterm Strich eine spannende Diskussion, mit gelegentlichen Ausrutschern, die nur allzu menschlich sind. Eigentlich wollte ich diesen Nachmittag andere, möglicherweise sinnvollere Dinge tun, nun bin ich doch hier hängengeblieben. Eine Frage beschäftigt mich, für die ich auch hier im Diskussionsfaden bisher keine zufriedenstellende Antwort gefunden habe. Gejotha hat es einmal kurz angerissen und Kai Hirdt hat zwar darauf geantwortet, aber ich versteh's nicht. Was ist das Ziel? Also, egal ob es um Gendersprech- und Genderschreibweise geht oder ums Entgendern, zunächst zielt beides darauf ab, die Sprache zu verändern. Das ist mir soweit schon klar. Nur: warum? Was für ein Ziel steckt dahinter? Was ist der Nutzen des Genderns/Entgenderns für den Einzelnen, für mich, für alle anderen? Was ist der Vorteil für uns alle als Gesellschaft und Staat? Kai schrieb etwas wie "reale Gleichberechtigung leben" und fährt sogleich das Grundgesetz auf, um die restlichen Fragen zu beantworten. Schweres Geschütz, das mich trotzdem so ratlos wie zuvor lässt. Bitte für die Begriffsstutzigen wie mich: Gendern/Entgendern dient dazu, die Sprache zu verändern, um was genau zu erreichen ...?
Mach langsam! Das Leben ist zu kurz, um sich zu beeilen.
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Andreas Möhn
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 25. Mai 2022, 18:32 Aber hast du ein Beispiel für einen Text, in dem positive Begriffe gegendert werden, aber negative nicht, also beim generischen Maskulimum bleiben?
Bitte schön:

Die taz hat mit einem Dutzend aktuellen und ehemaligen Be­am­t*in­nen der Bundestagspolizei und weiteren Personen gesprochen, die für die Sicherheit im Parlament zuständig sind. Wir sind auf eine Gefahr von innen gestoßen. Auf Reichsbürger in Uniform, die das Parlament schützen sollen, aber glauben, dass die Bundesrepublik nicht existiert. Auf Coronaleugner und Rassisten, die Namibia noch heute als Deutsch-Südwestafrika bezeichnen. ... Die Bundestagspolizei arbeitet jedoch weiter wie vorher, erfahren wir in mehreren Gesprächen mit Polizist*innen, Abgeordneten und Ver­tre­te­r*in­nen der Bundestagsverwaltung. ( https://taz.de/Rechtsextreme-bei-der-Bu ... /!5777254/ )
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Moonbiker
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Re: Gendern und Entgendern, war: Die Kastellan; Potential / Macht und Durchsetzbarkeit

Beitrag von Moonbiker »

Hier ist dann mal zu.

Günther
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