Neu einsteigen bei Perry Rhodan

[KevinMüller]

Ich habe bei meinem Opa im Keller ein riesiges Regal gefunden, mit vielen hunderten Heftromanen, er erklärte mir, das sei die größte Science Fiction Serie der Welt und er liest das schon seit über 50 Jahren. Da wurde ich neugierig und habe mir Band 280 von der NEO Serie gekauft und fand es großartig. Da geht es um Gehirne, die werden ja eh oft unterbewertet, dabei sind die so nützlich und wichtig. Opa empfahl mir jedoch, die Originalserie von Band 1 an zu lesen, da früher die Romane viel besser waren. Damals konnten die Autoren davon noch leben, heutzutage, so ab Band 2700 würde das eher als Nebenbeiprojekt behandelt werden, weil es nicht mehr genug Geld abwirft, sagt er, die Autoren würden noch nicht mal mehr die Romane der anderen Schreiber lesen, so dass keine kontinuierliche Erzählung, welche Spannung erzeugen könnte, dabei rauskommen kann, die Serie fühle sich deswegen an wie eine Aneinanderreihung von Lückenfüllern. Meine Frage ist jetzt: Stimmt das, was Opa sagt, oder kann ich unbesorgt bei Band 3000 einsteigen?

[Kardec]

M. E. kannst du immer, speziell bei einer "runden" Nummer, einsteigen.
Klar scheint das ein oder andere Fragezeichen auf. Aber mit der Perrypedia kann man sich gut behelfen.

[Akronew]

Wenn dir NEO gefallen hat, dann kann es ja nicht so verkehrt sein.
Da du mit Band 280 gerade einen neuen "Zyklus" getroffen hast, in der NEO-Welt
bestehen Zyklen aus 10 Heften, würde ich dir eigentlich raten da weiter zu lesen.

Ansonsten gilt das was mein Vorgänger schrieb, einfach ausprobieren
und dir selber eine Meinung bilden, schon wegen der sinnvolle Nutzung des Gehirns.

[Askosan]

...kann ich unbesorgt bei Band 3000 einsteigen?

Wegen dem großen Zeitsprung von Band 2999 zu 3000 macht der Einstieg mMn Sinn. Der Zyklus ab Band 3000 ist eine Art Reset, daher günstig für neue Leser. Im Dezember beginnt mit dem Band 3200 der nächste Zyklus. Falls du genug Zeit hast, könntest du auch den lesen. Die doppelte Dosis ist immer besser.

[KevinMüller]

Also da ich auf dem Weg zur Arbeit im Bus viel Zeit zum lesen habe, kann ich ja eigentlich mal alles querlesen und bleibe dann bei dem, was mir am Besten gefällt. Habe mir Band 3000 gekauft, lese Neo mit den Gehirnen mal weiter und von Opa aus dem Regal Band 1 der Erstauflage. Opa sagt, wenn ich den kaputtmache oder verliere, verkloppt er mich.

[Kardec]

Du must Opa nicht alles glauben
Dies ist jetzt aber keine Aufforderung Band 1 zu schreddern.

[Heykh]

Nun, die Bremer Comic Mafia bietet die Nr. 1 im Zustand 3 für 120 € an.

[Akronew]

Es gibt ja auch die Ebooks, da hätte man alternativen.

[Heykh]

Sammler und eBooks sind inkompatibel.

[Richard]

Es hat sich auch das Design der Sammelbaende in den letzten 10 Jahren geändert.

Und - hey - zum einfach mal so Lesen kann man die eBooks kaufen und zum Sammeln die Totholzausgabe. Dann bleibt diese schoen unbenutzt und kann dann womoeglich mal teuer verkauft werden.

[Heykh]

Und noch die Hörbücher dazu, dann kann man den eBook-Reader schonen.....

[Richard]

Wenn das deiner Überzeugung entspricht ... lass dich nicht davon abhalten .

[Heykh]

Meine Überzeugung wäre eher Totholz zum lesen und ein weiteres Totholz zum sammeln.

[nanograinger]

Ich habe bei meinem Opa im Keller ein riesiges Regal gefunden, mit vielen hunderten Heftromanen, er erklärte mir, das sei die größte Science Fiction Serie der Welt und er liest das schon seit über 50 Jahren. Da wurde ich neugierig und habe mir Band 280 von der NEO Serie gekauft und fand es großartig. Da geht es um Gehirne, die werden ja eh oft unterbewertet, dabei sind die so nützlich und wichtig. Opa empfahl mir jedoch, die Originalserie von Band 1 an zu lesen, da früher die Romane viel besser waren. Damals konnten die Autoren davon noch leben, heutzutage, so ab Band 2700 würde das eher als Nebenbeiprojekt behandelt werden, weil es nicht mehr genug Geld abwirft, sagt er, die Autoren würden noch nicht mal mehr die Romane der anderen Schreiber lesen, so dass keine kontinuierliche Erzählung, welche Spannung erzeugen könnte, dabei rauskommen kann, die Serie fühle sich deswegen an wie eine Aneinanderreihung von Lückenfüllern. Meine Frage ist jetzt: Stimmt das, was Opa sagt, oder kann ich unbesorgt bei Band 3000 einsteigen?

Von Geschmacksfragen abgesehen (früher waren die Romane besser, naja, lies mal einen) stimmt vieles nicht, was dein Opa so erzählt.

Manche Autoren haben einen "Brotjob" neben ihrer Schreibtätigkeit, viele sind aber auch Profis (nur als Schriftsteller tätig). Das war auch früher so (bspw. Kurt Mahr für lange Zeit). Früher wie heute schrieben sie aber nicht nur für die PR-Serie, sondern noch eigenen Romane, Kinderbücher, Sachbücher, ... (H.G. Francis schrieb bspw. "Alles übers Mofa" )

Für die Kontinuität der Handlung sorgen schon immer die Expose-Autoren, welche die Serie und die Handlung steuern. Früher konnten die Autoren auch nicht die Romane der Kollegen vor dem Schreiben ihrer Romane lesen, das lässt der Produktionsablauf nicht zu. Das führte dazu, dass Autoren innerhalb eines Zyklus für bestimmte Handlungsstränge verantwortlich waren und dazu alle Romane schrieben, bspw. die Kolonistenabenteuer von Mahr ab Band 53. Ob die Autoren früher alle Romane ihrer Kollegen im Nachgang lasen: Ich wage es zu bezweifeln, sie standen nämlich unter enormen Zeitdruck, da bspw. zwischen Band 300 und 500 praktisch alle Romane von vier Autoren geschrieben wurden. Heute ist das durch die Vergrößerung des Autorenteams deutlich entspannter (für die meisten zumindest).

Das die Serie sich wie eine "Aneinanderreihung von Lückenfüllern" kann ich nicht unterschreiben, aber das ist eine Geschmacksfrage. Aber alleine aus produktionstechnischen Gründen war die Anzahl der gefühlten "Lückenfüller" früher größer. Die oben erwähnten Kolonistenabenteuer braucht man nicht lesen, und verpasst dabei nichts von der damaligen Zyklushandlung. Was nicht heißt, dass die Romane nicht lesenswert sind: Der vielleicht berühmteste "Lückenfüller" ist Band 74 "Das Grauen", der Erstlingsroman von William Voltz.

[AushilfsMutant]

Die ersten 600 Hefte sollte man besser in der optimierten Silberband Fassung lesen.

[Heykh]

Warum?

[Nisel]

Warum?

Ich bin zwar nicht der AushilfsMutant, aber ich kanns aus eigener Erfahrung vielleicht näherbringen.
Als ich damals - nachdem ich die Ren-Dhark-Hefte meiner Eltern verschlungen hatte - mit PR anfing, bekam ich so ein Konvolut von einzelnen Heften, und hab natürlich gar nicht durchgeblickt. In unserer örtlichen Bücherei gabs aber die Silberbände, mit denen ich dann angefangen habe. und ja, bis zum M-87-Zyklus ging das auch recht gut, weil die alle vorrätig waren. Dann kam ich in die Verlegenheit, daß ich immer auf den neuesten Band warten musste. Aber, ums auf den Punkt zu bringen, um Aufzuholen, die große Geschichte zu lesen, sind die Silberbände wirklich gut geeignet.
Sie fassen die Einzelbände zusammen, lassen so einige Handlungsstränge vielleicht aus und einzelne Abenteuer, die nichts mit der großen Geschichte zu tun haben, bzw. dieselbe nicht wirklich voranbringen, das fand ich schon gut.

Grade diese Einzelabenteuer aber machen dann halt doch irgendwie das Salz in der Suppe, und daher hab ich von Vorne mit den Heften begonnen. Ich habs nicht bereut, es hat sich definitiv gelohnt, aber wenn man wirklich relativ schnell wissen will, was Sache ist, sind die Silberbände tatsächlich das Mittel der Wahl.

[Heykh]

Das kann ich so unterschreiben, besonders den letzten Absatz. Für mich waren die Silberbände allerdings nie ein Thema, ich mag nichts gekürztes, weder im Film noch im Roman.

[Nisel]

Das kann ich so unterschreiben, besonders den letzten Absatz. Für mich waren die Silberbände allerdings nie ein Thema, ich mag nichts gekürztes, weder im Film noch im Roman.

Das für mich beste Beispiel ist in dem Fall Band 18 schon, "Die Rebellen von Tuglan".
Das war ein Filler, und sorgte sicher bei manchem damaligen Leser schon für Blutdruck, man war doch schon ganz heiß auf das Ende des galaktischen Rätsels. Ich fand den nichtmal so besonders, das Einzige, weshalb er mir in Erinnerung geblieben ist, ist eben diese Lückenfüller-Funktion. Der fehlt aber in den Silberbänden, und ich finde, zu Recht.

[Heykh]

Wie gesagt, das Salz in der Suppe, das fehlt bei den Silberbänden. Aber ist natürlich Geschmackssache. Wobei mir von der Optik die Blaubände besser gefielen, die Silberbände hatten so was von einem Jugendbuch an sich, mit dem 3D-Cover.

[Richard]

Hmhm. ich habe die ersten paar hundert Bände in Form der eBooksammelbänder nachgelesen. Die Basis der eBooks sind die jeweiligen EA Hefte. Bei den ersten drei- bis vierhundert Bänden habe ich wirklich das Gefühl gehabt, dass man rein an der Sprache erkennt, dass diese in den 1960igern geschrieben wurden.
Und - natürlich - würden etliche Passagen daraus heuzutage nicht mehr so geschrieben werden, da sich auch die "Political Correctness" in der Hinsicht weiterentwickelt hat (ich könnte jetzt nicht sagen, ob man sich Anfang/Mitte der 1960iger überhaupt um sowas gekümmert hat).

[Akronew]

Und - natürlich - würden etliche Passagen daraus heuzutage nicht mehr so geschrieben werden, da sich auch die "Political Correctness" in der Hinsicht weiterentwickelt hat (ich könnte jetzt nicht sagen, ob man sich Anfang/Mitte der 1960iger überhaupt um sowas gekümmert hat).

Die Politik war halt eine andere.
Stichwort: Monitor

[Partoc]

Ich habe bei meinem Opa im Keller ein riesiges Regal gefunden, mit vielen hunderten Heftromanen, er erklärte mir, das sei die größte Science Fiction Serie der Welt und er liest das schon seit über 50 Jahren. Da wurde ich neugierig und habe mir Band 280 von der NEO Serie gekauft und fand es großartig. Da geht es um Gehirne, die werden ja eh oft unterbewertet, dabei sind die so nützlich und wichtig. Opa empfahl mir jedoch, die Originalserie von Band 1 an zu lesen, da früher die Romane viel besser waren.

Tja, diese Info ist schon seit einigen Jahrzehnten veraltet.

[Eric_Manoli]

Opa empfahl mir jedoch, die Originalserie von Band 1 an zu lesen, da früher die Romane viel besser waren.

Tja, diese Info ist schon seit einigen Jahrzehnten veraltet.

Jede Zeit hat ihren Stil, auch bei Perry Rhodan, und jeder Leser hat Stile, die ihm besser oder schlechter gefallen. So hat jeder seine Lieblingszyklen, und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sind es die, mit denen man begonnen hat. Wobei man noch den Eindruck, den die ersten Romane bei einem hinterlassen haben, unterscheiden sollte von dem, den man heute von ihnen hätte, denn auch wir ändern uns natürlich.

[Richard]

Es gibt wohl auch verschiedene Herangehensweisen, wie man diverse Zyklen betrachtet.

Wenn es denn bereits erschienene Zyklen sind überlege ich mal, was wohl der "Grundplot" ist - sprich die Ausgangslage und was sich daraus entwickelt, wie stehen wir am Ende des Zyklus da.

Dann erst kommen mal Hefte, involvierte ZA(C)ies, andere wichtige Handlungsträger/inn/en. ....
So gesehen schneiden bei mir in mancher Hinsicht RF Zyklen teilweise nicht ganz so gut ab, weil er oft diese "Reset" Lösungen am Ende der Zyklen einsetzt.