Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

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SciFi2017
Siganese
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von SciFi2017 »

hat geschrieben:
Kritikaster hat geschrieben: 17. September 2022, 16:48 Ab wann sich Alaska mit dem Votum bzw. der Lohe unterhält, war mir so wenig klar wie die dauernden Überschriften "Im Feuer".
Frage in die Runde: Ist es auch anderen nach Zuklappen des Roman noch unklar, wo Alaska mit dem Votum und wo er mit dem Verhöroffizier spricht?
Ja, hier:
viewtopic.php?p=815355#p815355
(Hier sollen demnach wohl sogar die beiden Alaskas miteinander kommunizieren, wenn ich das richtig verstehe)
und hier:
viewtopic.php?p=815349#p815349
hat geschrieben: Vielen Dank für diese Rückmeldung, die mir hilft, zu erkennen, wo der Roman funktioniert und wo nicht.
Kritik :
Auf mich wirkt das Geschriebene in den (Heft)Romanen oft "hölzern".
Hier würde ich mir einen "flüssigeren" bzw. besseren Schreibstil wünschen.
Auch das sprachliche Niveau (Ausdruck, etc.) könnte besser sein.

Bei Peter F. Hamilton oder z.B. David Weber ließen sich gute Vergleiche einholen.
Auch das Darstellen von Persönlichkeiten, also deren Psychogramme, etc. könnte wesentlich besser sein.

Wenn ich mir überlege - ein Heft mit 70 Seiten kostet 2,50 Euro.
Dann bezahle ich für 1000 Seiten 35,- Euro.
Welches Science-Fiction-Buch kostet aber 35,- Euro bei 1000 Seiten?
Die allerwenigsten.
Für den Preis ist Perry Rhodan zu schlecht.
Weil man aber "nur" 2,50 Euro zahlt, fällt das halt nicht so auf :-)
Robert Corvus hat geschrieben: 18. September 2022, 07:55 Ich würde mich ebenfalls freuen, wenn das ausgeführt werden könnte. :)
Gut ist, daß die Autoren viel Phantasie besitzen.
Für Science-Fiction möglicherweise das wichtigste Kriterium überhaupt.
Robert Corvus hat geschrieben: 18. September 2022, 07:55
SciFi2017 hat geschrieben: 18. September 2022, 00:09 Denn es macht auf S.40 zu diesem Zeitpunkt überhaupt keinen Sinn, daß Alaskas Identität auf einmal in Frage gestellt wird.
Aus meiner Sicht schon - denn nach offiziellen Aufzeichnungen dürfte sich Alaska Saedelaere nicht auf D-Muner befinden, sondern müsste auf FENERIK sein.
Ich frage mich bei der Konzeption solcher Handlungen gern, ob ich als Leser enttäuscht vom Handeln der Figuren wären, wenn der zu untersuchende Sachverhalt umgekehrt wäre: Also in diesem Fall, wenn der angebliche Alaska ein auf FENERIK erzeugter Clon wäre. Wäre ich dann dennoch mit "meinen Terranern" zufrieden, weil sie alles getan hätten, um das Einsickern eines gut getarnten Agenten zu verhindern? Also wenn der Zyklus nun mit einem "FENERIK-Agenten Schein-Alaska" weiterginge - würde ich dann sagen: "Sie haben ihm zumindest auf den Zahn gefühlt"?
Es geht mir nicht darum, daß Alaskas Identität vom Liga-Geheimdienst in Frage gestellt wird, das macht durchaus Sinn, nur nicht an der Stelle bzw. zu dem Zeitpunkt im Heftroman. Mal ganz naiv gefragt: Wie soll man an der Stelle auf die Idee kommen, also auf S.40, daß Alaska vom Ligageheimdienst befragt wird? Ich sehe da nicht den geringsten Ansatz.
Robert Corvus hat geschrieben: 18. September 2022, 07:55
SciFi2017 hat geschrieben: 18. September 2022, 00:09 Auf mich macht das Heft den Eindruck, als ob man im Nachhinein die Geschichte irgendwie zusammengekürzt hat, weil der Umfang sonst zu groß geworden wäre.
Und zwar von jemandem, der das nicht geschrieben, sondern nur redaktionell bearbeitet hat.
Und deswegen, möglicherweise unter Zeitdruck, die zeitlichen Abfolgen bzw. die Übergänge von Handlungsebenen nicht mehr richtig hinbekommen hat.
Dieser Eindruck täuscht: Lockruf der schwarzen Lohe ist inhaltlich und strukturell unverändert durch das Lektorat gegangen.
Ok, dann kann ich nur sagen, daß die an sich gute bis sehr gute Story durchaus auf ein paar Hefte mehr hätte verteilt werden können.
Auf mich wirkt das doch etwas übers Knie gebrochen.
Wenn ich mir überlege, wieviele Hefte sich damit befassen, daß Farbauld neues Personal für Fenerik versucht zu rekrutieren, was ja mindestens zum Teil immer noch nicht ganz abgeschlossen ist.
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Fallada
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

@Robert Corvus
Vielen Dank für diese Rückmeldung, die mir hilft, zu erkennen, wo der Roman funktioniert und wo nicht. Frage in die Runde: Ist es auch anderen nach Zuklappen des Roman noch unklar, wo Alaska mit dem Votum und wo er mit dem Verhöroffizier spricht?
Mir war lange unklar, wer da mit wem in den "Im Feuer"-Kapiteln spricht deshalb habe ich in meiner Rezension das mit "Gesprächskreis an Bord der PAALVAGUR" umschrieben weil ich manchmal glaubte, da sind drei im Gespräch. Jetzt habe ich nochmal das erste "Feuer"-Kapitel gelesen und denke, daß da die beiden Alaskas miteinander sprechen, wie auch am Schluss des Romans.
Kritikaster hat geschrieben: ↑Was hat die Foristen hier denn nun bewogen, den Roman so gut zu finden?
Also ich finde, daß der Roman eine sehr, sehr gute Dramaturgie hat und auch die Erzählweise stringent herüberkommt. Alles wichtige wird geschildert, ohne sich in Details oder psychische Innenansichten der Figuren zu verlieren. Und, daß man lange Zeit glauben kann, da entstünde am Schluß ein Transuniversaler Quintarch, trägt massiv zum Spannungsaufbau bei :st:

BTW: Ich habe in meinem Fanroman,

https://igadka.wordpress.com/2020/02/26 ... n-teil-10/

der ein alternatives Szenario im Genesis-Zyklus beschreibt (samt eines furiosen, alternativen Endes für diesen Zyklus) die beiden dort vorhandenen Perry Rhodans - einer kommt von einer paralleluniversellen Enklave auf Wanderer - fusioniert, sodaß am Schluß ein "Hybrid"-Rhodan entsteht. Sowas hatte ich auch in deinem Roman erwartet...
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von SciFi2017 »

Fünfte Kolonne hat geschrieben: 18. September 2022, 12:48 Die Qualität einer Geschichte an der Seitenzahl zu bemessen ist jetzt für mich auch ein überraschender Ansatz.
Hm, stell Dir vor, die Perry-Rhodan-Hefte hätten statt 70 Seiten nur noch 10 Seiten.
Würdest Du dann auch problemlos 2,50 Euro zahlen oder würdest Du anfangen, Dir Gedanken bezüglich des Preisleistungsverhältnisses zu machen?
Fünfte Kolonne hat geschrieben: 18. September 2022, 12:48 Ich persönlich hätte jetzt keine Lust mich durch 1000 aufgeblähte Seiten zu quälen, da bevorzuge ich doch eher die schnellen 60 Seiten am Wochenende. Das ist auch so ein Punkt der mich an vielen Fantasy Schmökern stört, ich habe bei denen oft das Gefühl die werden nach Gewicht verkauft :rolleyes:
Ja, das kann ich verstehen.
Die Frage ist, ob die Aufteilung auf wöchentliche Hefte der überwiegende Grund für den Preisunterschied ist.
Weiß jemand, was der Versand und Vertrieb pro Heft kostet?
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

Weiß jemand, was der Versand und Vertrieb pro Heft kostet?
Das sind Verlagsgeheimnisse genau wie die Auflagenhöhe von EA, NEO und der Miniserien.

Bezüglich Auflagenhöhe vermute ich mal stark, daß EA und NEO so eine Auflage von rund 15.000 Stück pro Woche haben.
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Kardec »

Kann es sein, daß du 150.000 gemeint hast?
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

Uuuuppppsss, ja stimmt, wollte 150.000 schreiben :unschuldig:
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

SciFi2017 hat geschrieben: 18. September 2022, 11:28 Auf mich wirkt das Geschriebene in den (Heft)Romanen oft "hölzern". Hier würde ich mir einen "flüssigeren" bzw. besseren Schreibstil wünschen.
Auch das sprachliche Niveau (Ausdruck, etc.) könnte besser sein.

Bei Peter F. Hamilton oder z.B. David Weber ließen sich gute Vergleiche einholen.
Auch das Darstellen von Persönlichkeiten, also deren Psychogramme, etc. könnte wesentlich besser sein.
Danke für den Leseeindruck. Für mich ist er nicht nachvollziehbar - aber Literatur ist ja auch keine quantitative (und in diesem Sinne objektive) Wissenschaft. Da ich in beiden Welten - Buchmarkt und RHODAN-Heftromane - veröffentliche, kann ich sagen, dass der signifikanteste Unterschied in den Lektoratsvorschlägen darin liegt, dass im Heftroman häufiger Absatzumbrüche eingezogen werden (bessere Lesbarkeit bei spaltigem Druck).
SciFi2017 hat geschrieben: 18. September 2022, 11:28 Wenn ich mir überlege - ein Heft mit 70 Seiten kostet 2,50 Euro.
Dann bezahle ich für 1000 Seiten 35,- Euro.
Welches Science-Fiction-Buch kostet aber 35,- Euro bei 1000 Seiten?
Die allerwenigsten.
Für den Preis ist Perry Rhodan zu schlecht.
Weil man aber "nur" 2,50 Euro zahlt, fällt das halt nicht so auf :-)
Umgerechnet auf Buchseiten käme man für einen Heftroman (120 Normseiten) auf 100 Taschenbuchseiten, im meist etwas großformatigen Hardcover auf etwas weniger, vielleicht 90 - 95.
Die von Dir in Anschlag gebrachten 1000 Seiten wären demnach etwa 10 Heftromane. Wie viele 1000-Seiten-Bücher, die neben dem Titelbild noch 9 weitere ganzseitige Vollfarb-Illustrationen, 10 Schwarzweiß-Illustrationen und zusätzlich zu den 1000 Seiten noch Extras wie Kurzgeschichten (STELLARIS) oder redaktionelle/ Sachtexte bieten, werden für unter 50 Euro angeboten?
SciFi2017 hat geschrieben: 18. September 2022, 11:28 Es geht mir nicht darum, daß Alaskas Identität vom Liga-Geheimdienst in Frage gestellt wird, das macht durchaus Sinn, nur nicht an der Stelle bzw. zu dem Zeitpunkt im Heftroman. Mal ganz naiv gefragt: Wie soll man an der Stelle auf die Idee kommen, also auf S.40, daß Alaska vom Ligageheimdienst befragt wird? Ich sehe da nicht den geringsten Ansatz.
Die Einschübe "Im All" spielen ja auf der MAGELLAN, nachdem Alaska geborgen wurde. Das ist der Zeitpunkt, zu dem die unmittelbare Gefechtssituation mit der PAALVAGUR entschieden und Alaska in sicherem Gewahrsam ist. Mithin der früheste Zeitpunkt, zu dem eine Befragung möglich ist.
Fallada hat geschrieben: 18. September 2022, 13:54 Jetzt habe ich nochmal das erste "Feuer"-Kapitel gelesen und denke, daß da die beiden Alaskas miteinander sprechen, wie auch am Schluss des Romans.
"Im Feuer" ist das Gespräch mit dem Quintarchischen Votum, das zur Mitte des Romans "eingeholt" wird.
"Im All" ist die Vernehmung durch den Geheimdienstler.
Und über den Roman verteilt - bis hin zur letzten Szene - wird der Dialog Alaska/Alraska immer "störungsfreier" und direkter.
Zweitjüngster der Vollkommenen.
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

Fallada hat geschrieben: 18. September 2022, 13:54 Jetzt habe ich nochmal das erste "Feuer"-Kapitel gelesen und denke, daß da die beiden Alaskas miteinander sprechen, wie auch am Schluss des Romans.
Robert Corvus hat geschrieben:

"Im Feuer" ist das Gespräch mit dem Quintarchischen Votum, das zur Mitte des Romans "eingeholt" wird.
"Im All" ist die Vernehmung durch den Geheimdienstler.
Und über den Roman verteilt - bis hin zur letzten Szene - wird der Dialog Alaska/Alraska immer "störungsfreier" und direkter.

OK, wie schon gesagt hatte ich das als "Gesprächskreis an Bord der PAALVAGUR" rezensiert :rolleyes: da mir bis zu ca. Seite 40 relativ unklar war, wer in den Abschnitten miteinander spricht. Hat den Lesegenuss bei mir aber noch gesteigert da ich solche Unklarheiten spannend finde und am Ende des Romans hab ich mir das mit Dialog Alraska-Alaska also selbst falsch aber begriedigend erklärt.

Ich mußte das auch nicht wissen um den Roman sehr gut zu finden :st:

Ich freue mich schon auf deinen nächsten Roman :st:
Zuletzt geändert von Richard am 19. September 2022, 00:59, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Quoting repariert
Endlich mal ein Fortschritt: DB und GDL schließen den Tarifvertrag für 25 Monate ab :st:

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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

@Richard

Danke fürs reparieren! :st:
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von MAH »

SciFi2017 hat geschrieben: 18. September 2022, 17:05 Hm, stell Dir vor, die Perry-Rhodan-Hefte hätten statt 70 Seiten nur noch 10 Seiten.
Würdest Du dann auch problemlos 2,50 Euro zahlen oder würdest Du anfangen, Dir Gedanken bezüglich des Preisleistungsverhältnisses zu machen?
"In the quiet words of the Virgin Mary: Come again?"
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von SciFi2017 »

Robert Corvus hat geschrieben: 18. September 2022, 22:51 Danke für den Leseeindruck. Für mich ist er nicht nachvollziehbar - aber Literatur ist ja auch keine quantitative (und in diesem Sinne objektive) Wissenschaft.
Das ist meiner Ansicht nach nur bedingt richtig.
Es gibt hunderte von rhetorischen bzw. stilistischen Methoden, mit denen sich ein Roman analysieren läßt.
Eine Quantisierung ist durchaus möglich, nur nicht halt zu 100%.
Daß mein Leseeindruck für Dich nicht nachvollziehbar ist, verstehe ich. Was heißt denn schließlich auch schon "hölzern" ?
Ich habe darüber nochmal nachgedacht und möchte das gerne zumindest anhand einer Sache konkreter beschreiben.
Mir ist nämlich konkret eingefallen, daß z.B. bei Weber ("Honor Harrington") die Beziehungen zwischen Personen viel tiefer und umfangreicher als bei Perry Rhodan beschrieben werden. Es werden z.B. viel mehr Details und Facetten einer Persönlichkeit bzw. einer Beziehung geschildert.
Das führt (zumindest bei mir) zu einer (viel) höheren emotionalen Identifikation mit dem Roman.
SciFi2017 hat geschrieben: 18. September 2022, 11:28 Wenn ich mir überlege - ein Heft mit 70 Seiten kostet 2,50 Euro.
Dann bezahle ich für 1000 Seiten 35,- Euro.
Welches Science-Fiction-Buch kostet aber 35,- Euro bei 1000 Seiten?
Die allerwenigsten.
Für den Preis ist Perry Rhodan zu schlecht.
Weil man aber "nur" 2,50 Euro zahlt, fällt das halt nicht so auf :-)
Robert Corvus hat geschrieben: 18. September 2022, 22:51 Umgerechnet auf Buchseiten käme man für einen Heftroman (120 Normseiten) auf 100 Taschenbuchseiten, im meist etwas großformatigen Hardcover auf etwas weniger, vielleicht 90 - 95.
Die von Dir in Anschlag gebrachten 1000 Seiten wären demnach etwa 10 Heftromane. Wie viele 1000-Seiten-Bücher, die neben dem Titelbild noch 9 weitere ganzseitige Vollfarb-Illustrationen, 10 Schwarzweiß-Illustrationen und zusätzlich zu den 1000 Seiten noch Extras wie Kurzgeschichten (STELLARIS) oder redaktionelle/ Sachtexte bieten, werden für unter 50 Euro angeboten?
Da stimme ich Dir zu, das gibt es so nicht.

Allerdings ist doch eventuell die Frage, worauf muß ich für die geschilderten zusätzlichen Vollfarb/Schwarzweiß-Illustrationen (außer dem Titelbild) und den Extras verzichten?

Z.B. beim aktuellen Heft (3187) habe ich neben der Titelseite mindestens 10 (es sind etwas mehr) Seiten, die sich mit Illustrationen und Extras befassen. Wenn ich mir nun vorstelle, daß ich statt dessen 10 Seiten mehr Romantext hätte, wäre für mich völlig klar, daß das den absoluten Vorrang bekäme. Nach meiner Schätzung gibt es pro Heft mind. ca. 10 Seiten, die kein Romantext darstellen.
Rechne ich das hoch, komme ich auf mind. 520(!) Seiten (52x10) Romantext mehr pro Jahr. Was wiederum bedeutet, daß ich ca. 7-8 (!) Hefte (7-8x 60-70 Seiten pro Heft) pro Jahr mehr lesen könnte.
Bei der Menge wäre die Wahl für mich sehr eindeutig. Mag natürlich sein, daß das für andere Leser nicht so ist, wobei ich aber hier auch glaube, daß nicht wenigen gar nicht bewußt ist, auf was sie für die geschilderten Mehrwerte verzichten.
Zuletzt geändert von SciFi2017 am 19. September 2022, 17:13, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

Du analysierst sehr feingliedrig den Wert und Mehrwert eines Heftromans im Vergleich zu einem Buch >>> bist du vielleicht Buchhalter oder Steuerberater von Beruf?

Mußt nicht antworten, die Frage ist Recht indiskret.

Ich finde den Preis von 2,50 € allerdings durchaus angemessen. Mich hat es auch überaus gefreut, daß im Jahr 2021 die Hefte einen dickeren, glanzkaschierten Umschlag bekamen ohne Preiserhöhung.
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Akronew »

SciFi2017 hat geschrieben: 19. September 2022, 17:08
Spoiler:
SciFi2017 hat geschrieben: 18. September 2022, 11:28 Wenn ich mir überlege - ein Heft mit 70 Seiten kostet 2,50 Euro.
Dann bezahle ich für 1000 Seiten 35,- Euro.
Welches Science-Fiction-Buch kostet aber 35,- Euro bei 1000 Seiten?
Die allerwenigsten.
Für den Preis ist Perry Rhodan zu schlecht.
Weil man aber "nur" 2,50 Euro zahlt, fällt das halt nicht so auf :-)
Robert Corvus hat geschrieben: 18. September 2022, 22:51 Umgerechnet auf Buchseiten käme man für einen Heftroman (120 Normseiten) auf 100 Taschenbuchseiten, im meist etwas großformatigen Hardcover auf etwas weniger, vielleicht 90 - 95.
Die von Dir in Anschlag gebrachten 1000 Seiten wären demnach etwa 10 Heftromane. Wie viele 1000-Seiten-Bücher, die neben dem Titelbild noch 9 weitere ganzseitige Vollfarb-Illustrationen, 10 Schwarzweiß-Illustrationen und zusätzlich zu den 1000 Seiten noch Extras wie Kurzgeschichten (STELLARIS) oder redaktionelle/ Sachtexte bieten, werden für unter 50 Euro angeboten?
Da stimme ich Dir zu, das gibt es so nicht.

Allerdings ist doch eventuell die Frage, worauf muß ich für die geschilderten zusätzlichen Vollfarb/Schwarzweiß-Illustrationen (außer dem Titelbild) und den Extras verzichten?

Z.B. beim aktuellen Heft (3187) habe ich neben der Titelseite mindestens 10 (es sind etwas mehr) Seiten, die sich mit Illustrationen und Extras befassen. Wenn ich mir nun vorstelle, daß ich statt dessen 10 Seiten mehr Romantext hätte, wäre für mich völlig klar, daß das den absoluten Vorrang bekäme. Nach meiner Schätzung gibt es pro Heft mind. ca. 10 Seiten, die kein Romantext darstellen.
Rechne ich das hoch, komme ich auf mind. 520(!) Seiten (52x10) Romantext mehr pro Jahr. Was wiederum bedeutet, daß ich ca. 7-8 (!) Hefte (7-8x 60-70 Seiten pro Heft) pro Jahr mehr lesen könnte.
Bei der Menge wäre die Wahl für mich sehr eindeutig. Mag natürlich sein, daß das für andere Leser nicht so ist, wobei ich aber hier auch glaube, daß nicht wenigen gar nicht bewußt ist, auf was sie für die geschilderten Mehrwerte verzichten.
Was für eine schöne Milchmädchenrechnung :rolleyes:
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von wepe »

Für mich ist die Wahl auch eindeutig - aber genau andersherum! :D
Das ganze Drumherum, von der Risszeichnung bis zu den Leserbriefen, von der Illu bis bis zum Report oder der Stellaris-Story, haben für mich einen Mehrwert, der im Schnitt weit über eine zusätzlich Textseite hinausgeht. Das ergibt nämlich auch das "Perry-Rhodan-Feeling".
Ich habe bisher über 3100 PR-Hefte gelesen, ohne dass ich erfahren habe, wie jemand vom Klo kam - heißt, ich kann auch schadensfrei auf die eine oder andere Zusatzinformation verzichten. Ist doch sehr nett, dass immer genau soviel passiert, wie ins Heft reinpasst! :devil:
"Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte."
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von ATLAN4255 »

2-
Diesmal keine 1 und klarer Überflieger.
Grund ,der Roman ist etwas anstrengend und verworren.die Personenwechsel und Dialoge sind manchmal schwer nachzuvollziehen.
liegt wahrscheinlich auch dem Raumschiff der Toten oder nicht Toten Lohe.sehr seltsames Setting,aber typisch für diesen Surrealzyklus, Fenerik Chaos eben.
Ich kann nur hoffen,daß der bald history ist,einfach nur weg,egal wie auch immer. Mir liegt dieses Zufallsgetue und Finden und nicht suchen nicht.einfach viel zu abgedreht.

hat zwar hiermit nichts zu tun,aber den Vorgänger Roman fand ich besser,weil er so schön an die PR Zeiten erinnerte,die anders waren.
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Richard »

Dieser Roman wurde uns doch als eine Art "Horror" Roman angekuendigt (oder vertausche ich da jetzt was?).
Also für mich war da jetzt nichts sonderlich gruseliges oder sowas auf die Art dabei. Lebende Tote bzw. eigentlich gestorbene Lebewesen, die doch noch leben, hatten wir immer wieder schon in PR. Das Anti-Universum mit Alraska als druchaus grausem Grossadministrator empfinde ich auch nicht als Horror oder gruselig. Welche Elemente waren als "Horrorelemente" angedacht?
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von ATLAN4255 »

Richard hat geschrieben: 19. September 2022, 19:22 Dieser Roman wurde uns doch als eine Art "Horror" Roman angekuendigt (oder vertausche ich da jetzt was?).
Also für mich war da jetzt nichts sonderlich gruseliges oder sowas auf die Art dabei. Lebende Tote bzw. eigentlich gestorbene Lebewesen, die doch noch leben, hatten wir immer wieder schon in PR. Das Anti-Universum mit Alraska als druchaus grausem Grossadministrator empfinde ich auch nicht als Horror oder gruselig. Welche Elemente waren als "Horrorelemente" angedacht?
stimmt hast du Recht hatte ich gar nicht mehr dran gedacht!
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Fünfte Kolonne »

Ich hatte nach den Ankündigungen jetzt auch mehr "Tanz der Teufel" erwartet aber da war ja garnix. Vielleicht berappelt sich der Montillon ja doch noch und splattert mal wieder richtig :unschuldig:
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

Die einzige Hardcore-Horroszene war m.E. als Kamtaalen Beshkaneel ein lebendes Wesen gefressen hat während er nebenher mit Alaska geplaudert hat - das wäre für mich in einem Film wirklich gruselig gewesen.

Als Film könnte man den ganzen Roman aber gut als Horrorstreifen rüberbrigen wenn das Interieur der PAALVAGUR gothic-mäßig gestaltet würde.

Vieleicht sagt Robert noch was dazu, warum er uns Horror angekündigt hat?

"Addanc der Taucher" von CM soll übrigens (lt. Robert in seinem Twitch-Stream letzte Woche) sehr gut sein - Robert hat ihn schon gelesen.
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Richard »

Naja, soll er sagen, dass der Expokrat jetzt einen miesen Roman abgeliefert hat? ;).
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Fünfte Kolonne »

Fallada hat geschrieben: 19. September 2022, 20:31 Als Film könnte man den ganzen Roman aber gut als Horrorstreifen rüberbrigen wenn das Interieur der PAALVAGUR gothic-mäßig gestaltet würde.

Das ist ein guter Punkt über den ich bisher noch garnicht nachgedacht hatte. Horror in Film und Literatur funktioniert möglicherweise unterschiedlich. Während man im Film viel über eklige und verstörende Bilder arbeiten kann muss man in der Literatur möglicherweise mehr über die Gefühlswelt der Protagonisten arbeiten. Fressszene im Film, Kotztüte wo bist du, Fressszene im Roman in schlimmsten Fall unfreiwillig komisch? :gruebel:
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Robert Corvus
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

ATLAN4255 hat geschrieben: 19. September 2022, 19:12 die Personenwechsel und Dialoge sind manchmal schwer nachzuvollziehen.
Das ist interessant - denn es gibt im Roman gar keine Personenwechsel. :)
"Im Feuer" und "Im All" sind Dialoge zwischen Alaska und dem Votum bzw. Alaska und dem Verhörspezialisten; bei jedem Absatzwechsel innerhalb dieser Szenen wechselt auch der Sprecher. Alle anderen Szenen sind mit einem personalen Erzähler - der ebenfalls an Alaska klebt - geschrieben.


Zum Thema Horror: Definitionsmerkmal dieses Stilmittels ist, dass es darauf abzielt, beim Publikum Furcht auszulösen.
Splatter sind nur eine Möglichkeit dazu; Lockruf der schwarzen Lohe geht einen anderen Weg, den über das Ambiente.
Wie kennen paradiesische Städte wie Terrania, große, aber heimelige Raumschiffe wie die RAS TSCHUBAI, exotische, aber freundliche Spezies wie die (heutigen) Haluter.
Die PAALVAGUR dagegen ist ein Ort, den nicht umsonst neben Alaska Saedelaere (der vielleicht tiefgründigsten Figur des Perryversums) nur Maschinen betreten - so ziemlich alle anderen liefen Gefahr, dort in Panik zu verfallen oder gar den Verstand zu verlieren.
Warum?
Wir sind visuelle Wesen; wird unsere Möglichkeit, zu sehen, eingeschränkt, nimmt uns das die primäre Möglichkeit, unsere Umwelt (bspw. im Hinblick auf Gefahren) zu analysieren. Auf der PAALVAGUR ist wegen der grauen (verrauchten?) Luft und der Schwaden überall die Sicht begrenzt; die sich bewegenden Tücher verbergen zusätzlich, was hinter ihnen lauern mag. Überhaupt, die Tücher: Sie bewegen sich (scheinbar?) in einem nicht messbaren Wind; der Mechanismus, dem sie folgen, bleibt selbst für Pasimas Sensoren oder die des SERUNS unklar, unerklärbar, undurchdringlich: Nicht nur die Augen, auch die fortschrittlichste galaktische Technik versagt, wenn es darum geht, sich in der PAALVAGUR zu orientieren. Wer aber seine Umwelt nicht erfassen kann, der versteht die dort herrschenden Gesetzmäßigkeiten nicht und ist ihnen ausgeliefert. Ein typisches Horrorelement. Das findet seinen Gipfel in dem Teil des Schiffs, das sich in einem anderen Universum befindet, auf das die Überlebensmechanismen des SERUN nicht ausgerichtet sind - und wo Alaska droht, in Minutenschnelle zu erfrieren. Ihm bleibt nur die Flucht.
Ein weiteres Horrorelement: Der Protagonist ist klein, machtlos, wehrlos. Das ist auch Alaska angesichts der Größe nicht nur des Universums, sondern der weiteren Universen und sogar Chaoversen, durch die die PAALVAGUR navigiert. Das ist Cosmic Horror, wie er durch Lovecraft populär wurde. Alaskas Glück ist, dass er als so harmlos angesehen wird, dass man ihn lange Zeit nicht als Feind wahrnimmt - er wird als Trauergast begrüßt. Sonst wäre er wohl schon auf der Außenhülle der PAALVAGUR umgekommen.
Der Trumpf, den er ausspielt, ist sein durch einen Symbionten (oder Parasiten?) verunstaltetes Gesicht, dessen Anblick Tod und Wahnsinn bringt - ein Horror-Motiv par excellence.
Hinzu kommen die Grenzüberschreitungen zwischen Tod und Leben bzw. Tod und Untot (durch das Votum), die fremde Bordarchitekur (Sechseck als Grundelement), etc. Dass das alles eben kein Vampirschloss ist, sondern eine hochtechnische Umgebung, ein im Orbit treibendes Großraumschiff, macht es zu Space Horror.

Je genauer man sich dieses Ambiente der PAALVAGUR vorstellt, je mehr man sich in diese Szenerie hineinversetzt, desto stärker wird man auch die Furcht = den Horror zulassen.

Im Exposé war das Wort "Horror" übrigens nicht zu lesen. Ich hätte den Roman auch als Actiongeschichte oder Hack-and-Slay-Abenteuer erzählen können - aber für mich lag hier die Chance auf eine andere RHODAN-Geschichte.
Zweitjüngster der Vollkommenen.
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RolfK
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von RolfK »

@RobertCorvus
Sorry, Deine Erläuterungen zur "Horror-Dimension" des Erzählten erreicht mich nicht.

Anders gesagt: Dieses Ganze Schatten, Nicht-Hören, Nicht-Sehen, Nicht-Verstehen, Wehende Tücher, etc Geschwurbel kommt mir so ausgelutscht, so übertrieben oft eingesetzt, so altbekannt vor, dass es nicht Furcht, nicht einmal um das Schicksal der Protagonisten, auslöst, sondern als "unwesentliches Storyelement" überlesen wird, das der Reflexion oder Empathie nicht wert ist.

Was hingegen fasziniert: Die Dialoge mit dem Votum, der Erfolg der LFT (Kaperung und Bergung der PAALVAGUR), die Zwiegespräche von Alaska-Alraska, die Erkenntnisse, die Alaska über FENERIK, und damit über das strategische Dilemma der "Guten", gewinnt.

Das macht das Heft zu einem außergewöhnlich guten Heft, das ich mit Vergnügen gelesen habe.
RolfK
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von RolfK »

@Robert Corvus
Ich ergänze/verdeutliche: Nachdem ich mich durch allerlei Surrealismen und Absurditäten im Rostland und im primordialen Korridor habe hindurchlesen müssen, um die für mein Lesevergnügen relevanten Schnipsel goutieren zu können, können mich athmosphärische Schlieren, Kälteerlebnisse und wehende schwarze Tücher nicht mehr in erwartungsvolle und angespannte Stimmung versetzen.
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Re: Spoiler 3187: Lockruf der schwarzen Lohe, von Robert Corvus

Beitrag von oneiros »

Fallada hat geschrieben: 16. September 2022, 15:44 Ich fand es immer schon doof, daß die Galaktiker das Hypertakt-Triebwerk nicht nachbauen konnten
Konnten sie IIRC schließlich. Aber ich glaube, das wurde mit RC beerdigt.
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