Spoiler 3194: Haus der Chimären, von Susan Schwartz

[nanograinger]

Die Pläne der KK sind bekanntlich langfristig, auf den Zeitskalen von Menschen sind sie höchstens mittelprächtig gut.

Meines Erachtens lief es grob so: Als Mu Sargai merkte, dass FENERIK in die Nähe der MS kam, musste sie mit dem reagieren, was sie noch zur Verfügung hatte: der LEUCHTKRAFT. Damit konnte Zeit gewonnen werden (gut 10 Jahre), allerdings ist (noch) nicht klar für was (sicher nicht für eine militärische Verstärkung, das wissen wir nun). Aber wusste Mu Sargai von der hypergravitativen Trasse? Vermutlich schon. Wusste sie, dass FENERIK mehr oder weniger unkontrolliert dieser Trasse folgen würde? Schon das ist nicht klar. Zwar wurde der Hypertraktor deponiert und Alaska schickte die STATOR-FE vor der Kollision weg, aber ganz sicher wollte man nicht auch FENERIK aus dem Schlamassel ziehen.

Mu Sargai wollte sicher nicht das Szenario erzeugen, dass jetzt ansteht, dazu muss man nur den Titel des übernächsten Bands anschauen. Jetzt schlägt mal wieder die Stunde der Improvisation, bekanntlich die Stärke unseres Perrys.

Zur hypergravitativen Trasse: Die Gegenwarts-Thiuphoren flogen auf einer "Sextadim-Halbspurtrasse" gen Orpleyd (Band 2875). Allerdings war diese Trasse temporär und musste mit hohem Aufwand angelegt und aufrecht erhalten werden, damit benutzt werden konnte.

[Akronew]

Das lässt aber außer acht, das Mu & Zou bekannt
miteinander sind? Weil "zufällig"?

Warum war den die LEUCHTKRAFT als einziges
überhaupt erreichbar und nicht irgendwo blockiert?
Auch ein Zufall?

Was die "Anziehung" von FENERIK betrifft,
es ist also deshalb passiert weil man nur einen
zu großen "Magnet" zur Verfügung hatte?

Und was die 10 Jahre betrifft, das macht bei
mir immer noch den Eindruck eines verlangsamten
Unfalls. Als wenn die kollidierte "Zeit" sich erst langsam
wieder setzen musste nach der Kollision.
Bedeutet: Hab ich nicht wirklich verstanden,
was hat da 10 Jahre gedauert?

[Askosan]

...was hat da 10 Jahre gedauert?

Ausbeulen, Spachteln, Abschleifen und neu Lackieren. FENERIK ist ein großes "Auto", mit einem Längsdurchmesser von 45 Kilometern. Das dauert seine Zeit.

[Akronew]

Pimp My Ride!
Mag sein, vielleicht, aber irgendwie...

Die Quintarchie wirkte doch recht frisch erwacht.

[Rebecca]

Alles in allem, fand ich den Roman gut, für das Thema, was er beschrieben hat. Ich mag diese rätselhaften stellenweisen surrealen Elemente nicht, wenn nicht auch gleich eine Erklärung/Auflösung zumindest ansatzweise mitgeliefert wird, aber da will ich dem Haus der Chimären zumindest die Chance geben, dass dies in den nächsten Bände vielleicht noch passiert.
Ein wenig schade finde ich, wenn es am Ende nur ein "weiteres Tor" ist, um in den Chaoporter vorzudringen. Dafür finde ich die ganzen Ideen, Geschichten über die Rassen, Mysterien, die in dieser Sterneninsel sind, aus der sich normalerweise Kosmokraten und Chaotarchen heraushalten, weil da selbst aus ihrer Sicht, mächtige, alte, ungewisse Dinge sind, etwas zu schade.

Atlan und sein Extrasinn, vor allem der Extrasinn, gingen gar nicht. Es hat mich beim Lesen jedes Mal herausgezogen und ich habe die ganze Zeit überlegt, ob Atlan beeinflusst wird, jemand den Extrasinn steuert (und mich gefragt, warum Atlan das nicht hinterfragt) und zum anderen ob das vielleicht ein Hinweis sein soll, dass der Atlan dort gar nicht der echte Atlan ist...
Aber sei es drum - meins war es nicht.

Vom Handlungsfortschritt hat es mir grundsätzlich gefallen, aber dass hier NIEMAND die Kommandoübernahme der LEUCHTKRAFT diskutiert hat: Nicht Perry und Atlan mit Alaska, nicht mal Alschoran, der sonst wenig Hemmungen hat Themen, direkt anzusprechen, die er als eine mögliche Gefahr für die Milchstraße sieht, selbst wenn andere es ignorieren.
Nicht mal beim beim Kammerdiener MU SARGAIs stellt man dazu eine Frage. Wenn wenigstens gefragt worden wäre, hätte dort die kryptische Antwort kommen können: "Die Ereignisse stellen keinen wesentlichen Einfluss auf die derzeitige Situation dar und werden zu gegebener Zeit evaluiert." Oder so ähnlich...

Aber alles in allem ein solider Roman und abgesehen vom Extrasinn, ist es glaube ich vor allem die Zyklusarchitektur auch dieser letzten Bänden, wo ich mit einigen Dingen persönlich konzeptionell/handwerklich nicht zufrieden bin.

[Eagle1]

Hallo,
erst mal danke an Macca und Fallada für die wöchentlichen Spoiler.
Ihr macht Euch da wirklich viel Arbeit und die Ergebnisse sind herausragend.

Nun zum Roman, dieser hat mich sehr gut unterhalten, weshalb ich hier glatt drei mal ne 1 vergebe.

Nun zu meiner Person, ich bin eigentlich kein neuer im Perry-Forum, war früher im alten aktiv.
Auch an der Heimsuchung in Obereschenbach (Zeltcon in der Nähe von Hammelburg) hab ich ein paar mal teilgenommen.

Vielleicht kennt mich ja noch wer?

MfG Peter

[Goshun]

Es ist immer schwer den Folgeroman von einem Kracher zu schreiben. Man spürt auch die Autorin fühlt sich sichtbar pudelwohl in der Fantasywelt des Alaska. Viele schöne mythologische Querverweise. Das wäre alles ganz OK... wenn der Zyklus nicht ohnehin schon so Fantasylastig gewesen wäre.

Zu Alaska passt ja immer ein Fantasy Setting und zu Atlan wohl auch. Das wäre jetzt vermessen zu sagen die beiden Figuren glänzen nur mit HardSF.

Ich hoffe jedenfalls die Fans solcherart Settings hatten eine Freude damit. Für mich wars wieder ein routinierter Roman der Autorin, selbstverständlich nach allen Regeln der Kunst durchgestylt.

Und am Ende gibt es noch ein paar Tropfen Handlungsfortschritt. Immerhin.