Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

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patulli
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von patulli »

wepe hat geschrieben: 11. Dezember 2022, 23:40 *** Die Beantwortung aller offenen Fragen hätte m.E. jeden Roman unlesbar gemacht. Und ich habe den etwas schrägen Verdacht, ein solches Projekt hätten weder das Autorenteam noch die Expokraten auf 60 Seiten in lesbarer Form abliefern können. :devil:
Man hätte mit dem Verknüpfen loser Enden ja auch schon in den letzten 10 Romanen anfangen können. Wenn man denn gewollt hätte. Aber das kennt man ja von dieser Expokratur zur Genüge. 1000 Fragen aufwerfen und dann 5 beantworten. Ist ja auch viel einfacher als wenn man alles vernünftig durchplanen würde.
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wepe
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von wepe »

patulli hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 00:40
wepe hat geschrieben: 11. Dezember 2022, 23:40 *** Die Beantwortung aller offenen Fragen hätte m.E. jeden Roman unlesbar gemacht. Und ich habe den etwas schrägen Verdacht, ein solches Projekt hätten weder das Autorenteam noch die Expokraten auf 60 Seiten in lesbarer Form abliefern können. :devil:
Man hätte mit dem Verknüpfen loser Enden ja auch schon in den letzten 10 Romanen anfangen können. Wenn man denn gewollt hätte. Aber das kennt man ja von dieser Expokratur zur Genüge. 1000 Fragen aufwerfen und dann 5 beantworten. Ist ja auch viel einfacher als wenn man alles vernünftig durchplanen würde.
Aus früheren Zyklen (Feldhoff und Anton) kenne ich die "Auflösung" oft in Doppelbänden, teils sogar mit dem letzten Viererblock. Schon das hatte ja den Abschluss einzelner Handlungsstränge lesetechnisch entlastet - und gezieltere Diskussionen dazu ermöglicht.
In den vergangenen Jahren waren die Schlussbände für mich oft wie eine große Scheune: Die von der Expokratie gewünschten Trecker und Erntemaschinen wurden repräsentativ hinaus auf den Hof gefahren, die offenen Fragen sollten hinter dem riesigen Scheunentor tief im Dunkel verborgen bleiben. :D Dass diese Methode bei den Lesern nicht gut angekommen ist, belegen ja mehrfach später nachgeschobene Erklärungen, oft auch außerhalb der Romantexte.
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Tennessee
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Tennessee »

wepe hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 07:17
patulli hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 00:40
wepe hat geschrieben: 11. Dezember 2022, 23:40 *** Die Beantwortung aller offenen Fragen hätte m.E. jeden Roman unlesbar gemacht. Und ich habe den etwas schrägen Verdacht, ein solches Projekt hätten weder das Autorenteam noch die Expokraten auf 60 Seiten in lesbarer Form abliefern können. :devil:
Man hätte mit dem Verknüpfen loser Enden ja auch schon in den letzten 10 Romanen anfangen können. Wenn man denn gewollt hätte. [...]
Aus früheren Zyklen (Feldhoff und Anton) kenne ich die "Auflösung" oft in Doppelbänden, teils sogar mit dem letzten Viererblock. Schon das hatte ja den Abschluss einzelner Handlungsstränge lesetechnisch entlastet - und gezieltere Diskussionen dazu ermöglicht.
In den vergangenen Jahren waren die Schlussbände für mich oft wie eine große Scheune: [...] Dass diese Methode bei den Lesern nicht gut angekommen ist, belegen ja mehrfach später nachgeschobene Erklärungen, oft auch außerhalb der Romantexte.
Salut,
ich kenne mich wohlgemerkt mit den letzten Zyklen nicht so gut aus und diese nur aus den Besprechungen hier. Aber mein Eindruck ist der gleiche.

lg
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von jemo »

Warum musste man Bully eigentlich rausschreiben? Andere Unsterbliche sind ja auch mehr oder weniger geparkt, ohne das die aus der Serie geschrieben werden, z.B. Homer G. Adams. Das mit Bully erinnert ein wenig an Roi Danton, der ja auch auf großer Fahrt ist und nur noch in Miniserien vorkommt. Klar, jetzt kann man eine andere Figur aufbauen und dadurch etwas Abwechslung in die Serie bringen, nur das hätte man auch gekonnt, wenn Bully dabei geblieben wäre.
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wepe
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von wepe »

Ich sehe das noch nicht so, dass Bully rausgeschrieben ist. "Geparkt", "ruhig gestellt" - das durchaus!
Warum auch nicht? So einigen Figuren hat das durchaus gutgetan. Und wer sagt uns denn, dass nicht ausgerechnet der Chaoporter mit Tritarch (?) Bully, der polternde Problemlöser, den letzten Horkrux von ES :P aus dem Feuer holen muss, weil Kosmokraten-Perry da nicht drankommt? Dann würden wir ihn 98 Romane später wiedersehen - das lässt sich doch ertragen! :devil:
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nanograinger
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von nanograinger »

wepe hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 07:17 Aus früheren Zyklen (Feldhoff und Anton) kenne ich die "Auflösung" oft in Doppelbänden, teils sogar mit dem letzten Viererblock. Schon das hatte ja den Abschluss einzelner Handlungsstränge lesetechnisch entlastet - und gezieltere Diskussionen dazu ermöglicht. ...
Es waren genau diese "Welterklärungsabschlussbände", die das Gefühl des "Resets" bei den Feldhoffzyklen so stark werden lassen. Jedes kleinste Details, das niemanden (außer vielleicht Rainer Castor) interessierte, musste zwanghaft abgehandelt werden, damit für den kommenden Zyklus eine "clean slate" bereitstand.

Im Gegensatz dazu wird beim vorliegenden Roman exakt das "abgehandelt", was unbedingt nötig ist, sodass dieser "Zyklusabschlussband" meines Erachtens der beste Abschlussband seit Band 299 ist. Hier (wie in Band 299) wird nämlich eine interessante Geschichte erzählt, und nicht nur einfach alle Türen mit aller Macht zugeknallt, ob sie wollen oder nicht.
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Oceanlover
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Oceanlover »

nanograinger hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 12:00 Hier (wie in Band 299) wird nämlich eine interessante Geschichte erzählt, und nicht nur einfach alle Türen mit aller Macht zugeknallt, ob sie wollen oder nicht.
:st: Genau, 299 war hochspannend und damals mein erstes Heft, das mich begeistert hatte. Wäre das ein typischer "Abschlussroman" gewesen, hätte ich vielleicht nicht weiter gelesen. :rolleyes:

Zum Thema Bully: Wenn man will, muss er ja nicht jahrelang aus der Serie herausgeschrieben werden. In Romanen gibt es ja das Stilmittel, einen zweiten Handlungsfaden neben der Haupthandlung zu schildern, bis die Fäden zusammenkommen. Ein Heft dürfte aber wohl zu wenig Seiten haben, um dort jeweils einzelne "Bullykapitel" in die Handlung einzufügen. Aber eine andere Möglichkeit wäre zum Beispiel, immer wieder mal einen "Bullyband" einzuschieben, bis die Storylines eines Tages wieder zusammenkommen. Mir wäre das lieber, als jetzt lange Zeit nichts mehr von dem Burschen zu hören. :)
Nette Grüße
Oceanlover
Atistippos
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Atistippos »

Ad Macca: Chapeau! Du hast wirklich eine sehr eigene, sehr lesenswerte Art, Spoiler zu schreiben. Hat Spaß gebracht.

Da schaut man nach ein paar Tagen, na gut, eine Reihe von Tagen, letztendlich von Jahren mal wieder vorbei, und was stellt man fest: Nichts hat sich geändert. Reginald Bull ist mal wieder weg? Wie interessant, wie überraschend. Damit haben die derzeitigen Exporte doch in dem unseligen Doppelzyklus (Richter und Jenzeitigen Lande) doch angefangen, dass sie den erst einmal vom Spielfeld nahmen, um einmal bei Maccas Bild zu bleiben. Das hatte dann immerhin den Vorteil dass seine Rückkehr auf das Spielfeld einer der besten Romane dieses Doppelzyklus war, zumindest der einzige, der mir positiv in Erinnerung geblieben ist. Ansonsten? Wuselige Verstiegenheit, Notabseilung. Da hatte ich aber schon meinen eigenen Notausgang gefunden.
Danach wurde Reginald Bull dann doch ganz schnell in Larenhausen geparkt, nur um dann in der Wundertüte Allerorten aufzutauchen, mit einer schwangeren Frau. Keine Ahnung; wie der da hingekommen war. Ist aber wohl auch nicht wichtig.
Wenn ich das richtig sehe, nehmen die beiden Expokraten Reginald Bull jetzt also zum dritten Mal vom Spielfeld. Kein Grund zur Sorge? Dass Personen für eine Zeit herausgeschrieben werden, ist also nichts Neues. Alaska ist in diesem Zyklus doch auch wieder aufgetaucht. Sogar mit Zellaktivator, wenn ich das richtig verstanden habe. Gab es da nicht Komplikationen zwischen ZA und den lebensverlängernden Maßnahmen der LEUCHTKRAFT? Brauchte den ZA nicht Delorian für die Gründung seines Universums? Unwichtig vermutlich.
Also auch von daher kein Grund, sich Sorgen zu machen?
Nun ja, es gibt solches Parken und solches, richtiges und unrichtiges, vernünftiges (zumeist richtig) und gefährliches. Da kann einem schon mal der Wagen verloren gehen oder zumindest die eine oder andere Delle davontragen; wenn jemand seine Wagen aber Sylvester in Connewitz parkt oder am 1. Mai im Kreuzberg, dann weiß er hoffentlich, was er tut. Dieses Parken von Reginald Bull fällt eindeutig in Kategorie gefährliches parken; denn wenn Reginald Bull länger in dieser neuen Funktion geparkt bleibt, wird er Entwicklungen durchmachen, die ihn zu einem kosmischen Wesen machen. Machte er sie nicht, dann wäre das erklärungsbedürftig; machte er sie, dann wäre er als Handlungsträger ebenso verbrannt, wie es Julian Tifflor nach seiner Wanderung war. Dieses Parken ist von daher zumindest sehr riskant, die Gefahr groß, dass das nicht ohne Schäden abgeht.
Interessante Frage allerdings, wieso die Expokraten, Autoren und die Redaktion so mit ihrem ererbten Goldrandgeschirr umgehen, es durch den Raum werfen, in die Geschirrspülmaschine packen, es fallen lassen, wenn sie selber nur Plastikgeschirr herstellen können? Was man heute doch eigentlich nicht merh tun sollte.
Nun ja, vielleicht genau deshalb?
Einige, einander überlappende und sich ergänzende Punkte sehe ich da: Die Figuren sollen geschützt werden, und das meint man dadurch zu schaffen, dass man sie eine Weile irgendwo parkt. Wenn dass der Grund sein sollte, dann müsste man Perry Rhodan für mindestens zweihundert Bände irgendwo parken. Wäre vermutlich nicht das Schlechteste. Die Zeit zwischen „Genesis“ und „Mythos Erde“ bot hierfür eine hervorragende Chance. Ein bis zwei Zyklen ohne Perry Rhodan aber trotzdem mit vielen spannenden, bodenständigeren Geschichten. Allerdings würde wohl niemand mehr wissen, wozu diese Figur gut ist, wenn sie längere Zeit nicht da wäre. Geht also nicht.
Das Team möchte die Figur Perry Rhodan schützen, weil der als Hauptfigur der Universalproblemlöser ist und deshalb nicht gegenüber Figuren wie Reginald Bull oder Atlan abfallen darf, mit denen man ja erzähltechnisch viel mehr anfangen kann. Das fände ich nachvollziehbar, hielte ich aber auch für eine selbstgeschaffene Falle.
Die Autoren können mit diesen Figuren einfach nichts anfangen, macht das mehrheitlich einfach schon viel zu lange und hatte immer Schwierigkeiten, handelnde Personen zu schildern. In Anbetracht der desolaten Situation bei den Nebenfiguren, wäre das nicht verwunderlich. Perry Rhodan hingegen ist einfach keine handelnde Person, das ist ein Personensurrogat. Also ein (minderwertiger) Ersatz, der dann natürlich gegen handelnde Personen abfällt. Herausgeschrieben und geparkte Handlungsträger (Roi Danton lassen wir mal außen vor) waren hingegen durchaus handlungsfähige Personen. Letztendlich wäre das eine Nivellierung nach unten. Genau die findet aber doch auch statt.
Vielleicht, das ist jetzt ein tiefenpsychologisches Argument, hassen die Autoren das alles einfach auch nur so sehr, dass… - Aber ich will das gar nicht richten und rechten, bin doch keine Atopisches Tribunal.
Soweit soweit. Mein Interesse wieder in die EA eizusteigen, bleibt gering; und wenn ich Interesse an Zauberei habe, dann lese ich eben de Merseburger Zaubersprüche. Sollte ich hingegen Interesse an den abstrusen Kämpfen höherer Wesen haben, dann lese ich die entsprechenden Passagen der Ilias. Andere Mythen polytheistischer Religionen kommen natürlich auch in Frage.
Davon sollten andere Leser sich aber nicht ihren Spaß verderben lassen, den ich ihnen ja gönne. Als Missionar wäre ich eine lausige Besetzung; und wenn das ein Problem wäre, wäre es einzig und allein mein Problem.
Vielleicht bin ich einfach auch nur in der Situation Jean Pauls: Die Bücher, die ich lesen will, muss ich mir selber schreiben.
Atistippos
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Atistippos »

Dlassior hat geschrieben: 7. Dezember 2022, 20:17 (...), dann wird es Zeit eine "neue" konstante Figur zu etablieren, die eine ähnliche Ausstrahlung bzw. Bindung zum Leser aufbauen kann. (...)...
Nette Idee. Wurde hier schon häufiger formuliert, was aber nichts an ihrer Qualität ändert.
Ich würde sogar ein wenig weiter gehen. Ich hätte es gut gefunden, wenn zwischenzeitlich eine Handvoll von langlebigen Nebenfiguren aufgebaut worden wäre, von denen pro Zyklus eine, vielleicht auch mal zwei, wenn die Verkaufszahlen mal wieder ganz schlecht sind, überraschend über die Wupper ginge, Abnippelte, hingerafft werden würde und was der Begriffe da so mehr sind, nur um dann durch eine andere Nebenfigur ersetzt zu werden, die auch liebevoll aufgebaut werden würde, nur um dann auch nach zwei, drei, vier, fünf Zyklen liebevoll abgemurkst zu werden. Damit könnte man es sich ersparen, die Zakies immer irgendwie sterben zu lassen, ohne dass sie das tun, nur um den Leser zu erschüttern, der gelangweilt abwinkt. Liebevoll aufgebaute Nebenfiguren, die dann doch einfach sterben, hätten da einen ganz anderen Drive.
Wird nicht passieren, keine Sorge. .
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Mike Marvel
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Mike Marvel »

Nachdem ich den Roman gestern und vorgestern gelesen habe und hier nun nochmal zunächst alle bisherigen Beiträge (Rebecca, sehr passend Einschätzung!),(Danke für diesen und all die vielen tollen Spoiler Macca!) meine Meinung:

Andreas Eschbach schreibt klasse, kein Frage. Ganz im Stil seines großen Rhodan-Buches gelingt es ihm Perry den Tiefgang zu verpassen, den nicht viele Autoren wirklich hinbekommen. Leider ist die Form des 60-Seiten-Heftromans dazu nur mit Einschränkung geeignet. Bedeutet, es hätte mindestens einen Doppelband zum Abschluß geben müssen.

Nicht unbedingt um alle offenen Fragen zu klären; da gibt es etliche, die auch zyklusübergreifend beantwortet werden können. Docch einige Themen hätten einfach viel mehr Raum gebraucht: Atlan-Expedition, Verhandlungen, Farbaud, immense Opfer an Intelligenzen und Material einfach ausgebucht? In der Summe war es dann einfach schade, dass all diese Aspekte nur leicht angerissen auf den letzten Seiten des Heftes Platz hatten.

Der Roman hatte einige sehr schöne Momente wie die Reminiszenz an Lindberg (Bruck-Cover), Suzan und Perrys Rolle als Familienvater, Laurel und Hardy. Man hat die Charaktere alle direkt vor Augen. Das macht den Stil von Andreas Eschbach aus und ich sehe ihn hier (auch im Hinblick auf seine großen Romane) durchaus auf Augenhöhe mit Stephen King. Man ist sofort drin in den Szenen.

Interessant wäre, wie groß die Eingriffe des Redakteurs bei einem solchen Autor im Gegensatz zu den bekannten Serienautoren sind...
Tja und dann ist da ja noch der große Abschied zwischen Perry und Bully. Das trifft das Fan-Herz schon und wurde glaubhaft "gefühlsecht" geschildert. Nur den Schwenk der beiden Helden, zurück in den allgemeinen Trubel, fand ich nicht so perfekt nach diesem persönlich so einschneidenden Erlebnis.

Ja, es ist schwierig immer wieder allen Lieblingen ausreichend Spielwiese zu überlassen und es braucht ganz einfach Pausen. Ich sehe jedoch, ähnlich wie z.B. bei Homer G. passiert, keine Abnutzungseffekte die es zwingend notwendig machen, immer neue, z.T. dem Zeitgeist angepasste, schräge Figuren zu bringen, an denen sich die Gemüter erhitzen. Viele sind wirklich austauschbar und verschwinden nach "Gebrauch" ja auch meist wieder in den Weiten des Serienkosmos. Pause JA, Abstellgleis defintiv NEIN!
Ich bin auch kein Verfechter einer Bully-Mini-Serie. Er gehört defintiv in die EA.

Alles zusammen gesehen ein gutes Heft für einen Zyklus der fulminant begann und dann zur Hängepartie mutierte. Zuviel Gedöns, zu groß, kaum vorstellbare Szenarien. Ich gehe deshalb nach dem großen Jubelband nächste Woche erstmal in die Lesepause und mache Fernbeobachtung.

Roman 1-2
Zyklus 4
Seit Band 3000 gibt es aus meiner Sicht zu viel unverdauliche Kost trotz einiger Perlen. Dieses Heft rechne ich zu den (kleinen) Perlen!
Salut Bully, fehlst mir schon jetzt... :(
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Mike Marvel
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Mike Marvel »

Atistiippos:
Toller Beitrag, kann da vielen Dingen zustimmen.

Insbesondere die Gefahr des "Parkens" im Falle Bull in Anlehnung an Tiff und dem Drift in Richtung Überhöhung der Person.

Auch zum Thema Umgang mit Nebenfiguren einige wichtige Aspekte gesagt!
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Ce Rhioton »

Atistippos hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 12:59 Interessante Frage allerdings, wieso die Expokraten, Autoren und die Redaktion so mit ihrem ererbten Goldrandgeschirr umgehen, es durch den Raum werfen, in die Geschirrspülmaschine packen, es fallen lassen, wenn sie selber nur Plastikgeschirr herstellen können? Was man heute doch eigentlich nicht merh tun sollte.
Mir kommt da stets der Satz von Wim Vandemaan ("Gebt den neuen Figuren bitte eine Chance.") in den Sinn.
Die Analogie zum Geschirr (Goldrand vs. Plastik) beschreibt recht gut, wie es mir nur schwerlich gelingen mag, zu neuen Figuren eine emotionale Bindung aufzubauen.

Wie soll das auch gehen, wenn neuen Figuren das Schicksal des Plastikgeschirrs droht (spätestens beim nächsten größeren Zeitsprung)?
Ich hatte das anhand der Figur Sichu Dorksteiger selbst bemerkt: Zunächst als Plastikgeschirr eingeführt - durch ein langes Verbleiben zum Goldrandgeschirr geworden.

Ich glaube, das erklärt auch die Beliebtheit der etablierten (alten) Figuren. Ob neue Figuren eine höhere Wertschätzung erhalten, wenn die alten Figuren weniger präsent sind, ziehe ich deswegen (emotionale Bindung) in Zweifel.
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Dunkle Geburt »

Dorksteiger? Allerhöchstens Tupperware.
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Ce Rhioton »

Dunkle Geburt hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 16:15 Dorksteiger? Allerhöchstens Tupperware.
Ich wollte eine positiv entwickelte weibliche Figur erwähnen. Allzu groß war die Auswahl da eher nicht. :D
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Gucky_Fan »

Zu langlebigen Figuren könnte man die Zeitspanne zu Zyklusbeginn minimieren oder die 2 vergessen ZAChips in dir Handlung bringen. Der große Fehler damals war die Kotschistowa umzubringen..
Oh wir haben ja noch Dao.. aber da habe ich bei diesem Expokraten die Hoffnung aufgegeben
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Ce Rhioton »

Gucky_Fan hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 16:41 Oh wir haben ja noch Dao.. aber da habe ich bei diesem Expokraten die Hoffnung aufgegeben
Und welcher von beiden mag keine Katzen? :???:
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Atlantis
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Atlantis »

Ich bin leider erst heute dazugekommen den Roman zu lesen.
Ich finde es als Frechheit so die Lösung zu präsendieren. In der ersten Entäuschung und Wut wollte ich ihn mit 5-6-6 bewerten.
Da ich keine 6 vergebe , habe ich mit 4-5-5 bewertet.
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Fallada »

nanograinger hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 12:00
wepe hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 07:17 Aus früheren Zyklen (Feldhoff und Anton) kenne ich die "Auflösung" oft in Doppelbänden, teils sogar mit dem letzten Viererblock. Schon das hatte ja den Abschluss einzelner Handlungsstränge lesetechnisch entlastet - und gezieltere Diskussionen dazu ermöglicht. ...
Es waren genau diese "Welterklärungsabschlussbände", die das Gefühl des "Resets" bei den Feldhoffzyklen so stark werden lassen. Jedes kleinste Details, das niemanden (außer vielleicht Rainer Castor) interessierte, musste zwanghaft abgehandelt werden, damit für den kommenden Zyklus eine "clean slate" bereitstand.
Ich kann nachvollziehen, daß du bei der Fraktion bist, die offene Handlungsfäden toleriert oder sogar gut findet. Dadurch bleibt vieles im Bereich des Geheimnisvollen. Mir persönlich ist aber die clean-slate-Methode aus früherer Zeit doch wesentlich angenehmer da ich lieber zeitnah eine erschöpfende Auskunft bekomme als mich irgendwann nach längerer Zeit erinnern muß, was die Frage zu Antwort X oder Y war. Da man getrost davon ausgehen kann, daß bei vielen Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter die Gedächtniskapazität nachläßt so fände ich angesichts der (vermutlich) mehrheitlich betagten Leserschaft der Serie eine zeitnahe, erschöpfende Antwort angebrachter - man darf dabei allerdings nicht vergessen, daß der Seniorexpokrat Hartmut Kasper selbst schon im fortgeschrittenen Alter ist und zudem nur Teilzeitschriftsteller. Die Aufgabe wäre also was für den Junior-Expokraten aber ich bezweifle stark, daß so etwas im Konzept von Christoph Dittert auch nur ansatzweise vorkommt.

Wenn meine diesbezüglichen Vermutungen zutreffen dann bleibt alles beim alten mit den offenen Handlungsfäden auch im neuen Zyklus. Paßt ja dann das Geheimnisvolle auch zu den etwa 36 % Fantasy in einer SciFi-Serie. Um Missverständnissen vorzubeugen: ich mag diese Fantasyelemente sehr gerne da ich durch etwa 70 gehörte John-Sinclair-Hörspiele in dieser Hinsicht positiv vorgeprägt bin.

Was mich interessiert hätte: was wurde aus Haretemir Horizont nach der Neutralisierung des Chaoporters?
Welche A*schgeige hat denn heute wieder die Morphogenetischen Felder so bekloppt programmiert??? Hatte deswegen einen shittigen Arbeitstag :motz: .

igadka.wordpress.com - Rezensionen der EA seit Sommer 2019 und eigene FanFiction. Spoilergefahr beim expliziten Aufrufen einer Rezension :unschuldig:
fenny
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von fenny »

Ich kann mich hier den meisten nur anschließen: ich hätte den Roman großartig gefunden - wenn es nicht der letzte gewesen wäre, sondern der vorletzte.

Die Geschichte ist gut und spannend erzählt, Perry kommt gut als Mensch rüber, vor allem die Zukunftsepisode hat mir sehr gefallen.

Aber dann das große Aufräumen auf fünf Seiten: der Vorhang fällt und (fast) alle Fragen offen.

Was hat Atlans Team erlebt? Hat er in seiner Realität ebenfalls Addanc getötet, oder einen Teil von ihm, oder war der exklusiv nur bei Perry?
Was hat Farbaud in der ganzen Zeit im Audhem gemacht?
Was wird aus der Yodor-Sphäre, sind da jetzt noch Trümmer von da, wird die rückgebaut oder weitergebaut oder was?
Was ist mit der Leuchtkraft, mit Alaska, Gry, Soynte Abil und Vetrid-Molaud? Gibt Alaska den geliehenen ZA zurück?
Was geschieht mit dem Anzug der Verheißung?
Was ist mit den präliminaren Bastionen? Werden da jetzt noch welche von gebaut?
usw. usf.

Nach dem Ende von 3197 hatte ich eigentlich erwartet und gehofft, dass es mit beiden Teams weitergehen würde, dass beide Gruppen irgendwie zusammenarbeiten müssen, um ihre Realitäten wieder zu verschmelzen, oder dass Atlan und Perry sich an einem gemeinsamen Knotenpunkt der Geschichte treffen, um dies zu erreichen und den "Schatten" zu wecken.
So wie das ganze jetzt beschrieben wurde, finde ich es auch gut, aber die Zwei-Realitäten-Idee, die ich originell fand wurde dadurch verschenkt, das fand ich auf der WEYD'SHAN besser gelöst.

Nun wird es also zu den Cappins gehen. Da hoffe ich auf ein Wiedersehen mit Tamareil. Sie hatte ja Atlan schon bei der Bergung der Proto-Eiris geholfen und somit auch eine gewisse Affinität zu ES. Vielleicht erfahren wir dann endlich, was eigentlich mit ihrem Körper geschah. Ich habe diese Figur sehr gemocht und würde gerne wieder etwas von ihr lesen.
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Ingo
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Ingo »

fenny hat geschrieben: 13. Dezember 2022, 01:45 .....
Aber dann das große Aufräumen auf fünf Seiten: der Vorhang fällt und (fast) alle Fragen offen.

Was hat Atlans Team erlebt? Hat er in seiner Realität ebenfalls Addanc getötet, oder einen Teil von ihm, oder war der exklusiv nur bei Perry?
Was hat Farbaud in der ganzen Zeit im Audhem gemacht?
Was wird aus der Yodor-Sphäre, sind da jetzt noch Trümmer von da, wird die rückgebaut oder weitergebaut oder was?
Was ist mit der Leuchtkraft, mit Alaska, Gry, Soynte Abil und Vetrid-Molaud? Gibt Alaska den geliehenen ZA zurück?
Was geschieht mit dem Anzug der Verheißung?
Was ist mit den präliminaren Bastionen? Werden da jetzt noch welche von gebaut?
usw. usf.
.....
1) Das wird vielleicht im Dunklen bleiben (wen interessiert das auch im nachhinein?)
2) wie 1
3) Davon hoffe ich in 3200 ff. zu lesen (das ist bestimmt für die weitere Zukunft interessant)
4) wie 3
5) wie 3
6 . . . ) keine Ahnung . . . . (lass dich überraschen, schnell kann es geschehen...)
:unschuldig:
Wenn die Welt vollkommen wäre
dann wäre sie es wohl nicht
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nanograinger
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von nanograinger »

Ich schreibe mal Blau in Ingos Posting
Ingo hat geschrieben: 13. Dezember 2022, 07:04 ...
1) Das wird vielleicht im Dunklen bleiben (wen interessiert das auch im nachhinein?)
Addanc, der ja nicht der Protodefinität unterlag, wandte sich insbesondere Perry zu. Vielleicht hat er mit einer Larve auch gegen Atlans Team gearbeitet, aber das ist Nebensache. Entscheidend ist aber, dass Addancs Blick auf Perrys Team nicht für Definität sorgte.
2) wie 1 Farbaud hat sich Bull angeschlossen und gegen Addanc gestellt. Das ist für mich plausibel und mehr muss ich (vorerst) nicht wissen
3) Davon hoffe ich in 3200 ff. zu lesen (das ist bestimmt für die weitere Zukunft interessant)
Bereits in Band 3198 wird verkündet, dass sich die Yodor-Sphäre abschotten wird. Inwiefern das mit dem "Clausum" zusammenhängt, von dem wir im Zukunftsteil von Band 3199 (und auch schon in Band 3165) wird man sehen. Aber die Yodor-Sphäre ist ja in der Milchstraße und nicht jwd. Diese Geschichte wird fortgeschrieben werden, wie das auch im Arkon-System der Fall war.
4) wie 3
Wird man in den kommenden Bänden lesen.
5) wie 3 siehe oben
6 . . . ) keine Ahnung . . . . (lass dich überraschen, schnell kann es geschehen...)
:unschuldig:In der Milchstraße werden definitiv keine gebaut, FENERIK ist weg. Ob überhaupt noch welche gebaut werden, wenn der Chaoporter selbst nun "kosmokratisch kontaminiert" ist, ist eine Frage für die Serie mit Namen "Die chaoversale Reise FENERIKS aus den Augen der Anzu Gotjian", welche die PR-Redaktion für die vielen Anzu-Fans hier im Forum auflegen wird. B-)
Gucky_Fan
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Gucky_Fan »

Gut fand ich den Hawaiistrang mit Suzan...einer Figur die in heutiger Zeit wohl die nötige Präsenz bekommen hätte, damals in dem 400er sang und klanglos rausgeschrieben.. Auch in frühere Zeiten gab es schon seltsame Entscheidungen bei Figuren..Ich denke da nur an die Bände 400, 408, 409, 1407, 1478.
Viele sehen diese heute noch als Fehler an
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Askosan
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Askosan »

nanograinger hat geschrieben: 13. Dezember 2022, 08:58Addanc, der ja nicht der Protodefinität unterlag, wandte sich insbesondere Perry zu. Vielleicht hat er mit einer Larve auch gegen Atlans Team gearbeitet, aber das ist Nebensache. Entscheidend ist aber, dass Addancs Blick auf Perrys Team nicht für Definität sorgte.
Addanc wandte sich nicht „insbesondere“, sondern „ausschließlich“ Perry zu. Nach aktuellem Kenntnisstand ist er nur gegen Perry vorgegangen, weil dieser mit dem „Anzug der Verheißung“ die Schattenaspekte des Chaotarchen wecken konnte.

Atlan und sein Team konnten nichts dergleichen, stellten also für Addanc kein Problem dar. Dass Addancs Blick nicht für Definität sorgt, ist klar, weil er ein Quintarch und kein Chaotarch ist.
nanograinger hat geschrieben: 13. Dezember 2022, 08:58Farbaud hat sich Bull angeschlossen und gegen Addanc gestellt.
Farbaud hatte sich nicht direkt gegen Addanc gestellt. Als Bully die Kämpfe in der Yodor-Sphäre für beendet erklärt hatte, hatte er ausgesagt, dass Farbaud zurückgekehrt ist. Bully hatte aber nicht ausgesagt, dass er berechtigt wäre, im Namen von Farbaud zu sprechen.

Im Chaoporter selbst ist Farbaud nicht gegen Addanc vorgegangen. Zumindest wurde das nicht geschildert. Farbaud hat aber Addancs Machtansprüche sehr kritisch gesehen.

Farbaud hat anscheinend den Tod von Addanc und Bully als Quintarchen akzeptiert, aber ob er mit Bully gut zusammenarbeiten oder gegen ihn intrigieren wird, werden wir vielleicht nach Bullys Rückkehr von ihm selbst erfahren
cdroescher
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von cdroescher »

Askosan hat geschrieben: 13. Dezember 2022, 12:06Farbaud hat anscheinend den Tod von Addanc und Bully als Quintarchen akzeptiert, aber ob er mit Bully gut zusammenarbeiten oder gegen ihn intrigieren wird, werden wir vielleicht nach Bullys Rückkehr von ihm selbst erfahren
Ich lese hier viele Postings, die voraussetzen, dass wir so schnell nichts mehr von Bully hören werden.
Eigentlich hoffe ich auf das Gegenteil, am besten eine eigene Handlungsebene wie sie Alaska in den 2500ern und 2600ern zunächst auf der LEUCHTKRAFT, dann im Reich der Harmonie hatte.

Übrigens ist die komplett fehlende Information, wie der Status Quo der LEUCHTKRAFT ist, das einzige, was mich am Band 3199 stört; ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, was dagegensprach, das kurz einfließen zu lassen.
Atistippos
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Re: Spoiler 3199: Die Gordische Konstellation, von Andreas Eschbach

Beitrag von Atistippos »

Ce Rhioton hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 16:09
Atistippos hat geschrieben: 12. Dezember 2022, 12:59 (...).
Mir kommt da stets der Satz von Wim Vandemaan ("Gebt den neuen Figuren bitte eine Chance.") in den Sinn.
Die Analogie zum Geschirr (Goldrand vs. Plastik) beschreibt recht gut, wie es mir nur schwerlich gelingen mag, zu neuen Figuren eine emotionale Bindung aufzubauen.

Wie soll das auch gehen, wenn neuen Figuren das Schicksal des Plastikgeschirrs droht (spätestens beim nächsten größeren Zeitsprung)?
Ich hatte das anhand der Figur Sichu Dorksteiger selbst bemerkt: Zunächst als Plastikgeschirr eingeführt - durch ein langes Verbleiben zum Goldrandgeschirr geworden.

Ich glaube, das erklärt auch die Beliebtheit der etablierten (alten) Figuren. Ob neue Figuren eine höhere Wertschätzung erhalten, wenn die alten Figuren weniger präsent sind, ziehe ich deswegen (emotionale Bindung) in Zweifel.
Ich docke mal hier an: Gucky_Fan, du bist natürlich auch gemeint.

Dass man neuen Figuren eine Chance geben sollte, sehe ich auch so, auch wenn ich befürchte, dass heute schwieriger wird, als es früher war. Ich weiß nicht, ob sich da noch jemand an die „Spiegelgeborenen“ die Vandemar-Zwillinge. Da war die Serie halb so alt. Die hatten eigentlich auch nur eine Aufgabe: Vernichtet das Herz der Abruse, danach verstarben sie dann recht schnell, recht tragisch. Trotzdem wurden Sie durchaus langfristig aufgebaut. Ob das heue so noch ginge? Keine Ahnung.
So ein Aufbau setzt dann aber auch voraus, dass sich da jemand systematisch um die Person kümmert – und es sollte auch eine Person sein.
Rebekka hat in ihrer fulminanten Analyse ja auch die Frage aufgeworfen, warum die Kastellane aus der Serie geschrieben wurden; ich habe mich gefragt, warum sie hereingeschrieben wurden, weil mir nicht klar war, welche Bedeutung sie mittelfristig haben sollten. Offenkundig ja keine.
Ebenso ging es mir bei Lula Virtanen, Vogel Ziellos und Zeno Kortin. Alles ganz nett, man hat kurzfristig eine hübsche Effekte, wie sollen solche Figuren aber dauerhaft als Handlungsträger funktionieren?
Bei Vetris-Molaud hat das ja wohl besser geklappt. Der kommt aber auch nur selten zum Zuge.
Was den langfristigen Einsatz von sterblichen Personen angeht, da gibt es in der Geschichte zwei Duos, die sehr lange im Einsatz waren: Tatcher a Hainau und Dalmiac Rorvic, die ein wenig was von Laurel und Hardy hatten, waren von 515 bis 773 im Einsatz und gingen 968 in ES auf. Handlungszeitraum zweihundert Jahre, fas fünfhundert Bände.
Ebenso gelagert waren Trim Marath und Startac Schroeder, die beide zu um den Band 2000 einstiegen und im Band 2000 herum, ihren Abschied hatten sie im Band 2352. Handlungszeit auch hier in etwa zweihundert Jahre (großer Dank an die Perrypedia).
Da wurden hier im Forum dann aber kritische Stimmen laut, dass das wohl doch ein wenig viel sei, was die Terraner da in zweihundert Jahren erleben mussten.
Grundsätzlich geht es aber, wenn man die Zeitsprünge, die ja unvermeidbar sind, vorsichtig einsetzt. Große Zeitsprünge scheinen hingegen ihre Tücken zu haben. Eine eher etwas witzige Geschichte in dem Zusammenhang: Als der Paladin-Roboter wieder auftauchte, hatte er immer noch dieselbe Mannschaft und die war in tausend Jahren nicht wirklich befördert worden. Ob das Absicht war? Was die heutige Situation angeht, die RAS TSCHBAI beruht auf fünfhundert Jahre alte Technik und ist so oft so schwer beschädigt worden, dass sie doch beim Kommando „Energie“ sich in ihre Einzelteile zerlegen sollte.
Ansonsten gibt es der Serie zwei Beispiele für Nebenfiguren, die nur für einen Zyklus gedacht waren und die sehr gut funktionierten. Da haben wir zum einen Don Redhorse (MDI), ein Freak mit langen Haaren, der gerne Grenzen austestete und zu einer gewissen Hybris neigte. Im Umfeld Rhodans stieg er dann recht schnell, bis seine Hybris ihn dann zu Fall brachte. Schiff hinüber, etliche Tote, darunter der beste Freund. Der Mann war erledigt; und ich gebe zu, ich betrachte es bis heute mit einer gewissen Faszination, wie hier liebevoll eine Nebenfigur aufgebaut, gepflegt und dann mit einer solchen subtilen Bösartigkeit abserviert wurde. Das war stark, da kann man was lernen. Nicht einmal ein Heldentod war dem vergönnt, wer aber zur Hybris neigt…
Die zweite sehr starke Nebenfigur war Roi Danton, die dann aber das Pech hatte, dass die Leser da irgendwas falsch verstanden, denn eigentlich war Roi Danton nicht für Humor zuständig, er war eine zutiefst tragisch Figur. Hochbegabter Sohn ein übermächtigen Vaters, der die Biege, was ja sehr vernünftig war, seine eigene Karriere bastelt, dann natürlich seinem Vater über den Weg läuft, mit dem nach M 87 verschlagen wird, der damit leben muss, dass seine Identität aufgedeckt wird und der dann, wieder in der Heimatgalaxis sich ganz schnell mit seinem eigenen Schiff auf dem Weg macht, nur um grandios zu scheitern. Wer kommt vorbei und rettet ihn? Der Alte natürlich. Das der Todessehnsucht hatte, war verständlich. Dass er dann fällt, folgerichtig. Tragisches Ende einer tragischen Person. Vielleicht hätte er es mit Vatermord versuchen sollen, daran war aber schon der vorherige Sohn gescheitert.
Die eigentliche Tragik begann jetzt aber erst. Es muss da wohl etliche wütende Leserbriefe gegeben haben, zumindest wurde er ei ein Jahr später wieder in die Serie hineingeschrieben. Einer der größeren Fehler der Seriengeschichte, weil er nur noch als Anhängsel seine Vaters fungieren konnte. Mir taten die Autoren, die mit der Figur arbeiten mussten, immer etwas leid.
Was haben wir also? Wir haben zwei mit den Vandemars sogar drei Paare, der Mitglieder sich ergänzen. Das scheint bei dem Aufbau von Personen, die länger eingesetzt werden sollen hilfreich zu sei, weil man da ja auch das Mikroklima der Beziehung schildern kann.
Wir haben Personen mit einer gewissen Tragik, Personen wie Alaska oder Roi. Wir habe eine handlungsstarke Person mit einer ziemlichen Charakterschwäche (Don Redhorse). Ich will ja nicht behaupten, dass das ein Kochrezept wäre, ein Hinweisschild ist es aber schon.
Das alles zeigt aber, grundsätzlich sind starke Nebenfiguren auch über einen längeren Zeitraum hinweg möglich. Es hat sie in der Serie schon gegeben.
P.S.
Reginald Bull ist auch eine handlungsstarke Person mit einer Charakterschwäche.
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