Spoiler 3202: Zerstört die MAGELLAN!, von Oliver Fröhlich/Christian Montillon

[AARN MUNRO]

Sind zwei, drei Klopfer drin im Roman. "Sie schnitten die Hecken zu Tieren".Sinngemäß zitiert, nicht wörtlich, da ich den Roman gerade nicht hier habe.
Nun: man kann Hecken in Formen schneiden, auch in Tierformen* ... aber nicht in Tiere.

*Ein Nachbar von mir macht das auch sehr schön!

[nanograinger]

Daraus leitet sich für mich die Frage ab, ob der Vollkommenheitsimpuls des ES-Fragments auch noch andere Kulturen in Morschaztas beeinflusst. Hier wurde der Gegensatz von äußerer und innerer Vollkommenheit thematisiert, aber es wären auch noch ganz andere Modelle denkbar.

Äh - die Fragmente gibt es seit der Scherung, oder? Die ist erst knapp 600 Jahre alt...

Ja und? Reichen dir 600 Jahre nicht für die Beeinflussung einer Kultur?

Es ist ja nicht so, dass sich die Tam-Olkonoren (ich hatte die Bezeichnung Tamolkonoren zunächst überhaupt nicht mit den Olkonoren in Verbindung gebracht, weil ich im Kopf die Betonung auf die falsche Silbe legte) sich genetisch erst in den letzten 600 Jahre entwickelten. Aber es könnte durchaus sein, dass ihr "Hinterhirn" durchaus vom ES-Fragment beeinflusst ist, auch über die deutlich größere Entfernung (nach S. 6 oben scheint Tamol in Gruelfin und nicht in Morschaztas zu liegen, ist also ca. 100.000 LJ vom vierdimensionalen Ort des Fragments entfernt). Und selbst wenn dies nicht der Fall ist, könnten die entsprechend begabten Tamolkonoren für die Kontaktaufnahme oder Heilung des Fragments eine Rolle spielen.

Tatsache ist ja, dass es bisher keinen Kontakt zwischen unserern Helden und Lad Wettir gab. Damit wir überhaupt über das Mental-Diarium von Lad Wettir erfahren können, muss dieser Kontakt irgendwie zustandekommen, sonst wäre diese Geschichte tatsächlich nur eine literarische Kontrastausschmückung über das Thema "Vollkommenheit". Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt im Zyklus sehr ungewöhnlich, schließlich ist das kein Roman eines Gastautors (wo das eher erwartbar wäre).

Der Action-Teil des Romans (auch in den Vorgängerromanen) lebt davon, dass beide Seiten über die jeweiligen Möglichkeiten der Gegner nur begrenzt Bescheid wissen. Die "Vollkommenen" wissen nicht genug über die Parafähigkeiten von Ghessow und Feyerlant, unsere Helden wiederum nur wenig über die technischen (und andere) Möglichkeiten der Ganjasen. So müssen beide Seiten improvisieren, und da wissen wir ja, wer das besser kann.

Gut finde ich auch, dass bereits hier erwähnt wird, dass die Panjasen vermutlich gebraucht werden, um das Fragment zu "befrieden". Ich nehme mal diesen Ausdruck, weil mir noch sehr unklar ist, was mit den Fragmenten geschehen soll. Fast genauso unklar ist mir die Motivation Perrys, gegen alle Widerstände die Fragmente wieder zu ES zu vereinigen. Der Nostalgie-Faktor alleine ist mir da zuwenig. Bei aller Liebe (auch von Perry) zu ES ist die Geschichte der Menschheit und ES nicht gerade unvorbelastet. Dazu kommt, dass ein neu zusammen gesetztes ES sich durchaus vom alten ES unterscheiden kann, man erinnere sich an TALIN und seine Indifferenz (freundlich ausgedrückt) zur Stardust-Menschheit. Deshalb haben mir die Überlegungen Perrys dazu in Kapitel 8 gefallen. Sie deuten an, dass der Zyklus komplexer sein wird, als nach den ersten beiden Romanen zu befürchten war.

[Ce Rhioton]

Das wäre mir auch zu einfach: ES wieder "zusammenzusetzen" und glauben, es wäre wieder alles wie früher. Irgendein Haken ist da dran. Womöglich werden unsere Helden am Ende des Zyklus herausfinden, dass ihr erstrebtes Ziel sich als fataler Fehler entpuppt.

[Richard]

@Nano: So wie früher wird ES ohnehin nicht werden: TALIN ist nun mal "abgespalten" .

[Merkosh]

Das wäre mir auch zu einfach: ES wieder "zusammenzusetzen" und glauben, es wäre wieder alles wie früher. Irgendein Haken ist da dran. Womöglich werden unsere Helden am Ende des Zyklus herausfinden, dass ihr erstrebtes Ziel sich als fataler Fehler entpuppt.

Ja eben. Die Sauerei wieder zu moppen wäre dann ja schon das Thema für den nächsten Zyklander

[Kritikaster]

Für mich haben sich die Passagen mit den Tamolkonoren fast wie Satire gelesen.

Ging mir auch so. Und ich mag Satire.
Allerdings darf man da häufig nicht so genau nachdenken und muss sich einfach über die lustigen Effekte amüsieren.
Dann geht's.

[Atistippos]

Für mich haben sich die Passagen mit den Tamolkonoren fast wie Satire gelesen.

Ging mir auch so. Und ich mag Satire.
Allerdings darf man da häufig nicht so genau nachdenken und muss sich einfach über die lustigen Effekte amüsieren.
Dann geht's.

Interessant. Ich bin ja kein Literaturhistoriker, betreibe Literatur ja sowieso nur als Dillettant, fühlte mich aber doch an die Romantik erinnert. Der Sprachduktus, die Reise mit einem Freund, das geheimnisvolle Tal, die Bedeutung des Unterbewusstsein (das Hinterhirn oder wie immer das hieß), die Flucht vor der Realität. Auf dieser Ebene fand ich die Sache eigentlich sogar recht gut, Satire? Muss ich noch mal drüber nachdenken. Andererseits, "Koronarmotel" und "Wildratte" (Anagramme des Namen des Volkes und der Hauptperson) könnten in diese Richtung weisen.

[Starfox]

Ein bischen verknoteter Plan die Panjasen dazu zu bringen die MAGELLAN in Sicherheit zu bringen. Aber gut, hauptsache sie wird sich bewegen. Die Tamolkonoren fand ich sehr befremdlich, ich hoffe das war nur ein Zwischenspiel.
3-2-2

Ist das Marat in "Weihnachtskonfiguration" auf dem Titelbild? Die Modul-Wolke hab ich mir weniger ausladend vorgestellt. Und ohne diesen Riesenwürfel am Ende.

[Bley]

Ich fand das Heftchen tatsächlich "literarisch wertvoll". Wie Lad Wettir ab Seite 30 die Entwicklung zu einer Diktatur mir all ihren Nuancen erklärt ist schon ziemlich genial.
Ebenso wie überhaupt die Erfindung der Tamolkonoren. Das Erdenken ihrer Erfüllung ist genial und das Finale Wettirs schliesst den Spannungsbogen ebenso genial ab.

Diese "Action Stories" gefallen mir sowieso an Besten.

[Loxagon]

2/3/2

Leider ein "Leistungsabfall" im Vergleich zu den 2 Vorbänden, nicht übel, aber der Anfang war einfach besser.

[Bley]

Finde ich überhaupt nicht, siehe oben.

[Pascal Gregory]

Was ist mir an diesem Roman positiv in Erinnerung geblieben, für den ich wiederum ein paar Tage mehr brauchte?

Platz 1: Wiederum das mitunter witzige Katz- und Maus-Spiel von Good Cop und Bad Cop gegen Atlan (wobei good und bad austauschbar sind). Innere Spannung, gute Unterhaltung.

Platz 2: Die eindringlichen Schilderungen des Lad Wettir. Ich bin überhaupt kein Fan von irgendwelchen Lebensgeschichten in PR, da sie mich so oft völlig kalt ließen. Das war hier nicht der Fall. Packende Beschreibung des Vertreters eines Volkes, das in Vollkommheit etwas völlig anderes sieht, als die Missionare.

Immer weniger gefallen mir hingegegen die Missionen von Perry, Atlan & Co. Das ist so 1963. Lediglich die Namen und Mutantenfähigkeiten sind austauschbar. Das ist die Art von "Action", bei der man einschläft. Vielleicht sollte mal etwas mehr unbemühter Humor in der Serie Einzug halten. Die Alt-Autoren hatten da gute Ansätze, aber auch das war eher die Aussnahme.

Mit Christians Beschreibung von Anzu in seinen Solo-Romanen war er ja schon auf einem guten Weg.

Ich kann mir ungefähr vorstellen, welcher Autor hier für was zuständig war. Oliver: Perry & Co. Christian: Atlan/Lad Wettir? Die beiden haben sich jedenfalls gut ergänzt.

Ansonsten hinterlassen bisher die Panjasen auf mich einen ähnlichen Eindruck wie die Cairaner - keine wirklich Bösen. Das verspricht im Moment eher vor sich hin dümpelnde Konflikte. Mal sehen. Zumal uns die Panjasen wohl eher keinen kompletten Zyklus über begleiten werden.

Das Thema "Vollkommenheit" ist ja nun auch keine Sensation. Ansonsten würde ich für die aktuelle PR Handlung als Soundtrack "Zickzack" von Rammstein vorschlagen.

Wer schön sein will, der muss auch leiden...

3/2/3

[Ce Rhioton]

Aber was wäre denn konkret Action des Jahres 2023 - im Vergleich zu der von 1963?
Ist denn Humor in Actionszenen überhaupt angebracht?

[Merkosh]

Wenn man "Men in Black" schreibt kann man das machen.

[nanograinger]

...
Ich kann mir ungefähr vorstellen, welcher Autor hier für was zuständig war. Oliver: Perry & Co. Christian: Atlan/Lad Wettir? ...

Sehe ich genau umgekehrt. Oliver Fröhlich ist nicht gerade für Actionromane bekannt, dafür aber für Lebensgeschichten (bspw. Matan Addaru, Sallu Brown, Apehei).

[Gucky_Fan]

Ein überraschend kurzweiliger Roman mit nettem Setting.. Nach dem für mich katastrophalen Ende des letzten Zyklus scheint der Neustart im neuen Zyklus doch zu klappen. . Und die zwei Mutanten sind dabei. Das ist immer ein Highlight

[Rebecca]

Ich habe nun die Bände von 3201 bis 3207 mehr oder weniger am Stück gelesen (über 3 Tage). Was tatsächlich einen anderen Blick liefert über die Erzählung. Ich habe Romane, die ich sonst als Füllromane kritisiert hätte, mir nicht so negativ aufgefallen sind, weil ich ja direkt weiterlesen und das Ganze mehr als Gesamtheit genießen konnte.

Hier ist es mir mittlerweile etwas lang geworden. Muss wirklich der ganze Kampf um die MAGELLAN die Länge eines gesamten Silberbandes haben? Es war immer noch ein guter Roman. Ganz gut zu lesen, aber hier habe ich langsam das Gefühl gehabt, dass man aus den ersten drei Bänden auch etwas kompakter gut zwei Bände hätte machen können.

Mir ist die Veränderung der Darstellung der Figuren hier sichtbar aufgefallen. Ich war sehr in der Art und Weise drin, wie die Protagonisten und Antagonisten in den ersten zwei Bänden von RC geschildert wurden, so dass der Unterschied hier für mich bemerkbar war. Das war anfangs ein ein Bruch, aber hat dem Roman als Ganzes nicht geschadet.

Ehrlicherweise, hätte ich nicht den Folgeroman vorliegen gehabt, wäre ich mit der Zyklusentwicklung hier weniger gnädig beim Lesen gewesen, aber so habe ich dann stark auf den Folgeroman gehofft...

[Goshun]

Für den Roman gibt es ein Wort und das heißt: gefällig.

Der Kontrastpunkt zwischen den "Vollkommenen" und den Tamolkonoren ist gelungen. Es verwundert mich nicht wenn manch Leser mit den Tamolkonoren nichts anfangen kann. Derartige Gedankenspielereien und Kontrastpunkte sind nicht jedermanns Sache.

Ist es realistisch es existiert just jetzt dieses plakative Kontrasbeispiel der Kulturen? Natürlich nicht. Die Tamolkonoren sind eine Vorrichtung des Plots um die Unterschiede herauszuarbeiten.

Weder das eine Extrem der Tamolkonoren noch das andere der "Vollkommenen" spricht mich an. Beide sind sehr gruselig meiner Meinung nach.
Die Handlung um Atlan empfinde ich in diesem Roman als einen Tick besser als die Handlung um Perry.

Auch ungewohnt politische Inhalte werden am Rande berührt und darauf eingegangen was das Wesen einer Diktatur unter anderem ausmacht. Gefällt mir sehr gut.

In diesem Heft tauchen sie nicht wieder auf, obwohl sie den Vorläufer überlebt haben und außerordentlich brauchbar für die Vollkommenen gewesen wären.

Das wird meiner Meinung nach erklärt dadurch die Vollkommenen wollen ihre Vollkommenheit nicht aufs Spiel setzen und keine Drittparteien mehr involvieren.

Vermutlich gibts viele Leute, die ES als wichtigen Bestandteil der PR Serie sehen,

Selbstverständlich und da zähle ich mich dazu. ES ist dreh und Angelpunkt der Serie. Ich vermeine einen leichten Degrader diesbezüglich schon im Chaotarchenzyklus vernommen zu haben wo SIs und Kosmokraten als "so unterschiedlich nicht" interpretiert werden. Das ist meiner Meinung nach zu begrüßen. Superwesen die genauso über uns Menschen stehen wie wir gegenüber den Ameisen sind für mich vorstellbar. Darüber wird es bei mir dünn.

Mike

Ciao! Ich finde das sehr schade, ich habe Mikes Beiträge hier immer gern gelesen und nicht selten war ich mit ihm einer Meinung.

Ich habe nun die Bände von 3201 bis 3207 mehr oder weniger am Stück gelesen (über 3 Tage). Was tatsächlich einen anderen Blick liefert über die Erzählung.

Das kann ich nur bestätigen. Ich "binge" ja auch die Romane und damit entsteht ein anderer Fluss der Dinge. Wenn ich Zeit habe mache ich das sehr gerne. Mal sehen was sich ändert wenn ich "aufgeholt" habe.

[Julian]

Liegt immer noch auf dem Garagendach.

Aus damaliger Sicht bestimmt ein reisserischer Titel.

Doch wenn ich die bisherige Handlung verfolgt habe wird mir klar

Das sind solche Titel wie

Tötet den Terraner!