Diskussionen aus Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

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Merkosh
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Merkosh »

Ce Rhioton hat geschrieben: 15. März 2023, 18:39 Ich weiß gar nicht, was Ihr ständig mit diesem Thez habt? Der ist doch längst Schnee von gestern. :nixweis:

Hallo, das ist Bing. Ich freue mich, mit dir zu plaudern.😊

Ich habe einen Witz für dich:

Wie nennt man einen Thez, der sich verkleidet hat?

Ein Thez-tival! 🤣
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Akronew
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Akronew »

Bärchen hat geschrieben: 15. März 2023, 18:43 Sagt mal gibts tatsächlich Antikriegsfilme?
Das ist natürlich Ansichtssache, aber in dieser
Liste sind schon ein paar dabei, welche bei
mir persönlich als Antikriegsfilm durchgehen ...

Der aktuelle "Im Westen nichts neues ..." ist
ein Oscargewinn für die wohl schlechteste
Version den Remarque Klassikers. Da finde
ich die erste Verfilmung aus dem Jahr 1930
am besten, was wohl auch an der größeren
Nähe zu diesem Krieg liegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Im_Westen_nichts_Neues_(1930) hat geschrieben:Der mit zwei Oscars ausgezeichnete Spielfilm gilt als einer der bekanntesten und beeindruckendsten Antikriegsfilme und hat den Ruf eines Filmklassikers. Da viele Kinos zu der Zeit noch nicht auf Tonfilm eingestellt waren, kam er sowohl in einer Stummfilm- als auch in einer Tonfilm-Fassung heraus. Im Westen nichts Neues ist einer der ersten Filme, die für den deutschen Markt synchronisiert wurden.
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Tennessee
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

Bärchen hat geschrieben: 15. März 2023, 18:43 Sagt mal gibts tatsächlich Antikriegsfilme?
[...]
Gibt es, aber wie bei so vielem ist die Trennung zwischen Kriegs- und Antikriegsfilm schwierig und je nach Zuschauer kann ein Film mal als Kriegs- mal als Antikriegsfilm gesehen werden. Hinzu kommt, dass auch ein "Antikriegsfilm" einen Unterhaltungscharakter haben soll/muss. Einige mögliche Merkmale eines Antikriegsfilms können z.B. sein:
  • Antikriegsfilme verabscheuen den Krieg und fordern seine Abschaffung. Seine verheerenden Wirkungen auf Körper und Psyche der Menschen stehen im Vordergrund.
  • Das Leid der Zivilbevölkerung wird nicht ausgespart, auch der Gegner bekommt ein Gesicht und verdient Mitleid.
  • Ein Antikriegsfilm betreibt keine einseitige Propaganda zugunsten des Krieges, sondern bemüht sich um eine moralische Aufklärung über Sinn und Unsinn des Tötens.
  • Manche Filme verurteilen den Krieg allgemein. Andere sprechen einem bestimmten Krieg, zum Beispiel dem Vietnamkrieg, im Nachhinein die Rechtfertigung ab.
  • Die Helden sterben kläglich oder kehren traumatisiert zurück. Sie müssen feststellen, dass der Krieg keine persönlichen und gesellschaftlichen Probleme lösen kann und sie sich selbst durch den Krieg nicht als Held fühlen oder wahrgenommen werden.
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Akronew hat geschrieben: 15. März 2023, 18:07

STDu1711 hat geschrieben: 15. März 2023, 17:40 Wie sollen die Cappins eigentlich ein irdisches Lied den Terranern zuordnen können?
Also, wenn mir jetzt jemand ein 4000 Jahre altes malaysisches Lied vortragen würde: ich würde passen.
1. Du hast ja auch keine entsprechen Translator.
2. Da die Cappins durch aus lange auf Terra waren,
kann dort vielleicht noch einer Maya?
3. Lies noch einmal den Text und frage dich, welche
Schlüsse du als Panjase daraus ziehen würdest.
(Aber zum Glück hat der Translator ja was anderes übertragen.)
Oh man. Nehmt doch nicht alles im Roman immer bierernst.

Ich frage mich gerade, was in diesem Forum los gewesen wäre, hätte es schon zu der Zeit existiert, als meditierende Multimutanten noch durch Schläge mit eisernen Kaffekannen geweckt wurden und Robotiker vor Posbis davonliefen, weil sie befürchteten, dass diese ihnen was abschneiden würden, was bei sozialen Interaktionen mit dem anderen Geschlecht als unverzichtbar galt. Oder Erbgötter komische Dinge taten, wenn wir denn schon in Gruelfin sind.
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Opa Norbert »

Ce Rhioton hat geschrieben: 15. März 2023, 18:39
Opa Norbert hat geschrieben: 15. März 2023, 18:21 Im übrigen sollte Thez da und dann bleiben wo und wann er ist. Für mich ist dieses Überwesen zu abgehoben.
Ich weiß gar nicht, was Ihr ständig mit diesem Thez habt? Der ist doch längst Schnee von gestern. :nixweis:
Wart's mal ab! Irgenwann ist der Schnee getaut und ein Expokrat holt ihn aus der Versenkung. zum :devil: mit ihm.
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Akronew »

Bärchen hat geschrieben: 16. März 2023, 16:12 Man kann eine Konfliktsituation auflösen wen man etwas total unsinniges tut in etwa ein Lied singen oder tanzen.
Stimmt, eine häufige Aufgabe für Gucky
in den frühen Jahren, meist mit Bull. :st:

Hier war man quasi auf "Schleichfahrt", aber
ein Lied ist trotzdem kein Auswurfsystem für
Täuschkörper. ;)
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Ich habe hier mal einen Programmvorschlag für die nächsten Cons: anwesende Ehrengäste singen gemeinsam mit den Fans den Klassiker „Eine Raumfahrt die ist lustig“. :devil:
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Beitrag von Tennessee »

Robert Corvus hat geschrieben: 15. März 2023, 22:47 [...]
Tennessee hat geschrieben: 15. März 2023, 15:28 ... bedient eine solche Handlung ein bestimmtes Leser- oder Autorenbedürfnis nach einer bestimmten "Phase" (s.o.) ...
Ich denke, das ist der entscheidende Aspekt.
Die Bedürfnisse (ich würde eher von Vorlieben sprechen) der Leserschaft können natürlich immer nur vermutet werden, und auch ex post gibt es ja immer nur von einem quantitativ kleinen Teil der Leserschaft Rückmeldungen. [...]
Das Autorenbedürfnis (oder die Vorlieben im Team der Autorinnen und Autoren) dagegen sind absolut eine reale und wirkmächtige Größe. Das wird auch aktiv diskutiert: Worauf habt Ihr Lust? Was würdet Ihr gern schreiben?
[...]
Salut Robert,

ich diesbezüglich mal eine Frage, von der ich aber nicht weiß, ob du mir dazu etwas sagen kannst/magst/darfst: Wie ist das denn bei diesem Zyklus der Fall? Schon in der Vorankündigung zum Fragmente-Zyklus wurde eine stärker "bodenständige" Handlung angekündigt. Auch hier im Forum (wie das in anderen Bereichen der Fall war, weiß ich nicht) gab es vermehrt Wünsche nach "Bodenständigkeit" bzw. Reduzierung der "kosmischen Handlungselemente". Entstand nun der Fragmente-Zyklus eher vor dem Hintergrund, dass man aus den Leserreaktionen/Leservorlieben (nicht nur hier im Forum, auch gerne aus anderen Quellen) die Bodenständigkeit dieses Zyklus' abgeleitet hat oder eher aus den geäußerten Vorlieben der AutorInnen? Oder war das eine Mischform?

lg
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Von einem, der das Wort selbst oft benutzt ohne dabei zu wissen, was er selbst oder andere damit überhaupt meinen: was ist Bodenständigkeit?
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

STDu1711 hat geschrieben: 18. März 2023, 12:52 Von einem, der das Wort selbst oft benutzt ohne dabei zu wissen, was er selbst oder andere damit überhaupt meinen: was ist Bodenständigkeit?
1) Es ist ein Wort und fällt unter die Wortart "Nomen", genauer unter die Subkategorie der "femininen Abstrakta".
2) Das Wort ist ein Kompositum aus den zwei Wörtern "Boden" und "Stand" oder auch "ständig".
3) Der "Boden" , ein maskulines Konkretum, ist eine Art fester und nur schwer zu durchdringender und eher stabiler Untergrund.
4) Der "Stand", ebenfalls ein maskulines Konkretum, verweist auf einen Körperzustand, aufrecht, bei Lebewesen meist zweibeinig und vor allem auch recht stabil; "ständig" ist ein Adjektiv, abgeleitet vom Nomen "Stand" und bezeichnet einen Zustand, der ununterbrochen oder regelmäßig ist.
5) Das Wort "Bodenständigkeit" kann also mit einem regelmäßigen oder stabilen Zustand auf einem stabilen Untergrund übersetzt werden.
6) Das Wort wird aber oft auch in übertragenem Sinne gebraucht, in Form von "nicht abgehoben", "verwurzelt", "verständlich" oder "nicht elitär" (=Edith)

Ich hoffe, ich konnte helfen.
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 13:26
STDu1711 hat geschrieben: 18. März 2023, 12:52 Von einem, der das Wort selbst oft benutzt ohne dabei zu wissen, was er selbst oder andere damit überhaupt meinen: was ist Bodenständigkeit?
1) Es ist ein Wort und fällt unter die Wortart "Nomen", genauer unter die Subkategorie der "femininen Abstrakta".
2) Das Wort ist ein Kompositum aus den zwei Wörtern "Boden" und "Stand" oder auch "ständig".
3) Der "Boden" , ein maskulines Konkretum, ist eine Art fester und nur schwer zu durchdringender und eher stabiler Untergrund.
4) Der "Stand", ebenfalls ein maskulines Konkretum, verweist auf einen Körperzustand, aufrecht, bei Lebewesen meist zweibeinig und vor allem auch recht stabil; "ständig" ist ein Adjektiv, abgeleitet vom Nomen "Stand" und bezeichnet einen Zustand, der ununterbrochen oder regelmäßig ist.
5) Das Wort "Bodenständigkeit" kann also mit einem regelmäßigen oder stabilen Zustand auf einem stabilen Untergrund übersetzt werden.
6) Das Wort wird aber oft auch in übertragenem Sinne gebraucht, in Form von "nicht abgehoben", "verwurzelt", "verständlich" oder "nicht elitär" (=Edith)

Ich hoffe, ich konnte helfen.
Schon, aber es fällt noch etwas zu kurz. Lass mich deshalb bei deinem Punkt 6 fortfahren, denn das ist ein guter Startpunkt, für den weiteren Gedanken.

Auf dem Boden stehend, nicht abgehoben, ist jetzt etwas, was im Zusammenhang mit Raketenheftchen ziemlich sinnfrei ist. Denn sobald man die Rakete zündet, hebt man ab. Die Perry Rhodan Serie verlor also ihre Bodenständigkeit gleich am Anfang von Heft 1 mit dem Start der STARDUST I. ;)

Nachdem dieser Ansatz gescheitert ist, habe ich es mit der Definition "keine Überwesen, keine Superintelligenzen, keine hohen Mächte usw." versucht und bin auch aufgelaufen. Denn der jetzige, als bodenständig bezeichnete Zyklus, dreht sich ja im Ende um die Fragmente von ES, also um genau das, was nicht bodenständig ist. Also: wieder Schiffbruch erlitten mit meiner Definition :übel:

Dann habe ich es mal weiter gefasst und bin zu folgenden Kriterien gekommen:
a) keine höhendimensionalen Schauplätze wie Chaoporter, -tender, Kosmische Fabriken, transuniversale Korridore und deren ineinander verknotete Räume/Dimensionen, dafür mehr exotische Planeten, klassische Raumschiffe usw. als Handlungsorte
b) keine SIs, Hohen Mächte oder deren Abgesandte als Gegner, sondern die klassischen Bösewichte, gegnerischen Völker und deren Herrscher
c) keine Verhandlungen in höheren Sphären, Paraduelle, Wanderungen durch transdimensionale Welten (z.B. Schalen von FENERIK, Jenzeitige Lande) mit unbegreiflichen Naturgesetzen, sondern Agentenabenteuer, Raumschlachten, Schießereien mit dem Gegner, Raumlandebataillione im Einsatz, Kosmokrimis usw.

Und wenn ich jetzt den Blick auf c) richte, dann scheint mir die hier hin und wieder (gerade auch bei diesem Heft) kritisierte Actionlastigkeit der Handlung dieses Zyklus ein Effekt der Bodenständigkeit zu sein.

Ergänzung: ich bin mit dem bodenständigen jetzigen Zyklus durchaus zufrieden, würde es aber durchaus bevorzugen, wenn jetzt nicht bis Heft 4000 nur noch Bodenständigkeit käme. Nächsten Zyklus ruhig wieder mehr kosmische Verwicklungen.

Ergänzung 2: die Frage, ob man mit dem Bodenständigkeitsansatz auf (so wahrgenommene) Leserwünsche reagiert, wie immer sie ausgedrückt wurden, oder ob es aus der Autorenschaft kam, finde ich jetzt sehr interessant.
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Carrasco »

STDu1711 hat geschrieben: 18. März 2023, 14:28 ... Und wenn ich jetzt den Blick auf c) richte, dann scheint mir die hier hin und wieder kritisierte actionlastigkeit der Handlung dieses Zyklus ein Effekt der Bodenständigkeit zu sein.
Naja, auch Arztromane sind bodenständig, aber wahrscheinlich eher nicht actionlastig - würde ich jetzt zumindest vermuten, ich hab noch nie einen gelesen. :D
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Carrasco hat geschrieben: 18. März 2023, 14:35
STDu1711 hat geschrieben: 18. März 2023, 14:28 ... Und wenn ich jetzt den Blick auf c) richte, dann scheint mir die hier hin und wieder kritisierte actionlastigkeit der Handlung dieses Zyklus ein Effekt der Bodenständigkeit zu sein.
Naja, auch Arztromane sind bodenständig, aber wahrscheinlich eher nicht actionlastig - würde ich jetzt zumindest vermuten, ich hab noch nie einen gelesen. :D
Ich bin da auch auf Vermutungen angewiesen, habe aber diese Art der Bodenständigkeit irgendwie ausgeschlossen. Hoffe, das war kein Fehler.

Warten wir mal Heft 3217 ab, ob da das Romance-Element SF-konform zur Geltung kommt. :fg:
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Tennessee
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

STDu1711 hat geschrieben: 18. März 2023, 14:28 [...]
Schon, aber es fällt [...] Die Perry Rhodan Serie verlor also ihre Bodenständigkeit gleich am Anfang von Heft 1 mit dem Start der STARDUST I. ;)
Da brauchen wir auch gar nicht weiter drauf eingehen; du weißt ja selbst, dass du das nicht ernst nimmst.
STDu1711 hat geschrieben: 18. März 2023, 14:28 Nachdem dieser Ansatz gescheitert ist, habe [...] Also: wieder Schiffbruch erlitten mit meiner Definition :übel:

Dann habe ich es mal weiter gefasst und bin zu folgenden Kriterien gekommen:
a) keine höhendimensionalen Schauplätze [...]
b) keine SIs, Hohen Mächte oder deren Abgesandte [...]
c) keine Verhandlungen in höheren Sphären,[...]

Und wenn ich jetzt den Blick auf c) richte, dann scheint mir die hier hin und wieder kritisierte actionlastigkeit der Handlung dieses Zyklus ein Effekt der Bodenständigkeit zu sein.
Du bist aber bei deinen Gedankengängen sehr inhaltsorientiert. Ich weiß nicht, ob PR von jedweden Höhen Mächten und Dimensionen entkleidet funktionieren würde. In gewisser Weise sind die ja trotzdem ein Teil der Serie. Aber ich denke, dass es schon einen Unterschied gibt zwischen einem Chaoporter, der eine Bombe beherbergt, welche das gesamte Universum auslöschen könnte und einer Superintelligenz, deren Fragmente gefunden werden müssen. Ich glaube auch, dass es einen Unterschied gibt zwischen einem gelösten oder einem verlorenen Chaotarchen und einer Ewigen Ganja (auch wenn diese vielleicht eine Art Manifestation des Fragments darstellt wie seinerzeit Gesil eine Inkarnation Vishnas war). Vielleicht solltest du inhaltlich eher mit dem Begriff "bodenständiger" statt "bodenständig" arbeiten.

Interessant ist aber, dass du die gesamte Ebene der Dramaturgie und der Konzeption außen vor lässt.

Aber wenn du jetzt den Blick auf c) richtest und dir dann die hier hin und wieder kritisierte actionlastigkeit der Handlung dieses Zyklus ein Effekt der Bodenständigkeit zu sein scheint, zu welcher Schlussfolgerung kommst du denn für dich?
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Ce Rhioton »

Für mich persönlich ist bodenständig, was nachvollziehbar ist. Bei vergeistigten Wesen wie Superintelligenzen wird das mit Nachvollziehbarkeit mitunter schon schwierig.

Wenn man als Leser den Eindruck bekommt, die Helden seien eh nur Figuren auf dem Schachbrett der Höheren Mächte, kann das eher frustrierend sein.
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 14:46
...

Du bist aber bei deinen Gedankengängen sehr inhaltsorientiert. Ich weiß nicht, ob PR von jedweden Höhen Mächten und Dimensionen entkleidet funktionieren würde. In gewisser Weise sind die ja trotzdem ein Teil der Serie. Aber ich denke, dass es schon einen Unterschied gibt zwischen einem Chaoporter, der eine Bombe beherbergt, welche das gesamte Universum auslöschen könnte und einer Superintelligenz, deren Fragmente gefunden werden müssen. Ich glaube auch, dass es einen Unterschied gibt zwischen einem gelösten oder einem verlorenen Chaotarchen und einer Ewigen Ganja (auch wenn diese vielleicht eine Art Manifestation des Fragments darstellt wie seinerzeit Gesil eine Inkarnation Vishnas war). Vielleicht solltest du inhaltlich eher mit dem Begriff "bodenständiger" statt "bodenständig" arbeiten.
Da liegt der Unterschied zwischen meinem zweiten Ansatz und meinen dritten. Beim Zweiten schließe ich SIs usw. komplett aus, beim Dritten eben nicht, sondern erwarte eher, dass sie nicht das dominierende Element des Zyklus sind. Konkret: der Gegner ist keine SI, kein Kosmokrat, kein Quintarch oder irgendetwas auf dieser Ebene, sondern eine Person, eine Gruppe, ein Volk. SIs können mitspielen, aber nicht so, dass sie komplett das Setting bestimmen.

Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 14:46
Interessant ist aber, dass du die gesamte Ebene der Dramaturgie und der Konzeption außen vor lässt.
Sehe ich jetzt nicht so. Zur Konzeption und Dramaturgie gehören auch Dinge wie Handlungsorte, Vorgehensweisen der Personen usw.. Eine Galaxis mit ihren Planeten und Raumschiffen ist eine andere Art von Handlungsort als z.B. die Jenzeitigen Lande. Eine Reise durch eine Synchronie mit ihren Wundern oder durch die Schalen eines Chaoporters ist ein anderer Erzählvorgang als ein Agenteneinsatz, ein Raumkampf usw.
Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 14:46
Aber wenn du jetzt den Blick auf c) richtest und dir dann die hier hin und wieder kritisierte actionlastigkeit der Handlung dieses Zyklus ein Effekt der Bodenständigkeit zu sein scheint, zu welcher Schlussfolgerung kommst du denn für dich?
Zu keinem Eindeutigen. Ich stehe da im Prinzip auf dem Standpunkt, das Abwechslung gut ist. Also: wenn ich mal drei Zyklen mit kosmischen Verwicklungen gelesen habe, dann sind zwei Jahre bodenständige, actionlastige SF ganz gut. Aber nach vier Jahren Äkschen wäre ein neues Setting dann schon ganz gut.

Im konkreten Fall: nachdem die letzten Zyklen eher in kosmischen Sphären unterwegs waren, find ich das aktuelle Setting ganz gut. Muss aber nicht bis Heft 4000 so weitergehen.
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Atistippos »

Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 10:02

Salut Robert,

ich diesbezüglich mal eine Frage, (...)en der AutorInnen? Oder war das eine Mischform?

lg
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Tut mir ja auch leid, wenn ich da jetzt mal wieder böse Realitäten einbringe - das ist in erster Linie ein Geschäft, dann kommt erst einmal eine ganze Weile lang gar nichts, dann andere Aspekte, wie Wünsche der Autoren, künstlerische Ansprüche (na ja) und Leserwünsche.
Hier werden insbesondere die Beherrscher der Geheimwissenschaft Doppelte Buchführung ein gewichtiges Wörtchen mitzureden gehabt haben. :devil: ;)
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

STDu1711 hat geschrieben: 18. März 2023, 15:03 [...]
Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 14:46 Interessant ist aber, dass du die gesamte Ebene der Dramaturgie und der Konzeption außen vor lässt.
Sehe ich jetzt nicht so. Zur Konzeption und Dramaturgie gehören auch Dinge wie [...] ein Agenteneinsatz, ein Raumkampf usw.
Ich sehe Konzeption und Dramaturgie etwas anders: Für mich ist das eher etwas Formales, wie der Zyklenaufbau in z.B. Handlungsblöcke, Trilogien, mit oder ohne Cliffhanger u.ä.. Ich würde mir z.B. wünschen, auch das würde ich als eher "(dramaturgisch) nachvollziehbar" oder eben "bodenständig" sehen, wenn eine (Teil)Geschichte nicht eine bestimmte Anzahl von Bänden füllen muss, sondern vielleicht auch mal schon nach zwei Heften wieder wechselt, weil das eben der Gehalt der Geschichte so hergibt.

Natürlich geben diese Handlungsblöcke den Eindruck von Verlässlichkeit oder eben auch Klarheit, aber für mich ist das eine Art von Pseudoverlässlichkeit, weil sie den Geschichten eine starre und m.E. unorganische äußere Formalität geben. Ein Beispiel wären z.B. die Anzu-Trilogien des letzten Zyklus', die m.E. gut hätten gerafft werden können. (Und das meine ich nicht, weil ich die Figur nicht mochte...); ein anderes Beispiel, dass vergangene Orte in Cassiopeia mit dem neuen "Block" komplett ignoriert wurden, weil neues Material für den neuen Block zur Verfügung gestellt wurde. Personal wie die Zandt oder der Blues-Zeit-Junge wurden für einen Block zur Verfügung gestellt und tauchten dann nie wieder auf. Sowas ist für mich dann eine formale Dramaturgie, die ich nicht organisch oder - ja- bodenständig finde, weil eine übergeordnete Heftanzahl (wahrscheinlich produktionstechnisch) wichtiger ist.

Natürlich hast du schon recht, dass sich Form und Inhalt nicht so einfach trennen lassen, aber ich versuche (gelingt mir nicht immer) auf die beiden Elemente jeweils auch mal mit einer Schwerpunktbetrachtung zuzugreifen.
STDu1711 hat geschrieben: 18. März 2023, 15:03
Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 14:46 Aber wenn du jetzt den [...] Schlussfolgerung kommst du denn für dich?
Zu keinem Eindeutigen. Ich stehe da im Prinzip auf dem Standpunkt, das Abwechslung gut ist [...] find ich das aktuelle Setting ganz gut. Muss aber nicht bis Heft 4000 so weitergehen.
Grundsätzlich stimme ich dir bei der Abwechslung zu. Aber die kosmischen Verwicklungen der letzten Zyklen waren schon starker Tobak: Eine Eingreiftruppe aus der Zukunft will das Ende des Universums verhindern, indem es Personen beseitigt, die irgendwann später dafür verantwortlich sind; eine SI teilt das ganze Universum in zwei Realitäten; ein "eingefangener Urknall" dient als Bombe, um das ganz Multiversum zu zerstören; Rhodan hat mittlerweile mehrere Superintelligenzen getötet, mit den Höhen Mächten über die Zukunft von ganzen Galaxien parliert, eine Negasphäre verhindert, als körperloser ÜBSEF-Geist den eigenen Tod überlebt - Was soll denn bitte jetzt noch kommen?
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

Atistippos hat geschrieben: 18. März 2023, 15:40 [...]
Tut mir ja auch leid, wenn ich da jetzt mal wieder böse Realitäten einbringe - [...]. :devil: ;)
Das war aber jetzt schamlos geflunkert,
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Atistippos hat geschrieben: 18. März 2023, 15:40
Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 10:02

Salut Robert,

ich diesbezüglich mal eine Frage, (...)en der AutorInnen? Oder war das eine Mischform?

lg
Ten.
Tut mir ja auch leid, wenn ich da jetzt mal wieder böse Realitäten einbringe - das ist in erster Linie ein Geschäft, dann kommt erst einmal eine ganze Weile lang gar nichts, dann andere Aspekte, wie Wünsche der Autoren, künstlerische Ansprüche (na ja) und Leserwünsche.
Hier werden insbesondere die Beherrscher der Geheimwissenschaft Doppelte Buchführung ein gewichtiges Wörtchen mitzureden gehabt haben. :devil: ;)
Natürlich, das Problem bei jedwedem Geschäft ist aber: wie finden wir heraus, wofür der Kunde bereit ist, Geld auszugeben? Das gilt für Autos, Mobiltelefone und auch Raketenhefte.

Man kann jetzt Umfragen machen, Forumsbeiträge auswerten ( :gruebel: ) oder die Macher fragen, was denn ihre Vorlieben wären. Die Annahme, wenn ich das mache, was mir gefällt, dann wird es auch anderen gefallen, kann zwar nach hinten losgehen, dass können die Alternativen aber auch. Kundenwünsche vorhersagen ähnelt stark Kaffeesatzleserei. Ausnahmen wie die Musik von Dieter Bohlen ( :übel: ) jetzt mal außen vor.

Mein persönlicher Rat wäre ja die Konsultation von Haruspices, gäbe aber Probleme mit dem Tierschutz.
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Ce Rhioton »

Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 15:49 [...]
Grundsätzlich stimme ich dir bei der Abwechslung zu. Aber die kosmischen Verwicklungen der letzten Zyklen waren schon starker Tobak: Eine Eingreiftruppe aus der Zukunft will das Ende des Universums verhindern, indem es Personen beseitigt, die irgendwann später dafür verantwortlich sind; eine SI teilt das ganze Universum in zwei Realitäten; [...]
Thez ist doch keine Superintelligenz. :nein:
Das "Trans" in Transkosmokrat deutet ja darauf hin, was noch kommen könnte, denn trans = jenseits.
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Re: Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 15:49
...

Grundsätzlich stimme ich dir bei der Abwechslung zu. Aber die kosmischen Verwicklungen der letzten Zyklen waren schon starker Tobak: Eine Eingreiftruppe aus der Zukunft will das Ende des Universums verhindern, indem es Personen beseitigt, die irgendwann später dafür verantwortlich sind; eine SI teilt das ganze Universum in zwei Realitäten; ein "eingefangener Urknall" dient als Bombe, um das ganz Multiversum zu zerstören; Rhodan hat mittlerweile mehrere Superintelligenzen getötet, mit den Höhen Mächten über die Zukunft von ganzen Galaxien parliert, eine Negasphäre verhindert, als körperloser ÜBSEF-Geist den eigenen Tod überlebt

...
Mir hat das damals durchaus gefallen, aber die Häufung war schon so, dass jetzt etwas weniger SIs, Hohe Mächte, Kosmische Schauplätze usw. für ein oder zwei Zyklen eine sehr gute Idee sind.
Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 15:49
- Was soll denn bitte jetzt noch kommen?
Gucky wird zur Superintelligenz. Darauf warte ich schon lange. :st:

Ich hatte ja insgeheim die Hoffnung, dass man dem Nagezahn nach seinem Unfall vor Heft 2700 seine alten Fähigkeiten nicht mehr zurückgeben würde, sondern ihn weiter seine neue Befähigung als Psi-Vampir lassen würde und er dann im Laufe der nächsten paar hundert Hefte so viele Psifähigkeiten akkumulieren würde, das irgendwann der Sprung zur parasitären, negativen Superintelligenz GUCKY anstünde. :devil:

Wäre dann die zweite SI auf Iltbasis geworden.
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Robert Corvus
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

Tennessee hat geschrieben: 18. März 2023, 10:02 Salut Robert,

ich diesbezüglich mal eine Frage, von der ich aber nicht weiß, ob du mir dazu etwas sagen kannst/magst/darfst: Wie ist das denn bei diesem Zyklus der Fall? Schon in der Vorankündigung zum Fragmente-Zyklus wurde eine stärker "bodenständige" Handlung angekündigt. Auch hier im Forum (wie das in anderen Bereichen der Fall war, weiß ich nicht) gab es vermehrt Wünsche nach "Bodenständigkeit" bzw. Reduzierung der "kosmischen Handlungselemente". Entstand nun der Fragmente-Zyklus eher vor dem Hintergrund, dass man aus den Leserreaktionen/Leservorlieben (nicht nur hier im Forum, auch gerne aus anderen Quellen) die Bodenständigkeit dieses Zyklus' abgeleitet hat oder eher aus den geäußerten Vorlieben der AutorInnen? Oder war das eine Mischform?

lg
Ten.
Wie in jeder sozialen Gruppe, so beziehen sich auch hier im Forum viele Gedankengänge aufeinander. So werden manche Aspekte, Ideen und Szenarien in dieser Gruppe zentral, die außerhalb davon kaum wahrgenommen werden (eine große Gefahr von Schreibgruppen: Man schreibt irgendwann optimal für die Gruppe und vollkommen belanglos für alle, die nicht Mitglied der Gruppe sind). Ein solches Phänomen ist in meiner Wahrnehmung der Begriff "Bodenständigkeit" mit Bezug auf Perry Rhodan. Hier im Forum wird er ausgiebig diskutiert, außerhalb des Forums höre ich ihn selten.
Weitergedacht bedeutet das, dass die damit zusammenhängenden Überlegungen von denjenigen Leuten aus dem Autorenteam, die im Forum mitlesen, in das Autorenteam getragen werden müssten, um dort Wirkung zu entfalten. Ihr wisst, dass nicht allzu viele Autorinnen und Autoren hier im Forum aktiv sind, aber der Chefredakteur liest alles mit. Es könnte also sein, dass der Chefredakteur diesen Aspekt in seinen häufigen Besprechungen mit den Exposéautoren eingebracht hat. Das weiß ich nicht, da bin ich nicht dabei.
In der Kommunikation, die mich erreicht, spielt er keine wahrnehmbare Rolle (könnte aber implizit, weil beispielsweise in Exposés, eingeflossen sein).
Was es gibt, sind eben die Exposés, der Austausch auf der jährlichen Autorenkonferenz, Diskussionen im Slack, eMail-Abstimmungen, wenn Romane motivisch verbunden sind, Mailaustausch und Telefonate mit dem (erweiterten) Exposéteam, und wenn sich die Rhodan-Macher irgendwo begegnen, ist die Serie naturgemäß ebenfalls häufig Thema. Dabei kann ich mich nicht an Argumentationen erinnern, die direkt benannt hätten: "User xyz hat im Forum geschrieben, wir sollten ..." oder "ich habe den Eindruck, im Forum herrscht Konsens, dass ..." oder "auf der LKS stand in Leserbrief abc". Stattdessen kommt häufig: "Ich finde, es wäre eine tolle Geschichte, wenn ..." oder "ich würde gern mal schreiben, wie ..."
Wie die jeweilige Kollegin/ der jeweilige Kollege zu der Einschätzung kommt, dies und jenes würde eine besonders erzählenswerte Geschichte ergeben, wird in der Regel motivisch oder dramaturgisch argumentiert - und da werden Argumente und Gedanken, die von den Fans vorgebracht wurden, sicher aufgenommen. Dann aber, so weit ich mich erinnere, immer im Sinne von: "Ich bin der Meinung, dass ..." (also nicht: "Fan abc hat gesagt und deswegen ...", sondern "Das Argument xyz (das vielleicht genauso oder ähnlich von Fans vorgebracht wurde) finde ich überzeugend, und deswegen sollten wir die Geschichte in diese Richtung entwickeln." Danach kommt es dann darauf an, ob dieses Argument auch die Kolleginnen und Kollegen überzeugt, wobei naturgemäß besonders wichtig ist, ob die vorgeschlagene Entwicklung zu den Planungen der Exposéredaktion passt.

Okay, das ist jetzt alles sehr sphärisch ausgeführt.
Ich probiere es mal mit bodenständigen :) Beispielen:
- Marc hat im vergangenen Zyklus einen Gastroman geschrieben. Notwendige Bedingung war, dass er die Zeit dazu hatte. Das öffnete ein Fenster, in dem der Roman geschrieben und in der Folge veröffentlicht werden konnte. In diesem Zeitfenster war es im Sinne der Handlungskontinuität möglich, einen Roman über Alaska Saedelaere zu schreiben, eine Figur, die Marc exzellent beherrscht. Das hat das Exposéteam genutzt. Der Roman hat auch den Zyklus weitergebracht (Shomek die Lohe etc.) - aber ohne diese Konstellation wäre das vielleicht ohne die Figur Alaska geschehen und ein ähnliches Ergebnis wäre von Atlan, Gucky oder Icho Tolot erzielt worden. Ich denke, viele sind froh, dass hier die Zyklusentwicklung mit den Stärken des Autors kombiniert wurde - der Roman Alraska erhielt hier im Forum die positivste Bewertung im gesamten Chaotarchenzyklus.
- In der RA waren noch zwei Plätze frei. Ich als Autor des Jubiläumsbands wurde gefragt, wen ich - neben den Figuren, für die bereits Handlungsstränge am Schauplatz Morschaztas vorgedacht waren - noch mitnehmen wollte. Deswegen sind Marat und Sichu Dorksteiger dabei - und insbesondere bei Marat freue ich mich, dass auch die Kolleginnen und Kollegen diese Figur so gelungen in Szene setzen.
- Der komplette actionreiche Handlungsstrang um Hilke Silent-Brown dagegen kommt von mir. Es war meine Entscheidung, auf diese Weise zu erzählen, wie die MAGELLAN erobert und der Hilferuf abgesetzt wurde. Die Fakten dazu waren vorgegeben, aber ich hätte zum Beispiel auch Sichu auf eine Archivaufzeichnung an Bord der MAGELLAN stoßen lassen können. Weniger Action, dafür mehr Platz an anderer Stelle. Das ist eine Frage der Vorlieben des jeweiligen Autors/ der jeweiligen Autorin.
- Der Palast der Ewigen Ganja entstand in der Diskussion zwischen Verena und mir zu unserem Doppelband. Hier besteht die Spezialsituation, dass Verena Teil des erweiterten Exposéteams ist, sodass dieser Palast directamente ins Datenblatt der WUTHRASCHA gewandert ist, sodass es eine Dokumentation für mögliche spätere Verwendungen des Flaggschiffs gibt.

Summa Summarum:
Rückmeldungen aus der Fanbase beeinflussen die Autorinnen und Autoren und weitere, die mit der Entstehung der Romane befasst sind. Manche werden mehr beeinflusst als andere. Ergänzend gibt es viele andere Einflüsse - schreibtheoretische Überlegungen, eigene Vorlieben, aktuelle Lektüre etc.
Zweitjüngster der Vollkommenen.
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Eric_Manoli
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Eric_Manoli »

@Robert Corvus
Danke für deine Ausführungen. Nicht nur deine Romane sind immer wieder gut zu lesen, sondern auch wenn du über's Schreiben schreibst. ;)
Das ist der Weg.
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Lazy Gun
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3212: Die Zufallsschlacht, von Robert Corvus

Beitrag von Lazy Gun »

Eric_Manoli hat geschrieben: 18. März 2023, 20:09 @Robert Corvus
Danke für deine Ausführungen. Nicht nur deine Romane sind immer wieder gut zu lesen, sondern auch wenn du über's Schreiben schreibst. ;)
:st:

Ich finde es total bewundernswert wieviel Zeit Robert Corvus hier im Forum investiert um all die Fragen der Fans zu beantworten :bet:
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