Spoiler 3217: Griff nach den Sternen, von Robert Corvus

[Kardec]

Ein gut und intelligent gechriebener Band. Ich hätte es selbst nicht besser machen können!

[Robert Corvus]

Ein gut und intelligent gechriebener Band. Ich hätte es selbst nicht besser machen können!

Donnerwetter - den heutigen Tag streiche ich mir im Kalender an!

[patulli]

Hmmm, wenn dieses Schönheitsbestreben der Panjasen von ES als Läuterungsmaßnahme bestimmt war ist aber auch dieser Plan der SI grandios gescheitert

[STDu1711]

Jetzt lachen wir, aber wartet nur bis AARN MUNRO seinen ersten Literaturnobelpreis bekommt.

[Robert Corvus]

Hmmm, wenn dieses Schönheitsbestreben der Panjasen von ES als Läuterungsmaßnahme bestimmt war ist aber auch dieser Plan der SI grandios gescheitert

Ich nehme diesen Post mal als Anlass, den Blick auf das panjasische Ideal zu weiten. „Schönheit“ ist hier nur eine der offensichtlicheren von Abermillionen Ausprägungen von „Vollkommenheit“. Dazu gehören auch Bildung, Technologie, Gesundheit, Reichtum …
Dazu werden alle Bewohner des Großen Ganjats erzogen. Denn früher ist etwas schiefgegangen - weil die Akteure unvollkommen handelten …
Was übrigens auch ein Grund dafür ist, dass es auf der „Insel der Bewährung“ keine Totalüberwachung gab, obwohl sie den Pnajasen möglich gewesen wären. Sie behandeln die Völker Gruelfins ähnlich, wie eine Superintelligenz das tun würde. Mit Geduld, Amüsement, Strenge … wie Kinder.

[Ce Rhioton]

Denn früher ist etwas schiefgegangen - weil die Akteure unvollkommen handelten …

Als alter Galorne kommt mir da natürlich das legendäre Shifting in den Sinn. Bin mal gespannt, ob da etwas ähnliches der Auslöser gewesen sein könnte.

[patulli]

Sie behandeln die Völker Gruelfins ähnlich, wie eine Superintelligenz das tun würde. Mit Geduld, Amüsement, Strenge … wie Kinder.

Nunja, ich bin mir nicht sicher ob ich deinem Gedankengang so zustimmen würde. Für mich haben sich die Panjasen eher als rücksichtslose und hinterhältige Banditen erschlossen, die auch gerne mal Fremdwesen in den "Freitod" treiben wenn es dem eigenen Aufstieg im Punktesystem dient. Sehe da keinen Fortschritt durch die "Läuterung".

[AushilfsMutant]

Donnerwetter - den heutigen Tag streiche ich mir im Kalender an!

This is the Way!

[Robert Corvus]

Für mich haben sich die Panjasen eher als rücksichtslose und hinterhältige Banditen erschlossen, die auch gerne mal Fremdwesen in den "Freitod" treiben wenn es dem eigenen Aufstieg im Punktesystem dient. Sehe da keinen Fortschritt durch die "Läuterung".

In langen Zeiträumen gedacht, erziehen sie die Bewohner des Ganjats zur Vollkommenheit. Am Ende sollen alle klug sein, gebildet, erkennen, was gut und richtig ist. Eine Galaxis voller wohlhabender, lebenswerter und ja: auch schöner Planeten. Keine Umweltverschmutzung, keine Kriege, keine Krankheiten. Künstlerische Vervollkommnung der Einzelnen und der Kollektive. Realisierung des maximalen Potenzials (dem die Panjasen wesentlich näher sind als alle Kulturen, denen sie begegnet sind - weswegen sie sich als Vorbild und Lehrer sehen).
Denkt an die Insel der Bewährung, wo genau dieses Ideal gelehrt wurde und belohnt wurde, wer sich darauf zu bewegte.
Denkt an die Oschkoren, die man nicht militärisch überwältigt, sondern mit Technologie beschenkt hat.
Ohnehin ist Bildung ein Geschenk, oder? Auch, wenn manche Schüler unwillig sind, werden sie später einmal dankbar dafür sein.
Und so ist die Vervollkommnung des Großen Ganjats ein Geschenk, die Verheißung einer Utopie, in der dereinst die erzogenen Völker Gruelfins werden leben dürfen … und die Köpfe über ihre bockigen Vorfahren schütteln werden, die sich (teils) aus kindischem Trotz dagegen gesträubt haben.
Was sind da schon die paar von Dir angesprochenen renitenten Perfektionsstörer, die auf ästhetische Weise und zum Wohl der Allgemeinheit entfernt wurden?

[Eric_Manoli]

Was sind da schon die paar von Dir angesprochenen renitenten Perfektionsstörer, die auf ästhetische Weise und zum Wohl der Allgemeinheit entfernt wurden?

Du hast den Partei-Jargon schon ziemlich gut drauf!

[Robert Corvus]

Eine Möglichkeit, sich die Panjasen vorzustellen, ist, als fanatische Ideologen in einer Machtposition. Am besten klappt das, wenn man ihnen eine Iseologie „andichtet“, die man selbst positiv findet. Diese Ideologie kann ökologisch, ökonomisch oder religiös sein - das spielt keine Rolle. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft sollte sie positive Auswirkungen auf diejenigen haben, die ihr folgen (Erhaltung des Planeten, der Gesundheit, mehr Gerechtigkeit für alle …).
Diese Ideologie verfolgt nun eine sehr mächtige Organisation mithilfe von Vorbild, Lehrmaterial, Fördersubventionen etc., und sehr selten (bei Unbelehrbaren) auch mit Gewalt. Geduldig (man nimmt sich mehrere Generationen Zeit), aber unerbittlich, unbeirrbar und letztlich mit nur sehr begrenzter Mitsprache der zu Erziehenden.

[STDu1711]

Was sind da schon die paar von Dir angesprochenen renitenten Perfektionsstörer, die auf ästhetische Weise und zum Wohl der Allgemeinheit entfernt wurden?

Du hast den Partei-Jargon schon ziemlich gut drauf!

Die Argumentation ist nicht parteispezifisch, sondern generisch.

Was ist schon ein wenig Folter und Tod, wenn am Ende die arme Seele vor der ewigen Höllenqual bewahrt wird und ihren Weg ins Paradies findet (nach einem längeren Aufenthalt im Fegefeuer selbstverständlich). Hätte Torquemada sicher unterschreiben können.

Was ist schon ein wenig Verzicht und Einschränkung des Lebensstandards (vor allem dem der anderen), wenn am Ende das ökologische Paradies winkt. Das passiert halt wenn Ökobewegte und evangelischer Kirchentag zusammenkommen.

Und im Kapitalismus geht es am Ende jedem besser, auch wenn der ein oder andere Einzelfall unter die Räder kommt.

Und für die klassenlose Gesellschaft und das Paradies der Werktätigen müssen Opfer gebracht werden. Das Ziel ist es eben wert.

Und so weiter, und so fort. Es gibt ja noch unendlich viele "höhere Ziele". Ich habe hier nur die aufgeführt, die mir spontan einfielen.

Der Punkt ist: jeder von uns wird die eine oder andere dieser Aussagen irgendwie mehr oder weniger unterschreiben können. Vermutlich sogar mehrere von ihnen. Diese Art der Geisteshaltung scheint also sehr menschlich zu sein. Und die Cappins sind ja Menschen.

Vielleicht ist die Messlatte dann am Ende nicht, was das Ziel ist, denn das ist ja immer gut, sondern welche Mittel verwendet werden, um es zu erreichen.

[Robert Corvus]

STDu1711 hat die Bewegung verstanden.

[Fünfte Kolonne]

Irgendwie liegt hier ein leichter Hauch Trollium in der Luft. Das, oder Robert Corvus ist ein Nietzscheaner

[Eric_Manoli]

Was sind da schon die paar von Dir angesprochenen renitenten Perfektionsstörer, die auf ästhetische Weise und zum Wohl der Allgemeinheit entfernt wurden?

Du hast den Partei-Jargon schon ziemlich gut drauf!

Die Argumentation ist nicht parteispezifisch, sondern generisch.

Ich hab nicht gesagt, welche Partei.

[STDu1711]

Was sind da schon die paar von Dir angesprochenen renitenten Perfektionsstörer, die auf ästhetische Weise und zum Wohl der Allgemeinheit entfernt wurden?

Du hast den Partei-Jargon schon ziemlich gut drauf!

Die Argumentation ist nicht parteispezifisch, sondern generisch.

Ich hab nicht gesagt, welche Partei.

Deshalb habe ich ja auch nicht nur Beispiele genommen, die man einer Partei zuordnen kann.

[Eric_Manoli]

Deshalb habe ich ja auch nicht nur Beispiele genommen, die man einer Partei zuordnen kann.

In jedem dieser Fälle ist jemand "Partei", "Partei" nicht unbedingt im Sinne einer Organisation, sondern einfach im Sinne einer Seite. Aber kein Streit um Worte.

[Tennessee]

Eine Möglichkeit, sich die Panjasen vorzustellen, ist, [...] begrenzter Mitsprache der zu Erziehenden.

Deine Erklärungen alle Ehren, aber ich persönlich habe das Problem, dass mir das über die Romane nur sehr eingeschränkt sinnhaft wurde. Sicher, deine Erläuterungen werden Hand und Fuß haben, aber ich als Leser muss mir dieses Szenario mit viel Story außerhalb der geschriebenen Romane vorstellen: Ein Zweigvolk der Cappins beherrscht aus einer vorgelagerten Kleingalaxis eine gesamte, große Sombrerogalaxie mit all ihren Ganjasen, Takerern und was es noch so an Cappins in der weiten Welt gibt - und man ließt aus Gruelfin noch nicht mal ein zögerliches Räuspern oder ein devotes Keuchen... Für mich war die "globale Ebene" bisher ziemlich "lokal".

Lg
Ten.

[Robert Corvus]

Ein Zweigvolk der Cappins beherrscht aus einer vorgelagerten Kleingalaxis eine gesamte, große Sombrerogalaxie mit all ihren Ganjasen, Takerern und was es noch so an Cappins in der weiten Welt gibt - und man ließt aus Gruelfin noch nicht mal ein zögerliches Räuspern oder ein devotes Keuchen …

Nun ja, die Perfektionsstörer auf der MAGELLAN, insbesondere die Faravanua und die Ikhoni, haben schon recht vernehmlich gekeucht, oder?
Aber eine große Opposition scheint es nicht zu geben - es ist wohl für viele Kulturen attraktiv, Technologie, Wissen, Wohlstand etc. geschenkt zu bekommen und dafür eine „obligatorische Beratung“ zu akzeptieren - jedenfalls, wenn man nicht gerade Trisch-verliebt ist.

[Tennessee]

Ein Zweigvolk der Cappins [...] oder ein devotes Keuchen …

Nun ja, die Perfektionsstörer auf der MAGELLAN, insbesondere die Faravanua und die Ikhoni, haben schon recht vernehmlich gekeucht, oder?

Kein Widerspruch von meiner Seite: lokal statt global.

Aber eine große Opposition scheint es nicht zu geben - es ist wohl für viele Kulturen attraktiv, Technologie, Wissen, Wohlstand etc. geschenkt zu bekommen und dafür eine „obligatorische Beratung“ zu akzeptieren - jedenfalls, wenn man nicht gerade Trisch-verliebt ist.

Wenn diese Geschichte erzählt werden sollte, dann wird das wohl so sein... *kopfkratz*

[Atistippos]

Sie behandeln die Völker Gruelfins ähnlich, wie eine Superintelligenz das tun würde. Mit Geduld, Amüsement, Strenge … wie Kinder.

So war das also alles gemeint!
Das wir Leser das nicht gemerkt haben! schrecklich.
Da falle ich doch fast auf die Knie, bei dieser ungeheuren filigranen literarischen Brillianz.
Jetzt warte ich nur noch auf den Spruch: "Nur weil etwas nicht geschrieben steht, heißt dass ja nicht, dass es nicht passiert ist.

[Fallada]

Atistippos hat geschrieben: Gelesen. Hat gefallen. Aber hast du schon einmal daran gedacht, dass es auch um die Vorgeschichte geht, dass es aber auch (insbesondere?) darum gehen könnte, die Katharsis der Ewigen Ganja vorzubereiten?

Einerseits: soweit nach vorne denke ich wahrscheinlich nicht. Ich lese den aktuellen Roman und wenn darin Hinweise auf die Zukunft vorhanden sind reagiere ich andererseits darauf schon. Wie könnte eine Katharsis Viyeschs aussehen? Sie gibt ihr Amt zugunsten eines Rats der noch Unvollkommenen ab und wechselt in das Fach der Bildenden Künste und wird freischaffende Künstlerin?

[jemo]

Ich fremdel etwas mit dem Zyklus, weil die 400er Bände meiner Meinung nach so ziemlich das Übelste war, was jemals von PR veröffentlicht wurde. Deshalb habe ich zu Cappins ein eher zwiespältiges Verhältnis.

Der Band von Robert Corvus war aber topp und endlich bekam Alschoran die bislang verpasste Charaktertiefe. Bin schon gespannt, ob Atlan und Alschoran jetzt Blutbrüder werden.

[ATLAN4255]

1-

uff,sehr tiefgründig! sehr Guter Roman,der die Entwicklung Alschorans beleuchtet,am Anfang ein ziemlicher Depp imho.!
Es stellt sich mir die Frage,wie alt er nun ist?
Doch wohl viel älter als die Cappin Geschichte. Also weit mehr als 200000 Jahre. beeindruckend!
Die Liebschaft zwischen Kalumeile und ihm sehr sehr gewöhnungsbedürftig, aber vielleicht möglich.
Aber ich denke ,er ist ein tragischer Held, der über kurz oder lang ,ins Gras beissen wird.

zu den Panjasen; sozusagen etwas etabliert ,denn ES, hat wieder M*** gebaut so scheint es!
Gute Entwicklung ;ich hoffe das in der nächsten Woche der Spannungsbogen, nicht wieder abflacht

1/1/2

[Robert Corvus]

Der Band von Robert Corvus war aber topp und endlich bekam Alschoran die bislang verpasste Charaktertiefe.

Das freut mich.

Bin schon gespannt, ob Atlan und Alschoran jetzt Blutbrüder werden.

Dass Alschoran noch eine wichtige Rolle spielen wird, dürfte uns allen klar sein. Aber ob er ein Team mit Atlan bildet … was vermutet Ihr?