Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

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Goshun
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Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von Goshun »

Bei den Kosmokraten ist die Sache ja einigermaßen durchsichtig.
Eine "Kratie" ist eine Herrschaft.

κράτος (kratos)

Kosmokraten demnach irgendwie "Herrscher über den Kosmo"(s)

Aber wie schaut das mit den Chaotarchen aus?

Naheliegen wäre dasselbe Spielchen, man sucht sich ein anderes griechisches Wort was auch Herrschaft heißt und fügt "Chaot" hinzu:

Arch

ἀρχή (archē)

Also dieselbe Endung wie in "Monarch", "Oligarch", "Patriarch"

Das wären dann sozusagen die Herrscher über das Chaos.


Die beiden Wörter scheinen irgendwie "Herrschaft" zu bedeuten... aber was ist denn der Unterschied? Was sagt denn der Langenscheid (uralte Ausgabe von anno dunnemal... kein Anspruch auf Aktualität) dazu?


κράτος (kratós)
Macht
Gewalt
Herrschaft
Thron
Oberbefehl

ἀρχή (archē)
Ursache
Grund
Prinzip

Also ich weiß nicht wie es anderen dabei geht aber am Wortstamm klingen die Chaotarchen für mich wie ein ursächliches Prinzip.
Ist das Absicht und vermutet meine Mustererkennung hier einen Zusammenhang weil es einen Zusammenhang sehen _will_ ?

Waren also am Anfang die Chaotarchen und die Kosmokraten sind es die mit "Gewalt nach Macht und Herrschaft" streben?
Eine Kratie hingegen klingt eher wie was militärisches... was natürlich passend für die "Ordnungskräfte" wäre.

Oder sind Chaotarchen und Kosmokraten etwas was sich einander bedingen... also im Sinne des universalen Ausgleichs wenn ein Kosmokrat entsteht entsteht auch irgendwo ein Chaotarch.

Oder sind die Chaotarchen die "Ursache" und das "Grundprinzip" und die Kosmokraten nur das B Team welches eine Reaktion auf die Chaotarchen ist?

In ein Schema von "Gut und Böse" pressen lassen sich die beiden Mächte jedoch nicht. Wie ist das mit der Bandbreite bei den Chaosknechten? Gibt es einen "chaotisch Guten" Charakter? Oder ist das die künftige Rolle die Reginald Bull zugewiesen ist?


So viele Fragen und Spekulationen. Und im Zyklus um die Chaotarchen (mein Stand 3171) geht es darum wie der 7. Zwerg auf dem hintersten Berg einen Schutzschild aufbauen will. Marke fanatischer Chaotarchendiener, gibt sein Leben für den Porter. Was natürlich praktisch ist. Nur nicht zu konkret werden. Konkret ist schlecht denn konkret nagelt einen fest.

Wenn alle Rätsel gelöst sind bleibt nichts interessantes übrig.
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nanograinger
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von nanograinger »

Goshun hat geschrieben: 18. April 2023, 18:49 Arch

ἀρχή (archē)

Also dieselbe Endung wie in "Monarch", "Oligarch", "Patriarch"

Das wären dann sozusagen die Herrscher über das Chaos.
Ich lese Chaotarch nicht als "Herrscher über das Chaos", sondern als eine Wesenheit der "Herrschaft des Chaos".
Goshun hat geschrieben: 18. April 2023, 18:49 Die beiden Wörter scheinen irgendwie "Herrschaft" zu bedeuten... aber was ist denn der Unterschied? ...
Einen Kosmokraten lese ich als einen (angeblicher) Herrscher über den Kosmos. Das ist er tatsächlich ja nicht, es ist also eher eine aufschneiderische Bezeichnung, die aber vielleicht nicht von den Kosmokraten selbst kommt. Korrekter wäre vielleicht oder Taxo(i?)krat (kann leider kein Griechischen).

Ein Chaotarch: s.o.
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Goshun
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von Goshun »

nanograinger hat geschrieben: 19. April 2023, 14:59 Ich lese Chaotarch nicht als "Herrscher über das Chaos", sondern als eine Wesenheit der "Herrschaft des Chaos".
Ist eine gute Frage... jetzt müsste man halt wen finden der in der Oberstufe griechisch gewählt hat!
Jetzt könnts mal glänzen!
nanograinger hat geschrieben: 19. April 2023, 14:59 es ist also eher eine aufschneiderische Bezeichnung, die aber vielleicht nicht von den Kosmokraten selbst kommt.
Auch das ist eine gute Frage: woher kommt die Bezeichnung überhaupt?
Ich weiß nicht, ob die Kosmokraten überhaupt in der Lage sind, auf diese Seite der Materiequellen zu kommen.‹
›Kosmokraten?‹ echote der Terraner.
›Das wäre die zutreffende Übersetzung ihres Namens‹, bestätigte der Roboter.
Laire zumindest meint das wäre eine "zutreffende Übersetzung"...


Wo der Name Chaotarch das erstemal vorgekommen ist: keine Ahnung. Irgendwo in den Chronofossilien?
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Lumpazie
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von Lumpazie »

Der "Herr der Elemente" der Elemente wurde als Chaotarch tituliert (war aber eigentlich im Nachhinein wohl "nur" eine Superintelligenz). PR-Het 1261 - da müsste der Ausdruck dann das erste mal gefallen sein. Als richtige Gegner in der Mehrzahl wurden die Chaotarchen erst ab Heft 1300 rum erwähnt.

Soweit ich mich erinnere.... :gruebel:
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von STDu1711 »

Bei der Übertragung von griechischen Begriffen auf die PR-Serie bzw. SF allgemein geht es nicht immer genau zu. Z.B. das schöne Wort Stasis: das bedeutet eigentlich einen Zustand der inneren Unruhe, des Zerwürfnisses, des Bürgerkriegs in einer griechischen Polis. Ein Stasisfeld ist aber wohl eher nicht mit Bürgerkriegsfeld zu übersetzen.

Kratos: Macht, Gewalt, Stärke
Archon: Herrscher, Anführer, Erster

Wenn man also unbedingt einen Unterschied haben will:
Kosmokrat: jemand, der Macht über den Kosmos hat oder eine kosmische Macht?
Chaotarch: Herrscher des Chaos, über das Chaos, Erster des Chaos?

Eigentlich müsste es ja genau umgekehrt sein, da man die Ordnung irgendwie mit einer Hierarchie bzw. einer Herrschaft verbindet und beim Chaos eher an rohe Gewalt denken würde.

Aber wie heißt es so schön: wenn Chaos und Ordnung aufeinandertreffen, siegt in der Regel das Chaos, denn es ist besser organisiert.

Wahrscheinlich hat man sich aber gar nichts dabei gedacht, unterschiedliche Wortstämme zu nutzten. Gilt für PR und unter Umständen auch für griechische Schriftsteller. Polybios z.B. hat bei seinem Verfassungskreislauf 6 Staatsformen, bei denen sowohl Kratos verwendet wird (Demokratie, Aristokratie, Ochlokratie) als auch Archon (Monarchie, Oligarchen). Dazu noch Tyrannis. Ähnlich bei Aristoteles.
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Goshun
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von Goshun »

STDu1711 hat geschrieben: 1. Mai 2023, 23:59 Eigentlich müsste es ja genau umgekehrt sein, da man die Ordnung irgendwie mit einer Hierarchie bzw. einer Herrschaft verbindet und beim Chaos eher an rohe Gewalt denken würde.
Das sehe ich auch so und das drängt sich geradezu auf. Aber wie schon gesagt, vielleicht ist es ganz einfach Zufall und die Expotarchen haben sich damals nicht wirklich genaue Gedanken gemacht.
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Richard
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von Richard »

Ich denke eher, dass sich die Expokraten da an der Chaosforschung orientiert haben.

Als Einführung ist der Wikiartikel gut geeignet wie ich finde.

Ich zitiere mal daraus:
Im Wesentlichen beschäftigt sie sich mit Ordnungen in speziellen dynamischen Systemen, deren zeitliche Entwicklung unvorhersagbar erscheint, obwohl die zugrundeliegenden Gleichungen eigentlich deterministisch sind. Dieses Verhalten wird als deterministisches Chaos bezeichnet und entsteht, wenn Systeme empfindlich von den Anfangsbedingungen abhängen: Wiederholungen eines Experimentes können dabei aufgrund minimaler, kaum unterscheidbarer Ausgangsbedingungen im Langzeitverhalten zu höchst unterschiedlichen Messergebnissen führen (die Chaostheorie besagt also nicht, dass tatsächlich identische Anfangsbedingungen zu verschiedenen Ergebnissen führen würden). Chaotische dynamische Systeme sind nichtlinear.
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von STDu1711 »

Ich denke nicht, dass die Autoren sich mit nichtlinearer Dynamik auseinandergesetzt haben. Eher basiert das bipolare Universum in PR auf klassischen religiösen und philosophischen Konzepten, die oft bipolar sind. Da sind Gut und Böse, Ordnung und Chaos, symbiotisch und parasitär nur Hilfskonstrukte.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann schlich dich die Ordnung-Chaos Dualität erst später ein. Am Anfang war die eine Superintelligenz eben gut, die andere dann eben böse.
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Richard
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von Richard »

STDu1711 hat geschrieben: 1. Mai 2023, 23:59 Bei der Übertragung von griechischen Begriffen auf die PR-Serie bzw. SF allgemein geht es nicht immer genau zu. Z.B. das schöne Wort Stasis: das bedeutet eigentlich einen Zustand der inneren Unruhe, des Zerwürfnisses, des Bürgerkriegs in einer griechischen Polis. Ein Stasisfeld ist aber wohl eher nicht mit Bürgerkriegsfeld zu übersetzen.
..
Ad Stasis: in der Medizin wird Stasis bzw. Stase verwendet, wenn Körperflüssigkeiten stoppen (zb die Blutzirkulation), in der Biologie wird Stasis verwendet, wenn die Evoultion komplett stoppt oder kaum vorwärts geht. Das sind zusätzliche Verwendungen zu jener des Bürgerkriegs.

Siehe zb hier.
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Goshun
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von Goshun »

STDu1711 hat geschrieben: 2. Mai 2023, 23:03 Am Anfang war die eine Superintelligenz eben gut, die andere dann eben böse.
Also ich mag mich täuschen aber derartig platt habe ich es nicht in Erinnerung. "Kosmokraten gut, Chaotarchen böse".
Meiner Meinung nach wird das nicht dem "Unterbau" von Perry Rhodan gerecht, auch nicht als die Zwiebelschalen am Anfang entblättert wurden.

Ich bin immer davon ausgegangen dieses Modell ist keine Pyramide oder Zwiebel sondern ein "kleinsche Zwiebel" wenn man so will.

Also so die "Spitze" des Systems geht nahtlos wieder in die Basis über. Das hat sich nicht als Realität herausgestellt...
spätestens mit Thez sind derartige Spekulationen meiner Meinung nach hinfällig.

Richard hat geschrieben: 2. Mai 2023, 18:04 Ich denke eher, dass sich die Expokraten da an der Chaosforschung orientiert haben.
Das mag eine Rolle gespielt haben. Die Frage ist für mich aber noch immer ob einfach unser mathematisches Wissen nicht ausreicht oder ob es hier eine Barriere gibt die mathematisch davorsteht und "unlösbar" draufsteht.

Man kann ja beweisen bestimmte Probleme sind nicht lösbar... bei vielen Problemen gibt es diesen Beweis jedoch nicht und bei anderen Problemen wird vermutet es gibt elegantere Lösungen als sich durch eine Simulation anzunähern aber man kennt sie noch nicht.

Das führt zu ein paar Fragen des Chaos: ist es Chaos wenn man es selber nicht als Muster erkennt (sprich entsprechende Lösungen noch nicht gefunden sind) oder ist es Chaos nur dann wenn es keine Muster gibt weil sie nicht existieren (sprich es beweisbar unlösbar ist)?
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von STDu1711 »

Richard hat geschrieben: 3. Mai 2023, 10:30
STDu1711 hat geschrieben: 1. Mai 2023, 23:59 Bei der Übertragung von griechischen Begriffen auf die PR-Serie bzw. SF allgemein geht es nicht immer genau zu. Z.B. das schöne Wort Stasis: das bedeutet eigentlich einen Zustand der inneren Unruhe, des Zerwürfnisses, des Bürgerkriegs in einer griechischen Polis. Ein Stasisfeld ist aber wohl eher nicht mit Bürgerkriegsfeld zu übersetzen.
..
Ad Stasis: in der Medizin wird Stasis bzw. Stase verwendet, wenn Körperflüssigkeiten stoppen (zb die Blutzirkulation), in der Biologie wird Stasis verwendet, wenn die Evoultion komplett stoppt oder kaum vorwärts geht. Das sind zusätzliche Verwendungen zu jener des Bürgerkriegs.

Siehe zb hier.
Hat jetzt aber auch nichts mit der ursprünglichen Verwendung zu tun.
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von STDu1711 »

Goshun hat geschrieben: 3. Mai 2023, 10:41
STDu1711 hat geschrieben: 2. Mai 2023, 23:03 Am Anfang war die eine Superintelligenz eben gut, die andere dann eben böse.
Also ich mag mich täuschen aber derartig platt habe ich es nicht in Erinnerung. "Kosmokraten gut, Chaotarchen böse".
Meiner Meinung nach wird das nicht dem "Unterbau" von Perry Rhodan gerecht, auch nicht als die Zwiebelschalen am Anfang entblättert wurden.

Der Unterbau war ja nicht von Anfang an da.

Anfangs gab es nur gute und böse SIs, aus denen Materiequellen oder -senken werden würden. Dann kamen die Hohen Mächte, die Kosmokraten. Chaotarchen als den Kosmokraten gleichwertige Mächte kamen einige hundert Hefte später.
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Bärchen
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von Bärchen »

Es heißt immer Chaos und Ordnung sind zwei Seiten einer Medallie.

Atlan wurde auch als war "dahinter" bezeichnet, glaube war als er zu Thez ging wir vermuten er war hinter der Materiequelle durch die er ging bei dern Kosmokraten, aber Mu Sagai scheint nicht eindeutig zu zuorden zu sein.

Meine Meinung nach sind Chaotrachen eher so was wie pubertierenende Kosmokraten sie sind einfach mal 100 Millionen Jahre oder mehr dagegen.
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Goshun
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Re: Chaotarchen... woher kommt die Wortschöpfung?

Beitrag von Goshun »

Bärchen hat geschrieben: 3. Mai 2023, 17:18 Es heißt immer Chaos und Ordnung sind zwei Seiten einer Medallie.
Das kann man auf unterschiedlichste Weise interpretieren... vor allem auf den PR Kosmos bezogen. Benötigen Kosmokraten und Chaotarchen einander und wo genau ist der Punkt wo das Universum diesen Konflikt benötigt?
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