Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

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Lumpazie
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Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag den 22. Oktober 2004 erschien der 1. Band des Lordrichterzyklus:

Kytharas Erbe

von Uwe Anton

Titelbild: Dirk Schulz

Bild

Handlung:

Nachdem Atlan und Kythara aus der Obsidian-Kluft entkommen sind, lockt sie ein Notruf zur Kharag-Stahlwelt zurück. Dort soll die als funktionsunfähig geltende Bewusstseinstransferanlage zu plötzlichem Leben erwacht sein.

Dort angekommen materialisiert ein Cappin namens Carscann. In seinen letzten Minuten vor dem Tod überbringt er eine folgenschwere Botschaft. Der Galaxie Gruelfin drohe eine tödliche Gefahr. Schreckliche Kriege würden dort wüten, und »das Schwert der Ordnung warte nur darauf, endlich zuschlagen zu können ... die Ernte einzufahren ...«. Weiter berichtet er, dass »wenn der ... wenn die ... wenn ... Lordrichter von Garb ... erst erscheint ... sind alle Cappins verloren ... nicht nur Ganjasen ... Die Truppen ... sind ... sind schon am Werk ... sie ... sie wollen die ... die Quelle pervertieren ...«

Kurz nachdem Carscann gestorben ist, ertönt das grelle Jaulen des Systemalarms. Zurück auf der ATLANTIS müssen Atlan und Kythara mit ansehen, wie die Vergessene Positronik materialisiert und sich auf das Zentrum des Sonnentransmitters zubewegt.

Ein Versuch, mit der ATLANTIS bis zu Vergessenen Positronik vorzustoßen, misslingt. Die Quader-Plattform hat nach dem Zusammenprall mit dem Kristallmond einen Teil der Psi-Materie mitgenommen. Die Psi-Materie wächst und ihre kristallinen Auswüchse wuchern über die Oberfläche der Plattform.

Atlan und Kythara entschließen sich, mit der AMENSOON einen erneuten Vorstoß zu wagen. Um das Risiko zu minimieren, gehen nur sie beide an Bord. Weitere Besatzungsmitglieder sollen nach geglücktem Manöver per Transmitter nachfolgen. Das Varganen-Raumschiff schafft es tatsächlich, sich der Plattform zu nähern. Kythara bekommt sogar Kontakt mit einem in der Positronik installierten varganischen Knotenrechner. Dieser erkennt die Berechtigung der Erbauer an und gibt die Landeerlaubnis auf der Plattform.

Als die AMENSOON per Traktorstrahl näher an die Positronik heranmanövriert wird, geht diese plötzlich in Transition. Das Varganen-Raumschiff wird stark beschädigt. Da die Ortung ausgefallen ist, steigen Atlan und Kythara aus. Sie erwartet der atemberaubende Anblick eines zwanzig Lichtjahre durchmessenden Emissionsnebels.

Daraufhin dringen sie in die Plattform ein. Entgegen ihrer Erwartungen stoßen sie auf keinen Widerstand, sie sind völlig allein. Vor dem Eingang zur Zentrale des varganischen Rechners stoßen sie jedoch auf den Gallertklumpen eines pedotransferierten Cappins. In der Zentrale können sie dem Knotenrechner eine kurze Zusammenfassung über die Geschichte der Vergessenen Positronik entlocken.

Kurz danach beginnt die Plattform heftig zu vibrieren. Atlan und Kythara entschließen sich zur Flucht. Auf der AMENSOON müssen sie mitansehen, wie die Psi-Materie die Plattform fast komplett überwuchert. Sie können die AMENSOON jedoch nicht von der Stelle bewegen, da sie noch immer im Traktorstrahl festhängt.

Plötzlich beschleunigt die Plattform so stark, dass die Andruckabsorber der AMENSOON kurzzeitig überlastet werden. Die Positronik nimmt Kurs auf den äußeren Planeten eines Sonnensystems mit zwei Planeten.

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Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Grauer Lord »

Also, Zyklus-Anfänge hatten die Serienmacher, und in diesem Fall Expokrat Uwe Anton, schon sehr gut drauf. Der Start in den neuen Lordrichter-Zyklus hat mich gleich wieder gefesselt und neugierig auf den ganzen Rest gemacht.

Das fängt schon beim Titelbild von Dirk Schulz an, der die geheimnisvolle Kythara mit ihrer umfangreichen Ausrüstung am Gürtel zeigt, die ja geradezu unfassbar viel älter als Atan ist. Der untersucht gerade grübelnd ein im Handlungsverlauf gefundenes Artefakt, dazu gibt’s ein Doppelpyramidenschiff der Varganen in Gold. Gefällt mir auch heute noch.

Die Handlung steckt voller Angebote für Altleser, ist aber nicht so überladen wie der Auftakt zu „Centauri“. Faszinierend ist das Auftauchen eines Cappins in der Bewusstseinstransfer-Anlage der Stahlwelt. Nach Band 499 hatten wir nur noch wenig von diesem Volk gehört, namentlich zum Abschluss der Schwarm-Handlung, im Aphilie-Zyklus (1 Heft) und nochmal im Rahmen der ESTARTU-Handlung. Jetzt (E-Tag war im Oktober 2004) hatte der Leser ewig nichts von den Cappins gehört - und bekommt von dem sterbenden Zeitgenossen gleich mehrere Trigger angeboten: „Das Schwert der Ordnung“, „Lordrichter von Garb“, eine geheimnisvolle „Quelle“. Dass der Cappin stirbt, ist bedauerlich und ein ziemlich abgegriffener Kniff, sonst wäre die Handlung aber wohl schon flott am Ende …

Die ganzen Spekulationen Atlans finde ich noch heute sehr spannend, wo die Cappins und ihre Geheimnisse gerade ein Thema in der Erstauflage sind. Warum haben sie damals in 36 Millionen Lichtjahren Entfernung ausgerechnet auf der Erde genetische Experimente durchgeführt - gab es da nicht näher liegende Möglichkeiten? Was steckte wirklich hinter den Zuchtexperimenten, hat es die „große Gefahr für das Unversum“ überhaupt jemals gegeben, oder war das bloß eine Ausrede? Und da ist das Rätsel des Anführers der Cappins, Wuthana, der sein Volk überhaupt erst nach Gruelfin geführt haben soll.

Letzteres sind glaube ich Themen, die erst in der Jetzt-Zeit in der Erstauflage des Fragmente-Zyklus eine Rolle spielen und vielleicht abschließend gelöst werden; trotzdem verspricht die Handlung um die Cappins bei Atlan so einiges. Ebenso wie die Story um die Varganen, die hier noch einmal ausgerollt wird - ein Fest für Leser der frühen Atlan-Hefte um den Kristallprinzen. Zweifellos ist dieses, um 800 000 Jahren v. Chr. aus dem „Mikrokosmos“ in die Milchstraße gekommene Volk eines der ganz großen Themen der Serie, zumindest für mich. Dass die Autoren sie noch einmal aufgegriffen haben, hat mich damals sehr gefreut und Erinnerungen an die Eisige Sphäre, Ischtar, den Henker Magantilliken etc. wieder hervorgerufen. Ebenso wie der Kniff, das Thema der Psi-Quellen aus den USO-Abenteuern um Skannmanyon noch einmal einzubauen und mit der aktuellen Handlung zu verknüpfen. Da kommt noch einiges mehr.

Alles in allem hat dieses Heft alle Zutaten, dass ich mich trotz knappster Zeit noch einmal in einen Mini-Zyklus stürze. Auch, wenn ich mich grob daran erinnere, dass wir es bei dem ganzen Thema „Lordrichter“ mit einem heftigst ausgewalztem Handlungs-Teig zu tun bekommen werden, der so dünn wird, dass durch ihn ab und zu die Tischplatte zu sehen ist. Aber allein die Interaktion unseres jungen und vergleichsweise unerfahrenen Arkoniden mit der dramatisch lebensälteren Varganin ist es für mich schon wert.
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Goshun
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Goshun »

Grauer Lord hat geschrieben: 28. Juni 2023, 15:49 der die geheimnisvolle Kythara mit ihrer umfangreichen Ausrüstung am Gürtel zeigt,
In Zusammenarbeit mit Atlan ist ein Keuschheitsgürtel praktisch Pflicht!
Some people are nice some people are nasty. There is always a Baldrick and there is always a Blackadder.
Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

So eine reife und lebenserfahrene Frau wie Kythara braucht doch keinen Keuschheitsgürtel, bei so einem jungen Schnössel wie Atlan :D Da wird wohl eher Schminksachen, Tempos und Tampons, kleine Leckerlies für den Wauzi und evtell ein paar Kondome im Gürtel verstaut sein (wer will sich schon Weltraum-Syphilis :fg: ). :mrgreen:
Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag den 05. November 2004 erschien der 1. Band des Lordrichterzyklus:

Gefangen im Psi-Sturm

von Michael Marcus Thurner

Titelbild: Dirk Schulz

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Handlung:

Kythara und Atlan sind mit der AMENSOON auf einem Planeten gestrandet und werden beide von Albträumen geplagt, die nicht ihrem eigenen Unterbewusstsein entspringen und sich stark ähneln. Aus diesen Träumen kennt Atlan auch den Namen dieser Welt: Er lautet Narukku. Atlan und Kythara überlegen, was zu tun sei, und liefern sich dabei ein kleines Psycho-Duell, bei dem der Arkonide nicht nur dem Humor der Varganin ausgeliefert ist, sondern auch noch feststellen muss, dass sich auch der Extrasinn spöttelnd auf Kytharas Seite schlägt.

Derweil erfährt der Leser die Geschichte Etarmagans und Carnjis, zweier Bewohner Narukkus, die sich Naruks nennen. 15 Millionen dieser Humanoiden leben in den fünf herrlichen Städten des Planeten mit den herrlichen Namen Klarschein, Ebenmaß, Schönruh, Vollfried und Tiefglück. Die einzelnen Naruk erwachen voll ausgereift als Erwachsene ohne Erinnerung an eine Kindheit in einer Sammelstelle und verschwinden eines Tages spurlos aus der Gemeinschaft, nur um anschließend wieder durch neue Individuen ersetzt zu werden. Dazwischen ist es der einzige Lebensinhalt der Naruk, Wissen aus den gigantischen Bibliotheken der fünf Städte in sich aufzunehmen. In unregelmäßigen Abständen wird den Naruk das so erworbene Wissen durch so genannte Reinigungsmaschinen größtenteils wieder entzogen. Tiefergehende Gefühle wie Liebe und Hass sind den Naruk fremd. Das Leben geht seinen einförmigen, geregelten Gang, die Versorgung der Naruk mit Kleidung und Nahrung erfolgt aus verborgenen Sektoren heraus, zu denen die Naruk keinen Zugang haben. Sie wissen auch nicht, wer oder was für ihre Bedürfnisse sorgt und im Normalfall ist es ihnen auch egal.

Da gibt es allerdings Ausnahmen wie Etarmagan, der eines Tages seine Gefühle entdeckt. Er verliebt sich in Carnji, versucht seine Emotionen zunächst zu verdrängen, gibt ihnen dann aber doch nach und wirbt um die Frau. Doch in der Gesellschaft der Naruk gelten Gefühle als Tabu, und man weiß zwar von entsprechenden Außenseitern, redet aber nur flüsternd von ihnen und ignoriert die Parias ansonsten. Entsprechend reagiert auch Carnji auf Etarmagans Werben und lässt ihn abblitzen. Dieser gibt jedoch nicht auf, und eines Tages stellt sich heraus, dass auch Carnji zu den Außenseitern gehört und sie lediglich Angst hatte, ihre Gefühle zu zeigen. Aus den beiden wird ein Paar, und nach und nach entdecken sie noch andere Naruk, denen es ähnlich geht wie ihnen. Man gründet eine Bewegung, die in einer Art Schneeballsystem Mitglieder rekrutiert und irgendwann einmal nach neuen Lebenswegen für die Naruk suchen soll. Doch es kommt alles anders.

Die Beziehung von Etarmagan und Carnji bekommt erste Risse, und eines Tages, nach der Benutzung der Reinigungsmaschine, läuft Etarmagan Amok und tötet seine Geliebte. Blind vor Hass und plötzlich von einer ungeheuren Mordlust besessen, zieht er durch die Straßen der Stadt und tötet wahllos. Als er wieder in sein Haus kommt, stellt er verblüfft fest, dass Carnji lebt. Es stellt sich heraus, dass mehr und mehr Naruk von einer unbändigen Aggressivität befallen werden und so entstehen zwei verfeindete Armeen, angeführt von Etarmagan und Carnji, die sich immer wieder aufs Neue bekämpfen. Erstaunlich bleibt jedoch, dass die Getöteten fast immer wieder lebendig zurückkehren.

Inzwischen beschließen Atlan und Kythara, sich mit dem Beiboot HEGELUNT-1 auf den Weg zur Psi-Quelle, dem schattenlosen Berg, zu machen. Durch den immer noch herrschenden Psi-Sturm, gibt es jedoch massive technische Probleme, und die beiden erreichen gerade noch eine der auf dem Weg liegenden Städte der Naruk. Kythara identifiziert die Siedlung und ihre Bewohner als varganisch, ist jedoch wie Atlan bestürzt über die barbarische Gewalt, die dort herrscht. Sofort werden die beiden von Kriegern Etarmagan-Murloths, wie dieser sich inzwischen nennt, bedrängt. Der erfährt von den Fremden und will sie gefangen nehmen, da er sich von ihnen Vorteile im Kampf mit Carnjis Armee verspricht. Nach einer Verfolgungsjagd und einigen Kämpfen werden Atlan und Kythara offenbar gefangen genommen. Von wem, bleibt zunächst unklar.

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Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag den 19. November 2004 erschien der 3. Band des Lordrichterzyklus:

Die fünf herrlichen Städte

von Michael Marcus Thurner

Titelbild: Dirk Schulz

Bild

Handlung:

Atlan und Kythara – der unsterbliche Arkonide und die Varganin – werden von Etarmagan-Murloth und seinen Leuten gefangen genommen. Wegen einer höherdimensionalen Spitze wird Atlans Extrasinn für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt und Atlan verwirrt. Dadurch werden er und Kythara in eine brenzlige Situation versetzt. Doch Etarmagan ist schlau genug und will die beiden lebend.

Nachdem Atlan besinnungslos wurde, wacht er in der Kschemme Etarmagans wieder auf. Der Naruk fordert von ihm, in der Kampfkunst unterrichtet zu werden, da er und sein Volk zu fantasielos sind.

Am nächsten Tag stehen sich die Armeen Etarmagans und Carnjis wieder mal gegenüber. Als strategische Berater dabei: die gefesselten Atlan und Kythara auf gegnerischen Seiten. Die beiden Unsterblichen versuchen, den Naruk durch kleinere Geplänkel auf die Sinnlosigkeit des Kampfes aufmerksam zu machen. Verständigen können sie sich durch Kytharas latent vorhandene telepathischen Fähigkeiten.

Doch Etarmagan und Carnji durchschauen das falsche Spiel, und die Schlacht wird wieder mal schrecklich. Nachdem Carnji stirbt, kann sich Kythara befreien, Etarmagan töten, und Atlan befreien.

Die beiden fliehen und beobachten, wie kleine Tornados über dem Schlachtfeld stehen, während die Überlebenden die Schlacht verlassen.

Sie laufen zu Carnjis Kschemme, um ihre Ausrüstung zu holen und Atlan zu verarzten. Plötzlich kehrt Carnji zurück, obwohl Kythara sicher ist, ihren Tod gesehen zu haben. Atlan und die Varganin wissen noch nichts über die Wiedergeburt der Naruks.

Wieder fliehen Atlan und Kythara, diesmal in Richtung einer varganischen Station. Dabei benutzen sie ein Reittier, um den Naruks entkommen zu können. Doch an einer Ansteigung angekommen, werden sie wieder eingeholt. Allerdings können die Naruks eine bestimmte Grenze nicht überschreiten. Es ist die Grenze zu den »Verborgenen Sektoren«. Etarmagan und Carnji töten sich, um Kythara und Atlan folgen zu können, da sie meinen, die Verborgenen Sektoren seien der Ort ihrer Wiedergeburt.

Währenddessen erreichen Atlan und Kythara die varganische Station. Alle Verteidigungssysteme sind ausgefallen, da der Psi-Einfluss des Bergs Murloth sie stört. Nur primitivere Technik funktioniert, keine höherdimensionale. Die beiden entdecken eine Maschinerie, durch die Lebewesen hergestellt werden. Sie beobachten, was geschieht: Naruks werden neu erschaffen, und das Bewusstsein der Gestorbenen wird in die Körper transferiert.

Nachdem sie fast durch ein insektoides Wesen entdeckt wurden, sprechen sich Atlan und Kythara aus. Nachdem sie seit Tagen durch Sticheleien versuchen, dem jeweils anderen die eigene Überlegenheit zu zeigen.

Auch Etarmagan und Carnji haben die Station erreicht und berichten einem Wesen, das sie für einen Lordrichter halten, warum sie hier sind.

Atlan und Kythara erforschen einen Unterschlupf der insektoiden Eindringlinge in der varganischen Station und erreichen einen Zugang zu der KI der Station. Dabei finden sie heraus, dass es Orgh sind. Oder wenigstens ein verwandtes Volk dieser Mordwespen, die Guckys Heimat, den Planeten Tramp zerstört und damit fast alle Ilts umgebracht haben.

Einer der Orgh bestätigt die Vermutung der beiden besonderen Naruks, dass Eindringlinge in der Station sind. Sie sollen liquidiert werden. Auch Etarmagan und Carnji sollen sterben, da der Kommandeur der Station die derzeitige Versuchsreihe satt hat, da sie für den Kampf für die Lordrichter, denen auch die Orgh dienen, nicht gut genug sind.

Atlan und Kythara werden von den Orgh hereingelegt, doch Etarmagan und Carnji werfen sich in die Schussbahn, als die beiden Unsterblichen getötet werden sollen. Die beiden waren geschockt, wie die Orgh über sie geredet haben, und glaubten nicht mehr an sie. Letztendlich konnte Kythara und Atlan jedoch nur eine Transition, die Atlan auf Murloths Berg zurückführt, retten.

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Yman
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 25. Juni 2023, 11:12 Am Freitag den 22. Oktober 2004 erschien der 1. Band des Lordrichterzyklus:

Kytharas Erbe

von Uwe Anton
Lumpazie hat geschrieben: 2. Juli 2023, 09:44 Am Freitag den 05. November 2004 erschien der 2. Band des Lordrichterzyklus:

Gefangen im Psi-Sturm

von Michael Marcus Thurner
Lumpazie hat geschrieben: 9. Juli 2023, 10:18 Am Freitag den 19. November 2004 erschien der 3. Band des Lordrichterzyklus:

Die fünf herrlichen Städte

von Michael Marcus Thurner
Grauer Lord hat geschrieben: 28. Juni 2023, 15:49 trotzdem verspricht die Handlung um die Cappins bei Atlan so einiges. Ebenso wie die Story um die Varganen, die hier noch einmal ausgerollt wird - ein Fest für Leser der frühen Atlan-Hefte um den Kristallprinzen. Zweifellos ist dieses, um 800 000 Jahren v. Chr. aus dem „Mikrokosmos“ in die Milchstraße gekommene Volk eines der ganz großen Themen der Serie, zumindest für mich. Dass die Autoren sie noch einmal aufgegriffen haben, hat mich damals sehr gefreut und Erinnerungen an die Eisige Sphäre, Ischtar, den Henker Magantilliken etc. wieder hervorgerufen. Ebenso wie der Kniff, das Thema der Psi-Quellen aus den USO-Abenteuern um Skannmanyon noch einmal einzubauen und mit der aktuellen Handlung zu verknüpfen. Da kommt noch einiges mehr.
Ich habe nun die ersten drei Romane gelesen und bin nun auch sehr interessiert. Anders als zuvor ist Atlan nur mit Kythara unterwegs, und das Setting scheint auch nicht mehr ganz so "aufwändig" wie die Obsidian-Kluft zu sein. Etwas abgedroschen ist natürlich wieder einmal, dass die Technik ausfällt und Atlan und Kythara wieder Übelstes erleiden müssen. Da waren mir manche Romane, in denen Atlan mit einer gut ausgerüsteten Expedition unterwegs war, doch lieber.

Immerhin wird versucht, aus der Beziehung zwischen Kythara und Atlan etwas zu machen. Getragen wird dies zunächst einmal von Rivalität, wer von beiden mehr drauf hat, immerhin ist Kythara 800.000 Jahre alt, was aber nur schwer fassbar ist. Oktaederschiffe sind sicher auch mal etwas Anderes als Kugelraumer, varganische Technik, Kultur, Geschichte, usw. im Gegensatz zur arkonidischen. Eigentlich reicht mir das schon für eine Miniserie, aber dass die Cappins mit im Spiel sind, setzt natürlich noch mal eins drauf. Nachteilig ist vielleicht, dass wahrscheinlich vieles unerklärt bleiben wird. Warum z.B. haben Varganen oder Cappins dank ihrer Unsterblichkeit bzw. übermächtigen Pedotransfer-Fähigkeiten nicht längst zahllose Galaxien erobert?

MMT liefert hier auch den ersten Doppelroman ab, wenn man Uwe Antons Obisdian-12 und Lordrichter-1 nicht als solchen zählen will, und eigentlich würde ich das als Verbesserung sehen, aber ein wenig wurde mir das Gemetzel auf dem Planeten dann doch zu viel. Raschere Ortswechsel, Planeten-Hopping, auch Autorenwechsel, müssen nicht immer schlecht sein.
Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Grauer Lord »

Der Doppelband von Michael Marcus Thurner ist streckenweise schon ziemlich extrem. Besonders das erste Heft ist eine blutig-bizarre Schauergeschichte um Androiden (das erfahren wir im zweiten Teil), deren ursprüngliche Aufgabe es war, in gigantischen Bibliotheken Wissen aufzunehmen und sich in einer Art Ernteeinrichtung dann absaugen zu lassen. Wohin und in welchen Pool das Wissen dann geht, erfahren wir noch nicht. Vielleicht gehört das zu einem möglichen Versuch, der Psi-Quelle der Varganen, die wie ein Eisberg ohne Schatten über einer Ebene schwebt, Intelligenz zu erlangen? Die vorsichtige Liebesbeziehung zweier Naruks, die nicht ganz so stumpf sind, wie die Masse der anderen, machte das Heft dann ganz gut lesbar. Zumindest interessant ist, dass das Wechselspiel von endlosen Schlachten und Wiedergeburten eine Art Super-Soldaten hervorbringen soll, den Naruks dieser Modellreihe aber die Kreativität für geniale Wendungen auf dem Schlachtfeld fehlen.

Highlight sind für mich aber die Interaktionen zwischen Atlan und Kythara, sowie die Erinnerungen des Arkoniden an die farbigen, abenteuerlichen Details seiner früheren Begegnungen mit diesem rätselhaften Volk. Das liest sich sehr gut.

Ziemlich makaber war dann die äusserst detaillierte Schilderung, wie die Naruks aus der Retorte gegossen, zugeschnitten und mit einem Hauch von „Seele“ ausgestattet werden. Auch das ist missbrauchte Technik der Varganen - woraus sich die spannende Frage ergibt, ob die im Hintergrund wirkenden Lordrichter etwas ursächlich mit ihnen zu tun haben. Oder sich einfach nur der vielen versunkenen Welten und sonstigen Hinterlassenschaften der Varganen bedienen. Für Antworten darauf ist es sicher noch zu früh; als weiteres Schmankerl aus ganz alten Tagen werden uns die insektoiden Orghs geboten, die im allerersten PR-Zyklus einmal auftauchten und Guckys Heimat Tramp vernichteten. Eine spannende Remineszenz, ähnlich wie die IVs bei „Obsidian“.

Bisher gefällt mit der Zyklus (wieder) gut. Das fängt schon beim Personenkasten an, der endlich wieder da ist. Die TiBis sind bisher prima, und die zwanghafte Zweiteilung der Handlung gibt es auch nicht mehr. Da auch der nächste Roman auf Narukku spielt, ist von Planeten-Hopping auch erstmal keine Rede. Und wie gesagt, das geheimnisvolle Erbe der Varganen hat mich persönlich immer fasziniert. Passend dazu gibt‘s im Roman ja auch Werbung für die Blaubände, die die entsprechenden Abenteuer des Kristallprinzen enthalten.
Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Grauer Lord »

Muss mich korrigieren: die Vernichtung Tramps durch die Orgh passierte natürlich in Heft 98 und damit im 2. Zyklus der Perry Rhodan-Serie „Atlan und Arkon“.
Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag den 03. Dezember 2004 erschien der 4. Band des Lordrichterzyklus:

Murloths Berg

von Bernhard Kempen

Titelbild: Dirk Schulz

Bild

Handlung:

Nach der Versetzung Atlans und Kytharas durch einen Transmitter-Effekt finden sich die beiden Unsterblichen in einer nebulösen Gegend wieder. Als sich der Nebel auflöst, befinden sich die beiden im Berg Murloth, und entgehen schon anfangs nur knapp der Entdeckung durch einen Torghan, einem Angehörigen eines insektoiden Volkes, das von den Orgh abstammt.

Kurze Zeit später beobachten sie ein Experiment, an dem neben den Torghan auch andere Völker (Ameisen- und Mottenähnliche) beteiligt sind, die den Torghan übergeordnet sind. Das Experiment besteht aus einem Lichtstrahl, der dazu benutzt wird, die Psi-Materie des Bergs Murloth aufzulösen. Das Experiment schlägt fehl, und Atlan und Kythara müssen sich vor den flüchtenden Insektenwesen retten.

Außerhalb des Berges merken Kythara und Atlan, dass sie anscheinend in die Vergangenheit versetzt wurden. Plötzlich werden sie von einem Torghan entdeckt. Es ist derselbe, dem sie schon bei ihrer Manifestation im Berg begegnet sind. Atlan greift in seiner Notsituation den Insektoiden an und schlägt ihm die Waffe aus der Klaue. Doch dem Torghan gelingt es, Kythara zu überrumpeln. Atlan rettet sie und schlägt den Insektoiden dabei bewusstlos.

Wieder im Berg, beobachten sie ein weiteres Experiment. Auch dieses schlägt fehl, doch diesmal schaltet ein Torghan das Gerät schnell genug ab. Dabei stirbt er, der Wissenschaftler aus einem mottenähnlichen Volk hat ihn in den sicheren Tod geschickt. Durch einen unglücklichen Zwischenfall werden Atlan und Kythara entdeckt. Kurz bevor sie gefangen genommen werden können, finden sie sich im nebulösen Umfeld wieder. Anscheinend hat sie wieder etwas gerettet.

Ur'ogh-49 ist der Torghan, der von Atlan bewusstlos geschlagen wurde. Er berichtet seinem Vorgesetzten von dem Vorfall. Allerdings verschweigt er seinem Vorgesetzten subjektive Einschätzungen, da von Torghan nur objektive Beobachtungen und Fakten akzeptiert werden. Das Volk lebt in einer strikten Hierarchie, Ur'ogh-49 ist der siebte einer siebten Klonreihe und allen Vorhehrgeborenen unterstellt. Der Torghan ist von Atlans und Kytharas Handlungen irritiert, da Atlan Kythara gerettet hat, anstatt sich selbst in Sicherheit zu bringen.

Im nebulösen Umfeld begegnen Atlan und Kythara einer Lichtgestalt, die Kythara für Murloth selbst hält. Murloth ist ihnen anscheinend freundlich gesinnt und hat sie bereits mehrere Male gerettet.

Wieder werden sie versetzt. Diesmal auf die Ebene ohne Schatten. Wieder werden sie gefangen genommen, und wieder ist Ur'ogh-49 dabei. Er macht den beiden verständlich, dass er es ist, und führt sie in eine Lagerhalle eines Raumschiffes, die sie als Gefängniszelle für die Varganin und den Arkoniden benutzen.

Kurze Zeit später werden sie zum Erzherzog Garbhunar geführt. Dank eines Translators können sie sich verständigen. Doch als er von einem Mottenwesen als Erzherzog Gabhunar angesprochen wird und die Rede auf die Lordrichter von Garb fällt, bestraft er das Mottenwesen und erschießt beinahe Atlan und Kythara wegen des Fehlers. Allerdings bewahrt er die Vernunft.

Ur'ogh-49 ist immer verwirrter. Er fragt sich, ob der Erzherzog so mit seinen Untergebenen umgehen darf und ob er überhaupt Befehlsgewalt hat, wo er doch gar nicht in die Befehlskette eingegliedert ist.

Durch ein weiteres fehlgeschlagenes Experiment, aufgrund dessen Atlan und Kythara wieder aus dem Berg geführt wurden, gelingt ihnen die Flucht auf eines der fremden Raumschiffe. Atlan glaubt, dass Murloth will, dass die Station der Insektoiden zerstört wird. Doch Kythara belehrt ihn eines anderen. Kurz darauf begegnen sie wieder einmal Ur'ogh-49. Er ergibt sich und hilft den beiden, da er wegen der Verluste durch die Experimente überzeugt ist, dass seinem Volk Unrecht widerfährt.

Durch einen Trick gelingt es ihm, Atlan und Kythara zurück in den Berg Murloth zu bringen, der sie wieder in ihre Gegenwart bringen soll. In die Vergangenheit sind sie anscheinend durch die Experimente mit der Psi-Materie gelangt, und der Berg Murloth bewahrte sie vor einem Zeitparadoxon, indem er sie immer wieder rettete. Ihnen gelingt die Reise zurück in ihre Zeit, doch Ur'ogh-49 wird mitgeschickt, da er schon zu viel über sie weiß.

In ihrer Gegenwart flüchten die drei vor einigen Torghan, und Ur'ogh-49 beschließt, Atlan und Kythara zu verlassen, um sein Volk zu belehren, da er sich einsam fühlt.

Währenddessen ist ein schwerer Psi-Sturm im Gange, die Psi-Materie des Kristallmondes saugt die Energien des Bergs Murloth ab, diese Energie wird zu einer zentralen Psi-Quelle innerhalb des Emissionsnebels geleitet. Dasselbe passiert an drei anderen Stellen des Emissionsnebels. Währenddessen kehrt auch die Vergessene Positronik zurück und wird von den Energien angezogen. Sie nimmt Kurs auf die zentrale Psi-Quelle. Doch Atlan und Kythara sitzen noch auf Narukku fest, da die Überlichttriebwerke der AMENSOON – die sie mit einem wieder funktionierenden Beiboot erreicht haben – beschädigt sind und die Reparatur noch einige Tage lang dauernd wird. Es ist der 11. Mai 1225 NGZ.

Auch die Schlachten der Naruks setzen sich fort, doch die Androiden müssen vor dem Psi-Sturm fliehen. Die fünf herrlichen Städte stehen in Brand. Währenddessen erwacht ein Vargane wieder, der sich damals, als er der Unsterblichkeit überdrüssig war, mit einer Droge umbrachte, die seinen Geist ins Kyriliane versetzen sollte. Er heißt Vernon.

Immer wieder jedoch benutzt ein fremdes Bewusstsein seinen Körper, während er dagegen hilflos ist. Er hasst dieses Nachleben. Sein Körper begibt sich aus dem Konservierungsbehälter und geht in die Zentrale des positronischen Hauptrechners der Station, in der sich Vernons Körper befindet, und nimmt Schaltungen vor.

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Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Grauer Lord »

Also, das war der sprichwörtliche „Satz mit X“: Ich habe selten ein so langweiliges, stilistisch so unbeholfenes und uninteressantes Heft gelesen wie „Murloths Berg“ von Bernhard Kempen. Die Erinnerung daran hat sich bei mir seit dem E-Tag im Jahr 2004 erhalten, so dass ich mir beim Neu-Erlesen vorgenommen hatte, unbefangen an die Sache heran zu gehen. Hat nicht geklappt, das Herumstolpern Atlans und Kytharas in den nebligen Gängen des Psi-Berges Murloth ist einfach nur langweilig, die Schilderung der Aktionen und Gedanken von Ur´ogh-49 hölzern und banal. Im Grunde liegt das wohl stark am Exposé, das nicht mal ansatzweise genug aufgeboten hat, um 60 Seiten würdig mit Inhalt zu füllen. Nicht einmal die spannenden Interaktionen zwischen Atlan und Kythara aus den Heften zuvor wurden fortgesetzt.

Wir lernen im Roman immerhin weitere Hierarchiestufen der Insektoiden kennen, die im Auftrag der Lordrichter agieren; dazu gehört auch ein riesiges ameisenartiges Geschöpf, das den Titel „Erzherzog“ trägt, was im Zusammenhang mit seinem Äußeren irgendwie sehr speziell wirkt. Interessant ist, dass es im Zentrum des Murloth-Nebels eine besonders starke Psi-Quelle gibt, die von vier weiteren Quellen gespeist wird. Da wird vom Gegner im Hintergrund wohl etwas ziemlich Großes vorbereitet. Dazu kommt im letzten Kapitel das Erwachen des Varganen Vernon, der vor langer Zeit freiwillig aus dem Leben geschiedenen war, aber jetzt erkennen muss, dass sein Körper von einem anderen unterworfen wird. Das war noch die spannendste Stelle des Heftes. Es ist noch viel Luft nach oben. ….
Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag den 17. Dezember 2004 erschien der 5. Band des Lordrichterzyklus:

Aufruhr auf Narukku

von Horst Hoffmann

Titelbild: Arndt Drechsler

Bild

Handlung:

Auf Narukku herrscht nach dem Psi-Sturm das Chaos. Die zu Tötungsmaschinen umprogrammierten Varganen-Androiden schlachten sich nach wie vor gegenseitig ab, während die Torghan von dem Todesimpuls dahingerafft wurden.

Es gibt nur zwei Ausnahmen: Den Androiden Opalmagor, dessen Konditionierung zum Krieger aus unerklärlichen Gründen fehlgeschlagen ist, und Toghar-134, ein Torghan, der den Todesimpuls überlebt hat.

Atlan und Kythara beschließen derweil in den fünf herrlichen Städten nach weiteren Informationen zu suchen. Ihnen liegt vor allem daran, die Position Narukkus zu bestimmen, Hinweise auf andere versunkene Varganenwelten und möglichst ein Mittel zu Verhinderung des Missbrauchs der Psi-Quelle durch die Lordrichter zu finden. Zu diesem Zweck fliegen sie mit einem Beiboot los, entdecken jedoch nur den Androiden Opalmagor, der auf der Flucht vor dem sinnlosen Gemetzel seiner Artgenossen ist und durch sein ungewöhnliches Verhalten Atlans Aufmerksamkeit auf sich zieht. In letzter Sekunde retten Atlan und Kythara den schwer verletzten Androiden aus den Klauen eines wilden Tieres und schaffen ihn an Bord der AMENSOON um ihn medizinisch zu versorgen.

Der überlebende Torghan beschließt unterdessen, alle Zeugen der Vorfälle auf Narukku zu beseitigen, weil er glaubt, dies sei im Interesse der Lordrichter. Er aktiviert einen Todesimpuls, der alle Androiden auf einen Schlag umbringen soll. Zudem bemerkt er die Anwesenheit von Atlan und Kythara, als diese ohne Ortungsschutz mit dem Beiboot auf dem Planeten herumkreuzen. Das Beiboot identifiziert er als varganischen Ursprungs, kann aber die AMENSOON nicht orten und nimmt sich daher vor, die Eindringlinge zu suchen und zu vernichten.

Kythara eröffnet Atlan, dass sie nach langem Suchen in den Datenspeichern der AMENSOON Hinweise auf die Sternenstadt VARXODON, einst Zentrum des varganischen Reiches, gefunden habe. Dort hofft sie, einen oder mehrere Kardenmogher zu finden. Dabei handelt es sich um eine Wunderwaffe der Varganen, mit der Atlan bereits in seiner Jugend Bekanntschaft gemacht hat. Damals hatte der Varganenhenker Magantilliken ein solches Gerät einsetzen wollen, war jedoch durch einen Bedienungsfehler seines eigenen Raumschiffes verlustig gegangen.

Opalmagor erwacht schließlich aus seinem Koma und erzählt Atlan und Kythara die Geschichte der Naruks. Vor langer Zeit, Jahrzehtausende nach dem Ende des varganischen Reichs gründeten aucht varganische »Rebellen« eine Siedlung auf Narukku, um ihr persönliches »Paradies« zu errichten. Sie bauten auch die Androidenfabrik, in der sie ihre persönlichen Diener herstellten. Dennoch schritt die Dekadenz der acht mit den Jahrtausenden immer weiter fort, bis sie sich letztlich mit der Kyrachtyl-Droge selbst das Leben nahmen. Die Androidenproduktion lief jedoch immer weiter, bis immerhin 15 Millionen Kunstwesen den Planeten bevölkerten. Eines Tages erschienen die Insektoiden, übernahmen die Androidenfabrik und den Hauptrechner und begannen sie für die Zwecke der Lordrichter zu benutzen. Kaum hat Opalmagor die Informationen preisgegeben, stirbt er durch den von Toghar-134 aktivierten Todesimpuls und mit ihm alle auf Naruk lebenden Androiden.

Die Orter der AMENSOON entdecken die Herkunft des Impulses und Atlan und Kythara begeben sich auf den Weg dorthin, um den Hauptrechner zu finden. Der letzte Torghan erwartet sie dort und glaubt, sie mit den uralten varganischen Verteidigungsanlagen vernichten zu können. Dies gelingt natürlich nicht, weil die varganischen Waffen das Beiboot als varganischen Ursprungs erkennen und es deshalb nicht beschießen. Atlan und Kythara können so in die uralte Station eindringen, wo sie einigen weiteren Fallen entgehen und endlich in die Zentrale eindringen. Dort ist im Augenblick des Versagens Toghar-134 dem Todesimpuls zum Opfer gefallen, der bei ihm offenbar zeitverzögert eingesetzt hat.

Der Hauptrechner der Station bestätigt zunächst die Aussagen Opalmagors und alle anderen bereits bekannte Fakten. Auch die Position Narukkus gibt der Rechner preis: 60.000 Lichtjahre von Terra entfernt in der Southside der Milchstraße. Zudem gibt es in der Station noch funktionierende Transmitter. Kythara möchte am liebsten direkt nach VARXODON springen, dies erweist sich jedoch aufgrund der vagen Daten als unmöglich. Am Ende lassen Atlan und die Varganin die AMENSOON auf Narukku zurück und gehen durch einen Transmitter nach Maran'Thor, einer weiteren Varganenwelt, von wo aus sie ihre Suche nach der Sternenstadt und der Wunderwaffe fortsetzen wollen.

Der Erzherzog Garbhunar hat mittlerweile Kenntnis von Atlans und Kytharas Existenz erhalten und konnte auch deren Transmitterziel herausfinden. Er erstattet einem Lordrichter Bericht, woraufhin dieser den beiden Gefährten Torghan-Krieger hinterherschickt und ihnen, für den Fall des Erreichens von VARXODON, eine böse Überraschung ankündigt.

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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Grauer Lord »

Jetzt kommt der Zyklus langsam auf Touren! „Aufruhr auf Narukku“ ist der erste Band eines Zweiteilers von Horst Hoffmann. Das ganze Feeling des Heftes und des sich anbahnenden Settings geht für mich stark in die Richtung des Meister der Insel-Zyklus: So gibt es in der Hierarchie über dem aktuellen Schurken - in diesem Fall Erzherzog Garbhunar - natürlich noch eine weitere, höhere und noch mächtigere Instanz. Die unsichtbar auf der anderen Seite eines Bildschirms sitzt und mit kalter Stimme tödliche Befehle gibt.Auch das eiskalte „Ausknipsen“ der Androiden von Narukku und der insektoiden Besatzungsarmee erinnert mich stark an den Umgang der MdI damals mit den Duplos. Mal schauen, ob die Lordrichter von Garb diesem großen Vergleich mit der Serien-Historie gerecht werden können.

Ansonsten erleben wir mit Torghan-134 den letzten Überlebenden des Todesimpulses auf Narukku und erfahren die Geschichte dieses Projekts, das in einer Androiden-Armee mit Psi-Kräften als eine Art von Super-Kriegern resultieren sollte. Auch erfahren wir endlich, wo die Handlung eigentlich spielt, dass sich der Murloth-Nebel eben in der Southside befindet, also weit weg von Terra und Omega Centauri.

Das eigentlich faszinierende sind für mich aber die Versunkenen Welten der Varganen an und für sich. Was für ein Potential für Geschichten darin steckt! Anstatt immer neue Zusammenhänge im Irgendwo zu erfinden, hätte man als Expokratie schon längst viel stärker aus der Vergangenheit der Serien schöpfen können (die man dann ja modernisiert präsentieren kann). Warum hat man im Solaren Imperium, aber auch als LFT, Hanse etc. die Erinnerungen Atlans nicht längst genutzt, und ist auf die Spuren der Varganen und ihrer Technik gegangen, wie es z.B.mal mit dem Kombitrans-Unternehmen in punkto Sonnentransmitter gemacht worden ist? So bleibt eben „nur“ der Rahmen einer Atlan-Miniserie. Die macht in diesem Heft von HoHo aber Appetit auf mehr, wird doch die alte Zentrale der Varganen, Varxodon, ins Spiel gebracht und dazu einer der fast schon ultimaten Maschinen aus dieser Zeit, ein Kardenmogher. Viele spannende, neue (oder wieder neue) Begriffe. Der weitere Handlungsverlauf scheint sich damit auch klar abzuzeichnen: Atlan und Kythara streifen durch die Versunkenen Welten der Varganen, suchen deren uralte Machtmittel zusammen um gegen das Psi-Quellen-Projekt der Lordrichter anzukämpfen. Was die bezwecken und was Gruelfin und die Cappins damit zu tun haben? Fragen über Fragen, die für eine ausgeklügelte Konzeption des Zyklus sprechen.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag den 31. Dezember 2004 erschien der 6. Band des Lordrichterzyklus:

Kampf um Maran'Thor

von Horst Hoffmann

Titelbild: Arndt Drechsler

Bild

Handlung:

Atlan und Kythara erreichen Maran'Thor. Allerdings gehorcht der Rechner der Station der Varganin nicht, da er von den Kriegern des Schwerts der Ordnung umprogrammiert wurde und nun in einem Gewissenskonflikt steht.

Die beiden Unsterblichen werden von den Torghans und anderen Dienern der Lordrichter gejagt. Gegen Paralysestrahlen sind die Schutzschirme der Insektoiden nicht sicher, so dass Atlan und Kythara sie nicht töten müssen. Allerdings sind auch die Schirme der beiden nicht gegen Lähmstrahlen sicher. Eines von Kytharas Beinen wird paralysiert, und sie gerät in Gefangenschaft.

Währenddessen ist Erzherzog Garbhunar auf Maran'Thor eingetroffen. Der Kommandant, ein verkrüppelter Veteran mit einem Trauma, wird suspendiert. Der Erzherzog hält nicht viel von ihm.

Kythara wird in eine Kuppelstation gebracht und in einem Verhör von Garbhunar gefoltert. Dabei erfährt sie, dass die Lordrichter bereits seit einem Jahr in der Milchstraße aktiv sind. Außerdem haben sie Codes, um die Varganenstationen manipulieren zu können. Atlan, der vor seinen Häschern mit der Hilfe des Hauptrechners, der sich nun wohl entschieden hat, Atlan und Kythara zu helfen, fliehen konnte, rettet Kythara. Diese hinterlässt Garbhunar in einer letzten Regung als Geschenk eine Mikrobombe. Der Erzherzog kann dagegen nichts ausrichten, da er von Atlan paralysiert wurde.

Doch der General rettet den Erzherzog mit der Hilfe eines Freundes, um seinen Posten wieder zu bekommen. Sein Freund stirbt dabei.

Atlan und Kythara retten sich in einen wichtigen Teil der Station. Dort entdeckt Atlan einen geheimnisvollen Würfel, der anscheinend nichts wiegt. Mehr findet er über den Würfel nicht heraus. Er befürchtet Kytharas Tod, als sie wieder aufwacht, küsst Atlan sie. Doch es bleibt bei diesem Kuss, seine Liebe wird nicht erwidert.

Die beiden Unsterblichen fliehen aus der Station in eine Höhle und sitzen vorerst auf dem Planeten fest, weil sie nicht an den Transmitter gelangen können und keine Kontrolle über ihn haben. Ihr nächstes Ziel gilt den Arsenalstationen im  Wikipedia-logo.png Orbit des Planeten.

Der Erzherzog weiß mehr darüber. Seine Leute haben die Stationen schon teilweise unter Kontrolle gebracht. Mit ihnen fördern sie hyperaktive Kristalle, die zur Stabilisierung der Psi-Quelle und deren Ableger gebraucht werden.

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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Grauer Lord »

Der zweite Teil des Doppelbandes von Horst Hoffmann hat mir noch eine Spur besser gefallen. Vor allem wegen der Zeichnung der Charaktere, die in den Romanen normalerweise nur Beiwerk und schnell wieder vergessen sind. Der insektoide Torghunar mit seinen quälenden Erinnerungen an eine verlorene Schlacht und seine Verwundung bleibt aber in Erinnerung, ebenso wie die Gedanken des sadistischen Erzherzogs am Ende des Romans, dass der Folterstuhl, auf dem er Kythara gequält hat, gar nicht groß genug für seine eigene Schuld ist. Das war stark.

Ansonsten bietet der Roman auf der Versunkenen Welt Maran’Thor wieder einmal mehr Psychologisches zwischen Atlan und Kythara. Die Varganin wird für einen Heftroman ziemlich heftig vom Erzherzog gefoltert, gibt aber keine Geheimnisse preis. Nach ihrer Errettung muss sich der in Zuneigung entflammte Arkonide dann aber von ihr sagen lassen, dass er und die geheimnisvolle Schöne zwar Freunde sind, aber eben nicht mehr. Das ist Atlan sicher nicht oft passiert, ich fand das in aller Kürze gut dargestellt. Ein Rätsel bleiben die drei jeweils 15 Kilometer durchmessenden Arsenalstationen am Himmel des Planeten, ebenso der schwarze Würfel, mit dessen Hilfe allein Kytharas Heilung nach der brutalen Folter gelingen konnte. Auch der Bösewicht des Romans zeigt über das übliche Maß hinaus Nerven: Erzherzog Garbhunar ist ständig voller Angst vor den Lordrichtern, was die Aura des Schreckens um diese Gruppe natürlich verstärkt. Alles in allem eine flott zu lesende, spannende Mischung.

Einziger Kritikpunkt: Warum schützen Schutzschirme nicht mehr gegen Paralysestrahlen? Sowohl die Schirme der Insektoiden waren durchlässig, mysteriöserweise aber auch der Schirm Kytharas. Das ist extrem unglaubwürdig, denn die varganische Supertechnik, die Transmitterverbindungen quer durch die Galaxis ermöglicht, sollte irgendwie schon in der Lage sein, diese läppische Form des Beschusses auszuhalten. Das war ziemlich schwach.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 16. Juli 2023, 10:44 Am Freitag den 03. Dezember 2004 erschien der 4. Band des Lordrichterzyklus:

Murloths Berg

von Bernhard Kempen

Titelbild: Dirk Schulz
Grauer Lord hat geschrieben: 16. Juli 2023, 11:02 Also, das war der sprichwörtliche „Satz mit X“: Ich habe selten ein so langweiliges, stilistisch so unbeholfenes und uninteressantes Heft gelesen wie „Murloths Berg“ von Bernhard Kempen. Die Erinnerung daran hat sich bei mir seit dem E-Tag im Jahr 2004 erhalten, so dass ich mir beim Neu-Erlesen vorgenommen hatte, unbefangen an die Sache heran zu gehen. Hat nicht geklappt, das Herumstolpern Atlans und Kytharas in den nebligen Gängen des Psi-Berges Murloth ist einfach nur langweilig, die Schilderung der Aktionen und Gedanken von Ur´ogh-49 hölzern und banal. Im Grunde liegt das wohl stark am Exposé, das nicht mal ansatzweise genug aufgeboten hat, um 60 Seiten würdig mit Inhalt zu füllen. Nicht einmal die spannenden Interaktionen zwischen Atlan und Kythara aus den Heften zuvor wurden fortgesetzt.
Diese negative Beurteilung kann ich jetzt leider nicht ganz entkräften. Natürlich spielt das Exposé eine entscheidende Rolle, aber wie Willi Voltz mal sinngemäß schrieb, sind letztlich die Autoren selbst verantwortlich, was sie daraus machen. Seltsam finde ich, dass der Vargane Vernon - ein Toter erwacht - im Hauptpersonenkasten an dritter Stelle steht und erst auf Seite 61 überhaupt erst in Erscheinung tritt: "Vernon erwachte." Das stand sicher so ähnlich im Exposé, aber der Hauptpersonenkasten ist dementsprechend entweder ein Witz oder nur als krude Merkhilfe gedacht, dass man hinterher noch einfach nachschauen kann, in welchem Heft Vernon das erste Mal vorkam.

Die Handlung ist tatsächlich etwas langweilig, da Atlan und Kythara, tatsächlich auch ohne spannende Interaktion, einfach nur so meist fluchtartig den Ort wechseln und hier und da ein paar Beobachtungen machen, die für sich genommen nicht ganz uninteressant sind, aber all das wäre in einem klassischen Abenteuer mit Personal aus der zweiten oder dritten Reihe, z.B. einem Captain Don Redhorse, dessen Team auch mal Verluste haben kann, spannender gewesen.

Die Insektoiden als Gegner sind eigentlich spannend genug, aber Urogh-49 wirkt tatsächlich ziemlich hölzern. Das Problem, außerirdische Wesen zu schildern ist sicher nicht einfach, aber die ansprechende Schilderung einer Fremdartigkeit, die einen Sense of Wonder hinterlässt, ist hier nicht wirklich gegeben. Da wäre mehr drin gewesen. Auch fehlt es an interessanten Konflikten innerhalb der Gegner. Zwar ist es nachvollziehbar, dass Urogh-49 hier und da ein paar Risiken eingeht, aber man sieht auch am Hauptpersonenkasten, dass er keinen direkten Gegenspieler hat in den eigenen Reihen hat, z.B. so etwas wie einen besten Freund, mit dem es zum Zerwürfnis kommt.

Zwar muss man ja nicht gleich so weit gehen, Urogh-49 als kleine freche schlaue Biene Maja zu schildern und ihr einen Freund wie Willi zur Seite zu stellen, und dieses Duo dann auf irgendwelche Gegner loszulassen, aber überhaupt mal so etwas wie eine Figurenkonstellation aufzubauen hätte sehr geholfen
(eine Folge Biene Maja im Weltall hätte ich aber auch genommen). Z.B. gab es ja auch noch "die Riesenameise" - den Erzherzog - und "das Mottenwesen".

Auch mit der ganzen PSI-Energie hätte man sicher mehr anfangen können als einfach nur an Farbspiele und seltsame physikalische, z.B. temporale Effekte zu denken. Das erinnert an die langweiligsten Folgen von Raumschiff Enterprise mit Captain Picard und langweiligen Technikdialogen. In der Miniserie zuvor wurden immerhin noch Spiegelwesen erzeugt. Das wäre hier sicher auch möglich gewesen, um die Verhältnisse auf dem Planeten etwas aufzumischen.

Trotz allem war das Heft schnell gelesen, und es geht jetzt weiter mit dem Doppelroman von Horst Hoffmann.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag den 31. Dezember 2004 erschien der 7. Band des Lordrichterzyklus:

Der Zorn des Erzherzogs

von Christian Montillon

Titelbild: Arndt Drechsler

Bild

Handlung:

Kythara und Atlan haben bei ihrer Flucht auf Maran'Thor Zuflucht in einer Höhle gefunden. Zufällig entdecken sie dort eine Hauptleitung des örtlichen Computernetzwerks. Diese nutzt die Varganin, um die Fabriken der Insektoiden zu sabotieren. Das daraus entstehende Chaos und die Flucht der beiden vermeintlichen Varganen veranlasst Erzherzog Garbhunar dazu, Kommandant Torghunar seines Amtes zu entheben und schließlich zu exekutieren. Er überträgt seinem Favoriten, dem Emporkömmling K'orhan-7, den Posten des Kommandanten. Auch der Chefwissenschaftler der Daorghor, Gorgh-12, tritt zum Rapport bei Erzherzog Torghunar an. Er berichtet, dass es gelungen ist, die drei Arsenalstationen von Maran'Thor unter Kontrolle zu bringen. Mit ihrer Hilfe können nun Hyperkristalle aus den Feuerringen Maran'Thors abgebaut werden, aus denen nach komplizierter Bearbeitung ein rötlicher Staub gewonnen wird. Diesen wiederum benötigt man, um die Psi-Quelle auf Murloth zu stabilisieren. Um dies zu erreichen, ordnet Torghunar an, die Anstrengungen beim Abbau der Hyperkristalle zu verstärken, da die bisher gewonnenen Mengen an Kristallstaub noch nicht ausreichen.

K'orhan-7 erkennt inzwischen Kytharas und Atlans Absicht, den Planeten zu verlassen, und verstärkt die Sicherheitsmaßnahmen. Die beiden Helden befinden sich jedoch bereits auf dem Raumhafen und warten auf eine günstige Gelegenheit, eine der Raumfähren zu kapern. Dies gelingt zufälligerweise genau bei der Fähre, mit der Chefwissenschaftler Gorgh-12 zurück zu den Arsenalstationen reisen will. Atlan und Kythara setzen zwei Wachsoldaten außer Gefecht und unterziehen Gorgh-12 einem Verhör. Dieser erklärt Atlan die Zusammenhänge der Bemühungen um die Psi-Quelle. Obwohl Gorgh-12 keine Angaben zum "erhabenen Projekt" oder zu den Lordrichtern machen kann, schließt Atlan aus den bekannten Fakten, dass die Lordrichter versuchen, mittels der Psi-Quelle Heere von parabegabten Kampfandroiden zu züchten. Zudem erfährt Atlan, dass die Aktivitäten der Lordrichter in diesem Sektor des Alls erst seit relativ kurzer Zeit stattfinden. Schließlich eröffnet Gorgh-12 dem Arkoniden, dass bei ihm das übliche Todesimpuls-Implantat deaktiviert wurde, da es bei seiner Arbeit an der Psi-Quelle zu technischen Problemen kam. Seit der Abschaltung des Implantats hat sich Gorgh-12s Einstellung den Lordrichtern und ihren Absichten gegenüber grundlegend verändert, und nachdem Atlan etwas Überzeugungsarbeit geleistet hat, ist der Wissenschaftler zur Zusammenarbeit mit dem Arkoniden und der Varganin bereit.

Unterdessen entzieht sich der Würfel, den Kythara und Atlan aus der Tresorhalle mitgenommen hatten, jeder Analyse. Gorgh-12 erklärt, dass er das Artefakt bereits erfolglos untersucht hat, bevor es Atlan in die Hände fiel. Herkunft und Zweck des Würfels bleiben rätselhaft.

An Bord der Fähre versteckt sich derweil ein weiterer Leibwächter Gorghs, von dem jedoch weder der Wissenschaftler noch der Pilot etwas wissen. Dieser Soldat, der noch vom seligen Torgunar mit Gorghs Bewachung beauftragt wurde, installiert nun im Frachtraum eine Falle für Kythara und Atlan.

Plötzlich verändert sich das Szenario dramatisch, denn bei Maran'Thor erscheint das blutrote, seesternförmige Schiff eines Lordrichters. In genau diesem Moment reagiert auch der ominöse Würfel erstmals und erwärmt sich kurz. Jeglicher Schiffsverkehr in der Umgebung stoppt, und auch die Fähre der Helden geht zunächst in Wartestellung, obwohl Kythara und Atlan sich einig sind, dass dies ihre Chance zur Kontaktaufnahme mit den Lordrichtern ist.

Der Lordrichter nimmt Kontakt mit Erzherzog Garbhunar auf und setzt diesen wegen der Komplikationen massiv unter Druck. Dabei erscheint der Lordrichter nicht persönlich, sondern kommuniziert mittels eines sogenannten mysteriösen Eishaarfeldes.

Kythara und Atlan entgehen mit knapper Not der Falle des versteckten Jägers und fliegen, nachdem der Flugverkehr wieder aufgenommen werden darf, zurück nach Maran'Thor. Gorgh-12 hat Kenntnis von einer allgemein unbekannten Transmitterstation in unmittelbarer Nähe von Erzherzog Torghunars Quartier. Mit Gorghs Hilfe, geschützt von Deflektorfeldern, gelangt man zur Station und programmiert den dortigen Transmitter, wobei wieder einmal klar wird, dass das legendäre VARXODON nicht direkt zu erreichen ist. Kurzerhand wird eine weitere versunkene Varganenwelt, Parkasthon, als Ziel eingegeben. Dann begeben sich die Gefährten in das Quartier von Erzherzog Garbhunar, um wichtige Informationen zu erhalten und ihn eventuell sogar als Geisel mitzunehmen. Bevor man jedoch mit Garbhunar reden kann, wird dessen Todesimpuls aktiviert und er stirbt. Unvermittelt erscheint das Eishaarfeld und der Lordrichter spricht den Arkoniden mit Atlan da Gonozal an – der Lordrichter kennt ihn. Nach einer kurzen Kriegserklärung verschwindet das Feld wieder. Kythara, Atlan und Gorgh-12 flüchten durch den Transmitter, nachdem kurz zuvor der Würfel sich ein zweites Mal erwärmt hat.

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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Grauer Lord »

Ich bin mal zwei Wochen wech, ganz ohne Atlan. Danach gehts aber mit viel Elan weiter 👍
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Ich hoffe aus positiven Gründen (Urlaub oder so) - Gute Erholung.
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Yman
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 22. Juli 2023, 10:28 Am Freitag den 17. Dezember 2004 erschien der 5. Band des Lordrichterzyklus:

Aufruhr auf Narukku

von Horst Hoffmann
Lumpazie hat geschrieben: 29. Juli 2023, 12:41 Am Freitag den 31. Dezember 2004 erschien der 6. Band des Lordrichterzyklus:

Kampf um Maran'Thor

von Horst Hoffmann
Grauer Lord hat geschrieben: 22. Juli 2023, 23:11 Das ganze Feeling des Heftes und des sich anbahnenden Settings geht für mich stark in die Richtung des Meister der Insel-Zyklus: So gibt es in der Hierarchie über dem aktuellen Schurken - in diesem Fall Erzherzog Garbhunar - natürlich noch eine weitere, höhere und noch mächtigere Instanz. Die unsichtbar auf der anderen Seite eines Bildschirms sitzt und mit kalter Stimme tödliche Befehle gibt.Auch das eiskalte „Ausknipsen“ der Androiden von Narukku und der insektoiden Besatzungsarmee erinnert mich stark an den Umgang der MdI damals mit den Duplos. Mal schauen, ob die Lordrichter von Garb diesem großen Vergleich mit der Serien-Historie gerecht werden können.
Das ist in der Tat spannend, und auch nicht zu weit hergeholt. Natürlich sehe ich da große Unterschiede zum MdI-Zyklus, aber auch die von dir gezogenenen Parallelen.
Grauer Lord hat geschrieben: 22. Juli 2023, 23:11Ansonsten erleben wir mit Torghan-134 den letzten Überlebenden des Todesimpulses auf Narukku und erfahren die Geschichte dieses Projekts, das in einer Androiden-Armee mit Psi-Kräften als eine Art von Super-Kriegern resultieren sollte. Auch erfahren wir endlich, wo die Handlung eigentlich spielt, dass sich der Murloth-Nebel eben in der Southside befindet, also weit weg von Terra und Omega Centauri.
Grundsätzlich ist es ja immer ein Problem, wenn die Handlung irgendwo in der Milchstraße stattfindet. Dann könnte theoretisch eine ganze Flotte zu Hilfe kommen, und da müssen sich die Autoren etwas einfallen lassen, um dies zu verhindern, und dadurch wiederholt sich auch vieles, z.B. diverse Technikausfälle.
Grauer Lord hat geschrieben: 22. Juli 2023, 23:11Das eigentlich faszinierende sind für mich aber die Versunkenen Welten der Varganen an und für sich. Was für ein Potential für Geschichten darin steckt! Anstatt immer neue Zusammenhänge im Irgendwo zu erfinden, hätte man als Expokratie schon längst viel stärker aus der Vergangenheit der Serien schöpfen können (die man dann ja modernisiert präsentieren kann). Warum hat man im Solaren Imperium, aber auch als LFT, Hanse etc. die Erinnerungen Atlans nicht längst genutzt, und ist auf die Spuren der Varganen und ihrer Technik gegangen, wie es z.B.mal mit dem Kombitrans-Unternehmen in punkto Sonnentransmitter gemacht worden ist? So bleibt eben „nur“ der Rahmen einer Atlan-Miniserie.
Immerhin bekommen wir die Varganen in der Atlan-Serie noch mal, wobei da sicher auch mal wieder die Idee war, die Verkäufe der Bücher mit den Jugendabenteuern anzukurbeln. Aber das Thema Versunkene Welten bietet sich tatsächlich auch an, um es noch mal aufzugreifen, genauso wie die Lemurer-Thematik. Aber es fehlt halt auch eine gute Erklärung für die Unsterblichkeit der Varganen.
Grauer Lord hat geschrieben: 29. Juli 2023, 14:18 Der zweite Teil des Doppelbandes von Horst Hoffmann hat mir noch eine Spur besser gefallen. Vor allem wegen der Zeichnung der Charaktere, die in den Romanen normalerweise nur Beiwerk und schnell wieder vergessen sind.
Der Doppelroman von Hoffmann ist eigentlich gar nicht so viel anders als Band 4 von Kempen, nur halt eben spannender geschrieben, und eben auch interessanter von den Charakteren her. Hoffmann ist mir eigentlich nie als einer der besten Autoren im Gedächtnis geblieben, so dass ich ihm besondere Stärken eindeutig zuordnen könnte. In der Atlan-Serie hatte er von Band 312 bis Band 665 mitgewirkt. Die Atlantis-Romane habe ich noch nie gelesen, aber die anderen, SOL-Zyklus, auch wenn ich mich an Details nicht mehr erinnere, waren wahrscheinlich sogar ganz gut. Es hat wirklich Spaß gemacht, wieder mal etwas von Horst Hoffmann zu lesen. Atlantis steht jedenfalls immer noch auf dem Plan, und da sollte ich mal auf ihn als Autor achten.

Sonst fällt mir zum Roman selbst kaum noch etwas Bedeutsames ein, das über das hinausgeht, was der Graue Lord schon geschrieben hat. Über manche Themen, wie z.B. IT-Sicherheit, punkto varganische Stationscomputer etwa, könnte man sich auslassen, aber für eine ausführliche Kritik bieten die Romane gar keine wirkliche Angriffsfläche. Man muss es einfach so hinnehmen, dass die Computer widersprüchlich agieren und irgendwie beeinflusst werden können, wobei HoHo ganz klassisch noch von Schaltungen spricht, die z.B. Kythara vornimmt. Was genau sind "Schaltungen"? Natürlich wäre es für eine Science-Fiction-Serie nicht unangemessen solche Probleme etwas detaillierter anzugehen, aber für den reinen Unterhaltungswert ist es verzichtbar. Wichtiger sind wohl wirklich die Charakterzeichnungen, und die sind HoHo gut gelungen.
Grauer Lord hat geschrieben: 22. Juli 2023, 23:11Einziger Kritikpunkt: Warum schützen Schutzschirme nicht mehr gegen Paralysestrahlen? Sowohl die Schirme der Insektoiden waren durchlässig, mysteriöserweise aber auch der Schirm Kytharas. Das ist extrem unglaubwürdig, denn die varganische Supertechnik, die Transmitterverbindungen quer durch die Galaxis ermöglicht, sollte irgendwie schon in der Lage sein, diese läppische Form des Beschusses auszuhalten.
Wie so oft wird von den Autoren alles Notwendige passend gemacht. Überspitzt gesagt: Falls nötig hält ein IV-Schirm eine Supernova aus, oder aber nicht mal ein Kieselsteinchen. Die Miniserie ist wirklich gut, aber Atlan und Kythara gegen eine ganze Welt, das ist sehr schwer, glaubwürdig darzustellen.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag den 28. Januar 2005 erschien der . Band des Lordrichterzyklus:

Azaretes Weg

von Nicole Rensmen

Titelbild: Arndt Drechsler

Bild

Handlung:

Der beim Volk sehr beliebte junge Priester Azarete ist auf dem Planeten Parkasthon mit dem mächtigen Hochpräses Contelapo nicht einverstanden. Er hält die Machtausübung und Ausbeutung durch den Hochpräses und die »Magier« Gafor, Demir und Rario für falsch und hat immer größere Teile der Bevölkerung hinter sich. Es kommt zu kleineren Ausschreitungen. Contelapo befiehlt Dantino, Azarete zu beseitigen. Der Berater und die Magier versuchen den Hochpräses umzustimmen. Contelapo ändert seinen Befehl ab und verlangt nun, den Abtrünnigen wieder zum Glauben zurückzubringen. Die Magier beauftragt er, düstere und gewalttätige Zukunftsvisionen unter das Volk zu bringen.

Am 19. Mai 1225 NGZ kommen Atlan, Kythara und Gorgh-12 in der Transmitterhalle auf Parkasthon an. Der Arkonide hat unter der Hitzeentfaltung des geheimnisvollen Würfels in seiner Gürteltasche zu leiden. Das Artefakt ist zerborsten. Sie verlassen die Halle und treffen auf fünf Humanoide. Beim Anblick des Daorghor ergreifen sie die Flucht. Kythara entdeckt auf der Transmitterplattform ein schlauchförmiges Wesen, das ständig zu wachsen scheint. Atlan erkennt in dem Wesen Emion, das Saqsurmaa. Das Wesen war der Adjutant Litraks. Doch Litrak wurde vor 546 Millionen Jahren vernichtet. Wie hatte der Adjutant überlebt, wenn er noch lebte – etwa in dem Behälter, der nun zerstört war? Da die Humanoiden wieder zurückkommen, sieht sich Atlan gezwungen, das Saqsurmaa widerstrebend mitzunehmen. Das Wesen spricht in einer Vorläufersprache der Mächtigen zu dem Arkoniden. Es sagt, dass es sein Diener und Atlan wie Litrak sei, was die Aura verrät. Dann fällt Emion in ein Koma.

20 Männer unter der Führung Contelapos stellen sich um die Transmitterplattform auf. Der Hochpräses begrüßt die Ankömmlinge als Sohn und Tochter des Gottes Yracht. Atlan stellt sich und seine Begleiter vor. Contelapo führt »Gott« Atlan durch die eindeutig varganische Station. Den bewusstlosen Emion legt sich der Arkonide um die Schultern. Die Station weist Schäden und Umbauten durch die Arkasther auf. Sie werden in einem spartanisch eingerichteten Raum untergebracht, wo sie sich still verhalten sollen. Contelapo glaubt nicht, dass es sich bei den Besuchern um Götter handelt. Dantino taucht mit den Schneidern des Hochpräses auf, um ihnen Kleider für das bevorstehende Konzil anzufertigen, an dem »Gott« Atlan und »sein Weib« teilnehmen sollen. Außerdem informiert er die Ankömmlinge, dass es ihnen nicht erlaubt ist, sich im Tempelbezirk umzuschauen. Doch davon lassen sich Kythara und Atlan nicht aufhalten. Im Schutz von Deflektorfeldern verlassen sie das Quartier. In den Höhlen und Gängen finden sie Wandmalereien, einen Raum mit etwa 300 zerbeulten, ordentlich aufgereihten Robotern und Käfigen voller Reptilien. Auf dem Rückweg zu Gorgh-12 und dem Saqsurmaa fällt der Deflektor Kytharas aus. Atlan organisiert ein Gewand der Priester. Seinen Anzug gibt er an die Varganin ab, während der Arkonide den defekten Anzug Kytharas anlegt und darüber das Priestergewand zieht. Zurück im Quartier stellen sie fest, dass Gorgh-12 nicht da ist. Emion ist noch immer ohne Bewusstsein. Atlan und Kythara machen sich gleich auf die Suche nach dem Daorghor.

Azarete ist unterwegs zu seiner Frau Tesea und seinem Sohn, diese leben außerhalb der Stadt in einer kleinen Siedlung von Kräuterfrauen, dem Coven. Sie sind angeblich Ungläubige, doch die Priester verkehren sehr oft dort, dazu sind die Frauen gut. Und sie verstehen etwas von Medizin. Seine Frau bittet ihn zu bleiben, es sei mittlerweile zu gefährlich, doch Azarete verlässt die beiden wieder. Auf halbem Weg holt ihn sein Sohn ein, Azarete kehrt noch einmal um, um seinen Sohn zurückzubringen. Schon von weiten erkennt er, dass die Hütten brennen. Die Frauen und Kinder sind verschwunden. Nur ein paar haben sich verstecken können. Contelapo steckt hinter dem Ganzen!

In einem Raum finden Atlan und Kythara einen rothaarigen Arkasther, der Gorgh-12 für die Opferung auf einem Altar vorbereitet. Der eintreffende Hochpräses bedauert den Vorfall. Der bewusstlose Wissenschaftler wird in das Quartier zurückgetragen.

Die Magier treten vor das Volk und verkünden die Ankunft der Retter. Azarete und sein Sohn Silio sind unter den Zuhörern. Auch Contelapo richtet sein Wort an das Volk. Azarete wird zu Boden gerissen. Ein für ihn bestimmter Pfeil trifft Silio tödlich.

Währenddessen vernehmen Atlan und Kythara die Schreie von Frauen und Kindern. Mit aktiviertem Deflektorfeld verlässt Atlan das Quartier. Kythara folgt dem Arkoniden. Sie entdecken einen getarnten Eingang in ein dunkles Verlies. Tesea ist die Wortführerin der sich dort aufhaltenden Frauen und Kinder. Die Frauen und Kinder werden befreit und zurück in den Coven gebracht. Dort findet Tesea ihren toten Sohn Silio und Azarete. Adeiro bringt Atlan und Kythara in die Stadt zurück. Gorgh-12 hat das Bewusstsein wiedererlangt und wird von den Ereignissen in Kenntnis gesetzt.

Am Morgen des 20. Mai bringen Dantino und einige Wächter die für Atlan und Kythara angefertigten Gewänder, die sie beim Konzil tragen sollen. Kythara zieht das bodenlange dunkelblaue Samtkleid mit tiefem Dekolleté an. Ein breiter Gürtel aus silberglänzender Seide wird seitlich mit einem Knoten zusammengebunden. Für Atlan liegen eine dunkelblaue, enganliegende Hose, ein dunkelblaues Kettenhemd und blau gefärbte Lederlappen mit einer dicken Kordel für die Füße bereit. Ein Halbharnisch und ein blauer, von den Schultern bis zu den Füßen reichender Samtumhang komplettieren die Kleidung.

Im Tempelbezirk versammeln sich die Würdenträger der Yracht-Kirche. Die gesamte Feierlichkeit hat Ähnlichkeit mit dem terranischen Mittelalter. Gaukler und Feuerspucker, Stelzenläufer, Zauberer und Jongleure zeigen ihre Künste. Azarete tritt an Atlan heran und stellt sich als Gegner des herrschenden Regimes vor. Er warnt den Gott auch vor Contelapo. Kythara erkennt in ihm jenen Mann, der im Coven den Tod seines Kindes betrauerte. Azarete vermutet, dass Contelapo den Denmogh beschwören und erwecken wird. Dabei sollen die Götter getötet werden. Nur der Hochpräses wird den Denmogh beruhigen können, bevor er die Arkasther vollständig ausrotten kann. Angesichts der näher kommenden Garde Contelapos verschwindet Azarete in der Menge. Contelapo forderte Atlan und Kythara auf, dem »Stein der Weisen«, einem grob behauenen Stück Fels, und der dahinter stehenden Götterstatue die Ehre zu erweisen. Diese Statue stellt die Überreste eines in den Boden gerammten torpedoförmigen Einmannjägers dar. Das verformte Heckruder gleicht einem Kragen, während geschmolzenes Metall darüber eine Kugel bildet, in die ein Gesicht mit geschlossenen Augen und einem kleinen »O«-förmigen Mund eingefräst ist. Die Verbeugungen des Arkoniden und der Varganin vor den beiden Heiligtümern scheinen dem Hochpräses zuwenig Ehrerbietung zu sein. Die beiden versuchen von Contelapo Informationen über den Denmogh zu erhalten. Dieser verweigert jedoch jegliche Auskunft, da er den Götter-Status nicht anerkennt. Beim folgenden Festbankett nehmen Atlan und Kythara aus Sicherheitsgründen nichts zu sich. Beim vierten Gang stürmt Azarete in den Saal. Er packt Contelapo und zieht ihn über den Tisch zu sich. Niemand kommt dem Hochpräses zu Hilfe. Azarete beschuldigt Contelapo vor der versammelten Priesterschaft des Mordes an seinem Sohn, der Feuerlegung im Coven und der Unterbringung der Frauen und Kinder im Verlies. Anschließend bedankt er sich flüsternd bei Atlan und Kythara für die Befreiung der Frauen, und das obwohl sie keine Götter sind. Dantino schließt sich nun Azarete an, der erkennt, dass er eigentlich Contelapos Sohn ist. Sein Vater hat den Befehl gegeben, den Sohn zu ermorden und dabei seinen Enkel getötet. Azarete teilt mit, dass er weiterhin gegen Contelapo vorgehen wird. Mit Dantino verlässt Azarete den Raum. Nach diesem Zwischenfall führt der Hochpräses Atlan und Kythara zum Turm des Denmogh. Sie erkennen in dem Turm sofort einen Kardenmogher. Contelapo beginnt mit einem Beschwörungsgesang. Die blaue Metallröhre beginnt zu leuchten.

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Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag den 11.Februar 2005 erschien der 9. Band des Lordrichterzyklus:

Der Turm des Denmogh

von Achim Mehnert

Titelbild: Arndt Drechsler

Bild

Handlung:

Der Kardenmogher, der vor 15.000 Jahren auf Parkasthon gewütet hat, beginnt zu erwachen. Verantwortlich dafür ist Contelapo mit einer kleinen Schalteinheit. Wie in Trance ruft er Gott Yracht an. Demir, Gafor und Rario unterstützen den Hochpräses bei der Manipulation der Bevölkerung. Glücklicherweise ist Contelapo nicht fähig, den in hellem Blau leuchtenden Kardenmogher zu aktivieren. Kythara tritt energisch an den leuchtenden Turm des Denmogh heran. Mit ihrem Kodegeber speist sie von Ezellikator programmierte Sicherheitscodes in die Steuerungssysteme des Kardenmoghers ein. Das Leuchten des Turmes erlischt. Da Kythara und Atlan noch am Leben sind und die Varganin dem Hochpräses die Schau gestohlen hat, hat Contelapo vor den versammelten Gläubigen mit dem Gesichtsverlust zu kämpfen.

Azarete, der sich auch unter den Zusehern aufhält, sieht die Gelegenheit gekommen, den Tod Silios zu rächen. Doch Dantino hält ihn zurück. Als die Gläubigen von den Priestern vertrieben werden, ziehen sich auch Azarete und Dantino vom Denmogh zurück. Auch Atlan und Kythara entfernen sich. Demir, Gafor und Rario raten Contelapo, sich mit den beiden fremden Göttern zu verbünden. Doch der Hochpräses hält an seinem Vorhaben fest, Atlan und Kythara zu beseitigen.

Atlan und Kythara kehren in ihr Quartier zurück. Gorgh-12 berichtet vom Erwachen Emions. Das Saqsurmaa spricht erneut die Ritteraura des Arkoniden an, und erkennt ihn als seinen Herrn an. Emion kann sich an die Zeit nach dem Stranden des Urschwarms Litrakduurn nicht mehr erinnern.

Nach dem Besuch einer Veranstaltung, bei der die Gläubigen mit volkstümlichen Gesängen dem Hölzernen Mischal huldigen, wird Azarete von den Häschern seines Vaters niedergeschlagen und verschleppt. Dantino gelingt es, die beiden Wächter niederzustechen und Azarete aus der Gewalt der Priesterschaft zu befreien. Die beiden Männer irren durch das unterirdische Labyrinth des Kardedor. Sie versuchen in den Gängen der Stadt Atlans Quartier zu finden, um mit ihm einen Pakt gegen Contelapo zu schmieden. Dabei werden sie von dessen Vasallen verfolgt und stoßen auf einen Raum voller technischer Artefakte.

Demir rät dem Hochpräses, das Volk gegen die falschen Götter Atlan und Kythara aufzuwiegeln, wodurch sie vertrieben oder getötet werden. Contelapo hätte in diesem Fall nichts damit zu tun. Der Hochpräses wird das Konzil am Abend fortsetzen. Demir soll sich einige Überraschungen für das Volk einfallen lassen. Auch das Problem Azarete soll bald gelöst werden. Contelapo und Demir suchen Atlan in dessen Quartier auf. Der Hochpräses bringt eine bauchige Flasche mit einer roten Flüssigkeit mit – ein Geschenk für die Götter. Atlan und Kythara wissen, dass die Flüssigkeit vergiftet ist. Um seine Gefährten nicht zu gefährden, nimmt Atlan die Flasche schnell an sich und trinkt mit großen Schlucken. Der Zellaktivator-Chip neutralisiert das dem Wein beigemengte Gift. Contelapo ringt mit seiner Fassung. Hasserfüllt bezeichnet der Hochpräses Atlan als Schwindler. Atlan nennt Contelapo einen Ausbeuter und Unterdrücker, der seinem Volk nur schadet. Demir führt den Hochpräses aus der Unterkunft.

In dem mit Artefakten vollgestopften Gewölbe flammt ein greller Lichtblitz auf, der zwei der Verfolger verbrennt. Die übrigen Männer ziehen sich vor Angst schlotternd zurück. Azarete schickt Dantino durch das unterirdische Labyrinth zu Atlan. Der ehemalige Diener des Hochpräses bittet den Arkoniden um Hilfe. Kythara wünscht ihm, dass Azarete die dringend benötigte Hilfe erhält. Auch Atlan verweigert die direkte Unterstützung zum Tyrannenmord und wünscht ihm viel Glück. Wortlos verlässt Dantino das Quartier.

Atlan und Kythara begeben sich im Schutz ihrer Deflektorfelder zum Turm des Denmogh. Zahlreiche Gläubige sind ebenfalls dorthin unterwegs. Da nicht alle im Tempelhof Platz haben, kommt es zu Streitigkeiten und Tumulten. Azarete und Dantino bahnen sich ihren Weg durch die Menge. Ihnen wird von Contelapos Männern, die offen ihre Waffen tragen, der Zutritt in den Tempelhof verwehrt. Ein Junge tritt neben Azarete. Dantino wirft sich auf den Jungen. Das für Azarete bestimmte Messer wird Dantino in die Brust gerammt. Die Anhänger des Priesters greifen Contelapos Männer an. Es gibt zahlreiche Tote auf beiden Seiten. Azarete gelingt es nicht, die tobende Menge aufzuhalten.

Während Atlan und Kythara dank ihrer Gravo-Paks den Tempelhof aus luftiger Höhe überblicken, bewegen sich Gorgh-12 und Emion entlang der Tempelhofmauern. Atlan stößt auf Azarete hinab, schaltet den Deflektorschirm ab, paralysiert mit seinem Kombistrahler die um den Priester herum Kämpfenden, dreht ab und fliegt im Schutz des aktivierten Deflektorschirms wieder zum Kardenmogher.

Contelapo droht Azarete, Tesea ermorden zu lassen. Die in den Tempelhof eintretenden Arkasther hindern den Hochpräses an der Ausführung seiner Drohung, da er vor den Augen der Gläubigen keinen Mord riskieren will. Azarete ist nicht imstande, seinen Vater anzugreifen und zu töten.

Kythara öffnet durch einen akustischen Befehl eine Klappe an der Außenhülle des Kardenmoghers. Dahinter befindet sich eine Tastatur mit varganischen Symbolen. Kythara versetzt die bordinterne Positronik in den Bereitschaftsmodus und schließt die Klappe wieder. Per Funk übermittelt sie nun die Ezellikator-Erkennungskodes. In der Zwischenzeit hat Contelapo sein vorgetäuschtes Gebet beendet und tritt mit seinem kleinen schwarzen Kasten an den Kardenmogher heran. Auf Kytharas Wunsch rempelt der unsichtbare Atlan den Hochpräses an, woraufhin dieser das Kästchen fallen lässt. Mit beschwörenden Bewegungen hebt er das Kästchen wieder auf und bittet Yracht um ein Zeichen der Anwesenheit des Gottes. Kythara vermeldet die Akzeptierung ihres Zugriffs auf den Kardenmogher. Das varganische Multifunktionsgerät verändert seine Oberfläche. Es beginnt hell zu leuchten. Ein großes Segment der Außenhülle klappt zu acht nebeneinander liegenden Rampen auseinander, angeordnet in Kreisform. Scheinbar willkürlich schieben sich verschieden große und unterschiedlich geformte Module aus dem Metall. Ein blauer Energiewulst umgibt das obere Ende der Röhre. Im Wulst ordnen sich gelb pulsierende Knoten zu einem Kreisorbit an. Unmittelbar vor Atlan entsteht eine Öffnung. Kythara und der Arkonide treten in die Nische. Die Umgebung verändert sich schlagartig. Die beiden Eindringlinge finden sich in einer völlig dunklen und stillen Umgebung wieder. Der Kardenmogher meldet sich und spricht Kythara und Atlan mit Namen an. Er hat mit der Aktivierungsprozedur begonnen. Schwach pulsierende Energiefelder positionieren sich kugelförmig um Atlan und Kythara. Der Kardenmogher beginnt, Fragen zu stellen. Bei jeder richtigen Antwort reduziert sich die Anzahl der Energiefelder. Als sich bei der letzten Frage Ratlosigkeit breit macht, fällt Atlan eine ominöse Äußerung Emions ein. Ins Blaue hinein bietet Atlan das Wort »Dapsorgam« der Positronik als Lösung an und siehe da, die Masterfrage ist beantwortet. Mit dieser Antwort erkennt der Kardenmogher die Berechtigung an. Ein Tunnel führt in das Innere des Kardenmoghers. Traktorstrahlen erfassen Kythara und Atlan und bringen sie in eine zwölf Meter durchmessende, goldene Blase aus Formenergie im Mittelpunkt des Kardenmoghers. Kythara erteilt den Befehl, die Inbetriebnahme zu starten und Bedienungselemente zu erstellen. Holoprojektionen von Steuer- und Kontrollanlagen manifestieren sich. Der Kardenmogher leitet die Startsequenzen ein. Kythara versucht verzweifelt, dies zu unterbinden. Auch die Steuerung gehorcht ihr nicht.

Der Anblick des startenden Denmogh hat Contelapo in den Wahnsinn getrieben. Der Hochpräses stürzt sich auf Azarete. Blitze aus dem Denmogh schlagen in den Boden ein. Einer trifft Contelapo und zerfetzt den Hochpräses. Azarete sieht seine Bestimmung für gekommen – er soll das Volk der Arkasther in eine bessere, weltliche Zukunft führen.

Kythara gelingt es, einen Traktorstrahl zu aktivieren und Gorgh-12 und Emion an Bord zu holen. Die Varganin verliert das Bewusstsein. Der Kardenmogher verlässt Parkasthon und tritt in den Hyperraum ein.

Anmerkung: Im Überblick-Kasten wird »Enteran« als eine der Hauptpersonen genannt, doch dieser »Enteran« wird im Roman nicht erwähnt. Nach der Beschreibung zu dieser Person im Überblick-Kasten »Vater und Sohn stehen am Scheideweg«, kann es sich eigentlich nur um Azarete handeln.

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Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Grauer Lord »

Frisch aus dem Urlaub zurück, hole ich meinen Lordrichter-Rückstand auf. „Der Zorn des Erzherzogs“ beeindruckt mit einem starken TiBi von Arndt Drechsler, das den Finsterling Garbhunar und einen Seestern-Raumer der Lordrichter gut in Szene setzt. Der Roman von Christian Montillon hat mir auch gefallen, vor allem wegen der psychologischen Untertöne und der zunehmenden Spannungen zwischen Erzherzog und Untergebenen. Da die Psi-Quelle im Murloth-Nebel immer noch „neben der Spur läuft“ um die Produktion von Hyperkristallstaub hinterher hinkt, macht sich unter den Schergen des Schwerts der Ordnung langsam Panik breit. Als neue Elemente lernen wir dann das sog. Eishaarfeld kennen, unter dem sich ein Lordrichter verbirgt. Zumindest ist das anzunehmen. Der Auftritt des anonymen Bösewichts war kurz und knapp, aber eindringlich geschildert.
Der Überläufer Gorgh-12 ist für die meist oberflächlich geschilderten Insektoiden ganz überzeugend dargestellt und hat eine wichtige Funktion im Verlauf des Romans. Was ich mich nur frage: Warum werden die geheimnisvollen Arsenal-Stationen über Maran‘Thor eingeführt, wenn sie von Atlan und Kythara nie betreten werden? Schon ziemlich verrückt, den Flug dahin in diesem Heft unterwegs abzubrechen und dann zu nächsten Versunkenen Welt aufzubrechen. Das Ende des Erzherzogs durch einen Todesimpuls fand ich auch unspektakulär, ich hatte einen heftigen Racheakt der gefolterten Kythara erwartet. Das lapidare Ende der Riesenameise durch einen Automatismus zeigt aber auch, dass im Kosmos des Schwerts der Ordnung Hierarchien und Titel gar nichts zählen. Bleibt als Dauer-Rätsel der geheimnisvolle schwarze Würfel, der sich mal erwärmt, der kein Gewicht und keine Substanz hat - und die bohrende Frage, woher der am Schluss auftauchende Lordrichter Atlan eigentlich kennt. Noch einmal so eine Konstruktion wie mit dem Cyno Sardengaer dürfte es nicht geben. Mir hat das alles in allem sehr gut gefallen, gleich geht’s weiter mit dem Aufholen …..
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 6. August 2023, 09:43 Am Freitag den 31. Dezember 2004 erschien der 7. Band des Lordrichterzyklus:

Der Zorn des Erzherzogs

von Christian Montillon

Titelbild: Arndt Drechsler
Grauer Lord hat geschrieben: 22. August 2023, 19:33 Frisch aus dem Urlaub zurück, hole ich meinen Lordrichter-Rückstand auf. „Der Zorn des Erzherzogs“ beeindruckt mit einem starken TiBi von Arndt Drechsler, das den Finsterling Garbhunar und einen Seestern-Raumer der Lordrichter gut in Szene setzt. Der Roman von Christian Montillon hat mir auch gefallen, vor allem wegen der psychologischen Untertöne und der zunehmenden Spannungen zwischen Erzherzog und Untergebenen.
Ich fand das Tibi und den Roman nicht ganz so gut, die Bildkomposition und das wie ein bizarres Hundespielzeug aussehende rote Raumschiff finde ich nicht sehr beeindruckend. Auch der Roman gibt auf den zweiten Blick nicht sehr viel her. Zwar taucht nun eben ein Lordrichter per Eishaarfeld auf, der Atlan erkennt, und der Erzherzog findet ein unrühmliches Ende, aber dies war es eben auch: Unrühmlich. Mir war das alles zu simpel dahergeschrieben, mit vielen Wiederholungen und klischeehaften Dialogen, um Seiten herauszuschinden.

Vor der Herausforderung, Insektoiden einerseits fremdartig, andererseits dem Leser zugänglich und als interessante Charaktere darzustellen, stehen alle Autoren in dieser Miniserie, aber bei Montillon werden sie zuweilen sehr vermenschlicht, und sein "Trick" ist es, sich mehr oder weniger nur mit aus der Norm fallenden Insektoiden zu arbeiten. Besonders dieser Killertyp, der sich im Schiff verborgen hielt und seine Fallen stellte, fiel mir eher negativ auf. Es wäre interessanter gewesen, wenn ein Normalinsektoide im Kampf gegen Atlan und Kythara über sich hinausgewachsen wäre und sich z.B. das Aufstellen dieser Fallensysteme erst hätte erarbeiten müssen. So war es nur ein auf der Lauer liegen und den Leser mit sich stetig wiederholenden Gedanken bei Laune halten wollen.

Die Handlung an sich war auch nichts Großartiges: Atlan und Kythara schleichen sich an Bord eines kleinen Schiffes, auf dem ihnen prompt der zuständige Chefwissenschaftler in die Hände fällt, der sogleich zu ihnen überläuft. Was für ein Zufall. Ein paar wenige Informationen fließen, schnell noch den Tod des Erzherzogs miterleben, und dann ab zum nächsten Transmitter. Mir war das zu dünn, aber es stimmt, ein paar psychologische Untertöne und Spannungen zwischen dem Erzherzog und seinen Untergebenen sorgen für Unterhaltung. Der Kampf mit Darvan-7, auch eher psychologisch, war ja eher kurz, hätte sich aber durchaus als Motiv für das Titelbild angeboten.

Am besten fand ich eigentlich den Anfang des Romans mit dem von Kythara programmierten Chaos in der Fabrik, die kleine Roboter produziert. So langsam scheint es sich auch durchzusetzen, dass an Stelle von "Schaltungen" eben Programmierungen vorgenommen werden. Die Verlagerung der Beschreibung informatischer Vorgänge von der Hardwareebene zur Softwareebene scheint allmählich, im Jahr 2004, auch in diesem Teil der Science-Fiction anzukommen.
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Yman
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - die Lordrichter

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 13. August 2023, 13:28 Am Freitag den 28. Januar 2005 erschien der . Band des Lordrichterzyklus:

Azaretes Weg

von Nicole Rensmann

Titelbild: Arndt Drechsler
Roman und Titelbild haben mir gut gefallen. Die Darstellung Atlans ist auf jeden Fall eine der besseren. Im Hintergrund ist wohl der Kardenmogher zu sehen. Es geht nun weg von den Insektoiden, und es ist erschreckend, wie schnell Atlans neuer Freund, Gorgh-12, zu einer mitgeschleppten Figur verkommt. Überraschend entspringt dem geheimnisvollen Würfel ein neuer Begleiter Atlans: Das Emion, erst mal ganz schnell wieder auf Eis gelegt, das aber sicher auch zum Einsatz kommt, wenn es irgendwann mal nicht mehr weiter geht.

Wichtig ist der Kardenmogher, auf dessen "Enthüllung" der Roman hin arbeitet, wobei "Denmogh" im Roman schon früh als Stichwort den Weg weist. Begleitet wird diese Entdeckungsarbeit, die Atlan leisten muss, von der Verwicklung in die Machtkämpfe auf dem Planeten. Der hohepriesterische Gegner, Contelopa, ist zwar ein klein wenig stereotyp, aber immer noch interessanter als der verblichene insektoide Erzherzog.

Die Autorin macht das ganz gut, mit den zur Verfügung stehenden Figuren und dem Setting eine interessante Geschichte zu erzählen, während sie auf den vom Exposé vorgegebenen Zielpunkt, die Enthüllung des Kardenmoghers zusteuert. Obwohl "Azaretes Weg" anscheinend der einzige Beitrag von Nicole Rensmann zur Serie ist, erinnert er sofort an das Grundprinzip ähnlicher Atlan-Romane und macht den Eindruck, dass der Autorin das Perryversum bzw. Atlanversum nicht fremd zu sein scheint. Hier und da bemerkt man Eigenwilliges, z.B. etwa gewisse Untertöne, wenn der Extrasinn zu Wort kommt, oder im Verhältnis Kytharas zu Atlan, was wohl bei jedem Autor immer etwas anders ist. Schade, dass es keine weiteren Atlan-Geschichten mehr von der Autorin gegeben hat.
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