Verhältnis Atlan - Alschoran

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Stätter
Terraner
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Verhältnis Atlan - Alschoran

Beitrag von Stätter »

Was hat man sich eigentlich in Expokratie und Autorenkonferenz schon im Chaotarchenzyklus und jetzt in der Fragmentegroßgeschichte bei dem anhaltenden Misstrauen und dem gespannten Verhältnis Atlans zu Alschoran gedacht?

Lange ging das in eine gewisse Richtung, die Leser vermuten ließ, dass mit dem Kerl doch Irgendetwas nicht stimmen könne.
Perry, der allzeit Vertrauensselige, in allen Ehren, aber Atlan, der harte Hund, wird schon den diffus richtigen Riecher haben, das war verbreiteter Tenor von Spekulationen.

Rhodan hielt die Spannungen ja manchmal nur mühsam unter der Decke. Im Forum wurde zeitweise sogar gereimt, ob Alschoran der »Irreführer« sein könne, der Alle getäuscht hatte.

Dann der Beginn des aktuellen Romanquartetts, wo wir fast herzliches Einvernehmen zwischen Häuptling Silberhaar und dem Alt-Asen präsentiert bekommen, so dass - wiederum im Forum - der Verdacht geäußert wurde, dass Atlan beeinflusst sein könne.
Robert schiebt das zum Schluss wieder auf ein sachbezogenes freundliches Miteinander auf Zeit
zurück und dann up up and away!

Nicht mal der winzigste Baustein eines evtll. künftigen Mitwirkens am immer noch vollhypothetischen Projekt von San wurde anspekuliert.

Meine Frage: Was sollte all das eigentlich?
Es wurde als eine Art Atlanscher Alschoran-Allergie durchgezogen, hinter der letztlich nichts steckte außer irrationaler Antipathie, die für wenige Hefte zum Schluss hin fast in Sympathie umschlug, was von Robert Corvus nochmal zurückbereinigt wurde.

Irrationale Antipathien gibt es sicher, aber dass diese Story so lange erzählt wurde, ist schon ungewöhnlich.
Fiel Expokraten und Autoren schlussendlich kein Plot dazu ein oder hatte man diesbezüglich ursprünglich etwas Hintergründiges geplant, was man wieder verwarf? War vielleicht nur Spekulationsanstiftung unter den Lesern das Motiv oder eine Art Wildcard für den Fall einer nötigen Ad hoc-Umsteuerung des Zykkus?

Seltsam!
If the universe is expanding, why can't I find a parking space?
~ Woody Allen :devil:
Wim Vandemaan
Plophoser
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Re: Verhältnis Atlan - Alschoran

Beitrag von Wim Vandemaan »

Hallo,
du referierst hier im Wesentlichen Spekulationen im Forum. Solche Spekulationen finde ich jederzeit reizvoll und aufschlussreich, und ich bin von diesem Einsatz von Nachdenklichkeit und Phantasie immer wieder fasziniert - welche Serie sonst könnte auf so engagierte Leserinnen und Leser bauen?
Aber naturgemäß kann ich hier nicht mitspekulieren - wir sind ja meist etwa vier bis fünf Monate weiter.
Mir ist wichtig, dass unsere Charaktere sich verhalten können und verhalten wie echte Menschen, und Menschen sind komplex, keine eindimensionalen PC-Spiel-Figuren, die nur einer festgelegten Motivation folgen. Echte Menschen haben Antipathien und Sympathien, und lassen sich davon je nach Situation, Erfahrung, Tagesform oder gewonnenen Erkenntnissen mal mehr, mal weniger leiten.
Ein mir lieber Autor, Isaac B. Singer, hat einmal geschrieben: „Der Mensch lebt nicht nach den Regeln der Vernunft.“ Weswegen er, und das ist zumal für eine Spannungsserie entscheidend, nicht vorausberechenbar ist. Oder, wie meiner Erinnerung nach Kollege Hitchcock im Hinblick auf seine Thriller einmal sagte: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Wahrscheinlichkeit nicht ihr hässliche Haupt hebt.“ Vorausberechenbarkeit würde jede Spannung ausschalten.
Ich bin deswegen zufrieden, wenn sich unsere Charaktere nachvollziehbar, aber nicht in jedem Punkt vorausberechenbar verhalten - wie echte Menschen eben. Und wenn sie sich, wie echte Menschen, in neuen Situationen entsprechend verhalten. Es soll ja in Wirklichkeit Menschen geben, die mit einem ihnen durchaus nicht sympathischen Kollegen zu einem bestimmten Ziel und Zweck gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten könne, und hernach, ist das Ziel erreicht, einander näher stehen, oder auch nicht.
Solche Charaktere sollten Protagonisten unserer Geschichten sein, finde ich. Und in diesem Fall denke ich, dass Atlan und Alschoran sich in diesem Sinne menschlich verhalten habe, ihren verschiedenen Charakteren entsprechend, emotional, rational lernfähig, geistig beweglich und im Verfolgen ihrer durchaus ja verschiedenen Ziele ebenso kompromissbereit wie professionell.
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