Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Diskussionen zur aktuellen Handlung mit Spoilergefahr
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Stätter
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Stätter »

STDu1711 hat geschrieben: 13. November 2023, 00:53
Die PR-Serie hat mit Sicherheit höherer Produktionskosten als ihre Mitbewerber (oder Markbegleiter). Der Textumfang ist oftmals höher, die Autoren werden vermutlich besser bezahlt usw. Das kann man nur amortisieren, wenn man ein entsprechendes Verkaufvolumen hat, das höher ist als das anderer Produkte im gleichen Segment. Und natürlich, in dem man einen höheren Preis verlangt. Den höheren Preis kann man aber nur verlangen, wenn man eine höhere Qualität liefert
Wer sollen denn diese »Wettbewerber« und »Marktbegleiter« sein? Im SF-Serienbereich!?!

Schon PR ist selbst im Bahnhofsbuchhandel in den Auslagen kaum noch oder stark reduziert oder versteckt zu finden.

Das, was Du meinst, ist entweder im Genre nicht deckungsgleich oder Du meinst Kleinserien in Form von wenigen thematisch hintereinander- oder zusammengeschalteten Taschenbüchern mit eher unregelmäßigem Erscheindatum. Oder meinst Du vielleicht Taschenbücher oder Comics aus dem StarWars-Universum?

Der Rest tritt doch im realen Leben - physikalisch als Druckwerk greifbar - nie in Erscheinung, ggf. noch in purer e-Bookform.

Also PR bespielt sein Kleinstsegment schon ziemlich alleine und muss sich eher in den Wettbewerb mit anderen Unterhaltungsmöglichkeiten stellen als mit anderen SF-Serien, zumal, wenn der Käufer nicht
auch fremdsprachlich interessierter SF-Enthusiast ist.
Solche Käufer holen sich ihren »Stoff« eh aktiv
aus Bestellbuchhandlungen oder gleich bei Amazon oder Downloadportalen. Das gilt insbesondere für Trekkies und die StarWars-Community, wo eine »Vollständigkeit der jeweiligen Universen« im rein deutschen Sprachraum nicht im Entferntesten zu erreichen ist.
Das hat sich komplett verändert!
Perry Rhodan kennen nur noch wenige junge Menschen, StarWars kennt Jeder! Von Jung bis Alt! Wer zieht im Perry- oder Atlankostüm in die Partynacht oder den Karneval? Darth Vader oder Sturmtruppler sind da schon weit weit weit üblicher. Ich persönlich habe im Karneval noch nie Jemand in einem Kostüm aus dem PR-Universe gesehen und der allgemeine Wiedererkennungswert im Trubel wäre quasi Null.

Nein, für uns Alle gibt es kein ewiges Leben hienieden und für die Serie auch nicht.

Meines Erachtens ist der Break Even-Point, da nochmal Aufbruch zu vermitteln und letztlich zu erzielen, bereits überschritten.
Letztlich könnte das im günstigsten Fall zum nur noch elektronisch erhaltenen Liebhaber-Hobby der Pabel-Moewig Verlags-KG werden oder halt Exitus letalis bis auf sporadische Kurzzyklen, wenn überhaupt.

PR ist mit unserer Generation großgeworden und geht hochwahrscheinlich mit unserer Generation.
Ich kenne die Zahl oder Prozentualität der Jung- und Neuleser nicht, aber hoch wird das nicht sein.

Und genau in dieser Alterskohorte liegt die potenzielle Zukunft oder Nichtzukunft von PR.

Hubert von Goisern zitiert dies treffend in seinem Song »Heast As Nit«:

» Gestern nu'
ham d'Leut ganz anders g'redt

die Jungen san alt wordn
und die Altn san g'storbn

und Gestern is' Heit word'n
und Heit is' båld Morg'n«.

Das ist der Lauf der Welt, wenn man den Generationenwechsel nicht schafft und seine Welt nicht in eine neue Zeit transformiert und transportiert oder zu transformieren und transportieren versteht.

Manchmal verliert halt auch ein ganzes Themenfeld an breitem Interesse.

Das sehe ich bei SF nicht so, aber PR hat seinen Fuß nur noch wenig - und vor allem … nur national - in der Tür.
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von STDu1711 »

Das mit dem internationalen Markt ist ein nice-to-have und kein Muss. Der deutschsprachige Markt ist groß genug um eine Marke wie PR zu tragen.

Evidenz:
- Internationale Streamingdienste produzieren Serien in deutscher Sprache für den deutschen Markt.
- Einkommen und Vermögen lokaler deutscher Musiker spielen in einer ähnlichen Liga wie englischsprachige Musiker mit internationalem Markt. Helene Fischer hat ungefähr ein Drittel des Geldes von Miley Cyrus auf dem Konto.

Natürlich dominiert Englisch, aber Deutsch, Französisch, Italienisch sind Märkte, die eine kritische Größe überschreiten. Und Spanisch und Portugiesisch sowieso.

Das heißt: es ist in meinen Augen wichtiger die junge Generation in Deutschland zu erreichen als sich international auszubreiten. Das geht aber vermutlich nicht über Hefte oder Bücher. Da muss man in den Bereich TV, Streaming, Computerspiele.
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Ce Rhioton
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Ce Rhioton »

STDu1711 hat geschrieben: 13. November 2023, 12:44 Das heißt: es ist in meinen Augen wichtiger die junge Generation in Deutschland zu erreichen als sich international auszubreiten. Das geht aber vermutlich nicht über Hefte oder Bücher. Da muss man in den Bereich TV, Streaming, Computerspiele.
Dann wäre es aber keine Raketenheftchenserie mehr, sondern ein Franchise wie Star Trek, Star Wars etc.

Möge Thez das verhüten!
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von STDu1711 »

Ce Rhioton hat geschrieben: 13. November 2023, 13:08
STDu1711 hat geschrieben: 13. November 2023, 12:44 Das heißt: es ist in meinen Augen wichtiger die junge Generation in Deutschland zu erreichen als sich international auszubreiten. Das geht aber vermutlich nicht über Hefte oder Bücher. Da muss man in den Bereich TV, Streaming, Computerspiele.
Dann wäre es aber keine Raketenheftchenserie mehr, sondern ein Franchise wie Star Trek, Star Wars etc.

Richtig.

Nur der Printmarkt im Allgemeinen und der Heftemarkt im Speziellen sind tendenziell eher schrumpfende Märkte. Da wird man langfristig nicht allein von leben können, vor allem wenn man die Altersstruktur der Leserschaft betrachtet, die ähnlich schnell wegstirbt wie die Zielgruppe des ZDF.

Ergänzung: in einigen Wachstumsmärkten, die auch für Jüngere interessant sind wie eBooks und Audiobooks ist PR ja durchaus erfolgreich unterwegs.
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Stätter
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Stätter »

STDu1711 hat geschrieben: 13. November 2023, 12:44
Das heißt: es ist in meinen Augen wichtiger die junge Generation in Deutschland zu erreichen als sich international auszubreiten. Das geht aber vermutlich nicht über Hefte oder Bücher. Da muss man in den Bereich TV, Streaming, Computerspiele.
Ich stimme dem im Rahmen des jetzt Möglichen zu, dass die junge Generation in Deutschland zunächst im Fokus sein muss!
Internationales ist davon ggf. ableitbar, steht und fällt aber weitgehend mit einem vorherigen Erfolg am deutschen Markt.

Der beste Start wäre eine wirklich tolle Netflix-Serie mit Sequel-Option. Davon ließe sich eine Reihe von Computer- bzw. Plattformspielen ableiten. Und natürlich eine Reihe weiterer Franchises.
Voraussetzung ist aber mindestens ein knalliger Teaser-/Pilot-Film mit nachfolgender genialer Serie.

Das bedeutet aber »All in«, eine wirklich große Investition, von natürlichen oder juristischen Kapitalgebern, die natürlich eine hohe Rückspiel- und Gewinnchance für ihr Invest sehen wollen.

Da geht Nichts mit relativ kleinem Kapitaleinsatz!

Aber wir bewegen uns damit natürlich weit weg von Heftromanen, die Chance für neue »Perry Potter-Lesenächte« sehe ich eher nicht.

Im allerbesten Fall entsteht eine zukunftsweisende Cashcow mit Autoren als Drehbuchschreibern, wenngleich dies ein völlig anderes Metier ist.

(e-)Heftromane wären in diesem Optimum irgendwann nur noch quersubventioniertes Vintage.

Ich bin skeptisch, es gibt vermutlich eh nur ein »One Trial«: Alles auf eine Karte!
Etliche Millionen Euro sind schnell versenkt.
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von STDu1711 »

AARN MUNRO hat geschrieben: 13. November 2023, 09:03
STDu1711 hat geschrieben: 13. November 2023, 00:39
Arisier hat geschrieben: 12. November 2023, 23:31


Wer auf solche Arenageschichten steht, dem empfehle ich die Scorpiobände von Alan Burt Akers a ka Kenneth Bulmer.

..
Kenne ich und finde, man sollte sie sich nur in kleinen Dosen zuführen. Nett geschrieben, aber wenn man mehrere davon am Stück liest, dann wirkt das ganze doch sehr schematisch und im Endeffekt stilistisch und inhaltlich langweilig.

Ist vermutlich ein typisches Problem, wenn eine Serie nur von einem Autor geschrieben wird. Denn dann fehlt es an der stilistischen und inhaltlichen Abwechslung und das ganze funktioniert für mich nur, wenn zwischen den einzelnen Büchern ein größerer zeitliche Abstand ist.

Ich habe gehört, dass er die zweite Hälfte der Bände nur für den deutschen Markt geschrieben hat ... die ersten waren ganz gut: "Krozair von Kregen" etc.

War genau so.

Ich habe die Serie in meinen Zwanzigern gelesen und war damals noch deutlich leichter zu begeistern als heute. Trotzdem fand ich sie mit zunehmendem Verlauf immer weniger attraktiv. Im Gegensatz zum deutlich faszinierenderen Anfang der Serie. Heute wäre es wahrscheinlich ein Fall fürs Garagendach.

Selbst bei recht gut geschriebenen Serien von einem Autor - ich habe die letzten Jahre über „Das Rad der Zeit“ gehört - musste ich alle zwei bis vier Bücher ein paar Wochen pausieren. Einzige Ausnahme bisher: George R. R. Martin. Aber der spielt auch in einer anderen Liga.
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Ce Rhioton
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Ce Rhioton »

STDu1711 hat geschrieben: 13. November 2023, 13:48 Ergänzung: in einigen Wachstumsmärkten, die auch für Jüngere interessant sind wie eBooks und Audiobooks ist PR ja durchaus erfolgreich unterwegs.
Und das hat der Chefredakteur frühzeitig erkannt. Nach meiner Erinnerung sogar zu einer Zeit, als das Internet für nicht wenige von uns noch Neuland war (meine ich jetzt mitnichten ironisch).
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Akronew
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Akronew »

Oder die Fans. :D Das erste Angebote für eine
CD mit damals allen Heften als PDF hat es schon
vor diesen Jahrtausend gegeben.

Da war Download noch ein Begriff welcher der
gesamte Weltmarkt nur mit Diebstahl in Verbindung
gebracht haben. Ansonsten geben ich Ce recht,
schon zu Begin des ersten Jahrzehnts war man hier
schnell aktiv und was die Hörbücher betrifft, da
war man um diese Zeit auch schon unterwegs.

Junge Leser wären nett, aber ich vermute es sind
dann doch eher die Gelegenheitskäufer, welche
Erinnerungen an die eigene Jugend haben, welche
man am Kiosk erreichen möchte, deshalb vielleicht
auch das Namedropping in fast jeden Roman.
Schau, wir haben gerade sogar wieder Perry als
Administrator! :D

Mein Vergleich, wo bei ich noch anmerken möchte,
das der Pferdemist nur auf Grund seines günstigen
Einkaufspreises Teil davon war, besagt nichts anderes,
das wenn man deiner Theorie folgt, das Perry ein
alltägliches Produkt ist und wenn dem so ist, dann
kann man es auch wie z.B. Nutella beliebig verändern.

Und das ist es, was ich bezweifele. B-)
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Klaus N. Frick
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Klaus N. Frick »

Stätter hat geschrieben: 13. November 2023, 13:51
Der beste Start wäre eine wirklich tolle Netflix-Serie mit Sequel-Option. Davon ließe sich eine Reihe von Computer- bzw. Plattformspielen ableiten. Und natürlich eine Reihe weiterer Franchises.
Voraussetzung ist aber mindestens ein knalliger Teaser-/Pilot-Film mit nachfolgender genialer Serie.

Das bedeutet aber »All in«, eine wirklich große Investition, von natürlichen oder juristischen Kapitalgebern, die natürlich eine hohe Rückspiel- und Gewinnchance für ihr Invest sehen wollen.

Da geht Nichts mit relativ kleinem Kapitaleinsatz!
Das sind alles Dinge, mit denen sich die PERRY RHODAN-Redaktion und die Autoren nicht beschäftigen können; dafür gibt es die Geschäftsführung und andere Stabsstellen.

Das schreibe ich hier nur, damit wir nicht schon wieder eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn einer PERRY RHODAN-Verfilmung habe (die ich mir im übrigen ebenfalls wünsche) ...
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Oceanlover
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Oceanlover »

Wartet mal, bis die Boomer - Jahrgänge demnächst in Rente gehen. Dann haben auf einmal viele Leute wieder Zeit, ihre früher geliebte Perry Rhodan-Serie zu lesen und kommen zurück.

Für junge Leute gibt es eine junge Marketingabteilung, die in Instagram usw. ziemlich rührig sind. Und klar, die Zukunft liegt bei den eBooks, was ja rechtzeitig erkannt worden ist. Da steht ein Top - Angebot.

Außerdem bekommen die Kinder/Jugendlichen ja mit, was zum Beispiel ihr alter Herr so liest. Ich hab jedenfalls mit meinem Sohn drüber gesprochen, worauf er und ein Freund von ihm 1 - 2 Jahre Neo gelesen haben. Die stehen noch im Regal. Irgendwann war das für ihn nicht mehr spannend genug. Jetzt zieht er dicke "Ziegel" vor. Den Rhodan - Ziegel "Jupiter", der schon etliche Jahre alt ist, hab ich ihm auch schon angespriesen. Vielleicht steigt er irgendwann auch wieder ein. Jedenfalls teilen wir uns mit unseren Kindle-Geräten, bzw. der App unsere Bücher, so dass er Zugriff auf meine Romane, also auch die von Perry Rhodan hat. Ich nehme mal an, dass ich hier kein Einzelfall bin. ;)

Im Perry - Team und bei den neu hinzugekommenen Autoren sehe ich starkes Engagement für die Serie. Da sind gute Leute, die was bewegen wollen. Gute Romane zu schreiben, ist ihre "Hausaufgabe". Ich finde, die machen bisher gute Arbeit und das wird wohl hoffentlich so bleiben.

Also, ich würde da nicht so schwarz sehen.
Nette Grüße
Oceanlover
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von STDu1711 »

Klaus N. Frick hat geschrieben: 13. November 2023, 16:04
… dafür gibt es die Geschäftsführung und andere Stabsstellen.
...
Das sind die entsprechenden Bereiche des Bauer Verlags in Hamburg? Oder hat die Perry Rhodan KG eine eigene Geschäftsführung seperat von der der Bauer KG?

Ist vielleicht eine blöde Frage, aber das sind Dinge, die der Leser normalerweise nicht mitbekommt (und auch nicht mitbekommen muss).
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Akronew
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Akronew »

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Klaus N. Frick
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Re: Diskussionen aus Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Klaus N. Frick »

STDu1711 hat geschrieben: 13. November 2023, 17:50
Das sind die entsprechenden Bereiche des Bauer Verlags in Hamburg? Oder hat die Perry Rhodan KG eine eigene Geschäftsführung seperat von der der Bauer KG?

Ist vielleicht eine blöde Frage, aber das sind Dinge, die der Leser normalerweise nicht mitbekommt (und auch nicht mitbekommen muss).
Die Perry Rhodan KG gab es etwa von Juni bis September 2021. Seither heißen wir wieder Pabel-Moewig Verlag KG.

Und natürlich hat jede KG innerhalb des Bauer-Konzerns eine eigene Geschäftsführung. Das muss schon rein rechtlich so sein.
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nanograinger
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von nanograinger »

Goshun hat geschrieben: 5. Januar 2024, 09:49...
Ich mag seine Formulierungen nicht... das mag jetzt vielleicht merkwürdig klingen aber irgendwie drängt sich da irgendwie französiche Satzbauten in den Hinterkopf. ...
Nun, Ben ist Saarländer, da könnte Französisch tatsächlich einen Einfluss haben. B-)
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Goshun »

nanograinger hat geschrieben: 5. Januar 2024, 11:30 Nun, Ben ist Saarländer, da könnte Französisch tatsächlich einen Einfluss haben. B-)
Okay, wusste ich nicht. Es erstaunt mich aber immer wieder wie sehr mir das auffällt und ich Autoren mit Formulierungen die meinem Sprachraum näher sind mehr mag als andere.
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Ben Calvin Hary »

nanograinger hat geschrieben: 5. Januar 2024, 11:30 Nun, Ben ist Saarländer, da könnte Französisch tatsächlich einen Einfluss haben. B-)
Ich kann kein Wort Französisch. Ich bin Sprecher des Rheinfränkischen und bitte darum, dem unfassbar albernen Ammenmärchen vom »Saarfranzosen« keinen Vortrieb zu leisten. Danke.
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von nanograinger »

Salli Ben,

ich habe das Wort "Saarfranzose" nicht verwendet, den Schuh musst du dir anziehen. Ich habe dich als Saarländer bezeichnet. Laut deinem Wikipedia-Eintrag bist du in Saarbrücken geboren und hast dort zumindest lange gelebt, da scheint diese Bezeichnung durchaus berechtigt.

Dass man im Saarland allgemein eine größere Nähe zu Frankreich und dem Französischen hat als bspw. in Hamburg, wirst du auch nicht abstreiten können. Deshalb nehme ich dir auch nicht ab, dass du kein Wort Französisch kannst, denn es gibt in den saarländischen Dialekten (rhein- oder moselfränkische Dialekte) definitiv mehr französische Einflüsse, als in vermutlich allen anderen deutschen Dialekten (auch mehr als im Badischen, wo ich aufgewachsen bin).

Au revoir, Matthias
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Ben Calvin Hary »

Willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, welche Sprachen ich beherrsche? ;-) Ich hatte ein paar Jahre Französisch in der Schule, dort grundsätzlich fünfen und sechsen und seither alles vergessen. Wenn ich mich _sehr_ anstrenge, kann ich vielleicht Hallo und Tschüss sagen und, mit Händen und Füßen, beim Bäcker ein Flûte bestellen. Nicht, dass ich Flûte mögen würde. Aber das war's.
Mit "Saarfranzose" ist im Übrigen exakt jene "größere Nähe zu Frankreich" gemeint, von der Nicht-Saarländer so gern zu wissen glauben. Das ist eine reine Erfindung, stammt aus den Vierzigern und wurde unter anderem von Lafontaines Saar-SPD in den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts politisch instrumentalisiert, weil Laffo sich offenbar eine Klischee-Identität für seine Bevölkerung wünschte. Der Überlieferung nach hat er die Bayern um ihr traditionelles Weisbier, Weiswurst und Lederhosen-Image beneidet, dann wurde eine Werbeagentur beauftragt und bei uns wurden es dann Karlsberg, Lyoner und Frankreichnähe. »Tatort«-Inspektor Palü beispielsweise war eine reine Fantasiegestalt und ihre Genese rein politisch motiviert – da saßen Menschen mit dem richtigen Parteibuch in der Redaktion beim SR. Indentifiziert hat sich mit sowas hierzulande niemand.
In der Realität isses halt exakt umgekehrt: die Bevölkerungen von Lothringen und Elsass sind bis heute ethnisch deutsch und waren es Jahrhunderte lang. Bis in die 40er gab es da so gut wie keine Franzosen. Elsässisch und Lothringisch sind Mundarten des Rhein- bzw. Moselfränkischen und werden dort auch heute, wenngleich nur noch von Älteren, gesprochen. Lothringer sprechen Französisch mit saarländischem Dialekt, was man, wenn man's einmal gehört hat, nie mehr überhört.
Und jetz kommscht du. ;-)
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Ce Rhioton »

Und da behaupte noch mal jemand, im Forum lernte man nichts mehr dazu.
Denn u.a. Saarbrücken fällt tatsächlich in den Bereich des "Rheinfränkischen". :o
Spoiler:
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von nanograinger »

Ce, die andere Seite des Saarlands gehört zu verwandten moselfränkischen Dialekt.
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von nanograinger »

Ben Calvin Hary hat geschrieben: 5. Januar 2024, 15:47 Willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, welche Sprachen ich beherrsche? ;-)
Nö, aber dass du "kein Wort französisch" kannst, ist genauso zugespitzt übertrieben. B-)
Ben Calvin Hary hat geschrieben: 5. Januar 2024, 15:47 Mit "Saarfranzose" ist im Übrigen exakt jene "größere Nähe zu Frankreich" gemeint, von der Nicht-Saarländer so gern zu wissen glauben.
Nochmal: Das Wort "Saarfranzose" kommt von dir. Ich habe lediglich die (geographische) Nähe des Saarlands zu Frankreich und die sprachlichen Einfluss auf den saarländischen Dialekt erwähnt. Beides wirst du wohl nicht abstreiten wollen?

Ich bin Badener, und kenne deshalb durchaus ähnliche "Klischees" über Nähe zu Frankreich etc. Aber Tatsache ist, dass es diesen Einfluss eben auch gibt. "Salli" für Salut sagen wir bspw. auch in (Mittel-) Baden. Der kulturelle Einfluss Frankreichs auf Baden (und wohl auch das Saarland) spätestens seit Napoleon ist ebenfalls nicht zu leugnen.
Ben Calvin Hary hat geschrieben: 5. Januar 2024, 15:47 In der Realität isses halt exakt umgekehrt: die Bevölkerungen von Lothringen und Elsass sind bis heute ethnisch deutsch und waren es Jahrhunderte lang. Bis in die 40er gab es da so gut wie keine Franzosen. Elsässisch und Lothringisch sind Mundarten des Rhein- bzw. Moselfränkischen und werden dort auch heute, wenngleich nur noch von Älteren, gesprochen. ...
Ich fühle mich etwas unwohl mit Aussagen wie "bis heute ethnisch deutsch" und wir brauchen hier keine Geschichtsdiskussion aufziehen, meine ich.

Ich bin etwa zehn Kilometer vom Rhein aufgewachsen, in der Nähe von Baden-Baden. In meiner Jugendzeit gab es praktisch keine Elsässys, mit denen man sich auf Dialekt unterhalten konnte, allerdings habe ich auch keine gesucht. Heute (bin nun Mitte 50) stelle ich bei Arbeitskollegys aus dem Elsass fest, dass sie doch (noch) elsässischen Dialekt beherrschen, ihre Kinder aber nicht mehr.
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Ben Calvin Hary »

Auf die Gefahr hin, dass das jetzt zur Sophisterei degeneriert: »Saarfranzose« ist ein geflügeltes Wort. Das »kommt« weder von dir, noch von mir, sondern dass ist der allgemein auch so verstandene Begriff für das verzerrte Saarländer-Bild, das ich aus deinen Kommentare herauslese. Ich habe das Kind nur beim Namen genannt. Dass du es bei diesem Namen nicht kanntest – was kein Vorwurf ist! – ändert nix dran, dass es seit knapp vier Generationen schon so heißt. ;-)

Was ich zu sagen versuche: Der »Französische Einfluss« ist ein Mythos, schlicht und simpel. Wahr ist vielmehr, dass es, aufgrund der gemeinsamen kulturellen und historischen Wurzeln, eine gemeinsame (Saarländische/Lothringische/Elsässische) Mentalität gibt, die Menschen auf beiden Seiten der Grenze teilen, die einem Mittel- oder Südfranzosen mit großer Sicherheit aber ebenso »anders« erscheinen dürfte wie einem Thüringer oder Pommeraner. Und so rum wird m.E. ein Schuh draus. :-) Was die Ethnie angeht, nicht dass das irgendwas beweisen würde, aber: Was denkst du denn, warum Städte und Dörfer in Elsass und Lothringen fast ausnahmslos deutsche Namen haben? Man ignoriere jetzt mal, dass die oft in verfranzösischter Schreibweise daherkommen.

Aber es ging ja auch eigentlich ums Sprachliche. Dazu nur: "Salü" oder "Merci" sagt hier niemand. Ganz, ganz, ganz, ganz ehrlich. Wenn einer das tut, wird er schräg angeschaut. Zumindest hier im Saarbrücker Raum wäre das absolut ungewöhnlich und sogar ein Bisschen befremdlich.
Ich komm dir so weit entgegen, dass der Dialekt mit ein, zwei Eigenarten kommt, die vermutlich auf die napoleonische Besatzung zurückgehen – der Saarländer »hat« beispielsweise kalt. Aber erstens ist das dann meist falsches Hochdeutsch, und sollte mir tatsächlich einmal derartiges durchrutschen, überlebt es recht sicher das Lektorat nicht. Insofern wüsste ich nicht, wie sich das in meinen Romanen im großen Maßstab niederschlagen sollte.
Zweitens bin ich mir nicht sicher, ob sich das mit der grundsätzlichen Einflussname nicht als Trugschluss erweisen würde. Ich sag' zum Beispiel in der Regel nicht Salü, sondern »Servus«. Das macht noch lange nicht zum Bayern – obwohl mein Heimatort und meine Region sehr lange bayrisch waren. (Im übrigen wesentlich länger, als sie je zu Frankreich gehört hat – das waren immer nur ein paar Jährchen, nie länger. Die bayrisch-preussische Grenze läuft dafür direkt durch den Wald vor meinem Dorf, ich kann dir die Grenzsteine zeigen.)

Verstehst du, worauf ich hinaus will? :)
Zuletzt geändert von Ben Calvin Hary am 5. Januar 2024, 17:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Goshun »

Aus neutraler Perspektive:

Ich habe das Gefühl hierbei handelt es sich um ein Missverständnis. Was ich mit "französisch" meine dann denke ich da an bestimmte Konstruktionen die für mich deplaziert wirken. Das sind schon deutsche Sätze und keine französischen.

Was meine ich? Ein Beispiel: Die Verwendung von Nebensätzen um Sachverhalte näher zu beschreiben.
Das ist eine reine Erfindung, stammt aus den Vierzigern und wurde unter anderem von Lafontaines Saar-SPD in den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts politisch instrumentalisiert, weil Laffo sich offenbar eine Klischee-Identität für seine Bevölkerung wünschte.
Die Satzmelodie ist bei mir im Kopf so:
tadadadada, tadadada, tadadada dada, dadada.

So würde man bei uns im Süden nicht sprechen. Unsere Sätze sind meist kürzer oder in sich verschachtelt.

Satzmelodie:

tadadadada, tatata tatata, tadadada


Je länger ich mir anschaue wie ich versuche das zu umschreiben desto sicherer bin ich ich richte damit nur noch mehr Missverständnis an. :)


Also nochmal: ich unterstelle hier keine Nähe zu irgendwas ich stelle nur fest bei manchen Autoren tue ich mir leichter zu lesen. Bei manchen weniger leicht.

Als Ursache vermute ich den unterschiedlichen Sprachkulturkreis. Das ist keine Aussage was denn "korrekt" oder "besser" sei. Gut möglich Leser aus anderen Kreisen tun sich leichter damit.
Möglicherweise tun sich diese Leser dann aber schwerer mit Leo Lukas, wer weiß!

Ich würde das also nicht überbewerten. Das ist schon ein sehr theoretisches Thema.
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Ben Calvin Hary »

Goshun hat geschrieben: 5. Januar 2024, 17:15 Die Verwendung von Nebensätzen um Sachverhalte näher zu beschreiben.
Das ist eine reine Erfindung, stammt aus den Vierzigern und wurde unter anderem von Lafontaines Saar-SPD in den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts politisch instrumentalisiert, weil Laffo sich offenbar eine Klischee-Identität für seine Bevölkerung wünschte.
Das ist aber weder besonders saarländisch noch vermute ich, dass ein Franzose solche Bandwürmer bauen würde. (Mein Französisch ist wie gesagt legendär schlecht). Für mich sind das Thomas Mann-Sätze, und der kam aus Lübeck. :P
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Re: Spoiler 3247: Der Dunkle Hafen, von Ben Calvin Hary

Beitrag von Carrasco »

nanograinger hat geschrieben: 5. Januar 2024, 16:24 Ich bin etwa zehn Kilometer vom Rhein aufgewachsen, in der Nähe von Baden-Baden.
Zehn Kilometer entfernt vom Rhein? In der Nähe von Baden-Baden? Gib's zu: Du bist in Rastatt aufgewachsen, und zwar im VPM-Verlagsgebäude! Deswegen kennst du dich so gut aus mit PR B-)
Aber nein, kann ja nicht sein - damals war der Verlag noch in München. Und damit hab ich jetzt gut die Kurve hinbekommen, denn ich bin Münchner, und in München und drumrum gibt's so schöne Wörter wie Potschamperl, Trottoir, pressieren, Falott oder Sakradi!
Ob das jetzt aber viel über die jeweilige Lebensart oder kulturelle Nähe aussagt ... München ist bekanntlich die nördlichste Großstadt Italiens. Wir fühlen uns eher den Italienern verbunden als den Franzosen, müssen da aber noch viel lernen. :D
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