Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

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Lumpazie
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Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag dem 23. September 2005 erschien der 1. Band des Intraweltzyklus:

Wächter der Intrawelt

von Hubert Haensel

Titelbild: Arndt Drechsler

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Innenillustration: Harry Messerschmidt

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Handlung:

Atlan und Kythara befinden sich mit einem Beiboot, der DYS-116, im Sektor SET-3 in der Galaxie Dwingeloo auf der Suche nach der Intrawelt. Bei diesem Sektor handelt es sich um eine Brutstätte für neue Sterne, wodurch Ortung und Navigation erschwert sind. Schon nach kurzer Zeit stellen sie fest, dass anscheinend riesige Raumschiffe auf der Suche nach verwertbaren Rohstoffen durch diesen Sektor pflügen, und »hängen« sich an eines dieser Raumschiffe an, da sie glauben so am schnellsten einen Weg zur Intrawelt zu finden. Das Schiff bemerkt sie und schickt eine Meldung an eine unbekannte Spezies, die gerade dabei ist, einen Nachkommen zu gebären, der wiederum der Meinung ist, dass es sich um eine unwichtige Nachricht handelt und sie ignoriert.

Rückblende Anaksastation :

Atlan und Kythara landen auf einem Planeten, um den Schiffe der Garbyor kreisen und werden von diesen entdeckt. Die Schiffe schleusen Beiboote aus, die auf die beiden feuern. Plötzlich eröffnet ein weiteres Schlachtschiff der Garbyor das Feuer auf die anderen Einheiten und zerstört sie. Atlan und Kythara werden an Bord geholt und erfahren dann von seinem Kommandanten, Risghor-1, die Geschichte von der Konterkraft und einer ultimativen Waffe, dem Flammenstaub. Mit dem Flammenstaub, der in der Intrawelt gelagert sein soll, können die Lordrichter angeblich besiegt werden. Allerdings kann der Flammenstaub nur von jemanden geborgen werden, der schon einmal hinter den Materiequellen war. Atlan ist zwar sehr misstrauisch, da er eine Falle der Lordrichter vermutet beziehungsweise der Meinung ist, dass die Konterkraft nur von den Lordrichtern benutzt wird, nimmt aber dennoch das Angebot an, mit einem Beiboot die Intrawelt zu suchen. Auch Kythara stimmt zu die Bergung zu versuchen.

Sie begeben sich an Bord der DYS-116 und folgen einem der riesigen Fabrikschiffe zur Intrawelt, die hinter einem Deflektorfeld verborgen ist. Bei der Intrawelt handelt es sich um ein künstliches, aus Waben bestehendes Gebilde mit 300.000 km Durchmesser, das vermutlich bereits seit Jahrhunderttausenden gebaut wird aber noch immer nicht vollständig ist – ein wahrhaftig kosmisches Projekt.

Atlan und Kythara versuchen die Intrawelt anzufliegen, können aber nicht landen, da sie immer wieder abgestoßen werden. Sie versuchen es mit Funksprüchen, welche wiederum an die unbekannte Spezies weitergeleitet werden. Diese greift mit ihren geistigen Kräften nach dem Absender der Botschaft und muss erkennen, dass es sich bei Atlan und Kythara nicht um Verunreinigungen sondern um Lebewesen handelt. Das Wesen erschreckt, da schon in der Vergangenheit die Sensoren der Ernteschiffe diverse Verunreinigungen in von ihnen eingesammeltem Material gemeldet und als fehlerhaft beseitigt haben, nur waren diese Verunreinigungen vermutlich intelligentes Leben. Diese Erkenntnis lässt das Wesen in einen Schock fallen.

Atlan und Kythara entdecken in der  Wikipedia-logo.png Umlaufbahn der Intrawelt einen Mond, auf dem sie landen können, um einen Weg zur Intrawelt zu finden. Sie entdecken eine große Anzahl von Raumschiffen, die schon seit langer Zeit auf dem Mond geparkt sind. Anscheinend versuchten schon viele Abenteurer ebenfalls vom Mond aus einen Weg zur Intrawelt zu finden.

Sie verlassen ihr Schiff und begeben sich zu einem Gebäude, aus dessen Oberfläche ein funkensprühender Schlauch wächst, der eine Verbindung mit der Intrawelt herstellt. Beim Betreten des Hauses versagen alle Geräte, und Atlan wird von einem krakenförmigen Wesen attackiert.

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Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Grauer Lord »

Den Einstieg in den Intrawelt-Zyklus macht uns Hubert Haensel nicht leicht. Man könnte den Start sogar verwirrend nennen, denn Atlan und Kythara sind nicht da, wo wir sie am Ende des letzten Romans verlassen haben. Völlig neue Begriffe wie die „Konterkraft“ und „Flammenstaub“ werden uns um die Ohren behauen; erst nach und nach erfahren wir durch Einschübe, was in den letzten Tagen passiert ist. Ob das dramaturgisch nötig war, weiß ich nicht, das Heft insgesamt begeistert mich aber!

Der neue Expokrat Michael-Markus Thurner hat für uns ein komplett neues Kapitel aufgeschlagen, der Roman ist buchstäblich eine Eintrittskarte in eine neue, fremde Welt, die uns 12 Hefte beschäftigen wird. Immerhin noch in Dwingeloo zu finden, in der Sternengeburts-Wolke SET-3, in der gigantische Robotraumer seit Äonen stoisch Material für den Bau eines kosmischen Wunders sammeln, der 300000 Kilometer durchmessenden Intrawelt. Meine erste Assoziation galt natürlich dem (unendlich viel größeren) Tiefenland, aber Atlan kam natürlich auch sofort auf diesen Gedanken, inklusive Tiefenzöllner. Rund 147 000 Jahre soll schon an dieser Welt gebaut werden, abgesehen von der Größe also auch ein wahrlich kosmischer Rahmen. Besonders gut gefiel mir die Szenerie auf dem Asteroiden, der wohl so eine Art Eintritts-Bereich ist: tausende verwaiste Raumschiffe von Suchern, Glücksrittern und Abenteuern reihen sich hier aneinander- die Intrawelt scheint nicht nur faszinierend, sondern auch ein Ort zu sein, von dem man nicht so leicht zurückkehrt. Ob die Leute von der Konterkraft sauber spielen, oder Doppelagenten der Lordrichter sind, die Atlan einfach nur an das vorgesehene Ziel ansetzen sollten, ist mir noch nicht klar; das sorgt aber auch für Spannung und wird sicher gegen Ende des Zyklus noch wichtig.

Also für mich war das, bis auf den holprigen Start des Romans, der beste Einstieg in einen Mini-Zyklus seit langem.
Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag dem 07.Oktober 2005 erschien der 2. Band des Intraweltzyklus:

Vorstoß in die Intrawelt

von Christian Montillon

Titelbild: Arndt Drechsler

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Innenillustration: Harry Messerschmidt

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Handlung:

Auf einem Asteroiden in der Sternenwolke SET-1 werden Atlan und Kythara von den Fangarmen eines krakenähnlichen Wesens festgehalten. Aus diesen Armen schieben sich fingerdicke Fühler, die sich um den Kopf des Arkoniden und der Varganin schlingen. Feinste Härchen scheinen sich durch die Schädeldecke bis in das Gehirn zu bohren. Plötzlich ziehen sich die Tentakelfortsätze zurück, die Tentakel selbst geben die Gefangenen frei, die auf den Boden prallen. Teph, das Krakenwesen, hat die Prüfung abgeschlossen. Doch nur einer darf die Reise in die Intrawelt antreten. Teph bestimmt Kythara. Atlan protestiert und verweist auf seine Reise hinter die Materiequellen und seinen Status als Ritter der Tiefe. Er besteht auf einer erneuten Prüfung. Diesmal erlaubt Teph dem Arkoniden den Transferschlauch zu durchqueren. Kythara soll als Pfand auf die Rückkehr Atlans warten. Atlan muss alles ablegen, was er bei sich trägt – auch seine Kleidung.

Völlig nackt wird Atlan von einem golden irisierenden Wirbel in einer Basaltwand ausgespien. Er wird schon erwartet. Der Anführer der dort lebenden Intelligenzen, wo der Schlauch endet, Papa Schwart, schickt immer wieder Patrouillen aus, die die Umgebung des Transferschlauches erkunden und so Atlan entdecken, als er durch den Schlauch ankommt. Zwei zyklopenhafte Wesen mit bläulicher Haut und drei Augen stürmen auf den durch den Transport in die Intrawelt geschwächten Arkoniden zu. Atlan bricht einem der Angreifer die Hand, ehe er überwältigt und gefesselt wird. Es gelingt ihm, durch Gesten einen schalartigen Stofffetzen zu erhalten, den einer der Zyklopen um den Hals trägt. Damit kann Atlan seine Blöße bedecken. Er wird zu einem Baum gebracht, auf dem sich eine gewaltige Vogelschar niedergelassen hat. Einer der Vögel setzt sich auf die Schulter des Arkoniden, bohrt seinen Schnabel hinein und saugt das Blut auf. Der Dhedeen verhilft im Gegenzug für die Nahrung dem Arkoniden dazu, die Sprache der Zyklopen zu verstehen. Auf dem Weg zu Papa Schwart begegnen Paffloir, Jaston und Atlan Jolo, der von den Zyklopen einige Brocken Dörrfleisch erhält und hastig verschlingt. Der Echsenartige gibt zum Dank einige Kunststücke zum Besten und steckt Atlan heimlich ein Messer zu, mit dem der Arkonide seine Fesseln durchschneiden kann. Jolo stürmt auf Paffloir zu, während sich Atlan Jaston zuwendet. Schnell sind die beiden Zyklopen ausgeschaltet. Jolo will den Arkoniden zu den Freitümmlern bringen. Dieser Zusammenschluss vieler Intelligenzwesen lebt im Streit mit den Pholdek.

Nach geraumer Zeit erwachen die beiden Schläger wieder und nehmen die Verfolgung Atlans und Jolos auf. Kurz darauf finden sie die beiden und beschließen, Atlan mit einem mit Racure vergifteten Pfeil, abgeschossen aus einem Blasrohr, zu töten. Jolo wollen sie gefangen nehmen, da die Echse durch ihre Späße und Akrobatik mehr Gewinn einbringt beim Verkauf als der widerspenstige Atlan.

Die beiden fliehen weiter, verfolgt von den beiden Schlägern, die es nicht fassen können, dass Atlan noch lebt, da das Gift normalerweise jedes Lebewesen tötet, doch der Arkonide ist ja durch seinen Zellaktivator geschützt. Es kommt wieder zu einem Nahkampf, und Atlan verletzt einen der Angreifer mit dem Pfeil, den er noch immer in der Hand hält, der an dem Gift stirbt. Der andere gibt aber nicht auf und stoppt erst dann die Verfolgung, als beide das Gebiet der Freitümmler erreichen.

Dort lernt Atlan Jamoklias, den Anführer der Freitümmler, kennen. Jolo erzählt, was beide erlebten, und Atlan muss erkennen, dass er von ihm getäuscht wurde. Das Echsenwesen verkauft Atlan an Jamoklias. Jolo erklärt es Atlan mit treuherzigem Augenaufschlag so, dass er als kleine Echse sonst keine Existenzberechtigung im Lager hätte und eben nicht anders handeln konnte. Atlan wird zum Sklaven, bekommt einen schweren hölzernen Kragen umgehängt, der ihn an der Flucht hindern soll, und muss nun für die Freitümmler bei den Loran-Sträuchern arbeiten. Wenn die Grün-Nomaden die Siedlung erreichen, wird er Atlan weiterverkaufen und einen hohen Preis erzielen.

In der Zwischenzeit gelangt der überlebende Schlägertyp, Paffloir, in sein Lager zurück und erstattet seinem Chef, Papa Schwart, Bericht. Er verschweigt einiges, wie zum Beispiel Atlans Vorhandensein, und lügt, um so einen Angriff auf die Freitümmler zu provozieren, und so erklärt sich Papa Schwart bereit, die Freitümmler in einigen Tagen anzugreifen.

Derweilen arbeitet Atlan als Sklave und erfährt von Jolo die Geschichte von der Entstehung der Intrawelt, ihrer Bewohner und des Transferschlauches. Alles wird als Mythos erzählt, von einem mächtigen Wesen, dem langweilig war, und anderen Mächtigen, die es mit seiner Schöpfung beeindrucken wollte.

Im Lager Papa Schwarts laufen die Vorbereitungen für den Angriff, und Paffloir wird zum Anführer bestimmt, der den Angriff leiten darf. Selbst Papa Schwart nimmt daran teil, will aber den Angriff nicht führen, was Paffloir kurz verwundert. So erkennt er aber eine Chance bei dem Angriff, Papa Schwart zu töten und selbst Anführer zu werden, was er schon lange vorhat.

Während Atlan von Jolo erfährt, dass es ein Transportsystem innerhalb der Intrawelt gibt und dass ein Wesen namens Peonu mehr darüber wissen soll, erfolgt der Überfall. Ein erbarmungsloser Kampf entbrennt – und mitten darin Atlan.

Atlan ist durch den hölzernen Kragen behindert und kann nur durch Glück den ersten Angriff auf ihn abwehren. Es sieht schlecht aus für die Freitümmler, sie wurden total überrascht, so dass Paffloir Zeit hat, Atlan zu suchen, um sich an ihm zu rächen, sowie danach Papa Schwart zu töten, um neuer Anführer zu werden. Zuerst entdeckt er Schwart, kann ihn aber nicht töten, da er im selben Moment angegriffen wird. Als er seinen Gegner besiegt, ist Schwart verschwunden, und so begibt er sich auf die Suche nach Atlan, findet aber zuerst Jolo, den er gleich angreift und töten will. Atlan, ebenfalls auf der Suche nach Jolo, rettet ihm das Leben, aber Paffloir gelingt die Flucht. Aus lauter Dankbarkeit befreit Jolo Atlan aus seinem Kragen.

Im Kampfgetümmel tötet Papa Schwart Paffloir mit einem mit Racure vergifteten Pfeil und kommt damit den Absichten seines ärgsten Widersachers zuvor. Gerade als Jolo Atlan befreit, kommt der Anführer der Freitümmler, Jamoklias, dazu, und Atlan unterbreitet ihm einen Plan, wie die Kämpfe schnell zu beenden wären. Sie wollen Papa Schwart gefangen nehmen und als Geisel verwenden, so dass die Angriffe eingestellt werden. Atlan gelingt es, Papa Schwart zu fangen. Jamoklias sichert den Pholdek freies Geleit zu, wenn sie den Angriff abbrechen und sich zurückziehen. Innerhalb weniger Minuten sind die Blauhäutigen verschwunden. Auch Atlan darf gehen. Der Arkonide besteht darauf, von Jolo begleitet zu werden. Jamoklias ist einverstanden. Jolo selbst ist davon überhaupt nicht begeistert.

Atlan will zum Ende des Transferschlauchs, um die Intrawelt für kurze Zeit zu verlassen. Er hat vor, Kythara darüber zu informieren, dass sein Aufenthalt in der Hohlwelt wahrscheinlich länger dauern wird, als erwartet. Doch der Rückweg bleibt ihm verschlossen. Das goldene Irisieren ist fast nicht zu sehen. So ist Peonu das nächste Ziel des Arkoniden.

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Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Grauer Lord »

Der „Vorstoß in die Intrawelt“ von Christian Montillon wartet für mich mit zumindest einer größeren Überraschung auf - und das ist die Trennung von Atlan und Kythara in der Asteroidenstation im Orbit der Intrawelt. Ob die Varganin nochmal in die Handlung zurückkehrt, weiß ich nicht; es kann sein, dass diese Figur Atlan zu viel „Sendezeit“ in den Romanen genommen hat, mit ihren 800 000 Jährchen vielleicht etwas zu faszinierend war, so dass der neue Expokrat sie erstmal aufs Abstellgleis geschoben hat, um Atlan wieder mehr nach vorne zu schieben.

Und tatsächlich ist es in diesem Heft wie damals auf Ptohr: Atlan kommt nackt und bloß, ohne jede Ausrüstung, in einer fremden, archaischen Welt an und muss von Beginn an um sein Leben kämpfen.

Was es mit dem seltsam entschlusslosen Kraken Teph auf sich hat, der hier die Rolle des „Tiefenzöllners“ spielt, ist noch nicht klar. Vielleicht kommt da ja noch eine Erklärung, warum zuerst Kythara auserkoren war, in die Intrawelt zu gehen.

Das Heft selber ist dann für den Zyklus vermutlich weitgehend belanglos und führt uns in eine fantasyhafte Szenerie im Innern der Intrawelt ein, die in Parzellen bzw. Länder unterteilt ist, in der sich exotisches Leben nur so tummelt, Kriege führt, intrigiert usw. Kosmisch ist da erstmal gar nichts. Das Setting um Papa Schwart war für einen Ankunfts-Band ganz okay, generell sollte sich die Handlung dann aber vom Niveau her doch etwas steigern. Immerhin ist mit dem charakterlich so biegsamen Echsenwesen Jolo eine Figur mit Potential aufgetaucht; dazu wurden mit „Peonu“ und den „Gondeln der Maulspindler“ Begriffe gedroppt, die uns in der Intrawelt weiter- und dem Flammenstaub näherbringen könnten. Alles in allem ist das ein gelungener Zyklus-Auftakt.
Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Lumpazie »

A-) Frohe Weihnachten liebe Leser! :snowman:

Am Freitag dem 21. Oktober 2005 erschien der 3. Band des Intraweltzyklus:

Der Seelenhorter

von Leo Lucas

Titelbild: Arndt Drechsler

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Innenillustration: Harry Messerschmidt

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Handlung:

Ein zunächst Unbekannter erzählt einer Leiche seine Lebensgeschichte. Es stellt sich später heraus, dass es sich bei dem Erzähler um Peonu handelt.

Peonu schwelgt in Erinnerungen über den Verlauf seines Lebens. Er sitzt den knöchernen Überresten Vischgrets gegenüber und erzählt ihr über seinen Werdegang als Seelenhorter. In seiner Jugend wurde Peonu Zeuge, wie Myaze die Seele Kurnels in sich aufnahm. Zu dieser Zeit glaubte der junge Lutvenide ebenso wie seine Altersgenossen, dass Myaze ihn umgebracht hätte. Sie strahlte ab diesem Moment Macht und Autorität aus. Einige Zeit später traf Peonu wieder mit Myaze zusammen. Sie präsentierte ihm das junge Mädchen Graini, das sich wünschte, von Myaze aufgenommen zu werden. Peonu beobachtete, wie sich die Zungen der beiden berührten und Graini kurz danach zusammensackte. Ein Roboter erschien und brachte den leblosen Körper des Mädchens weg. Sie informierte Peonu, dass alle Lutveniden diese Fähigkeit besitzen würden und zum Schluss nur einer oder eine übrig bleiben würde.

In der Zwischenzeit sind Atlan und Jolo auf dem Weg zu Peonu. Dabei sind sie zur Grenze der Parzelle Karaporum vorgedrungen. Unter Atlans fachkundiger Anleitung wird ein Floß gebaut, um den Fluss Zanf zu überqueren, der die Grenze zwischen den Parzellen Poricium und Karaporum bildet. Kurz vor dem Ufer zerschmettert eine hohe Flutwelle das Floß. Jolo droht zu versinken, doch Atlan schafft es, den Echsischen ans Ufer zu bringen. Sie haben Karaporum erreicht.

Peonu spürte sein Verlangen nach den Bewusstseinen der Lutveniden wachsen. Ildo, ein ängstliches und tollpatschiges Mädchen, erklärte sich bereit, sich mit Peonu zu vereinigen, stellte aber die Bedingung, sie komplett zu übernehmen. Der Lutvenide war einverstanden, was er bald darauf bereute. So erwarb er sich auch alle Phobien und Neurosen Ildos. Bald kamen auch die älteren Dorfbewohner auf den Geschmack und begannen, sich Bewusstseins einzuverleiben. Die Zahl der Dorfbewohner nahm rasch ab. Als es nur noch 50 von ihnen gab, schüttelte Peonu die Nachwirkungen von Ildos vollständiger Aufnahme endlich ab. Da er Myazes Vorsprung nicht mehr einholen konnte, sich ihr aber auch nicht anbieten wollte, trat er die Flucht aus dem Dorf an.
Am Rande des Hochplateaus traf er auf Roboter, die ihm den Weg versperrten. Nur wer alle Dorfbewohner in sich aufgenommen hatte, durfte passieren. Peonu kehrte in seine Hütte zurück. Während eines heftigen Unwetters versuchte er erneut, an den Robotern vorbeizukommen. Es gelang tatsächlich.
Nach einer mehrtätigen Erholungspause erreichte Peonu ein Dorf, in dem noch 1000 Kinder lebten. Er holte sich eine Seele nach der anderen, nahm aber nur noch von ihm als wertvoll erachtete Teile der Seelen auf. Die Leichen wurden von den Robotern entsorgt. Als nur noch Peonu übrig war, teilten ihm die Roboter mit, dass er abgeholt werden würde. Eine unsichtbare Kraft riss ihn in ein Fluggerät, das ihn nach Ra-Tajcik brachte. Während des Fluges erfuhr er, dass es auf Sarac genau eine Million Kinderdörfer gegeben hatte, mit je 1000 Bewohnern, also genau eine Milliarde Lutveniden, die ein Ausleseverfahren durchliefen, an dessen Ende nun eine Million Seelenfresser übrig geblieben waren.


Im Licht der sengenden Sonne erblicken Atlan und Jolo drei Gestalten – Albia, Vischgret und Ritz Toyd. Sie sind auf dem Weg ins Zentrum Karaporums. Da Peonus Klause auf ihrem Weg liegt, haben sie gegen Atlans und Jolos Gesellschaft nichts einzuwenden.

Die zweite Phase des Ausleseverfahrens begann. Zuvor wurde Peonu von einem Netz umsponnen, das ihm Wissen in der Art einer Hypnoschulung vermittelte. Die Lutveniden hielten Versammlungen ab, wo sie umeinander warben. Sie schufen Wirtschaftskonzerne, Medienimperien, Staatenbünde und Religionen – doch in Wirklichkeit rüsteten sie auf. Zwei Machtblöcke kristallisierten sich heraus, einer von Peonu, der andere von Myaze kontrolliert.
Im nicht mehr existierenden Kinderdorf, in dem sie früher gelebt hatten, trafen sich Myaze und Peonu nach langer Zeit wieder. Nach einem kurzen Gespräch witterte Myaze ihre Chance und griff Peonu frontal an, um an seine Seele heranzukommen. Sie legte all ihre Kraft in diesen Angriff, wodurch sie jedoch Peonu die Chance für einen Gegenschlag eröffnete. Und dieser zögerte nicht lange. Beinahe hätte sich Peonu an dem gewaltigen Seelenpotential, das in Myaze steckte, gewissermaßen überfressen. Er fiel in tiefe Ohnmacht. Als er wieder erwachte, lag das System Valacho-VI/C schon weit hinter ihm.


In der Parzelle Karaporum hat Atlan mit den dort herrschenden Temperaturen von etwa 40 Grad Celsius zu kämpfen, obwohl er als Arkonide an höhere Temperaturen gewöhnt ist. Im Nachtlager berichtet Vischgret Atlan von den Maulspindlern und dem Gondelsystem. Über den Flammenstaub und die Schöpfer der Welt kann sie nur von Geschichten erzählen.

Peonu hielt sich eine unbestimmte Zeit »hinter den Materiesenken« auf. Dies wurde ihm nach seiner Rückkehr auf dem TRÄGER mitgeteilt. Die Erinnerung an diese Zeit war ihm genommen worden. Auf der Brust trug er nun ein kristallines Muster, das einer Schneeflocke ähnelte. Coh Ac stellte ihn den anderen zehn Individuen vor, die auf dem TRÄGER ausgebildet wurden. Xpomul schickte seine insgesamt elf Kämpfer gegen die Mujiri ins Feld. Das Ziel der Aktion war die totale Zerstörung des Muj-Systems in kürzester Zeit. Ein Atomkrieg zwischen den Mujiri selbst wurde angezettelt. Sie bombten sich und ihre Heimat aus dem Universum. Weitere Einsätze folgten. Die Zeit dazwischen verbrachten Xpomuls Champions in den Stasis-Boxen in ihren Quartieren im TRÄGER. Einsätze im Mahlstrom von Uxmiin, auf Pigonkel und in der Namenlosen Galaxie erledigten sie ebenso bravourös wie in der Zitadelle B'Knbr. Peonu beschlich jedoch das Gefühl, dass seine Kraft nachließ. Als Gerüchte über einen neuen Zehner unter den Champions kursierten, setzte sich Peonu nach Beendigung eines Einsatzes gegen die Porleyter während der Rückkehr zum TRÄGER ab. Er versuchte, keine Aufmerksamkeit von Xpomuls Champions zu erregen und verdingte sich hin und wieder als Söldner. Nachdem er genug Geld gesammelt hatte, ließ er sich ein variables biologisches Implantat einpflanzen, das ihn mit einer großen Zahl von Wesen kompatibel machte und somit seinem Verlangen nach Sex nichts mehr im Wege stand.
Eines Tages erhielt er ein Angebot von Yagul Mahuur. Peonu sollte aus der Intrawelt für das Schwert der Ordnung eine Dosis Flammenstaub beschaffen. Er gelangte auf dem üblichen Weg in die Intrawelt, wo er sich in der der Parzelle Karaporum ansiedelte. Er sicherte sich mit seiner Fähigkeit die Dienste zahlreicher Wesen in der Hohlwelt. Im Flammenstaub sah Peonu vielleicht eine Möglichkeit, seine Kräfte wieder erstarken zu lassen um im TRÄGER aufgenommen werden und seinen Platz unter Xpomuls Champions erneut einnehmen zu können.


Atlan und seine Gefährten erreichen nach einem langen, beschwerlichen Marsch in der Hitze die Lichtung mit Peonus Wohnstatt. Der Hausherr ist nicht zu Hause. Atlan holt aus der Unterkunft Bücher, Datenträger, ein Lesegerät und den Cueromb. Peonu kehrt mit drei Wächtern zurück. Ein »Geruch« aus der linken Schulter Atlans stieß Peonu vehement ab. Der Arkonide bittet um Auskünfte, doch Peonu will Atlan erst den Begrüßungskuss geben. Der Lutvenide führt blitzschnell einen Aufwärtsschlag, der Atlan umwirft. Ritz Toyd eilt herbei, wird aber von den Leibwächtern mit stählernen Spießen durchbohrt und stirbt auf der Stelle. Der Dhedeen von »Eisenfaust« flattert auf Peonu zu. Dieser fängt das Vögelchen und zerquetscht es zwischen den Fingern. Dann wendet er sich Atlan zu und leckt mit seiner Zunge über das Gesicht des Arkoniden. Atlan erlangt das Bewusstsein wieder und muss erkennen, dass ein unsichtbares Seelenband ihn an Peonu kettet. Er versucht, gegen Peonu vorzugehen, aber es misslingt, da Peonu durch den Seelenraub Atlan unter Kontrolle hat. Auch Albia und Vischgret müssen Teile ihrer Seele an Peonu abtreten. Vischgret bleibt bei Peonu zurück und wird durch perverse Sexspiele von ihm gequält und begeht schließlich Selbstmord.

Zwei Nächte später schickt Peonu Atlan, Albia und Jolo zur Gondelstation Hoch-331 auf dem Rundkegel.

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Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Grauer Lord »

Ein frohes Weihnachtsfest 🎄 🎁 wünsche ich !


Was für ein makaber-morbider und gleichzeitig auch absolut phantastischer Roman, den uns Leo Lukas da beschert hat! Viele werden ihn mögen, manche hassen. Die Frage, wie man einen absolut fremden, verderbten Diener der Chaos-Mächte literarisch beschreiben soll, hat Lukas auf seine eigene, mit wienerischem Touch angehauchte Weise beantwortet. So erleben wir aus der Ich-Perspektive ein Wesen, das sich im Laufe des Romans als Seelenhorter Peonu herausstellt, das laut erstem Satz des Heftes „Leichen mag“. Und auf den dann folgenden Seiten die abenteuerliche Story seines Lebens einer Toten berichtet, deren körperlicher Verfall immer wieder im Caféhaus-Plauderton angedeutet und eingeflochten wird. Am Schluss erfahren wir, dass es sich um die schöne Protagonistin Vischgret gehandelt hat. Mit diesen Mitteln wird gekonnt der Rahmen für ein moralisch vollkommen fremdartiges und auch widerliches Geschöpf abgesteckt; mich erinnerte diese Schilderung spontan an einen anderen Österreicher: Falco, der in seinem Lied „Jeanny“ Ende der 80er ja auch zu einer von ihm ermordeten Frau sprach (heute übrigens undenkbar).

Kosmologisches wird uns auch geboten - völlig überraschend eigentlich, wenn man den bisherigen, dröge-konventionellen Verlauf der letzten beiden Mini-Zyklen betrachtet. So ist Peonu ein Gegenstück zu Atlan, weil er hinter den Materiesenken war und danach zu der brutalen Vollstreckertruppe „Xpomuls Champions“ gehörte. Xpomul, das war der Chaotarch, von dem wir in Kurt Mahrs Taschenbuch über das sterbende Universum Tarkan und das Hexameron gehört haben. Als Flüchtling vor der eigenen Truppe (und dem eigenen Machtverfall) nimmt Peonu einen Auftrag der Lordrichter an und sucht im Innern der Intrawelt nach dem geheimnisvollen Flammenstaub. Das scheint nicht einfach zu sein, wenn ein Wesen seiner Kategorie bisher noch nichts gefunden hat.

Die Darstellung Atlans in dem Heft ist natürlich auch betont locker und flapsig, passt aber immerhin zum Gesamtbild, das Leo Lukas zeichnet. Wie das Stehlen von „Seelen“ in den Kontext des Perryversums passt? Superintelligenzen wie Seth-Apophis haben ja zumindest Splitter in sich aufgenommen, andere SIs wie QinˋShi (oder so ähnlich) Bewusstseine sogar wie ein Staubsauger absorbiert. Also alles schon dagewesen. Noch nicht dagewesen ist allerdings, dass Atlan selber ein Stück seiner Seele/ ÜBSEF-Konstante verliert. Das wird ihn im weiteren Verlauf der Handlung sicher noch beeinträchtigen, da er den Träger seines Bewusstseinfragments jetzt nicht mehr angreifen kann.

Der Roman hat mich begeistert. Und der Zyklus hat mit nur drei Heften das Tor in eine abenteuerliche, fremde Welt aufgestoßen. Für mich bedeutet das Atlan-Feeling pur!
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Yman
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Yman »

Grauer Lord hat geschrieben: 24. Dezember 2023, 12:10 Ein frohes Weihnachtsfest 🎄 🎁 wünsche ich !
Durch extremen beruflichen Stress in diesem Monat hinke ich etwas hinterher, werde aber noch in diesem Jahr alles wieder aufholen.
Ich wünsche ebenfalls ein frohes Weihnachtsfest! :snowman:
Lumpazie
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag dem 04.November 2005 erschien der 4. Band des Intraweltzyklus:

Gefangen im Himmelsnetz

von Wim Vandemaan

Titelbild: Arndt Drechsler

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Innenillustration: Harry Messerschmidt

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Handlung:

Der Maulspindler Abertack ist ein gezüchtetes Geschöpf, seine Lebenserwartung beträgt genau 9000 Tage, außer er wird für besondere Verdienste befördert. In Gedanken versunken, passiert ihm allerdings ein Unfall; er, der die Bodenstation XACK-331 betreut und dafür verantwortlich ist, dass sein Netzbereich funktionsfähig bleibt, stürzt bei Wartungsarbeiten beinahe in den Tod, nur durch Zufall überlebt er verletzt.

Atlan, Jolo und die Hohe Frau Albia sind auf dem Weg zu der Bodenstation Abertacks, im Auftrag von Peonu, dem Seelenhorter, der ihnen einen Teil ihrer Seele geraubt hat. Atlan beschäftigt der Verlust sehr, wobei er nicht recht bestimmen kann, was ihm nun fehlt oder ob er von Peonu beeinflusst wird. Sein Extrasinn kann den Verlust nicht erkennen, er meint, dass Atlan sich zu viele Gedanken darum macht.

Atlan und seine Gefährten erreichen die Bodenstation und müssen feststellen, dass diese durch ein Energiegitter gesichert ist, und es nur am Morgen die Möglichkeit zum Einlass gibt. Während sie auf den nächsten Tag warten und sich lagermäßig einrichten, machen sie die Bekanntschaft mit anderen Reisenden, die ebenfalls einen Transport mit der Gondelbahn wollen. Dabei handelt es sich um eine Art biomechanische Lok, Drogg genannt, deren Besitzer Schuon und dem Kopffüßer Euphloden. Jeder der Reisenden hat andere Beweggründe, wobei Schuon als Händler Zugang erhalten will und Euphloden, weil er Hilfe für seinen, im Koma liegenden, Bruder in einer weit entfernten Parzelle finden will.

Beide Gruppen übernachten gemeinsam, als Atlan munter wird und feststellt, dass Jolo fehlt, sowie sein Cueromb, welches er von Peonu bekommen hat, weg ist. Er macht die Entdeckung, dass Jolo von Schuon gerade an die biomechanische Lok verfüttert wird, weil diese aufgrund der eintönigen Nahrung in der Savannenparzelle dringend Nährstoffe benötigt. Außerdem bemerkt Atlan, dass ihm der zwielichtige Händler das Cueromb gestohlen hat.

Es kommt zum Kampf, Schuon ist auf der Verliererseite und zieht sich, nachdem er vermeintlich aufgibt, in seinen Wagen zurück, um mit einem Gewehr doch noch die Wende herbei zu führen. Doch Euphloden hat dieses an sich gebracht. Das ganze Chaos endet dann sehr plötzlich, als das Energiegitter um die Bodenstation erlischt und es nun Zugang zur Gondelbahn gewährt.

Schuon will zuerst die Berechtigung zum Transport erhalten, scheitert aber mit seinem Gesuch an Abertack, da man nur dann transportiert wird, wenn man wichtige Gründe vorweisen kann. Auch die anderen scheitern, selbst Euphloden. Zuletzt spricht Atlan vor, er übertölpelt Abertack damit, dass er vorgibt, Informationen über einen geheimen Anschlag auf das Gondelsystem zu besitzen. So erschleicht er die Passage für sich, Jolo und Albia.

In der Zwischenzeit spielen Albia und Schuon ein Spiel, wobei Albia gewinnt und als Preis das Gewehr erhält.

Mit einer kobaltblauen zigarrenförmigen Gondel geht es dann hinauf zu einer Plattform, die als eine Art Bahnhof dient, der Flachstation GEM-45. Dort angekommen macht Atlan die Bekanntschaft mit dem Bahnhofsdirektor Dunkelhein, der in Atlans Cueromb etwas besonderes erkennt, was Atlan scheinbar zu einer Art Sonderbevollmächtigten macht. Durch diesen neuen Status gelingt es Atlan, weitere Informationen über das Gondelnetz zu erlangen. Während Atlan mit dem Direktor in der Steuerzentrale spricht, macht Albia auf dem Weg zu den Unterkünften eine Verwandlung durch, sie wird zum Mann. Leider kann sie diesen Prozess nicht in völliger Abgeschiedenheit vollziehen, da sie auf dem Bahnhof eine alte Gegnerin, Foda, trifft. Foda macht Albia Vorwürfe, bei einem Spiel nicht fair gewesen zu sein und sie in aller Öffentlichkeit bloßgestellt zu haben, dafür fordert sie Rache, es kommt zum Kampf. Die Verwandlung von Frau zum Mann schreitet aber schnell vor sich hin und Albia verliert die Kontrolle über sich und wird zu einer wahren Kampfbestie. Die Begleiter von Foda greifen Albia an, aber mit dem Gewehr tötet sie einen, und ein heftiger Kampf entbrennt. niemand kann sie stoppen, in ihrem Kopf gibt es nur zwei Dinge, die wichtig sind, einerseits die Schande, bei der Verwandlung gesehen zu werden, andererseits Peonus Befehl, immer bei Atlan zu bleiben. Die Maulspindler versuchen ihrerseits, die Kämpfenden zu trennen, haben aber keine Chance. Albia kämpft sich den Weg zu Atlan frei, verfolgt von Foda, wo es zu einer Art Endkampf kommt. Foda wird getötet. Die rasende Albia wird von Abertack, dem Maulspindler, durch Hilfe der Fähigkeit seines Volkes, Seile zu spinnen, die eine Gondel tragen können, gefesselt, bis sie sich beruhigt.

Am Ende erhält Atlan für sich und Jolo sowie die zum Mann gewordene Albia, die sich nun Albion nennt, den Zugang zur höher gelegenen Station, aber wohl nur weil Atlan dieses seltsame Cueromb von Peonu trägt.

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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

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Lumpazie hat geschrieben: 10. Dezember 2023, 12:07 Am Freitag dem 23. September 2005 erschien der 1. Band des Intraweltzyklus:

Wächter der Intrawelt

von Hubert Haensel
Grauer Lord hat geschrieben: 12. Dezember 2023, 09:27 Den Einstieg in den Intrawelt-Zyklus macht uns Hubert Haensel nicht leicht. Man könnte den Start sogar verwirrend nennen, denn Atlan und Kythara sind nicht da, wo wir sie am Ende des letzten Romans verlassen haben. Völlig neue Begriffe wie die „Konterkraft“ und „Flammenstaub“ werden uns um die Ohren behauen; erst nach und nach erfahren wir durch Einschübe, was in den letzten Tagen passiert ist. Ob das dramaturgisch nötig war, weiß ich nicht, das Heft insgesamt begeistert mich aber!
Das ist auf jeden Fall mein Hauptkritikpunkt am Roman, die gewollte oder ungewollte Desorientierung gleich zu Beginn. Nach hinten raus wurde es dann immer erträglicher. Viele Fragen aber, z.B. was ist mit der AMENSOON, blieben offen.

Grauer Lord hat geschrieben: 12. Dezember 2023, 09:27Der neue Expokrat Michael-Markus Thurner hat für uns ein komplett neues Kapitel aufgeschlagen, der Roman ist buchstäblich eine Eintrittskarte in eine neue, fremde Welt, die uns 12 Hefte beschäftigen wird. Immerhin noch in Dwingeloo zu finden, in der Sternengeburts-Wolke SET-3, in der gigantische Robotraumer seit Äonen stoisch Material für den Bau eines kosmischen Wunders sammeln, der 300000 Kilometer durchmessenden Intrawelt. Meine erste Assoziation galt natürlich dem (unendlich viel größeren) Tiefenland, aber Atlan kam natürlich auch sofort auf diesen Gedanken, inklusive Tiefenzöllner. Rund 147 000 Jahre soll schon an dieser Welt gebaut werden, abgesehen von der Größe also auch ein wahrlich kosmischer Rahmen. Besonders gut gefiel mir die Szenerie auf dem Asteroiden, der wohl so eine Art Eintritts-Bereich ist: tausende verwaiste Raumschiffe von Suchern, Glücksrittern und Abenteuern reihen sich hier aneinander- die Intrawelt scheint nicht nur faszinierend, sondern auch ein Ort zu sein, von dem man nicht so leicht zurückkehrt. Ob die Leute von der Konterkraft sauber spielen, oder Doppelagenten der Lordrichter sind, die Atlan einfach nur an das vorgesehene Ziel ansetzen sollten, ist mir noch nicht klar; das sorgt aber auch für Spannung und wird sicher gegen Ende des Zyklus noch wichtig.
Auf der Leserseite schreibt MMT ja einiges über seine Absichten als Expokrat, irgendwie alles anders machen, dies ist aber wohl nicht ganz ernst gemeint, eher in die Richtung gedacht, eigene Akzente setzen, und das tut er natürlich auch mit den drei Neuerungen "Konterkraft", "Intrawelt" und "Flammenstaub". Die Intrawelt ist natürlich ebenso wie die 50km-Würfelschiffe wieder mal etwas aus dem Bereich Gigantismus, erinnert natürlich auch an die Posbis bzw. Mechanica. Die Suche nach der Intrawelt, der Eintrittsbereich mit dem Raumschiffsfriedhof usw. hat natürlich etwas Faszinierendes, der Einstieg in die Miniserie ist gut gelungen, aber wenig originell ist wieder einmal der Ausfall der Technik am Ende. Man kann es schon gar nicht mehr zählen, wie oft Atlan mit nichts mehr als was er bei sich trägt, eigentlich mit nichts, eine fremde Welt betritt und mit dem Üblichen rechnen muss: Gefährliche Pflanzen und Tiere, schlechtem Wetter, exotische halsabschneiderische Außerirdische, Roboter, die trotz Technikausfall wunderbar funktionieren, usw.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 16. Dezember 2023, 12:15 Am Freitag dem 07.Oktober 2005 erschien der 2. Band des Intraweltzyklus:

Vorstoß in die Intrawelt

von Christian Montillon
Grauer Lord hat geschrieben: 16. Dezember 2023, 13:00 Der „Vorstoß in die Intrawelt“ von Christian Montillon wartet für mich mit zumindest einer größeren Überraschung auf - und das ist die Trennung von Atlan und Kythara in der Asteroidenstation im Orbit der Intrawelt. Ob die Varganin nochmal in die Handlung zurückkehrt, weiß ich nicht; es kann sein, dass diese Figur Atlan zu viel „Sendezeit“ in den Romanen genommen hat, mit ihren 800 000 Jährchen vielleicht etwas zu faszinierend war, so dass der neue Expokrat sie erstmal aufs Abstellgleis geschoben hat, um Atlan wieder mehr nach vorne zu schieben.

Und tatsächlich ist es in diesem Heft wie damals auf Ptohr: Atlan kommt nackt und bloß, ohne jede Ausrüstung, in einer fremden, archaischen Welt an und muss von Beginn an um sein Leben kämpfen.

Was es mit dem seltsam entschlusslosen Kraken Teph auf sich hat, der hier die Rolle des „Tiefenzöllners“ spielt, ist noch nicht klar. Vielleicht kommt da ja noch eine Erklärung, warum zuerst Kythara auserkoren war, in die Intrawelt zu gehen.

Das Heft selber ist dann für den Zyklus vermutlich weitgehend belanglos und führt uns in eine fantasyhafte Szenerie im Innern der Intrawelt ein, die in Parzellen bzw. Länder unterteilt ist, in der sich exotisches Leben nur so tummelt, Kriege führt, intrigiert usw.
Ich konnte mit dem Band von Christian Montillon wenig anfangen. Ich fand ihn auch belanglos und war nahezu entsetzt darüber, dass Kythara aufs Abstellgleis geschoben und durch eine nervige Kreatur namens Jolo ersetzt wurde. Mit dem Fantasy-Setting kann ich leben, aber mit Jolo werde ich wohl nicht warm werden.

Lumpazie hat geschrieben: 24. Dezember 2023, 11:02 Am Freitag dem 21. Oktober 2005 erschien der 3. Band des Intraweltzyklus:

Der Seelenhorter

von Leo Lucas
Grauer Lord hat geschrieben: 24. Dezember 2023, 12:10 Was für ein makaber-morbider und gleichzeitig auch absolut phantastischer Roman, den uns Leo Lukas da beschert hat! Viele werden ihn mögen, manche hassen. Die Frage, wie man einen absolut fremden, verderbten Diener der Chaos-Mächte literarisch beschreiben soll, hat Lukas auf seine eigene, mit wienerischem Touch angehauchte Weise beantwortet. So erleben wir aus der Ich-Perspektive ein Wesen, das sich im Laufe des Romans als Seelenhorter Peonu herausstellt
Peonu, der "hinter den Materiesenken war", ist sozusagen das antagonistische Gegenstück Atlans auf Seiten der Chaotarchen, speziell Xpomul, und eine der widerwärtigsten Figuren, die das Atlanversum je gesehen hat, aber es stimmt, Leo Lukas gelingt es, diese Kreatur in Szene zu setzen, und Atlan erlebt eine Niederlage. Ich ahne jetzt schon, dass uns Jolo und Peonu noch lange erhalten bleiben. "Intrawelt" wird sicher eine interessante Miniserie werden. Im Grunde ist es ja schon absehbar, wie es kommen wird: Irgendwo in der Intrawelt gibt es Flammenstaub, wahrscheinlich auch wieder so ein Psi-Materie-Verschnitt, und der muss beschafft werden. Die nächste Miniserie heißt nun ja auch "Flammenstaub", klar, natürlich, Atlan wird am Ende irgendwie in irgendeiner Form Erfolg haben, aber es wird über die nächsten neun Bände hinweg ein ziemlich dreckiger Kampf um diese geheimnisvolle Substanz werden.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag dem 18. November 2005 erschien der 5. Band des Intraweltzyklus:

Konvent der Händler

von Rüdiger Schäfer

Titelbild: Andreas Adamus

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Innenillustration: Harry Messerschmidt

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Handlung:

In der Flachstation GEM-45 bereitet man sich auf die Ankunft von Luck dem Proporzen vor. Atlan und Jolo fällt die Nervosität der Maulspindler auf. Atlan sinniert darüber nach, was Peonu ihm nun gestohlen hat, Albion erholt sich auf der Krankenstation von seinem Amoklauf, und Jolo frisst sich pausenlos voll. Luck ist zum Thongning, dem Konvent der Händler geladen, und sein Weg führt ihn über GEM-45. In seinem Gefolge befinden sich jede Menge Sklaven, die er äußerst brutal behandelt. Auch ein geheimnisvolles Vogelwesen namens Tuxit, der Erzählsklave, befindet sich darunter.

Mit seinen eigenen Gondeln gelangt der Tross des Grün-Nomaden in die Station, wo er schon erwartet wird. Atlan beobachtet die Ankunft Lucks von einer Galerie aus. Der Proporze wird auf Atlan aufmerksam und stuft ihn als gefährlich ein. Von Dunkelhein hat er den Namen des Arkoniden erfahren. Seine Söldner sollen mehr Informationen sammeln. Atlan holt indessen Albion aus der Krankenstation, in der der »Breite Mann« isoliert wird, um einen weiteren Amoklauf wie jenen nach seiner Verwandlung zu verhindern. Obwohl der Arkonide weiß, dass Albion starken emotionalen Schwankungen unterworfen ist, verlassen die beiden die Station und begeben sich zum Quartier des Proporzen. Plötzlich stürmt Albion auf die beiden Söldner aus dem Volk der Iotaren zu, die die Unterkunft absichern. Atlan greift ein und kann Albion vor dem sicheren Tod retten, gerät aber selbst in arge Bedrängnis. Erst das Auftauchen Lucks bringt ihm Rettung vor den Iotaren. Untergebene des Grün-Nomaden transportieren den schwerverletzten Albion ab. Luck verspricht beste medizinische Versorgung und will die beiden Söldner hinrichten lassen, was von Atlan aber verhindert werden kann. Der Arkonide und seine Begleitung werden von Luck in die Gondel eingeladen. Dabei zeigt Luck größtes Interesse an Albion. Nach einem üppigen Festmahl wird Atlan aufgefordert, den Grün-Nomaden zum Thongning in der Parzelle Pregesbau zu begleiten. Dann wohnen Atlan und Jolo einer Erzählung Tuxits bei und verspüren die eigenartige Wirkung, die die leise und doch kraftvolle Stimme auf die wie gebannt lauschenden Zuhörer ausübt.

Die Fahrt mit der Gondel geht von GEM-45 zur Hochstation HU-9 mit einer Geschwindigkeit von etwa 1000 Kilometern pro Stunde, und dann über einen Parallelfaden des Gondelsystems in einer Höhe von mindestens 20.000 Metern über der Innenfläche des Hohlplaneten weiter. Von der Flachstation ZER-77 gelangt die Gondel zur Station SING-848. Dort erkunden Atlan und seine Begleiter eine riesige provisorische Siedlung, in der sich etwa 200.000 Individuen aufhalten. Im Zentrum ragt ein mehrstöckiger Rundbau auf – der Thong. Bei einer Partie Karac mit Gumbro Taskotar knöpft Atlan dem Betrüger 150.000 Logas ab. Der Arkonide und seine beiden Begleiter werden von zwei Iotaren verfolgt. Doch auch zwei Doseken lauern Atlan auf, um ihn im Auftrag Lucks zu töten. Der Iotare, den der Arkonide eigentlich überrumpeln wollte um ihn zu befragen, steht plötzlich vor ihm und schleudert zwei Messer, die sich tief in die Brust eines Doseken bohren. Den zweiten Angreifer hat Atlan inzwischen ausgeschaltet. Der Iotare ist einer der beiden Söldner, die der Arkonide vor dem Tod bewahrt hat. Von ihm erfährt Atlan, warum Luck so großes Interesse an Albion zeigt. Der Grün-Nomade hält das Wechselwesen für einen Nachfahren der Gründervölker der Hohlwelt. Luck plant mit Albions Hilfe einen Putsch. Die Händler sind pausenlos auf der Suche nach technischen Artefakten aus der Anfangszeit der Intrawelt, mit denen sie hoffen, Kontakt zu den Erbauern aufnehmen zu können. Die ältesten der Nomaden hoffen, eines Tages ein solches Gerät zu finden, und mahnen zur Geduld. Luck und einige andere Nomaden wollen aber nicht so lange warten und mithilfe Albions Chaos in den Parzellen schüren, so dass die Erbauer gezwungen werden, Kontakt aufzunehmen. Das Erscheinen Albions wertet Luck als gutes Omen und als Signal zum Losschlagen. Gerog und Kimian stehen auf Atlans Seite. Sie haben GEM-45 nicht vergessen. Nur Tuxit kann Lucks Pläne kennen.

Bei einem Sturm auf das Wohnzelt, in dem sich der Erzählsklave aufhält, kommt es zum Kampf mit Lucks Leibwächtern, die die Eindringlinge bereits erwartet haben. Kimian wird von einem Artgenossen getötet. Plötzlich rast der Breite Mann wie von Sinnen auf den um sein Leben kämpfenden Gerog zu. Die Hände werden zur Seite geschleudert. Die Iotaren wagen es nicht, Albion anzugreifen. Stattdessen wenden sie sich Atlan und dem verletzten Gerog zu. Der Breite Mann ist vor einer toten Hand niedergesunken und stößt ein lautes Wehklagen aus. Völlig überraschend kommt Tuxit über die Söldner und Hände und reißt mit seinem Schnabel tiefe Wunden in ihre Körper. Innerhalb weniger Sekunden sind sie tot.

Atlan, Albion, Jolo, Gerog, Molek und Tuxit machen sich auf den Weg zum Thong. Im Inneren des Gebäudes trifft die Gruppe auf Qolt den Akrulen, der beim Anblick Albions bereit ist, sie durch die Gänge zur Versammlungshalle zu lotsen. Zunächst zeigt sich nur Atlan den Nomaden. Ein Rot-Nomade versucht, ihn von einer Ansprache abzuhalten. Als der Arkonide Albion hereinbittet, erhält der Breite Mann die Erlaubnis zu sprechen. Er versucht, die Nomaden davon zu überzeugen, dass Luck der Proporze eigennützig handelt und den Zorn der Erbauer heraufbeschwören wird, nur um seiner Gier und seinem Durst nach Macht und Anerkennung genüge zu tun. Die Reaktion Lucks folgt sofort. Geschickt dreht er den Spieß um und greift Atlan mit Worten frontal an, der seine Gastfreundschaft missbraucht, Albion mit wirren Ideen vergiftet hat und einen Plan ausführen will, den er jetzt Luck vorwirft. Der Grün-Nomade spricht auch davon, dass Atlan auf der Suche nach dem Flammenstaub ist, die Ältesten unterwerfen will, um sie auf die Suche nach diesem mystischen Stoff zu schicken. Sämtliche Händler wenden sich nun gegen den Arkoniden. Als Tuxit die Halle betritt und mit seiner weichen Stimme zu sprechen beginnt, erzählt er davon, dass er trotz der Folter, die ihm Luck immer wieder angedeihen lässt, dem Grün-Nomaden gefolgt und einer der wenigen Freunde gewesen wäre. Er kann jedoch nicht zulassen, dass Atlan Luck zum Opfer fällt, der so viel wichtiger ist als Luck. Dieser feuert eine Armbrust auf Tuxit ab. Der Pfeil trifft aber Gerog, der sich in die Schussbahn geworfen hat und tötet den Iotaren. Nun bewegen sich die Händler und bilden einen Kreis um Luck, der Schande über seinen Stamm und die Versammlung gebracht hat.

Die Nomaden verlassen ihre Wirtskörper und stürzen sich auf Luck. Mit ihren um den Kopf befindlichen Hakenkränzen fressen sie sich blitzschnell in den Leib des Symbionten. Luck, dessen Körper an mehreren Stellen aufgerissen ist, stirbt. Korp der Prälate will nun Atlan und seine Begleiter unbehelligt ziehen lassen. Allerdings muss Pregesbau auf dem schnellsten Weg verlassen werden. Atlan stellt die Bedingung, dass Tuxit ihn begleiten darf. Über SING-848 nimmt die bereitgestellte Gondel den Weg zu ZER-77.

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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 30. Dezember 2023, 04:11 Am Freitag dem 04.November 2005 erschien der 4. Band des Intraweltzyklus:

Gefangen im Himmelsnetz

von Wim Vandemaan

Titelbild: Arndt Drechsler
Das Titelbild ist etwas schlicht, trifft aber den Inhalt des Romans, wenn auch ein wenig abstrakt. Man muss es sich schon vorstellen können, wie es ohne Netz und doppelten Boden hoch hinaus geht. Wim Vandemaan ist ein toller Autor, und der Roman hat mir sehr gut gefallen, obwohl manches sehr übertrieben war (z.B. der slapstickartige Kampf gegen die durchgeknallte Baronin), und auch manches nicht mein Humor war (der Dialog über blutgefüllte Extremitäten). Auch nicht das Wahre sind für mich immer solche Gimmicks wie die weiße Waffe, die Wunder wirken und am Ende wieder so schnell verschwinden wie sie aufgetaucht sind. Mit dieser Waffe hätte Atlan Peonu beikommen können.

Der Roman lebt davon, tief einzutauchen in eine auf liebenswerte Weise geschilderte gefährliche Welt voller exotischer Außerirdische. Mit dem Maulspindler Abertack (Aberwitz?) konnte man Mitleid haben. Immerhin, auch wenn sein sehnlichster Wunsch, die nächste Rangerhöhung mit erheblicher Verlängerung der biologischen Existenz zu erreichen, nicht erfüllt wird, hat er am Ende eine Entwicklung durchgemacht und weiß das Leben mehr zu schätzen, und es ist rührend, dass er einer anderen geplagten Kreatur, Euphloden, hilft, welche das Ziel hat, mit einem Heilmittel für den Bruder nach Hause zu kommen, in die schwebenden Nester von Kryné.

Atlan selbst ist auch einen Schritt weiter, er kann nun das gigantische Transportnetz nutzen, wobei er es mit Jolo, der ihm aber immerhin auch das Leben rettet, und der hohen Frau Albia, die sich in den breiten Mann Albion verwandelt und durchdreht, nicht leicht hat. Ich dachte schon, der angeknackste Maulspindler würde zur Truppe stoßen, aber dem war nicht so. Wirklich viel weiter gekommen ist Atlan nicht, aber für den nächsten Roman wird schon mal das Lüften weiterer Geheimnisse versprochen. Ich bin gespannt.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 6. Januar 2024, 19:59 Am Freitag dem 18. November 2005 erschien der 5. Band des Intraweltzyklus:

Konvent der Händler

von Rüdiger Schäfer
Der Vorgängerroman von Wim Vandemaan hat mir etwas besser gefallen, aber es wäre ungerecht, Rüdiger Schäfers Roman nicht gebührend zu würdigen. Es ist anscheinend sein zweiter Roman für die Serie, und er macht auf mich den Eindruck, dass er sich im Atlan-Kosmos sehr zuhause fühlt.

Eines der Geheimnisse, das nun gelüftet wird, ist, dass es sich bei Albia/Albion vermutlich um ein Mitglied des Gründungsvolks der Intrawelt handelt. Rüdiger Schäfer bringt da Licht ins Dunkel und führt gleichzeitig eine neue Figur ein, Tuxit, wobei ich nicht sicher bin, das auf dem Titelbild Tuxit zu sehen ist bzw. Tuxit korrekt dargestellt ist. Tuxit müsst ein Paar Ärmchen haben. Jolo und Albion sind als Begleiter Atlans ziemliche Katastrophen, aber mit Tuxit bekommt Atlan nun einen würdigen Mitstreiter.

Peonu, Atlans Gegenspieler hingegen, wird nur erwähnt, und taucht nicht wieder auf. So wie die Geschichte mit Peonu nun offenbar angelegt ist, hat Peonu Atlan wohl nicht einfach so entkommen lassen, sondern mit der Absicht, dass Atlan den Flammenstaub für ihn besorgen soll. Aber noch hat Atlan keinen guten Anhaltspunkt, wo es Flammenstaub zu holen gibt.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Grauer Lord »

Was für ein phantastisches und gleichzeitig eigentümliches Heft! Wim Vandemaan hat mit „Gefangene des Himmelsnetzes“ wirklich eine kleine Perle der Atlan-Historie vorgelegt, der wohlwollenden Kritik von @Yman kann ich mich da absolut anschließen.

Die schiere Fülle der Ideen und bizarren Lebensformen rund um die Gondelstation XACK-331, das dreidimensionale Gespinst der Gondelfäden und der Maulspindler, dazu der „Bahnhof im Himmel“ - das hätte Stoff für mehrere Romane abgegeben. So erleben wir in geballter Form einerseits die Geschichte des nach einem Unfall behinderten Maulspindlers Abertack mit, dessen Hoffnungen auf Aufstieg (im wahrsten Sinne des Wortes) in der Hierarchie und in die Flachstation enttäuscht werden. Allein seine Körperfunktionen, die sich wie eine Mischung aus lebender Seilbahn und Nano-Faden-Spindel lesen, lassen beim Lesen Staunen. Wir lernen dazu skurrile Geschöpfe kennen, wie etwa eine biomechanische Lok, die vor Anstrengung schwitzt und ein Gesicht wie die „kleine Lokomotive Thomas“ hat. Das alles ist in sich stimmig und passt gut in den abgeschlossenen Kosmos der Intrawelt, an dessen Ausschmückung sich die Autoren scheinbar mit großer Freude ausgetobt haben. Besonders gut gefallen hat mir aber Atlans Ausblick beim Aufstieg der Gondel zur Station GEM-45, die dem Leser andeutungsweise vermittelt, wie groß und wie unbegreiflich das Innere dieser Riesen-Kugel mit den zahllosen Habitaten wirklich ist. Bleibt nur die Frage, was das eigentlich soll, warum hier so viele unterschiedliche Lebensenklaven angesiedelt worden sind. Der Eindruck einer kosmischen Arche Noah drängt sich beinahe auf.

Die Handlung selber kommt nicht wirklich sehr viel weiter. Was der Verlust eines Stückchens seiner Seele wirklich für Atlan bedeutet, wird hin- und hergewendet. Für ein Resultat ist es aber noch zu früh. Immerhin wissen wir jetzt, dass es in der Intrawelt neben den Übersetzer-Vögelchen und der zentralen Sonne, die auf eine Art „Knopfdruck“ hin ein- und ausgeschaltet wird, auch ein umfassendes Transportnetz gibt, also eine verbindliche Art von Infrastruktur, die das Zusammenleben dieses Vielvölker-Wahnsinns zumindest etwas strukturiert.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Grauer Lord »

„Konvent der Händler“ von Rüdiger Schäfer hat mich auch wieder sehr gut unterhalten, wenn die Handlung auch nicht ganz so bizarr-abgehoben daherkommt, wie der Vorgänger von Wim Vandemaan. Mit den Nomaden wird ein Volk der Intrawelt eingeführt, das offenbar weit über viele Parzellen verstreut lebt und möglicherweise einige Geheimnisse dieser künstlichen Welt kennt. Luck, der Proporze, erweist sich dabei als brutaler und sadistischer Schinder, dessen Darstellung aber mehr Tiefe hat, als es bei den Ein-Heft-Bösewichten sonst der Fall ist. Neben vielen erstaunlichen und manchmal auch lustigen Einzelheiten - wie etwa dem ein bisschen wie Dobby aus Harry Potter wirkenden Molek - gibt’s zumindest auch eine Erkenntnis, die noch wichtig sein kann: Die Nomaden sehen in dem „breiten Mann“ Albion einen Vertreter eines der Erbauervölker der Inrawelt. Das könnte noch interessant werden, wenn es von denen wirklich noch Exemplare geben sollte, die sich auch tatsächlich an die Vergangenheit erinnern.

Ansonsten fand ich den Konvent der Händler farbenfroh und interessant geschildert; Atlans Erinnerungen an Fartuloon lese ich auch gerne, ebenso seine Assoziationen mit dem Tiefenland, an das die Intrawelt auf ihre Weise ein bisschen erinnert. Dazu kommt die eindringliche Schilderung, dass Atlan den Seelen-Diebstahl durch Peonu unbedingt rückgängig machen muss, wenn er weiterleben will.

Als Clou am Schluss hat mich die wahre Identität der Nomaden schon ziemlich überrascht: ein Volk von „Bandwürmern“, das in einer Art Symbiose mit den kuhähnlichen Shiwasonzen lebt - das hatten wir glaube ich auch noch nicht. Luck findet jedenfalls seine verdiente Strafe durch die geheimnisvolle Figur seines Sklaven Tuxit, hinter dem sich augenscheinlich noch viel mehr verbirgt. Hieß es nicht mal, dass die geheimnisvollen Rhoarxi, die in Dwingeloo so viele Ruinen zurückgelassen haben, auch ein Volk von Vogelähnlichen waren …..?

P.S.: Titelbild und InnenIllu finde ich äußerst gewöhnungsbedürftig …..
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag dem 02. Dezember 2005 erschien der 6. Band des Intraweltzyklus:

Das dritte Gesetz

von Cathrin Hartmann

Titelbild: Andreas Adamus

Bild

Innenillustration: Harry Messerschmidt

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Handlung:

Atlan, Jolo, Albion und Tuxit befinden sich an Bord einer Gondel auf dem Weg zur Flachstation ZER-77. Sie sind froh, den Geschehnissen um die Nomaden der Parzelle Pregesbau mit heiler Haut entkommen zu sein. Der Arkonide kämpft noch immer mit den Nachwirkungen seiner Begegnung mit dem Seelenhorter Peonu, der ihm einen Teil seiner Seele geraubt hat. Plötzlich schreckt ihn ein Alarmruf Jolos auf. Albion erbebt in Krampfanfällen, seine zwei Meter langen, kräftigen Arme wirbeln durch die Luft. Hellgelber Schaum tritt aus seinen Geruchsöffnungen aus. Tuxit rät Atlan, den Körper des Schneckenwesens zu kühlen und ihm Wasser zu trinken zu geben. Atlan befolgt den Rat und massiert zudem sanft die Fühler Albions. Der Schneckenmann beruhigt sich tatsächlich.

Während dieser Behandlung berichtet Albion von Ereignissen, die weit in der Vergangenheit geschehen sind. Er erzählt einen Teil der Geschichte seines Volkes, der Drieten, und wie sie auf die Intrawelt gelangten. Die Drieten wurden einst von Unbekannten umworben, um ihre Fähigkeiten beim Bau der Intrawelt zur Verfügung zu stellen. Auf der ursprünglichen Heimatwelt, Makharas, gebiert Bidon zwei Kinder. Etwas Ungeheuerliches und noch nie da Gewesenes, da ein Driete immer nur ein Kind gebiert. Der Erstgeborene wird Kietai genannt, der Zweitgeborene Onagi. Er wird von allen ignoriert und nicht gefördert, sein Bruder und auch der einflussreiche Maras nennen ihn abwertend »Nichtling«. Bei den Drieten ist es so, dass alles Wissen einer Linie an das geborene Kind weitergegeben wird, dieses Mementa muss im Laufe der Zeit aktiviert werden, dies geschieht durch Gespräche. Die Drieten sind zu dieser Zeit in ganz Dwingeloo berühmt dafür, aus jedem Material die beste und schönste Form zu gestalten. Sie bauen die schönsten Gebäude, Landschaften usw. Deshalb werden sie immer wieder von anderen Völkern angeworben, um auf deren Heimatplaneten etwas zu bauen. Es ist so, dass selten mehr als ein Driete mitfliegt, da die Drieten Einzelgänger sind. Makharas wird von den Drieten immer mehr ausgehöhlt, die Türme werden immer höher.

Das Volk hat sein Leben nach drei Gesetzen ausgerichtet, das erste: du sollst bauen und nicht zerstören; das zweite: du sollst deinem Nächsten nicht schaden und das dritte: du sollst nicht ohne Nachkommen sterben.

Maras hat Visionen, die sich mit der Zerstörung ihres Heimatplaneten beschäftigen, und einer der beiden Jungen soll dafür verantwortlich sein. Kietai ist sicher, dass es sich um Onagi handeln muss!

Während Albions Bericht, erreicht die Gondel die Flachstation ZER-77. Die Gefährten werden von Maulspindlern in ein Quartier gebracht. Für den Transport Albions wird eine auf großen Rädern laufende Transportplattform zur Verfügung gestellt. Der Schneckenmann verliert viel Wasser, das aus aufgeplatzten Warzen läuft. Atlan macht sich auf, um Hilfe für den »Breiten Mann« zu holen. Ein Maulspindler schickt ihn zu Tracas. Der Galimatide nimmt das Aussehen des Arkoniden an. Er weiß aber nur, dass in der Parzelle Hüffen Drieten leben. Atlan kehrt zu seinen Gefährten zurück, ohne Tracas sein Wissen zur Verfügung stellen zu müssen. Tuxit ist der Meinung, dass Albion die dreitätige Reise nach Hüffen nicht überstehen wird.

Albion setzt seine Erzählung fort. Eines Tages besucht Kietai seinen Bruder und findet ein wunderschönes, leuchtendes Gerät bei ihm. Onagi gibt an, den Sonnensänger selbst gebaut zu haben. Aber das stimmt nicht, denn er hat dafür einen Drieten getötet.

Um es ihm gleich zu tun und bewundert zu werden, plant Kietai, etwas ganz Besonderes zu formen, und zwar eine Säule, die sich unter der Wohnhöhle seines Elters befindet. Er entwendet das leuchtende Gerät, damit er in der Finsternis sehen kann und beginnt, die Säule zu bearbeiten.

Was er nicht weiß, ist, dass diese Säule im Prinzip den ganzen Planeten zusammen hält, denn in ihrem Bauwahn haben die Drieten den ganzen Planeten ausgehöhlt. Wie vorhergesagt, geht der ganze Planet unter, als Kietai die Säule zum Einsturz bringt. Die zwei Brüder und der alte Maras werden, treibend auf einer Scholle im Magmameer, von unbekannten Raumfahrern gerettet und zusammen mit anderen Drieten zur Intrawelt gebracht.

Albion, im Sterben liegend, erzählt noch den Rest der Geschichte. Auf der Intrawelt, die dazu gebaut wird, um den Flammenstaub aus dem Normaluniversum zu befördern, werden die überlebenden Drieten als »Landschaftsgärtner« eingestellt. Sie planen die Parzellen, und andere Völker und deren Roboter bauen sie. Nach einer gewissen Zeit wird Onagi immer lustloser, weil er immer mehr an die Vergangenheit denken muss, als er noch klein und ein Ausgestoßener war. Die ominösen »Pfleger«, die darüber wachen, dass alles seinen geregelten Weg geht, werden aufmerksam und wollen Onagi mit Hilfe seines Bruders Kietai wieder motivieren, aber es kommt zum Kampf zwischen beiden. Während des Kampfes kommen alle Geheimnisse zu Tage, dass zum Beispiel Onagi getötet hat und Kietai ihre Heimatwelt zerstörte. Die anderen Drieten bekommen das mit, Kietai tötet seinen Bruder und wird selbst zum Tode verurteilt. Doch kurz vor seiner Hinrichtung gebiert er noch ein Kind, so dass zwar alle Gesetze gebrochen wurden, aber nicht das letzte, du sollst nicht ohne Nachkommen sterben.

Aus dieser Linie stammt auch Albion ab, der kurz vor dem Tod ist, aber von Atlan aufgrund einer Wette, dass er es nicht schafft, sich in Albia zu verwandeln, noch einmal gerettet wird. Das nächste Reiseziel steht schon fest, es ist die Parzelle Hüffen.

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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag dem 16. Dezember 2005 erschien der 7. Band des Intraweltzyklus:

Im Hort der Drieten

von Uwe Anton

Titelbild: Andreas Adamus

Bild

Handlung:

Peonu befindet sich wieder auf der Jagd. Er ist hinter einem Bruggeren her, der wie andere Angehörige seines Volkes in der Parzelle Karaporum Arbeit gefunden hat. Als er mit der Zunge über die Brust seines Opfers schleckt, schmeckt das Häppchen der Seele des Bruggeren, das er aufnimmt, ziemlich schal. Peonu muss immer wieder an Atlan denken. Irgendwie beunruhigt ihn die Seelenverbindung mit Atlan, irgendwie »schmeckt« sie ihm nicht, beziehungsweise »schlägt ihm auf den Magen«. Er beschließt, seine Unrast dadurch zu bekämpfen, indem er dem alten Arkoniden folgt. Er träumt auch von einer Rückkehr in das Team der Chaotarchen. Nur mit dem Flammenstaub wird er seine Wünsche verwirklichen können.

Atlan, Jolo, Albia und Tuxit sind mit einer Gondel unterwegs nach Hüffen. Dort soll sich Hort der Drieten befinden. Der »Hohen Frau« geht es schlecht. Nach drei Tagen vermeldet Auchloch endlich die baldige Ankunft in der Bodenstation FCBM-272.

Auch Peonu verlässt die Parzelle Karaporum. Ausgehend von der Station XACK-331 benutzt er das Gondelsystem, um Atlan zu folgen. Über GEM-45 erreicht der Seelenfresser FCBM-272.

Der Anstize Eggober kämpft inzwischen in seinem Baustellenabschnitt Corl 22 mit allerlei Schwierigkeiten. Er fragt bei dem Drieten Banun um Hilfe an, wird jedoch von einem anderen Drieten vertröstet. Eggober ist am Ende seiner Kräfte. Doch Sobensten akzeptiert seine Bitte um Ablösung bisher nicht.

Atlan ist beim Anblick der Parzelle Hüffen erschüttert. Es handelt sich um eine gigantische Baustelle mit riesigen Schuttbergen und endlosen Kolonnen unterschiedlichster Transportfahrzeuge. Die kleine Gruppe verlässt die Gondel, die Auchloch sofort wieder startet. Zerdenweis, der Hüter von FCBM-272 empfiehlt beim Anblick Albias, die Hohe Frau schnell zu den Drieten der Parzelle zu bringen. Der Maulspindler zieht sich in sein Wärterhäuschen zurück, ohne Angaben zu machen, wo diese zu finden sind. Ein Lastengleiter nähert sich. Emball ist bereit, die Hohe Frau und ihre Begleiter zum Hort der Drieten zu bringen. Auf einer serpentinenartigen, schmalen Straße geht es nun den Berg Bhinilyn hinauf. Doch ein riesiger Geröllhaufen versperrt bald die Straße. Emball fordert einen Trupp Bajaren an, die den Abraumberg wegräumen sollen. Das wird aber eine Weile dauern. Jolo klettert die Geröllhalde hinauf und entdeckt einen Tunneleingang mit einem rot schimmernden Energiefeld. Emball bestätigt, dass es sich um den Zugang zum Hort handelt. Atlan und Jolo besteigen nun die Müllhalde. Atlan verliert den Halt. Das lose Gestein donnert nach unten.

Eggober verschafft sich in seiner Schwarzkammer einen Überblick über seine Baustelle. Eine noch nicht fertige Mittelstrebe bereitet ihm Sorgen. Zudem spielt die Klimasteuerung von Corl 22 verrückt. Eggober bleibt aber nichts anderes übrig, als einen Mortan anzufordern. Der Parzellenschneider Sobensten sagt ihm die Entsendung eines dieser gefragten Spezialisten zu. Der Mortan stellt einen starken Befall von Shiwons fest. Er gibt Eggober eine Ampulle mit einem noch in der Probephase befindlichen neuen Mittel, ein künstliches Anti-Pheromon, den Duftstoffen der natürlichen Feinde der Shiwons nachempfunden. Eine nur kleine Menge davon sollte genügen. Ein Teilstück der Mittelstrebe löst sich und stürzt in die Tiefe. Eggober springt zur Seite und verschüttet den gesamten Inhalt der Ampulle. Alarmmeldungen erreichen die Schwarzkammer. Es wird gemeldet, dass im Tunnel des Hüffen zugewandten Abschnitts unbekannte Personen unterwegs sind, unter denen eine Driete ist. Eggober kommt das gerade Recht, dass die kleine Gruppe um Atlan eingetroffen ist. Er beschließt, ihnen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Eine Invasion von Shiwons verursacht in den unteren Bauabschnitten von Corl 22 eine Massenpanik unter den Arbeitern.

Zu Eggobers Unglück meldet sich Sobensten und will einen Kontrollgang machen. Der Abschnittshauer kann den Parzellenschneider beschwichtigen und auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten. Eggober ruft wieder Banun an. Doch im Hort der Drieten ist die Hölle los. Die Schneckenwesen unterliegen einer ständigen Geschlechtsumwandlung und sind nicht in der Lage, dem Anstizen zu helfen.

Atlan wird von Jolo im letzten Augenblick festgehalten. Von einem Steinschlag hat das Echsenwesen aber nichts bemerkt. Der Extrasinn kommt zu dem Schluss, dass Peonu die geistigen Zügel kurz angezogen hat, die Atlan und den Lutveniden ständig verbinden. Mit einer riesigen Schaufelmaschine räumen die Bajaren die Schutthalde beiseite. Atlan, Jolo, Tuxit, Albia und Emball müssen den Tunnel zu Fuß betreten. Schwarze kugelförmige und fliegende Holo-Kameras begleiten sie. Das rötliche Energiefeld hüllt die Gruppe ein. Eggober wird verständigt, dass die Eindringlinge festgesetzt wurden. Ein weiteres Mal bittet Eggober bei Banun um Hilfe. Doch die Drieten sind mit sich selbst beschäftigt. Eggober nimmt mit der Schwarzkammer Kurs auf den Hort der Drieten. Der Parzellenschneider kündigt seinen sofortigen Besuch von Corl 22 an.

Atlan und seine Gefährten werden von kugelförmigen Robotern durch den Tunnel geleitet. Ein Bajare taucht auf und stürzt sich mit einem Messer auf Albia. Atlan kann die Klinge abwehren. Der Arkonide setzt die Dagor-Technik ein und vertreibt den Bajaren. Endlich kommen sie in der Höhle der Drieten an. Albia will zu ihren Artgenossen gebracht werden. Eggober feuert Desintegratorstrahlen auf Atlan und seine Gefährten ab. Tuxit zwingt die Schwarzkammer zur Landung. Mit äußerst aggressiven Schlägen attackiert der Anstize Atlan. Tuxit betäubt Eggober. Eine weitere Schwarzkammer taucht auf. Sobensten kümmert sich zuerst um den Abschnittshauer. Er muss in das Hospiz gebracht werden. Albia meldet sich. Sie sieht wie neugeboren aus. An ihrer Seite befindet sich ein Kind. Albia wird im Hort bei den Drieten bleiben. Bajaren beginnen die Höhle aufzuräumen und zu reinigen. Die Drieten wünschen keinen weiteren Kontakt mehr mit dem Rest der Gruppe. Albia beauftragt Sobensten, Atlan und Begleiter in die Bodenwelt und dort in das Hospiz zu bringen. Dort werden sie Informationen über den Flammenstaub finden.

Atlan weiß inzwischen, dass Emball und seine Steffenen für die merkwürdigen Vorgänge in Corl 22 verantwortlich sind. Sobensten ist über seine neue Aufgabe nicht gerade begeistert, fügt sich aber doch dem Willen der Drieten.

Peonu hat Hüffen erreicht. Er erwischt Emball und holt sich ein Seelenhäppchen von dem Rapider, der ihm von Atlan und den Drieten erzählt. Im Hort der Drieten entdeckt Peonu Albia und fordert die Hohe Frau auf, zu ihm zu kommen. Albia widersetzt sich. Peonu greift mit seiner Fähigkeit ins Leere. Albia hat sich in den »Breiten Mann« verwandelt, den Peonu nicht kontrollieren kann. Kugelförmige Roboter eröffnen mit Desintegratoren das Feuer auf den Seelenfresser, der zur Flucht gezwungen wird.

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Yman
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben: 14. Januar 2024, 10:36 Am Freitag dem 02. Dezember 2005 erschien der 6. Band des Intraweltzyklus:

Das dritte Gesetz

von Cathrin Hartmann

Titelbild: Andreas Adamus
Lumpazie hat geschrieben: 21. Januar 2024, 11:08 Am Freitag dem 16. Dezember 2005 erschien der 7. Band des Intraweltzyklus:

Im Hort der Drieten

von Uwe Anton

Titelbild: Andreas Adamus
Ich kündige es schon mal an: Dies wird ein Abschied auf Raten. Man soll nie nie sagen, aber ich plane nach einem relativ zügigen Abarbeiten meiner Leseliste, hoffentlich noch alles in diesem Jahr, im Forum nicht länger aktiv zu sein, also ab 2025. Auf der Leseliste stehen nach Intrawelt noch Flammenstaub und der König von Atlantis. Ein paar PR Neo habe ich auch noch da liegen.

Die beiden Romane Nr. 6 und 7. von Intrawelt werden mir wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben. Ganz schön geschrieben, fügen sich nahtlos ein, haben auch ganz nette Titelbilder, man erfährt wieder ein bisschen mehr über die Intrawelt und ihre Geschichte, und für Albion/Albia, der/die es nicht leicht hatte, gibt es einen ganz annehmbaren Abschluss. Damit bin ich auch zufrieden. Wirklich nachtrauern werde ich der Figur nicht, aber für die bisherigen Bände des Zyklus war sie eine gelungene Schöpfung der Autoren, ein wenig nervig und exzentrisch, aber unterhaltsam.

Tuxit hingegen wirkt nach seinem Einstand schon wieder etwas farblos. Vielleicht ist er wirklich ein Rhoarxi, immerhin hat er auch das "xi" im Namen, aber wenn dies wirklich das Volk der Auftraggeber ist, das die Drieten beauftragt hat, dann wäre es doch etwas verwunderlich, wenn Tuxit so etwas wie der letzte Rhoarxi wäre, der dann auch ausgerechnet Atlan über den Weg läuft.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Lumpazie »

Hallo Yman - das stimmt mich zwar etwas traurig :( - aber Du wirst Deine Gründe haben! Ich werde Dich vermissen. Letztendlich endet mit dem FLAMMENSTAUBZYKLUS dann auch unsere gemeinsame Zeit mit Atlan in diesem Teil des Forum - die Heftserien/Zyklen wären dann alle "durch".

Für den König von Atlantis kannst Du den alten Thread verwenden (wenn Du dazu etwas schreiben willst) bzw.....mmmhhh.....der erste Teil von 300-? ist ja im alten Forum verloren gegannen. Evtell könnte man die bis zum Anschluss in diesem Forum noch einmal NEU besprechen?

Ein Möglichkeit wäre natüürlich noch, wenn wir die Atlan Taschenbücher Atlan X und Co. besprechen. Sofern sich Mitstreiter dazu finden.

Aber lasst uns noch mehr die Zeit geniesen, die wir jetzt miteinander haben. :st:
Grauer Lord
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Grauer Lord »

Lieber @Yman, das ist sehr schade, wird aber sicher Gründe haben. Wenn es beruflich-zeitlich begründet ist, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Ich selber habe zZ auch immer mehr Probleme, das eine Heft pro Woche zu lesen, die erste Auflage reizt mich auch nicht mehr so wirklich. Dazu kommt noch eine komplette Umstrukturierung meiner Arbeitswelt, die ich mit fast 58 Jährchen noch mitmachen muss. Vielleicht ist aber auch der Reiz weg, hier zu posten, wenn die Resonanz so überschaubar ist.

Der Roman „Das dritte Gesetz“ von Cathrin Hartmann war für mich ein rundum gelungenes Lesevergnügen. Man merkt kaum oder gar nicht, dass die Autorin nicht zum Stamm der Atlan- oder Perry-Autoren gehört, wie das gelegentlich bei anderen Gastauftritten der Fall war. Inhaltlich hat das Heft auch einiges zu bieten: Die Geschichte des Dwingeloo-Volkes der Drieten, das in der Lage war, besonders „schöne“ und vollkommene Bauwerke zu schaffen. Und das dabei mal so nebenbei ihre Heimatwelt ausgehöhlt und zu einem löchrigen, nicht sonderlich stabilen „Fabergé-Ei“ im Weltall gemacht hat. Auf welchen Gaben das alles genau begründet ist, bleibt offen und ist für diesen Teil des Romans um die beiden rivalisierenden Brüder Kietai und den unerwünschten Nichtling Onegai auch egal. Wie es am Ende zu Zusammenbruch des ganzen Planeten Makhara kommt, das ist schon faszinierend und tragisch zugleich.
Dann erleben wir noch mit, wie die Überlebenden Drieten von den geheimnisvollen „Werbern“ in die komplett leere Intrawelt gebracht werden, um hier Parzellen voller Leben einzurichten. Hier waren schon die Anstizen und die sogenannten „Pfleger“ am Werk. Dabei wird auch mal wieder der Flammenstaub erwähnt, um den es ja hier eigentlich geht, der für alle Zeiten aus dem Standarduniversum entfernt werden soll. Muss also ein gefährliches Zeugs sein…
Auch, oder obwohl, das Heft eine Lebensgeschichte schildert, hat mir das alles ausgezeichnet gefallen. Auch das TiBi finde ich diesmal ansprechender, auch wenn der Stil von Adamus so ganz anders war, als wir das bei Atlan gewohnt waren.
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Yman
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Yman »

Grauer Lord hat geschrieben: 23. Januar 2024, 09:10 Lieber @Yman, das ist sehr schade, wird aber sicher Gründe haben. Wenn es beruflich-zeitlich begründet ist, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Ich selber habe zZ auch immer mehr Probleme, das eine Heft pro Woche zu lesen, die erste Auflage reizt mich auch nicht mehr so wirklich. Dazu kommt noch eine komplette Umstrukturierung meiner Arbeitswelt, die ich mit fast 58 Jährchen noch mitmachen muss. Vielleicht ist aber auch der Reiz weg, hier zu posten, wenn die Resonanz so überschaubar ist.
Solange du hier postest, reicht mir das völlig, um dabei zu bleiben. Deine Beiträge sind immer sehr qualifiziert und sehr lesenswert. Aber es tatsächlich so, dass beruflich-zeitlicher Stress eine Hauptrolle spielt, und bis zur Rente habe ich noch ein Dutzend Jährchen hin. In den letzten Jahren hat sich in allen Bereichen unheimlich viel angesammelt. Gesundheitlich geht es mir wie dem Schienennetz der Deutschen Bahn, mit einer ähnlichen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten. :D

Die erste Auflage, da ist bei mir der Zug abgefahren. Mich würde das alles vielleicht noch interessieren, aber es ist einfach zu viel geworden, da noch irgendwie mitzukommen. Das Ende der Feldhoff-Ära ist für mich nun auch zum Ende der Serie geworden.
Lumpazie hat geschrieben: 22. Januar 2024, 19:46 Hallo Yman - das stimmt mich zwar etwas traurig :( - aber Du wirst Deine Gründe haben! Ich werde Dich vermissen. Letztendlich endet mit dem FLAMMENSTAUBZYKLUS dann auch unsere gemeinsame Zeit mit Atlan in diesem Teil des Forum - die Heftserien/Zyklen wären dann alle "durch".
Schauen wir mal, was kommt. Das reine Lesen geht vielleicht noch, aber mir fällt es immer schwerer, mir Dinge zu merken und mich zu konzentrieren. Selbst vermeintlich kleine Anstrengungen kosten mich mittlerweile viel Kraft. Es kann auch alles ganz plötzlich gehen, dass Schluss ist, deswegen schon mal die Vorwarnung, aber so oder so, ich werde irgendwann eine lange Pause einlegen müssen.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Scrooge »

Yman hat geschrieben: 23. Januar 2024, 16:41 Schauen wir mal, was kommt. Das reine Lesen geht vielleicht noch, aber mir fällt es immer schwerer, mir Dinge zu merken und mich zu konzentrieren. Selbst vermeintlich kleine Anstrengungen kosten mich mittlerweile viel Kraft. Es kann auch alles ganz plötzlich gehen, dass Schluss ist, deswegen schon mal die Vorwarnung, aber so oder so, ich werde irgendwann eine lange Pause einlegen müssen.
Es tut mir leid, das zu lesen, und ich wünsche dir gesundheitlich alles Gute.

Ich habe heute in einem anderen Thread, in dem es um das Forum insgesamt geht, geschrieben, wie sehr ich die ATLAN-Threads schätze, in denen Ihr - du und Grauer Lord - seit vielen Jahren die Atlan-Hefte bespricht. Ihr geht immer mit großem Respekt miteinander um, und dieser Respekt ist auch für die Romane und die Autoren immer spürbar gewesen. Eure "Unterhaltungen" könnte man publizieren, das würde ein sehr schönes Buch werden (keine Ironie). Meine Sorge ist, dass die Threads mit Eurer Besprechungen verloren gehen könnten, wenn es mal wieder einen Relaunch etc. gibt.

Die unmittelbare Resonanz auf Euer Wirken mag zunächst gering erscheinen, ich bin mir aber sicher, dass es Viele gibt, die ähnlich denken wie ich und mit Freude hier regelmäßig mitlesen.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Grauer Lord »

Lieber @Scrooge, danke für die aufmunternden Worte. Im Bereich zur Erstauflage ist es mir in der Tat zu ruppig im Umgangston, da ist auch häufig sehr viel ausgelebte Eitelkeit im Spiel. Muss ich nicht haben. Ich bin froh, dass wir hier seit Jahren regelmäßig und konstant die Atlan-Serie besprechen können. Auch, wenn oft die Zeit fehlt: Gut sechs Jahre nachdem ich mit Band 600 in die Besprechungen eingestiegen bin, ziehe ich natürlich bis zum Ende der Mini-Serien durch.

Uwe Antons „Im Hort der Drieten“ hat mich etwas enttäuscht. Der Roman ließ sich natürlich gut lesen, wie immer bei Anton. Inhaltlich war mit die eklige Schilderung der schneckenartigen Drieten, die sich fortwährend in einer Lake aus Schleim und was auch immer suhlten, zu dick aufgetragen und auch zu häufig erwähnt. Dazu kam der immer wieder als Witz eingepflegte Heißhunger Jolos, der ja auch Atlan bereist extrem nervt.

In der Sache haben wir immerhin eine „Schuttparzelle“ kennengelernt, wie zumindest Peonu die bizarre Parzelle Hüffen am Ende des Heftes nennt. Sie ist noch im Bau und wird von einer Vielzahl verschiedener Wesen mit unterschiedlichsten Aufgaben, wie Anstizen, Bajaren oder Mortar, gerade mit einem gigantischen Gebirge versehen. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt der Handlung noch nicht klar, warum in der Intrawelt so ein extremer Aufwand betrieben wird, um auf vergleichsweise kleinen Flächen je eine künstliche Kulissen-Welt zu erschaffen. Das Monströse dieses Vorhabens bringt der Roman aber sehr gut zu Geltung.

Auch Peonu taucht wieder auf und erweist sich als verwundbar. So wirkt die Kontrolle Atlans durch den Seelenfaden nicht ganz so übermächtig. Als mehr oder weniger hilfloses Anhängsel des Chaotarchen-Dieners, voll mit nagenden Selbstzweifeln, gefällt mir unser Arkonide auf Dauer nämlich nicht. Auf das abschließende Duell mit dem Seelenhorter darf man gespannt sein.
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Lumpazie »

Am Freitag dem 30. Dezember 2005 erschien der 8. Band des Intraweltzyklus:

Die Architekten der Intrawelt

von Horst Hoffmann

Titelbild: Andreas Adamus

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Innenillustration: Harry Messerschmidt

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Handlung:

Atlan und seine beiden Gefährten Tuxit und Jolo sind zusammen mit dem Anstizen Sobensten, der den kranken Eggober mit dabei hat, auf dem Weg zum Hospiz der Anstizen.

Sobensten meint, dass ein alter Patient des Hospiz, Kartnich, Antworten für Atlan hat, doch ansonsten gibt sich der Anstize seltsam verschwiegen. Auch Tuxit hält sich bedeckt, aber in der Bodenwelt zeigt er sich seltsam unruhig.

Atlan ist genervt von der Situation, viele scheinen etwas zu wissen, aber außer Jolo redet keiner, und das Echsenwesen redet leider nur von Hunger und Magenschmerzen, was zusätzlich an den Nerven des Arkoniden zehrt.

Auf ihrem Weg kommt es zunächst zu einem Angriff von drei Robotern auf die kleine Gruppe. Er wird zwar abgewehrt, aber Sobensten wirkt nun noch verwirrter von der ganzen Situation.

Danach gelangen sie an einen Bereich, an den noch keine Parzelle eingebaut ist, von hier aus ist die Membran zu sehen und zu spüren; wie Sobensten erklärt, hält die Membran den Flammenstaub in der Intrawelt fest.

Die psionische Ausstrahlung ist sehr stark, sie versucht die Gruppe von sich fernzuhalten, die Gefährten reagieren mit Schwindel und Übelkeit. Nur die Anstizen sind dagegen immun. Doch Atlan geht mit Sobensten bis zum Rand des psionischen Ozeans, und plötzlich schlägt die Ausstrahlung um und versucht, den Arkoniden zu sich zu locken. Nur dank des Extrasinns gelingt es Atlan, umzukehren und sich nicht in den Weltraum zu stürzen.

Sobensten ist beeindruckt und bricht sein Schweigen, er erzählt ein wenig über die Anstizen, doch dann kommt es erneut zu einem Attentat, und nun glaubt auch der Anstize nicht mehr an einen Unfall. Schweigend gelangt die Gruppe zum Hospiz, einem gigantischen Würfelgebäude von 2 km Kantenlänge, welches in schillernden Farben über einer ebensogroßen Öffnung über der Bodenwelt schwebt. Der Würfel besteht aus kleineren Würfeleinheiten, die wiederum in kleinere Würfel aufgeteilt sind. Und einige dieser Würfel stürzen unvermittelt auf die Schwebeplattform der kleinen Gruppe herab. Doch auch dieses Attentat schlägt fehl.

Endlich innerhalb des Hospiz angekommen, wird nach einem Gespräch mit den Obersten Arzttechniker Prielsnig klar, dass Kartnich hinter den Manipulationen steckt. Er ist ein uralter Anstize, der nicht sterben kann, eine unglaubliche Schuld scheint auf ihm zu lasten. Einst, vor 5 Millionen Tagen, also etwa 13.700 Jahren, initiierte er den Bau des Hospiz und wies sich selbst als ersten Patienten ein. Da Sterbehilfe bei den Anstizen verboten ist, lebt Kartnich noch immer. In sich trägt er eine dunkle Seite, die die Anschläge verübt. Doch in hellen Momenten wünscht er nichts weiter als seinen Tod. Atlan, Tuxit und Jolo begeben sich zu ihm, während sich um das Hospiz die Roboter der Anstizen sammeln und den Würfel angreifen.

Zunächst trifft Atlan allein mit dem Alten zusammen, doch er erfährt nichts besonderes, dann will Kartnich die Begleiter des Arkoniden sehen. Jolo beachtet er nicht, doch Tuxit scheint er zu kennen oder zumindest Artgenossen des Vogelwesens. Er rollt sich zu dem Avoiden hin, um ihn zu berühren, danach zieht er sich wieder etwas zurück und verfällt in einen extremen Schreianfall. Wie Atlan erkennt, geht es dem Ende entgegen, doch die Schwarzkammer Kartnichs versucht, an den Anstizen heran zu kommen, um ihn vor dem Tod zu bewahren. Da greift Atlan ein und deaktiviert die Schwarzkammer.

Mit seinen letzten Worten gibt Kartnich Atlan zu verstehen, dass er verwirrt ist, denn der Arkonide kommt zu ihm, um Antworten zu erhalten, die er ihm nicht geben darf. Dabei hat er einen Begleiter, der viel bessere Auskünfte über den Flammenstaub und die Erbauer der Intrawelt geben kann. Dieser Begleiter ist Tuxit.

Nachdem Kartnich gestorben ist, nimmt sich Atlan das Vogelwesen vor. Bebend vor Zorn verlangt er Antworten, und Tuxit bricht sein Schweigen. Er bittet Atlan um den Cueromb, den er sich anlegt, und dann beginnt er sein Schweigen zu brechen.

Tuxit gehört den Stamm der Aspoghies an, aus dem Volk der Rhoarxi. Und diese waren vor langer Zeit die Hüter des Flammenstaubs.

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Yman
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Re: Atlan Klassiker - Minizyklen - INTRAWELT

Beitrag von Yman »

Scrooge hat geschrieben: 23. Januar 2024, 17:45 Es tut mir leid, das zu lesen, und ich wünsche dir gesundheitlich alles Gute.

Ich habe heute in einem anderen Thread, in dem es um das Forum insgesamt geht, geschrieben, wie sehr ich die ATLAN-Threads schätze, in denen Ihr - du und Grauer Lord - seit vielen Jahren die Atlan-Hefte bespricht. Ihr geht immer mit großem Respekt miteinander um, und dieser Respekt ist auch für die Romane und die Autoren immer spürbar gewesen. Eure "Unterhaltungen" könnte man publizieren, das würde ein sehr schönes Buch werden (keine Ironie). Meine Sorge ist, dass die Threads mit Eurer Besprechungen verloren gehen könnten, wenn es mal wieder einen Relaunch etc. gibt.
Bei einem Relaunch oder Umzug zu Discord könnte vieles verloren gehen. Vielen Dank für deine Worte! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Vielen Dank!

Grauer Lord hat geschrieben: 26. Januar 2024, 14:10 Ich bin froh, dass wir hier seit Jahren regelmäßig und konstant die Atlan-Serie besprechen können. Auch, wenn oft die Zeit fehlt: Gut sechs Jahre nachdem ich mit Band 600 in die Besprechungen eingestiegen bin, ziehe ich natürlich bis zum Ende der Mini-Serien durch.
Das freut mich sehr! Auch ich weiß die letzen sechs Jahre hier sehr zu schätzen. Dank an euch!
Grauer Lord hat geschrieben: 26. Januar 2024, 14:10In der Sache haben wir immerhin eine „Schuttparzelle“ kennengelernt, wie zumindest Peonu die bizarre Parzelle Hüffen am Ende des Heftes nennt. Sie ist noch im Bau und wird von einer Vielzahl verschiedener Wesen mit unterschiedlichsten Aufgaben, wie Anstizen, Bajaren oder Mortar, gerade mit einem gigantischen Gebirge versehen. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt der Handlung noch nicht klar, warum in der Intrawelt so ein extremer Aufwand betrieben wird, um auf vergleichsweise kleinen Flächen je eine künstliche Kulissen-Welt zu erschaffen. Das Monströse dieses Vorhabens bringt der Roman aber sehr gut zu Geltung.

Auch Peonu taucht wieder auf und erweist sich als verwundbar. So wirkt die Kontrolle Atlans durch den Seelenfaden nicht ganz so übermächtig. Als mehr oder weniger hilfloses Anhängsel des Chaotarchen-Dieners, voll mit nagenden Selbstzweifeln, gefällt mir unser Arkonide auf Dauer nämlich nicht. Auf das abschließende Duell mit dem Seelenhorter darf man gespannt sein.
Auf das abschließende Duell bin ich auch sehr gespannt. Auch, ob es nur im letzten Band stattfindet, oder sich etwas hinzieht. Peonu ist nicht unverwundbar, z.B. gegen Desintegratorstrahlen, aber so einfach wird es für Atlan wohl nicht werden. Das Abklappern unterschiedlicher Parzellen finde ich gar nicht mal so schlecht. Die Entdeckungsreise durch die Intrawelt macht schon auch Spaß, da ist für jeden Autor eine fette Chance, seine Akzente zu setzen. Aber ich fürchte, so ein wirklich schlüssiges Konzept, warum die Intrawelt eine solche Vielfalt an Lebensformen inklusive passenden Umgebungen usw. braucht, wird es nicht geben. Dieser ganze Aufwand, das könnten wohl auch Roboter eines einzelnen fortgeschrittenen Volkes leisten. Im nächsten Band dazu mehr.
Lumpazie hat geschrieben: 28. Januar 2024, 11:36 Am Freitag dem 30. Dezember 2005 erschien der 8. Band des Intraweltzyklus:

Die Architekten der Intrawelt

von Horst Hoffmann
Titelbild und Illustration fand ich ganz annehmbar, passend zum Roman, aber auch nicht herausragend.

Der Band hat eine bestimmte Schwachstelle, ansonsten hat er mir durchaus gut gefallen. Der Fokus rückt nun auf das Volk der Anstizen und die sogenannte Bodenwelt, die so etwas wie die Oberfläche der Intrawelt darstellt, sowohl nach außen, als auch nach innen. Nach außen folgt die sogenannte Membran, eine Art Schutzfeld. Es wird nun klarer, dass es darum geht, den in der Intrawelt befindlichen Flammenstaub mit Hilfe der Membran in der Intrawelt festzuhalten. Die Anstizen sind ein sehr interessantes Technik-Hilfsvolk, das seit jeher wichtige Funktionen beim Ausbau der Intrawelt übernommen hat.

Die Schwachstelle des Romans ist, dass man nicht so richtig erfährt, was genau eigentlich den Anstizen Kartnich, einen Baumeister und Parzellenschneider ersten Ranges und einer von nur vier "Viertlingen", hat verrückt werden lassen. Anscheinend liegt eine Art Persönlichkeitsspaltung vor, und Kartnich verbringt immerhin schon fünf Millionen Tage in einem Hospiz, dessen Bau er selbst in Auftrag gegeben hat, und in das er sich selbst als erster Patient eingewiesen hat. Man erfährt schon einiges über Kartnich, auch aus dessen Perspektive, was mir sehr gefallen hat, aber vieles auch wieder nicht.

Natürlich darf der Autor nicht zu viel verraten, aber daran krankt dann eben auch der Roman. Atlans Team kämpft sich also zu diesem Anstizen durch, der sie einerseits anscheinend empfangen möchte, weil er sich von ihnen Sterbehilfe erhofft, andererseits wirft er ihnen auch bedrohliche Hindernisse in den Weg. Am Ende gibt es dann die große Enthüllung: Tuxit ist ein Rhoarxi, und Atlan kann also alles von Tuxit erfahren. Kartnich wird gar nicht mehr gebraucht und kann sterben. Atlan hilft ihm dabei durch Abschalten der Schwarzbox. Gut, darüber könnte man diskutieren, will ich nicht unbedingt, da ich selbst keine eindeutige Meinung dazu habe.

Der Roman ist so aber eben auch kein Schlüsselroman, sondern nur ein Vorroman zum nächsten. Im Prinzip wurde ja nur der Staffelstab von einer Person zur nächsten, nun also zu Tuxit, weitergegeben, damit der dann endlich erzählt, was auf der Intrawelt nun wirklich los ist, auch wenn man sich vieles schon irgendwie zusammenreimen kann, ist die Geschichte der Rhoarxi natürlich noch nicht geklärt.

Mir hat es ganz gut gefallen, abermals eine neue Facette der Intrawelt kennen zu lernen, tiefere Einblicke in das Treiben der Völker der Intrawelt zu bekommen, es sammeln sich allmählich auch einige Figuren an, die einen etwas nachhaltigeren Eindruck hinterlassen könnten als so manche Figur im Vorgängerzyklus, insofern ist Intrawelt eine deutliche Verbesserung, und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
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