Spoiler 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

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cdroescher
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von cdroescher »

Stätter hat geschrieben: 11. Februar 2024, 12:42Io, der näheste Großmond, hat eine große Halbachse der Bahn von 421.800 km, der mittlere Diameter beträgt 3643,2 km. Die Gezeitenkräfte Jupiters erzeugen massiven Vulkanismus und erhebliche tektonische Phänomene.
Das stimmt zwar, aber Jupiter alleine bewirkt das nicht; Florian Freistetter erklärt's in einer seiner (immer hörens-/lesenswerten) "Sterngeschichten":
https://scienceblogs.de/astrodicticum-s ... ermond-io/
Wenn Io sich auf einer exakt kreisförmigen Bahn um Jupiter bewegen würde und immer die gleiche Seite zum großen Planeten zeigen würde, dann würden die Gezeitenkräfte gewaltige Deformationen in der Kruste des Mondes hervorrufen. Es gäbe Gezeitenberge von bis zu 300 Metern Höhe (zum Vergleich: Bei der Erde sind die Auswirkungen durch die Gezeitenkraft des Mondes Verformungen in der Kruste von 20 bis 30 Zentimeter). Aber die würden sich immer am gleichen Ort von Io befinden; es wäre eine Situation die sich nie verändert.
Die Realität auf Io sieht anders aus. Die Gezeitenkräfte und die entsprechenden Verformungen sind tatsächlich vorhanden und so enorm. Aber zusätzlich gibt es noch die gravitativen Störungen durch Europa und Ganymed. Die führen dazu, dass Io sich nicht auf einer Kreisbahn um Jupiter bewegt sondern einem elliptischen Orbit folgt. Der Abstand zwischen Io und Jupiter verändert sich also im Laufe eines Umlaufs. Und die Gezeitenberge stehen nicht still, sondern wandern periodisch hin und her. Oder anders gesagt: Die Gezeitenkraft von Jupiter knetet den Mond regelrecht durch und heizt ihn dadurch auf.

Stätter hat geschrieben: 11. Februar 2024, 12:42Solche Auswirkungen sind auf dem »Extremmond« Xokolon nicht beschrieben, müssten dort noch viel stärker auftreten als auf Io.
Nicht, wenn er der einzige Großmond ist und ein iw kreisförmiges Orbit hat. Kann mich jetzt aber nicht entsinnen, ob zu diesen beiden Punkten etwas im Text stand.
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Ben Calvin Hary
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Ben Calvin Hary »

Ihr seid auch alle physikalisch unmöglich. Beschwer ich mich etwa über euch?
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von AARN MUNRO »

Formal: abgesehen von den erneut vielen Druckfehlern, war ich inhaltlich: ganz zufrieden mit dem Band, zudem ja nun auch klar herauskommt, wer der Gestaltwandler ist. Hoffentlich wird Monkey mit ihm fertig.Dieser Knossos kann ja mit seinen Vasen wirklich überall sein, als hätte er Laires Auge.
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Stätter
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Stätter »

cdroescher hat geschrieben: 12. Februar 2024, 01:26
Stätter hat geschrieben: 11. Februar 2024, 12:42Solche Auswirkungen sind auf dem »Extremmond« Xokolon nicht beschrieben, müssten dort noch viel stärker auftreten als auf Io.
Nicht, wenn er der einzige Großmond ist und ein iw kreisförmiges Orbit hat. Kann mich jetzt aber nicht entsinnen, ob zu diesen beiden Punkten etwas im Text stand.
Im Glossar des Romans steht:
Khanon V (Hunjom) ist ein Gasriese. Hunjom ist geringfügig kleiner als Jupiter und wird von 25 Trabanten umkreist; der größte davon ist Xokolon. Der Mond des Planeten Hunjom ist marsgroß und weitgehend akonifiziert.

Seine Kuriosität: Er umkreist Hunjom in gebundener Rotation. Die Schwerkraft auf der dem Planeten abgewandten Seite beträgt 0,8 Gravos, auf der dem Gasriesen zugewandten Seite bloß 0,45 Gravos.
Hauptstadt ist die auf der zugewandten Seite ge-legene, mit künstlicher Schwerkraft ausgerüstete Stadt Ponshard.


Im Roman steht auf Seite 35:
Ram Wood hatte einen ganzen langen Flug Zeit, sich mit einem Dossier über Xokolon vertraut zu machen, das Nuur tan Harol ihm überlassen hatte.
Nicht, dass es irrwitzig viel Interessantes darin gegeben hätte. Der Mond umkreiste Hunjom, den fünften Planeten des Systems, in gebundener Rotation, ähnlich wie Luna die Erde. Hunjom war ein Gasriese, entsprechend beeinflusste seine immense Schwerkraft die Verhältnisse auf Xokolon. Auf der dem Planeten abgewandten Seite des Mondes herrschten durchgängig 0,8 Gravos, auf der Hunjom zugewandten nur 0,45.
Dort befand sich die Hauptstadt Ponshard, welche leider mit künstlicher Schwerkraft ausgestattet war.
Wood würde also nicht auf seine Mikroantigravs verzichten können.
Er nahm es mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis. Wie konnte man ein solches Geschenk der Natur dermaßen verhunzen.
Ansonsten war der Mond marsgroß und weitgehend akonifiziert, so dass man sich überall niederlassen konnte, wo man wollte.


Also: Es gibt 25 Hunjom-Monde. Xokolon ist der zwar größte, aber ist nicht explizit als innerster Trabant beschrieben und es klingt auch nicht so als ob neben Xokolon nur noch 24 metisartige Kleinbrocken umlaufen. Eine Bahnbeeinflussung Xokolons durch andere lunare Körper ist also wahrscheinlich.
Zu Xokolon »gibt es nicht irrwitzig viel Interessantes«, also nimmt Kriminalist Wood die massive Differenzgravitation gelassen hin. Da erwartet den USO-Spezialisten offensichtlich keine »Höllenwelt«. Die künstliche Gravitation in Ponshard empfindet er lediglich als persönliche Komforteinbuße.
Insgesamt von der Oberflächenmorphologie Xokolons nichts Aufregendes.
Die erhebliche Differenzgravitation wird als »Kuriosität« bezeichnet.
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Julian
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Julian »

Das System Akon wurde zur Zeit des Großen Tamaniums um 50.270 v. Chr. erstmals von den Lemurern besiedelt. Innerhalb der nächsten zwanzig Jahre entwickelte sich die noch junge Kolonie zum Zentralsystem des neugegründeten 87. Tamaniums. Das ganze Sonnensystem wurde mithilfe der Sonneningenieure künstlich gestaltet.

https://www.perrypedia.de/wiki/Akon
Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.

Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
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nanograinger
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von nanograinger »

Danke für das PP-Zitat, aber was hat das mit diesem Roman zu tun? Er spielt im Khanon-System, nicht im Akon-System.
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Stätter
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Stätter »

DerBert hat geschrieben: 12. Februar 2024, 11:25
Ben Calvin Hary hat geschrieben: 12. Februar 2024, 03:26 Ihr seid auch alle physikalisch unmöglich. Beschwer ich mich etwa über euch?
Ein Kind das so quengelt, trägt man an der Supermarktkasse einfach raus oder es bekommt einen "Is-ja-gut-Lutscher" und darf dann zukünfig nicht mehr mit zu Einkaufen.

Grüßle, DerBert
Grüßle vom »Quengel-Kind«. :D
Es gibt einen kürzlichen Beitrag von mir, der von der Moderation noch nicht freigegeben ist und der komplett Alles(!), was im Roman und Glossar physikalisch zu Xokolon steht, zusammenfasst.

Erst lesen und dann schreiben!
Hier ist gar Nichts widerlegt!

Und einfach mal abwarten, ob der ganze Kram überhaupt in den kommenden beiden Romanen eine Rolle spielt oder als »Kuriosität« ohne tieferen Sinn in den Plot gestrickt wurde.

Von der aufgepimpten RT haben wir nach »Schöner Wohnen« seit 10 Wochen ja auch NICHTS mehr gehört. Mal sehen, ob die im Zyklus auch mal »hypersegeln« oder ob die Anbauten nur Front- und Heckspoiler für die Aerodynamik sind.

Schön, dass man da in PR 3250/51 was zur RT in den Mittelteil gestellt hat. Bis mindestens PR 3265 kommt der Omniträger jedoch nicht wieder vor, eher noch länger nicht. Wer soll sich dann noch erinnern?

Den 1,2 Mio km Purpurriesen Krey im Xaxia-System schon vergessen?
Zuletzt geändert von Stätter am 12. Februar 2024, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von nanograinger »

Stätter hat geschrieben: 12. Februar 2024, 11:46...
Es gibt einen kürzlichen Beitrag von mir, der von der Moderation noch nicht freigegeben ist und der komplett Alles(!), was im Roman und Glossar physikalisch zu Xokolon steht, zusammenfasst.
Ach du liebe Güte... :rolleyes:
Stätter hat geschrieben: 12. Februar 2024, 11:46...
Und einfach mal abwarten, ob der ganze Kram überhaupt in den kommenden beiden Romanen eine Rolle spielt oder als »Kuriosität« ohne tieferen Sinn in den Plot gestrickt wurde. ...
Wie wäre es denn, wenn du deinen eigenen Rat annehmen würdest und einfach mal abwartest? Ist das zu viel verlangt?
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Stätter »

nanograinger hat geschrieben: 12. Februar 2024, 12:38
Stätter hat geschrieben: 12. Februar 2024, 11:46...
Es gibt einen kürzlichen Beitrag von mir, der von der Moderation noch nicht freigegeben ist und der komplett Alles(!), was im Roman und Glossar physikalisch zu Xokolon steht, zusammenfasst.
Ach du liebe Güte... :rolleyes:
Stätter hat geschrieben: 12. Februar 2024, 11:46...
Und einfach mal abwarten, ob der ganze Kram überhaupt in den kommenden beiden Romanen eine Rolle spielt oder als »Kuriosität« ohne tieferen Sinn in den Plot gestrickt wurde. ...
Wie wäre es denn, wenn du deinen eigenen Rat annehmen würdest und einfach mal abwartest? Ist das zu viel verlangt?
Nein, aber wir werden nach PR 3262 auf den Punkt zurückkommen. Versprochen. :D :devil:
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Askosan
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Askosan »

Stätter hat geschrieben: 12. Februar 2024, 11:46 Den 1,2 Mio km Purpurriesen Krey im Xaxia-System schon vergessen?
Die Kritik am Purpurriesen hier im Forum ist ja schon lange her. Bleibt genug Zeit für die Serienmacher Krey noch ein paar 6D-Effekte anzudichten, und schon ist alles paletti. :D
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Gucky_Fan »

Interessant und spannend dargestellt von Kai ist es, wie ein uraltes Volk lebt, das seine Heimat verloren hat. Da empfand ich Mitgefühl, das war sehr einfühlsam beschrieben
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R.B.
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von R.B. »

Kais Roman hat mir gut gefallen. Er beschreibt die Akonen, das Volk ohne Heimat. Sicherlich ist es einige Zeit her, dass Drorah verschwand, aber mehr als 50.000 Jahre Geschichte gehen eben nicht so einfach über die Wupper! Ein vergleichbares Szenario wäre die Zerstörung der Erde, endgültig und ohne Chance auf Wiederkehr. Ich glaube schon, dass es auf die Psyche gehen kann, wenn die Welt des Ursprungs fehlt. Ich stelle mir grade vor, ich komme aus dem Urlaub zurück und mein geliebtes Köln ist weg. Einfach so.

Generell finde ich den Handlungsrahmen mit den Akonen gut, es wurde Zeit, dass wir dieses Volk endlich für ein paar Bände aus der Nähe betrachten können. Überhaupt: Akonische Namen hören sich in meinen Ohren immer erhaben an, bis auf einen: Olman pon Orno - wem ist der denn eingefallen? Ich musste dreimal hinsehen, bis ich ihn richtig gelesen hatte.
:D
Einflüsse der Gegenwart kommen in dem Satz Es geht nicht um Machthunger, sondern um die Destabilisierung des Staats durch, zumindest kommt das so bei mir an. Aber Themenwechsel.

Was ich nicht kapiert habe, ist die Tatsache, dass eine marsgroße Welt auf der einen Seite eine andere Gravitation haben kann als auf der anderen Seite. Selbst wenn ich weiter oben in eurer Diskussion blättere. Gebundene Rotation, Gasriese mit immenser Anziehungskraft, alles okay. Aber die Masse ist doch überall die gleiche? Gut, ich bin kein Physiker und auch kein Mathematiker, aber wenn von euch jemand sagt, sowas gibt es, wird es wohl so sein.

Dann wurde die Serienvergangenheit nicht vergessen - solche Dinge gefallen mir. Rhodan saß so lange an der Spitze des Solaren Imperiums, bis es zerfiel. Ich frage mich, ob es seinerzeit überhaupt eine reelle Opposition gegeben haben kann. Man stelle sich das mal vor: Über Jahrhunderte hinweg immer nur Perry Rhodan. Es mag wohl sein, dass es zwischendurch auch mal einen anderen Staatschef gegeben hatte, aber zumindest in der Serie ist das nicht angekommen. Es muss doch deprimierend gewesen sein, politisch anderer Meinung gewesen zu sein und nicht den Hauch einer Chance zu haben...

Dann: Die junge Nemena tan Thanor. Achtzehn Jahre alt. Dass sie zwischendurch darüber nachdachte, ob das alles so richtig ist, kann ich nachvollziehen. Denn ihr war ja klar, dass sie nicht mehr die selbe sein wir wie vorher. Wie mag ihr unmittelbar vorher zu Mute gewesen sein? Der letzte Gedanke vor dem Wegtreten?

Insgesamt gesehen ein guter Roman in einem interessanten Umfeld. Ein Band, der Fragezeichen produzierte und nachdenken ließ.

2 - 2 - oB
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nanograinger
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von nanograinger »

R.B. hat geschrieben: 16. Februar 2024, 16:06...
Was ich nicht kapiert habe, ist die Tatsache, dass eine marsgroße Welt auf der einen Seite eine andere Gravitation haben kann als auf der anderen Seite. Selbst wenn ich weiter oben in eurer Diskussion blättere. Gebundene Rotation, Gasriese mit immenser Anziehungskraft, alles okay. Aber die Masse ist doch überall die gleiche? Gut, ich bin kein Physiker und auch kein Mathematiker, aber wenn von euch jemand sagt, sowas gibt es, wird es wohl so sein. ...
Die Kraft, die auf der Oberfläche Xokolons auf jeden Körper wirkt ist, ist eine (vektorielle) Summe der (Eigen-) Gravitation Xokolons, der Gravitation des Planeten Hunjom und der Graviation der anderen 24 Monde Hunjoms (über die aber nichts bekannt ist, und die für die Angabe im Roman auch nicht relevant sind, da zeitlich variabel).

Betrachtet man nur die planetenzugewandte und die planetenabgewandte Seite Xokolons (die immer die gleichen sind, da Xokolon "Einseitendreher" ist wie unser Erdmond), dann addiert sich die Anziehungskraft des Planeten Hunjom auf der planetenabgewandten Seite zur Eigengravitation Xokolons. Dagegen wirkt auf der planetenzugewandten Seite die Anziehungskraft Hunjoms von der Oberfläche Xokolons weg, muss also von der Eigengravitation Xokolons abgezogen werden.

"Kurios" ist daran erst einmal nichts. Aber im Vergleich zu Erde-Mond ist Xokolon einerseits doppelt so groß und deutlich schwerer als unser Mond (erzeugt mit 0,625 g knapp die vierfache Anziehungskraft auf seiner Oberfläche im Vergleich zum Erdmond) und andererseits Hunjom ein Gasplanet von Jupiter-Größe, und damit auch (Annahme) eine Masse, die gut 300 mal so groß ist als die der Erde.

Nun kann man (cdroescher) ausrechnen, wie groß die Distanz von (Mittelpunkt) Xokolon zu (Mittelpunkt) Hunjom sein muss, damit die Anziehungskraft von Hunjom auf der Bahn von Xokolon genau die 0,175 g groß ist, die für die im Roman genannte Differenz auf den beiden Seiten Xokolons gebraucht wird. Die Distanz ist 272.000 km, und damit viel größer als der (angenommene) Radius von Hunjom (71.500 km wg. Jupitergröße). Also ist der beschriebene Unterschied der Anziehungskraft auf Xokolon möglich.

"Kurios" ist das insofern, als dass wir Menschen damit keine Erfahrung am eigenen Körper haben. Die entsprechenden Effekte durch den Mond oder der Sonne auf der Erde sind winzig und nicht spürbar.

Kurios ist auch der Effekt, der sich auf den Teilen der Oberfläche Xokolons ergibt, die nicht genau dem Planeten zu- oder abgewandt sind. Dort sind nämlich die Richtungsvektoren der Anziehungskräfte von Xokolon und Hunjom nicht parallel oder antiparallel. Man würde also bspw. auf den Teilen der Oberfläche Xokolons, deren Senkrechte in rechtem Winkel zur Verbindungslinie Hunjom-Xokolon stehen, eine Anziehungskraft von 0,625 g durch Xokolon nach unten (zum Mittelpunkt Xokolons) spüren (die einem auf Xokolon festhält) und zusätzlich die Anziehungskraft von Hunjom zur Seite (in Richtung Hunjom) spüren.

Man würde also immer in die Richtung Hunjoms geneigt stehen oder laufen müssen. Kein Wunder, dass die Stationen der Akonen mit künstlicher Gravitation ausgerüstet werden, sonst möchte man sich dort nicht lange aufhalten.
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R.B.
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von R.B. »

Danke!!!
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Stätter
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Stätter »

nanograinger hat geschrieben: 16. Februar 2024, 18:40
R.B. hat geschrieben: 16. Februar 2024, 16:06...
Was ich nicht kapiert habe, ist die Tatsache, dass eine marsgroße Welt auf der einen Seite eine andere Gravitation haben kann als auf der anderen Seite. Selbst wenn ich weiter oben in eurer Diskussion blättere. Gebundene Rotation, Gasriese mit immenser Anziehungskraft, alles okay. Aber die Masse ist doch überall die gleiche? Gut, ich bin kein Physiker und auch kein Mathematiker, aber wenn von euch jemand sagt, sowas gibt es, wird es wohl so sein. ...
Die Kraft, die auf der Oberfläche Xokolons auf jeden Körper wirkt ist, ist eine (vektorielle) Summe der (Eigen-) Gravitation Xokolons, der Gravitation des Planeten Hunjom und der Graviation der anderen 24 Monde Hunjoms (über die aber nichts bekannt ist, und die für die Angabe im Roman auch nicht relevant sind, da zeitlich variabel).
Natürlich sind die 24 Monde relevant, da Bahnauslenkungen Xokolons von ihnen bewirkt werden und durch diese Bahnauslenkungen gigantische Krustenwalkkräfte auf Xokolon entstehen.
Siehe Jupitermonde Io oder Europa!
Xokolon ist aber ein ganz »ruhiger« Mond, ohne Vulkanismus oder Tektonik: Siehe Beschreibung PR 3260 / 3261!
Übrigens scheint es auf Xokolon auch sehr »kommod normaltemperaturig« zu sein, was aber an den Bahnparametern Hunjoms (Khanon V) um seine blaue Sonne liegen kann.

WIKIPEDIA schreibt dazu:
Die vulkanische Aktivität auf Io wird durch Gezeitenkräfte verursacht, die den Mond regelrecht durchkneten und dadurch aufheizen. Allein die Gezeitenkräfte des Jupiter auf Io sind mehr als 6000-mal stärker als die des Erdmondes auf die Erde. Die zusätzlichen Gezeitenkräfte von Europa und Ganymed liegen noch immer in der Größenordnung der des Mondes auf die Erde. Durch die gebundene Rotation von Io ist jedoch nicht die absolute Stärke der Gezeitenkräfte des Jupiter entscheidend, sondern nur ihre Änderung. Io wird durch einen Resonanzeffekt mit den Monden Europa und Ganymed, deren Umlaufzeiten im Verhältnis 1:2:4 zueinander stehen, auf eine leicht elliptische Bahn um Jupiter gezwungen, sodass die Variation der Gezeitenkräfte des Jupiter allein durch die Variation des Abstandes noch 1000-mal so groß ist wie der Einfluss der Gezeitenwirkung des Mondes auf die Erde.
nanograinger hat geschrieben: 16. Februar 2024, 18:40 "Kurios" ist daran erst einmal nichts. Aber im Vergleich zu Erde-Mond ist Xokolon einerseits doppelt so groß und deutlich schwerer als unser Mond (erzeugt mit 0,625 g knapp die vierfache Anziehungskraft auf seiner Oberfläche im Vergleich zum Erdmond).
Xokolon ist ein Gesteinsmond von Marsgröße, dessen Dichte für die angegebene Schwerkraft deutlich größer sein müsste als die der dichtesten Planeten im Solsystem (bis 5,515 Gramm je Kubikzentimeter).
nanograinger hat geschrieben: 16. Februar 2024, 18:40 Nun kann man (cdroescher) ausrechnen, wie groß die Distanz von (Mittelpunkt) Xokolon zu (Mittelpunkt) Hunjom sein muss, damit die Anziehungskraft von Hunjom auf der Bahn von Xokolon genau die 0,175 g groß ist, die für die im Roman genannte Differenz auf den beiden Seiten Xokolons gebraucht wird. Die Distanz ist 272.000 km, und damit viel größer als der (angenommene) Radius von Hunjom (71.500 km wg. Jupitergröße). Also ist der beschriebene Unterschied der Anziehungskraft auf Xokolon möglich.
Ein reine mathematisches Konstrukt, da die Bahn Xokolons durch noch recht wirksame Ausläufer der Hochatmosphäre Hunjoms liefe, die einen zügigen Bremseffekt bewirkten.

Zum Vergleich: Der innerste Jupitergroßmond Io hat eine große Bahnhalbachse von 421.800 km.

nanograinger hat geschrieben: 16. Februar 2024, 18:40 Kurios ist auch der Effekt, der sich auf den Teilen der Oberfläche Xokolons ergibt, die nicht genau dem Planeten zu- oder abgewandt sind. Dort sind nämlich die Richtungsvektoren der Anziehungskräfte von Xokolon und Hunjom nicht parallel oder antiparallel. Man würde also bspw. auf den Teilen der Oberfläche Xokolons, deren Senkrechte in rechtem Winkel zur Verbindungslinie Hunjom-Xokolon stehen, eine Anziehungskraft von 0,625 g durch Xokolon nach unten (zum Mittelpunkt Xokolons) spüren (die einem auf Xokolon festhält) und zusätzlich die Anziehungskraft von Hunjom zur Seite (in Richtung Hunjom) spüren.
Man würde also immer in die Richtung Hunjoms geneigt stehen oder laufen müssen. Kein Wunder, dass die Stationen der Akonen mit künstlicher Gravitation ausgerüstet werden, sonst möchte man sich dort nicht lange aufhalten.
Alles richtig, allerdings wird davon in PR 3261 auch außerhalb der Stationen der Akonen Nichts (!) beschrieben.
Xokolon ist offenbar ein Mond mit recht stiller Natur, ohne aktive wilde Tektonik und ohne »Schräglaufen«!

Die Differenzgravitation wird im OF-Roman nochmal ganz kurz erwähnt, sonst Nichts dazu.
Schon bei KH wurde das ja nur als Gedankenspiel
Ram Woods geschildert, der für sich in der künstlichen Galazin-äquivalenten Schwerkraft in der Mondhauptstadt Ponshard einen Komfortverlust sah.

Meine Meinung:
Offenbar ist die Differenzschwerkraft Xokolons ein rein hypothetisches »Exotik-Gimmick«-Konstrukt aus der Denkstube der PR-Physikredaktion, das weder in allen Realparametern für einen solchen Mond zu Ende gedacht wurde noch in der Handlung eine halbwegs relevante Rolle spielt bzw. irgendwie benötigt wird.
In Realität wäre ein solcher Mond eine nicht lange bahnstabile Höllenwelt.

Xokolon ist gegenüber dem physikalisch in natura
ganz unmöglichen Spaphu-Gigantplaneten Krey nur insofern im Vorteil als man eine theoretische Bahn für relevante Gravitationsdifferenzen für rotationsgebundene Trabanten berechnen kann. Alle anderen zwingend entstehenden Auswirkungen werden weder im Grundkonzept berücksichtigt noch wären sie irgendwie handlungsrelevant noch werden sie in irgendeiner Form in den Romanen beschrieben.

Für den aktuellen Viererblock ein höchst überflüssiges theoretisches Konstrukt, das exakte Gegenteil von reduziertem »Bauhaus-Stil«.
:D :devil:
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Kai Hirdt
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Kai Hirdt »

Stätter hat geschrieben: 17. Februar 2024, 10:29 Für den aktuellen Viererblock ein höchst überflüssiges theoretisches Konstrukt, das exakte Gegenteil von reduziertem »Bauhaus-Stil«.
:D :devil:
Und dabei sind Heftromane doch sonst für ihren reduzierten Bauhausstil bekannt und geschätzt.
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R.B.
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von R.B. »

Selbst wenn es nur theoretisch ist, finde ich es nach nanograingers Erläuterung hochinteressant. Immerhin lesen wir ja SF, da dürfen und gehören solche Gedankenspiele m.E. mit hinein. Selbst wenn sie nur mit einem Satz erwähnt werden, sind sie für mich das Salz in der Suppe und allemal greifbarer als diverse 5 oder 6-d Gedankenspiele.
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Stätter »

R.B. hat geschrieben: 18. Februar 2024, 10:59 Selbst wenn sie nur mit einem Satz erwähnt werden, sind sie für mich das Salz in der Suppe und allemal greifbarer als diverse 5 oder 6-d Gedankenspiele.
Da unterscheiden sich halt die Leserinnen und Leser, ist doch o.k.!

Natürlich hast Du recht: 5D- und 6D-Spielchen sind reine Märchen und Magie, da kann man fast Alles reinkonstruieren, was man irgendwie und zu irgendeinem Behufe will: Von Hyperimpedanz, Hypergezeiten und -stürmen bis zu ÜBSEF-Konstante und Hypersegeln, Kluft, Zero-Zone oder Shod-Spiegeln. Vermutlich gehört da sogar der Subdakkarwellengenerator dazu, der eine Art Kmossenscher Ultraschall-Marderschreck für SIs sein soll.

Wenn man hingegen real durchaus mögliche 3D/4D-Objekte wie Planeten und Monde konstruiert, die lediglich als nebensächliche Hintergrundprojektion auf der Bühne der darzustellenden Handlung fungieren, dann sollte man schon auf einen gewissen Realitätsbezug achten.

Der Gigantplanet Krey in Spaphu ist mit seinen 1,2 Mio km Durchmesser einfach eine physikalische Unmöglichkeit, zumindest in natura, wenn keine hyperphysikalischen Eingriffe oder Sonderbelange vorliegen. Man hätte das ganz einfach bspw. mit dem nahen Hyperkristall-Nebel Woya-Dhum erklären können, wenn man diesen Durchmesser unbedingt hätte haben wollen.
Hat man aber nicht und weder das RA-Gehirn noch Primzahl-Tifoso Antanas Lato stolperten darüber.

Xokolon hingegen ist ein mathematisch mögliches Konstrukt, allerdings nur auf idealer sehr tiefer Umlaufbahn um Hunjom.
Wie ich mehrfach ausgeführt habe, wäre die Natur einer solchen Welt aber eine ganz andere als in den Romanen beschrieben. Durch Bahnunregelmäßigkeiten des Trabanten, die durch 24 weitere Hunjom-Monde verursacht werden, käme es zu gigantischen Gezeitenspielen, schlimmer als auf dem Jupitermond Io, der eine wahre Höllenwelt ist.
Massiver Vulkanismus und Krustentektonik wären die Folge. Außerdem wäre ein so nah umlaufender Großmond nicht langzeitlich bahnstabil. Nichts davon kommt in den Romanen vor, auch nicht das korrekt erwähnte »nanograingersche Schräglaufen«.

Abgesehen davon: Die »strange« Differenzgravitation Xokolons wird für die Handlung des aktuellen Viererblocks absolut nicht benötigt, ebensowenig wie vormals die gigantische Größe Kreys in den Romanen im Xaxia-System.

Wozu, wenn man aus solchen »Zutaten« eh Nichts macht und sie nur beiläufig erwähnt werden?

Statt Gigant-Krey hätte es ein physikalisch möglicher, etwas größerer Jupiter auch getan … und statt Differenzgravitations-Xokolon auch ein halbwegs normaler Mond oder eine Io-artige Höllenwelt. Aus der Differenzgravitation wird ja Nichts gemacht, die wenigen Bezüge gehen allesamt nur in Richtung »Komfortgefühl« des schwächlichen Ram Wood. :D :devil:
If the universe is expanding, why can't I find a parking space?
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Baptist Ziergiebel
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Nach der Romanlektüre habe ich mich aufgrund des ganzen Gesabbels über die Mondgravitation erst lustlos, dann immer hektischer durch den Thread gescrollt, nur um dann zu merken, daß doch etwas hängengeblieben ist: marsgroß... marsähnlich... der Mars...DER MARS!
Habe ich es nicht richtig aus einem der letzten Jubibände in Erinnerung, glaub, 3100, daß man dem Mars ebenfalls künstlich eine höhere Schwerkraft verabreicht hat, knapp 1 G? Müßte der nicht mächtig zusammenschrumpeln? Und wenn nur oberflächennah, den Olympus Mons etwa zumindest zurechtstutzen?

Wie auch immer, starker Roman, kurz und knapp. Mir hätte der CdL als Michstraßengewächs mit durchaus nachvollziehbarer Kritik an den Umtrieben der Unsterblichen zwar auch besser gefallen, aber spannend zu lesen ist es allemal.

Gruß.
Das ist ... TERRA!
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler PR 3260: Die Wahl der Akonin, von Kai Hirdt

Beitrag von Ce Rhioton »

Und Kai Hirdt hat auch Grund zur Freude:
Die schlechten Bewertungen, die ihm und seinen Romanen vor einem Jahr noch beschieden waren, sind neuerdings verschwunden. Gibt doch noch positive Nachrichten in diesem Forum. :D
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