Christian Montillon hat geschrieben:
a) Nur "entweder" Hochliteratur "oder" Trivialliteratur, wobei dann ...
b) "Hochliteratur" mit GUT/WERTVOLL und "Trivialliteratur" mit SCHLECHT/SCHUND assoziiert bzw. gleichgestellt wird.
Was Du hier (vollkommen zu recht) angreifst hat kein Mensch behauptet - jedenfalls ncht hier.
Natürlich ist Trivialliteratur nicht automatisch schlecht oder Schund. Ich glaube sogar dass gute Trivialliteraur schwer zu schreiben ist.
Aber den Unterschied gibt es trotzdem (für mich zumindest) und die Unterscheidung ist sinnvoll.
Alles in einen Topf zu werfen und zu behaupten das wären alles nur graduelle Unterschiede (keine Ahnung ob Du das sagen willst oder was genau Dein Punkt ist) halte ich nicht für einen Erkenntnisgewinn.
Oder willst Du ernsthaft behaupten es gäbe zwischen einem "ersthaften" (ok - schwieriger Begriff :-) Schriftsteller der mit seinem Schreiben gerade versucht Konventionen NICHT zu folgen und der neben dem reinen Unterhaltungswert auch noch andere Inhalte transportieren will und einem Serienautor der ein Exposee abarbeitet und bei dem es im Wesentliche doch darum geht die Erwarungshaltung der Leser zu erfüllen nicht fundamentale Unteschiede gibt?
Was nicht heissen soll dass das Serienschreiben weniger schwer oder gar Schund wäre. Es ist halt eben etwas anderes.
Und natürlich gibt Grenzfälle in denen jemand eigentlich nur Trivialliteratur schreiben will um damit Geld zu verdienen und dabei etwas zustande bringt das man als literarisch ansehen kann (sagen wir Dashiell Hammet, P.K. Dick), aber nur weil die Grenzen nicht scharf sind und es keine ganz klaren Kriterien gibt heisst das nicht dass eine Unterscheidung nicht sinnvoll wäre.
Mr Frost hat geschrieben:
Die ambivalenten Sayporaner wiederum gefallen mir bislang sehr!
Wenn es nur so wäre.
Ich hatte auch Hoffnung dass die Sayporianer nicht "böse" sind, sondern nur sehr fremd und anders.
Vielleicht ist es auch so geplant, aber nach der Ermordung von Anicee's Freund gehe ich schon davon aus dass es mit der Ambivalenz nichts wird - die sind böse.
Das ist ein gutes Beispiel dafür dass PR (das ja hauptsächlich von über 40-jährigen gelesen wird) doch immer nur mit den moralischen Kategorien von Kinderliteratur operiert.
Das ist sehr schade, aber ich fürchte niemand traut sich da etwas zu ändern.